Ferdinand: (fällt in fürchterlicher Bewegung vor ihr nieder).

Luise! Hast du den Marschall geliebt? Ehe dieses Licht noch ausbrennt stehst du vor Gott!

Luise: (fährt erschrocken in die Höhe). Jesus! Was ist das?

Und mir wird sehr übel. (Sie sinkt auf den Sessel zurück.)

Ferdinand: Schon? Über euch Weiber und das ewige Räthsel!

Die zärtliche Nerve hält Freveln fest, die die Menschheit an ihren Wurzeln zernagen; ein elender Gran Arsenik wirft sie um.

Luise: Gift! Gift! O mein Herrgott!

Ferdinand: So fürchte ich. Deine Limonade war in der Hölle gewürzt. Du hast sie dem Tod zugetrunken.

Luise: Sterben! Sterben! Gott Allbarmherziger! Gift in der Limonade und sterben! O meiner Seele erbarme dich, Gott der Erbarmer!

Friedrich Schiller: „Kabale und Liebe“, fünfter Akt, siebte Szene

Stefan Benz

Theaterdurst

Herr Beck und die Höllenlimonade

Inhalt

Erster Aufzug: Tamora

Zweiter Aufzug: Medea

Dritter Aufzug: Julia

Vierter Aufzug: Luise

Fünfter Aufzug: Alkmene

Die Personen

Justus Beck, Theaterkritiker und Weinhändler

Paula Berlepp, seine Haushälterin

Juliane, seine längst verstorbene Frau

Kevin Jung, Online-Chef der „Neuen Post“

Sigrid Huxhorn, Becks alte Kollegin bei der „Neuen Post“

Franz Mager, Praktikant der Zeitung

Bernd Rudolf, Polizeipräsident

Klaudia Martini, Frau des Stadtkämmerers

Traudel Kalbfleisch, Kulturausschussvorsitzende

Jakob Oswald, der Intendant

Philipp Mauss und Gerd Wurmser, Dramaturgendiener

Hagen Wolf, Generalmusikdirektor

Veronika Billstedt, Schauspielerin und Wolfs Freundin

Sonja Kramer, Eva Abt und Katharina Maibaum,

Schauspielerinnen, denen ihre Rollen schlecht bekommen

Jutta Meiser, Inspizientin und Becks Theater-Informantin

Kornmeier, Verwaltungsdirektor

Bernd Huber, Schauspieldirektor

Uli Edenberger und Kalle Klappinger, Requisiteure