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Cover Foto: Pixabay

Herausgeber: Manuela Göbel

Autor: Michael Göbel

Layout: Michael Göbel

Quellen: Auszüge aus Wikipedia, Langenscheidt Ruhrpott-Deutsch,

überwiegend eigene Wortkenntnis

Herstellung und Verlag:

BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 9783744878944

Inhalt

Über 1420 Worte und Begriffe aus dem pöttischen in Reimen erklärt, wobei jeder Zweizeiler am Ende in Ruhrpottisch gehalten ist, um euch die Sprache etwas näher zu bringen. Und zu jedem einzelnen Buchstaben gibt es eine lustige Geschichte (Döneken), in dem alle vorkommenden Begriffe des jeweiligen Buchstaben zuammengefasst und aufgeführt sind. Da es im pöttischen keine Worte mit „x“ und „y“ gibt, sind es insgesamt vierundzwanzig lustige Geschichten.

Vorwort

Hallo, meine lieben Leserinnen un Leser!

Wie ihr ja bestimmt aus eigener Erfahrung wisst, war es uns in der Kindheit verpöhnt, Ruhrdeutsch oder Ruhrpottisch zu sprechen. Es wurde uns damals in der Schule das hochdeutsche beigebracht und es war uns verboten worden im Unterricht Begriffe aus dem pöttischen zu benutzen. (So war es jedenfalls bei mir). Dadurch kam das pöttische immer weniger zum Vorschein, aber es wurde von mir nicht ganz vergessen, da die Elter und Großelter weiterhin viele Vokabeln der Ruhrpott-Sprache benutzten, was bei vielen anderen nicht der Fall war.

Als ich damals 1980, meine Lehre auf der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen begann, wurde es teilweise wieder ins Leben gerufen, da dort viele ältere Bergleute, aus den verschiedensten Städten und Regionen des Ruhrgebiets arbeiteten (malochten) und noch die Pottsprache sprachen. Ich hatte anfangs zwar noch Schwierigkeiten alles zu verstehen, aber nach einiger Zeit fiehlen mir die Begriffe wieder ein und ich benutzte sie auch. Es wurde mit den Jahren immer mehr und als ich 2013 in Anpassung ging, habe ich mich dann dem ruhrpöttischen verschworen und möchte, dass die Pottsprache nicht ausstirbt und dem Ruhrpott erhalten bleibt, denn es ist ein Stück Kulur und gehört zum Ruhrpott, wie die Zechen mit ihren Fördertürmen und die Industriekultur dazu.

Ich fing also an, Gedichte mit pöttischen Wörten und Begriffen zu schreiben und veröffentlichte diese bei Facebook. Meine Fangemeinde stieg rasannt an und ich übersetzte und schrieb aus lauter Spaß an der Sprache, von den Gebrüdern Grimm, die Märchen auf Ruhrpottisch um. Seither dachte ich mir, stelle doch jede Woche einmal neue Ruhrpott-Begriffe ins Netz und vereime die Bedeutung. Dies tat ich jeden Dienstag und es ging über 100 Monate so. Ich sammelte in der Zeit insgesamt 1212 Worte und Begriffe aus dem ruhrpöttischen und stellte sie ein. Dadurch enstand mir und vielen anderen die Idee, dies als Wörterbuch herrauszubringen und noch mehr Menschen daran teilhaben zu lassen.

Und hier ist es nun!

Das etwas andere Wörterbuch „Ruhrpottisch für Anfänger“

Ausser den 1212 Begriffen aus dem pöttischen, die ich schon bei Facebook veröffentlicht hatte, habe ich noch einige mehr zusamengetragen. Es sind etwa über 1420 Worte und Begriffe zusammengekommen und werden am Ende, jedes einzelnen Buchstaben, nochmals in einem seperaten Döneken (lustige Geschichte) erwähnt und wünsche viel Vergnügen beim lesen und lernen.

Ich wünsche noch viel Spässken an dem Büchsken und lest doch bitte im Anschluß auch die Entsehung der Ruhrpott-Sprache und ihre Ruhrpott-Grammatik, es ist sehr lehrreich!

