9783990384084_frontcover.jpg

Inhaltsverzeichnis

Impressum

Teil 1

Anmerkung

Vorwort

Erfahrungen aus der Kindheit

Direktvertriebe

Was Sie aus diesem Buch lernen können

Quellen

Teil 2

Über Vorwerk

Historisches

Zahlen, Daten, Fakten

Direktvertrieb von 1930–2008

Krise im Direktvertrieb von 2006–2009

Multi-Kanal-Marketing und Vertrieb

Allgemeine Einführung ins Thema Multi-Kanal-Marketing; sinngemäß nach/29/

Multi-Kanal-Marketing nach den Vorwerk-Unterlagen ab 2009/36/37/38/

Internet-Auftritt

Internationales Branding/Markenpolitik

Sortiments-Politik für die Reinigungsgeräte

Eine Erfolgsstory

Alleinstellungsmerkmale und Preis bis heute

Innovationsfolger

Innovationen/Patente

Bodenstaubsauger 2006, Saugroboter 2010

Garantieleistungen; Gerätebeschreibungen

Fachberater (1930–2008) – vs. Kundenberater (ab 2009)

Qualitäts- und Umweltmanagement, Allgemein

Insbesondere Qualitätsmanagement

Insbesondere Umweltmanagement

Tests in Verbrauchermagazinen

Shops/Stores und deren „Flaggschiff“ in Hamburg

(Selbstständige, Geführte) Kundenberater ab 2009

„Schnuppertag“ und Ausbildung zu Kundenberatern

10 Jahre Familienstudien

Die Kundinnen (Versuch einer Beschreibung)

Zusammenfassung und Ausblick

Weltmarktführer Direktvertrieb?

Beratungsunternehmen/Angestellte Berater

Wachstum außerhalb Deutschlands?

Neuer Star Küchengerät?

Bankgeschäfte/Leasing

Fusionen und Übernahmen (Mergers and Acquisitions) (Skalierung ein Ausweg?)

Multi-Kanal-Marketing

Kundenberater vs. Talentfindung?

Kosmetik als Killer vs. Stammbelegschaft als Macher hoher Produktivität

Kundenberater im Multi-Kanal-Marketing – Risiken und Chancen

Familienunternehmen – Realität oder Mythos?

Markenpolitik Dachmarke

(Interne) Mitarbeiter/Belegschaft/Stake-Holder

Kinderdörfer/Stiftungen/106/

Spekulationen andererseits

Vergleichende Geschäftsberichte z. b. Musikgerätehersteller, Japan, und Schreibgerätehersteller; Schweiz

Gesamtbilanz

Bilder und Quellen

Teil 3

Direktvertriebssystem am Beispiel Reinigungsgeräte und Küche

Meine Ausbildung (2000/2001)

Bezirksbüro und Bezirk

Kaufen/Verkaufen/3/4/

Ungünstige Strategien

Preisangst

Kundenfreundlicher, weicher Verkauf

Verkäufer- und Absatz orientierter, harter Verkauf

Festgebiete

Günstige Strategien

Sachorientierter Verkauf

Zurückhaltung

Den Preis klein machen

Serviceleistungen

Zuverlässigkeit/Termine einhalten

Absprachen einhalten

Direktmarketing/9/10/11/

Warenkunde

Kunden- bzw. Käufer-Rechte

Aufgaben des Fachberaters

Die praktische Schulung in der Gruppe (2000–2007)

Verkaufsgespräch und Vorführung (nach dem Phasen-Modell)

Kundenreaktionen

Die Fachberater – Ausbildung/Kenntnisse für die Praxis

Neue Mitarbeiter und „Schnuppertage“

(Klassische) Personalsuche/26/

Gruppenmensch oder Einzelkämpfer

Vielfalt, eine Chance – von Individualisten, Non-Konformen und Exzentrikern (Mixed Teams)/29/30/

Mittleres Management der Gruppen- und Bezirksleiter

Frauen in der Führung

Motiv und Motivation

Bezahlung von Leistungsträgern/36/

Anwendungen und Grenzen von Kennzahl-Systemen

Vorwerk-System im Vertrieb

Ungeschriebene Gesetze

Anzeichen der Krise vor Ort

Die Krise von 2006 bis 2009

(Das) vorläufige(s) Ende 2009

Der Niedergang der Bezirke

Zusammenfassung: Krise der Bezirke

Bilder und Quellen

Teil 4

Der persönliche Weg

Wie es begann

Bis zum ersten Tag

Wie der Verkauf an der Tür praktisch so funktioniert …

Die Entscheidung

Die ersten Jahre

Tag für Tag unterwegs

Gruppen-Treffs

Erlebnisse mit den lieben Kollegen/-innen

Geburtstagsfeiern und andere Anlässe

Sanktionen/Strafen

Mein persönlicher Rückzug aus dem Geschäft

Vergleich Kundenberater/Shopbetreiber/Angestellter

Persönliches Resümee/Ausblick

Bilder und Quellen

Teil 5

Staubsauger

Pioniere

Funktionsweise (Physikalische Grundlagen)

