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DIE KLEINE REPARATUR

111 einfache Anleitungen für Zuhause

THOMAS HESS

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SO FUNKTIONIERT DAS BUCH

Jeder hat sie, keiner mag sie – die kleinen Reparaturen im Haus oder in der Wohnung. Man ist schließlich kein Handwerker und schon bleibt‘s liegen und man arrangiert sich lieber damit: Die nachlaufende Toilettenspülung, Macken in Tapeten, Löcher im Teppich oder schief hängende Türen. Aber für jedes Problem gibt es Lösungen – schnelle und einfache Lösungen! Unser Ratgeber bietet das Praxis-Grundwissen und viele Anleitungen für Reparaturen, die man in Eigenregie und ohne Helfer bewerkstelligen kann. Okay, ein Helfer kann hier und da schon mal hilfreich sein, ist aber keine Grundvoraussetzung.

Tesa zur Reparatur, schleifende Türen kürzen oder den Hosenstall notdürftig schließen? BESSER NICHT! Worauf Sie getrost verzichten können, steht auf der linken Buchseite.

Ein Ratgeber für alle also, die kleine Reparaturen mit wenig Aufwand schnell erledigen und dabei auch Geld und Zeit sparen wollen. Sie können das Buch als Crashkurs lesen oder sich bei Bedarf Tipps zu Einzelthemen holen.

Kompakt, einfach und schnell

Also noch ein DIY-Ratgeber? Nicht ganz, das Buch behandelt alle wichtigen anfallenden Reparaturen – vom Fußboden über Möbel bis hin zu Fenstern, Kleidung und Fahrrädern. Was wird wie repariert und warum gerade so? Nur wer versteht, was er macht, macht‘s auch richtig – und kann so unvorhergesehene Probleme umschiffen: Das Buch gibt Hilfestellung für Alltagsprobleme und vermittelt nötige Grundkenntnisse wie Sägen, Schleifen, Kleben, Streichen und Knöpfe annähen. Denn Tapeten werden zum Beispiel je nach Materialart unterschiedlich verarbeitet und brauchen sogar unterschiedliche Kleister.

Minimaler Aufwand, maximales Ergebnis – ganz nebenbei

Ob Werkzeuge, Warenkunde oder benötigte Materialien: Ausführliche Tipps und Gebrauchsanweisungen machen auch absolute Greenhorns mit den wichtigsten Hilfsmitteln und Arbeitstechniken vertraut. Die Tipps direkt aus der Praxis lassen auch vermeintlich schwierige Arbeiten auf einmal leicht und verständlich erscheinen. Sie können Reparaturen, aber auch Renovierungen schnell und effektiv erledigen. Ganz nebenbei halt – das bewährte Prinzip unserer Buchreihe.

Daumen hoch oder runter – das bewährte Doppelseitenprinzip

Man kann nicht alles pauschal in gut und schlecht aufteilen. Bei kleinen Reparaturen klappt das allerdings ganz gut – mit dem Doppelseitenprinzip: In allen Kapiteln werden Sie auf Seitenpaare mit sprechenden Bildern treffen – ergänzt durch kompakte, prägnante Texte mit weiteren Tipps. Die linke Seite zeigt jeweils einen Irrtum oder eine umständliche Lösung – auf der rechten Seite sehen Sie, wie es richtig oder besser und effektiver geht. Die Sprechblasen – links orange, rechts grün – verraten noch weitere Infos oder Tipps.

Gewebeband nehmen, Türen einfach aufbocken oder Reißverschlüsse im Nu reparieren? VIEL BESSER! Mit den Tipps der rechten Buchseite meistern Sie die Situation oder erledigen die Reparatur schnell, bequem und stressfrei. Nachmachen erwünscht.

Klassiker und Wow-Effekt

Um klassische Arbeiten wie Tapezieren, Malern oder Laminat verlegen kommen Sie oftmals nicht herum. Videos oder Schritt-für-Schritt-Anleitungen gibt es dazu reichlich. Daher legen wir den Finger gleich auf die Hauptprobleme dieser Arbeiten, damit Sie krasse Fehler von Anfang an vermeiden. Wussten Sie eigentlich, wie wichtig die erste Bahn beim Tapezieren ist oder wie man im Handumdrehen alle Lichtschalter auf einmal sauber bekommt? Wie man schlecht schließende Schranktüren richtet? Außerdem finden Sie reichlich Tipps und Tricks, wie Sie schwierige Arbeitssituationen meistern oder das volle Potenzial beliebter Haushaltshelfer wie Gewebeband, Heißkleber und Kabelbinder nutzen. Schrauben an engen Stellen, den Daumen beim Hämmern schützen? Die vorgestellten Verwendungsmöglichkeiten werden Sie verblüffen.

