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Der Mensch im Kraftfeld der Technik

Ulrich Kurt Dierssen, Stefan Brönnle

DER MENSCH

IM KRAFTFELD DER
TECHNIK

Unsere körperliche,
seelische und geistige
Resonanz zum Elektrosmog

1. Auflage 2009

Inhalt

Einführung: Im Kraftfeld der Technik

BEGRIFFSKLÄRUNGEN

Der Strom

Der Äther

Die Radiästhesie

ELEKTROSMOG

Die geistig-seelische Wirkung von Elektrosmog

Elektrosmog und Äther

Magnetfelder

Das Magnetfeld der Erde

Künstliche statische Magnetfelder

Die Erde und ihre Frequenzen

Magnetismus und Äther

Magnetische Wechselfelder

Was kann der Laie tun?

Bahnstrom

Beeinflussung von Monitoren

Magnetische Wechselfelder und ihre geistig-seelische Wirksamkeit

Magnetfelder und geomantische Ortsphänomene

Elektrische Felder

Natürliche statische Felder

Ionisation

Niederfrequente elektrische Wechselfelder

Übersehene Verursacher

Feldfreischalter: Eine wunderbare Lösung … mit Pferdefuß

Wenn »es funkt« – Die geistig-seelische Wirkung elektrischer Felder

Spannungsfeld Gebiß

Hochfrequenz

Dauerthema Mobilfunk

Mobilfunk, Gesundheit und Wirtschaft

Die Mobilfunk-Technologie

Die Mikrowelle – Der Sendeturm in der Küche

Hochfrequenz und Naturschutz

Was bedeutet das Wort »Grenzwert«?

Die körperliche Wirkung der Hochfrequenz

Immer vernetzt – das Handy

Was schützt vor hochfrequenten Wellen?

Die Strahler im Haus

Funk, Radar und Konsorten

Militärische Nutzungen der Hochfrequenz

Die geistig-seelische Wirkung der Hochfrequenz

Der Einfluß der Hochfrequenz auf das Gehirn

Der Einfluß der Hochfrequenz auf das Herz

Der Einfluß der Hochfrequenz auf die DNS und Proteinsynthese

Geistige Einflüsse der Mobilfunktechnologie

Radiästhetische Untersuchungen zur Mobilfunkresonanz

Die Wirkung der Hochfrequenz auf den Äther

Skalarwellen und »Handy-Wapperl«

Hochfrequenz und geomantische Systeme

ELEKTROSMOG IN DER GEOMANTISCHEN HAUSINTERPRETATION

Anhang

Meßwerte-Übersicht

Glossar (Begriffserklärungen)

Literaturangaben

Abbildungsnachweis

Weiterführende Adressen

Index der körperlichen, seelischen und geistigen Wirkungen von Elektrosmog

Einführung: Im Kraftfeld der Technik

Technik umgibt uns allerorten, ohne daß uns dies noch groß bewußt wäre: Im Wohnzimmer steht der Fernseher, die Stereoanlage, das schnurlose Telefon, das elektrische Licht und natürlich mindestens zwölf Steckdosen für weitere Geräte. In der Küche tummeln sich Elektroherd, Mikrowelle, Dunstabzugshaube, Kühlschrank, ein Küchenradio und wiederum die allgegenwärtigen Steckdosen und das Licht. Im Schlafzimmer stehen neben dem Bett ein Radiowecker, ein bis zwei Nachttischlampen, möglicherweise ein zweiter Fernseher, vielleicht noch eine Heizdecke im Bett und meterweise Verlängerungskabel darunter.

So könnte man das ganze Haus durchspielen. Aber auch in der »freien Natur« erwarten uns Hochspannungsleitungen, Mobilfunk-Sendetürme, Radaranlagen, Rundfunk- und Fernseh-Masten, Straßenbeleuchtung, elektrifizierte Bahnanlagen und die Bestrahlung durch Satelliten. Der Mensch hat sich seit gut 100 Jahren ein »Kraftfeld« erschaffen, das es vorher so nicht gab.

»Elektrosmog« nennt sich das Neuwort dafür, ein »Wellensalat« aus niederfrequenten und hochfrequenten künstlichen elektromagnetischen Wellen, die nahezu jeden Winkel unserer schönen Erde erfassen. Nicht ganz so lange gibt es auch Fachkreise aus Umweltmedizinern, Technikern und Baubiologen, die die körperlichen Folgen dieses »Wellensalates« untersuchen und ein eigenständiges Fachgebiet gebildet haben: die Elektrobiologie. Fast parallel dazu entwickelte sich ein Fachgebiet, das sich eher um die geistigen und seelischen Wirkungen des Ortes auf den Menschen bemüht: die Geomantie.

