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Florian Wilk

Dem Erzähler auf der Spur

Zur Gliederung narrativer Texte im Neuen Testament

Mohr Siebeck GmbH & Co. KG

Inhaltsverzeichnis

Copyright / Impressum

UTB Band 4559

ISBN print 978-3-8252-4559-7

e-ISBN EPUB 978-3-8385-4559-2

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Fußnoten

1

Seidl, Erzählung 1500.

2

Vgl. erstens die in den synoptischen Evangelien verarbeiteten, kleinen Erzählungen von einzelnen Taten Jesu, deren oft hohes Alter die Analyse des Erzählstoffes (zumal im Anschluss an und in Auseinandersetzung mit Bultmann, Geschichte 223346) erwiesen hat, zweitens zusammenfassende Darstellungen wie 1Kor 15,35, drittens Notizen wie Lk 24,35.

3

Dies gilt unbeschadet der Möglichkeit, die Evangelien in formaler Hinsicht der Gattung des antiken Bios zuzuordnen (vgl. dazu Aune, New Testament 2776) oder die Apostelgeschichte als »historische Monographie« (Plümacher, Apostelgeschichte) zu bezeichnen. Mit solchen Klassifizierungen wird spezifiziert, welche Art von Erzählung jeweils vorliegt, nicht bestritten, dass es sinnvoll ist, diese Schriften (wie viele ihrer Bausteine) generell als Erzählungen aufzufassen. Vgl. dazu die Präsentation diverser erzählender Gattungen im Rahmen der Epideiktik bei Berger, Formen 338424.

4

Sie betreffen vor allem in der »Schrift« bezeugte Vorgänge sowie Erlebnisse der Autoren und/oder der Adressaten und können kurz (wie Hebr 6,15: »Und so erlangte er [sc. Abraham, vgl. V. 13], da er geduldig ausharrte, die Verheißung«), aber auch recht umfangreich (wie der autobiographische Rückblick Gal 1,132,21 [einschließlich der Rede 2,14c–21]) ausfallen.

5

Vgl. dazu z.B. Egger/Wick, Methodenlehre 106221, sowie die Artikel von Reed, Stamps und Pearson in Porter, Handbook 189266. – Dass solch ein Zugang nicht verabsolutiert werden darf, versteht sich von selbst, wenn man die Texte des Neuen Testaments exegetisch (mit Söding, Schriftauslegung 97) »als literarische Zeugnisse geschichtlicher Glaubenserfahrung« wahrnimmt, also im Zusammenhang mit ihrer literarischen sowohl ihre geschichtliche als auch ihre kerygmatische Dimension berücksichtigt.

6

Stenger, Methodenlehre 39.

7

Stenger, Methodenlehre 56f.

8

Das lässt sich bei großen Kommentaren (vgl. das ernüchternde Ergebnis einer diesbezüglichen Sichtung deutschsprachiger Kommentare zum Markus-Evangelium durch Larson, Structure 142) ebenso beobachten wie bei studentischen Seminararbeiten.

9

Vgl. dazu das Resümee einer Prüfung einschlägiger Literatur zum Markus-Evangelium bei Cook, Structure 16: »Scholars apparently do not agree on the following principle: any outline or structure that is proposed needs to be argued for.«

10

Etliche Umstellungen nahm Bultmann, Evangelium, vor (vgl. die Übersicht 6*–8*). Nach Vielhauer, Geschichte 421423, »ist der Text« zumindest an vier Stellen (in Joh 14,3118,1; 56; 7,124; 10,129) »in Unordnung und durch Umstellungen relativ leicht wieder in Ordnung zu bringen« (422). »Das Nebeneinander solcher Textunordnungen und glänzend disponierter Passagen« lasse »vermuten, daß der Verfasser selbst nicht mehr letzte Hand an sein Werk legen konnte und daß der Herausgeber es ohne Umstellungen publiziert hat.« (423) Ein ähnliches Urteil fällt Wilckens, Evangelium 5f.91f., jedenfalls für Kap. 57. Radikaler verfährt dann wieder Siegert, Evangelium, der den »verworrenen Zustand« (18) des Textes behebt, um den ursprünglichen »Erzählentwurf[ ] des Evangelisten« (38) wiederherzustellen.

11

So Thyen, Johannesevangelium 4.

12

Broer, Einleitung 188f.

13

Dass auch etwaige Quellen der Evangelien auf ihre Struktur hin untersucht werden, ist damit nicht ausgeschlossen; vgl. etwa die Überlegungen zum Aufbau der Logienquelle bei Ebner, Spruchquelle 8590; Theißen, Entstehung 60f. (deren Grundannahme, dass Lukas die Reihenfolge der Q-Stoffe im Wesentlichen bewahrt habe, aber sehr hypothetisch ist) oder die Auslegung des vorjohanneischen Passionsberichts bei Schleritt, Passionsbericht 543584.

14

Vgl. Stibbe, John 26.

15

Vgl. dazu Stamps, Criticism 230: »Narrative structure is the pattern of the narrative elements … of the story. In particular, structure relates to the order of the events. Events may be ordered chronologically or topically, by using prediction or foreshadowing or flashback. Structural patterns include devices like repetition, chiasm, contrast or comparison, and summary, which are used to organize and develop the story and shape the discourse. In addition, the duration and frequency of the events are part of the structure …«

16

Vgl. Söding, Wege 128. – Dementsprechend fehlt in diversen narratologischen Studien zu den neutestamentlichen Evangelien ein Abschnitt zur Struktur oder zum Aufbau dieser Erzählungen; vgl. etwa Rhoads/Dewey/Michie, Mark, oder Culpepper, Anatomy (der Passus »Plot Development in John« [8997] folgt weitgehend der tradierten Kapiteleinteilung).

17

Nach Ebner/Heininger, Exegese 98, umfasst »die linguistische Analyse des Textes« mit Blick auf die »Erarbeitung seines Aufbaus« drei »Arbeitsschritte …: Abgrenzung der Texteinheit durch Aufspüren von Texttrennern wie Zeit- und Ortsangaben, Auftreten neuer Personen, Wechsel von Erzählung und direkter Rede; syntaktische Analyse: Untersuchung von Wortarten und Wortformen, der Verknüpfung von Wörtern und Sätzen, das Aufspüren von Stilmerkmalen (inclusio, Ironie, parallelismus membrorum, ›sandwiching‹); semantische Analyse: Erstellen eines semantischen Inventars durch Wortfeldanalyse (Herausarbeiten von Sinnlinien/Isotopien); Aufdecken von semantischen Oppositionen.«

18

So gibt es in der Markus-Forschung keinen Konsens »as to whether a governing principle can be applied to the text in order to suggest definitive breaks« (Larson, Structure 155).

19

Vgl. Gülich/Raible, Überlegungen 74.

20

Die Struktur nicht-narrativer Texte des Neuen Testaments – wie Reden und Briefe – ist daher nach ihrerseits der jeweiligen Textsorte entsprechenden Gesichtspunkten zu ermitteln. Dass manche Aspekte für mehrere oder alle Textsorten relevant sind, bleibt unbenommen.

