Cover

Oliver Kuhn / Alexandra Reinwarth / Axel Fröhlich

Die große Brocklaus

Das komplett erfundene Lexikon

Knaur e-books

Inhaltsübersicht

Über Oliver Kuhn / Alexandra Reinwarth / Axel Fröhlich

Oliver Kuhn hat die Deutsche Journalistenschule in München besucht und viele Jahre als Reporter beim »Playboy« gearbeitet. Er ist Autor mehrerer Bücher (u.a. »Der perfekte Verführer«, »Alles, was ein Mann wissen muss«).

Axel Fröhlich, 1968 in Nürnberg geboren, arbeitet als freiberuflicher Werbetexter und Autor. Er lebt in Barcelona.

Alexandra Reinwarth, geboren 1973, lebt seit 2000 in Barcelona, wo sie als Produzentin und Autorin tätig ist.

Über dieses Buch

Die große Brocklaus versammelt alle bisherigen Wissenslücken in einem Band. Mit garantiert unbekannten Stichwörtern, vom lange verschollenen elften Gebot über die Entdeckung des Ostpols bis zur unschönen Zahl Pu.

»Ein Leben ohne Brocklaus ist möglich, aber witzlos.« Viggo von Besser-Visser

»Wenn Sie Molwanien kennen, dann werden Sie dieses Buch lieben.« Prof. Roman Tisch, Staatsminister für Kunst und Kultur, Vulgarien

Impressum

eBook-Ausgabe 2013

Knaur eBook

© 2010 Droemer Verlag

Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt

Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.

Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, München

Coverabbildung: Fine Pic®, München

ISBN 978-3-426-42189-5

Hinweise des Verlags

Wenn Ihnen dieses eBook gefallen hat, empfehlen wir Ihnen gerne weiteren spannenden Lesestoff aus dem Programm von Knaur eBook und neobooks.

Auf www.knaur-ebook.de finden Sie alle eBooks aus dem Programm der Verlagsgruppe Droemer Knaur.

Mit dem Knaur eBook Newsletter werden Sie regelmäßig über aktuelle Neuerscheinungen informiert.

Auf der Online-Plattform www.neobooks.com publizieren bisher unentdeckte Autoren ihre Werke als eBooks. Als Leser können Sie diese Titel überwiegend kostenlos herunterladen, lesen, rezensieren und zur Bewertung bei Droemer Knaur empfehlen.

Weitere Informationen rund um das Thema eBook erhalten Sie über unsere Facebook- und Twitter-Seiten:

http://www.facebook.com/knaurebook

http://twitter.com/knaurebook

http://www.facebook.com/neobooks

http://twitter.com/neobooks_com

Vorwort zur ersten Auflage 1809

 

Da ist für mich nichts Neues zu erfahren,

Das kenn’ ich schon seit hunderttausend Jahren.

 

Vorwort zur achten Auflage 1873

Quod licet Iovi non licet bovi

 

Vorwort zur 11. Auflage 1901

Auch wir sehen uns gezwungen der neuen Rechtsschreibung gemäß der orthografischen Konferenz in Berlin zu fülgen. (Es verschanzte sich eine Gruppierung für die Stärkung des Genitalpronomens in unserer Redaktion, entführte mehrere Legastheniker und deklinierte sie in der Öffentlichkeit)

 

Vorwort zur 19. Auflage 1904

Mit Stolz und Freude präsentieren wir die 19. Auflage der glorreichen Enzyklopädie Brocklaus, Quell der Freude, Heimstatt des unbekannten Wissens.

 

Vorwort zur 53. Auflage 1949

Jetzt neu mit 30 Prozent weniger Deutschland.

 

Vorwort zur 627. Auflage 2010

Bonus-Edition mit 41 Prozent mehr Asien!

 

Bibliomanisches Institut F. A. Brocklaus

A

   

Achte Geschlecht, Das

Die Bezeichnung ›Das Achte Geschlecht‹ wurde 2003 vom Bundesgesundheitsamt eingeführt und bezeichnet alles, was nicht eindeutig männlich, weiblich, sächlich, George-Michael-mäßig, volksmusisch, außerirdisch oder tierisch ist. Hierzu gehören:

1) Strelitzien

2) Tokio Hotel

3) der Darsteller in den Werbespots von Apple

4) Prinzessin Lillifee.