Seit nunmehr zwanzig Jahren hat die Geomantie im deutschsprachigen Raum einen enormen Sprung gemacht. Feng Shui und Radiästhesie (das klassische »Wünschelrutengehen«) sind – zumindest dem Namen nach – einer breiten Masse bekannt geworden, ebenso wie die Schlagworte »Erdstrahlen«, »Kraftort« und »Erdheilung«. Die Zahl der geomantischen Berater und Gestalter ist von einem unscheinbaren Häufchen auf viele Hundert angewachsen.

Die Geomantie beschäftigt sich mit der Wirkung des Ortes auf den Menschen, die körperliche Wirkung ebenso wie die geistig-seelische. Daß der Raum, der uns umgibt, ebenso wie der Ort, an dem wir leben, eine Wirkung auf uns hat, wird inzwischen kaum mehr angezweifelt. Geomantie hat – zumindest teilweise – sogar Einzug bei den Universitäten gehalten. So gibt es an der Universität in Oldenburg einen Lehrauftrag mit dem Titel »Von den geistigen Gesetzen im Bauen«, und Prof. Eike Hensch unterrichtet nach wie vor im »Studium generale« an der Hochschule in Nienburg Radiästhesie und Geomantie.

Angesichts dieser Entwicklung erstaunt es um so mehr, daß die elektromagnetischen Felder, die uns umgeben, kaum Berücksichtigung finden, weder bei den geomantischen Beratern noch bei den Klienten. Gerne stellt man sich Pyramiden auf, um die feinenergetische Atmosphäre seiner Wohnung zu verbessern, doch der Trafo für die Halogenlampe am Bett, die schnurlose Internetverbindung, die Tag und Nacht aktiv bleibt, oder gar das Schnurlos-Telefon nach dem DECT-Standard scheinen »nur« materielle Objekte zu sein, die keine Wirkung auf unsere Seele haben. Es ist wichtiger, in welcher Himmelsrichtung der Kopf beim Schlafen liegt, als die Beachtung der elektromagnetischen Felder, die an dieser Stelle auf den Kopf einwirken. Oft fürchten die Menschen Trafostationen in der Nähe ihres Hauses oder ihrer Wohnung, was sich aber nach einer meßtechnischen Überprüfung meist als unbegründet herausstellt.

Auch aus dem Wirkbereich der Erdheilung ist die Elektrobiologie fast vollständig ausgeklammert. Leylines, Erdorgane und Elementarwesen scheinen von den Sendetürmen unseres Mobilfunknetzes nicht gestört zu werden.

Die Autoren dieses Buches – Ulrich Kurt Dierssen (Baubiologe, Lebenshilfe-Coach und Radiästhet) und Stefan Brönnle (Geomant und Landschaftsökologe) – sind hier ganz anderer Meinung: Die niederfrequenten und hochfrequenten Felder, die uns umgeben, sind menschengemacht. Sie haben Anteil an der menschlichen Bewußtseins- und Seelenentwicklung, ja, sind Ausdruck derselben. Sie wirken auf den Körper ein, auf die feinstofflich-energetischen Ebenen, auf unser Bewußtsein und nicht zuletzt auf die Erde selbst.

Es ist an der Zeit, die Trennung von Technik und Bewußtsein in unseren Köpfen aufzulösen und zu erkennen, daß beide Ausdruck unseres Seins hier auf der Erde sind und sich gegenseitig beeinflussen. Das »Kraftfeld der Technik« reicht weit über Gesundheitsprobleme hinaus und dringt tief ein in die Art, wie wir die Wirklichkeit um uns herum erkennen können. Wir haben Abhängigkeiten entwickelt, die wir auch auf einer philosophisch-spirituellen Ebene hinterfragen müssen: Reicht es aus, mich mit einem aufgeklebten Symbol auf dem Handy selbst zu schützen (gesetzt den Fall, es funktioniert…)? Oder ist dies nur ein Pflaster auf einer Hautwunde, die entstand, weil darunter ein Geschwür wuchert?

In Dorfen – einem der Wohnorte eines der beiden Autoren – wurden zwei Mobilfunk-Sendeantennen aufgestellt. Beide in unmittelbarer Nähe zu einer Schule, einem Kindergarten und Spielplätzen. Gerne werden auch Sportstätten als Standort gewählt. Zufall? Oder reicht das Geschwür weiter, als wir uns eingestehen wollen?

