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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

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GRÄFE UND UNZER VERLAG

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Tel. 00800/72 37 33 33 (gebührenfrei in D, A, CH)

Mo–Do 9–17 Uhr, Fr 9–16 Uhr

Verlagsleitung: Grit Müller

Verlagsredaktion: Susanne Kronester

Autoren: Stefan Maiwald, Wolftraud de Concini

Redaktion: bookwise, München

Bildredaktion: Nora Goth

Schlussredaktion: Ulla Thomsen

Reihengestaltung: Independent Medien Design, Horst Moser, München

Kartografie: Huber Kartographie GmbH für Gräfe und Unzer Verlag GmbH

eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska, Renate Hutt

impressum ISBN 978-3-8342-3147-5

1. Auflage 2020

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Bildnachweis

Titelbild (Blick von San Marco auf Santa Maria della Salute): plainpicture: Cultura

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DIE THEMEN DER STADT

Venedig nachhaltig erleben: Urlaub mit gutem Gewissen >

Der Mittelpunkt der Welt: Die Erfolgsgeschichte der Serenissima >

Marco Polo: Der berühmteste Reisende der Weltgeschichte >

Venedigs Luxushotels: Ein Guide zum Schwärmen >

Acqua alta – das jährliche Hochwasser: Ist Venedig eine sterbende Stadt? >

Zur Sicherheit ausgelagert: Das Geheimnis der Glasbläser >

Gondelbau in Venedig: Alles im Fluss – mit Diesel- und Muskelkraft >

Beim berühmtesten Barmann Italiens: Der König der Bellinis >

Fellini sei Dank: Wie ein Film den Carnevale wiederbelebt hat >

Schiffsunglück mit glücklichem Ausgang: Wie der Stockfisch nach Venedig kam >

Typisches Fingerfood: Venezianische Tapas oder Krebse – mit Schalen und Scheren >

Venedigs Spukschloss: Ein Palazzo, der nur Unglück bringt >

Ein tollkühner Franzose auf Sant’Erasmo: Der verrückte Winzer und sein Wein >

Golfen in der Lagune: Der versteckte Lido-Nobel-Course >

Hier liegt es sich am lauschigsten: Venedigs Friedhofsinsel >

Pasolini und die Yacht »Edipo Re«: Die Bretter, die ihm die Welt bedeuteten >

ZEICHENERKLÄRUNG
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MERIAN Top 10

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MERIAN Empfehlungen

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Im Vorbeigehen entdeckt

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Das sind sie – die Sehenswürdigkeiten, für die Venedig weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt ist.

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Der Blick aus dem Museo Correr auf Basilica und Piazza San Marco hat sich über die Jahrhunderte kaum verändert – die Touristen sind wohl etwas mehr geworden.

1 Piazza San Marco

Das Herz von Venedig, flankiert von der Markuskirche, dem Dogenpalast, dem Campanile, teuren Geschäften und eleganten Cafés, die zum Bummeln einladen. >

2 Caffè Florian

Bereits 1720 eröffnet war das Café stets ein beliebter Treff von Künstlern und Intellektuellen – im 19. Jh. aber auch Wiege anti-österreichischer Konspiration. Heute ist ein Cappuccino hier wie ein Museumsbesuch. >

3 Teatro La Fenice

Zweimal abgebrannt und zweimal originalgetreu wieder aufgebaut: Eine Premiere in diesem Haus war der Wunschtraum aller Komponisten, ein Opernabend ist ein Erlebnis >

4 Gallerie dell’Accademia

Venezianische Kunst vom 14. bis zum 18. Jh., darunter auch Carpaccios Gemälde der Lagunenstadt um 1500. Hier findet man alle berühmten Namen >

5 Guggenheim Collection

Nach 30 Jahren hinterließ Peggy Guggenheim, Ehefrau (auch) von Max Ernst, ihrer Wahlheimatstadt eine der weltweit besten Sammlungen moderner Kunst. Der Museumsshop verspricht clevere Mitbringsel. >

