Andreas Jaun

An Fluss und See

Andreas Jaun

An Fluss und See

Natur erleben – beobachten – verstehen

www.naturerleben.net

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Vorbereitung für den Ausflug an Fluss und See

Flüsse und Seen: Eine Einleitung

Wasser bedeutet Leben

Farbe des Wassers

Lebensraum Fließgewässer

Lebensraum Stillgewässer

Lebensraum Moore und Sümpfe

Lebensraum temporäre Stillgewässer

Wasserpflanzen

Wassertiere

Frühling

Einleitung Frühling

Amphibien – Leben im Wasser und an Land

Produzenten, Konsumenten und Destruenten

Nahrungsnetz

Die Ringelnatter – eine Wasserschlange

Paarungszeit und Brutzeit

Der Eisvogel – ein schillernder Fischer

Gehen auf dem Wasser – Wunder oder Physik?

Nachtexkursion ans Wasser

Kurzinformationen Frühling

Sommer

Einleitung Sommer

Wasserschlauch

Libellen – Leben in Wasser und Luft

Eine Larve – aber was wird daraus wohl entstehen?

Die Taumelkäfer

Die Aue

Taucher mit acht Beinen

Problematische Neuzuzügler unter den Pflanzen

… und unter den Tieren

Leben an der Quelle

Kurzinformationen Sommer

Herbst

Einleitung Herbst

Der Biber – ein tierischer Baumeister

Schaurige Moorlandschaften

Fische – die unbekannten Schuppen- und Flossenträger

Hydrophile Käfer

Kurzinformationen Herbst

Winter

Einleitung Winter

Eis

Überwinterungsstrategien der Wasserbewohner

Gefiederte Wintergäste

Tarnungsspezialist

Weichtiere mit harter Schale

Die Wasseramsel

Fischotter – pelzige Jäger im und am Wasser

Das Schilfrohr

Kurzinformationen Winter

Anhang

Fragen und Antworten

Dank

Bildnachweis

Vorwort

Ein Spaziergang am Wasser ist jahreszeitlich bedingt immer wieder für Überraschungen gut. Da dienen Seerosenblätter kleinen Fröschen als Rastplatz, im Schilfgürtel bauen zahlreiche Wasservögel ihre Nester, Lurche und Insekten kreuzen unseren Weg und da finden sich Totholzhaufen, die sehr lebendig sind. Mit etwas Glück können Reiher, Eisvogel und Biber beobachtet werden. Die Tier- und Pflanzenwelt von Gewässern ist besonders vielfältig und vernetzt.

Runter vom Sessel, hinein in die Natur! Erleben Sie die unbekannte Natur vor der Haustür, spüren Sie den Zusammenhängen nach und entdecken Sie, wie raffiniert sich die Natur auch auf kleinem Raum eingerichtet hat. Dafür werden keine besonderen biologischen Kenntnisse vorausgesetzt – was Sie für Ihre Erkundungen benötigen, wird durch das vorliegende Buch (und dessen Folgebände) vermittelt. Besonders hilfreich sind dabei die Beobachtungstipps, die Sie stets am Ende der einzelnen Kapitel finden.

Und weil die Natur nichts Statisches ist, sondern das Resultat von Vernetzungen und gegenseitigen Abhängigkeiten und weil das Erkunden ja auch Spaß machen soll, finden Sie überall Verweise auf andere, verwandte Themen im Buch sowie auf Geräusche, Filme und zusätzliche Bilder auf der Website www.naturerleben.net. Beispielsweise ist die Wasseramsel der einzige Singvogel, der sowohl gut fliegen und schwimmen als auch ausgezeichnet tauchen kann. Hören Sie ihre Stimme auf der Website und beobachten Sie im Film auf der Website wie sie schwimmend und tauchend ihre Nahrung sucht. Wenn Sie eigene Beobachtungen oder Fotos mit anderen teilen möchten, können Sie dies dank unserer Partnerschaft mit www.naturgucker.net auch ganz einfach über unsere Website tun.

Ab all dem Kreuz und Quer und Hin und Her zwischen Buchkapiteln und Website soll auch etwas hängen bleiben – mit den Quizfragen können Sie locker prüfen, wie viele Geheimnisse Sie schon gelüftet haben.

