Autor

Max Bräutigam wurde 1939 in München geboren. Nach Volksschule, Handwerkerlehre, zweitem Bildungsweg, Maschinenbaustudium ein sehr interessantes und vielseitiges Arbeitsleben im Anlagen- und Apparatebau. Seit einigen Jahren im „Ruhestand“, lebt er abwechselnd im Chiemgau und in München. Kultur, Technik und Gesellschaft sind seine Schwerpunkte in geselliger Diskussion.

Um die Person, den Autor, besser zu verstehen, ist auch seine Biografie mit dem Titel „Es war überwiegend heiter“ empfohlen.

(siehe: ISBN 978-3-8370-7911-1).

Inhalt

Vorwort

Eine etwas andere Betrachtungsweise – oder der Betrachter steht etwas daneben. Letztere Formulierung wäre etwas abwertend. Der Verfasser will aber nicht in der Reihe stehen, mit Blick geradeaus. Er will sich vorbeugen, um etwas genauer zu erfassen. Er will sich umdrehen, nach rückwärts schauen, um so seinen Weg nach vorne zu korrigieren. Darüber stehen ist etwas überheblich, dennoch die Übersicht zu bekommen und zu wahren, auch links und rechts zu schauen, ist ein stetes Ziel.

Ein Journalist zu sein ist nicht meine Absicht. Der Journalismus, wie er sich täglich in Fernsehen, Rundfunk und Zeitungen präsentiert, ist nicht mein Vorbild. Journalisten und Politiker haben gemeinsam zum Ziel, auf der ersten Seite zu stehen. Journalisten und Psychologen haben gemeinsam die Strategie: Habe ich kein Problem, so mache ich eines.

Die Essays sind meist an bekannte Themen geknüpft. Manche wurden aus aktuellem Anlass vorab, allerdings etwas gekürzt veröffentlicht. Manche von ihnen werden sich nach Jahren oder Jahrzehnten anders lesen. Manches darin wurde bewusst etwas schräg beleuchtet.

Die Botschaft der Essays ist, in einer großen Bandbreite einen Denkanstoß zu geben und gedanklich den Mainstream zu verlassen, um sich mit einem freien Geist und offenen Augen eine eigene Meinung zu bilden. Mit der steten sich wiederholenden Berieselung von Informationen gehen Gewichtung und Priorität verloren. In den Essays wurde nicht bis nach der dritten Stelle nach dem Komma recherchiert – mit Absicht nicht. Aber es wurde ein Freiraum geschaffen, um eigene unkonventionelle Gedanken und Beobachtungen zu entwickeln. Vieles wurde schon vielfach gehört oder gesehen, aber in der Fülle der ständigen Informationsflut nicht mehr wahrgenommen. Wahrnehmen – statt nur sehen; wahrnehmen – statt nur hören, waren stets die Grundlagen zur Erkenntnis.

Die eigene Kreativität steht im Mittelpunkt.

Ich denke, also bin ich (Decartes) – ich hoffe, in einer inquisitionsfreien Zone leben zu dürfen.

Lesen ist Denken mit dem Geiste anderer.

Lesen dieser Essays ist Erleben in einer anderen Person.

Viele der Gedanken wurden mir zugetragen, wurden mir eigen und werden zu lebendigen Leitlinien gesponnen.

Was ich nicht weiß, das muss ich glauben!

Die gesellschaftspolitischen Themen – breit ausgewählt – würden gut in eine diskutier-freudige Stammtischrunde passen. Ein Beitrag, um den Blickwinkel der Betrachtung zu erweitern. Es ist bewusst gegen den Strich gebürstet, um so aufgeweckt die Problematik anzugehen.

Anmerkung: Auch zu einzelnen Beiträgen findet sich ggf. ein Vorwort.

Meinungsäußerung Karikatur, entnommen aus dem Buch „Ich, Franz Josef“ v. Dieter Hanitzsch, Süddeutscher Verlag

Im Übrigen können Sie eher einen Ziegenbock melken, als dass Sie von mir herausbringen, was ich nicht sagen will.

Tagesthemen

Das Militär

Bei uns wird nun eine Bundeswehrreform eingeleitet, um alle Parameter neu aufeinander abzustimmen.