Wir, die beiden Autoren, sind weit davon entfernt, Weltverschwörungstheorien aufbauen zu wollen. Und vieles von dem, was wir im folgenden schildern werden, bedarf weiterer Forschungen und Überprüfungen, bevor wir es als Fakten präsentieren können. Doch es ist an der Zeit umzudenken. – Jetzt!

Wir wollen mit diesem Buch keine Ängste schüren. Das wäre der falsche Weg. Wir wollen bewußtmachen und Lösungsmöglichkeiten präsentieren. Denn wir alle müssen und wollen noch eine ganze Weile gemeinsam auf diesem blauen Planeten leben. Darum sollten wir anfangen, nicht nur das Klima zu schützen und die Natur, sondern auch unsere Bewußtseinsumwelt und deren feinenergetische Felder.

Begriffserklärungen

Der Strom

Wir alle nutzen Strom. Es ist so einfach: Stecker rein, und schon passiert auf magische Weise irgend etwas. Das Licht geht an, ein Motor läuft, die Heizung produziert Wärme… Doch was ist Strom eigentlich? Strom, so viel wissen Sie sicherlich, hat irgend etwas mit Elektronen zu tun.

Die Elektronen sind namengebend für das Wort »Elektrizität«. Das griechische Wort »elektron« heißt genaugenommen »Bernstein«, denn die ersten Beobachtungen elektrostatischer Kräfteflüsse wurden in der Antike am Bernstein gemacht. Er zeigte die merkwürdige Fähigkeit, kleine Objekte wie z. B. Papierschnipsel anzuziehen, wenn man an ihm rieb. Die Griechen kümmerten sich nicht weiter um diese Eigenschaft, und erst um 1600 wurde dann die Reibungselektrizität bei anderen Stoffen entdeckt.

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Abb. 1: Abgeschirmtes Kabel
Ein abgeschirmtes Kabel besteht aus einzelnen kunststoffummantelten Kupferleitungen, die wiederum von einem leitfähigen Material, Gewebe oder Folie, umhüllt und abschließend von einer Kunststoffhülle geschützt wird. Unter dem leitenden Material (Hülle) ist noch ein Beidraht zum Abführen auftretender elektrischer Felder beigelegt.

Bei einem nicht abgeschirmten Kabel fehlen die leitende Hülle und der blanke Beidraht.

Elektrizität wirkt also auf die Materie ein. Elektronen sind extrem kleine Elementarteilchen, die die gleiche negative Ladung besitzen. Wir reden davon, daß »Strom fließt«, wenn sich die Elektronen in eine bestimmte Richtung bewegen. Dazu brauchen diese nicht einmal ein Kabel. Wie ein Blitz anschaulich zeigt, können die Elektronen sich auch durch die Luft bewegen. Und dies tun sie auch. Sie halten sich nicht zwangsläufig an ein Kabel. Sie »verlassen« es und bewegen sich durch die Luft. Es sei denn, man »sperrt sie ein«, z. B. durch ein sogenanntes abgeschirmtes Kabel.

Obwohl unlogisch (es beruht auf historischen Irrtümern), wurde der Stromfluß entgegen der Bewegungsrichtung der Elektronen definiert, also vom Pluspol zum Minuspol einer Spannungsquelle. Während die Elektronen »echte Teilchen« sind (was wir später einmal quantenphysikalisch hinterfragen müssen), ist »Strom« daher genaugenommen etwas Virtuelles!

Üblicherweise benutzt man für die Stromleitung Metallkabel. Der Grund hierfür ist, daß die Atome der Metalle Metallbindungen eingehen. Die Elektronen sind dabei keinem Atom fest zugeordnet, sondern schwirren als Gas zwischen diesen umher. Darum lassen sich die Elektronen hier leicht bewegen. Bewegt sich ein Elektron in das Feld eines benachbarten Atoms, wird aufgrund gleicher Ladung ein Elektron aus diesem Feld fortgedrückt. Dieses wandert seinerseits in das Feld des nächsten Atoms und verdrängt wiederum ein Elektron, und so geht es fort.

Es verhält sich also ganz ähnlich wie bei einem Wasserschlauch: Wird ein Wassermolekül auf der einen Seite hineingedrückt, setzt sich dies fort, bis auf der anderen Schlauchseite ein Molekül »herausfällt«. Die Stromstärke (gemessen in Ampere) beschreibt quasi die Menge Wasser (bzw. Elektronen), die eine Bahn pro Zeiteinheit durchfließt, die Spannung (gemessen in Volt) beschreibt – um im Bild zu bleiben – den Druck des Wassers. Es kann hoher Druck vorhanden sein (wenn der Hahn zu ist), ohne daß Strom fließt!

