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Inhalt

Inhalt des AusspracheTrainers (AT)
(separat erhältlich)

Vorworte / Einleitung

Track 1

Begleitendes Tonmaterial

 

Hinweise zur Benutzung

 

Land & Sprache

 

Karte von Bosnien-Herzegowina

 

Aussprache und Betonung

 

Wörter, die weiterhelfen

 

Grammatik

Hauptwörter

Persönliche Fürwörter

Dieses & Jenes, Hier & Dort

Die Fälle

Besitzanzeigende Fürwörter

Bindewörter (Konjunktionen)

Verben & Zeiten

Das Hilfsverb „sein“

Verneinung

Eigenschaftswörter

Umstandswörter

Steigern & Vergleichen

Verhältniswörter

Fragen

Zahlen & Mengen

Zeit & Datum

Konversation

Kurz-Knigge

 

Namen & Anrede

Track 2

Begrüßen & Verabschieden

Track 3

Floskeln & Redewendungen

Track 4

Das erste Gespräch

Track 5

Unterwegs

Track 6

Übernachten

Track 7

Zu Gast sein

Track 8

Kaufen & Handeln

Track 9

Essen & Trinken

Track 10

Religion

Track 11

Post, Bank & Geld

Track 12

Krank sein

Track 13

Behörden

Track 14

Schimpfen & Fluchen

 

Flirt & Liebe

Track 15

Anhang

Mehr zum Thema Bosnien bei Reise Know-How

Literaturhinweise

Wörterliste Deutsch – Bosnisch

Wörterliste Bosnisch – Deutsch

Die Autorin

Impressum

Das Wichtigste im Überblick:

Nichts verstanden? – Weiterlernen!

Track 16

Die wichtigsten Fragewörter

 

Die wichtigsten Fragen

 

Die wichtigsten Zeitangaben

 

Die wichtigten Richtungsangaben

 

Die wichtigsten Floskeln & Redewendungen

 

Aussprache

 

Abkürzungen

 

Die Zahlen

Track 17

Vorwort

Bosnien ist ein kleines Land. Aber so klein es ist, so reich ist Bosnien auch an Sehenswürdigkeiten. Dem Reisenden bietet sich eine faszinierende Symbiose von Okzident und Orient mitten in Europa. Nicht umsonst nennt man Bosnien auch die „europäische Brücke zum Orient“. Das Land auf dem Balkan bietet eine Fülle an orientalisch-islamischer Kultur, die sich in der Architektur der Städte, in den Bräuchen und Traditionen, aber auch in der Sprache widerspiegelt. Das Bosnische hat einen viel reicheren Wortschatz orientalischer Herkunft als das verwandte Serbisch oder Kroatisch, und dennoch hat es seinen slawischen Charakter beibehalten. Zu Unrecht versucht man sogar, das Bosnische einer der beiden Sprachen unterzuordnen. Jedes Volk des ehemaligen Jugoslawiens hat sich seit der Teilung darum bemüht, sich über die Unterschiede in ihrer Sprache und Religion von den anderen Völkern abzuheben. So kämpfen auch die Bosniaken (bosnische Muslime) um mehr Anerkennung. Bosnisch zu sprechen kann wahrhaftig manche Tore öffnen und Sie Land und Leuten näher bringen.

Zeigt man Interesse an der Sprache, kann man so einige Herzen für sich gewinnen und wird die Wärme und Gastfreundschaft der Bosniaken erleben.

Da es nicht „das“ Bosnien gibt, sondern Bosnien auch die Heimat von bosnischen Serben und Kroaten ist, ist es fast unmöglich, das ganze Land zu generalisieren. Viele in Bosnien lebende Kroaten und Serben orientieren sich in ihrer Sprache und Lebensweise eher an Kroatien bzw. Serbien.

Dieser Band widmet sich darum vorwiegend den Bosniaken und ihrem Bosnisch, wenn auch darauf geachtet wurde, sich nicht in der Fülle der andersartigen Wörter zu verlieren, so dass auch die Kommunikation mit einem kroatischen bzw. serbischen Bosnier problemlos klappt.

Sie werden sehen: die größte Freude, die man den Menschen dort bereiten kann, ist zu zeigen, dass man sie als Bosniaken anerkennt, als muslimische Bosnier. Und dazu gehört eben auch, dass man ihre Sprache spricht: Bosnisch!