Basiswissen für Jedermann

Schrauben, Dübel, Löcher bohren – wie war das noch mal? Welchen Dübel nehme ich wofür, welche Schraube für Rigips und was verrät mir der Bohrstaub über die Wand? Was gibt es beim Sägen und Bohren zu beachten, wie halte ich eine Säge am besten? Wir verraten es und geben darüber hinaus noch weiteres Basiswissen, aber auch Ideen und Anregungen zur Decken- und Wandgestaltung beziehungsweise zum Aufhängen von Bildern.

INHALTSVERZEICHNIS

Werkzeuge und Werkstatthelfer

So viel Werkzeug muss sein

Auch das darf nicht fehlen

Hauptsache billig? – Preiswert gebraucht!

Tipps zum Einrichten einer Werkstatt

Mit purer Kraft? – Mit Technik!

Auf die Finger? – Auf den Kopf!

Bedienungsanleitungen

Holzspalter? – Holzbohrer!

Schraubenlatein

Schrauben verzwickt

Mit Ärgern? – Mit Muttern!

Die Kunst des Bohrens

Womit wird gebohrt?

So hält alles bombensicher

Perfekte Dübel für jede Wand

Plötzlich dunkel? – Ganz schön helle!

Messen und markieren

Abgemessen? – Angeschlagen!

Kleben und verbinden

Bohrer raucht ab? – Wie geschmiert!

Wenn was fehlt …

Kabelbinder: perfekte Werkstatthelfer

Mit Wartezeit? – Mit zwei Klebern!

Hält einfach nicht? – Gewebeband!

Gewebeband in der Praxis

Handschrubben? – Maschinenwäsche!

Gegen den Schmutz

Lacke und Farben – die Basics

Wände, Decken und Böden

Ideen für schöne Wände

Die Wand sprechen lassen

Überstreichen? – Ausradieren!

Wände vorbereiten

Risse in der Wand zuspachteln

Einfach festkleben? – Farbe hält’s auch!

Womit tapeziert wird

Beim Tapetenkauf beachten

Grundlagen des Tapezierens

Einfach ran damit? – Erste Bahn richtet’s!

Tapeten reparieren

Löcher in Tapeten reparieren

So kommt die Farbe gut an die Wand

Päuschen? – Durchstreichen!

Machen Sie es sich so leicht wie möglich

Reinigungskommando? – Einfach abziehen!

Drunter und drüber? – Klare Kante geben!

Faktencheck Wandverkleidung

Laminat an der Wand

Schiefe Bahn? – Exakt ausgerichtet!

Noch mehr Tricks zur Bildhängung

Ideen für schöne Zimmerdecken

Festbohren? – Festklemmen!

Damit Sie nicht im Dunkeln stehen

Was die Verpackungen verraten

Deckenlampen aufhängen

Sandsturm? – Dreckfang!

Fummeln? – Saugen!

Die Eigenschaften der beliebtesten Böden

Beschädigte Teppichböden reparieren

Beschädigte Teppichböden flicken

Kraftmeier? – Stück für Stück!

Erste Hilfe Holz und Böden

So geht’s: Fertigparkett und Fliesen tauschen

Fliesen austauschen

Laminat legen, aber richtig

Parkett und Dielen abschleifen

Neu kaufen? – Einfach reinigen!

Fenster, Türen und Möbel

Hänger? – Aufgebockt!

Wenn Ihre Schranktüren Hänger haben

Türen in Schuss halten

Schließzylinder tauschen

Es flutscht nicht? – Schloss umdrehen!

Wenn‘s zieht: Fenster und Türen dichten

Abgestürzt? – Gewicht verteilen!

Abschleifen? – Einwachsen!

Möbel reparieren

Unsauberes Lackierbild?

Holz richtig lackieren

Wasser, Bad und Küche

Wasserfolter? – Wieder dicht halten!

Die Mischkartusche tauschen

Eingepackt? – Tauchbad!

Abfluss ist verstopft

Armaturen austauschen

Voll auf die Fünf? – Lass die Luft raus!

Kleinen Heizkörper tauschen

Wenn‘s im Kasten rauscht

Es läuft und läuft

Fugen säubern und erneuern

Stoffe und Kleidung

Festzurren? – Zudrücken!

