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Studien

zur Theologie und Praxis
der Caritas und Sozialen Pastoral

Herausgegeben von
Klaus Baumann und Ursula Nothelle-Wildfeuer

Begründet von
Heinrich Pompeÿ und
Lothar Roos

Band 31

Klaus Baumann (Hg.)

unter Mitarbeit von Daniela Blank und Karin Jors

Theologie der Caritas

Grundlagen und Perspektiven für eine Theologie, die dem Menschen dient

Festschrift für Heinrich Pompeÿ aus Anlass seines 80. Geburtstages

echter

Inhaltsverzeichnis

Vorwort und Grußworte

Vorwort des Herausgebers

Grußwort von Prälat Dr. Giampietro Dal Toso, Sekretär des Päpstlichen Rates Cor unum, Vatikan

Grußwort von Msgr. Bernhard Appel, Diözesan-Caritasdirektor, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes für die Erzdiözese Freiburg

Grußwort von Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch

Grußwort von Prälat Dr. Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Freiburg

Einleitung

Klaus Baumann

Theologie der Caritas – ein verheißungsvolles offenes Arbeitsfeld

Philosophische Grundlagen und Perspektiven

Rainer Marten

Die Deutung gelingenden Lebens als des maßgeblichen Humanum

Markus Enders

Die Struktur-Analogie zwischen göttlicher und menschlicher Caritas

Systematisch-theologische Grundlagen und Perspektiven

Eberhard Schockenhoff

Die Liebe als Freundschaft des Menschen mit Gott

Gisbert Greshake

„Deus Caritas est“: Trinitätsglaube und kirchlich-caritatives Handeln

Paul Josef Kardinal Cordes

Deus caritas est. Die Redaktionsgeschichte der ersten Enzyklika Papst Benedikts XVI. als Anstoß caritastheologischer Optionen

Giampietro Dal Toso

Ekklesiologische Perspektiven kirchlicher caritas

Helmut Hoping

Eucharistie und Caritas. Das Christentum als Religion der Liebe

Praktisch-theologische Grundlagen und Perspektiven

Ursula Nothelle-Wildfeuer

Zur Theo-logik der christlichen Sozialethik

Klaus Kießling

Diakonische Spiritualität. Mit Empathie und compassio zu weltkirchlicher Solidarität in Stellvertretung

Marc Feix

Die Caritas im französischen Kontext

Peter Fonk

Institutionelle Transformationsprozesse: Ethische Herausforderungen des Caritasmanagements zwischen Nächstenliebe und Wirtschaftlichkeit

Rainer Gehrig

Die Annahme des Anderen. Beziehungstheologische Aspekte im diakonischen Gespräch in spanischen Caritasorganisationen. Eine Fallstudie

Weihbischof em. Paul Wehrle

Theologie der Caritas. Eine Predigt

Heinrich Pompeÿ

Caritastheologische Resonanzen. Zur Tagung „Theologie der Caritas. Grundlagen und Perspektiven für eine Theologie, die dem Menschen dient“

Angaben zur Autorin und zu den Autoren

Vorwort und Grußworte

Vorwort des Herausgebers

Am 20. November 2016 durfte Heinrich Pompeÿ seinen 80. Geburtstag feiern. Aus diesem Anlass organisierte der Arbeitsbereich Caritaswissenschaft und christliche Sozialarbeit der Theologischen Fakultät an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, den er selbst von 1988 bis 2002 und nach seinem Eintritt in den „Ruhestand“ vertretungsweise bis September 2004 leitete, in enger Abstimmung mit dem Jubilar das Symposium „Theologie der Caritas. Grundlagen und Perspektiven für eine Theologie, die dem Menschen dient“. Die vorliegende Festschrift für Heinrich Pompeÿ zum 80. Geburtstag versammelt die Vorträge des Symposiums und ergänzt sie um eine Einleitung, Beiträge von Moderatoren der Sessionen, die Predigt der Eucharistiefeier und (chronologisch geordnet) Grußworte zur Tagung und beim Abendempfang. Die Vorträge wurden von der Autorin und den Autoren für die Publikation leicht bearbeitet, ohne dabei den Vortragscharakter aufzuheben.

Als Herausgeber möchte ich allen herzlich für ihr Mitwirken an der Tagung und an der Verwirklichung der Festschrift danken. Mit Freude und Stolz danke ich den Doktoranden, Studierenden und Freunden der Caritaswissenschaft, die sich großherzig für das Gelingen der Tagung durch ihre Mithilfe und Unterstützung einsetzten. Besonderer Dank geht an meine akademischen Mitarbeiterinnen Daniela Blank MA und Karin Jors MA für ihre umsichtige und effektive Koordination in der Durchführung des Symposiums und ihre Mitwirkung in der Redaktion der Festschrift, unterstützt von den studentischen Hilfskräften Ann-Kathrin Konn und Sylvie Lohrer.