21

Anders Stein, Textgliederung 17, der das »Gliedern« als »prozessuale Tätigkeit des Produzenten einer Äußerung – im Prozess der … Textproduktion« vom »Segmentieren« als »Analysetätigkeit … – im Nachhinein auf Äußerungen angewandt« unterscheidet.

22

Mlakuzhyil, Structure 87, spricht treffend von der Notwendigkeit, »to discover as many different types of criteria as possible«, unterlässt es aber, die Kompatibilität der verschiedenen Kriterien zu prüfen, und verfolgt dann doch das Ziel, »to detect the structure objectively« (Kursivierung F.W.).

23

Vgl. Balz/Schneider, EWNT I, XIIXIX.

24

Siehe z.B. u. 3.1.

25

Vgl. Ebner/Heininger, Exegese 67f. (die von Text, Narration und Story sprechen).

26

Dass dieser an Genette, Erzählung passim, orientierte Zugang sich »besonders gut« eignet »für Analysen ›historischer Erzählungen‹ …, die an eine Geschichte erinnern, die sich ereignet hat«, betont treffend Zumstein, Analysen 14.

27

Ob diese als reale Ereignisse vorausgesetzt oder als fiktionale Ereignisse erdacht werden, spielt für die Analyse des Textaufbaus keine Rolle.

28

Zu dieser grundlegenden Unterscheidung vgl. Schunack, Interpretationsverfahren 42.

29

Zwei wichtige, in der Literatur immer wieder diskutierte Textvarianten sind verzeichnet; ich sehe allerdings keinen triftigen Grund, von den textkritischen Entscheidungen des Herausgeberkreises der 28. Auflage des Novum Testamentum Graece abzuweichen.

30

Vom deutschen Sprachgebrauch her notwendige Ergänzungen stehen in runden Klammern.

a

A K N P Q u.v.a. Hss. lesen: γεμίσαι τὴν κοιλίαν αὐτοῦ.

b

Fehlt in ‎‏א‏‎ K LW u.v.a. Hss.

a-a

Nach A K N P Q u.v.a. Hss.: seinen Bauch zu füllen.

b

Nach ‎‏א‏‎ K LW u.v.a. Hss.: dem.

31

Vgl. Brinker, Textstrukturanalyse 169f.

32

Vgl. Brinker, Textstrukturanalyse 169.

33

Vgl. Schleiermacher, Hermeneutik 175. Nach Ricœur, Poetik 103, führt gerade die Konfiguration eines Handlungsablaufs »in die Erzählung ein Prinzip der Abschließung« ein, »das es uns ermöglicht, das erzählerische Ganze auf der Grundlage des Endes zu begreifen«.

34

Vgl. ebd.: »Viele Schriften geben etwas dem eigentlichen Thema weit Untergeordnetes als Gegenstand an. Auch wird weit öfter der Zweck dargestellt als die Idee.«

35

Schleiermacher, Hermeneutik 175f.

36

Vgl. die beiden Rede-Einleitungen in Lk 15,3a.11a.

37

Vgl. Klein, Lukasevangelium 534.

38

Gegen Scott, Son 50, der den Abschluss der Geschichte als Ausdruck eines Verhältnisses zwischen Vater und Söhnen auffasst, welches dem in Lk 15,11b implizierten entspreche.

39

Vgl. dazu Eichholz, Gleichnisse 204: »Teilt der Vater sein Vermögen unter die beiden Söhne, so verliert der abgefundene jüngere Sohn jeden weiteren Anspruch, während der ältere … auf dem Hof bleibt, ohne schon das Verfügungsrecht zu haben.«

40

Vgl. Osborne, Jesuserzählung 172; er bevorzugt den Titel »Das Gleichnis vom barmherzigen Vater und seinen zwei Söhnen«. Das ist jedenfalls treffender als die zu einseitige Bezeichnung »das Gleichnis von der Liebe des Vaters« (so Jeremias, Gleichnisse 128).

41

So Bultmann, Geschichte 212.

42

Ähnlich Jülicher, Gleichnisreden II 342.345.

43

Schleiermacher, Hermeneutik 175.

44

Schleiermacher, Hermeneutik 167.

45

Schleiermacher, Hermeneutik 77.

46

Schleiermacher, Hermeneutik 171.

47

Vgl. Schleiermacher, Hermeneutik 178f.

48

Schleiermacher, Hermeneutik 176.

49

Söding, Wege 141.

50

Gülich/Raible, Überlegungen 85f.

51

Auf denselben Zeitraum deuten die Adverbien »niemals« und »allezeit« in Lk 15,29.31.

52

Niebuhr, Kommunikationsebenen 486, bezeichnet das Haus des Vaters mit Recht als den »lokale[n] Bezugspunkt des gesamten Geschehens«.

53

Man beachte, dass in Lk 15,12d von der Aufteilung des väterlichen Eigentums unter beiden Söhnen (»ihnen«) die Rede ist.

54

Zu den notierten Einschnitten bei Lk 15,13.20b.25.28b vgl. Funk, Poetics 178180.

55

Zur Gleichwertigkeit beider Handlungsstränge vgl. Scott, Son 55f.; gegen Delorme, Zeichen 105, der (bei zusätzlicher Beachtung der Handlungsorientierung) drei Abschnitte identifiziert: Lk 15,1116 (Degradierung), 15,1724 (Wiedereingliederung) und 15,2532 (Protest).

56

Die an sich plausible Unterscheidung zwischen »absoluten« und »relativen Episodenmerkmalen«, von denen Letztere »nur in Verbindung mit einer Veränderung in der Konstellation der Handlungsträger als (sc. gleichrangige) Gliederungsmerkmale … gelten« (Gülich/ Raible, Überlegungen 109), reicht nicht, um diesen Einwand zu entkräften.

57

Siehe etwa o. nach Anm. 27 zu den Zeit- und Orstveränderungen in Lk 15,14f.

58

Zum Textbegriff vgl. Auerochs, Text 196.

59

Für Lk 15,11b–32 vgl. die strukturalistischen Arbeiten: Patte, Analysis; Grelot, Essai.

60

Vgl. Stenger, Methodenlehre 4756, der bei seiner Beschreibung von »Texttrennern« freilich noch andere, nämlich strukturelle und inhaltliche, Signale aufführt.

61

Dass diese selbst durch einen metakommunikativen Satz in den Erzählgang von Lk 15 eingegliedert wird (V. 11a; dazu s.o. bei Anm. 12), bleibt hier unberücksichtigt.

62

Im NT Graece28 umfassen die betreffenden Verse 25,5 von insgesamt 45,5 Zeilen.

63

Vgl. dazu Schnider, Söhne 51; ferner s.u. bei Anm. 78.

64

Zur Relevanz innerer Monologe in lukanischen Gleichnissen vgl. Sellew, Monologue.

