Eine neue Mission

Jan Mertens starrte den Dinosaurier an, der über ihm emporragte.

„Wahnsinn!“, rief er seinem Freund Tim zu. „Ein lebensgroßes Skelett eines Edmontosaurus!“

Das gigantische Skelett passte gerade so in das Museum im Erdgeschoss des Leuchtturms, in dem Jan wohnte. Der lange Schwanz des Edmontosaurus wand sich an den Wänden entlang und der Kopf reckte sich so weit nach oben, dass das entenschnabelige Maul hoch über den Jungen aufragte. Das Museum war beinahe fertig eingerichtet. Ein Banner mit der Aufschrift „GROSSE ERÖFFNUNG DES DINOSAURIER-BUCHT-MUSEUMS HEUTE 13 UHR“ hing draußen vor dem Leuchtturm. Es war der Tag, auf den alle gewartet hatten.

BLITZ! BLITZ!

Eine Fotografin nahm mit ihrer Kamera den Edmontosaurus ins Visier. Die beiden Jungen gingen zur Seite.

„Ihr könnt gerne im Bild bleiben. So können die Leser erkennen, wie groß dieses Viech war“, rief sie.

Sie schoss einige Fotos, dann schnappte sie sich Jans Vater und ließ ihn vor dem Kreidezeit-Landschaftsmodell posieren.

„Stell dir vor, wie viele Fotos sie machen würde, wenn sie einen echten Edmontosaurus zu Gesicht bekäme!“, sagte Jan.

„Wir haben auch noch keinen lebendigen gesehen“, erinnerte ihn Tim.

„Aber vielleicht werden wir das eines Tages“, flüsterte Jan.

Jan und Tim teilten ein Geheimnis: Vor gar nicht langer Zeit hatten sie das geheime Dinoversum entdeckt, ein Land mit echten, lebendigen Dinosauriern.

„Ich frage mich, warum wir noch keinen Eddie gesehen haben“, wunderte sich Tim.

Jan öffnete seinen Fossilien-Rechner und tippte EDMONTOSAURUS ein.

„PFLANZENFRESSER“, las er. „FRASS BLÄTTER UND ÄSTE. BEWEGTE SICH LANGSAM. LIEF AUF SEINEN HINTERBEINEN!“

„Wo lebte er?“, fragte Tim ungeduldig.

„Er hielt sich in Wäldern auf, um sich vor Raubsauriern zu verstecken. Das war seine einzige Verteidigung.“

„Das sollte unsere nächste Mission werden: einen Eddie finden!“, meinte Tim.

Jan packte den Fossilien-Rechner in seinen Rucksack und sagte: „Ich werde fragen, ob wir eine Weile wegdürfen.“

Tim grinste. „Denkst du, was ich denke?“

„Zeit für einen Ausflug in die Dino-Welt“, antwortete Jan lächelnd.

Jans Vater wurde gerade vor dem Triceratops-Schädel fotografiert, deshalb rannten Jan und Tim hinauf zu Jans Opa. Der Großvater begutachtete sein Spiegelbild in einer Glasvitrine.

„Warum kann ich nicht einfach meine Cordhose und meinen alten Pullover anziehen?“, murmelte er, bevor Jan etwas sagen konnte.

„Du siehst gut aus, Opa“, versicherte Jan. „Alle werden dich bewundern!“

Jans Großvater lachte. „Weshalb seid ihr eigentlich hier?“