Elektrischer Strom beeinflußt also Materie. Doch das »Teilchen« Elektron ist nur aus einer bestimmten Perspektive wirklich ein Teilchen. Aus der Quantenphysik kennen wir die merk- und denkwürdige Tatsache, daß Bewußtsein (die Absicht des Forschers) bestimmt, ob ein Phänomen als Welle oder Teilchen (siehe auch Glossar) meßbar wird. Als Welle betrachtet haben Elektronen keinen festen Aufenthaltsort, sondern sind lediglich »Wahrscheinlichkeitsfelder«. Strom ist daher tatsächlich etwas Virtuelles, etwas Geistiges. Beabsichtigt der Forscher aber, das Phänomen als Teilchen zu betrachten, kollabiert das Wahrscheinlichkeitsfeld und wird zu einem festen Objekt mit genau bestimmbarem Ort zu einer bestimmten Zeit. Der Strom zeigt sich damit als ein Spiegel unserer Wünsche und Erwartungen. Genaugenommen ist das sich bewegende Elektron ein Informations-Paket, das in das Feld eines benachbarten Atoms wandert. Wie beim Spiel »Stille Post« (oder »Flüsterpost«) wandert die Information weiter, ohne daß sich die »Flüsterer« bewegen würden.

Wenn sich die Elektronen-Informations-Pakete nur in eine Richtung bewegen, spricht man von Gleichstrom. Gleichstrom nutzen wir z. B. in Batterien und Akkus. In unseren Steckdosen und damit in allen Leitungen unserer vier Wände herrscht aber Wechselstrom. Beim Wechselstrom bewegen sich die Elektronen in einem vorgegebenen Takt (bei uns 50 Hertz, also 50 mal pro Sekunde) in eine Richtung, wechseln die Richtung und bewegen sich wieder zurück. Wir verwenden technisch Wechselstrom, weil man nur bei ihm Spannungen einfach transformieren kann: von Überlandleitungen mit 380.000 Volt auf das Stadtnetz mit 1.000 -2.000 Volt bis hinunter zum Hausstrom mit 230 Volt. Der Strom fließt in einem bestimmten Takt hin und her. Wer schon einmal den Takt eingängiger Musik oder lauter Trommeln erlebt hat, weiß, wie sehr uns der Takt beeinflußt: Mal beruhigt uns ein langsamer Takt, mal putscht uns ein schneller Takt auf. Auch darüber entfaltet Elektrizität ihre geistig-seelische Wirkung. Dazu später mehr.

Strom entfaltet also seine Wirkung, sowohl auf der materiellen als auch auf der Bewußtseinsebene, und genau darum geht es in diesem Buch. Rudolf Steiner formulierte 1925: »Die Elektrizität, die nach ihrer Entdeckung als die Seele des natürlichen Daseins gepriesen wurde, muß erkannt werden in ihrer Kraft, von der Natur in die Unter-Natur hinabzugleiten. Es darf der Mensch nur nicht mitgleiten …«

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Abb. 2: Transversalwelle
Gängige elektromagnetische Wellen sind »Transversalwellen«. Sie schwingen senkrecht zur Ausbreitungsrichtung. Die Abstände zwischen Wellenbergen bzw. Wellentälern geben die Wellenlänge und damit indirekt die Frequenz vor.

Der Äther

Der Äther ist ein Bindeglied zwischen der Materie und dem Geist. Jedes Volk kennt ein Wort für jene Kraft, die Bewußtsein und Körper verbindet. Die Aborigines Australiens nennen sie GURUWARI – »Geistsubstanz«, zum Teil geistig, zum Teil stofflich. Die Griechen nannten die Kraft PNEUMA, in Indien ist sie als PRANA, in China als QI bekannt. Auch hier steht sie mit dem Körper in Verbindung und verleiht ihm durch bestimmte Übungen wie QI GONG oder YOGA mehr Vitalität und Lebenskraft. Sie ist aber auch mit dem Geist verbunden, und so führen spezielle Atemtechniken (PRANA-JAMAS) zu verschiedenen Bewußtseinserfahrungen.

Der Äther wirkt sich körperlich stark auf der Ebene der Sexualkraft aus, und wie wir noch sehen werden, tut dies der Elektrosmog auch!