65

Dabei geht es hier wie dort auch und gerade um die Rechtsstellung der Söhne im Haus des Vaters; vgl. für den Älteren die Verknüpfung der Anrede τέκνον »Kind« – die »das Verhältnis zu den Eltern« ausdrückt, »das in der natürlichen Verbundenheit begründet ist« (Delling, Lexikalisches 280) – mit der Aussage »alles, was mein ist, ist dein«, für den Jüngeren seine Ausstattung mit »dem besten Gewand« (das anzuziehen auch in JosAs 15,10; 18,5 einen Statuswechsel anzeigt) und einem Ring (und dazu Jub 40,7: »Und er [sc. Pharao] gab ihm [sc. Joseph] einen Ring an seine Hand und gab ihm Gewalt in seinem ganzen Haus« [Übersetzung nach Berger, Buch 519]; in Gen 41,42; Est 3,10LXX geht es um die Übergabe des eigenen Rings). Die Kombination des Rings mit »Schuhen« (Lk 15,22c) steht dieser Deutung nicht entgegen; Lukas präsentiert Schuhe ja in 10,4 und 22,35 als Ausrüstung, die wirtschaftliche Unabhängigkeit anzeigt. Zum Ganzen vgl. ferner Rengstorf, Re-Investitur 3039.

66

Brinker, Textstrukturanalyse 165.

67

Nach Niebuhr, Kommunikationsebenen 485f., geben sie ihm seinen »Richtungssinn«.

68

Man beachte, dass konsequent von dem (einen) Mastkalb die Rede ist und dessen Bezeichnung impliziert, dass es mit Getreide (σῖτος) »gemästet« (σιτευτός) worden ist.

69

Berger, Gleichnisse 62f., notiert eine »Häufung« solcher Verben in Lk 15,2332.

70

Dazu s.o. nach Anm. 41.

71

Das trifft z.B. zu auf die Wiederholung der Wörter »Feld« aus Lk 15,15b in V. 25a, »essen« aus V. 16a in V. 23c und ἀπόλλυμι aus V. 17c in V. 24b.32c (dazu s.u. Anm. 63).

72

Brinker, Textstrukturanalyse 166.

73

Vgl. Brinker, Textstrukturanalyse 166f.

74

Gleichwohl stellt Stock, Gleichnis 81, mit Recht fest, die Rede von zwei Söhnen in der Einleitung wecke die Erwartung, dass die weitere Erzählung auf beide zu sprechen komme.

75

Vgl. dazu das Nebeneinander von δοῦλος und παῖς bzw. παῖδες in Lk 7,2f.8.10 und V. 7 sowie 12,45a.46a und V. 45c.

76

Vgl. Tuente, δοῦλος 1141f. (Letzteres mit Bezug auf die Verwendung in der LXX).

77

Vgl. Bühner, παῖς 12.

78

Siehe o. nach Anm. 41 und bei Anm. 46.

79

Zur Unterscheidung der Substitutionsstufen vgl. Gülich/Raible, Überlegungen 95.

80

Vgl. Gülich/Raible, Überlegungen 97.

81

Die Begriffe werden nicht nur »aus Stilgefühl« (Jülicher, Gleichnisreden II 337) gewechselt; οὐσία weist auf das Vorhandensein des Erbes, βίος charakterisiert es als Lebensgrundlage des Familienverbandes (vgl. Bovon, Evangelium III 45). Dass οὐσία im Gegensatz zu βίος die Selbständigkeit des Sohnes anzeige (so Pesch, Exegese 158), ist nicht zu belegen.

82

Im Sinne Brinkers (s.o. bei Anm. 49) stellt der Verweis auf diesen Erbteil eine »implizite Wiederaufnahme« der Rede vom »Gut« und »Eigentum« in Lk 15,12 dar.

83

Siehe o. Anm. 41 und Anm. 15.

84

Harnisch, Gleichniserzählungen 223 (der sich freilich nur auf das »überraschende[ ] Ereignis einer idyllischen Festgesellschaft« bezieht).

85

Da Juden Schweine weder essen noch züchten (vgl. Lev 11,4.7f. u.ö.; m BQ 7,7) dürfen, stellt diese nur auf »heidnischem« Boden denkbare (s. Lk 8,32f.) Arbeit den Höhepunkt der Trennung von der Lebensweise beim Vater dar (vgl. Jeremias, Gleichnisse 129). Insofern liegt in 15,15f. eine »implizite Wiederaufnahme« (s.o. bei Anm. 49) von V. 13fin. vor.

86

Vgl. ferner Pöhlmann, Sohn 186: »Im Sinne des bäuerlichen Ethos … wird man schon die Forderung des jüngeren Sohnes und seinen Aufbruch mit dem Vermögen in die Emigration als den entscheidenden Schritt ansehen müssen, der aus der Welt des Vaters … herausführt.« Ob dies auch die Sicht des jüngeren Sohnes ist, muss offen bleiben.

87

Siehe o. Anm. 47. – Zur Deutung des Partizips ἀπολωλώς in Lk 15,24b.32c auf das Verlorensein des Sohnes vgl. V. 4.6 (ähnlich V. 8f.); zu seiner metaphorischen Verwendung im Blick auf »Sünder« vgl. 19,10 (im Anschluss an 19,7).

88

Da Lukas das Partizip ὑγιαίνων »gesund« in Lk 7,10 auf die Heilung eines Kranken bezieht und in dem Bildwort 5,31f. mit »zur Umkehr« gerufenen »Sündern« kontrastiert, ist die Äußerung des Burschen als – vorsichtiger – Hinweis auf die väterliche Wertung der Rückkehr in 15,24a–b aufzufassen (anders Wolter, Lukasevangelium 537f.: »›Gesund zurückerhalten‹ … möchte man jeden Reisenden … die Deutung des Knechts … trivialisiert … den Vorgang«, so »dass dem älteren Bruder die Deutung des Vaters erst einmal vorenthalten bleibt«).

89

Der Vater erscheint hier also jeweils nicht nur (wie in Lk 15,23) als Auftraggeber, sondern als Subjekt der Schlachtung. Dass er sie »für ihn (sc. den jüngeren Sohn)« vorgenommen habe, betont freilich erst der ältere Sohn. Ferner s.o. bei Anm. 44.

90

Wenn Schnider, Söhne 46, Lk 15,11b–13 als szenische »Einheit« definiert, übergeht er den thematischen Neueinsatz mit der Rede vom Lebenswandel des Sohnes in V. 13fin.

91

Im Einzelnen erstrecken sich diese Passagen über acht (Lk 15,12b–c), 42 (15,17b–19) bzw. 21 (15,18b–19), 14 (V. 21b–d), 43 (15,22b–24b), 17 (V. 27afin.–c), 40 (15,29b–30) und 30 (15,31b–32) Wörter.

92

Dazu s.o. in Abschnitt 2.4.2.

93

Die einzige Analogie dazu bietet der Relativsatz über die Schweine in Lk 15,16a.

94

Vgl. ἐπεθύμει χορτασθῆναι »er gierte danach, satt zu werden« – ἤσθιον οἱ χοῖροι »die Schweine fraßen« – οὐδεὶς ἐδίδου αὐτῷ »niemand gab ihm«.

95

Wie unaufhaltsam dieser Prozess verläuft, wird an der – nur hier konsequent durchgeführten – Verknüpfung aller Sätze in Lk 15,1416 durch καί »und« anschaulich.

96

Vgl. ἐπυνθάνετο »er erkundigte sich« – οὐκ ἤθελεν »er wollte nicht« – παρεκάλει »er redete zu« (und zuvor Lk 15,25a: ἦν … ἐν ἀγρῷ »er war auf dem Feld«).