Achtung

Als Achtungen bezeichnet man sämtliche Klingel- und Pieptöne, die eine Ansage am Flughafen oder Bahnhof ankündigen. Die meisten wurden von Norbert → Emminger komponiert.

ADDS

[Aufmerksamkeitsdefizit-Defizitstörung]

ADDS ist eine psychologische Störung des Sozialverhaltens. Sie macht es kinderlosen Menschen und Eltern von gesellschaftlich unauffälligen Kindern unmöglich, mit angemessener Nachsicht auf Kinder mit ADS (Aufmerksamkeitsdefizitstörung) und deren Eltern zu reagieren. Für die Betroffenen ist es aussichtslos, diffamierende Bezeichnungen für Kinder mit ADS zu vermeiden. Der erste dokumentierte Fall von akuter ADDS ist eine 75-jährige Niederländerin, die 1990 das Kind einer Nachbarin öffentlich als »Driftkopje« (übersetzt etwa »Saufratz«) bezeichnete. Die Rentnerin zeigte sich gegenüber den Erklärungen der Eltern verschlossen. ADDS wird von → Psychoteuren fälschlicherweise zu den P. A.s gezählt und gehört zu den → Modernen Psychologischen Störungen.

Menschen mit ADDS greifen manchmal zu drastischen Mitteln Foto: IMAGO

Aeroma

Aeroma bezeichnet das olfaktorische Bouquet in einem Aerobic-Raum unmittelbar nach der Trainingsstunde. Dabei ist von einer Intensität von mindestens 47 → Olfaktobel auszugehen.

Aerophill

[chem. Formel: CaSO₄ · 2 H₂O · (C₆H₁₀O₅)n · UHU]

Aerophill ist ein Baustoff, der zu gleichen Teilen aus Gips, Papier und Bindemittel besteht. Das äußerst günstige und leicht zu verarbeitende Material wird zur Herstellung von Wänden im sozialen Wohnungsbau verwendet. Die Besonderheit von Aerophill ist der sogenannte Hoppla-Effekt: Durch ihn ist es möglich, andere Hausbewohner zu hören, aber nicht zu sehen.

Mit großen Mengen Luft werden die drei Komponenten aufgeschäumt, darum wird das Arbeiten mit Aerophill auch umgangssprachlich »ausphillen« genannt.

Afrikanischer Mahu

Ordnung: Laufvogel

Familie: Strauße

Gattung: Gockel

Art: Prahlhänse

Größe: 15 Zentimeter

Der afrikanische Mahu ist ein Vogel aus der Ordnung der Laufvögel. Er gehört zur Familie der Strauße, ist aber wesentlich kleiner, etwa so groß wie ein Sperling. Ungeachtet seiner geringen Größe läuft er in größtmöglichen Schritten, wie seine großen Verwandten, über die Steppe.

Sein Hals ist nackt und das Gefieder auf dem kleinen Kopf nicht sehr üppig. Afrik. Mahus sind extrem angriffslustige und leicht zu reizende Tiere, die allerdings dank ihrer geringen Körpergröße nicht viel Schaden anrichten. Fühlen sie sich bedroht, was sehr leicht geschieht, spreizen sie ihre Flügel, stellen sich ihrem Gegner entschlossen in den Weg und schreien »Maahuuu«. Aufgrund seiner Courage wurde der afrik. Mahu in der westlichen Welt zum Sinnbild des Mutes.

Die südafrikanische Landbevölkerung bezeichnet den afrik. Mahu hingegen als »dumm wie Brot« und fängt ihn gerne als Spielzeug für die Kinder oder als Snack für zwischendurch.

Akupaintur

[chin. , der Macht dienend]

Für eine gelungene Akupaintur ist es wichtig, die richtigen Meridian-Punkte zu treffen Foto: Corbis

Akupaintur ist Teil der traditionellen chinesischen Hilfsmethoden und wird angewandt, um Personen von belastenden Gedanken (i. d. R. verdrucksten Informationen oder quälenden Geheimnissen) zu befreien. Bei der Akupaintur werden Nadeln an bestimmten Stellen (Akupainturpunkte) in den Körper gerammt. Im Unterschied zur Akupunktur sind die verwendeten Nadeln um ein Vielfaches größer und breiter und haben einen handlichen Griff, meist aus Holz. Die meisten Akupaintur-Behandlungen werden auf staatliche Kosten bei tibet. Mönche und chin. Regimekritikern durchgeführt.