Die Kriegsführung wird in Zukunft anders als bisher ausgerichtet sein. Statt der Gegenüberstellung von jeweils 100.000 Soldaten startet man ein paar Drohnen, die ihr vorbestimmtes Ziel, die Nervenzentralen des Gegners, selbstständig ansteuern. Sowohl Militär- als auch Zivildienst, beide sind von der sich veränderten körperlichen und geistigen Beanspruchung unserer Bürger auch im Alter von Mitte sechzig zu erfüllen. Der Zivildienst ist vermutlich anstrengender als die bis dahin auf Sandkastenspiele reduzierte Kriegerausbildung.

In den derzeitigen Nachrichten aus den kritischen Zonen werden aktive, kämpfende Soldaten gezeigt. In der Realität ist dies die Ausnahme. Von den 220.000 Bundeswehrsoldaten sind etwa 5% in Krisengebieten und davon sind etwa 5% vor Ort – an der Front–, die dort kurzzeitig agieren. Die Gesamtbilanz zeigt, dass 99,9% unserer Soldaten entweder in einem sicheren Land oder in einer gut gesicherten Militärbase einen Verwaltungsdienst erfüllen.

Die Bundeswehr steht derzeit vor einer großen Reform – sie muss kleiner und dazu effektiver werden – so der politische Wille.

Es ist erforderlich, das Thema „Militär“ weltweit völlig neu zu bearbeiten. Aber wer soll dies bewerkstelligen? Die UN – aber hier kommen Zweifel auf, denn es sind noch Regionen in der Welt, die auch der UN bekannt sind, in denen werden Kinder mit Waffen statt mit Büchern ausgestattet.

Beim Militär werden junge, fast ausschließlich Männer eingezogen. Sie sind im besten Alter, im Alter der Ausbildung oder es sind Berufsanfänger.

Wie wäre es, wenn weltweit der Wehr- und Zivildienst unmittelbar im Anschluss an das aktive Berufsleben zu leisten wäre? Würden diese jungen Leute in ihrem besten Alter, anstatt Militär- oder Zivildienst zu leisten, gleich in das Berufsleben einsteigen, so könnten sie ein Jahr früher in Rente gehen. Eine Regelung für Männer und Frauen – dennoch keine Quotenregelung.

Die Vergütung in der Zeit des Militär- oder Zivildienstes wäre Rente plus Sold! Für diejenigen, bei denen die Rente im unteren Bereich ist, könnte der Dienst auf mehrere Jahre verlängert werden. Diese vorgeschlagene Maßnahme ist auch im vollen Einklang mit den erforderlichen Maßnahmen zum Ausgleich der Entwicklung der Altersstruktur in den europäischen Ländern. Dieser Vorschlag hätte auch massiven Einfluss auf die Sozialkassen, denn schlimmsten Falles kann man ja mit einem benachbarten Staat, bei ähnlicher Schieflage der Sozialausgaben, in Absprache einen Krieg inszenieren, den die Alten austragen.

Der Grundwehrdienst wird als Fitnesskur deklariert. Die Wehrtauglichkeit wird ein hohes Ziel jedes Einzelnen, denn wer nicht tauglich ist, muss einen Leistungsausgleich zahlen.

Übrigens auch ein Zugewinn an Demokratieverständnis. Die jungen Leute im Alter von sechzehn oder siebzehn Jahren müssen im Alter von zwanzig bis zweiundzwanzig Jahren in einen Krieg ziehen, den die „Alten“ angezettelt haben, durften aber in der Zeit der Kriegsvorbereitung noch nicht wählen! Neu wäre dann auch, dass diejenigen in den Krieg ziehen, die ihn auch gewählt haben!

Das Plagiat

Ein Plagiat ist das Aneignen fremder geistiger Leistungen.

Eigentlich wollte ich zur Aufheiterung dieses völlig überzogenen Gesellschaftsthemas einen Witz erzählen, aber die Urheberrechte sind unklar und so schweige ich aus gegebenen Anlass auf Grund der Rechtsunsicherheit.