Im Chinesischen ist es das JING, die substantiellste Form des Qis, das Sexualqi, das sich über Übungen zunächst in QI und dann in SHEN, in »Geist« wandelt. Siegmund Freud nannte dies »Sublimation«, die Fähigkeit, den Sexualtrieb z. B. in einen kreativen (Bewußtseins-)Akt zu transformieren. Dies ist der tiefere Sinn des Zölibats: Durch das Aufstauen der sexuellen Urkraft, sowie durch Gebet und Kontemplation, soll die Kraft in spirituelle Energie »sublimiert« werden. Wilhelm Reich nannte diese sexuelle Urenergie ORGON. Sie durchströmt im Orgasmus den Körper und vitalisiert ihn dadurch.

Doch zugleich ist das Orgon, das Qi, der Äther, überall vorhanden. Je nach Ortsqualität, Formensprache des Grundrisses, Himmelsrichtungen der Fenster und Türen, herrschen andere Ätherqualitäten im Raum vor. Das Feng Shui z. B. bemüht sich darum, Räume so zu gestalten, daß das Qi sie harmonisch durchströmen kann.

Der Äther ist also eine Kraft oder Substanz, die sowohl auf unser Bewußtsein, als auch auf die Formensprache und den Körper einwirkt und diese verbindet. Der Biologe Rupert Sheldrake nannte diese formbildende Kraft ein »morphogenetisches Feld«. Diese morphogenetischen oder morphischen Felder geben die evolutionäre Entwicklung vor. Wann immer auf der Erde etwas zum ersten Male geschieht, beginnt sich das Feld zu bilden. Geschieht es öfter, so verstärkt sich das Feld, bis schließlich ein »Quantensprung« erfolgt und sich etwas Neues bildet. So bekamen nach der Theorie Sheldrakes die ersten Fische Beine und entwickelten sich zu Amphibien. Aber auch das Überspringen sozialer Bewegungen und geistiger Impulse auf eine Bevölkerkungsmehrheit kann mit Hilfe der morphischen Felder, des Äthers, erklärt werden.

In der Physik war der Äther bis Ende des 19. Jahrhunderts, ja, zum Teil bis ins 20. Jahrhundert das gängige Erklärungsmodell für die Übertragung elektromagnetischer Wellen. Der Nobelpreisträger Hendrik Lorentz, dessen Gleichungen die Grundlage für die Relativitätstheorie Einsteins bildeten, schrieb 1906: »Ich kann mir den Äther, der möglicherweise ein elektromagnetisches Feld mit Energie und Schwingungen enthält, nur als in gewissem Sinne substantiell vorstellen, so sehr er sich auch von aller bekannten Materie unterscheidet.«

Wenn Schall sich durch den Raum verbreitet, nutzt er dazu als Medium die Luft. Wenn Licht dies tut, brauche es, so die Vorstellung, den Äther als Medium. »Nehmt aus der Welt die Elektrizität, und das Licht verschwindet; nehmt aus der Welt den lichttragenden Äther, und die elektrischen und magnetischen Kräfte können nicht mehr den Raum überschreiten«, schrieb Heinrich Hertz 1889.

Warum spricht heute kaum noch jemand in der Physik vom Äther? Nun, abgesehen davon, daß dies mit anderer Benennung durchaus geschieht (siehe das Kapitel »Die Wirkung der Hochfrequenz auf den Äther«), liegt dies an dem berühmten Ätherexperiment von Albert Michelson und Edward Morley von 1887. Wenn es den Äther gab, so Michelson und Morley, dann müßte er überall vorhanden und unbewegt sein. So müßte die Bewegung der Erde durch den Raum eine meßbare Bewegung, eine Art »Ätherwind« erzeugen. Das Licht müßte senkrecht zum »Ätherwind« eine andere Geschwindigkeit haben als längs zu ihm. Michelson und Morley konnten mit ihren damaligen Instrumenten keinen solchen Ätherwind feststellen. Da der Äther für die Gleichung der elektromagnetischen Felder auch nicht benötigt wurde, ließ man die Idee des Äthers als Träger der elektromagnetischen Wellen fallen. Doch Albert Einstein formulierte in seiner Rede »Relativitätstheorie und Äther« 1920: »Gemäß der allgemeinen Relativitätstheorie ist Raum ohne Äther undenkbar.« Und an anderer Stelle: »…aber die Ätherhypothese an sich widerspricht der speziellen Relativitätstheorie nicht«. Und tatsächlich! 1986 veröffentlichte das Magazin Nature das Experiment von E. W. Silvertooth. Er hatte das Michelson-Morley-Experiment wiederholt – mit wesentlich empfindlicheren Instrumenten. Tatsächlich war ein »Ätherwind« meßbar!