6 I Frari

Die gotische Franziskanerkirche Santa Maria Gloriosa dei Frari ist beinahe ein Tizian-Museum und auch die Grabstätte des produktiven und langlebigen Malers. >

7 Ponte di Rialto

Die meistbegangene, meistfotografierte und meistbewunderte Brücke Venedigs liegt im einstigen Handelszentrum der Stadt, ist ein Renaissancebauwerk aus dem 16. Jh. und wurde von Antonio Da Ponte entworfen. >

8 Canal Grande

Die verkehrsreiche, 3800 m lange »Hauptstraße« der Lagunenstadt mit prächtigen Palazzi aus 700 Jahren Venedig. >

9 Ghetto

Das erste jüdische Viertel entstand 1516. Sehenswert sind die fünf Synagogen, das jüdische Museum und die vom litauischen Künstler Arbit Blatas geschaffenen Reliefs zum Gedenken an die Judenverfolgung im Zweiten Weltkrieg. >

! Museo del Vetro

Eine Glasbläser-Insel mit Weltruf. Das Museo del Vetro auf Murano erzählt die 2000-jährige Geschichte der venezianischen Glasproduktion nach. >

STADTTEILE

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1. SAN MARCO

Übersichtskarte

Das winzigste Sechstel der Stadt, aber mit Markusplatz, Dogenpalast und Markusdom das Herz Venedigs und äußerst touristisch geprägt. Viele Boutiquen italienischer und internationaler Nobelmarken und prächtige Showrooms der bekanntesten Glashersteller gibt es hier. >

2. DORSODURO

Übersichtskarte

Ein studentisch geprägter, lebenswerter Stadtteil, aber auch – wie könnte es in Venedig anders sein? – voller Hochkultur, von alten Meistern über Rokokoglanz bis zur modernen und zeitgenössischen Kunst, eingerahmt vom Canal Grande und dem Canale della Giudecca. >

3. SANTA CROCE

Übersichtskarte

Der Name des Viertels im Westen der Stadt stammt von einer Kirche, die unter Napoleon geschleift wurde. Abseits der üblichen Pfade finden sich hier romantische Ecken und stimmungsvolle Trattorien. >

4. SAN POLO

Übersichtskarte

In dem nahezu komplett vom Canal Grande umschlossenen Stadtteil liegen der Rialtomarkt, die Chiesa di San Rocco und die beeindruckende Frari-Kirche. >

5. CANNAREGIO

Übersichtskarte

Der Norden der Stadt ist heiter und sonnendurchflutet, bietet die zauberhafte Ca’ d’Oro, das Ghetto, die Kirchen I Gesuiti und Madonna dell’Orto, zudem viele typische Restaurants und bezahlbare Hotels. >

6. CASTELLO

Übersichtskarte

Das größte Sestiere östlich des Markusplatzes beherbergt das beeindruckende Arsenale, die Biennalegärten und die Flaniermeile Via Garibaldi. Die Kunstbiennale findet weitgehend hier statt. >

7. GIUDECCA

Übersichtskarte

Obwohl die Insel Giudecca verwaltungstechnisch zu Dorsoduro gehört, ist sie kulturell und historisch eigenständig und war einst ein Warenlager und wichtiger Umschlaghafen. Schöne Hotels, oft mit Traumblick auf die Silhouette der Stadt. >

DER ERSTE BLICK AUF DIE STADT

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Auch wenn die schattigen Arkaden vor dem Caffè Florian (>) im Sommer zum Verweilen einladen, sollte man sich unbedingt die von Künstlern gestalteten Innenräume ansehen.

MEIN VENEDIG

Mein Venedig ist eine Stadt, die sich nicht nur auf ihre märchenhafte Kulisse beschränkt. Heute präsentiert sie sich als lebendige Kunstmetropole des 21. Jahrhunderts – und darf sogar als Vorbild für alle anderen Städte gelten!