97

Man beachte, dass in Lk 15,28b–32 die Aktionen und Redebeiträge der Protagonisten durchweg mit δέ »aber« aneinander gefügt sind.

98

Hier findet sich erstmals die Konjunktion ὅτι in kausaler Bedeutung (»denn/weil«); sie begegnet dann – in demselben Sachzusammenhang – noch zweimal (Lk 15,27c.32b).

99

Dies zeigt etwa Lk 15,20b, wo der einleitende genitivus absolutus dem in V. 14a, die Satzlänge aber der von V. 13init. entspricht. Ferner stehen die durch ταχύ »schnell« (V. 22b) und ἰδού »siehe« (V. 29b) eingeleiteten Voten erkennbar nicht auf derselben Ebene.

100

Zur Unterscheidung der Begriffe s.o. bei Anm. 26 und Anm. 36.

101

Vgl. Ebner/Heininger, Exegese 83 (in Anlehnung an Gérard Genette): »Die auktoriale Fokalisierung … ist dadurch charakterisiert, dass der Erzähler mehr weiß bzw. mitteilt, als irgendeine seiner Erzählfiguren weiß bzw. wahrnimmt. … er hat die Übersicht

102

Dazu s.o. Anm. 64.

103

Vgl. Bovon, Evangelium III 43. – εὐφραίνεσθαι meint in Lk 15 vor allem den wahrnehmbaren Vollzug der »Feier« (vgl. V. 25c: »er hörte Musik und Tanz«, im Anschluss an V. 24c, ferner V. 29c). Diese ist zwar Ausdruck empfundener Freude (V. 32a); doch an sich bezeichnet das Verb hier – anders als in 12,19; Apg 2,26 – nicht »die Gestimmtheit der Freude« als »inneren Vorgang« (Bultmann, εὐφραίνω 770). Auch das »Gieren« in Lk 15,16a ist, wie V. 16b belegt, primär als Äußerung, nicht als Empfindung des Verlangens zu verstehen.

104

Man beachte, dass der Vater hier jeweils zuerst Subjekt (Lk 15,11b.20b.28b), dann Objekt (V. 12a.21a.29a) und erneut Subjekt (V. 12d.22a.31a) des Geschehens ist. 15,2532 ist also keineswegs durchweg aus der »Perspektive des älteren Sohnes« (Stock, Textentfaltungen 34) erzählt.

105

Dabei hat συνάγω wohl den »Nebensinn … zu Geld machen« (Bauer, Wörterbuch s.v. 1. mit Verweis auf Plutarch, Cato Minor 6,7: »Erbe zu Silbergeld machend« [συναγαγών]).

106

Funk, Poetics 181, erkennt in Lk 15,20a.b einen Übergang von erzählender zu aufführender Darstellungsweise, lässt dabei aber die direkte Rede in V. 12 und 15,1719 außer Acht.

107

Vgl. die Aufnahme des Infinitivs εὐφραίνεσθαι in Lk 15,32a: εὐφρανθῆναι … ἔδει.

108

Dieser Passus präsentiert – in Strukturanalogie zu den auf den Vater fokussierten Passagen (s.o. Anm. 80) – den älteren Sohn sukzessive als Subjekt (Lk 15,25f.), Objekt (V. 27) und wieder Subjekt (V. 28a) des Geschehens.

109

Dazu s.o. bei Anm. 74. Eine »Rückblende« (Schnider, Söhne 46) ist Lk 15,21 nicht.

110

Klein, Lukasevangelium 531. Dass Lk 15,20b den »Zusammenhang von Rückkehr und Sündenbekenntnis« unterbricht, ist demgegenüber aus erzähltechnischer Sicht durchaus nachvollziehbar; vgl. Rau, Reden 186f.

111

Außerdem s.o. bei Anm. 60. – Die Unebenheiten übergeht Erlemann, Gleichnisauslegung 142, wenn er pauschal behauptet: »die Situation erscheint durchaus vorstellbar«.

112

Dabei sind auktoriale Einträge des Erzählers fett gesetzt, Kommentare der Erzählfiguren gerahmt, Abschweifungen kursiviert, Prolepsen und Rückblicke unterstrichen, Zeitsprünge durch Abstände zwischen den Absätzen und logische Unebenheiten durch Sperrdruck markiert. Das Abnehmen der Darstellungsintensität ist durch Einrückungen angezeigt.

113

Im Folgenden werden Hinweise auf die unterschiedlich orientierten Analyseverfahren mit folgenden, den jeweils maßgebenden Gesichtspunkten entsprechenden Kürzeln gegeben: [T] = Thema, [I] = Inventar, [M] = metakommunikative Sätze, [W] = Wiederholung, [WH] = Wiederaufnahme von Handlungsträgern, [WG] = Wiederaufnahme von Gegenständen und Sachverhalten, [S] = syntaktisch auffällige Phänomene, [E] = Erzählstil.

114

Vgl. dazu Schleiermacher, Hermeneutik 175, Kautele 2.a (s.o. bei Anm. 11).

115

Zum Anschluss an Lk 15,2224 s.o. S. 39.

116

In der Übersicht sind der Höhe- und Wendepunkt der Erzählung sowie die Sach- und Stichwortbezüge des zweiten Hauptteils darauf fett gesetzt.

117

Siehe o. nach Anm. 32.

118

Dazu s.o. S. 42f.

119

Vgl. aber die ausführlichere Fassung EvThom 109, die in ihrer Ausgestaltung einer rabbinischen Erzählung zu Hld 4,12 (MidrShir z.St.) ähnelt; vgl. Cerfaux, Paraboles 314.

120

Zur Übersetzung der Einleitungswendung vgl. Jeremias, Gleichnisse 99101; ähnlich (unter Hinweis auf die Tendenz des Gleichnisses »zum Szenischen«) Jüngel, Paulus 142.

121

Das Perfekt-Partizip κεκρυμμένον »verborgen« impliziert ein Subjekt; ob dieses den Schatz absichtlich versteckt oder unglücklicherweise verloren hat, muss offen bleiben.

122

Hier bewahrheitet sich die oben zitierte Warnung Schleiermachers (s.o. S. 10, Anm. 10).

123

Dass der Schatz erneut im Acker versteckt wird, ist aus dessen Erwerb zu erschließen.

124

Vgl. Burchard, Senfkorn 97 (mit Angaben zur Rechtssituation).

125

Vgl. Luz, Evangelium II 352, der mit Recht feststellt: »Ob sein (sc. des Menschen) Handeln legal oder moralisch war, interessiert den Erzähler nicht.«

126

In der folgenden Übersicht verweist → auf die Wiederaufnahme von Gegenständen in der Erzählung, ╚═► auf erzähllogische Zusammenhänge zwischen einzelnen Aussagen.

127

Dies ist neben der zweifachen Rede vom Acker in Mt 13,44aβ.cγ die einzige Wortwiederholung in der gesamten Erzählung.

128

Verschiedene Kommunikationsebenen lassen sich in Mt 13,44 nicht unterscheiden.