Zwei Plagiate, nämlich von Herrn zu Guttenberg und von Frau Koch-Mehrin sind ausreichend bis zum Überdruss in der Öffentlichkeit von den Journalisten ausgekocht worden. Ich übernahm für meine Kurzbeschreibung nur den Titel. Die Universitäten, an denen die beiden Personen promoviert haben, deren Fakultäten und deren Doktorväter sind alle auf Schadensbegrenzung für sich und deren wissenschaftlichen Institute bemüht.

Es stellt sich die Frage, ob bei den Geisteswissenschaften die Zuerkennung eines Doktortitels sinnvoll ist. Beginnend bei der Philosophie – die Herren Professoren der philosophischen Fakultät sind doch auch keine Philosophen – sie lehren, was die paar wenigen Philosophen, verteilt über etwa 2000 Jahre zu deren Zeit gelehrt haben. Der Karl Valentin war ein Philosoph und kluge Leute, die ihn verstanden haben, können ihn zitieren. Und es ist erstaunlich, hier wird fast immer hinzugefügt: Valentin hat gesagt.

Im Standardwerk von Karl Jaspers, „Die großen Philosophen“, wird unterschieden in die maßgebenden Menschen: Sokrates, Buddha, Konfuzius, Jesus und den Gründern des Philosophierens: Plato, Augustinus, Kant. Und zu deren Aussagen wird herum geschrieben und dabei schreibt einer vom andern ab. Aber ist denn dieser Inhalt etwas Neues, Schützenswertes im Sinne der Rechtsprechung bezüglich geistigen Eigentums?

Doktortitel im Bereich der Geisteswissenschaften, so finde und empfinde ich, soll man einfach kaufen können. Dieser wird deklariert als finanzielle Vorleistung auf Risiko zur späteren Vergütung in der nachfolgenden Berufskarriere.

„Plagiat“ ist das Thema und ich will es nicht so kleinkariert wie die beiden eingangs erwähnten Fälle in der Öffentlichkeit, die Aufmerksamkeit über Monate belegten, abtun. Nein, es geht ums Ganze – die großen monotheistischen Religionen.

Eine kurze Geschichte zum Einstimmen: Friedliche, langweilige Stimmung in einem katholisch geprägten Dorf, Wetter und Jahreszeit bildeten auch keinen Höhepunkt. Es läutete an der Tür und zwei Damen Mitte vierzig stehen am Eingang, es waren Zeugen Jehovas. Ich wurde höflich gefragt, ob ich ein wenig Zeit finde für ein Gespräch über den Tag hinaus und ich stimmte zu. Eine schlug die in den Händen bereite Bibel auf und zitierte daraus. Ich hörte aufmerksam zu, unterbrach sie aber dann und sagte: Diese Geschichte kommt mir bekannt vor, die kenne ich aus dem Koran. Die beiden Damen waren sehr geschockt, mindestens jedoch sehr überrascht. Ich lenkte ein und fügte an, dass ich die Heilige Schrift etwas kenne, und mir noch mehr Übereinstimmungen mit dem Koran aufgefallen sind. Wir führten ein interessantes Gespräch – Plagiat war in den Medien noch kein Thema.

Die Bibel – hier das Alte Testament – ist vermutlich die Urfassung für die nachfolgenden Heiligen Schriften. Mein Besuch wurde von mir abermals konfrontiert, denn ich sagte, dass ich die Bezeichnung der Glaubensgemeinschaft „Zeugen Jehovas“ überheblich finde. Zeuge zu sein stellt einen schon in den Mittelpunkt; die alte Bezeichnung „Bibelforscher“ war zugänglicher. Einer, der sich mit der Bibel befasst, hinterfragt die Texte und erforscht sie. Nun, da sind ein altes und ein neues Testament im Umlauf, beide jüdisch geprägt. Diese sind sehr ähnlich. Hier kann aber nicht von einem Plagiat gesprochen werden – das Neue Testament ist in unserem Sprachgebrauch und der jetzigen Rechtsauffassung nur eine 2. überarbeitete Auflage der Ersten. Es wird aber auch als Teil 2 aufgeführt.