Allein die Anfahrt löst pure Vorfreude aus, denn selbst die schönsten Städte der Welt wollen erst bezwungen werden – über mehrspurige Straßen, an Tankstellen, Fabriken und Vorstädten vorbei. Zum hübschen Kern muss man sich erst mühsam vorarbeiten. Vom Flugzeug aus zeigt sich der Fisch-Umriss der Altstadt, doch angenehmer reist es sich per Zug oder Auto über die Brücke, die noch nicht lange die Stadt an die Terraferma bindet. Bei der Überfahrt taucht am Horizont wie bei einer Fata Morgana die Silhouette der Stadt auf, geradezu märchenhaft.

Und dann die Ankunft: Venedig wird uns immer aufs Neue überraschen. Meine Co-Autorin Wolftraud de Concini, die einen großen Teil der Texte dieses Buches lieferte, schreibt: »Jeder hat seine eigene Vorstellung von der Lagunenstadt. Die einen denken an ›Der Tod in Venedig‹ von Thomas Mann und das (angeblich?) versinkende Venedig, die anderen an goldglänzende Paläste und prächtige Kirchen, die der Wassergefahr bis heute trotzen. Die einen suchen im Getümmel des Carnevale veneziano nach Abwechslung oder lassen sich bei einer romantischen Gondelfahrt einschaukeln, die anderen machen sich auf die Suche nach Zeugen zeitgenössischer Architektur, die über die ganze Stadt verstreut liegen. Jeder erschafft sich sein eigenes Venezia, was in dieser so facettenreichen Stadt möglich ist. Sie ist und bleibt ein Mythos. Einzigartig und unvergleichlich.«

Venedig-Besucher wandern quasi auf einem umgedrehten Wald: Denn vom Mittelalter an sind Millionen und Abermillionen Baumstämme in den schlammigen Grund der Lagune gerammt worden, als Halt und Stütze für Paläste, Kirchen und Brücken. Und für die Wohnhäuser. Denn schließlich ist Venedig auch eine ganz normale Stadt. Die Bewohner drängen sich auf knapp 120 Inseln und Inselchen eng zusammen. Kaum vorstellbar, dass im 14. und 15. Jahrhundert drei- bis viermal mehr Menschen auf demselben Raum lebten wie heute. Ein weiteres faszinierendes Detail: Ein Detailkarte aus jener Zeit ist auch heute noch mehr oder weniger aktuell. Welche Stadt kann das schon von sich behaupten?

Venedigs Üppigkeit ist geradezu unmäßig: Es gibt zu viele Kirchen und zu viele Paläste, zu viele Eindrücke und zu viel Schönheit. Obwohl man die Stadt in 45 Minuten durchwandern kann, braucht es Jahre, um wirklich alles zu sehen. Und glaubt man, die Stadt in ihrer Gänze erfasst zu haben, öffnet eben ein neues Museum, wird eine Post in ein Kaufhaus umgewandelt, etabliert sich eine kleine Osteria. Niemand sollte sich von den Touristen täuschen lassen, Venedig ist trotz aller Probleme eine lebendige, junge Stadt.

Ich lebe seit 20 Jahren auf der Insel Grado, 80 Kilometer von Venedig entfernt. Es gibt eine enge historische Verbindung zwischen den beiden Orten, und auch der Dialekt der Gradeser ähnelt stark dem Venezianischen. Die Geschichte dieser Stadt, aber auch ihre Eigenheiten und ihre kulinarischen Genüsse, ihr amphibischer Charakter – all das hat mich seit jeher fasziniert. Für mich ist Venedig nicht nur die zweifellos ungewöhnlichste, sondern auch die schönste Stadt der Welt.

