Theologischer Kommentar zum Neuen Testament
Herausgegeben von
Ekkehard W. Stegemann
Angelika Strotmann
Klaus Wengst
Band 9
Der Brief an die Gemeinden in Galatien
Verlag W. Kohlhammer
Umschlagbild entnommen aus „Nestle-Aland – Novum Testamentum Graece“, S. 498
27. revidierte Auflage
© 1898,1993 Deutsche Bibelgesellschaft
1. Auflage 2019
Alle Rechte vorbehalten
© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Print:
ISBN 978-3-17-033339-0
E-Book-Formate:
pdf: ISBN 978-3-17-033340-6
epub: ISBN 978-3-17-033341-3
mobi: ISBN 978-3-17-033342-0
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Der Galaterbrief soll einen Konflikt bewältigen. Neue Missionare propagieren, man müsse sich beschneiden lassen, um zum Volk Gottes zu zählen. Dem setzt Paulus entgegen: Durch Jesus Christus, Abrahams- und Gottessohn, und seine Hingabe am Kreuz sind die, die zu ihm gehören, Kinder Abrahams und zugleich Kinder Gottes und frei vom Gesetz.
Das Evangelium als Freiheit vom biblisch-jüdischen Gesetz hat - oft mit antijüdischen Untertönen - Geschichte gemacht. Doch Paulus vertritt auch im Galaterbrief ein sehr viel weiteres Verständnis der Bibel Israels. Auf dessen Grundlage prägt er ein: Bindung an Jesus Christus heißt Befreiung zu einem neuen Leben.
In hermeneutischen Reflexionen und in einem längeren Schlussteil tritt der Kommentar in ein einstimmendes und kritisches Gespräch mit dem paulinischen Evangelium ein.
Peter von der Osten-Sacken war bis zu seiner Emeritierung Professor für Neues Testament und Christlich-Jüdische Studien sowie Leiter des Instituts Kirche und Judentum an der Humboldt-Universität Berlin.
Das Fluchgeschehen
Das Evangelium
Offenbarung und Deutungshoheit: Paulus und die Rabbinen
Die Wahrheit des Apostels (a): Seine Biografie
Zu jüdischem Verständnis des Judentums
Die Wahrheit des Apostels (b): Der Apostelkonvent
Einheit statt Spaltungen
Zum Bericht über den Apostelkonvent in Apg 15
Die Wahrheit des Apostels (c): Der Konflikt in Antiochien
Ungelöste Fragen: Ein Wort für Petrus und Barnabas
Glaube/Vertrauen, Kreuz und Auferweckung
Die Aufhebung der Unterschiede
Gal 4,1-7 als Beispiel paulinischer Theologie
Die Anrede Gottes als Abba: Texte als Korrektiv
Zeit und Gesetz
Die paulinische Interpretation der Bibel Israels
Nein zu Israel als Erben?
Nein zur Kirche als Erbin?
Ein neuer vierfacher Schriftsinn
Zur spirituellen Seite der Beschneidung
Begierden oder Kataloge einst und jetzt
Liebe macht glücklich oder die Rehabilitierung des Gesetzes
„… und niemandem untertan“! Zum geistlichen Geschenk der Freiheit
Unentrinnbare Vergeltung? Von Säen und Ernten, Verderben und ewigem Leben
Der Schwur vom Berg im Lande Morija
Vorwort
A. Einleitung
1. Der Verfasser: Apostel des Messias für die Völker
2. Die Adressatenschaft
3. Situation und Problem des Briefes
4. Das Dokument: Ein apostolischer Gemeindebrief
5. Zum Galaterbrief in Theologie- und Kirchengeschichte
6. Hermeneutische Fragen
7. Aufbau des Kommentars und Literaturrezeption
8. Lesehilfen
B. Auslegung:Der Briefbeginn (1,1–5)
Flüche statt Dank: Das Proömium (1,6–9)