Albernistan

Flagge Albernistan

Hauptstadt: Brausewitz

Staatsoberhaupt: König Aback III.

Staatsform: Monarchie

Telefonvorwahl: 004711

Karte Albernistan Foto: Corbis

Albernistan liegt im Hinterland der Kapuzen mit undefinierter Grenzführung. Staatsoberhaupt ist König Aback III. Es ist das einzig bekannte Land, in dem das Volk vom König gewählt wird. Davon zeugt der berühmte Ausspruch des Monarchen: »L’état c’est toi, toi et toi, et moi« (Der Staat sind du, du und du, und ich). Bemühungen, die Alleinherrschaft König Abacks III. durch die Verfassung neuer Statuten einzuschränken, lehnte dieser ab. In seiner Erklärung heißt es: »Zwar erfreue ich mich bester Gesundheit, und obwohl es auch um meine Konstitution wunderbar bestellt ist, möchte ich keine neuen Statuten, sondern hätte lieber noch ein paar männliche Tiere.«

König Andul Aback III., Herrscher von Albernistan

Die Einwohner Albernistans, die Albernen, sind ein gastfreundliches und herzliches Volk. Ein berühmtes albernes Sprichwort besagt: »Wenn man einen Albernen zum Freund hat, hat man einen Freund fürs Leben.« In Ländern außer Albernistan handelt es sich dabei um eine Form des Fluchs und steht unter Strafe.

Albernistan erhebt, trotz oder wegen König Abacks III., den Anspruch, das »lustigste Land der Welt« und »regiert wider alle Vernunft« zu sein. Tatsächlich ist es lediglich die Nation mit den meisten Feiertagen und zugleich den wenigsten Werktagen der Welt. Die insgesamt zwölf gesetzlichen Arbeitstage des albernischen Kalenderjahrs tragen Eigennamen und dienen der arbeitenden Bevölkerung zur Orientierung für etwaige Krankheitsvorhaben. Die gesetzlichen Arbeitstage Albernistans: 1) Resturlaub, 2) Exurlaub, 3) Ururlaub, 4) Laub, 5) Tag der Arbeit, 6) Tag nach dem Tag der Arbeit, 7) Schwestertag, 8) Katertag, 9) Hadertag, 10) Tag der persönlichen Einheit, 11) Ballon Himmelfahrt, 12) Freitag.

Flora und Fauna

Die Pflanzenwelt ist durch das Diercke-Gebirge zweigeteilt. Nördlich des Atlas ist der Pflanzenbewuchs karg und nahezu mickrig, die am meisten verbreitete Pflanze ist eine Mieselzwiebelart. Südlich des Gebirges überwiegt mediterraner Bewuchs, wie die Pimmelpalme, die Klopp-Büsche und die überschwenglich blühenden Bougainvillea. Im Süden des Landes liegt der bekannte Nationalpark ›Big Stone‹, der sich rund um einen drei Kilogramm schweren Felsbrocken erstreckt. Mit etwas Glück lassen sich hier die scheue → Spitzohrfledermaus, Heyänen und Fäkale beobachten.

Wirtschaft

Albernistan: Auch hier leidet die Bevölkerung unter der Weltwirtschaftskrise Foto: Corbis

Der vermutlich bekannteste Exportartikel des Landes ist Albernistans Nationalhymne »Toi, toi, toi«. (»Toi, toi, toi« ist Titel und vollständiger Text der Hymne, die als einzige Nationalhymne weltweit ohne Musik auskommt.) Albernistan kann ein gewisses Wirtschaftswachstum verzeichnen. Gerade die Internet-Technologie macht es vielen privaten Klein- und Kleinstunternehmern möglich, neue, innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln. Schätzungen zufolge stammen rund 95 % aller Powerpoint-Witz-Dateien von albernischen Servern. Wichtige Exportgüter Albernistans sind:

41 % Pilzkulturen, 26 % Lebendfutter, 16 % Powerpoint-Spam, 16 % Streusplitt, 1 % Erdbeeren. Der Staatshaushalt von Albernistan speist sich im Wesentlichen aus Bußgeldern ausländischer Touristen. Reisende, die ein Kraftfahrzeug mit sich führen, sollten sich daher mit den teils befremdlichen Verkehrsvorschriften genauestens vertraut machen. Listen mit den mitzuführenden Ausrüstungsgegenständen im Kfz sind nicht immer einheitlich, gemein sind jedoch:

1) vier Warndreiecke, 2) Overalls in Signalfarbe, 3) Schwimmwesten für alle Passagiere, 4) Hausapotheke, 5) Schinkenbrote (mindestens zwei, höchstens fünf).