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Stefan Maiwald, geboren 1971, lebt auf der Insel Grado in Sichtweite der venezianischen Lagune. Er schreibt für Medien wie »GQ«, »Golf Journal« oder »SZ-Magazin«. Seine historischen Romane spielen ebenso in Venedig wie sein aktueller Krimi »Bis die Gondeln untergehen« (dtv). Mehr unter www.postausitalien.com

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Ungewöhnliche Perspektiven, charmante Orte und feine Details versprechen besondere Augenblicke.

1 Gritti Palace: Kochen wie die Venezianer

Der Kochkurs des Gritti Palace, mit einem lehrreichen Einkaufsbummel über den Rialtomarkt, gilt als der beste. >

2 Perspektivenwechsel in der Basilica di San Marco

Der Markusdom mal anders. Bewundern Sie den großen Mosaikboden: ein faszinierender steinerner Teppich. >

3 Zauberhafte Damen im Museo Correr

Nach dem Kunsthistoriker John Ruskin das schönste Bild der Welt: Vittore Carpaccios »Due dame veneziane«. >

4 Venezianischer Alltag auf dem Campo Santa Margherita

Auf dem Platz in Dorsoduro trifft man sich nach dem Einkauf, zur Kaffeepause – am Abend gehört er den Studenten. >

5 »Das Gewitter« in der Galleria dell’Accademia

Zeus oder Soldat? Adam und Eva oder Zigeuner? »Das Gewitter« von Giorgione gilt als Rätsel der Kunstgeschichte. >

6 Russland trifft Venedig in der V-A-C Foundation

Der neueste Kunsttempel für zeitgenössische Kunst. >

7 San Nicolò dei Mendicoli

Die stimmungsvolle Kirche war 1973 Drehort des Psychothrillers »Wenn die Gondeln Trauer tragen«. >

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An der Punta della Dogana trifft der Canal Grande auf den von Giudecca. Im Hintergrund sieht man die Kirche San Giorgio Maggiore.

8 Alles im Überblick auf der Punta della Dogana

1000 Jahre Geschichte auf einen Blick. >

9 Kultur im Gewächshaus Serra dei Giardini

Der Glas-Eisen-Bau aus dem Jahr 1894 ist nach der Restaurierung eine Stätte der Muße und kulturellen Begegnung. >

! In Büchern wühlen in der Libreria Acqua Alta

Die originellste Buchhandlung der Welt. Bücher warten in Badewannen, Booten und sogar einer Gondel auf Käufer. >

@ Aperitivo mit Ausblick – auf dem Molino Stucky

Einer der schönsten Orte, einen Bellini zu genießen. >

# Stille Rundblicke auf San Giorgio Maggiore

Venedig aus der Vogelperspektive vom Glockenturm der Kirche San Giorgio Maggiore auf der gleichnamigen Insel. >

$ Rein ins Gemüse! – auf der Insel Sant’Erasmo

Spazieren oder Radeln durch Gärten und Felder, an Bauernhöfen vorbei – auf der Insel Sant’Erasmo. >

% Der alte jüdische Friedhof – eine Oase der Ruhe

Der alte jüdische Friedhof auf der Lido-Insel faszinierte schon Goethe, Lord Byron und Mary Shelley. >

^ Segeln durch die Lagune auf der »Edipo Re«

Traumtörn: Auf der »Edipo Re« genoss schon Pier Paolo Pasolini die Ruhe und den Blick auf Venedig. >

VENEDIG KOMPAKT

Venedig in Kürze

Amtssprache: Italienisch, verbreitet auch Venezianisch

Bekannt für: Film- und Kunst-Biennale, Karneval

Bevölkerung: 11 % Ausländer (Moldawier, Rumänen, Bangladescher)

Einwohner: Altstadt: 53.000, Inseln: 28.000, Festland: 180.000 (davon 90.000 in Mestre), Stadtgemeinde insg.: 261.000

Fläche: Stadtgemeinde Venedig insgesamt (Altstadt, Inseln, Lagune und die Orte auf dem Festland): 414,6 km²