Dem Echter-Verlag und seinem Lektor Heribert Handwerk danke ich für die unkomplizierte Zusammenarbeit – auch im Rahmen der Herausgabe der von Heinrich Pompeÿ und Lothar Roos begründeten Reihe „Studien zur Theologie und Praxis der Caritas und Sozialen Pastoral“, in der nun auch diese Festschrift erscheint. Die Tagung und das Erscheinen dieses Bandes wurden mit ermöglicht durch eine substanzielle finanzielle Unterstützung von Seiten der Erzbischof Hermann Stiftung, für die ich auch an dieser Stelle ausdrücklich Dank sagen möchte.

Nun ist zu hoffen, dass die hier versammelten Beiträge ihre Leserinnen und Leser finden und zur weiteren Entwicklung, Diskussion und Vertiefung einer Theologie der Caritas anregen – zu einer Theologie (und Praxis), die in der Sendung Christi den Menschen in all ihren Nöten und Bedrängnissen (vgl. GS 1) dient.

Freiburg, 01. März 2017

Klaus Baumann

Grußwort von Prälat Dr. Giampietro Dal Toso, Sekretär des Päpstlichen Rates Cor unum, Vatikan

Meine Damen und Herren,

Sie alle möchte ich heute mit meinem persönlichen Gruß erreichen. Für mich ist es eine besondere Ehre und Freude, Sie, sehr geehrter, lieber Herr Professor Pompeÿ, im Zusammenhang mit diesem wichtigen Kongress zu Ihrem 80. Geburtstag zu beglückwünschen. Ich tue es in meiner Aufgabe – noch einige Wochen – als Sekretär des Päpstlichen Rates Cor unum. Wir haben ja als Abteilung des Vatikans unter anderem die Aufgabe, die katholischen Hilfsinstitutionen und –organisationen zu orientieren. Und zu dieser Orientierung gehört auch die theologische Inspiration. Ich habe immer auf die beispielhafte Verbindung aufmerksam gemacht, die hier in Freiburg schon seit über 80 Jahren besteht, wo die praktische Arbeit vom Deutschen Caritasverband von der Reflexion eines caritaswissenschaftlichen Stuhls an der theologischen Fakultät begleitet wird. Gerade die Zusammenarbeit mit Ihnen, Herr Professor, hat uns sehr geholfen, das Anliegen der Caritas-Theologie besser zu verstehen und zu verbreiten. Über ihre nationalen Verdienste hinaus möchte ich deshalb heute insbesondere auf Ihre internationale Tätigkeit hinweisen: Korea, St. Petersburg in Russland, Murcia in Spanien und Olomouc in der Tschechei, um nur einige zu nennen. Durch Ihre Tätigkeit an diesen Orten, durch Ihre vielen Studenten, auch durch die Mitarbeit mit uns am Vatikan, haben Sie weit über die Grenzen Deutschlands hinausgewirkt. Haben Sie dafür unseren herzlichen Dank. Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass Sie in diesem Einsatz auch von Ihrer Frau Gemahlin begleitet und unterstützt wurden. Auch das ist wichtig, weil niemand für sich allein sein kann.

Zuletzt darf ich Ihnen die Grüße und die Glückwünsche von zwei römischen Persönlichkeiten überbringen, die Sie kennen und schätzen. Es sind Papst Benedikt und der Präfekt der Glaubenskongregation, Kard. Müller. Damit zeigt sich, dass uns die Universalkirche verbindet. Die Arbeit des Einen gereicht zum Wohl des Ganzen. Danke für Ihren Beitrag und ad multos annos.

Grußwort von Msgr. Bernhard Appel, Diözesan-Caritasdirektor, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes für die Erzdiözese Freiburg

Eminenz, Exzellenzen, Spectabilis, Professores, Doktores, Prälaten,

Liebe Mitbrüder im geistlichen Amt,

sehr geehrter, lieber Herr Professor Pompeÿ,

sehr geehrte Frau Pompeÿ,

sehr geehrte Tagungsteilnehmerinnen und Tagungsteilnehmer,

meine sehr geehrten Damen und Herren,

es ist mir eine große Ehre und Freude, dass ich Sie in Freiburg, der Hauptstadt der Caritas, begrüßen und ein Wort des Dankes und der Gratulation an unseren verehrten Jubilar, Prof. Dr. Heinrich Pompeÿ, richten darf.

Dass Freiburg die Hauptstadt der Caritas ist, dazu trägt neben dem Sitz des Deutschen Caritasverbandes und weiterer drei eigenständiger Caritasverbände, dem Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg, dem Caritasverband Freiburg-Stadt, dem Caritasverband für den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sowie der Katholischen Hochschule und weiterer Akademien, auch der Lehrstuhl für Caritaswissenschaft an der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität entscheidend bei.