Schnelle Hilfe für Kleidung

Knöpfe annähen in einer Minute

Der Fleck muss weg!

Von Nadeln und Zwirn

Kniffe fürs Nähen

Strumpfhosen-Tricks

Fahrräder

Routinecheck und kleine Fehler

Einfach weiten? – Gezielt drehen!

Kettenschaltwerk einstellen

Sitzposition optimal einstellen

Wenn das Licht nicht geht

Service

Haftung, Versicherungen

Ihr gutes Recht …

Das ist erlaubt

Nie ohne Absprache

Was der Vermieter verlangen darf und was nicht

Angebohrt? – Eingeklemmt!

Stichwortverzeichnis

Impressum

WERKZEUGE UND WERKSTATTHELFER

Hämmern, bohren, sägen – Werkzeug ist wichtig für passionierte Heimwerker. Sie brauchen es einfach – und dann oft vom Feinsten. Aber auch in jedem normalen Haushalt fallen regelmäßig kleinere Arbeiten und Reparaturen an, für die jeder eine praktische Grundausstattung an Werkzeug im Haus haben sollte.

SO VIEL WERKZEUG MUSS SEIN

BESTIMMTE WERKZEUGE BRAUCHT MAN IMMER WIEDER – sparen Sie bei der Grundausstattung aber nicht an der Qualität, das führt nur zu Frust. Robustes Markenwerkzeug ist fast unverwüstlich.

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EIN UNIVERSALWERKZEUG gibt es leider nicht, eine kleine Kollektion braucht jeder, ob Mieter oder Hausbesitzer. Liebe Männer, liebäugeln Sie nicht gleich mit der Vollausstattung, sondern ergänzen die Werkzeuge nach und nach. Sie werden ja in der Praxis merken, was Sie vermissen. Ein solider Akkuschrauber sollte Standard sein, der bei leichten Arbeiten auch die Bohrmaschine ersetzt. Aus unserem Akkubohrschrauber-Test von 2/2019 können wir für ambitionierte Heimwerker den Klassenprimus Worx WX 175 für 220 Euro empfehlen. Etwas günstiger: der Dewalt DCD777 S2T–QW oder der Einhell Expert Plus TE–CD 18 Li.

image Bei Zangen achten Sie auf Leichtgängigkeit – und dass man sich die Finger nicht am Griff einklemmen kann.

image Schraubendreher und Steckschlüssel aus Chrom-Vanadium halten am besten. Wichtig: Verschiedene Größen.

image Werkzeug-Sets sind oft günstiger, enthalten aber Werkzeug, das man nicht braucht. Also vor dem Kauf unbedingt vergleichen.

AUCH DAS DARF NICHT FEHLEN

DIE UMFANGREICHE ÜBERSICHT ZEIGT SCHON, dass auch die Grundausstattung nicht in eine Küchenschublade passt. Ein Werkzeugkasten muss her – oder alternativ ein Werkzeugkoffer.

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EIN WERKZEUGKOFFER hält das Werkzeug zusammen und erspart nervige Sucherei. Der fasst dann auch Kleinkram wie Pinselsets und Maßband, die sonst meist in Küchenschubladen verschwinden. Idealerweise hat jedes Werkzeug seinen eigenen Einsteckplatz – griffbereit und man überfüllt den Kasten nicht. Denn nur allzu gerne landen sonst auch Schrauben, Nägel und Dübel lose verteilt im Werkzeugkasten.

image Gutes Werkzeug ist sauber verarbeitet. Man merkt’s schon im Baumarkt: Metallbärte an Nahtstellen können sogar zu Verletzungen führen.

image Breite Griffe sind besser als dünne, die sich leicht in die Hand drücken, wenn es mal richtig zur Sache geht. Zweikomponentengriffe sorgen bei Zange, Hammer und Schraubendreher für mehr Halt.

image Der Preis ist ein Qualitätsmerkmal: Hochwertigere Metalle sind teurer und brechen auch bei robustem Einsatz nicht ab. Gelegenheitsheimwerker greifen preislich zum guten Mittelfeld, bei Elektro zu Marken-Einstiegsmodellen.

HAUPTSACHE BILLIG?

NEUES WERKZEUG ÜBERSTEIGT rasch das Budget. Sparen Sie aber nicht am falschen Ende – das rächt sich schon beim ersten härteren Einsatz.