Jesus, der mit dem neuen Testament in Verbindung gebracht wird, ist praktisch nur der Herausgeber, war aber zum Zeitpunkt der Herausgabe bereits verstorben (worden), und er selbst hat ja nicht geschrieben. Schwierig wird es bei den Autoren des Evangeliums – Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, sowie bei den Briefen von Paulus. Mit der Niederschrift wurde erst 70 Jahre nach dem Tod Jesus begonnen. Da ist es schon verständlich, billig und recht, daß die Autoren gegenseitig sich über die Schulter schauten.

In den vier verschiedenen Evangelien, die den selben Inhalt aufweisen, ist nicht gekennzeichnet, wer von wem abgeschrieben hat. Kurios wird die Situation, dass eigentlich unter Theologen nur gestritten wird, in welchen Passagen abweichend abgeschrieben wurde. Nun, auch dies sind keine Plagiatsvorwürfe.

Auch in der Musik wurde voneinander abgeschrieben und es galt als besonders kultiviert und als hohe Kompetenz, nachweislich auf diese Weise die Werke der anderen zu kennen.

In der Malerei der Moderne hört man oft bei einer Vernissage in der zweiten Reihe der Besucher, das kann ich auch. Es sind wenige, die es dann auch probieren. Vor Jahren in der Großen Kunstausstellung in München fiel mir ein Bild auf – eine strenge geometrische Darstellung – und ich fasste den Vorsatz, es zu kopieren. Kurzum, ich scheiterte, ging nochmals in die Ausstellung, um es mir in weiteren Details einzuprägen. Der Erfolg war bescheiden. In der Schule würde man sagen, schon besser, aber immer noch nicht ausreichend. Letztlich nach weiteren Nachbesserungen entschied ich, dass das Bild fertig ist und es fand Anerkennung. Mit dem Ursprung in der Galerie hat es nur Ähnlichkeit. Es ehrt den Künstler, dass versucht wurde, sein Bild zu kopieren.

In den klösterlichen Schreibstuben im Mittelalter wurde nur abgeschrieben – ohne Kennzeichnung – bis es den Schreibkünstlern zu langwierig war und daraufhin der Buchdruck erfunden wurde. Die mittelalterlichen Schreibstuben würde man heute als Plagiatskammerl bezeichnen.

Plagiatsdelikte sind in der international verwobenen Wirtschaft ein sehr großes Thema, über dies relativ wenig in der Öffentlichkeit gesprochen wird. Und dabei geht es um viele Milliarden EURO. Man sollte nur die bekannten Volkswirtschaften in Bezug auf ihre Produktion, Patentanmeldungen, Budgets für Forschung und Entwicklung gegenüber stellen. Das Ergebnis wird deutlich, wer von wem kopiert, deutlicher, als wenn man zwei Papierstücke übereinander gegen das Licht hält.

Die Quotenregelung

Einige unserer Ministerinnen der bayerischen Staatregierung und in der Bundesregierung fordern eine Quotenregelung bei der Besetzung in den Gremien der Aufsichtsräte und Vorstände der großen Industrieunternehmen. Mann und Frau müssen anteilig entsprechend des von Gott gegebenen Verhältnisses, in der Natur, gesetzlich festgeschrieben, vertreten sein.

Vermutlich sind diese Ministerinnen ohne gesetzliche Grundlage, jedoch als Zeichen einer Geste an die Gesellschaftsstruktur in das Regierungskabinett berufen worden. Vermutlich gäbe es bessere, wäre die Wahl frei gewesen. Es gäbe Wichtigeres, als sich über Quotenregulierung in den DAX-Unternehmen sich zu profilieren – oder ist es von diesen Personen einfach nur berechnend auf ihren Weg zur Macht. Gerade in der Justiz hat sich in den letzten 20 Jahren ohne gesetzliche Regelung eine natürliche Parität entwickelt. Viele Frauen sind als Richter, Staatsanwalt und Verteidiger aktiv. Ich schreibe bewusst nicht Richterinnen, Staatsanwältinnen, Verteidigerinnen – ich schreibe auch nicht Genossen/Genossinnen, Katholiken/Katholikinnen. Bei den Erziehern ist in der gleichen Zeit die männliche Dominanz zur weiblichen Dominanz gekippt. Kindergarten, Vorschule, Grundschule sind nahezu komplett von Frauen besetzt. Die Kinder in diesem Alter wissen gar nicht mehr, dass es in unserer Gesellschaft auch Männer gibt. Diese frühen Prägungen werden noch Wirkung zeigen.

