Globi Die schönsten Geschichten aus 80 Bänden

World Copyright © 2012

Globi Verlag, Imprint der Orell Füssli Sicherheitsdruck AG, 8036 Zürich

www.ofv.ch / www.globi.ch / www.globicity.com

1. Auflage

ISBN 978-3-85703-445-9

Alle Rechte vorbehalten

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch einzelner Teile,

nur mit Genehmigung des Globi Verlages gestattet.

Umweltverträglich gedruckt

2012

Druck und Bindung: Westermann Druck Zwickau GmbH

Die Reihenfolge der Globi-Bände entspricht nicht immer der Chronologie ihres Erscheinens. Eine Übersicht zu den Globi-Publikationen bietet das Buch «Gobi und seine Zeit». Im vorliegenden Band werden auch überarbeitete Texte abgedruckt. Für den Globi-Verlag war vorrangig, dass die Kinder von heute die Geschichten verstehen.

Globi

Die schönsten Geschichten

aus 80 Bänden

Herausgeber: Globi Verlag

Schöpfer der Globi-Figur: Robert Lips

Geschichten und Zeichnungen:

Robert Lips, Werner Büchi, Peter Heinzer, Heiri Schmid, Samuel Glättli

Geschichten und Verse:

Alfred Bruggmann, Jakob Stäheli, Guido Strebel, Christoph Schuler, Jürg Lendenmann

Liebe Kinder

Globi wird achtzig Jahre alt. Wie hat er es nur bis in dieses Alter geschafft, jugendlich und interessant zu bleiben? Weil er immer neue Streiche ausheckt? Weil er sich stets für Neues interessiert für Chemie und Architektur, aber auch für Musik und Schweizer Sagen? Weil er voller Ideen ist? Weil er keine Angst hat zu scheitern? Oder einfach weil ihn die Kinder gern haben? Weil sie seine freche Seite lieben? Weil er immer authentisch, glaubwürdig und er selber ist?

Globi hat die Eigenschaften, die auch Kinder haben oder gerne hätten: Er ist mutig, neugierig, erfindungsreich, gross-mäulig und angeberisch. Manchmal hat er Angst und manchmal geht ihm alles schief. Dann kann er ziemlich wütend sein. Globi ist impulsiv und gutwillig, er kann motivieren und begeistern. Globi ist nicht immer brav, er weiss vieles besser und kann ein rechter Schlaumeier sein.

Eigentlich war Globi eine Werbefigur, die Ignatius Schiele, Werbechef des Globus, zusammen mit dem Zeichner Robert Lips erfunden hat. Die Geschichte seiner Ankunft in Zürich hat die Kinder gepackt. Sie wollten mehr von dem seltsamen Vogel wissen, mehr von ihm sehen und lesen, sie wollten ihm begegnen. Als dann Globi tatsächlich auf den Strassen von Zürich herumspazierte, war dies eine Sensation. Buben und Mädchen liefen ihm scharenweise hinterher, viele Erwachsene ebenso. Globi war die Hauptfigur an einem grossen Fest, dem ersten Jugendmeeting 1932 im Globus. 14 Tage lang war das ganze Kaufhaus ein einziges Kinderparadies. Mit Schiessbuden, einer Puppen-schneiderei, Hau-den-Lukas und vielem mehr. Zu trinken gab’s Süssmost und Wasser. Und alles war gratis.

Das war vor rund 80 Jahren. Damals hatten die Kinder kein Handy, kein Fernsehen und keine Comics. Schnell wurde Globi für viele Kinder zum Freund. Sie schrieben ihm Briefe, schickten Zeichnungen und selbstgebastelte Geschenke. Schliesslich gründeten sie Globi-Fanclubs und nannten sich «Globianer».

Zum zweiten und dritten Jugendmeeting erschien eine Globi-Zeitung, und sie war in wenigen Tagen vergriffen. Den Globus Direktoren wurden diese Feste für ihr feines Kaufhaus zu turbulent. Doch hatten auch sie Globi inzwischen ins Herz geschlossen, und so widmeten sie dem Vogel mit den karierten Hosen eine eigene, regelmässig erscheinende Zeitschrift. Schliesslich waren die Kinder die zukünftige Kundschaft, und der wollte man etwas bieten.