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EINE WERKZEUG-GRUNDAUSSTATTUNG kostet ohne Bohrmaschine und Stichsäge mindestens 200 Euro, davon gut 100 Euro für einen lang-lebigen Akkubohrer, bei dem es dann auch nach Jahren noch Ersatzakkus gibt. Billiges Werkzeug kann sich kein Heimwerker leisten. Ob abgelöste Hammerköpfe, verbogene Schraubendreher oder rasch streikende Akkuschrauber – vermeintliche Schnäppchen enttäuschen schnell und können sogar zum echten Sicherheitsrisiko werden, wenn es in der Praxis einmal richtig zur Sache gehen soll.

PREISWERT GEBRAUCHT!

GERADE BEI MARKENWARE hat gebrauchtes Werkzeug Vorteile. Man muss nur genau hinsehen und sollte gewerbliche Verkäufer meiden.

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MASSIVE WERKZEUGE wie Hammer, Zangen und Maulschlüssel sind beim Heimwerken fast unverwüstlich und auch gebraucht eine gute Investition, solange sie nicht abgenutzt sind. Normale Gebrauchsspuren sind dagegen sogar gut, dann war das Werkzeug wirklich in Gebrauch und funktioniert demnach. Vorsicht bei Werkzeugen mit Klinge: Wurden sie falsch geschliffen – erkennbar an unregelmäßigen Linien – bleiben sie besser liegen! Markenelektrogeräte sind inklusive Anleitung ok, wenn sie nicht uralt sind oder gewerblich im Einsatz waren.

TIPPS ZUM EINRICHTEN EINER WERKSTATT

Nur für Heimwerker! Da darf es ruhig mal dreckig werden, da stören weder Hammerschläge noch eine Stichsäge oder die Standbohrmaschine: Die eigene Werkstatt ist ein Raum für nur einen Zweck – für Reparaturen und kreative Projekte. Geräte und Zubehör dürfen nur mit einziehen, wenn sie auch ihren Stammplatz bekommen und nicht im Weg herumstehen, und nur dann! Damit die Arbeit auf Dauer Spaß macht und die Werkstatt nicht nach einem halben Jahr zum Abstellraum oder Getränkekastenlager verkommt, ist vorher etwas Planung nötig:

1. Welcher Raum ist geeignet?

Mit der Wahl der Räume hat man es in einem Haus einfacher als in einer Wohnung: Keller, Dachboden, Garage oder doch einfach einen ungenutzten Raum umfunktionieren? Einige Räume scheiden gleich wieder aus: In einem sonst idealen Gartenhaus fehlt meist der Stromanschluss, beim Dachboden macht einem die Schräge einen dicken Strich durch die Rechnung – und wer will auch andauernd seine Materialien dort hochschleppen. Aus demselben Grund ist auch eine Fahrradwerkstatt im Keller unpraktisch. Rechnen Sie für eine Werkstatt mit mindestens 10 Quadratmetern Platz. Sonst kann man nicht mit langen Werkstücken hantieren und schon eine übliche Werkbank ist über einen Meter lang und gute 60 cm tief. Trocken und gut belüftbar ist neben der guten Erreichbarkeit das zweite wichtige Kriterium. Denn ob Lackieren oder Schleifen – da geht ohne richtiges Lüften gar nichts. Und das ist nur bei entsprechend großen Fenstern möglich.

In einer Werkstatt sollte es trocken sein. Im Zweifelsfall helfen Sie mit Raumentfeuchtern nach! Denn sogar in leicht feuchten Räumen macht sich der Rost sonst mit der Zeit über alles her – Nägel, Schrauben und Werkzeug. Nichts ist sicher. Rostiges Handwerkzeug ist zwar noch vergleichsweise harmlos und arbeitet auch normal. Aber rostige Schrauben und Nägel? Nein, die will man nicht mehr nutzen!

2. Für Strom und Wasser sorgen

Ohne Strom läuft nichts. Je mehr Steckdosen, desto besser. Nichts ist nerviger, als dauernd das Verlängerungskabel zu bemühen oder ständig den Netzstecker für eine zweite Maschine zu wechseln. Wasser wäre das i-Tüpfelchen, aber wenn es nicht vorhanden ist, lohnt sich die nachträgliche Installation eines Anschlusses meist nicht.

Tipp: Werkzeuge arbeiten mit 230 V. Wer mehr Power braucht, kann sich vom Fachmann in vielen Fällen einen 400-V-Starkstromanschluss legen lassen.