Zusammenfassend kann man also sagen: Der Äther ist ein einheitliches Feld, das den ganzen Kosmos durchzieht. Als Informationsfeld hat es Einfluß auf unser Bewußtsein, als morphogenetisches Feld hat es Einfluß auf die Materie mit ihrer Formensprache. Der Äther dient dabei als ein Trägermedium für die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen im Raum. Obgleich das Ätherfeld idealtypisch einheitlich und ruhig ist, kann es doch in Bewegung versetzt werden. Wie Albert Einstein 1895 schrieb: »Der elektrische Strom setzt bei seinem Entstehen den umliegenden Äther in irgendeine, bisher ihrem Wesen nach noch nicht sicher bestimmte, momentane Bewegung.« Das bedeutet: Die elektrischen und magnetischen Felder beeinflussen den Äther, indem sie seinen Zustand verändern. Doch der Äther selbst hat eine Wirkung sowohl auf den Geist als auch auf die Materie!

Denken Sie den Gedanken einstweilen alleine weiter…!

Die Radiästhesie

Ein weiterer Grundbegriff, mit dem in diesem Buch gearbeitet werden wird, ist die Radiästhesie. »Radiästhesie« bedeutet wörtlich »Strahlenfühligkeit«. Es ist die Kunst, meist mit Hilfe von bestimmten Werkzeugen wie dem Pendel oder der Wünschelrute, Aussagen z. B. über die Ortsqualität zu machen.

Bereits Tacitus benennt die virgula mercurialis, die »merkurische Rute«, die zu besonderen weissagenden Zwecken benutzt wurde und die später unter dem Namen virgula divinatoria bekannt wurde. Häufigstes Werkzeug der Radiästhesie waren Stäbe oder Ruten der verschiedensten Ausführungen. Der Benediktinermönch und Alchimist Basilius Valentinus, der im späten 14. Jahrhundert in Erfurt gelebt haben soll, beschreibt sechs verschiedene Rutenarten: die virgula lucente (Feuerrute), die virgula candente (Brandrute), die virgula salia (Springrute), die virgula fucilla (Schlagrute), die virgula trepidante (Heberute) und die virgula cadente (Unterrute). Die Kunst, mittels Stäben zu weissagen, wurde auch als »Rhabdomantie« bekannt. So ist auch der italienische Ausdruck für die Radiästhesie noch heute rabdomanzia.

Umfangreich beschrieben wurde die Radiästhesie aber erst ab dem 15. Jahrhundert. Vor allem Georg Bauer (1494 1555), latinisiert bekannt als Agricola, beschreibt in seinem Werk »De re metallica« ausführlich das Wesen das Rutengehens. Er ist es auch, der erstmals Erzadern mit Wasser in Verbindung bringt. Möglicherweise handelt es sich bei ihm um den Urvater des in der Radiästhesie gängigen Begriffs der »Wasserader«. Ein ebenfalls wichtiges Datum in diesem Zusammenhang ist das gut 100 Jahre später (1665) erschienene Werk »Magnes sive de arte magnetica« von Athanasius Kircher, denn hier beginnt sozusagen die Radiästhesie zunehmend »physikalisch« zu denken. Pierre Gassendi, ein epikuräischer Philosoph und Zeitgenosse Kirchers, äußert die Vermutung, das Universum bestehe – ganz dem Gedanken Epikurs folgend – aus winzigen Partikeln, den Atomen. Diese würden von den Metallen ausstrahlen und die Rute zum Ausschlag bringen. Auch der Rosenkreuzer Robert Fludd spricht zu dieser Zeit davon, daß Erzadern »Strahlen« aussenden. Dies erscheint uns heute oft als selbstverständlich. Valentinus war jedoch noch 100 Jahre zuvor davon ausgegangen, Rutengänger würden vielmehr auf »Atmosphären« oder »Ätherkräfte« reagieren, die von oberhalb der Erdoberfläche in die Erde hineintreten, um dann – verändert – aus der Tiefe wieder emporzusteigen. Ein Gedanke, den im 20. Jahrhundert Wilhelm Reich zur Erklärung des Rutenphänomens aufgriff, als er schrieb, der Ausschlag der Wünschelrute sei das Resultat des »orgonenergetischen Kontaktes« des Rutengängers mit dem Orgonfeld einer Wasserader. Dieser löse einen Orgonfluß im Körper des Rutengängers aus, der schließlich Muskeln zum Zucken bringe und die Rute ausschlagen ließe. Erneut erkennen wir hier den Äther als eine Kraft, die auch in der Radiästhesie durch ihre körperliche Wirkung als Wirkmodell zur Erklärung herangezogen wird.