Alkologik

Zur Alkologik gehören sämtliche vermeintlich genialen Theorien und Thesen, die sich im Vollrausch entwickeln und die am nächsten Morgen peinliches Betretensein hervorrufen. Berühmte deutsche Alkologiker wie Elmar Brons oder Franz Gröttel nehmen zwar in ›Rosi’s Pilscorner‹ den Rang renommierter Philosophen ein und werden in einem Atemhauch mit Aristoteles und Platon genannt, ihre erkenntnistheoretischen Reflexionen können jedoch nur im soziokulturellen Kontext überzeugen.

Almsick

Almsick bezeichnet eine plötzliche, auf Bergpässen aufkommende Übelkeit. Davon betroffen sind meist Insassen von Kraftfahrzeugen, die diese Strecke auf der Rückbank des Gefährts zubringen.

Amalgam-Laola

Amalgam-Laola gehört zur Gruppe der psychosomatischen Grimassen und sinnlosen Mimiken, die Mundbewegungen und Zungenspiele, die konzentriertes Arbeiten begleiten. Es wurde entdeckt von Dr. Eva → Meier.

Amin, Prof. Ernst

(* Mannheim, 15. Februar 1954; † Göttingen, 13. Mai 2001)

Amin-Experiment: Wie spät ist es? Foto: Corbis

Ernst Amin war Professor der germanistischen Literaturwissenschaft. Er unterrichtete 1995 bis 1999 Literaturtheorie an der Universität Göttingen, bevor er sich ausschließlich seiner wissenschaftlichen Forschungstätigkeit widmete. Er beschäftigte sich mit der wissenschaftlichen Überprüfbarkeit von Parömien (Sprichwörtern) im alltäglichen Leben. Seine bekanntesten Erkenntnisse sind:

1) »Morgenstund hat Gold im Mund.« Amin experimentierte dazu im Schlaflabor der Universität Göttingen.

2) »Sauer macht lustig.« Amin wies einen 40-prozentigen Wahrheitsgehalt nach, indem er 100 seiner Studenten jeweils eine halbe Zitrone verzehren ließ. Während bei 60 von ihnen die Zitrusfrucht keinerlei Wirkung zeigte, habe er 40 von ihnen als »überaus lustig« empfunden, so Amin in der Niederschrift seiner Erfahrungen »Hunde, die bellen, beißen nicht«. Zur Überprüfung dieser These suchte Professor Amin am 13. Mai 2001 das Gelände eines Gebrauchtwagenhändlers in Göttingen auf. Die Arbeit blieb unvollendet. Durch seinen unerwarteten Tod konnte Amin seine großen, interdisziplinär angelegten, von der DFG geförderten Projekte »Die Zeit ist reif«, »Der frühe Vogel fängt den Wurm« und »Liebe geht durch den Magen« nicht mehr fertigstellen.

Amour d’Tristesse

(Frankreich, 1982)

›Amour d’Tristesse‹ ist ein Kinofilm von Jeâne Geaunôt aus dem Jahr 1982. Es ist der erste Kinofilm, während dessen Vorführung ein Zuschauer vor Langeweile zu Tode kam. Es handelt sich um einen Experimentalfilm, in dessen Verlauf die Hauptdarstellerin Françoìse Brûgè in einem Zug fährt und durch ein Fenster nach draußen sieht. Am Ende des Filmes schreibt sie einen Brief darüber. Der Schwarzweißfilm überlässt dem Zuschauer durch seine minimalistische Handlung große Interpretationsfreiheit, die zentralen, symbolbehafteten Motive sind ein Zugfenster, ein Baum, ein Blatt Papier und ein Bleistift. Das bestimmende filmische Stilmittel ist die zyklische Struktur. Viele Szenen des Films wiederholen sich ständig und fordern die Sehgewohnheiten des Publikums heraus.