Die Begeisterung für Fußball ist in unserem Lande sehr groß, gleichermaßen für Jugendliche, Männer und Frauen. Die Austragung der Fußball-Weltmeisterschaft ist ein Event, das seinesgleichen sucht. Bei diesem Sport spielen die Männer und getrennt die Frauen international in der obersten Liga. Eine Ankündigung bei der Abschlussveranstaltung einer Weltmeisterschaft, für die nächste WM nur noch Mannschaften mit entsprechender Quotenregelung zuzulassen, wäre ein Paukenschlag. Große gesellschaftliche Veränderungen müssen auch in einem entsprechenden Rahmen verkündet werden.

Ich fordere die Quotenregelung im Profifußball!

Nun, das erste Problem stellt sich bei dieser Sportart, dass eine Mannschaft 11 Spieler auf das Feld schickt, eine vorprogrammierte Ungerechtigkeit. Die aber guten Willens sind, kompensieren diesen Missstand z.B. dadurch, dass jede Mannschaft 16 Spieler nominiert und dann ausgewogen, d.h. mit gleichen Zeitanteilen auswechselt. Aber wer bestimmt die Reihenfolge – ein paritätisch besetztes Couch-Team? Auch eine lösbare Situation.

Auf dem Spielfeld werden vermutlich die Damen im Sturm aufgestellt, da diese von den Männern in der Verteidigung willkommen aufgenommen werden und bei guter konservativer Erziehung, diesen den Vortritt lassen.

Aber wie steht es mit der Quotenregelung, wenn folgerichtig, die Schwulen und Lesben zu berücksichtigen sind? Und wie verhält es sich mit der Hautfarbe Schwarz und Weiß?

Spaß pur – die Situation – ein Tor fällt – eine Freudentraube bildet sich und diese wälzt sich auf dem Rasen publikumsnah. Diese Szene wird wie üblich vielfach wiederholt gezeigt. Es zeigt die Spieler – Männer, Frauen, Schwule und Lesben, Schwarze und Weiße – alle gemischt übereinander.

Quotenregelung auch für Links- und Rechtshänder. Ich habe hierzu noch eine Reportage im Ohr – der Reporter verzweifelt und in angespannter Stimmlage – ein Spieler in aussichtsreicher Position in einem alles entscheidenden Spiel – „hier fehlt ein Linksfuß!“

Ich bin überzeugt, dass die Spielzüge mit deutlich weniger Fouls ablaufen. Im Gegenteil, das Abtasten des Gegners ist eine anerkannte Strategie – Zärtlichkeit wird ausgetauscht, auch in der Nachspielzeit.

Nun bedarf es noch einer ausgewogenen Regel für die Besetzung des Schiedsrichters, nicht einen der Zärtlichkeit als Spielverzögerung mit Gelb abstraft.

Ich hoffe, dass der Fußball ein Spiel bleibt. Die Quotenregelung in der nächsten WM wäre ein echter Lustgewinn.

Diese Quotenregelung aber bitte nicht in den Wirtschaftsbetrieben – hier dürfen nur die Besten, egal welchen Geschlechts oder welcher Hautfarbe, bestimmen.

Die angesprochenen Ministerinnen fordern eine Quotenregelung im Management – vermutlich aus deren Denkschema in der Politik verständlich, in der aus vorgegebenen Proporz gehandelt und geregelt wird. Bei der Erstellung von Regeln ist im Allgemeinen zu unterscheiden in Kann-, Soll- oder Muss-Bestimmungen. Bei der angedachten Quotenregelung ist eine Kann-Regelung ausreichend. Aber auch auf diese kann verzichtet werden. Es wäre ein gewünschter kleiner Beitrag zur Reduzierung von Vorgaben.