129

Linnemann, Gleichnisse 108, spricht treffend von seinem »entschlossenen Einsatz«; ähnlich Crossan, Parables 53. Beide deuten dabei freilich (wie die meisten Auslegerinnen und Ausleger) das Gleichnis auf den Erwerb des ›Himmelreichs‹; dazu s.u. bei Anm. 17f.

130

Vgl. Glombitza, Perlenkaufmann 156158, dessen Deutung von Mt 13,45f. auf »Gottes … ständige Bemühung um den Menschen« (161) aber nicht überzeugt; vgl. Wilk, Jesus 101.

131

Vgl. dazu Weder, Gleichnisse 140. Dass »der eigentliche Aktant« das Fundstück ist und eine Entscheidung vom Finder gar »nicht … gefällt wird«, weil diese »im Moment des Findens … bereits gefallen« sei (so ebd.), lässt sich dem Text freilich nicht entnehmen. Dieser Deutung steht gerade der Sachverhalt entgegen, dass die Freude nicht im Zusammenhang mit dem Fund, sondern – rückblickend – inmitten der Handlungssequenz erwähnt wird.

132

Siehe o. bei Anm. 67.

133

So Schweizer, Matthäus 203.

134

So Erlemann, Gleichnisauslegung 125 (Kursivierung F.W.).

135

Diese Verse sind ja von zwei allegoretisch gedeuteten Gleichnissen umgeben.

136

Vgl. dazu die Rede vom Kosmos in Mt 5,14; 26,13. Angesichts des Ausdrucks »Grundlegung der Welt« in 13,35 (vgl. 25,34, ähnlich 24,21) könnte man auch an die Schöpfung als ganze denken. Einer Deutung auf »die Söhne des Reiches« (13,38) – wie ich sie früher unter Hinweis auf 13,49 vertreten habe (Wilk, Jesus 101) – steht hingegen deren Identifikation mit dem »guten Samen« in der unmittelbar voranstehenden Gleichnisdeutung entgegen.

137

Vgl. dazu die Aussagen darüber, dass Jesus einst beim Eingang in das Himmelreich bestimmten Personen, die ihn als »Herr, Herr« anrufen, eröffnen wird, sie nicht zu kennen (Mt 25,12) bzw. niemals gekannt zu haben (7,23).

138

Vgl. Burchard, Senfkorn 98f. (der allerdings im Schatz »die Söhne des Reiches« abgebildet sieht); Wilk, Jesus 101 (doch s.o. Anm. 18), zur Auslegungsgeschichte außerdem Burchard, Senfkorn 92f.; Luz, Evangelium II 354356.

139

Bei Matthäus steht an der entsprechenden Stelle im Erzählgang ein summarischer Bericht über das Heilungswirken Jesu am »Galiläischen Meer« (Mt 15,2931).

140

Statt einer »Menge« (Mk 7,33) wird ausdrücklich »eine große (Volks)menge« (8,1a) erwähnt, zu der sogar »einige« gehören, die »von ferne gekommen sind« (V. 3c; der Anklang von Jes 60,4b lässt hier an Diasporajuden denken [vgl. Wilk, Jesus 68]); zudem sind – erstmals seit Mk 7,1723 – auch die Jünger wieder neben Jesus präsent (8,1b.47).

141

Die in eckige Klammern gesetzten griechischen Wörter stellen spätere Zusätze dar, die den Text nach außen und innen glätten (zu καὶ εὐθέως in Mk 7,35 vgl. Mt 8,3 u.ö., zu τοὺς ἀλάλους in Mk 7,37 vgl. zuvor τοὺς κωφούς); sie werden deshalb nicht übersetzt.

142

Gen 1,31aLXX lautet: καὶ εἶδεν ὁ θεὸς τὰ πάντα ὅσα ἐποίησεν, καὶ ἰδοὺ καλὰ λίαν (»Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut«); in Jes 35,5f.LXX heißt es u.a.: ὦτα κωφῶν ἀκούσονται … καὶ τρανὴ ἔσται γλῶσσα μογιλάλων (»die Ohren von Tauben werden hören … und deutlich wird sein die Sprache von denen, die kaum reden können«).

143

Nur dort grenzt das Zehnstädtegebiet, die »Dekapolis«, an das Galiläische Meer.

144

Die merkwürdige Wegbeschreibung erklärt sich wohl aus einer Nordperspektive auf Palästina; vgl. Theißen, Lokalkolorit 254f. mit Verweis auf Plinius, nat. hist. V 17,7578.

145

Er wird jedoch nicht beim Namen genannt; dieser begegnet im Markus-Evangelium zuvor das letzte Mal in Mk 6,30, dann wieder in 8,27. Dazwischen wird Jesus nur einmal anders als mit Personalpronomina bezeichnet: In 7,28 redet ihn die Syrophönizierin als »Herr« an.

146

Die Bezeichnung ist nicht ganz treffend; das im NT nur hier vorkommende Wort bezeichnet – wie sowohl Mk 7,35bβ als auch die einzige LXX-Parallele Jes 35,6 (s.o. Anm. 24) belegen – einen Menschen, der kaum reden kann (gegen Balz/Schneider, μογιλάλος).

147

So noch Wilk, Jesus 67 mit Hinweis auf das Schweigegebot Mk 7,36a, das einer »Volksmenge« gegenüber nicht sinnvoll sei.

148

Vgl. dazu die Einordnung von Mk 7,3137 in die Gattung der »Demonstratio« durch Berger, Formen 369.

149

Vgl. αὐτῷ in Mk 7,32aα, αὐτόν in V. 32aβ und αὐτοῦ in V. 33aβinit.

150

Zur heilenden Wirkung dieser Geste im Rahmen der markinischen Jesus-Erzählung vgl. Mk 5,23; 6,5; 8,25; anders nur 10,16.

151

Zum Motiv des geöffneten Himmels vgl. im NT Apg 7,56 (διανοίγω); Mt 3,16; Lk 3,21; Joh 1,51; Apg 10,11; Offb 19,11 (ἀνοίγω), im Markus-Evangelium Mk 1,10 (σχίζω).

152

Die Verheißungen in Jes 35 (s.o. Anm. 24) schließen in V. 10 mit der Zusage: ἀπέδρα ὀδύνη καὶ λύπη καὶ στεναγμός »entflohen sind Schmerz und Trauer und Seufzen«. Vgl. ferner Röm 8,23.26. Diese Deutung hat im markinischen Erzählzusammenhang mehr Anhalt als die auf das »Einholen von übermenschlicher Kraft« durch tiefes Einatmen im Kontext hellenistischer Wunderberichte (so Gnilka, Evangelium I 297 mit Verweis auf eine Mithrasliturgie).

153

Zum Ganzen vgl. Wilk, Gut 157f.

154

Vgl. dazu Lk 13,16.

155

Diese ist hier wie andernorts (vgl. Mk 6,2; 10,26) weniger als inneres Gefühl denn als spürbarer Begleitumstand verbaler Äußerungen aufzufassen. Auch in 11,18 wird die Erregung der Volksmenge von den Hohepriestern und den Schriftgelehrten wahrgenommen.