In der Globi-Zeitung gab es Bastel- und Spielanleitungen, Rätsel und Geschichten. Alle Kinder, die Globi einen Brief schrieben, erhielten eine persönliche Antwort. Auchdie Wettbewerbe, bei denen Preise zu gewinnen waren, fanden bei den Kindern grossen Anklang. In den Jahren des Zweiten Weltkriegs rief Globi zur Wohltätigkeit auf und die Kinder folgten seinem Ruf mit grossem Eifer. Eine besondere Attraktion aber waren in jedem Heft die von Buben wie Mädchen heiss geliebten Globi-Abenteuer mit den Zeichnungen von Robert Lips.

So kam 1935 das erste Buch mit Globi-Geschichten heraus: «Globis Weltreise». Doch verkaufte sich das Buch nicht so, wie man gehofft hatte. Also versuchte man es 1938 mit «Globi Junior» noch einmal. Diesmal gab es Verse zu den Bildern, das liess sich besser vorlesen. In den Jahren des Zweiten Weltkriegs sollte die Globi-Zeitung eingestellt werden, Papier war knapp und Zeichner, Dichter und Briefkastenonkel waren im Militär. Doch die Globianer und sogar ihre Väter und Mütter, Lehrer und Kinderärzte setzten sich für die Zeitung ein.

Schliesslich gab die Globus Direktion nach und sie konnte weiterhin erscheinen. Aber die Zeiten änderten sich. 1970 erschien die Globi-Zeitung zum letzten Mal. Auch die Kinder haben sich geändert, aber ihre Liebe zu Globi besteht immer noch. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass Globi seit jeher allen Medien gegenüber stets aufgeschlossen ist.

1941 erschien das Lied der Globianer auf Schallplatte. 1949 drehte Julius Pinschewer den Zeichentrickfilm «Globis gutes Herz». Als in der Schweiz das Fernsehen eingeführt werden sollte, beteiligten sich auch die Globi-Schöpfer Schiele und Lips und natürlich Globi selbst an den Probesendungen. «Globi beim Fernsehen» hiess das Globi-Buch von 1961. Erfolgreich sind bis heute die Globi-Hörspiele, «Globis Abenteuer» war 1976 das erste. Der bekannte Schauspieler Walter Andreas Müller leiht Globi für MC und CD seine Stimme.

Heute beschäftigt Globi mehrere Teams von Zeichnern und Textern. Mit ihnen erarbeitet der Verlag die Themen. Globi erkundete die Bahn, die Post, die Feuerwehr, den Zoo und das Rote Kreuz und mehr, und man arbeitete dafür mit diesen Einrichtungen zusammen. Und weil Globi so vielseitig interessiert ist und Kinder aller Altersgruppen gern zum Mitmachen auffordert, präsentiert er ihnen immer wieder auch etwas Neues. Mit Globis verschiedenen Buchreihen können sie spielend lernen ob es um Natur und Technik, Schweizer Geschichte, Landschaft und Bräuche, Kochen oder Basteln geht. Und immer ist Globi mit dabei.

Im Jubiläumsjahr will Globi wieder einmal ganz andere Wege gehen: Mit Globi-City eröffnet er im Internet seine eigene Stadt. Eltern und Kinder, die mit Globi den Schritt in den Cyberspace wagen, erwartet mit dieser Spiel- und Lernwelt etwas ganz Neues, mit dem Globi noch 90 und über 100 werden kann. Globi ist aus der Schweizer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Er ist erfolgreich und beliebt, und wir wünschen ihm, dass dies noch lange so weiter geht.

Lieber Globi, wir gratulieren dir herzlich zum 80. Geburtstag!

Waltraut Bellwald und Ingrid Tomkowiak, Kulturwissenschaftlerinnen

Die Verfasserinnen wirkten auch bei der umfassenden Wanderausstellung «Globi Begegnung mit einem Schweizer Phänomen» von 2003 mit.

Ein Ei liegt still verlassen da

tief in der Wüste Sahara.

Der Tag ist heiss, die Sonne sengt,

Kri-krack! Die Schale ist gesprengt.

Schon hat sich Globi aufgestellt

und zieht nun in die weite Welt!

Hoch fliegt er wie der Zeppelin

Und pfeift ein Liedchen vor sich hin.

Was liegt da unten? Halt! Potz Blitz!

Ein Dächermeer, ein Kirchenspitz!