3. Nicht im Dunkeln arbeiten

Viele Reparaturen erfordern Konzentration und Augenmaß und damit auch ausrei chend Licht. Leuchtstoffröhren sind passé, den Job übernehmen heute so gut wie ausschließlich sparsame LEDs. Nein, nicht die eingebauten LEDs vieler Geräte. Die dienen nur zur besseren Orientierung und zur Sicherheit – für Ihre und die des Werkstücks. Leuchten sollten im Tageslichtspektrum strahlen, was einen leicht bläulichen Farbton ergibt und einer Farbtemperatur um die 5 500 K entspricht. Das ist kein urgemütliches Kuschellicht, aber für das Auge angenehm. Und darum geht es in der Werkstatt.

Tipp: Hängeschränke sind dem Licht oft im Weg. Abhilfe schaffen Sie mit integrierten Unterbauleuchten – oft LED-Bändern – oder klassischen Werkstattlampen.

4. Stabile Arbeitsfläche

Mal eben ein Brett durchbohren, ein Holzstück abschleifen oder es lackieren – geht doch schnell in der Wohnung. Nein, gehen Sie auch für vermeintlich kleine oder schnell zu erledigende Arbeiten in Ihre Werkstatt und hämmern und bohren auch möglichst nur dort auf einer nicht kippelnden Werkbank mit stabiler Arbeitsfläche. Tischkanten, Stühle, die Küchenarbeitsfläche oder Bierkästen sind völlig untaugliche Arbeitsunterlagen. Man neigt natürlich dazu, Laminat und andere Werkstücke direkt auf der Baustelle abzulängen. Dafür gibt es die stabilen, klapp- und verstellbaren Werktische als eine Art Miniwerkbank to go.

Tipp: Wer viel schleift, kennt das Problem: Bretter und Hölzer lassen sich nirgendwo einspannen und rutschen dann immer weg. Legen Sie einfach eine Antirutschmatte vom Teppich unter, die das Holz in Position hält.

5. Stauraum gibt’s nie genug

Im Laufe einer Heimwerkerkarriere baut man seinen Gerätepark ständig aus. Schwerlastregale aus Metall sind als Stauraum irgendwann ebenso unentbehrlich wie spezielle Lochwände für Kleinwerkzeuge. Auch Sichtkästen für Schrauben, Dübel und Nägel lassen sich gut an der Wand befestigen. Hängeschränke sind zum Glück Vielfraße, in denen fast alles verschwindet, aber griffbereit bleibt. Die Schränke sollten nur nicht zu tief sein: Da sie meist über einer Arbeitsfläche hängen, stößt man sich sonst leicht den Kopf an. Viele Werkbänke haben gleich integrierte Schubladen oder Schränke. Alternativ können Sie auch alte Kommoden und Schränke nehmen, über denen Sie eine Arbeitsplatte auf stabilen Böcken oder Stützen befestigen. Da ist die Fantasie eines Heimwerkers gefragt!

MIT PURER KRAFT?

HIN UND HER UND HIN UND HER – beim Sägen regiert oft rohe Gewalt. Das kostet nicht nur Schweiß, sondern auch das eine oder andere Werkstück.

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WILDES RUMSÄBELN mit der Handsäge hat mit Heimwerken nicht viel zu tun, ist aber gängige Praxis – auch wenn es mehr ans Feuermachen mit zwei Stöckchen erinnert und ebenso anstrengend ist. Stumpfe Sägeblätter kosten Kraft und lassen die Schnittränder auch noch ausfransen, sind aber oft nicht die Ursache für schlechte Ergebnisse. Denn ob grobes Holz, feines Holz oder auch Metall, die Sägeblattzahnung bestimmt das Einsatzgebiet. Feine Metallsägeblätter gehen auch für Kunststoff, Holz verlangt aber nach gröberen Zähnen!

MIT TECHNIK!

LASS EINFACH DIE SÄGE ARBEITEN! Ist das Sägeblatt dann auch noch schön scharf, ist die Arbeit im Nu erledigt – und nicht der Heimwerker!

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BRAUCHT MAN FÜR HANDSÄGEN eine Bedienungsanleitung? Und ob, das erleichtert die Arbeit ungemein. Ob Fuchsschwanz, Bügelsäge oder Japansäge – nutzen Sie die gesamte Länge des Sägeblatts und ziehen die Säge langsam vor und zurück. Bei Fuchsschwänzen, die auf Stoß sägen, üben Sie auch nur in Stoßrichtung etwas Kraft aus und ziehen die Säge ohne Druck zurück. Yogaübungen sind beim Sägen unerwünscht, ermüdungsfreies Sägen gelingt nur, wenn Arm und Säge möglichst in einer Linie liegen und das Handgelenk gerade bleibt.