Wasseranteil an der Gesamtfläche: 62,2 % (257,7 km²)

Bevölkerungsdichte: ca. 1000 Einwohner pro km² (Altstadt)

Zahl der Inseln: 118

Zahl der Brücken: 435, davon führen nur vier über den Canal Grande (Ponte della Costituzione, Ponte degli Scalzi, Ponte di Rialto und Ponte dell’Accademia)

Internet: www.comune.venezia.it

Religion: 85 % Katholiken

Verwaltung: 6 »sestieri« genannte Stadtteile und die Insel Giudecca

Währung: Euro

Klima (Mittelwerte)

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Bevölkerung

Venedig auf einen Blick – welches Venedig? Die Hauptstadt der im stark industrialisierten italienischen Nordosten gelegenen Region Veneto, die auch die Provinzen Belluno, Padua, Rovigo, Treviso, Verona und Vicenza umfasst und von der Adria bis in die Alpen reicht? Venedig, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, von deren 810.000 Einwohnern ein Drittel in der Stadtgemeinde Venedig lebt? Oder Venedig, die Stadtgemeinde Venezia, die mit der Lagune und den Ortschaften auf dem Festland (wie Favaro Veneto, Marghera und Mestre) auf eine Fläche von 414,6 km² kommt? Oder Venedig die Altstadt, mit ihren sechs Stadtteilen Cannaregio, Dorsoduro, Santa Croce, Castello, San Polo und San Marco: dieses »centro storico«, wo sich rund 53.000 Einwohner dicht zusammendrängen?

Wenn die Touristen von ihrem Traumziel sprechen, ist dieser letztgenannte Teil der Stadt gemeint, der aus der Vogelperspektive einem dickbäuchigen Fisch gleicht, der sein leicht geöffnetes Maul dem Festland zuwendet und seinen Schwanz dem Meer.

Politik

Viel hat der Philosoph Massimo Cacciari zur Öffnung Venedigs beigetragen, von 1993 bis 2000 und 2005 bis 2010 Bürgermeister. Sein Nachfolger, Giorgio Orsoni, musste wegen Korruptionsverdachts zurücktreten, der jetzige Bürgermeister Luigi Brugnaro, ein erfolgreicher Unternehmer, der seit 2015 im Amt ist, will Privatkapital zur Sanierung geschichtsträchtiger Bauten und zur Gründung neuer Kulturzentren in die Stadt holen.

Sprache

Italienisch ist (natürlich) auch in Venedig die offizielle Sprache, aber die Venezianer untereinander unterhalten sich immer noch gern in ihrem althergebrachten, klangvollen Dialekt, der im Übrigen zur Zeit der »Serenissima«-Republik viele Jahrhunderte die venezianische Amtssprache war.

Tourismus und Wirtschaft

Über dieses an sich schon enge Venedig fallen alljährlich mehr als 20 Mio. Touristen her, 12 Mio. als »shortstayer«, wie die Eintagesgäste im Touristiker-Slang heißen. Viele Soziologen und Ökonomen, meist Nicht-Venezianer, debattieren über den Sinn dieses unkontrollierbaren Zustroms und fragen sich, was diese Touristenmassen der Stadt einbringen – außer Abfall und überfüllten Gassen – und ob es nicht besser wäre, Venedig als riesiges Freilichtmuseum unter eine Glasglocke zu setzen oder in ein Gondel-Disneyland zu verwandeln.

Die Einheimischen hören derlei nicht gern, denn gerade diese »Eintagsfliegen« sind ihr täglich Brot. Viele Venedig-Touristen übernachten zwar auf dem preiswerteren Festland, aber für Speisen und Getränke, Transport, Shopping und Besichtigungen geben sie immerhin 70 € pro Kopf aus, in Summe eine Menge Geld, das auch zur immer dringenden Restaurierung von Palästen und Kirchen verwendet wird. Mit den (heute recht teuren) Übernachtungen in Venedig könnte es allerdings bald vorbei sein: Schon eine von vier Privatwohnungen wird Touristen zur Verfügung gestellt, zu günstigeren Konditionen als im Hotel – was zu einem weiteren Ausbluten der Stadt führt. Letzteres haben sich die Venezianer selbst zuzuschreiben.