Es kommen Studierende aus aller Welt nach Freiburg nicht nur des zeitlosen Prof. Schauinsland wegen, sondern auch, weil es solche Einrichtungen wie den Lehrstuhl für Caritaswissenschaft und Professoren wie Heinrich Pompeÿ und Klaus Baumann hier gibt.

Und so sind wir in Freiburg stolz auf diesen Lehrstuhl und die damit verbundenen Möglichkeiten akademischer Lehre und Forschung zum Thema Caritaswissenschaft. So möchte ich zuerst unserem lieben Jubilar, Herrn Prof. Dr. Heinrich Pompeÿ, zu seinem runden Geburtstag herzlichst gratulieren und beste Wünsche für ihn aussprechen. Ich verbinde damit den großen Dank im Namen der ganzen Caritasfamilie für seine langjährige Tätigkeit am Lehrstuhl und für die gute Zusammenarbeit mit den Freiburger Caritasverbänden.

Gerne erinnere ich mich an viele gewinnbringende Begegnungen und Gespräche mit Herrn Professor Pompeÿ, auch an Gruppen aus Korea, die er zu uns in den Verband brachte und denen wir den Aufbau der Caritas in Deutschland und in der Erzdiözese Freiburg vorstellen durften.

Als Diözesan-Caritasdirektor danke ich Herrn Prof. Pompeÿ für seine jahrelange Mitarbeit im Vorstand und dann Aufsichtsrat eines caritativen Fachverbandes, der AGJ, des Fachverbandes für Prävention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg, der sich um Suchtkranke, Obdachlose und suizidgefährdete Menschen kümmert.

Dieses langjährige Engagement zeigt, dass es Herrn Prof. Pompeÿ immer sehr wichtig war, den Kontakt zur caritativen Basisarbeit nicht zu verlieren, authentisch von Mitarbeitenden an der Basis zu erfahren und zu wissen, wie es alkohol- und drogenabhängigen, wie es obdachlosen Menschen geht und was ganz konkret für sie getan wird.

So freue ich mich sehr über die zweitägige Tagung „Theologie der Caritas. Grundlagen und Perspektiven für eine Theologie, die dem Menschen dient.“

Ich freue mich auf interessante Vorträge und besonders den Vortrag von Paul Josef Kardinal Cordes heute am frühen Abend an unserer Universität.

Ich wünsche der gesamten Tagung viel Zuspruch, einen guten Verlauf und allen Referierenden und Teilnehmenden, viel Freude und Gewinn.

Grußwort von Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch1

Sehr geehrter, lieber Herr Professor Pompeÿ

werte Frau Pompeÿ,

verehrter, lieber Mitbruder Eminenz Paul Josef,

werte Festgäste!

Zu den vielen tragenden Aussagen des Neuen Testaments, die mich jedesmal mehr als nachdenklich machen, gehört der Satz im 1. Johannesbrief: „Wir wissen, dass wir vom Tod in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die Brüder lieben.“ (1 Joh 3,14). Bruderliebe – der Weg vom Tod in das Leben:

Seit Sie, verehrter Herr Professor Pompeÿ, im Jahr 1988 den Lehrstuhl für Caritaswissenschaft und Christliche Sozialarbeit an unserer Theologischen Fakultät übernommen haben, gehört es zu Ihren professionellen Aufgaben, Menschen diesen Weg in das Leben zu lehren und ihnen aufzuzeigen, was es heißt und was es für den einzelnen Menschen und die Gesellschaft bedeutet, den Weg der Nächstenliebe und der Solidarität zu gehen.

Ich bin überaus dankbar, dass wir an unserer theologischen Fakultät den Lehrstuhl für Caritaswissenschaft haben. Er ist nicht nur ein „Alleinstellungsmerkmal“ unserer Universität, er ist zugleich eine programmatische Aussage dazu, dass das Evangelium und die Theologie dem Leben dienen und den Menschen zugewandt sind – und das aus der Mitte des Evangeliums.

Herr Kardinal Cordes hat uns vorhin in seinem öffentlichen Vortrag nicht nur die Redaktionsgeschichte der für die christliche Liebestätigkeit grundlegenden Enzyklika „Deus caritas est“ Papst Benedikts dargelegt, sondern uns auch neu deren Bedeutung vor Augen geführt. Es gibt für uns Christen keine größere und tiefere Aussage über Gott als die: „Gott ist die Liebe“ (1 Joh 4,16). Die Auslegung und Entfaltung dieser Aussage und deren Anwendung auf das Leben ist zu Ihrer Lebensaufgabe, lieber Herr Professor Pompeÿ, geworden. Sie haben sie mit vollem und breitem Engagement wahrgenommen und nicht nur all Ihre Kraft, Sie haben Ihr Herz eingebracht und haben damit ausgestrahlt weit über Freiburg hinaus: Nicht nur in den Osten Europas, in die Slowakei, nach Kroatien und St. Petersburg, sondern auch in den Süden nach Spanien, ja bis auf andere Kontinente.