Begleitendes Tonmaterial

Zu diesem Buch ist zusätzlich ein AusspracheTrainer als MP3-Download erhältlich unter

https://www.reise-know-how.de/de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-bosnisch-mp3-4539

Auch erhältlich auf Audio-CD unter

https://www.reise-know-how.de/de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-bosnisch-audio-cd-4316

Der AusspracheTrainer enthält alle Sätze und Redewendungen, die in diesem Buch mit einem image markiert sind.

Hörproben: In ausgewählten Kapiteln im Konversationsteil dieses Buches können Sie sich unter den dort angegebenen Links Ausschnitte aus dem AusspracheTrainer anhören.

Hinweise zur Benutzung

Der Kauderwelsch-Band „Bosnisch“ ist in drei wichtige Abschnitte gegliedert:

Die Grammatik beschränkt sich auf das Wesentliche und ist so einfach gehalten wie möglich. Deshalb sind auch nicht sämtliche Ausnahmen und Unregelmäßigkeiten der Sprache erklärt. Wer nach der Lektüre gerne noch tiefer in die Grammatik eindringen möchte, findet im Anhang einige Tipps zum Weiterlernen. Natürlich kann man die Grammatik auch überspringen und sofort mit dem Konversationsteil beginnen. Wenn dann Fragen auftauchen, kann man immer noch in der Grammatik nachsehen.

In diesem Teil finden Sie Sätze aus dem Alltagsgespräch, die Ihnen einen ersten Eindruck davon vermitteln sollen, wie Bosnisch „funktioniert“, und die Sie auf das vorbereiten sollen, was Sie später in Bosnien hören werden.

Jede Sprache hat ein typisches Satzbaumuster. Um die sich vom Deutschen unterscheidende Wortfolge der Sätze auf Bosnisch zu verstehen, ist die Wort-für-Wort-Übersetzung in kursiver Schrift gedacht. Jedem bosnischen Wort entspricht ein Wort in der Wort-für-Wort-Übersetzung.

Wird ein bosnisches Wort im Deutschen durch zwei Wörter übersetzt, werden diese zwei Wörter in der Wort-für-Wort-Übersetzung mit einem Bindestrich verbunden.

Odakle si?

woher du-bist

Woher kommst du?

Werden in einem Satz mehrere Wörter angegeben, die man untereinander austauschen kann, steht ein Schrägstrich zwischen diesen.

Jesi li umoran / umorna?

du-bist (?) müde(m / w)

Bist du müde (m/w)?

Stimmt der Satzbau des bosnischen Satzes ohnehin mit dem der deutschen Übersetzung überein, entfällt die Wort-für-Wort-Übersetzung.

Mit Hilfe der Wort-für-Wort-Übersetzung können Sie bald eigene Sätze bilden. Mit Kreativität und Mut können Sie sich neue Sätze „zusammenbauen“, auch wenn das Ergebnis nicht immer grammatikalisch perfekt ausfällt.

Die Rubrik „Das Wichtigste im Überblick“ im Anhang am Ende des Buches enthält einen Grundwortschatz von je ca. 1000 Wörtern Deutsch–Bosnisch und Bosnisch–Deutsch, mit denen man schon eine ganze Menge anfangen kann.

Die Rubrik im Anhang hilft auch, die wichtigsten Sätze und Formulierungen stets parat zu haben. Einfach die gewünschte Satzkonstruktion mit dem entsprechenden Vokabular aus den einzelnen Kapiteln kombinieren. Wenn alles nicht mehr weiterhilft, dann ist vielleicht das Kapitel „Nichts verstanden? – Weiterlernen!“ der richtige Tipp. Es befindet sich auch im Anhang, stets bereit, mit der richtigen Formulierung für z. B. „Sprechen Sie bitte langsamer!“ oder „Wie bitte?“ auszuhelfen.

Land & Sprache

Bosnien und Herzegowina ist die Heimat von etwa 4,55 Mio. Einwohnern. Neben Minderheiten wie Roma und auch Juden unterscheidet man drei offizielle Staatsvölker: Bosniaken, Serben und Kroaten. Zusammen bilden sie die Bosnier. Während der Begriff „Bosnier“ auf alle Einwohner des geographischen Raumes Bosnien und Herzegowina zutrifft, meint man mit „Bosniaken“ speziell die muslimische Bevölkerung. Diese macht mit etwa 48 % den größten Teil der Bevölkerung aus, gefolgt von den Serben mit ca. 37,1 % und den Kroaten mit etwa 14,3 %.