I. Die Herkunft des Evangeliums für die Völker und der Kampf des Apostels für dessen Erhaltung (1,10–2,21)
0. Zum Aufbau
1. Die Zeit vor dem Apostelkonvent: Berufung und erste Jerusalemreise (1,10–24)
2. Der Apostelkonvent: Zweite Jerusalemreise und Übereinkunft der Apostel (2,1–10)
3. Der Konflikt in Antiochien und seine theologische Durchdringung (2,11–21)
II. Das Evangelium und die Schrift: Der Sohn und die Seinen als Erben Abrahams (3,1–4,31)
0. Zum Aufbau
1. Von Abraham, seinem Samen Christus und der Gabe des Geistes (3,1–18)
1.1 Die Erinnerung an den Anfang: Der Empfang des Geistes aus der Kunde vom Vertrauen (3,1–5)
1.2 Das Zeugnis der Schrift: Die aus dem Vertrauen Lebenden sind Kinder Abrahams und Empfänger/innen des Segens (3,6–9)
1.3 Das Zeugnis der Schrift: Die, die aus dem Tun des Gesetzes leben, sind unter dem Fluch (3,10–12)
1.4 Das Kreuz Christi als Befreiung vom Fluch des Gesetzes und als Erfüllung der Abraham gegebenen Verheißung (3,13f.)
1.5 Die Unverbrüchlichkeit der Verheißung (3,15–18)
2. Der Erbe und die Erbengemeinschaft (3,19–4,7)
2.1 Schrift, Verheißung und Gesetz: Eine Gratwanderung (3,19–25)
2.2 In Christus Jesus: Gottes Kinder und Abrahams Erben (3,26–29)
2.3 Vater, Sohn und Geist: Paulinische Soteriologie (4,1–7)
3. Familienprobleme, Erbschafts- und Verwandtschaftsfragen (4,8–31)
3.1 Befürchtungen (4,8–11)
3.2 Erinnerung an das Glück des Anfangs: Die erste Begegnung (4,12–20)
3.3 Erbberechtigte Kinder Abrahams: Die mütterliche Linie (4,21–31)
III. Evangelium und Gesetz: Das Geschenk der Freiheit als Erbe (5,1–6,10)
0. Zum Aufbau
1. Das Geschenk der Freiheit und seine Gefährdung (5,1–12)
2. Gelebte Freiheit als Kampfexistenz (5,13–24)
3. Gelebte Freiheit zwischen Drohung und Verheißung (5,25–6,10)
Grußlos nach Galatien: Der Schluss des Briefes (6,11–18)
C. Resümee und Reflexionen
1. Das Abraham verheißene, von Christus und den Seinen angetretene Erbe: Konturen des Briefes
2. Globale Ausrichtung und gelebter Ort des paulinischen Evangeliums
3. Erst kommt der Mensch und dann die Konfession: Die Wende seit der Aufklärung
4. Menschenwürde und Menschenrechte in theologisch-kirchlicher Perspektive
5. Ausprägungen und Perspektiven des paulinischen Evangeliums
Anhang
Literatur
Register
Gerne statte ich zu Beginn meinen von Herzen kommenden Dank an alle die ab, die auf diese oder jene Weise mit dem vorliegenden Kommentar verbunden sind.
In der weiter zurückliegenden Anfangszeit seiner Vorbereitung haben sich Viola Körner und Dr. Christoph Kock durch ihre Literaturrecherchen um ihn verdient gemacht. Das Team der Bibliothek der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität unter Leitung von Dr. Agnes Winter, namentlich Martin Wolf, war eine stets freundlich-hilfsbereite Anlaufstelle für alle Bücherwünsche. Dr. Judith Rohde, Dr. Roger D. Aus und Pfarrer em. Dieter Zeile haben mich auf ganz unterschiedliche Literatur aufmerksam gemacht, die mir sonst entgangen wäre. Mit Dr. Ulrich Victor habe ich förderliche Gespräche über Fragen der griechischen Grammatik führen können, und mein Berliner Kollege Rainer Kampling hat mir solidarisch den Weg zum gleichsinnigen Gebrauch des lateinischen Adjektivs solidarius frei gemacht. Florian Specker, der stellvertretend für alle seitens des Kohlhammer Verlages Beteiligten genannt sei, hat als Lektor den Kommentar in der Phase der Vorbereitung der Drucklegung durch sein Verständnis, seine Geduld und nicht zuletzt durch seine unermüdliche Hilfe bei der digitalen Erstellung der Register gefördert. Der Herausgeber der Kommentarreihe Klaus Wengst hat das Manuskript so sorgsam und anregungsreich durchgesehen, wie es sich ein Autor nur wünschen kann. Dr. Viola Schrenk und Philipp Schulz haben akribisch und mit manchem förderlichen Hinweis die Korrektur des druckfertigen Manuskripts gelesen. Sollten dennoch Druckfehler übersehen sein, so gehören sie zu den Teilen, die ich allein durchgesehen oder in denen ich nach Abschluss ihrer Arbeit noch diese oder jene kleinere Ergänzung vorgenommen habe. Nicht zuletzt danke ich Philipp Schulz für seine Mitarbeit bei der Überprüfung der Zitate.
Ich widme den Kommentar meinen ehemaligen Studentinnen und Studenten, die mir durch ihre wache Teilnahme das Lehren und gemeinsame Lernen zur Freude gemacht haben.
Berlin, den 12. Mai 2018 Peter von der Osten-Sacken