156

Vgl. dazu Mk 1,22; 6,2; 10,26, wo die Erregung jeweils aus der Lehre Jesu erwächst, ferner 1,27; 2,12; 5,42, wo die heftigen Reaktionen auf seine Wunderheilungen mit anderen griechischen Verben bezeichnet sind.

157

Siehe o. bei und in Anm. 24.

158

Vgl. zumal Jes 35,4b: »siehe, unser Gott … wird kommen und uns retten«, sowie V. 10a: »… und ewige Freude wird über ihrem Haupt sein«.

159

Vgl. Wilk, Gut 156, im Folgenden leicht modifiziert.

160

Zu den vielen Kennzeichen, die Mk 7,3137 als Erzählung von der Begegnung Jesu mit Diasporajuden ausweisen, vgl. Wilk, Jesus 34.67f.

161

Roloff, Apostelgeschichte 164.

162

Auf eine Darbietung des griechischen Wortlauts der Erzählung samt einer deutschen Übersetzung wird hier – wie in den folgenden Abschnitten – aus Raumgründen verzichtet.

163

Auf Stellen, wo Menschen neu bzw. erneut als Handlungsträger eingeführt werden, ist durch Fettdruck hingewiesen. Angaben innerhalb von direkter Rede bleiben bei diesem ersten Überblick noch unberücksichtigt.

164

Gegen Weiser, Apostelgeschichte 251f. (die Erzählung thematisiere die Zulassung von ›Heiden‹ zum Heil), vgl. Schmithals, Apostelgeschichte 104: »Die Heidenmission ist … Gottes Werk durch die Juden(christen)«.

165

Vgl. Apg 10,4, wo der Engel sein Erscheinen als Antwort Gottes auf die Almosen und Gebete des Kornelius darstellt. Der Vorgang ist im lukanischen Doppelwerk insofern einzigartig, als Engel sonst nur vor ausgewählten Juden erscheinen; vgl. Lk 1,1120.2638; 2,915; Apg 5,19f.; 7,3038; 8,26; 12,711 und zum Ganzen Tannehill, Unity 133.

166

Siehe o. in der Tabelle nach Anm. 45 zu Apg 10,2f.79.23f.48; 11,1f.

167

Letztgenannte Motive sind im unteren Teil der folgenden Tabelle aufgeführt.

168

Die betreffenden Spalten sind in der Tabelle grau hinterlegt. – In Apg 11,2f. werden Motive aus dem Voranstehenden variierend aufgegriffen, nicht Erzählinhalte rekapituliert.

169

Diese Übersetzung für τίνι λόγῳ legt sich aufgrund a) des Zusammenhangs der Frage des Petrus mit der Antwort des Kornelius (Apg 10,33c) und b) der Wortlautübereinstimmung mit 10,36a.44; 11,1 nahe. Man kann freilich auch übersetzen: »aus welchem Grund«.

170

Im Sinne des Lukas kommt eine wörtliche Deutung auf den Verzehr des Fleisches von unreinen Tieren für den Apostel, der dann ja auch das sog. Aposteldekret (Apg 15,29, vgl. V. 20) mit verantwortet, gar nicht erst in Betracht; vgl. Haenchen, Apostelgeschichte 307.

171

Vgl. die Apg 10,28c einleitende Wendung κἀμοὶ ὁ θεὸς ἔδειξεν »doch mir hat Gott gezeigt« sowie Kliesch, Apostelgeschichte 86.

172

Aus textkritischer Sicht muss ὅν in Apg 10,36init. als Bestandteil des ältesten Textes gewertet werden. Zur Deutung von τὸν λόγον als accusativus graecus vgl. Wilk, Licht 610.

173

Die hier erwähnte (und in Apg 10,23a.48b implizierte) Tischgemeinschaft bildet – ähnlich wie in V. 41 (vgl. auch V. 10) – nur das setting für die Unterweisung; vgl. dazu Lk 15,1f. sowie Haacker, Dibelius 240. Um Mahlgemeinschaft geht es dabei nicht; diese Thematik wird erst in Apg 15 aufgegriffen und mit dem Aposteldekret (s.o. Anm. 52) geregelt.

174

Zu dieser Übersetzung der Aktivform διακρίναντα – im Unterschied zu der der medialen Form διακρινόμενος in Apg 10,20 – vgl. Dautzenberg, διακρίνω 733f.

175

Demgemäß erinnert Petrus dann auch in Apg 15,9 seine jüdischen »Brüder« im Blick auf »die ›Heiden‹« (V. 7) daran, dass Gott »keinen Unterschied gemacht hat (διέκρινεν) zwischen uns und ihnen, da er ihre Herzen gereinigt hat (καθαρίσας)«.

176

Die Gottesfurcht der anzusprechenden ›Heiden‹ ist, wie Apg 10,35 im Anschluss an 10,4e.31c belegt, bei alledem bleibend vorausgesetzt. Sie äußert sich zumal im regelmäßigen Gebet, dass Kornelius ebenso pflegt wie Petrus (vgl. 10,2fin.4e.30b.31c mit 10,9fin.; 11,5init.).

177

Vgl. Apg 10,15.20.2829a, ferner 11,9.12 sowie Tannehill, Unity 135f.

178

Vgl. erstens Apg 10,3436init.42.44init. und 11,1415init., zweitens 10,47a.48a und 11,17 (wo Petrus jeweils feststellt, dass nichts die Taufe der ›Heiden‹ »hindern« [κωλῦσαι] könne).

179

Gott zeigt Petrus etwas (Apg 10,15b.28c; 11,9b), spricht ihn durch eine Himmelsstimme an (10,13.1516init.; 11,7.910a), wirkt durch den Geist auf ihn ein (10,19f.; 11,12a), lässt ihn von der Erscheinung des Engels vor Kornelius hören (10,22.3032) und schließlich wahrnehmen, wie die Hörer seiner Predigt mit dem Geist begabt werden (10,45.47b; 11,1517a).

180

Vgl. Conzelmann, Apostelgeschichte 66.

181

Die Hinweise auf die von Gott bzw. Jesus angeordnete Verkündigung in Apg 10,36.42 rahmen die Darstellung des Lebensweges Jesu (10,3741). Die Predigt besteht daher aus drei Abschnitten (vgl. Schneider, Petrusrede 272f.), die nacheinander die theologische Basis der Predigt an ›Heiden‹ (10,34b–36), das von den Aposteln bezeugte Handeln Gottes durch und an Jesus (10,3741) und die ihnen aufgetragene Botschaft (10,42f.) zum Inhalt haben. – Zur Funktion des ausführlichen Rückblicks auf das Erdenwirken Jesu vgl. Wilk, Licht 611616.

182

Dass auch die zum »Haus« des Kornelius gehörenden Personen beim Auftritt des Petrus präsent sind, geht aus der rückblickenden Bemerkung in Apg 11,14 hervor.

183

Vgl. Dibelius, Bekehrung 104.

184

Die ausführliche Namensform erinnert an die Berufung des Petrus (vgl. Lk 5,811; 6,13f.) und damit an seine Führungsrolle als Apostel (vgl. Pesch, Πέτρος 198). Die übrigen Belege finden sich in Apg 10,9.14.17.19.21.25f.34.4446; 11,2.4 sowie 10,13; 11,7 (Anrede).