Die oben beschriebene Problematik der Parität von Mann und Frau ist mit dem Hintergrund der Stammesgeschichte der Menschheit zu sehen, die eben mit Selektion und Mutation nachhaltig sich entwickelt. Beim Menschen ist das Verhältnis von Mann und Frau 1:1. Bei anderen Arten der Schöfung ist dies anders.

Ein Aufschrei aus dem häuslichen Refugium, aus der Küche oder sonst wo: Nur weil ich ein X-Chromosom mehr als du hab‘, muss ich das Klo putzen! Hier ist beschränkt Abhilfe anzubieten.

Übrigens, bei dem Personenkreis, der dem Schöpfer am nächsten ist, den Priestern, ist die Quotenregelung in deren Amt absurd.

Angekommen in der neuen Heimat

Erinnerungsfoto (Karikatur)

Vorwort

Zu einer Zeit als in Bayern fast ausschließlich bayerisch gesprochen wurde und die Leut‘ jeden Sonntag in die Kirche gingen, gab es Mitbürger, die bei kleinen Ärgernissen kräftig und derb fluchten – wie die am Kalvarienberg. Dies wurde von den Älteren strengstens untersagt, denn diese Flüche waren eine Sünde. Noch im Ansatz wurde der Fluch auf den Lippen auf Drängen der Älteren in eine verträgliche Formulierung abgewandelt – „Sag‘ halt Kruzi Türken!“ ohne die Worte noch wahrzunehmen – Zu Deutsch: Ans Kreuz mit den Türken! Geflucht wird heute weniger – die Leute gehen bei angespannten Situationen gleich zum Psychiater.

Vor etwa 50 Jahren war ich als natur- und kulturinteressierter angehender Student mehrere Monate südöstlich des Mittelmeers unterwegs, also im islamischen Kulturkreis. Ich durchstreifte das Land vom Nil bis zum Bosporus und dabei die Türkei von Adana bis zur griechischen Grenze. Meine Ausgaben in der Türkei für Reisen, Übernachtung und Essen waren gesamt 0,80 deutsche Mark (40 Cent). Ich lernte Land und Leute kennen, deren Gastfreundschaft, deren Charaktere, die der Bergbewohner in Kurdistan, der Nichtsesshaften, die noch mit Scheibenrädern an ihren Karren übers Land zogen, der Bauern und Städter, der Arbeiter und Studenten. Ich war und bin fasziniert von den Menschen, von der Landschaft und der Kultur, fühlte mich dabei immer wohl, sicher, akzeptiert und verstanden.

Ich verbrachte kurz nach meinem 70. Geburtstag nochmals kurze Zeit in Istanbul. Heute ist meine Bewertung der Türken in ihrem Land und auch der Türken bei uns, sowie der eigenen Landsleute auf Grund stark veränderter Lebensbedingungen gänzlich anders, viel differenzierter.

Es ist mein Anliegen, die Situation nicht nur der Türken, sondern all der Muslime, und all der „Außenstehenden“, der Afrikaner, der Asiaten mit einem ehrlichen Dialog zu einem besseren Miteinander zu verhelfen.

Zuhören und der Wille zum Verstehen ist eine erforderliche Form der Weiterbildung. Das Parteipolitische und Religionspolitische zu eliminieren, ist die Aufforderung. Vorsicht von den Missionaren!

Zwei übergeordnete Probleme bezüglich der Türkei und der Türken sind in der Bevölkerung allgegenwärtig in der Diskussion: Der EU-Beitritt der Türkei und der Umgang mit den türkischen „Mitbürgern“ in unserem Land.

Darüber hinaus wird der Bevölkerungszuwachs in allen islamischen Ländern von Marokko bis Pakistan von etwa 300% in den letzten 40 Jahren mit Sorge wahr genommen. Dem Empfinden nach ist dies keine natürliche Entwicklung auf Grund verbesserter Ernährung oder besserer medizinischer Versorgung. Auch die Systeme einer Altersversorgung nach westlichem Muster sind in den muslimischen Ländern bekannt. Was dann? Eine groß angelegte, gezielte Bevölkerungsexplosion der Muslime zur Übernahme der Weltherrschaft?

Auf unserer Erde wird es immer enger. Umso wichtiger ist es, ein geregeltes Miteinander zu praktizieren.