Tüsskes und bis denne

Euer Michael Göbel

Die Entstehung der Ruhrpott-Sprache

Als ruhrdeutsch wird der mündliche Sprachgebrauch im Ruhrgebiet bezeichnet, die in der Region auch Pott bzw. Ruhrpott, ruhrpöttisch oder Kumpelsprache genannt wird. Es handelt sich um eine am Ende des 19. Jahrhunderts entstandene Sprache, sie weist viele Einflüsse der niederdeutschen und westfählischen Mundart auf. Diese Einflüsse betreffen den Satzbau, den Wortschatz und die Lautung. Hinzu kamen geringe Einflüsse aus dem Jiddischen, der Arbeitsmigranten aus Oberschlesien, Masuren, Polen, Slowenien und aus den gesellschaftlichen Randgruppen auf.

Eine Abgrenzung zu den Sprachvarietäten des Ruhrgebiets ist schwierig. In den westlichen Städten wie Duisburg, wo die städtische Umgangssprache niederrheinisch mitgeprägt ist, klingt das Ruhrdeutsche daher anders als in Dortmund, wo mehr westfälische Einflüsse hervortreten. .Zur Entstehung des Ruhrdeutschen wurde vielfach behauptet, es sei aus einem Mischungsprozess entstanden, analog zur Zuwanderung von Arbeitsmigranten im Laufe der Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts. Aber in Wirklichkeit handelt es sich um eine Einheimische Entwicklung um 1900.

Es wurden die plattdeutschen Dialekte vom Hochdeutschen abgelöst, in einem Prozess, der jahrzehntelang dauerte.

Die Zuwanderer, die traditionell für den Entstehungsprozess verantwortlich gemacht werden, waren damals zum Großteil noch gar nicht anwesend.

Die ursprünglichen westfälischen und niederfränkischen Mundarten des Ruhrgebiets sind heute nahezu vollständig durch das Hochdeutsche abgelöst worden. Auffällig ist, dass sich dabei die Sprache in einzelnen Städten des Ruhrgebiets teilweise unterschiedlich entwickelt hat, z.B. in Essen-Nordost, einer Region mit starker Zuwanderung aus dem Osten, wird mehrheitlich Ruhrdeutsch gesprochen. In Essen-Südwest, südlich der Uerdinger Linie, mit einer Region starker Zuwanderung von Webern aus dem Aachener Raum spricht man mehrheitlich Rheinisch.

Weitere Mundarten

Weitere Sprachen

Diese Einflüsse sind zahlenmäßig gering, aber viele Ausdrücke sind jedoch auch in den anderen überregionalen deutschen Umgangssprachen geläufig.

Bergarbeitersprache

Ein nicht geringer Teil des Alltags-Wortschatzes im Ruhrpott stammte aus dem Bergbau- und der Industriearbeiterkultur. Aber durch den Rückgang der Montanindustrie ziehen sich damit verbundene Wörter und Redewendungen mehr und mehr aus dem Ruhrdeutschen zurück wie:

Pappa, hol mich vonne Zeche,

dat Gedinge kaputt machen,

Hängen im Schacht,

Mutterklötzken,

unter Tage,

vor Kohle,

Schicht am Schacht

u.v.a.

Ruhrpott-Grammatik

Besonders im westfälischen Ruhrpottdeutsch wird das „r“ unter anderem praktisch durchgängig durch ein „a“ ersetzt:

Kiiache = Kirche, Dooatmund = Dortmund, Eade = Erde, Vatta = Vater, Kinda = Kinder; ist eine Ausspracheerscheinung, die üblich ist.

Hier im Ruhrdeutschen ist die r-Vokalisierung jedoch stärker betoffen und wird als gelängtes „a“ gesprochen. So sind das warten und waten = waaten ebenso wie Bart und Bad = Baat oder Start, starrt = Staat, in der Aussprache praktisch nicht zu unterscheiden sind.