Dennoch siegte das gängige physikalische Weltbild in der Theorie um das Verständnis der Wünschelrute, obgleich die Erklärung mit Hilfe eines »Ods« oder »Äthers« nie völlig ad acta gelegt wurde. Da aber die radiästhetische »Strahlung« nicht mit physikalischen Methoden gemessen werden konnte, fristete die Radiästhesie bis ins 20. Jahrhundert ein Dasein im Schatten der Naturwissenschaften Physik und Biologie. Wiederholt kam es zu spektakulären Experimenten, die das Phänomen beweisen oder widerlegen sollten. Ein besonders eindrucksvoller Test war der des französischen Biologen Armand Vire und des Geografen Henri Mager (1913), bei dem das ausgedehnte Netz römischer Steinbrüche unter der Stadt Paris als Versuchsfläche diente. Mehrere Rutengänger, u. a. der bekannte Pater Alexis Mermet, bewiesen hier ihr Können, indem sie Tunnel und Hohlräume unterhalb eines Parks orteten.

Das Strahlungsfeld der Erde zeigt frequenzspezifische Inhomogenitäten auf. Solche Inhomogenitäten sind z. B. über unterirdischen Wasserläufen oder Bereichen verschiedener Bodenzusammensetzung festzustellen. Der Radiästhet reagiert auf diese Inhomogenitäten durch unbewußte Muskelkontraktionen, die sich im Ausschlag der Rute oder des Pendels offenbaren.

Bei der vom Physiker und Radiästheten Reinhard Schneider vertretenen Theorie der »physikalischen Radiästhesie« (im Gegensatz zur sogenannten »mentalen Radiästhesie«) gilt die Wünschelrute als Antenne. Wie bei der Abstimmung der Antenne auf eine spezielle Frequenz (besser: Wellenlänge) wird hier die Wünschelrute mit bestimmten »Grifflängen« abgegriffen und somit in ihrer Wirkungslänge verändert. Dadurch ist, wie bei der technischen Antenne, die Abstimmung auf bestimmte Frequenzen bzw Wellenlängen möglich. Durch diese Technik werden wir uns später auch den abstrahlenden Wellenlängen des elektrischen Stroms nähern. Bestimmten »Grifflängen«, also abgegriffenen Längen der Rute, können bestimmte Frequenzen und Qualitäten zugeordnet werden. Sämtliche radiästhetischen Methoden sind dennoch keine Meßmethoden im wissenschaftlichen Sinne, sondern sogenannte »Mutungsmethoden«. Es ist daher unrealistisch, in diesem Zusammenhang von »Messen« zu sprechen, was leider häufig vorkommt.

Dennoch handelt es sich um ein reales Phänomen. Prof. König von der Technischen Universität München stellte in seiner Untersuchung im Auftrage des Bundesforschungsministeriums durch Doppelblindversuche mit künstlichen Magnetfeldern und Wasserleitungen fest, daß der Ausschlag einer Wünschelrute bei einem Radiästheten mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,9999 Prozent nicht als Zufall anzusehen ist. Es handelt sich also um ein reales Phänomen, das jedoch, zugegebenermaßen, mit Subjektivität behaftet ist.

Radiästhesie ist im übrigen auch nur ein Versuch, sich dem zu nähern, was für uns scheinbar nicht objektiv zu erfassen möglich ist; es greifbar und erklärbar zu machen. Leben wir doch in einer Zeit, in der wir nur das glauben und anerkennen, was wissenschaftlich aufgezeigt werden kann. Radiästhesie stellt somit den Versuch einer Schnittstelle, einer Brückenbildung zwischen Wahrnehmung und Wissenschaft, dar.

Erst wenn wir ausreichend geübt haben, nicht Vorstellbares als vorstellbar anzuerkennen, wird dieses sicht- und erklärbar.

Elektrosmog

Die geistig-seelische Wirkung von Elektrosmog

Wie wir bereits bei der Begriffsklärung des Stroms gesehen haben, sind Elektronen je nach quantenphysikalischer Betrachtung etwas Stoffliches (Teilchen) oder etwas Geistiges (Welle). Elektrizität ist etwas Virtuelles, eine Information, die den alles durchdringenden Äther zur Bewegung, also zu einer Zustandsänderung anregt.