185

Die Kennzeichnung von Apg 10,4547 als »Dialog zwischen Petrus und seinen Begleitern« in der Gliederungsübersicht o. S. 63 trifft also nur bedingt zu: Petrus antwortet (10,46b) auf eine Verwunderung, mit der sich jene Begleiter gar nicht an ihn wenden.

186

Vgl. dazu die Verknüpfungen zwischen Apg 10,22fin. und V. 44init. (Stichwort ῥήματα »Worte«), V. 33c und V. 42 (Predigtauftrag) sowie 10,19f. und V. 44fin. (Wirken des Geistes).

187

Vgl. den Konnex zwischen Apg 10,35f.: ἐν παντὶ ἔθνει ὁ φοβούμενος αὐτὸν … δεκτὸς αὐτῷ ἐστιν τὸν λόγον ὃν ἀπέστειλεν … (zur Übersetzung s.o. bei Anm. 54) und 11,1: … τὰ ἔθνη ἐδέξαντο τὸν λόγον τοῦ θεοῦ »die Heiden haben das Wort Gottes angenommen«), ferner den zwischen 10,43 und 11,18 (zum Zusammenhang von Sündenvergebung und Umkehr im Sinne des Lukas vgl. 5,31) sowie den zwischen 10,44(–46a) und 11,15.17a (vgl. dazu 2,4).

188

Zu dieser Abfolge der Abschnitte Apg 10,18.916.1723 vgl. Bovon, Tradition 26f.

189

Vgl. Apg 10,22e.31f.; 11,13 sowie 10,28cinit.; 11,79 und 10,28fin.; 11,12a.

190

Siehe o. Anm. 47.

191

Nach Schille, Apostelgeschichte 251, ist dies der primäre Zweck der von Lukas notierten »Ruhepause am Ort«.

192

Vom Taufvorgang selbst wird nach dessen Anordnung (Apg 10,48a) gar nicht erzählt.

193

Vgl. insbesondere die mit Wertungen verknüpften Rückblenden in Apg 10,20fin.22b–e.

194

Vgl. dazu vor allem die Prolepsen in Apg 10,20md.22fin.

74

Vgl. dazu Ebner/Heininger, Exegese 83f.: »Der Erzähler sagt nicht mehr, als die Figur (sc. seiner Erzählung) weiß, er verfügt lediglich über eine Mitsicht.« Vgl. zu den genannten Passagen jeweils die einführenden Sätze Apg 10,3a (»Er sah …, wie ein Engel Gottes …«), V. 11 (»und er schaut …«), V. 27fin. (»und er findet …«) und V. 46a (»denn sie hörten …«).

75

An zwei Stellen ließe sich der Text auch anders verstehen: In Apg 10,45b könnte eine Wertung seitens der Brüder aus Joppe vorliegen, in 11,1fin. ein Einblick in den Hörvorgang der Apostel und Brüder in Judäa. Da aber hier wie dort das Geschehen auf »die Heiden« bezogen wird und damit prinzipielle Bedeutung erhält, liegt es näher, beide Aussagen als Wertungen des Erzählers aufzufassen. Dafür spricht auch, dass sonst der Schlusskommentar der in Jerusalem versammelten Apostel und Brüder (V. 18b) erheblich an Gewicht verlöre.

76

Prolepsen und Rückblenden auf Vorgänge außerhalb der Erzählung sind fett gesetzt. In Apg 10,41b liegt mit dem Hinweis auf die Vorherbestimmung der Zeugen durch Gott eine Rückblende innerhalb der Rückblende 10,3742init. vor. Ähnlich gedoppelte Rückblenden enthält die Apologie des Petrus (11,417); in ihr beziehen sie sich auf den Bericht des Kornelius von der Engelserscheinung (11,13f.), auf die Erinnerung an das Wort des Auferstandenen in 1,5 (11,16) und auf den Vergleich mit der Geistausgießung zu Pfingsten (11,17amd.).

195

Siehe o. S. 68.

196

Abgesehen wird hierbei von den vielen, zwangsläufig kurzen Redeeinleitungen.

197

In den Passagen direkter Rede finden sich natürlich einige weitere Präsensformen.

198

Anders als sonst (s. Apg 10,19b u.ö.) steht dieses »Siehe« nicht in direkter Rede.

199

Siehe o. Anm. 63.

200

Vgl. dazu die Verknüpfung von Taufe, Sündenvergebung, Geistempfang, Rettung und Annahme des Wortes in Apg 2,3841.

201

Dazu s.o. Anm. 51.

202

Dazu s.o. nach Anm. 69.

203

Überleitungen, Prolepsen und Rückblenden sind mit Pfeilen gekennzeichnet; eigens ausgewiesen wird nur die für den Textaufbau wesentliche Rückblende in Apg 10,24 (dazu s.o. S. 68).

204

Siehe o. 2.2.

205

Vgl. dazu Frey, Eschatologie II 154207.

206

In den Rahmenstücken kommunizieren diejenigen, die das Evangelium verantworten (Joh 1,14: wir), mit den Adressaten (20,31: ihr) (vgl. 1,16; 21,24: wir [alle]). Joh 21 ist dabei aufgrund des Buchschlusses 20,30f. deutlich als Nachtrag zu erkennen.

207

Wahrscheinlich ist an das Wochenfest zu denken: Da Jesus für dieses Fest nach Jerusalem zieht, dürfte es sich um eins der drei Wallfahrtsfeste handeln; Passa- und Laubhüttenfest sind aber in Joh 2; 6; 1113; 18f. bzw. 7 jeweils mit Namen genannt. Das Fehlen eines Namens entspricht dabei dem Befund in Lev 23; dort werden zwar Datum und kultischer Ritus des Wochenfestes präzise angegeben (23,1521), sein Name im Gegensatz zu Passa- (V. 5) und Laubhüttenfest (V. 34) jedoch nicht (anders freilich Ex 34,22; Num 28,26; Dtn 16,10).

208

Vgl. Joh 5,9f.16.18 sowie 7,22f. Dass ein Festtag zusätzlich als Sabbat identifiziert wird, findet seine Parallele in 19,31 (im Kontext von 19,14.42). In 9,14 hingegen wird auf einen Sabbat zurückgeblickt, der nach den Zeitsprüngen in 8,12.21.31 (s.u. Anm. 100.106.115) nicht mit dem Festtag von 7,37 identisch sein kann; gegen Holtzmann, Evangelium 191.

209

Zur Verwendung dieses Ausdrucks durch Johannes s.u. S. 8486.

210

Dass »die Juden« angesichts ihrer Tötungsabsicht, wie sie in Joh 5,18 benannt wird, Jesus eine lange Rede halten lassen, widerspricht allem, was plausiblerweise zu erwarten ist.

211

Die Wendung μετὰ ταῦτα »hernach« weist bei Johannes – abgesehen von Joh 19,38, wo sie (wie μετὰ τοῦτο »danach« in 11,11; 19,28) bei einem Verb des Sagens steht – auch sonst auf einen deutlichen Zeitsprung hin; vgl. 3,22; 5,1; 6,1; 7,1; 21,1 und (in direkter Rede) 13,7.