Man kann die Religionen in Bosnien grob den Bevölkerungsgruppen zuordnen. So sind die Bosniaken Muslime, die Serben orthodoxe Christen und die Kroaten römisch-katholische Christen. Dementsprechend werden auch drei Sprachen gesprochen. Die Rede ist von Bosnisch, Serbisch und Kroatisch. Doch worin besteht der Unterschied?

Fakt ist, dass diese Sprachen sehr eng miteinander verbunden sind. Man versteht sich untereinander meist ohne größere Probleme, wenn auch jeder großen Wert darauflegt, die gewissen Feinheiten zu bewahren, die eben den kleinen Unterschied machen. So spricht man im Bosnischen vom mljevena kahva, während Serben auf mlevena kafa bestehen, und Kroaten vom mljevena kava sprechen. Und doch meinen sie alle dasselbe: „Kaffeepulver“, mit dem sie ihren geliebten Kaffee zubereiten. Bei anderen Wörtern ist es nicht so offensichtlich, dass dasselbe gemeint ist. „Brot“ etwa heißt je nachdem hljeb (Bosnisch), hleb (Serbisch) oder kruh (Kroatisch). Man versteht sich in solchen Fällen in der Regel aber trotzdem, schließlich ist man ja benachbart und wohnt im selben Land.

Ein größerer Unterschied entsteht eigentlich erst dadurch, dass die Bosniaken mehr Wörter orientalischen Ursprungs, so genannte Turzismen, verwenden. Es gibt allgemein in den Sprachen des Balkans viele Wörter türkischen, arabischen oder persischen Ursprungs, bedingt durch die lange Zugehörigkeit zum Osmanischen Reich. Bei den bosnischen Muslimen sind jedoch noch einige besondere Wörter und Phrasen im Umlauf. So hört man unter Muslimen neben dem allgemein gebräuchlichen ako bog da („so Gott will“) auch inšallah, und neben hvala bogu („Gott sei Dank“) auch elhamdullilah. Diese Besonderheit in der Sprache der Bosniaken ist auch Ausdruck ihrer Identifikationsschwierigkeiten. Als man von „Serbisch“ und „Kroatisch“ zu reden begann anstatt von „Serbokroatisch“, konnten sich die muslimischen Bosnier in keiner Sprache wiederfinden. So bestehen sie heute auf die Bezeichnung bosanski („Bosnisch“) und legen viel Wert darauf, dass man sie als Einwohner des Gebietes des ehemaligen Jugoslawiens genauso anerkennt wie auch die Serben und Kroaten, ohne sie in eines dieser Völker einzukategorisieren. Zum einen sind sie sich ihrer slawischen Wurzeln voll bewusst und fühlen sich ihnen verpflichtet. Ebenso besteht jedoch auch ein tiefes Gefühl der Verbundenheit mit den Türken und dem Rest der islamischen Welt.

Mi smo Bošnjaci, stoga govorimo bosanski!

Wir sind Bosniaken, daher sprechen wir Bosnisch!

Aussprache & Betonung

In Bosnien verwendet man die lateinischen Buchstaben, erweitert durch einige Sonderzeichen. Das Alphabet hat 30 Buchstaben, darunter folgende, die uns aus dem deutschen Alphabet bekannt sind: a, b, c, d, e, f, g, h, i, j, k, l, m, n, o, p, r, s, t, u, v, z.

Zusätzlich werden noch diese Sonderzeichen verwendet: č, ć, đ, dž, š, ž, nj, lj.

Selbstlaute

Die Selbstlaute im Bosnischen sind, wie im Deutschen, a, e, i, o, u. Sie werden aber immer „offen“ ausgesprochen. Besonders bei e und o muss man aufpassen, da die Aussprache vom Deutschen abweicht:

e

wie z. B. in „Eltern“ oder „nett“; aber nicht wie in „Esel“!

o

wie in „offen“, nicht wie in „ohne“!

Folgen zwei Selbstlaute aufeinander, werden sie stets einzeln ausgesprochen:

auto

sprich a-u-to

euro

sprich e-u-ro

Es ist wichtig, darauf zu achten, jeden Selbstlaut in jeder Stellung klar und deutlich auszusprechen.