EU-Verordnung/20/

Kaufverhalten/26/

Danksagungen

Widmung

Abkürzungsverzeichnis

Anmerkungen

Glossar

Lexikon der Begriffe

Bilder und Quellen

Literatur, weiterführend

Wichtige Internet-Adressen

Index

Schluss

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2016 novum Verlag

ISBN Printausgabe: 978-3-99038-408-4

ISBN e-book: 978-3-99038-409-1

Lektorat: Pia Euteneuer, MA

Umschlagfoto: Thorsten Kupper

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum Verlag

Innenabbildungen: Thorsten Kupper (27); Bild Katze: Tilman Ehrcke, Heinigen bei Göppingen

www.novumverlag.com

Teil 1

Anmerkung

Der folgende Text enthält zum größten Teil die männliche Form der Anrede, um die Lesbarkeit zu verbessern, gemeint ist aber auch die weibliche.

Bild1.jpg

Motorschild 1938–1940 und 1945–1952

Bild3.jpg

Maskottchen aus Plüsch

Vorwort

Um den Schutz der betroffenen und beteiligten Unternehmen, Ex-Mitarbeiter oder noch tätige Personen in diesem Unternehmen zu garantieren, haben Verlag und Autor das strengere österreichische Urheberrecht und nicht das deutsche angewandt. Außerdem wurden die rechtlichen Einwände von dem Leiter Unternehmenskommunikation des Vorwerk-Konzerns berücksichtigt. Die zugänglichen Informationen des Unternehmens – Geschäftsberichte, Familienstudien, Flyer, Bedienungsanleitungen und die Homepage – kamen zur Verwendung, ebenso meine persönlichen Erlebnisse, wobei das Persönlichkeitsrecht der Ex-Kollegen beachtet wurde, was hoffentlich die Lektüre trotzdem interessant macht.

Die Themen wie Direktmarketing, Multi-Kanal-Marketing, Fach- und Kundenberater kommen wiederholt vor, das aber deshalb, weil sie unter verschiedenen Aspekten erörtert werden, da das Buch drei Ebenen beinhaltet – nämlich die Unternehmens-, Bezirks- und persönliche Ebene. Bei genauem Lesen werden Sie merken, dass die Krisenjahre von 2006 bis 2009 auch in der Ursache wahrzunehmen sind.

Mit dieser Multi-Kausalität kann der lange, schwierige Weg der Gesundung von Vorwerk teilweise erklärt werden.

Dazu wurden die Themen wie Motivation, Entscheidung oder die Wirtschaftsethik in einzelne Kapitel mit aufgenommen, die übergreifend sind. Dennoch ist es nicht möglich, solche komplexen Themen umfassend darzustellen, da dies sonst den Rahmen des Buchs sprengen würde.

Für Leser, die solche Sachgebiete genauer interessiert, sei auf die ergänzende Literatur im Anschluss des Schlusskapitels verwiesen. Auf Querweise habe ich weitgehend verzichtet, um die Lesbarkeit zu verbessern. Daraus resultiert aber, dass einige Themen mehrmals in verschieden ausführlicher Form in den Kapiteln behandelt werden.

Erfahrungen aus der Kindheit

Ich kann mich noch an meine Kindheit erinnern. Ich war oft kränklich und wenn ich deswegen mal zu Hause sein durfte, kamen schon mal Hausierer, so nannte meine Mutter sie damals. An einen, der immer mit Schuhputzsachen, also Cremes, Schnürriemen, Deckchen und Putztüchern an der Tür stand, erinnere ich mich besonders. Manchmal kniete er vor meiner Mutter am Hauseingang, demütig, um sein Familienleben zu finanzieren. Seine Tasche mit den vielen Fächern ausbreitend versuchte er, oft vergebens, mit Engelszungen auf meine Mutter gestikulierend, seine Ware schmackhaft zu machen. Dabei wurde er aber niemals aufdringlich.

