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AUSSERDEM VON PANINI ERHÄLTLICH:

Star Wars: Bewegliches Ziel – Ein Prinzessin Leia-Abenteuer

(Journey to Star Wars: Das Erwachen der Macht)

Cecil Castellucci, Jason Fry – ISBN 978-3-8332-3197-1

Star Wars: Die Waffe eines Jedi – Ein Luke Skywalker-Abenteuer

(Journey to Star Wars: Das Erwachen der Macht)

Jason Fry – ISBN 978-3-8332-3196-4

Star Wars: Im Auftrag der Rebellion – Ein Han Solo &
Chewbacca-Abenteuer

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Greg Rucka – ISBN 978-3-8332-3195-7

Star Wars: Verlorene Welten

(Journey to Star Wars: Das Erwachen der Macht)

Claudia Gray – ISBN 978-3-8332-3194-0

Star Wars: Shadow Games – Im Schatten

Michael Reaves – ISBN 978-3-8332-3158-2

Star Wars: CORUSCANT NIGHTS Band 1 – Im Zwielicht

Michael Reaves – ISBN 978-3-8332-2906-0

Star Wars: CORUSCANT NIGHTS Band 2 – Straße der Schatten

Michael Reaves – ISBN 978-3-8332-2983-1

Star Wars: CORUSCANT NIGHTS Band 3 – Schablonen der Macht

Michael Reaves – ISBN 978-3-8332-2984-8

William Shakespeares Star Wars: Fürwahr eine neue Hoffnung

Ian Doescher – ISBN 978-3-8332-2866-7

William Shakespeares Star Wars: Das Imperium schlägt zurück

Ian Doescher – ISBN 978-3-8332-3017-2

Nähere Infos und weitere Bände unter:

www.paninicomics.de

SW.tif

ROMAN
VON ALEXANDER FREED

INS DEUTSCHE ÜBERTRAGEN
VON TOBIAS TONEGUZZO

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Titel der Amerikanischen Originalausgabe: „Star Wars Battlefront: Twilight Company“ by Alexander Freed, A Del Rey ® Book, published by The Random House Publishing Group.

TM & © 2016 LUCASFILM LTD.

Deutsche Ausgabe 2016 by Panini Verlags GmbH, Rotebühlstraße 87,

70178 Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten.

Geschäftsführer: Hermann Paul

Head of Editorial: Jo Löffler

Head of Marketing: Holger Wiest (E-Mail: marketing@panini.de)

Presse & PR: Steffen Volkmer

Übersetzung: Andreas Kasprzak

Lektorat: Thomas Gießl für Grinning Cat Productions

Umschlaggestaltung: tab indivisuell, Stuttgart

Satz und E-Book: Greiner & Reichel, Köln

YDSWBA001E

ISBN 978-3-8332-3291-6

Gedruckte Ausgabe

ISBN 978-3-8332-3259-6

Findet uns im Netz:

www.paninicomics.de

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PaniniComicsDE

Für Susan,
weil sie es verdient hat.

Es war einmal vor langer Zeit in einer weit,
weit entfernten Galaxis …

Obwohl die Rebellen-Allianz den Todesstern zerstört hat, ist die Dominanz des Galaktischen Imperiums ungebrochen, und seine Tyrannei breitet sich weiter ungebremst zwischen den Sternen aus.

Unter der Führung des Imperators und seiner rechten Hand, Darth Vader, erstickt eine Armee gut ausgebildeter, unbeirrbarer Sturmtruppler jeglichen Einspruch und schlägt Widerstand brutal nieder.

Doch auf Welten wie Sullust, Coyerti, Haidoral Prime und vielen anderen halten sich die Rebellen in den Schützengräben, entschlossen, die Hoffnung im Kampf gegen die gnadenlose imperiale Kriegsmaschinerie aufrechtzuerhalten …

1. TEIL

RÜCKZUG

1. KAPITEL

DER PLANET CRUCIVAL

Tag siebenundvierzig des Malkhani-Aufstands

Dreizehn Jahre nach den Klonkriegen

Sein Name war Donin. Das war nicht der Name, den man ihm bei der Geburt gegeben hatte, aber es war der Name, der ihm ins Fleisch geritzt und mit Tinte dort verewigt worden war. Das Mal hatte er erst vor Kurzem zu Ehren seiner Einweihung vom Klan-Meister erhalten. Die schwarzen Wellen und Kringel verliefen unter dem rauen Stoff seiner Jacke quer über seine Schulterblätter. Das war eines von vier Geschenken, die er bei seiner Aufnahme in die Armee von Kriegsherr Malkhan bekommen hatte: ein neuer Name, das Mal, ein Messer mit gezackter Klinge und der Partikelblaster eines Fremdweltlers.