So gelten Ihnen nicht nur meine herzlichen Glückwünsche zu Ihrem achtzigsten Geburtstag, den sie vor vier Tagen feiern durften, sondern vor allem mein herzlicher Dank für Ihr großes, fruchtbares und nachhaltiges Wirken als Professor. Ich stehe mit Respekt und Hochachtung vor Ihrer Lebensleistung und der breiten Ausstrahlung Ihres vielfältigen Engagements. Mein Gebet und meine guten Wünsche begleiten Sie weiterhin. Möge Gott Ihnen noch viele gesegnete Jahre voller Gesundheit und Schaffenskraft schenken.

1 Am 24.11.2016 beim Empfang im Priesterseminar Collegium Borromaeum.

Grußwort von Prälat Dr. Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Freiburg1

Sehr geehrter, lieber Herr Prof. Dr. Pompeÿ,

meine sehr geehrten Damen und Herren,

es freut mich sehr, dass Sie mir die Möglichkeit geben, anlässlich Ihres 80. Geburtstages, Herr Prof. Pompeÿ, für den Deutschen Caritasverband das Wort zu ergreifen. Ist doch die Verbindung zwischen dem Arbeitsbereich Caritaswissenschaft an der Universität Freiburg und dem Deutschen Caritasverband traditionell sehr eng.

Auf der Homepage des 1925 gegründeten Instituts lässt sich dazu lesen: „Es stellt seither am Standort der Zentrale des Deutschen Caritasverbandes ein Freiburger Spezifikum dar und hat zum Ziel, ‚der wissenschaftlichen Forschung und dem Unterricht auf dem Gebiete der Caritas‘ (§1 der Institutssatzungen im Gründungsjahr) zu dienen.“2 In diesem Selbstverständnis leisteten die unterschiedlichen Lehrstuhlinhaber und damit auch Sie wichtige Arbeit für ein umfassenderes Verständnis der Sozialen Arbeit aus christlich-katholischer Perspektive. Wie wichtig gerade Lorenz Werthmann dem Gründer des Deutschen Caritasverbandes diese wissenschaftliche Durchdringung war, zeigt sich daran, wie er die zentralen Aufgaben des noch jungen Deutschen Caritasverbandes umschrieb: Organisieren, Studieren und Publizieren.

So trägt die Tagung zum Anlass Ihres Geburtstages den passenden Titel: „Theologie der Caritas. Grundlagen und Perspektiven für eine Theologie, die dem Menschen dient.“ In Ihrem Wirken wurde für mich immer wieder deutlich, dass Theologie nicht bei sich stehen bleiben darf, will sie dem Glauben als ihrem Gründungsimpuls treu bleiben. Dies wurde mir während meines pastoraltheologischen Studiums Ende der 70iger Jahre in Würzburg deutlich, als ich Ihnen das erste Mal in den Vorlesungen und Übungen zur Pastoralpsychologie begegnet bin. Ihnen ging es immer um den Menschen und damit um das, was ihn in seinem Leben trägt, unterstützt und ihm damit dient.

Dazu gehört aber auch das Ringen um die entscheidenden Grundlagen und Perspektiven, von denen aus eine Theologie der Caritas auch für die Einrichtungen und Dienste der verbandlichen Caritas zu betreiben ist. Diesen Debatten mit meinem Doktorvater Rolf Zerfaß und seinen Schülern haben Sie sich immer gestellt und diese selbst engagiert geführt. Bei allen Unterschieden aber wäre es Ihnen nie in den Sinn gekommen, andere Meinungen und die dahinter stehenden Personen zu diffamieren. Sind doch gerade die Debatte und das Argumentieren notwendig, um im Sinne des Horizonts vom Reich Gottes eine Caritastheologie zu entwickeln. Denn „der Mensch ist der Weg der Kirche“ wie der Hl. Papst Johannes Paul II. sagte – und das gilt auch für die Theologie.

Wie notwendig eine theologische Durchdringung caritativer Arbeit und ihrer Grundlagen ist, zeigt sich dieser Tage für mich in der nach wie vor aktuellen Flüchtlingssituation. Selten hat ein Thema gesellschaftlich so stark polarisiert. Christlicher Einsatz für den Nächsten ist davon nicht ausgenommen. So wird beispielsweise die Rede vom christlichen Abendland dazu missbraucht, Menschen auszuschließen oder diejenigen zu diskreditieren, die sich für Flüchtlinge einsetzen. Gerade der christlich motivierten Flüchtlingshilfe wurde in den letzten Monaten immer wieder allein gesinnungsethisches und damit wirklichkeitsfremdes Handeln vorgeworfen. Dabei ist der häufig bemühte Gegensatz von Gesinnungs- und Verantwortungsethik letztlich ein Scheinwiderspruch, der Gefahr läuft, instrumentalisiert zu werden. Ist doch jedes Handeln von der Spannung zwischen Idealen und realen Konsequenzen geprägt. Und jede Übernahme von Verantwortung ist auf die Rückbindung an Werte und damit auf eine Gesinnung angewiesen. Eine polemische Unterscheidung zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik ist daher gerade bei diesem Thema völlig unangemessen, weil sie dazu benutzt wird, politisches Handeln von ethischen Anforderungen loszusprechen.