Die französische Filmzeitschrift ›Independâncieu‹ schrieb in ihrer Ausgabe 02/82: »Das enigmatische Meisterwerk reißt die Grenzen des Verstandes ein und irritiert den Zuschauer in ebendem Maße, wie es fasziniert. ›Amour d’Tristesse‹ ist eines der herausforderndsten Stücke unserer Zeit.«

Bei der Vorführung von ›Amour d’Tristesse‹ im Programmkino ›Smoky‹ in Berlin am 12. Februar 1984 verstarb der Radiologe Kurt Winter 35 Minuten nach Beginn des Films. Der Mann hatte bei seiner Frau mehrmals über quälende Langeweile geklagt und um ein Verlassen des Saals gebeten, welches jedoch von dieser verweigert wurde. Die gerichtsmedizinische Untersuchung ergab, dass der Tod Kurt Winters während einer Schlüsselszene eintrat, in der der Zug etwas langsamer wurde, um kurz darauf wieder an Fahrt zu gewinnen.

Andrack

Andrack ist das Geräusch, das entsteht, wenn versehentlich ein wichtiger Gegenstand eingesaugt wird. Experten der Universität Bamberg untersuchen derzeit, wie anhand des Andracks der eingesaugte Gegenstand identifiziert und wie in die nächste Generation Staubsauger ein komplexer Andrack-Filter integriert werden kann.

Wuff/​Flupp Foto: Corbis

Angel, Melinda

(* Berlin, 29. Dezember 1967)

Melinda Angel

Melinda Angel, geb. als Angela Mindel, ist eine deutsche Pornodarstellerin und Erotikmodell. Während ihrer Studienzeit begann sie mit dem Modeln, unter anderem war sie in einer Fotostrecke im ›Playboy‹ (Ausgabe März 1985) zu sehen. Ihr Filmdebüt gab sie im Jahr 1986, als sie in dem von Michael → Sost produzierten Streifen ›Die Reise zum G-Punkt der Elke‹ die Elke spielte. Seitdem ist sie als Pornodarstellerin tätig und wirkte in mehr als 4000 Filmen mit. Sie bezeichnet sich selbst als Darstellerin aus Leidenschaft: »Ich liebe es, dass alle Penisse ein wenig unterschiedlich sind – das ist wie bei den Schneeflocken.« (›Glameur‹, März 2002). Außerdem wurde sie Liebling des Monats November in der Rubrik Fotografieren Sie Ihren Liebling der ›St. Pauli Nachrichten‹.

Animosen

[lat. animus, Absicht]

Der Harley-Pürierer von Erik Stak

Animosen sind Produkte einer ergonomischen Designströmung des Modernen → Nosigns. Die Animosen entwickelten sich aus den Entwürfen des → Duo Dinamico, übertrafen deren Erfolge jedoch bei weitem. Sie sind zweckorientiert und sollen durch zielgruppengerechte Ästhetik ein erwünschtes Verhalten auslösen und insbesondere Männer stärker in Haushaltstätigkeiten einbinden. Eine klassische Animose ist der Harley-Pürierer des Designers Erik Stak. Weitere bekannte Animosen des schwedischen Designers sind der Golfschläger-Staubsauger und der Staubwedel im Degen-Design. Nicht durchsetzen konnte sich die Cockpit-Waschmaschine. Trotz des Cockpitarmaturen-Designs im Schaltflächenbereich erfüllte das Gerät nicht die Erwartungen. Erik Stak analysierte in seiner Biographie: »Es könnte innerhalb des Gestaltungsprozesses zu wenig Gewicht auf die Animation zur Befüllung der Maschine gegeben haben.«

Antipas

(um 800 v.Chr.)

Der Etrusker Antipas gilt der Überlieferung zufolge als der erste Architekt des nördlichen Mittelitaliens. Die etruskische Kultur entwickelte um 800 v. Chr. einen neuartigen Baustil, der von der eisenzeitlichen Architektur dieser Zeit abwich. Im Gegensatz zu den einfachen Siedlungen aus Holzhütten seiner Zeit errichtete Antipas Häuser aus Stein. Diese ersten privaten Steinbauten Norditaliens wiesen jedoch den Nachteil auf, keinerlei Öffnungen in der Wand zu besitzen. Dies wirkte sich positiv auf die Wärmedämmung sowie die Sicherheit der Bewohner aus, hatte jedoch den Nachteil, dass viele Bürger in ihren Häusern verhungerten. Der Durchbruch in der norditalienischen Steinhausarchitektonik kam erst 260 Jahre später, in Form einer osmotischen Gruppierung, die sich nach ihrer grandiosen architektonischen Erfindung benannte: die Türken. Den großen Erfolg feierte die Tür nur wenig später, als von einem unbekannten osmotischen Tüftler das Scharnier erfunden wurde.