Durch meinen Vater, der über viele Jahrzehnte erfolgreicher Großhandelsvertreter und Reisender in der Lebensmittelbranche war, bekam sie die Herausforderungen des Verkaufs mit, trotzdem kaufte meine Mutter dem Hausierer nur selten oder wenig ab, was wohl in ihrer Vorsicht und Sparsamkeit begründet ist.

Direktvertriebe

Bild 22 (Tabelle) und im Anhang Glossar weitere Formen der Direktvertriebe/1/

Gibt es als Hof-Läden, die Eier, Milch, Käse, Kartoffeln, Honig auf dem Wochenmarkt feilbieten. Auf Flohmärkten, Ladenpassagen, Wochenmärkten, Straßenverkäufen, Hausierern, Stände in den Innenstädten, Fabrikverkäufe, Stände an Ausfallstraßen und der City. Es gibt Multi-Level-Marketing, eine besondere Form des Direktvertriebs, indem auf der Ebene des Verkäufers als auch über geleitete, geworbene Verkäufe die Produkte vermarktet werden, Verkauf übers Telefon, durch den Anruf des Kunden zu Hause geführtes Verkaufsgespräch, jedoch nur nach vorheriger Genehmigung des Kunden, Verkauf übers Fernsehen, wo Produkte von Verkäufern übers Fernsehen vermarktet werden, Verkaufspartys, meist in Privatwohnungen oder Gaststätten organisierte Verkaufsveranstaltungen, Werbung über Direktmailing, direkt adressierte Briefe an den potentiellen Kunden meist mit Prospekt und Bestellkarte zum Bestellen gesandt und unzählige Anbieter im Internet – sogar die Spendensammlung für einen guten Zweck des Rettungsdienstes, Sozialwerkes oder für den Erhalt der Kirchengebäude in den Großkirchen (Spendenmarketing oder aus dem Englischen: Fundraising/2/). Auch politische Parteien im Wahlkampf sind auf Stimmenfang bzw. bemühen sich um die Aktivierung ihrer Wähler und Sympathisanten. In umkämpften Wahlentscheidungen greifen sie selbst zur Haustürwerbung oder bieten Präsentationsmöglichkeiten für Organisationen und Privatunternehmen auf Parteitagen, werben um Spender und Sponsoren (politisches Fundraising), während sie sonst in Parlamenten und Wirtschaftsausschüssen wirtschaftliche Aktivitäten durch Gesetze einzudämmen suchen.

Das Buch ist in fünf Teile untergegliedert, damit es Ihnen möglich ist, sowohl aus fachbezogenen, unternehmensspezifischen und persönlichen Themen das auszuwählen, was Sie besonders interessiert:

Der Global Player und Konzern Vorwerk & Co. und das aktuelle Multi-Marketing-System, das Direktvertriebssystem und der praktische Vertrieb der Staubsauger sowie die persönlichen Erfahrungen mit der Gruppe oder Kollegen und die Staubsauger-Definition, EU-Verordnung, Grundlagen und der deutsche Markt, Öko-Anforderungen an den Staubsauger.

„In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister./3/

Johann Wolfgang von Goethe

Was Sie aus diesem Buch lernen können

Dieses Buch kann Ihnen die Entscheidung für Vorwerk Staubsauger oder einen anderen Vertrieb erleichtern, aber ich will und kann Ihnen nicht abnehmen, ob Sie bei Direktvertrieben kaufen oder sich engagieren als Handelsvertreter. Dieser Beruf wird als „jemand, der von [Büro] Tür zu [Büro] Tür läuft und seinen Kunden mit einem gleichbleibend freundlichen Lächeln im Gesicht vom Druckerpapier bis zum Maschinenteil alles verkauft/4/ (Hervorhebungen vom Autor) definiert. Wie Branchenkenner wissen, „die Chemie [muss stimmen] – das ist A und O in der Zusammenarbeit zwischen Werk und Handelsvertretung [und zur Gewinnung und Bindung von Kunden]“ (Hervorhebungen und Ergänzungen vom Autor)/5/. Jeder muss selbst entscheiden, ob er sich in diesem Spannungsfeld von Werk, Vertretung und Kunde selbstständig machen möchte.

Sie sind, wenn man es nach Sektoren aufteilt, tätig in „54 % Einzelhandel, 52 % Großhandel, 47 % Industrie, 19 % Handwerk, 15 % Öffentliche Hand und 7 % Gastronomie“./6/ Die Überschreitung auf 194 % entsteht durch Mehrfachnennung und lässt vermuten, dass freie Handelsvertreter mindestens zwei Unternehmen vertreten dürften.