Eine Theologie der Caritas, die dem Menschen dient, muss sich also auf gesellschaftliche Diskussionen genauso einlassen wie auf theologische Debatten oder Fachdiskussionen im Bereich der Sozialen Arbeit.

Dafür, dass Sie lieber Herr Prof. Pompeÿ, dies immer wieder um Gottes und der Menschen willen bis heute tun, sei Ihnen persönlich und im Namen des Deutschen Caritasverbandes ausdrücklich gedankt. Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Geburtstag und Gottes Segen!

1 Am 24.11.2016 beim Empfang im Priesterseminar Collegium Borromaeum.

2 https://www.theol.uni-freiburg.de/disciplinae/ccs/fachprofil/geschichte1; Zugriff am 09.11.16.

Einleitung

Theologie der Caritas – ein verheißungsvolles offenes Arbeitsfeld

Klaus Baumann

Das Symposium zum 80. Geburtstag von Heinrich Pompeÿ trug wie diese Festschrift den Titel „Theologie der Caritas. Grundlagen und Perspektiven für eine Theologie, die dem Menschen dient“. Es bringt ein Herzensanliegen des Jubilars auf den Punkt. Die verschiedenen Beiträge zeigen Facetten eines offenen Arbeitsfeldes für die Theologie in ihren verschiedenen Teildisziplinen, angefangen von philosophischen Fragebereichen über die biblische, historische, systematische bis hin zur praktischen Theologie. „Caritas“ stellt ein stimulierendes Querschnittsthema für alle theologischen Disziplinen dar.

Die Caritaswissenschaft als eigene Disziplin ist selbst in der praktischen Theologie angesiedelt und bietet ein konsequent interdisziplinäres Selbstverständnis und Arbeitsprogramm. Dazu gehört die eigenständige Aufnahme unterschiedlichster philosophischer und theologischer Ansätze und Beiträge, ihre Weiterentwicklung und Vertiefung wie auch das Aufwerfen neuer Fragen und Perspektiven in kommunikativer Wechselwirkung mit den mannigfachen Gestalten der Verwirklichung der Sendung der Kirche in ihrer „Caritas“. Die Frage, was den Menschen dient, besonders „den Armen und Bedrängten aller Art“ (Gaudium et spes [GS] 1), stellt das entscheidende erkenntnisleitende Interesse für die Caritaswissenschaft dar. Das gilt auch für ihr Interesse innerhalb der Theologie. Dieses erkenntnisleitende Interesse ist nicht diffus und vage, sondern wird im Licht und Geist der Person, Sendung und Botschaft Jesu Christi, kurz: des Christusereignisses, und in präziser Wahrnehmung von Armut und Not konkretisiert. Die Wahrnehmung von Armut und Not ist ganz im biblischen Sinne einer präferentiellen Option für die Armen empathischparteilich. Angesichts dieser Aussagen mag als Desiderat für diesen Band zu Recht das Fehlen eines biblisch-exegetischen Beitrages angemerkt werden.

„Theologie der Caritas“ stellt ein offenes Arbeitsfeld mit dem Bedarf vielfältiger Grundlagenforschung dar, interdisziplinär innerhalb der Theologie und gleichursprünglich inter- und transdisziplinär im Dialog mit den verschiedenen, je nach Fragestellung involvierten Bezugswissenschaften wie Soziale Arbeit und Rechtswissenschaften, Human- und Sozialwissenschaften, Medizin und Pflegewissenschaft, Wirtschafts- und Umweltwissenschaften. Die Beiträge dieses Bandes erheben nicht den Anspruch, das theologische Feld abzustecken oder gar abzuschreiten; sie alle wollen und können mit ihren jeweiligen Perspektiven und Akzenten jedoch „zu denken geben“ und weitere Vertiefungen und Diskussionen anregen. Heinrich Pompeÿ beginnt selbst damit und formuliert gegen Ende dieses Bandes „Resonanzen“, welche die einzelnen Beiträge in ihm ausgelöst haben. Mit Rücksicht auf diesen Resonanzraum des Jubilars gehe ich selbst in dieser Einleitung nicht näher auf die einzelnen Beiträge ein.