Der Physiker Ervin Laszlo beschreibt die Elektrizität in der Entstehung des Universums als die unmittelbar nach der Gravitationskraft entstandene zweite universelle Kraft. Bereits 10-32 Sekunden nach der Entstehung des Universums entsteht die Elektrizität, sozusagen als Pendant zur Gravitation. Verdichtung und Schwere scheinen wie ein Gegenpart zur Elektrizität gewesen zu sein. Und doch ist die Elektrizität stets auch mit der Verstofflichung verbunden, wie wir gleich noch ausführlicher erläutern werden.

Rudolf Steiner sieht in der Elektrizität zerfallendes Licht [69]: »Was ist Licht? Es zerfällt, und zerfallendes Licht ist Elektrizität. Was wir als Elektrizität kennen, das ist Licht, das sich selbst zerstört innerhalb der Materie.« Und weiter: »Elektrizität ist Licht in untermateriellem Zustand. Da ist das Licht in der schwersten Weise zusammengepreßt. Dem Licht muß man auch Innerlichkeit zusprechen.«

Für Steiner ist Elektrizität der »leibliche Träger des Lichtes«, der Innerlichkeit. Elektrizität in Geräten, Kabeln, Computern und Telefonen zu verwenden, entspricht daher einer Preisgabe dieser Innerlichkeit. Noch deutlicher wird Steiner 1923 in »Lebendiges Naturerkennen«: »Wer jemals mit wirklicher geistiger Anschauung den elektrischen Strom bewußt durch sein Nervensystem gehen gefühlt hat, der weiß, daß Elektrizität nicht bloß eine Naturströmung ist, sondern daß Elektrizität in der Natur zu gleicher Zeit ein Moralisches ist…«

Das Licht an sich wird als ein übermaterielles, geistiges Weltverbindungselement verstanden. Bei seinem Weg in die materielle Gegenstandswelt erlebt das Licht sozusagen einen Sterbeprozeß. Es zerfällt in Elektrizität. Für Steiner ist sie »Unter-Natur«, die dem Weg der zunehmenden Verdichtung folgt und dabei unsere Innerlichkeit preisgibt.

In der Quantenphysik werden die Elementarteilchen in zwei Hauptgruppen unterteilt: die Fermionen und die Bosonen. Fermionen bauen die uns umgebende physische Welt auf. Ihre wesentliche Eigenschaft ist, daß sie dem »Pauli-Prinzip« (nach dem Physiker Wolfgang Pauli) unterliegen: Zwei gleichartige Fermionen können niemals den gleichen Quantenzustand einnehmen, also zur selben Zeit am selben Ort sein. So wie Sie und ich nicht zur selben Zeit am selben Ort stehen können. Ein Grundgesetz der Raum-Zeit.

Für Bosonen gilt das Pauli-Prinzip nicht! Es können beliebig viele Bosonen gemeinsam den gleichen Quantenzustand einnehmen. Bosonen sind sozusagen nicht individuell, ihre Aufgabe ist die »Kommunikation«. Sie sind die Information, die zwischen den fermionischen Materieteilchen vermittelt. Dergestalt kann man Fermionen als das Prinzip des Stofflichen und Bosonen als das Prinzip des Geistigen ansehen. Das einzig existierende stabile Boson ist das Photon, das Licht. Das einzige mit Sicherheit existierende stabile Fermion ist das Elektron!

Es scheint als hätte die moderne Physik die mystisch wirkenden Worte Steiners mit anderer Wortwahl verifiziert. Elektronen sind die Grundbausteine der Stofflichkeit, jene Information, jener Impuls, der immer weiter in die Körperbildung hineinführt. Das Thema Elektrosmog ist daher alles andere als ein rein technisches Thema. Sind wir doch elektrobiologisch gesteuerte Wesen. Wir nehmen äußere Reize als Schwingung kommend auf.

So ist auch ein Lichtstrahl eine »Welle«, die wir mit dem Auge wahrnehmen und die im Körper über die Synapsen als Kontakt- und Schaltstellen als elektrische oder chemische Information weitergeleitet wird. Es sind Millionen Signale, die sekündlich vom Gehirn durch unseren Körper an die erforderliche Stelle geschickt werden, um dort z. B. eine Muskelreaktion auszulösen. So ist das Metathema, das die Thematik des Idee der Stofflichkeit.