Der Vokal vor silbenauslautendem „r“ wird oft halb gelängt: Steean (Stern), auch Stääan; Spooat (Sport), Gelsenkiiachen, auch hier gibt die Doppelschreibung der Vokale die nur halbe Vokalverlängerung unzureichend wieder.

Bei den Vokal „u“, in der Kombination „urg“ bzw. „urch“ wird das „r“ gebietsweise durch „i“ vokalisiert: Düüsbuich, duich, fuichbaa (Duisburg, durch, furchtbar)

Endungen von Wörten mit “s“ nach einem „a“, werden durch ein „t“ ersetzt: (was) = wat – (das) = dat – (etwas) = etwat

Auffällig ist in der Aussprache das „au, ei, eu, äu“ vornehmlich im westfälischen Teil des Ruhrdeutschen, bei denen der erste Vokal leicht gelängt wird:

„wolln ma so saagen“ - „waisich au nich“

Auch hier übertreibt die Vokalverdoppelung in der Schreibung das Verhältnis der Längen in der tatsächlichen Aussprache (bei Manger kam das annähernd hin).

Lange Vokale werden im westlichen und südlichen Ruhrgebiet oft verkürzt: Farratt (Fahrrad), Bannoff (Bahnhof), Vatta (Vater), Omma (Oma), Oppa (Opa),

Und zum westfälischen Sprachraum hin wurde immer stärker gedehnt.

Umgekehrt gibt es im lexikalischen Bereich und bei den Wortzusammenziehungen eine größere Zahl von Lautumgebungen, bei denen an der Silbengrenze auf einen Kurzvokal ein stimmhafter Konsonant, geschrieben als Doppelkonsonant, folgt. Einige Beispiele für diese Eigenart im Ruhrdeutschen sind:

habbich (habe ich), abknibbeln (mit den Fingernägeln entfernen, Dubbels (zusammengeklappte Butterbrote), aufribbeln (verstrickte Wolle aufräufeln), feddich (fertig), wadde ma (warte mal), Mudda (Mutter), Maggarine (Margarine), krirrich (krieg’ ich), marrich (mach ich), et fisselt (in feinen Tröpfchen regnen), Dussel (gedankenloser Mensch), Ääwinn (Erwin).

Das Merkmal gilt nicht generell, ein norddeutsches biddee (bitte) kann im Pott schon mal als bidde oder büdde ausgesprochen werden, normalerweise aber sagt man bitte.

Das Lautphänomen Kurzvokal + stimmhafter Konsonant lässt sich beim „s“ Laut mit der üblichen nicht lautschriftlichen Rechtschreibung, die sich an die deutsche Standard-Orthographie anlehnt, nicht adäquat wiedergeben: „ss“ ist nach neuer Rechtschreibung immer stimmlos, in Wörtern und Kombinationen wie Massel, Brassel, fisseln, issa (ist er), Schussel, Dussel, mussa, krüsselich (kraushaarig) u.v.a. wird es im Ruhrdeutschen aber stimmhaft gesprochen.

In einer Reihe von Wörtern tritt „pf“ als „pp“ auf:

Zieh den Kopp ein - Ich hab rechts nen Gips un kann nua noch auf eim Bein hüppen - Kannze dat noch innen Koffa reinstoppen?

Gelegentlich wird der Laut „ j“ durch „g“ ersetzt:
getz un geedn Tach un geedn Tach (jetzt und an jedem Tag). Die oft als typisch ruhrdeutsch angesehene Aussprache des auslautenden „g“ wied als „ch“ in den Wörtern wie: König (Könich), wenig (wenich), ferig (feddich), stutzig (stutzich), assig (assich) ist allerdings hochsprachlich richtig.