Die Meister hatten ihm versichert, dass der Blaster unter diesen vier Geschenken das wertvollste war. Sein Griff war mit ausgefranstem Leder umwickelt, sein Lauf rußgeschwärzt und mit Asche verkrustet. Die Waffe hatte noch genug Energie für ein Dutzend gleißender Schüsse, und Donin war ermahnt worden, dass er keinen dieser Schüsse vergeuden oder die Waffe fallen lassen durfte, sollte sie seine Hände verbrennen. Das wäre das Verhalten eines Kindes – nicht das eines vollwertigen Klan-Mitglieds.

Er kauerte sich zwischen seinen neuen Brüdern und Schwestern – deren Namen er erst noch in Erfahrung bringen musste – hinter der niedrigen Steinmauer auf dem Hügelkamm zusammen. Dank seiner schmalen Gestalt, dünn aufgrund seiner Jugend und des Hungers, konnte er sich ganz hinter der Barrikade verbergen; das war auch der Grund, warum man ihn an die Front befohlen hatte. Ebenso wie das Mal auf seinem Rücken und die Waffen war auch dies ein Privileg. Das rief er sich jedes Mal wieder ins Gedächtnis, wenn er zu schwitzen oder zu zittern begann.

Er blickte entlang der Reihe seiner Kameraden und suchte nach Anzeichen dafür, dass auch sie Angst vor der bevorstehenden Schlacht hatten. Die meisten von ihnen waren größer und älter als er, ausgerüstet mit Fremdweltler-Waffen, die genauso geschwärzt und verrostet waren wie seine eigene. Sie säuberten ihre Messer, murmelten einander leise zu. Donin sagte sich, dass er für sie sterben würde, ebenso wie sie für ihn sterben würden, im Namen des Klans und ihres Kriegsherrn. Und sollten sie den Kampf gewinnen …

Nein, sollte ich den Kampf überleben, korrigierte er sich. Dass sie gewinnen würden, war laut Kriegsherr Malkhan gewiss. Die Frage war nur, ob er diesen Sieg auch miterleben würde.

… dann würde es ein großes Fest geben. Er hatte Geschichten gehört, über große Festmähler mit Kannen voll klarem Wasser und Grillspießen mit Bantha-Fleisch, mit Salzen und Soßen von anderen Kontinenten, anderen Planeten. Er würde sich vollessen, dachte er, und sich dann sicher im Lager des Kriegsherrn schlafen legen. Donin hatte die Gelage des Klans noch nicht gesehen, aber er hatte sie gehört, während er sich zitternd im Haus seines Vaters versteckt hatte. Dieses fröhliche Grölen war es gewesen, was ihn letztlich zu den Meistern geführt hatte.

Sein Vater hatte gesagt, die Malkhanis wären nicht anders als die anderen Fraktionen auf Crucival, aber da hatte er sich geirrt. Kein anderer Klan hatte solche Festmähler oder erfreute sich so sehr an seinen Siegen. Kein anderer Anführer war so stark wie Malkhan, und ganz sicher wäre keiner von ihnen schlau genug gewesen, eine Ladung fremdweltlerischer Waffen in seinen Besitz zu bringen. Donins neuer Klan würde diesen Planeten zu einem besseren Ort machen.

Irgendwo in weiter Ferne erklang ein Heulen in der staubigen Luft, zunächst leise, dann rasch lauter werdend. Donin straffte die Schultern, erhob sich halb aus seiner gebückten Haltung und schob in derselben Bewegung seinen Blaster über den Rand der Mauer, so, wie man es ihm beigebracht hatte. Er konnte kein Ziel sehen. Hinter ihm lachte jemand, dann legte sich eine große Hand auf sein dunkles Haar und drückte seinen Kopf nach hinten.

„Die Schlacht hat noch nicht begonnen, Junge. Das ist nur ein Schiff auf dem Weg zum Turm. Wenn du jetzt schießt, wirst du uns alle töten.“

Nun, da sein Blick nach oben gerichtet war, konnte Donin vor dem Hintergrund der Wolken den runden Mittelteil und die kantigen Platten des fremdweltlerischen Fliegers ausmachen. Die Maschine jaulte in Richtung des großen Metallturms davon, und kurz darauf war sie schon nicht mehr zu sehen.

