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Georg Dauth

30 Minuten

Bessere Beziehungen
mit dem DISG®-Modell

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Umschlaggestaltung: die imprimatur, Hainburg

Umschlagkonzept: Martin Zech Design, Bremen

Lektorat: Eva Gößwein, Berlin

Autorenfoto: Tobias Erstfeld

Grafik „Himmelsrichtungen“: Oliver Knapp, Weinsberg

© 2019 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Das E-Book basiert auf dem 2019 erschienenen Buchtitel "30 Minuten Bessere Beziehungen" von Georg Dauth, ©2019 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Hinweis:

Das Buch ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autor noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gemachten Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

ISBN Buchausgabe: 978-3-86936-916-7

ISBN epub: 978-3-95623-860-4

In 30 Minuten wissen Sie mehr!

Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.

Kurze Lesezeit

In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.

imageAlle wichtigen Informationen sind blau gedruckt.

imageZahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen.

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imageEin Fast Reader am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.

Inhalt

Vorwort

1. Das DISG-Modell

Die vier DISG-Typen im Überblick

Warum DISG?

Was kann DISG? Und was nicht?

Aufbau von DISG

Kleiner Selbsttest

2. Dominanter Verhaltenstyp im Konflikt

Konfliktgeschichte

D-Schwächen und ihre Folgen

D-Bedürfnisse

D-Stärken

Sieben Hilfen zur Konfliktlösung mit D

Konfliktlösungsgeschichte

3. Initiativer Verhaltenstyp im Konflikt

Konfliktgeschichte

I-Schwächen und ihre Folgen

I-Bedürfnisse

I-Stärken

Sieben Hilfen zur Konfliktlösung mit I

Konfliktlösungsgeschichte

4. Stetiger Verhaltenstyp im Konflikt

Konfliktgeschichte

S-Schwächen und ihre Folgen

S-Bedürfnisse

S-Stärken

Sieben Hilfen zur Konfliktlösung mit S

Konfliktlösungsgeschichte

5. Gewissenhafter Verhaltenstyp im Konflikt

Konfliktgeschichte

G-Schwächen und ihre Folgen

G-Bedürfnisse

G-Stärken

Sieben Hilfen zur Konfliktlösung mit G

Konfliktlösungsgeschichte

Fast Reader

Der Autor

Weiterführende Literatur

Vorwort

Was ist ein Konflikt? Unterschiedliche Interessen, Ziele und Meinungen prallen aufeinander. Dieses Wirrwarr soll unter einem Hut (zum Beispiel in einem Projekt oder in einem Team) zusammenfinden, sich dort entknäulen und seinen Platz einnehmen. Schon kommt es zum Konflikt. Jeder pocht auf seine Meinung, keiner will im ohnehin beengten Raum zurückweichen. Emotionen wie Ärger, Wut, Angst kriechen empor: Mal brechen die Emotionen heftig aus – die Hutschnur geht hoch und dann kracht es richtig. Mal schwelen die negativen Gefühle unter der sichtbaren Oberfläche und dann leiden alle unter der miesen Atmosphäre.

So unterschiedlich die Reaktionen in Krisen und Konflikten auch ausfallen mögen, in einem dürften sich alle einig sein: Alle fühlen sich unwohl. Konflikte kosten Kraft. Konflikte lösen macht Mühe. Unbewältigte Konflikte schränken ein.

Besonders im Arbeitsalltag treffen uns Konflikte und damit verbundene Verhaltensweisen unmittelbar. Menschen arbeiten 40 Stunden und mehr neben- und miteinander, mehr oder weniger zusammengepfercht unter einem Dach, in einem Raum, Tisch an Tisch. Projekte ketten auch solche Menschen aneinander, die im privaten Umfeld einen riesigen Bogen um den jeweils anderen schlagen würden.

Mit manchen Kollegen verstehen wir uns prima, mit anderen so lala, mit einigen gar nicht. Mit einem Teil schwimmen und arbeiten wir voll auf einer Wellenlänge, da stimmt die Chemie. Mit einem anderen Teil schrammen wir ständig aneinander und ziehen uns Kratzer zu, haben an Äußerungen dieser Menschen lange zu knabbern. Nur mit Mühe schlagen wir eine gemeinsame Richtung ein, um ans Ziel zu kommen.

Mit welchen Kollegen klappt die Zusammenarbeit gut – und warum? Wem gehen Sie lieber aus dem Weg – und warum? Welcher Typ bringt Sie zornbebend auf die Palme, von der aus Sie wild gestikulierend auf den Blödian da unten verbale Kokosnüsse abwerfen? Oder lässt Sie derjenige eher schmallippig hinter derselben verschwinden, damit Ihnen nichts Falsches rausrutscht?