Papst Benedikt XVI. fasste die Sendung der Kirche am Ende seiner ersten Enzyklika „Deus caritas est“ (Dce) in die Kurzformel „Sendung im Dienst der Liebe“ (Dce 42). Zwar ist diese Enzyklika das erste lehramtliche Dokument solchen Ranges mit genau diesem thematischen Fokus. Sie hat jedoch ihre Vorgeschichte – unmittelbar im Kontext der Vorarbeiten, Entwicklungen und Hindernisse, die Paul Josef Kardinal Cordes mit seiner intimen Kenntnis der Etappen und Vorgänge aufgrund seines Wirkens als damaliger Präsident des Päpstlichen Rates Cor unum in diesem Band detailliert darlegt.1

Mittelbar liegt die Vorgeschichte der Enzyklika in den Entwicklungen organisierter Caritas-Arbeit besonders seit dem 19. Jahrhundert und der bald erkannten Notwendigkeit, die Lebendigkeit des Einsatzes zusammen mit der fachlichen Kompetenz von ihren theologisch-spirituellen Wurzeln her zu schützen und zu fördern. Das Erkennen dieser Notwendigkeit wurde zum entscheidenden Impuls für die Gründung des Instituts für Caritaswissenschaft an der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg am 03.04.19252 auf Initiative und mit Unterstützung des Deutschen Caritasverbandes durch ihren damaligen Präsidenten Benedict Kreutz (1879-1949)3. Auf evangelischer Seite folgte zwei Jahre später die Gründung des „Berliner Instituts für Sozialethik und Wissenschaft der Inneren Mission“4. Beide universitären Institute wurden wegen ihres offenkundigen Widerspruchs zur NS-Volkswohlfahrt 1938 von der NS-Regierung aufgehoben bzw. unterdrückt. Beide wurden nach dem II. Weltkrieg wieder errichtet, das Institut in Freiburg schrittweise schon ab 1945, während das Berliner Institut nach einem längeren Klärungsprozess 1954 seinen Nachfolger im Diakoniewissenschaftlichen Institut an der Universität Heidelberg fand.

Die Notwendigkeit, die Lebendigkeit und Qualität der Caritas-Arbeit von ihren theologisch-spirituellen Wurzeln her zu schützen und zu fördern, wurde mit dem gesellschaftlichen Wandel und Wachstum in den Feldern der Sozialen Arbeit und der Gesundheitsversorgung in und nach dem II. Weltkrieg bis heute nicht geringer, im Gegenteil.5 Wie dies heute und morgen aber geeignet geschehen kann, ist eine offene Frage und Herausforderung6 zumal unter den „flüchtigen“7 Bedingungen, Möglichkeiten und Zwängen einer (post- oder spät-) modernen, pluralen und säkularen Gesellschaft, zu der die Gläubigen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Hilfesuchenden, die Kirche und ihre Caritas auf je ihre Weise selbst gehören. In keinen anderen als mitten in diesen Bedingungen, Möglichkeiten und Herausforderungen des „Heute“ hat die Kirche ihre Sendung als Diakonie zu leben.8

Dabei kann „Diakonie“ durchaus als Synonym für „Caritas“ aufgefasst werden, wie dies häufig in praktisch-theologischen Texten geschieht. Wenn die Kirchenkonstitution des II. Vatikanums, Lumen gentium (LG), „diaconia“ als Oberbegriff für die drei Wesensvollzüge der Verkündigung, der Liturgie und der Caritas verwendet (so LG 29), qualifiziert dies die gesamte vollmächtige Sendung der Kirche von Gott her in der Logik der Sendung Jesu als diaconia „für uns Menschen und zu unserem Heil“, also in der Logik der agape=caritas des dreieinen Gottes, d.h. in der Liebe, die Gott zu den Menschen und seiner Schöpfung hat. Benedikt XVI. sah hierin die notwendige Einheit des ersten und zweiten Teils seiner „Antrittsenzyklika“9 und zeigte auf, wie sehr die drei Wesensvollzüge der Kirche einander brauchen (vgl. Dce 25), um den Auftrag, die Sendung der Kirche zu verwirklichen.

Wenn nun die Caritas theologisch tatsächlich als ein Wesensvollzug der Kirche verstanden wird, ohne die sie nicht sein kann – im Unterschied zu Melanchthons und Martin Luthers Auffassung, dass die Kirche dort ist, wo „das Evangelium rein gepredigt und die heiligen Sakramente laut dem Evangelium gereicht werden“10 –, dann ist erstaunlich, wie wenig dieser Wesensvollzug theologisch Gegenstand im Curriculum des kanonischen Theologiestudiums (nach Sapientia Christiana) und (nicht zuletzt) der Pastoral- und Priesterausbildung ist. Die Aussage, dass die Caritas ein Querschnittsthema für alle curricular etablierten theologischen Fächer darstellt bzw. darstellen könnte (wenn sie denn konsequent wahrgenommen und behandelt würde), wirkt dann nur wie eine Beschwichtigung, die von der klaffenden Lücke abzulenken sucht.