Donin sank wieder auf die Knie, und die Hand ließ seinen Kopf los. Er hatte sich zum Narren gemacht. Im Stillen schwor er sich, dass so etwas nicht noch einmal passieren würde. „In den Schluchten sehen wir nur selten Flieger“, murmelte er – eine Erklärung, keine Entschuldigung.

Der Mann hinter ihm brummte. „Hier wirst du jede Menge von ihnen sehen. Merk dir also, dass du nicht auf sie schießen darfst. Und dem Turm solltest du dich auch nicht weiter als einen Steinwurf nähern, ganz egal, was passiert. Die Fremdweltler in ihren weißen Rüstungen kommen zwar nur selten heraus, aber wenn sie sich in irgendeiner Weise gestört fühlen …“

„Ich weiß“, blaffte der Junge. Er drehte sich um und blickte den Mann mit den milchigen Augen und der pockennarbigen Haut an. Der Krieger sah aus, als wäre er gut und gerne viermal so alt wie Donin – als wäre er sogar älter als der Kriegsherr selbst. Doch das bedeutete nicht, dass er länger zum Klan gehörte als Donin. „Ich weiß Bescheid. Ihre Soldaten sind Klone. Sie bauen sie künstlich zusammen.“

Wieder brummte der Mann, und er entblößte abgebrochene, gelbe Zähne in einer Grimasse, die wohl ein Lächeln darstellen sollte. „Was du nicht sagst. Und wer hat dir das erzählt?“

„Mein Vater“, antwortete Donin. „Er hat früher gegen sie gekämpft.“ Der Junge nickte zum Himmel hinauf, zu den Sternen jenseits der graugelben Wolken. „Während des Krieges.“

„Nun, du wirst jedenfalls nicht gegen Klone kämpfen“, erklärte der Mann. „Du kämpfst gegen die Kerle, die letzte Woche den Steinbruch übernommen haben und uns unser Territorium wegnehmen wollen. Ich hoffe, das ist aufregend genug für dich.“

Donin zog die Brauen zusammen und starrte den Älteren finster an. „Ich bin hier, um dem Klan zu dienen“, knurrte er, dann wirbelte er energisch zur Mauer herum. Eine Hand weiterhin um seinen Blaster gelegt, hob er die andere und schlug den Kragen seiner Jacke zurück, damit der Mann hinter ihm das Mal sehen konnte.

Er hörte ein Lachen, dann spürte er einen Klaps auf seinem Rücken, fest genug, dass er nach vorne taumelte.

„Da haben wir ja einen richtigen Krieger“, sagte der Alte. „Mach dir nur keine falschen Hoffnungen, ja? Ein Kampf nach dem anderen.“

Donin nickte, schob die Jacke wieder nach oben und nahm das Gewehr in beide Hände. Er war nicht sicher, was die Worte des Mannes bedeuten sollten. Der Klan war Hoffnung für sie alle.

Es dauerte nicht lange, dann erklang der Ruf, dass der Feind näher kam. Die Krieger an der Frontlinie drückten sich gegen die Mauer und spähten über ihre Krone hinweg. Donin entdeckte mehrere dunkle Flecken im hohen gelben Gras des Tals, und schon bald entpuppten sich diese Flecken als mehrere Dutzend Männer und Frauen. Die meisten von ihnen hielten Speere über ihren Köpfen, nur eine Handvoll hatte fremdweltlerische Waffen – aber die waren so klein, dass ihre Träger sie in einer Hand hatten, fast so, als wären es Zweige.

Da stieß eine dieser Waffen einen Energieblitz und ein widerhallendes Jaulen aus. Grünes Feuer zuckte über die Mauer hinweg. Die Armee des Kriegsherrn brach in lautes Gebrüll aus, von dem Donin jedoch kein einziges Wort verstand. Er schob seinen Blaster über die Mauer und ermahnte sich, keine Schüsse zu vergeuden.

„Gelobt sei der Kriegsherr!“, rief jemand, und das Gebrüll verwandelte sich in lauten Jubel. Eine warme Woge füllte die Brust des Jungen, und er stimmte grinsend in die Rufe mit ein.

Sein Name war nun Donin, und er verteidigte sein neues Zuhause. Dies waren seine Brüder und Schwestern, ihre Absichten waren hehr, und er würde auf ewig Teil ihres Klans sein.