Abweichungen von der Hochsprache ergeben sich etwa bei Wörtern, wo das Endungs-g einem “r“ folgt und es wird im westlichen Teil wie ein „ch“ ausgesprochen, wie beispielsweise in Duisburg (Düüsbuich), Hamburg (Hambuach). Auch hier benutzten ältere Sprecher im östlichen Ruhrgebiet statt des palatalen „ch“ häufiger den velaren ach-Laut. Im Übrigen wird endsilbiges „g“ auch dort generell als „ch“ ausgesprochen, wo dies standardsprachlich nicht möglich ist:

wechtun (weglegen oder wegstellen), Fußweech (Fußweg); mööchlich (möglich), Anzuch (Anzug), waach et nich! usw.

Die schriftliche Wiedergabe durch das „ch“ widerspricht der Orthographieregel der Wortbildkonstanz (wagen – wag es nicht!) waach et nich, anders ließe sich jedoch die von der Standardaussprache abweichende Lautung nicht wiedergeben.

Ebenfalls deutlich abweichend von der hochdeutschen Aussprache: Tag = Tach (mit kurzem a), sag = sach (ebenso), mag = mach (ich mach keine Suppe), Krieg = Kriiech, (mit im Vergleich zum Hochdeutsch tendenziell etwas langgezogenem „i“).

Bei einer Reihe von häufig gebrauchten Wörtern entfallen die Endkonsonanten wie:

au (auch), ma (mal, beides kombiniert in auma), do (doch), no (noch), nich (nicht) und andere.

Dazu gibt es eine Reihe von lustig gemeinten Sprachspielen (Satz mit wammamaa und hattata? Wammama auf Schalke, hattata gereechnet!), aber auch alltägliche Muster wie: annä donnich (ach nee, doch nicht), kumma (kuck mal) oder waddema eehmt (warte mal eben).

Typisch für ruhrdeutsche Anwandungen ist die verniedlichung von Hauptwörten wie:

Haus (Häusken), Maus (Mäusken), Fenster (Fensterken), Spaß (Spässken), u.v.m.

Auch typisch für das Ruhrdeutsch ist die Zusammenfassung von Fürwörtern, die einem Tuwort nachgestellt sind, wird aus: „hast du“ (hasse), „sag mal“ (samma), „hör mal“ (hömma), siehst du, (siehsse), „auf dem“ (auffm), „an der“ (anne) und „in der“ (inne).

In diese Kontraktionen lassen sich auch Pronomen und Artikel einbauen für „Hören Sie mal!“ zu hönnsema!, oder für „willst du ihn/den haben?“´ zu willzen haben, oder für „willst du ein Pils?“ zu willzen Pils?

Der Gebrauch von „tun“ als Hilfsverb und Träger der Person-Endung oder auch die „am“ + Infinitiv- Form zur Konstruktion von Verlaufsformen ist ebenfalls verbreitet:

„ich bin am lesen machen“ - „ich tu dich dat nich geben“

Beides ist im Ruhrdeutschen im Schwinden begriffen.

Formen wie beier Apotheke (bei der ...) oder beien Kindern (bei den ...) klingen hier schon recht hochdeutsch.

„Echtes“ Ruhrdeutsch wäre:

bein Oppa („bei den“), beie Omma („bei die“), bein/beit Putzen („bei den“ oder „bei dat“) und beie Schimanskis („bei die“).

Verben und nachgestellte Personalpronomina verschmelzen regelmäßig.

An der Verbindungsstelle kommt es zu zusätzlichen lautlichen Anpassungen. Hier die Serie mit kommen im Präsens:

kommich, kommsse, kommter, kommtse, kommdet, kommtet, kommwer, kommder, kommter, kommse, kommense.

Unmittelbar folgende Artikel werden nach Möglichkeit in den Verbverband integriert:

dann habbichen eine geklatscht (dann habe ich ihm); wann hassen denn angerufen (wann hast du ihm); kennzen gutet Buch füan Urlaub? (kennst du ein) und Finnzet nommaal? (Findest du das).

Der Genitiv, der insbesondere im Ruhrdeutschen, dort wo immer möglich durch einen Dativ bzw. Akkusativ ersetzt: wegen dem Regen/wegen den Regen, statt wegen des Regens auch: „Weil dattet am Reechnen is“.