Mitlaute

c

„z“ wie in „Zentrum“, nie wie „k“!

centar (Zentrum)

č

„tsch“ wie in „Matsch

čorba (Suppe)

ć

zwischen weichem „tsch“ und schnell gesprochenem „dch“; etwa wie in „Mädchen“

ćuprija (Brücke)

wie „dsch“ in „Dschungel“

em (Marmelade)

đ

etwa wie ein schnell zusammengesprochenes „dj“, dabei klingt das „j“ eher wie in „Journal“

đak (Schüler)

h

ein „ch“-Laut, wie in „Bach

hvala (danke)

lj

zusammengesprochenes „l“ und „j“ wie in „Felljacke“

ljeto (Sommer)

nj

zusammengesprochenes „n“ und „j“ wie in „Anja“

Njemačka (Deutschland)

r

wird vorne mit der Zunge gerollt, nicht am Zäpfchen gerieben!

razumijem (ich verstehe)

s

immer stimmlos, wie in „aufpassen“

selo (Dorf)

š

wie „sch“ in „schlafen“

eš (Wäsche)

v

immer wie das deutsche „w“ in „Wand“ (nie wie in „Vogel“)!

velik (groß)

z

stimmhaftes „s“ wie in „Sonne“

zid (Mauer)

ž

stimmhaftes „sch“, ausgesprochen wie in „Journal“ oder „Garage“

možda (vielleicht)

Die Buchstaben dž, lj und nj zählen jeweils als ein Buchstabe und nicht als zwei.

Das hat Auswirkungen auf die Sortierung von Stichwörtern in Wörterbüchern usw.

Ein kleiner Trost: Es ist schwer, č von ć sowie von đ zu unterscheiden, da nur ein kleiner, fast unhörbarer Unterschied zwischen diesen Lauten besteht. Selbst viele Muttersprachler haben Probleme damit.

Betonung

Grundsätzlich gilt: Die letzte Silbe ist immer unbetont. Wörter mit zwei Silben können also nur auf der ersten Silbe betont werden.

Bei Wörtern mit mehr als zwei Silben wird es schon etwas schwieriger, denn die Betonung kann auf jeder Silbe liegen außer auf der letzten.

Alle Vokale können lang oder kurz sein. Manchmal kann es vorkommen, dass zwei Wörter bei gleicher Schreibung, aber unterschiedlicher Betonung zwei völlig verschiedene Bedeutungen haben. Glücklicherweise gibt es nicht sehr viele davon. Durch lange und kurze Vokale und verschiedene Tonhöhen hat das Bosnische einen besonderen Akzent und klingt sehr musikalisch.

da

ja; dass

er / sie / es gibt

Der wissenschaftlich korrekte Akzent wird fast nur in Fachbüchern angegeben und ist gerade am Anfang sehr verwirrend. In diesem Kauderwelsch-Band wird nicht näher darauf eingegangen, da man normalerweise auch verstanden wird, wenn die Betonung nicht ganz stimmt.

Wörter, die weiterhelfen

Bevor Sie sich jetzt in die Wirren der bosnischen Sprache stürzen, hier einige einfache Sätze und Floskeln, die ganz nützlich sind und ganz nebenbei schon einiges hermachen.

Gdje se nalazi … ?

wo sich es-befindet

Wo ist … ?

… kolodvor?

… der Bahnhof?

… hotel?

… das Hotel?

… restoran?

… das Restaurant?

… mjenjačinica?

… die Wechselstube?

… WC / zahod?

… die Toilette?

Kako dođem do …?

Wie komme ich zu … ?

Koliko košta …?

Wie viel kostet … ?

Gdje mogu telefonirati?

Wo kann ich telefonieren?

Imate li slobodnu sobu?

Haben Sie ein freies Zimmer?

da

ja

ne (musl. jok)

nein

molim

bitte

hvala

danke

Oprostite!

Entschuldigen Sie

Hauptwörter

So viel vorweg: Das Bosnische kennt keinen Artikel, weder einen bestimmten noch einen unbestimmten. Das hat den Vorteil, dass man nicht auswendig lernen muss, welcher Artikel zu welchem Hauptwort gehört. Jedoch müssen Informationen, die im Deutschen der Artikel anzeigt, nun auf andere Weise ausgedrückt werden. Dies geschieht mit Hilfe verschiedener Endungen. Je nach Stellung und Funktion im Satz verändert sich die Endung eines Wortes. Doch bleiben wir erst einmal bei der einfachsten Form, der Grundform (Nominativ). In dieser Form stehen Hauptwörter auch im Wörterbuch.

grammatisches Geschlecht