Antipas: Haupteingang zum Wohnhaus Foto: Corbis

Anto-Pasti

Unter dem Begriff Anto-Pasti werden all jene Nudelformen zusammengefasst, die sich auf dem freien Pastamarkt nicht etablieren konnten. Führende Teigwarenforscher vermuten, dass der Markt durch die Oligarchen Makkaroni und Spaghetti bereits gesättigt ist. Die bekanntesten Anto-Pasti sind:

Sparghetti Sehr klein

Spaghati V-Form

Syphili Mickrig, verhutzelt

Paverotti Dampfnudel

Mackeroni Sonnenbrille

Penne Schultafel

Sparghetti? Von wegen! Foto: Corbis

Apoca

[Sanskrit , Parkhaus]

Apoca ist eine körperliche Übung im Yoga. Ähnlich wie der ›Lotossitz‹ oder die ›Kerze‹ ist Apoca eine Übung, die zur Stärkung der Muskulatur dient. Die Durchführung des Apoca verlangt von dem Schüler ein hohes Maß an Beweglichkeit und Körperbeherrschung.

Während der Übung sitzt der Schüler auf dem Fahrersitz eines Personenkraftwagens. Der Yogi bringt sein Auto in eine parallele Stellung zu einem Parkscheinautomaten. Dabei ist darauf zu achten, dass die Fahrerseite dem Automaten zugewandt ist. Der Schüler streckt nun den linken Arm durch die geöffnete Fensterscheibe und versucht mit den Fingerspitzen einen Kontakt zur Ticketausgabe herzustellen.

Daraus ergeben sich eine Dehnung des Triceps brachii, des dreiköpfigen Armmuskels, sowie eine Stärkung der gesamten linken Körperhälfte. Anfänger bringen ihren Personenkraftwagen bei dieser Übung näher am Automaten zu stehen, Fortgeschrittene können sich in größeren Entfernungen versuchen.

Aprilius Aprilius

(* 92 v.Chr., † 49 v.Chr.)

Aprilius Aprilius

Aprilius Aprilius war ein römischer Scherzartikel-Hersteller. Er ist der erste dokumentierte Fabrikant von künstlichen Kothaufen. Aprilius Aprilius entwickelte außerdem erstmals Knallzigaretten und Blumen, aus denen Wasser spritzt, wenn man daran riechen will. Großen Anklang fanden seine Spaß-Steinigungen, die durch Amphoren mit Kunstblut und detailgetreu nachgeahmten Steinen aus Balsaholz einen regelrechten Boom bei Privatfesten der römischen Oberschicht auslösten. Das Schicksal von Aprilius Aprilius war besiegelt, als sich Julius Cäsar bei einer Senatssitzung im Zuge der flatulenzischen Verschwörung auf ein Furzkissen aus der Produktion des Aprilius setzte. Aprilius wurde im Circus Coronae hingerichtet, er wurde mit verbundenen Armen und als Wurmkur-Tablette verkleidet mit einem Schnitzel um den Hals den Löwen vorgesetzt.

Arite

[jap. , von ari, legen und te, Hand]

Arite ist die japanische Kunst des Händefaltens. Dabei werden keinerlei Hilfsmittel verwendet, es ist ausschließlich der Gebrauch der zehn Finger zulässig. Die verschiedenen Falttechniken und Figuren setzen eine hohe Geschicklichkeit und Gelenkigkeit voraus. Traditionelle Figuren sind: 1) der Protestant, 2) der doppelte Mönch, 3) der Kranich.

Eine internationale Arite-Großmeisterin zeigt den grünen Frosch

der doppelte Mönch Foto: Corbis

Arkel

(Grown-up-Depression)

Arkel gehört zur Gruppe der temporalen Depressionen und Lifestyle-Erkrankungen. Sie tritt zumeist in der Lebensmitte auf und führt zu schweren Gefühlsschwankungen und Lebenskrisen. Sie ist nach derzeitigem Forschungsstand nicht heilbar. Die Diagnose ist schwierig, der Verband deutscher Psychotherapeuten gab jedoch folgende Liste möglicher Ursachen heraus: 1) Der Arzt ist jünger als der Patient, 2) beim Eingeben des Geburtsjahrs auf Websites muss der Patient weit runterscrollen, 3) der Patient kennt keine der Bands/​Interpreten, die die ersten 10 Plätze der Charts belegen, 4) das hübsche, junge Ding, das der Patient anflirtet, rempelt in ihn hinein, weil sie ihn nicht gesehen hat, und 5) Patientinnen entdecken ein plötzliches Interesse an Double-Dipping, Goldfäden-Lifting, Mesotherapie, Goji-Beeren-Shakes, Yogalates, Ölziehen etc.