Während wegen + Dativ auch im übrigen deutschen Sprachraum verbreitet ist, geht das Ruhrdeutsche noch einen Schritt weiter, indem es den sächsischen Genitiv durch die Konstruktion Nomen im Akkusativ + (Possessivartikel + Nomen) im syntaktisch verlangten Fall ausdrückt:

„mein Vatta sein Kabachel“ („das alte Haus meines Vaters“),

„den Manni seine Perle“ („Manfreds Freundin“).

Umgekehrt werden Prädikatsnomen/Gleichsetzungsnominative und Vokative Namen und Wörter im Anredefall, im Deutschen normalerweise Nominativ gelegentlich durch den Akkusativ ausgedrückt:

Ey, du Doowen! – Ey, Kurzen, komma hier!“ – „Du bissen töften Kerl.

Akkusativ und Dativ werden in beiden Richtungen vertauscht. So heißt es:

„Gehma am Telefon!“ - „Sie! Ich sach’ Sie watt!“ - „Gehma beie Omma!“ - „Wollta mittn Waagn komm?“ - „Auffe Aabeit wa heute echt wat los!“

Verbreitet ist auch die Westfälische „Ich bin am Malochen“ (Ich arbeite schwer), „Et is am Reechnen“ (Es regnet), „mein Alta is am schlaafen machen“ (Mein Mann ist am schlafen) Dieses ist zunehmend in der Standardsprache verbreitet und kann im pöttischen gelegentlich mit einer charakteristischen Erweiterung auftreten:

„Ich bin am Malochen dranne.“ (Ich bin schwer am arbeiten).

Der Beginn eines Geschehens lässt sich so ausdrücken:

„Et fängt am reechnen!“ („Es beginnt zu regnen“).

Diese Verlaufsform kann auch mit anderen Hilfsverben als sein konstruiert werden,

„Mach mich nich dat Hemd am Flattern!“ („Hör auf, sonst krieg ich noch Schiss.“)

Passiv-Formen werden seltener gebraucht, und wenn, dann gelegentlich in falsch oder schief konstruierter Weise:

„Hier werden Sie geholfen.“ – „Meine Omma is getz in Heim, da krichtse schön gekocht un allet sauber gemacht.“

Auch Präpositionen und Richtungsadverbien können analog dazu redundant benutzt werden und in einer Art Echo-Konstruktion auftreten:

Stell ma den Schrank dreckt anne Wand ran.“ -

„Ich bin inz Haus rein“ (gegangen).

„Willze nache Omma hin?“

Der Gebrauch der Präpositionen weist darüber hinaus Besonderheiten auf, im mittleren und östlichen Ruhrgebiet wird insbesondere das die Bewegung in eine Richtung anzeigende Wort „zu“ häufig durch „bei“ ersetzt, wobei entweder der Dativ:

„Ich geh’ beim Barras“ - „Ich gehe zur Bundeswehr“ - „Gehma bei die Omma“ - Gehma beiem Oppa“

Im Ruhrgebiet, aber auch oft im restlichen NRW geht man öfter mal „nach“ dem Krankenhaus und nicht „zum“ Krankenhaus, wobei „nach“ für längere Entfernungen verwendet wird und „bei“ für kürzere Distanzen:

„Komma bei mich bei!“ „Ich geh da nomma mitte Flex bei.“

„Da musse aba nomma beigehn“,bedeutet dementsprechend so viel wie „das ist so ja wohl noch nicht fertig“.

Im westl. Ruhrgebiet wird das „nach“ des Öfteren durch das „im“ ersetzt:

„Ich geh im Bett“ - (Ich gehe zu Bett)

„ich geh nachm Bäcker“ - (Ich geh zum Bäcker)

Auch „auf“ kann in dieser Bedeutung Verwendung finden:

„Auf Schalke gehn“ , (Besuch im Stadion des FC Schalke 04).

Un nowatt, Ruhrpottisch is kein Dialekt, nee,
dat hat wat mittn Heaazn zu tun, weisse Bescheid, nä!