212

Nach Schenke, Szene 174, sind sie durchweg sorgfältig gesetzt.

213

Joh 7,538,11 bleibt als ein aus textkritischer Sicht sekundärer Zuwachs zum Text des Evangeliums unberücksichtigt. Von literarkritisch begründeten Umstellungen oder Streichungen wird jedoch abgesehen. Zu gliedern ist (jedenfalls in erster Linie) der älteste Textbestand, der aus der handschriftlichen Überlieferung ermittelt werden kann (s.o. S. 2f.); auch für diese Aufgabe gilt der »Primat der Synchronie vor der Diachronie« (Theobald, Primat 161).

214

Aufgeführt sind in dieser groben Übersicht nur Regionen, Städte und Ortschaften. Runde Klammern zeigen an, dass Jesus noch auf dem Weg zum jeweils genannten Ziel ist.

215

Die Partikel »wiederum« wird dort als Hinweis auf einen Zeitsprung aufgefasst, wo sie sich mit einem Wechsel des Ortes oder der beteiligten Personen verbindet. Unberücksichtigt bleiben daher Belege, die in einer direkten Rede stehen (Joh 4,13; 9,17; 10,7; 11,7.8; 12,28; 14,3; 16,16.17.19.22.28) oder eine Schlussbemerkung (4,54; 6,15; 10,39; 20,10), eine Wiederholung (10,19.31; 11,38; 18,7.27.40), eine Rückkehr (13,12; 18,33.38; 19,4.9) oder auch ein ergänzendes Schriftzitat (12,39; 19,37) markieren.

216

Zu dieser Übersetzung vgl. Schleritt, Passionsbericht 192f.

217

Der Gang zum Teich »Siloam« (Joh 9,7) erinnert ebenso an die beim Laubhüttenfest stattfindende Wasserspende auf dem Brandopferaltar wie der Satz über »Ströme lebendigen Wassers« (7,38); vgl. die Angaben in m Sukka 4,9f.; t Sukka 3,313 und dazu Wengst, Johannesevangelium I 290292. Weitere Bezüge postuliert Daise, Feasts 18f.

218

Zur auffälligen Abweichung von den anderen Festnotizen vgl. Menken, Feste 273.

219

Letzteres betont auch Felsch, Feste 220 (die die Festnotiz Joh 10,22 als »Neueinsatz« [219] wertet). In der Tat knüpft die Christus-Frage »der Juden« (10,24) an 7,26f.31.41f.; 9,22 an, und Jesu Antwort (10,2529) greift Motive und Sätze aus 9,3f. (Werke Gottes) und 10,116 (meine Schafe) auf. Zur Verortung des Disputs im Tempel vgl. Spaulding, Identities 96f.

220

Die Verweise auf Jesus innerhalb von Rückblicken (9,14.22) bleiben unberücksichtigt.

221

Entgegen der Textanordnung im NT Graece gehören Joh 7,31 und 8,30 jeweils zum Voranstehenden: Die Verse runden in formaler wie sachlicher Hinsicht die in 7,25 bzw. 8,21 beginnenden Absätze ab (vgl. »Christus« in 7,26f.31, »dies reden« in 8,26.28.30), und 7,32a (vgl. 9,35init.) setzt ebenso neu ein wie 8,31a (das Partizip Perf. zeigt ja einen Zeitsprung an). Das Gegenüber von 7,30 und V. 31 aber entspricht dem in 7,4044.

222

Joh 7,10 gehört unter dem Gesichtspunkt des Inventars der Erzählung zu 7,29 (gegen Theobald, Evangelium 505): Erst ab V. 11 ist Jerusalem Ort des Geschehens, und während in V. 11 und 12 neue Handlungsträger auftreten, ist Jesus selbst in 7,1113 gar nicht präsent.

223

Dazu s.o. bei Anm. 92f.

224

Vgl. dazu Joh 6,3235.

225

Nach Culpepper, Anatomy 88f., handeln das ganze Johannes-Evangeliums und jede seiner Episoden davon, wie Erkenntnis der Identität Jesu zustande kommt und verfehlt wird.

226

Die Frage danach zieht sich »als roter Faden« (Felsch, Feste 172) durch die Kapitel.

227

Die Tötungsabsicht selbst wird sogar schon in Joh 7,19f. zum Thema eines Disputs. Jesus geht in direkter Rede dann auf diese Absicht noch einmal in 8,37.40 ein.

228

Vgl. dazu die Geistverheißung für die Glaubenden in Joh 7,3739. In 7,48; 8,45f. wird in direkter Rede eigens festgestellt, dass bestimmten Menschen der Glaube fehlt.

229

Joh 10,1921 schließt zwar unmittelbar an die Rede Jesu 10,718 an, hebt sich aber immerhin dadurch von ihr ab, dass hier nur noch über Jesus gesprochen wird.

230

Da die Diener im Lauf des Festes ausgesandt wurden, um Jesus zu ergreifen (Joh 7,32), kehren sie wohl erst nach dessen Ende zu ihren Auftraggebern zurück. Zudem wird die Festmenge (V. 12) letztmalig in V. 49 erwähnt; ab 8,12 taucht sie nicht mehr auf. Weiß, Johannes-Evangelium 268, zieht daraus mit Recht den Schluss: »so ist das Fest sichtlich vorüber« (gegen Petersen, Brot 237: Das in 7,3710,21 Erzählte finde an einem einzigen Tag statt).

231

Die nur in Joh 7,210 genannten Brüder Jesu bleiben ebenso ungenannt wie seine Jünger, die nach ihrer Erwähnung in 7,3 nur in 9,2 als Handlungsträger auftreten. Zu der Spalte für »sie« s.u. bei und in Anm. 119f. – Angeführt werden die Verse, in denen die Handlungsträger explizit bezeichnet werden; ein x verweist auf ein bloßes Personalpronomen, in eckigen Klammern stehen präzisierende Erläuterungen. Ferner signalisieren geschweifte Klammern die Erwähnung in einem Rückblick, während runde Klammern am rechten Spaltenrand anzeigen, dass in diesem Absatz über die betreffende(n) Erzählfigur(en) nur gesprochen wird.

232

Vgl. Joh 3,1 mit 7,4550 und 12,42 sowie Bultmann, Evangelium 94 Anm. 3.

233

Vgl. Schnelle, Evangelium 180183.

234

Die Pronomina (»sie«, »einige«, »niemand«) und die Verbformen der 3. Person Pl. lassen sich im Gefolge von Joh 7,1.11.19c natürlich an all diesen Stellen auf »die Juden« beziehen. Es können aber jeweils auch andere Gruppen gemeint sein: in V. 30 einige Jerusalemer (vgl. V. 25a) oder auch die Oberen (vgl. V. 26), in V. 44 einige aus dem Volk (vgl. V. 43), in 8,20 wiederum die Pharisäer (vgl. V. 13).

235

In Joh 8,12a liegt es nahe, mit »ihnen« die zuvor genannten Pharisäer (7,47+52) bezeichnet zu sehen; da Jesus im Tempel redet (8,20735740431159243539182224279151782113192220