Arschkne

Das verbreitete Krankheitsbild der Arschkne beschreibt Hautunreinheiten am Gesäß, die i. d. R. durch einen Mangel an Tageslicht, frischer Luft und frischem Wasser hervorgerufen werden.

Arundí, Fermel

(* Alicante, Spanien, 20. Mai 1961)

Fermel Arundí

Fermel Arundí ist ein spanischer Koch. Er revolutionierte die experimentelle Küche durch seine Entwicklung der Nanogastronomie. Merkmal seiner 70-teiligen Speisefolgen ist der völlige Verzicht auf jegliche Stoffe, die vom Menschen als lebensmittelfähig wahr- oder aufgenommen werden können. Die einzelnen Menügänge unterscheiden sich durch Form und Größe der gereichten Teller. Vereinzelte Muster oder Motive des Geschirrs sowie ihre inszenierte Anordnung auf dem Tisch sind Teil seiner ausdifferenzierten Kunst. Der Distinktionskritiker Urs → Postel beschrieb das Menü von Fermel Arundí mit den Worten: »In seiner Gesamtheit ein Erlebnis, wenn auch leider kein kulinarisches.«

Attribut-Pathogene

[griech. páthos, Leid, Krankheit]

Attribut-Pathogene sind Krankheiten auslösende Organismen und Stoffe, die sich durch eine besonders herausragende Eigenschaft auszeichnen. Im Gegensatz zu anderen Krankheitserregern sind diese Eigenschaften nicht nur chemischer, physikalischer oder physiologischer Qualität, sondern lassen sich durch Wesenszüge charakterisieren. Die Erreger können Träger von Basisemotionen wie Wut, Trauer, Angst oder Freude sein, ihr Attribut kann aber auch eine geschmackliche oder ästhetische Präferenz bestimmter Organismen sein. Die bekanntesten Attribut-Pathogene sind:

1) Bacteria angustaj; dieses auch Schreckbakterium genannte Bakterium zählt zu den ängstlichen Bakterien. Die Hypersensibilisierung mittels Abspielen eines ›Hui Buh – Das Schlossgespenst‹-Tonträgers ist in 80 % der Fälle erfolgreich. Da es heute einige Stämme von Hui-Buh-resistenten Schreckbakterien gibt, wird mitunter auf alternative Heilmethoden wie das ›Texas Chainsaw Massacre‹ zurückgegriffen. Die Existenz der resistenten Schreckbakterien gilt zudem als empirischer Beweis für Darwins Evolutionslehre.

2) Bacteria eliga selektiert nach seinem persönlichen ästhetischen Empfinden, welchen Organismus es zu befallen bereit ist. Dabei bevorzugt es Organismen, die einen Körpermasseindex von 20 kg/​m² nicht überschreiten. Ferner sind Organismen mit einem ansprechenden Äußeren und mit geschmackvoller Kleidung besonders gefährdet. Diese Präferenzen räumen dem Bakterium seit seiner Entdeckung den Charakter eines Statussymbols ein. Die Wissenschaft ging davon aus, den Erreger in den 1980er Jahren mit schwarz-weiß längsgestreiften Karottenhosen ausgerottet zu haben, was sich jedoch als Irrtum erwies.

3) Malfungi, im Volksmund auch Mieselpilze genannt, sind Pilze, die den Gemütszustand des Menschen angreifen. Eine Erkrankung zeichnet sich durch anhaltende Griesgrämigkeit, Pessimismus und hängende Mundwinkel aus. Mieselpilze sind gegen jegliche Hygienemaßnahmen immun und werden leicht übertragen. Laut Bericht des Gesundheitsministeriums sind Teile Süddeutschlands mit den Sporen des Pilzes überzogen.