Nebenbei bemerkt

Drei James-Bond-Filme spielen in Venedig: »Liebesgrüße aus Moskau« (1963) mit Sean Connery, »Moonraker« (1979) mit Roger Moore, »Casino Royale« (2006) mit Daniel Craig.

Mit nur 53 Zentimetern Breite ist die Calletta Varisco in Cannaregio die schmalste Straße der Stadt.

10,50 € kostet aktuell ein Cappuccino im Caffè Florian. Warum das trotzdem in Ordung ist: >.

400 Gondeln befahren derzeit die Kanäle Venedigs.

Die Gondeln sind heute schwarz, weil der Große Rat es einst befahl – man wollte die Prunksucht der Venezianer eindämmen, die ihre Gefährte mit goldenen Beschlägen verzierten. Auch sonst waren die Ratsherren streng: Perlenketten durften eine bestimmte Länge nicht überschreiten, Handschuhe nicht mit Gold- oder Silberfäden geschmückt werden.

Doge Paolo Renier starb am 13. Februar 1789, mitten in der Karnevalssaison. Man verschwieg sein Ableben, um die Feierlichkeiten nicht zu stören, und vermeldete den Tod erst am 2. März.

VENEDIG NACHHALTIG ERLEBEN

Urlaub mit gutem Gewissen

Touristen sind in nahezu jeder Gasse, in jeder Trattoria und an jedem Tresen in der Mehrheit. Und wer glaubt, bei Regen, Schnee, Nebel oder gar Hochwasser würde der Zustrom abebben, der irrt. Dennoch: Es gibt ein paar Möglichkeiten, zumindest die allergröbsten Anballungen zu vermeiden und auch noch mit einigermaßen gutem Gewissen zu reisen.

1. Am besten zu Fuß. Fast alle Touristen machen den Fehler, sowohl an der Piazzale Roma (falls mit dem Auto angekommen) als auch vor dem Bahnhof Santa Lucia (falls mit dem Zug), sich sofort in die Schlange zu den Vaporetti einzureihen. Das Geschiebe ist enorm, der Zeitverlust auch – und Sie sind im typischen touristischen Trott gefangen. Warum nicht erst einmal zu Fuß schlendern? Zum Bootfahren bleibt noch genügend Zeit. Zu Fuß sind es, an der Rialtobrücke vorbei, vom Bahnhof zum Markusplatz entspannte 25 Minuten, ohne dass man je etwas wirklich Hässliches sieht. Natürlich ist eine Fahrt über den Canal Grande einmalig. Aber wie wäre es, vom Markusplatz zurück das Vaporetto zu nehmen?

2. »Strong characters travel light.« Auch wer eher ungern zu Fuß geht: In Venedig lassen sich enge Gassen, schmale Stiegen und oft auch rutschige Stufen nicht vermeiden. Jedes gesparte Kilo im Reisekoffer ist eine große Hilfe. Und wer einen Weekender statt eines ratternden Rollkoffers benutzt, hat das Herz der Venezianer gewonnen.

3. Über Nacht bleiben. Erst das macht den Touristen zum Reisenden. Wenn am Abend die Selfie-Stick-Träger Venedig verlassen, kehrt beinahe so etwas wie Ruhe in der Serenissima ein. Leer ist die Stadt zwar immer noch nicht, aber es geht doch deutlich beschaulicher zu als zur Mittagszeit.

4. Frühaufsteher sind im Vorteil. Markusplatz, Dogenpalast, Campanile: Die Schlangen sind früh am Morgen noch am kürzesten. Auch auf dem Fischmarkt sind noch die echten Käufer da und nicht die Fotografen.