Selbst ohne zentrale römische Vorgaben könn(t)en die Bischofskonferenzen diesbezüglich ihre Spielräume stärker nutzen und die Studierenden in ihrer intrinsischen Begeisterung für die Nachfolge Jesu „caritas-theologisch“ so weiterqualifizieren, dass die „Hierarchie der Wahrheiten“ (vgl. II. Vatikanum, Unitatis redintegratio 11) des christlichen Glaubens und Lebens nicht aus dem Blick gerät vor lauter Zersplitterung in theologische Einzelfragen, die innerhalb ihres jeweiligen Kontextes selbstverständlich ihre wissenschaftliche Berechtigung behalten.

Das erste und wichtigste jedoch ist die im Volk Israel immer deutlicher erfahrene und in Jesus Christus menschgewordene Liebe Gottes zu uns Menschen, der die Menschen aller Völker, Zeiten und Kulturen in ihrem Innersten beruft, diese Liebe anzunehmen und ihrerseits so zu beantworten, wie Jesus Christus uns geliebt hat (vgl. Joh 13,34; 15,12). Mit anderen Worten: Das wichtigste sind nach den Worten Jesu „Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue“ (Mt 23,23), nicht religiöse Ge- und Verbote, kultische Normen oder moralische Vorschriften. Diese sind nachrangig, sollen erfahr- und erkennbar Ausdruck und Entfaltung dieses Wichtigsten sein und dürfen nicht wie ein geschlossenes System für sich stehen, losgelöst und unabhängig davon, Gott mit allen Kräften zu lieben und die Nächsten wie sich selbst (vgl. Mk 12,28-34 parr).

Die Verbindung von Gottes- und Nächstenliebe übernimmt das Christentum von Israel. Sie wird christologisch transformiert und universalisiert durch die konkrete Anschauung ihrer „innovativen“ Realisierung im irdischen Leben und Wirken, Leiden und Sterben Jesu von Nazareth. Die Selbstoffenbarung Gottes als „die Liebe“ (vgl. 1 Joh 14,8.16) und seiner Barmherzigkeit (vgl. Ex 34,6; Mt 5,48) und die universale anthropologische Hinordnung aller und jedes Menschen, darauf in der Kraft des Heiligen Geistes (vgl. Röm 5,5) in Freiheit und Hingabe zu antworten, gehören zusammen. Mit anderen Worten, die Sehnsucht und Hinordnung jedes und aller Menschen auf persönliche Erfüllung im Geliebtwerden und Lieben findet ihr Ziel diesseits und jenseits der Todesschranke in dem Gott, der die Liebe ist.

Die absolute Priorität dieser theo-logischen Botschaft war offenkundig das zentrale Anliegen der Enzyklika Deus caritas est (vgl. Dce 1) und durchzieht ebenso das Wirken von Papst Franziskus. Die völlige Erstrangigkeit der Liebe, wie der Apostel Paulus sie formulierte (vgl. 1 Kor 13; Gal 5,14 u.a.) hatten und haben in westlichen Gesellschaften der letzten Jahrzehnte viele Getaufte verstanden, die sich enttäuscht von der Kirche abwandten, weil sie ihr so gar nicht zu entsprechen schien, sondern festgefahren in Sackgassen theologischer Nebenfragen, moralischer Gängelungen und rechtlicher Verhärtungen. Die demgegenüber „neue“, klare Prioritätensetzung durch Papst Benedikt und nicht weniger durch Papst Franziskus (im Sinn der „Hierarchie der Wahrheiten“; vgl. Evangelii gaudium; Amoris laetitia) scheint Widerhall in den vielen Getauften zu finden, die ungeachtet ihrer Schwierigkeiten mit der „offiziellen Kirche“ dem treu blieben und bleiben wollen, was sie religiös und spirituell über bzw. von Jesus von Nazareth erfahren hatten. In dieser Prioritätensetzung liegt die Verheißung authentischer Erneuerung und Reform der Kirche11 mit dem Ziel, dass sie ihre diakonische Sendung als Sakrament, d.h. „Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit“ (LG 1), glaubwürdiger und wirkungsvoller lebt.

Es ist nicht verwegen, darin eines der wichtigsten Motive allen (caritas-) wissenschaftlichen Arbeitens Heinrich Pompeÿs für eine Theologie der Caritas auszumachen.12 Das Feld ist offen und verheißungsvoll. Auch die Beiträge dieses Bandes zeigen das eindrucksvoll. Und: Es gibt viel zu tun.

Bibliographie

Bauman, Zygmunt, Flüchtige Moderne, Frankfurt 2003.

Baumann, Klaus, Caritaswissenschaft: Ihre Ursprünge und Aktualität, in: Caritas 2016. neue caritas-Jahrbuch des Deutschen Caritasverbandes, Freiburg 2015, 139-145.

Confessio Augustana Artikel 7: Von der Kirche, zitiert nach https://www.ekd.de/glauben/grundlagen/augsburger_bekenntnis.html (zuletzt überprüft 31.01.2017).

Cor unum (Hg.), „Deus caritas est“. Dokumentation des Internationalen Kongresses über die christliche Liebe, Vatikan 2006.

Cordes, Paul Josef Kardinal, Drei Päpste – Mein Leben, Freiburg 2014.