Malfungi macht auch vor Prominenten nicht halt Foto: IMAGO

Aufzucker

Der lockere Zusammenschluss der sogenannten Aufzucker folgt der irrationalen, pseudoreligiösen Mutmaßung, ein Aufzug würde schneller auf der gewünschten Etage eintreffen, wenn der Liftknopf häufig und heftig gedrückt wird. Auch wiederholte Beteuerungen der Herstellerfirmen, ein solches Verhalten habe keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit des Aufzugs, kann Aufzucker von ihrem Glauben nicht abbringen.

Augenberger, Klaus

(* Wiesbaden, 21. Dezember 1941)

Klaus Augenberger

Klaus Augenberger war ein deutscher Diplomat. Seine Tätigkeit währte von 1978 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2006. Augenberger erhielt seine Ausbildung an der Diplomatischen Akademie des Auswärtigen Dienstes in Dienstlaken. Er galt aufgrund seiner Persönlichkeit zur Zeit seines Amtsantritts als umstrittene Wahl. Dies änderte sich während seiner Amtszeit nicht. So plädierte er 1982 dafür, Frankreich und Spanien zu Schurkenstaaten zu erklären, da diese Autobahngebühren verlangten. 1992 verhinderte er um ein Haar die Verabschiedung des Vertrages von Maastricht, als er den französischen Staatspräsidenten vor versammelter Entourage als »Baguettefresser« und »Schwulette« bezeichnete. Beim G8-Treffen 2001 in Genua schlug Augenberger den chinesischen Ministerpräsidenten, weil dieser angeblich auf seinem Stuhl saß. Wenig später endete seine diplomatische Karriere unwiederbringlich, als er der damaligen amerikanischen Außenministerin Condoleezza Rice einen Keks zu essen gab, den er tags zuvor in seiner Unterwäsche getragen hatte. Damit wollte er gegen den Umgang mit den Gefangenen in Guantánamo protestieren. Der seinerzeitige deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier zeigte sich entrüstet und ließ in einer Presseerklärung verlautbaren, Augenberger habe »mit der Weitergabe eines in der Unterwäsche getragenen Kekses nicht im Sinne der Bundesrepublik Deutschland gehandelt«. Steinmeier entschuldigte sich offiziell im Namen der Regierung bei Rice für das Verhalten Augenbergers. Rice entgegnete, der Keks habe zwar salzig geschmeckt, sei aber bekömmlich gewesen.

Aurodomi-Stil

[von lat. aurum, Gold und domus, Haus]

Der Aurodomi ist ein Architekturstil der Moderne. Er zeichnet sich durch die Prämisse des »sichtbar Wertvollen« aus. Prägende Merkmale des Aurodomi sind die prunkvollen Elemente, wobei deren Echtheit, und somit ihr tatsächlicher Wert, eine geringe Rolle spielt. Einzigartig ist dieser Strömung, dass die epochenübergreifenden Charakteristika aller historischen und vermutlich auch bereits der futurischen Stilrichtungen in einem einzigen Bauprojekt vereint werden können. Mehr als nur angedeutet werden die Anspielungen auf Barock, Biedermeier und Jugendstil, einige Kenner der Bauweise meinen auch gewisse Einflüsse des österreichischen Künstlers Hundertwasser und des katalanischen Architekten Antoni Gaudí zu erkennen. Die verwendeten Elemente sind neobarocke Löwenstatuen, altgriechische Säulen, mediterrane Terrazzi, italisch-etruskische Tempel-Elemente im Balkongeländer, spanische Freitreppen, Schwimmbäder mit minoischen Delphin-Mosaiken, viktorianische Erker und chinesische Vasen im Qing-Stil sowie orientalische Ornamente an Innen- und Außenwänden. In einem Aurodomi-Haus können bis zu zwanzig verschiedene Stilepochen parallel vertreten sein. Allen Aurodomi-Bauten ist gemein, dass sie stets die gleiche oder eine höhere Anzahl von Bädern wie Schlafzimmern besitzen. Die Bäder weisen häufig eine Kombination von Marmorfliesen und Goldarmaturen auf, die vermutlich für den Stil namensgebend waren. »Eine einzigartige Hochzeit edler Komponenten«, wie der Aurodomi-Architekt Ferdinand Hebel die Bauart beschreibt. Der Kritiker und Vorsitzende der Architektenkammer Reinhard Völker hingegen bezeichnet den Aurodomi als »neureichen Schnörkelscheiß«.

Aurodomi-Waschbecken im Gäste-WCFoto: IMAGO

Ausgrabung von El-Lahun

AT