AUF DIE FINGER?

UND ZACK … Bis ein Nagel im Holz oder in der Wand hält, muss man ihn festhalten – Daumen und Zeigefinger sind durch Hammerschläge akut gefährdet.

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ES PASSIERT MEIST bei kleinen Nägeln oder an unzugänglichen Stellen: Der Hammer verfehlt sein Ziel und trifft den Heimwerker. Auch wer „nur mal eben“ ein Bild aufhängen will, macht schnell die schmerzhafte Erfahrung. Also aufpassen! Es gibt Nagelhilfen auch als Nagelhalter zu kaufen. Trifft der Hammer auf Holz, lassen sich die entstandenen Dellen übrigens mit heißem Wasser ausbügeln, das Sie auf die Druckstelle träufeln. Das Holz quillt in der Druckstelle auf und im Idealfall ist danach vom Missgeschick nichts mehr zu sehen.

AUF DEN KOPF!

EINFACHE HILFSMITTEL halten den Nagel, bringen Ihre Finger aus der Gefahrenzone und Sie treffen auch Mininägel genau auf den Kopf.

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NEHMEN SIE, WAS GERADE GREIFBAR ist: Gute und sehr präzise Nagelhalter sind Spitzzangen, bei längeren Nägeln auch handelsübliche Wäscheklammern. Dabei schnappen sich Holzwäscheklammern die Nägel dank ihrer großen Auflagefläche übrigens wesentlich besser als Kunststoffklammern. Sehr kurze Nägel oder dünne Drahtstifte zum Bilderaufhängen stecken Sie in eine Haarklammer oder dünne Pappstreifen. Die Pappe können Sie anschließend einfach um den Nagel herum abzupfen, sobald er sicher in der Wand oder im Werkstück hält.

BEDIENUNGSANLEITUNGEN

Der Hammer hämmert, der Schraubendreher dreht Schrauben und Sägen – klar, die sägen. Aber ein paar grundlegende Dinge sollten Sie auch bei simplen Werkzeugen beachten. Eine falsche Handhabung kostet nicht nur Zeit, Kraft und Nerven, sondern oft auch das ein oder andere Werkstück.

1. Hämmern

Nicht wild draufloskloppen, sondern den Stiel fast am Ende anpacken und den Schwung des Hammerkopfes für sich arbeiten lassen. Greift man den Stiel weit vorne, könnte man auch gleich mit einem Stein hämmern. Ruhig und langsam aus dem Ellenbogen heraus hämmern, lieber wenige gezielte Schläge als ein hektisches Rumhämmern, wobei man höchstens den Daumen trifft. Die Energie zum Einschlagen soll vom Hammergewicht kommen, nicht von einem möglichst weiten Ausholen.

2. Schraubendreher

Sie brauchen für die meisten Arbeiten Flachschlitz-Schraubendreher in drei Größen sowie Kreuzschlitz-Dreher mit Phillips- und Pozidriv-Klingen (s. S. 24). Die Schneide der Klinge muss immer stramm im Schraubenschlitz sitzen. Zu dünne Schneiden rutschen sonst dauernd aus dem Schlitz heraus. Fatal: Kleine Schraubendreher für zu große Schrauben, die Klingen brechen leicht. Schraubendreher nicht als Meißel verwenden. Es gibt zwar Modelle mit durchgehender Klinge und eingebauter Schlagkappe, die dafür ausgelegt sind, aber bei üblichen Modellen wird der Schaft entweder scharfkantig oder er splittert ab.

3. Wasserwaage

Legen Sie eine Wasserwaage ganz und möglichst in die Mitte einer Fläche oder eines Balkens, sie sollte nirgends „in der Luft schweben“. Auch wer lieber mit einer Laser-Wasserwaage Bilder aufhängt oder Striche an die Wand pinselt, kommt um klassische Wasserwaagen nicht herum: Das Ausrichten von Pfosten, Türen oder anderen frei stehenden Bauteilen geht mit dem sonst hilfreichen Laser einfach nicht.

4. Rohr- und Wasserpumpenzange

Kann man dabei etwas falsch machen? Ja, denn viele wundern sich, warum die Zangen am Werkstück oft so schlecht halten wollen. Man hält sie meist ganz einfach nur falsch herum: Halten Sie die Zange so in der Hand, dass der längere Griff innen ist und gegen den Daumen drückt, den kurzen Griff zieht man dann mit den Fingern ran.