Von den Beschäftigten stellen Sie 7 %; somit jeden 13. Beschäftigten, werden aber oft als „Klinkenputzer“ tituliert, obwohl die freien Handelsvertreter in Unternehmen, insbesondere der Entwicklungsabteilung, Fertigung, Planung und dem Management Arbeitsplätze sichern. Diesen ständig aktiven, kommunikativen, mit verschiedensten Menschen in unvorhersehbaren Situationen und Stimmungen zusammenkommenden Mitarbeitern muss täglich das Kunststück gelingen, die Produkte oder Dienstleistungen Fremden (Neukunden) oder alten Bekannten (Bestandskunden) zu verkaufen oder wenigstens im Gedächtnis zu bleiben. Dabei haben Außendienstler, angestellt oder selbstständig nach dem Handelsgesetzbuch (HGB) Umsatzvorgaben als Tages-/Wochen-/Monatsziele zu erreichen. Zusätzlich ist eine Reisetätigkeit zu bewältigen, die je nach Kundenkreis zwischen 60.000 km und 200.000 km jährlich mit dem Firmenfahrzeug oder abgerechneten privaten Auto; als Bahnreisende oder im Flugzeug umfasst.

Es lassen sich wenige Analogschlüsse aus diesen subjektiven Erfahrungen zu anderen Warensortimenten des Unternehmens Vorwerk aus dem Staubsauger-Direktvertrieb ziehen, wie die Strategien für Küchenmaschinen oder Pflege-, Kosmetik- und Nahrungsergänzungsprodukte. Der Direktvertrieb der Küchengeräte über Kochkurse und Kosmetikprodukte über Hauspartys bleibt wahrscheinlich eher eine Domäne des weiblichen Geschlechts, während es bei den Reinigungsgeräten eher männliche Vertreter gibt.

Dabei ist aber ratsam, eine gewisse Ambiguität der Umwelt hinzunehmen, also dass Menschen zwiespältig und mehrdeutig für einen in der Wahrnehmung sein können. Außerdem muss die Frustrationstoleranz hoch sein, also trotz viel Mühe eine große Enttäuschung hinzunehmen und nicht zu hadern und Ausdauer sowie Geduld an den Tag zu legen und bei ersten Rückschlägen nicht gleich aufzugeben. Außerdem gelten in selbstständigen Tätigkeiten andere Regeln als von abhängigen Beschäftigen (Arbeitnehmer) verlangt wird. Diese reichen weit mehr als der Kalauer, dass man „selbst und ständig arbeiten (muss)“, so haben freie Handelsvertreter schwankende Einnahmen bei laufenden Fixkosten, 100 % zu zahlende Sozialversicherungen oder die Kosten für eine private Absicherung, Risiken und Chancen des Markts im Wettbewerb, Vorsteuererklärungen, aber eine freiere Gestaltung der Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanzgestaltung im Rahmen des Steuerrechts usw.

Quellen

1 vergl. URL: http://www.direktvertrieb.de [Abrufdatum 21. 06. 2015]

2 vergl. Marita Haibach: Handbuch Fundraising – Spenden, Sponsoring, Stiftungen in der Praxis, Berlin/New York, komplett aktualisierte und erweiterte Auflage 2012

3 Roland Leonhardt: Lebensweisheiten berühmter Dichter und Denker – über 2000 Zitate von Aristoteles bis Zuckmayer, Hannover, Originalausgabe (Buch); 2011

4 vergl. „Handelsvertreter: Outsourcing für den Vertrieb“ in „IHK Magazin Wirtschaft der IHK Region Stuttgart“ Nr. 05/2013, vergl. „Handelsvertreter: Outsourcing für den Vertrieb“, S. 7

5 „Handelsvertreter: Interview: Eine gehörige Portion Bachgefühl ist gefragt CDH Geschäftsführer Heiko Kübler über die Zusammenarbeit mit Handelsvertretern“ in IHK Magazin Wirtschaft der IHK Region Stuttgart Nr. 05/2013, S. 12

6 „Statistik der CDH“ in Handelsvertreter: „Interview: Eine gehörige Portion Bauchgefühl ist gefragt CDH Geschäftsführer Heiko Kübler über die Zusammenarbeit mit Handelsvertretern“ in IHK Magazin Wirtschaft der IHK Region Stuttgart Nr. 05/2013, S. 12