Ebertz, Michael N./Segler, Lucia, Spiritualitäten als Ressource für eine dienende Kirche. Die Würzburg-Studie, Würzburg 2016.

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Haslinger, Herbert, Diakonie. Grundlagen für die soziale Arbeit der Kirche, Paderborn 2009.

Hentschel, Anni, Gemeinde, Ämter, Dienste. Perspektiven zur neutestamentlichen Ekklesiologie, Neukirche-Vluyn 2013.

Müller, Philipp, Joseph Ratzinger und das Zweite Vatikanische Konzil – eine pastoraltheologische Perspektive, in: Trierer Theologische Zeitschrift 125, 2016, 265-284.

Pompeÿ, Heinrich, Caritas theology – theological foundations and shape of the church’s charitable ministry. in: Dal Toso, Giampetro/Pompeÿ, Heinrich/Gehrig, Rainer/Doležel, Jakub, Church Caritas ministry in the perspective of Caritas-theology and Catholic social teaching Olomouc 2015, 31-90.

Reber, Joachim, Spiritualität in sozialen Unternehmen. Mitarbeiterseelsorge –spirituelle Bildung – spirituelle Unternehmenskultur, Stuttgart 2009.

Sigrist, Christoph/Rüegger, Heinz (Hgg.), Helfendes Handeln im Spannungsfeld theologischer Begründungsansätze, Zürich 2014.

Zeil, Petra, Jeder Mensch ist uns der Liebe wert: Benedict Kreutz als zweiter Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Würzburg 2016.

1 Einige verstreute Hinweise gibt er dazu auch in seinem autobiographischen Werk: Paul Josef Kardinal Cordes, Drei Päpste – Mein Leben, Freiburg 2014.

2 Vgl. Klaus Baumann, Caritaswissenschaft: Ihre Ursprünge und Aktualität, in: Caritas 2016. neue caritasJahrbuch des Deutschen Caritasverbandes, Freiburg 2015, 139-145.

3 Petra Zeil, Jeder Mensch ist uns der Liebe wert: Benedict Kreutz als zweiter Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Würzburg 2016.

4 Vgl. Ellen Eidt, Johannes Eurich, Art. Diakoniewissenschaft, in: Norbert Friedrich, Klaus Baumann et al. (Hgg.), Diakonie-Lexikon, , Göttingen 2016, 121-123.

5 Vgl. jüngst die Befunde der sog. „Würzburg-Studie“: Michael N. Ebertz, Lucia Segler, Spiritualitäten als Ressource für eine dienende Kirche. Die Würzburg-Studie, Würzburg 2016.

6 Vgl. u.a. Joachim Reber, Spiritualität in sozialen Unternehmen. Mitarbeiterseelsorge - spirituelle Bildung - spirituelle Unternehmenskultur, Stuttgart 2009, und den Beitrag von Klaus Kießling in diesem Band.

7 Vgl. Zygmunt Bauman, Flüchtige Moderne, Frankfurt 2003.

8 Vgl. Anni Hentschel, Gemeinde, Ämter, Dienste. Perspektiven zur neutestamentlichen Ekklesiologie, Neukirche-Vluyn 2013; Herbert Haslinger, Diakonie. Grundlagen für die soziale Arbeit der Kirche, Paderborn 2009.

9 Vgl. seine Ansprache an die Teilnehmer des Kongresses von Cor unum vor der Publikation der Enzyklika Deus caritas est am 24. Januar 2006, abgedruckt in: Cor unum (Hg.) „Deus caritas est“. Dokumentation des Internationalen Kongresses über die christliche Liebe, Vatikan 2006, 7-10, hier: 9: „Mir ging es jedoch gerade um die Einheit der beiden Themen, die nur dann richtig zu verstehen sind, wenn sie als ein einziges gesehen werden.“

10 Confessio Augustana Artikel 7: Von der Kirche, zitiert nach https://www.ekd.de/glauben/grundlagen/augsburger_bekenntnis.html (zuletzt überprüft 31.01.2017). Die Erwähnung dieser ekklesiologischen Differenz möge hier genügen. Vgl. Christoph Sigrist, Heinz Rüegger (Hgg.), Helfendes Handeln im Spannungsfeld theologischer Begründungsansätze, Zürich 2014.

11 Vgl. Philipp Müller, Joseph Ratzinger und das Zweite Vatikanische Konzil – eine pastoraltheologische Perspektive, in: Trierer Theologische Zeitschrift 125, 2016, 265-284.

12 Vgl. u.a. Heinrich Pompeÿ, Caritas theology – theological foundations and shape of the church’s charitable ministry. in: Giampetro Dal Toso, Heinrich Pompeÿ, Rainer Gehrig, Jakub Doležel, Church Caritas ministry in the perspective of Caritas-theology and Catholic social teaching Olomouc 2015, 31-90.

Philosophische Grundlagen und Perspektiven