Das DISG-Modell kann hier eine Hilfe sein. Es ist ein Modell des menschlichen Verhaltens. Wer es anwendet, kann nicht nur seine Selbstwahrnehmung verbessern, er bekommt auch ein Werkzeug an die Hand, mit dem er das Verhalten aller am Konflikt Beteiligten leichter entschlüsseln kann. Im ersten Schritt löst die DISG-Anwendung zwar noch keinen Konflikt. Sehr wohl aber im zweiten: indem sie nachhaltig hilft, negative Gedanken und destruktives Verhalten zu zügeln und durch produktives, individuell angepasstes Vorgehen zu ersetzen – mit dem Ziel, Beziehungen besser zu verstehen und zu gestalten und so dem Konfliktverlauf eine neue, positive Richtung zu geben.

Georg Dauth

1.Das DISG-Modell

Das DISG-Modell macht menschliches Verhalten leichter erklärbar. Vier grundsätzliche Verhaltensrichtungen (Verhaltensstile) markieren die DISG-Eckpunkte wie vier Eckpfeiler in einem Koordinatensystem. Zwischen diesen Eckpfeilern bewegt sich das menschliche Verhalten in unterschiedlichen Kombinationen und Ausprägungen.

Zwei Klarstellungen sind mir so wichtig, dass ich sie gleich an den Anfang stelle: Keiner der vier Verhaltensstile kommt in ausschließlicher Ausprägung vor. Jeder Mensch besitzt Anteile aus allen vier Verhaltensstilen, jedoch treten die jeweiligen Ausprägungen unterschiedlich stark auf. Sie werden in den Beispielgeschichten der vier folgenden Kapitel bewusst überzeichnet. Jeder Mensch hat das gesamte Verhaltensspektrum zu seiner Verfügung. Keiner muss ständig in seinem Lieblings-Verhaltens-Viereck umherlaufen und tut es in der Praxis auch nicht. Jeder kann die gesamte Verhaltenswiese bespielen, wenn er nur will. Die vier Grund-Verhaltensstile heißen: Dominant – Initiativ – Stetig – Gewissenhaft.

1.1Die vier DISG-Typen im Überblick

Das DISG-Modell beschreibt menschliches Verhalten und unterscheidet hierbei vier grundsätzliche Handlungstendenzen.

Dominant

D – Der dominante Typus beschreibt Personen, die gern Entscheidungen treffen, innovativ und willensstark sind. Sie handeln meist schnell und ohne große Umschweife.

imagehohe Selbstsicherheit, starkes Selbstwertgefühl

imageentscheidungsfreudig

imagescheut nicht das Risiko

imagekompromisslos, energisch, konsequent

imageKommunikation: direkt und bestimmt, kommt ohne Umschweife auf den Punkt

Großes Plus dieses Typs: Dominante können sich auf eine Sache fokussieren und alles andere ausblenden. Dank dieser Fähigkeit kommen sie schnell zum Ziel. Ihre zielstrebige und direkte Art wirkt auf andere aber mitunter hart und provozierend.

Initiativ

I – Der initiative Typus beschreibt ausdrucksstarke und begeisterungsfähige Personen, die nicht viel für Details übrighaben. Sie lieben die soziale Interaktion und haben gern Spaß bei der Arbeit.

imageoptimistisch

imagebegeisterungsfähig

imagegerne unter Menschen

imagecharmant

imagegesellig

imageeloquent

Die Stärke der Initiativen ist deren Begeisterungsfähigkeit, mit der sie andere motivieren und mitreißen. Ihre unstrukturierte Art lässt sie jedoch mitunter inkompetent wirken.

Stetig

S – Der stetige Typus beschreibt ausgeglichene und ausgleichende Personen, deren Herzen stark für harmonische Beziehungen sowie für ein stabiles, verlässliches Umfeld schlagen. Sie suchen stets nach Lösungen, die möglichst für alle akzeptabel sind.

imagegute Zuhörer, gute Teamplayer

imageharmoniebedürftig und warmherzig

imageausgeglichen, hilfsbereit, geduldig

imageverlässliche Kollegen, die auch an langwierigen Aufgaben dranbleiben

Stetige Menschen möchten es allen recht machen, sie sorgen für eine angenehme Atmosphäre. Überspitzt gesagt: Wer mit S aneinandergerät, ist selbst schuld. Konflikte sind nicht ihre Welt. Auch mit Veränderungen haben Stetige – nomen est omen – zu kämpfen.

Gewissenhaft

G – Der gewissenhafte Typus beschreibt Personen, die Genauigkeit und hohe Standards schätzen. Sie gehen logisch und systematisch vor und arbeiten detailgenau.

imageArbeitsweise: präzise, verlässlich, strukturiert

imageFokus auf Logik, auf Zahlen, Daten und Fakten

imagelegt allgemein Wert auf hohe Standards, legt besonderen Wert auf hohe Qualität und Richtigkeit der eigenen Arbeit

Welchen Typ Mensch möchten Sie am liebsten als Chirurgen haben, wenn Sie auf dem OP-Tisch liegen? Wenn wir auf Sorgfalt angewiesen sind, schätzen wir die Arbeit der gewissenhaften Menschen ganz besonders. Ihr distanzierter Umgang mit den Mitmenschen lässt sie jedoch mitunter kühl und abweisend wirken.

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