Das Ruhrpott 1 x 1 von A-Z und Dönekes

-A-

Aalskuhle – ist eine Fäkaliengrube oder Plumpsklo,

hömma, dat sachte man hia früha so.

Aalschöppe/Aalscheppe – eine langestielige Schöpfkelle,

de brauchsse imma, füa alle Fälle.

Aahmt/Ahmd/Ahmt – das ist der Abend,

oda man sacht, einfach nua naabend.

Aasch – ist der Hintern, des Menschen Gesäß,

damit sitzte beim kackn auffm Gefäß.

aasn – das vergeuden oder verbrauchen,

z.B. beim qualmen, viele Ziggis zu rauchn.

äahrlich – heißt ehrlich oder ist es denn wahr

un is eina äährlich, is dat wundabar.

Ääawin/Ähwinn – ist der Männername „Erwin“,

so schreipt manz im Pott un nich in Wien.

abdackeln/abdampfen - ist traurig und betrübt weggehen,

wenn eina abdacklt, lassin nua gehn.

abdrücken – die Rechnung oder Schulden bezahlen,

dat macht man nich geane, nua unta Qualn.

abfeiern – das ist Party machen,

da tuhsse viel süppln un au viel lachn.

abfüllen – jemand mit Alkohol betrunken machen,

hömma, dann lässtet abba richtich krachn.

abgelaatscht – dann ist man überall rumgelaufen,

hat nix gefunn un kann sich nix kaufm.

abgelatscht – dann ist man ausgelaugt und sehr erschöpft,

dann hasse dich de Malooche, richtich voageknöpft.

abzocken – sich hinterlistig etwas aneignen, wegnehmen,

ker, dat is nich so fein, du sollz dich wat schämen.

abgezockt/abgezuppt – ist sehr erfahren und durchtrieben,

dann isset ganz klar, dat de Leutz dich nich liebm.

abglucksen – nach Aufforderung verschwinden/abhauen,

dann musse wohl gehn un späta ma schaun.

abklabastern – erfolglose und zeitaufwendiges suchen

un finnze wat nich, dann bisse am fluchn.

abklappern – ist das systhematische suchen und finden,

dann isset voabei un brauchs dich nich schindn.

abknappsen – von dem wenigen Geld noch etwas sparen,

dann kannze viel späta, im Ualaup ma faahn.

Abknöppen/abknöppsen – mit List und etwas abnehmen,

ker, dann sei voasichtich un tu wat untaneehm.

abkönn – wenn man jemanden leiden mag,

dat is ne Person, mittn besondren Schlag.

abnippeln – sagt man, sollte man sterben,

un de ganze Mischpoke, wiad dat Eabe dann eabm.

abplautzen – das rumgammeln auf der Coutch oder Bett,

dat macht man do geane , dat is do ganz nett.

Absacker – ist das letzte Getränkk vor dem Heimweg,

un irgndzwann, inne Poofe mich leeg.

absäbeln – das übereilte und ungeschickte Abschneiden,

dat sollte man tuhnlichst un imma vameidn.

abschleppen – jemanden mit nach Hause mitnehmen,

dat macht man do gean un zeucht vom gutn Benehm.

abseilen – sich verdrücken, sich vor etwas entziehen,

dann gehsse stifftn un biss am fliehn.

Aische – ist salopp für eine junge türkische Frau,

nimmze se alz deutscha mit, gibbet n´ Gau.

abkehren – wenn der Kumpel in Rente geht

un dat alz alz Beachmann, so gaanich vasteht.

Akktive – ist einfach nur die Filterzigarette,

die qualmt der Walla, imma no Kette.

Alsche – abwertend für Frau/ ungeliebte Nachbarin,

meißt isse bekloppt un imma am spinn.

Alta – die Anrede für einen Mensch oder den Mann,

dat sacht man imma, wenn man et kann.