Ab Oktober 2011 gibt’s noch eine weitere Dimension zu entdecken: Mit der iPhone- App zur Buchreihe können zum Beispiel die häufigsten Tier- und Pflanzenarten in und an unseren Bächen, Flüssen und Seen bestimmt werden und das Beantworten der Quizfragen direkt in der Natur schärft Augen und Ohren.

Viel Spaß beim Beobachten, Entdecken und Erleben der Natur wünscht der Autor und Ihr Haupt Verlag!

Vorbereitung für den Ausflug an Fluss und See

Tiere

Behandeln Sie alle Tiere, die Sie beobachten möchten, mit Respekt. Wollen Sie Tiere zum näheren Beobachten fangen, ist besondere Vorsicht geboten. Sie sollten die Tiere nur kurz in einem Glas oder einer Becherlupe und Wassertiere nur in einem Gefäß mit Wasser betrachten. Achten Sie auf Schatten, denn in den Gefäßen kann es für die Tiere sehr schnell zu heiß werden. Wichtig ist auch, die Tiere wieder am selben Ort freizulassen. Viele Arten haben besondere Anforderungen an ihren Lebensraum. Zudem besteht besonders bei Amphibien die Gefahr, mit den Tieren einen gefährlichen Krankheitserreger zu verschleppen.

Pflanzen

Pflanzen lassen sich meist gut betrachten, ohne dass Teile oder ganze Pflanzen ausgerissen werden müssen. Auch abgestorbene Pflanzenteile bieten vielen Arten Unterschlupf oder dienen als Überwinterungsverstecke. Bewegen Sie sich bitte sehr vorsichtig, um die Ufervegetation nicht zu beeinträchtigen.

Abfälle

Hinterlassen Sie keine Abfälle. Warum nicht auch störenden Abfall von anderen mitnehmen? In einen zusätzlichen Plastiksack verpackt, machen Abfälle Ihre Tasche nicht schmutzig. So wie Sie eine saubere Umgebung schätzen, werden Ihnen andere dankbar sein.

Hunde

Die meisten Hunde lieben Wasser. An natürlichen oder renaturierten Fluss- und Seeufern sollten Sie aber auf mögliche Konflikte mit Wildtieren achten. Für viele Tiere sind diese Bereiche die letzten verbliebenen Lebensräume zur Aufzucht ihrer Jungen. In Naturschutzgebieten und Zonen, in denen Leinenpflicht besteht, dürfen Hunde wirklich nicht frei laufen gelassen werden.

Ausrüstungsliste

Natürlich sind Beobachtungen auch ohne Spezialausrüstung möglich, doch mit ein paar Hilfsmitteln machen sie mehr Spaß:

Notizbuch und Schreibzeug

Lupe (Becherlupe)

Kescher (Fangnetz)

Durchsichtige Fangbehälter (z. B. Marmeladenglas)

Flache Schalen zum Beobachten von Wassertieren

Fernglas

Kamera (idealerweise spritzwasserdicht oder sogar wasserdicht)

Pflanzen- und Tierbestimmungsbücher

Taschenmesser

Apotheke mit Desinfektions- und Insektenschutzmittel

Zwischenverpflegung

Angepasste Kleidung (z. B. Stiefel, Sonnenschutz)

Sicherheit

Gewässer sind faszinierende Lebensräume, bergen aber auch Gefahren. Besonders Kinder müssen immer unter Aufsicht sein, da sie die Gefahren noch nicht richtig einschätzen können. Aber auch Erwachsene sind sich der Risiken nicht immer bewusst. Gewitter können Fließgewässer sehr schnell extrem ansteigen lassen. Etwas verzögert zeigen sich die Folgen auch außerhalb der eigentlichen Niederschlagszonen. Lassen Kraftwerke Wasser ab, führt das zu erheblichen Wasserstandänderungen innerhalb kurzer Zeit. Im Winter sollten nicht freigegebene Eisflächen nicht betreten werden. Eine scheinbar dicke Eisschicht kann an gewissen Stellen (zum Beispiel im Bereich von Zuflüssen) viel schwächer sein.