Ambach – das heißt: „Was ist hier los“,

meist is dat Theata, imma ganz groß.

amtlich – heißt: „Das ist offiziell“,

dat is dann amtlich un au aktuell.

anbaggern – ist ein ganz plumper Flirt,

dann is der Gegnübba, ganz mächtich empöat.

anbölken – das ist wenn man jemanden anschreit,

dann gibbet meist Krach un großn Streit.

andötschen – ist etwas leicht anstoßen oder anschlagen,

dann geht wat im Aasch un groß is dat klaagn.

andüppsen – ist das anfüttern der Fische beim Angeln,

dann kannet de Fischkes an Futta nich mangln.

anflicken – jemand beschuldigen und etwas anhängen

hömma, dat isso, wie inne Ecke zu drängen.

angetüddelt – wenn man leicht angetrunken ist

un dat besaufen gaanich vamisst.

angraben – ist das andere Geschlecht anmachen

un so de Liebe, einma zu entfachn.

ankötteln – sich beliebt machen und einschmeicheln

un andre mit liebe Woate zu steichln.

anpeesn – das schnelle und hastige herbeilaufen,

dann kommze gerannt un eilich gelaufm.

anpflaumen – ist das kurzzeitiges lautes beschimpfen,

da tuhsse den andan, mit laute Woaate ma impfm.

anpieseln – ist das einschmeicheln und heranmachen,

wenn ich sowatt seh, da könnt ich lachn.

anspitzen – eine Aufforderung etwas schnell zu machen/tun,

dat is quasi ein Befehl, sich nich auszuruhn.

anströppen – sich seine Sachen ankleiden,

dat machsse jedn Tach un lässt sich nich vameidn.

antitschen – ohne Beschädigung etwas leicht berühren,

dann geht nix Kaputt un is kaum zu spührn.

antun – ist das hinnehmen oder mitmachen,

dat is meist nich schön un schonn gaanich zum lachn.

Apparillo – ist ein sehr großer Gegenstand,

der is mächtich groß un fast ein Gigant.

Appel – ist der Apfel vom Baum,

issa dann root, dann isset ein Traum.

Appelkahn – damit ist ein kleines Schiff mit gemeint,

un dat salzige Wassa, sein Spinnefeind.

Appelkitsche – ist vom Apfel das Kerngehäuse

un naschn det Nachts, de klein Mäuse.

Appelkraut – das Apfelkraut oder eingedickter Apfelsirup,

dat futtasse gean, willkomm im Clup.

Appeltat – so nennt man hier den Apfelkuchen,

den krisse bei Omma, gehse domma besuuchn.

appillan/appinn – das abschreiben und spicken,

dat machsse heimlich, mit listign Blickn.

applacken – sich abmühen und schwer arbeiten,

dat is ne Malooche, drübba brauch man nich streitn.

apsäbeln – ist das absägen oder abschneiden,

wenn et eima sein muss, lässt et sich nich vameidn.

apschlabbern – nennt man das feuchte Küssen,

dat geht au so weit, mit earotischn Eagüssn.

apsemmeln – ist das schnelle wegrennen oder abstürzen,

dat kann Gefäahrlich sein un dat Leebm vaküazn.

apspacken – salopp für tanzen oder ausgehen,

dat muss ja au eima sein, dat kannz doch vastehn.

Ärpel – nennt man die Kartoffel oder eine hässliche Person,

wer aussieht wien Ärpel, eantet Spott un au Hohn.

Ärpelschlot – das ist der leckere Kartoffelslat,

wenn de Mudda mittn Wüazen nich spaat.

Ascha – heißt: Prügel bekommen,

dann liechsse im Dreck un biss voll benomm,

Asche – ist umgangssprachlich im Ruhrpott für Geld,

un diese Asche, regieat de Welt.

Aschenkippe – nennt man die Müllhalde hier,

wer will schonn dahin, komm süppl nen Bier.

Asipalme – ist ironisch für eine Hochsteckfrisur,

dat is wat füre Frau, der Kerl bekommt ne Rasur.

Asischale – ist salopp für Cyurrywurst Pommes rot-weiss,

ich futta se geane, am liebstn schaaf un richtich heiß.

Assek/Assi –