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Angela Körner-Armbruster

sommer-wind-Journal Januar 2018





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Titel

Vorwort

 

Herzlich Willkommen zur Januar-Ausgabe! Es geht um Schnee. Um viel Schnee. Mit Humor und Information. Und wir haben tolle Künstler und unzählige Fotos dabei.

Natürlich kommt auch wieder die immer gleiche Bitte. Unser Journal lebt vom engagierten, kreativen, willigen Mit-Machen – also schreiben Sie uns! Wir veröffentlichen stets zum Monatsbeginn und wollen frisches Lesevergnügen bringen. Ein übergeordnetes Thema gibt es normalerweise nicht. Das Journal soll kunterbunt und vielfältig sein - und vor allem: Positiv!

Unser Verlag trägt den Namen „Sommerwind“, weil er luftig und belebend sein möchte. Das Sommer-Wind-Journal soll Begegnungen mit Menschen und ihren Träumen, ein entspanntes und entspannendes Lächeln und vielleicht sogar einen anderen Blickwinkel bringen.

 

In diesem Sinne: Viel Vergnügen mit dieser Ausgabe und ein gesundes 2018 für Sie !

 

Ihre

 

 

Impressum:

Sommer-Wind-Verlag

Angela Körner-Armbruster

Kapellenweg 14

88427 Bad Schussenried

kontakt@sommer-wind-verlag.de

 

© 2018 sommer-wind-verlag Körner-Armbruster

www.sommer-wind-verlag.de

Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages möglich. Die Verwendung in anderen Medien, Seminaren, Vorträgen etc. ist verboten.

Bitte beachten Sie:

Das Journal ist für das Lesen auf dem Tablet optimiert. Egal wie und wo SIE lesen – tun Sie es in „Din A 5“, sonst sehen Sie die Bilder unscharf und das wäre schade um den Genuss!

Unsere MitMacher kommen aus:


Inhalt

Essbare Glücksbringer

Rückblick

Zahlenspiele

Fundstück

Bild des Monats: Eine weiße Familie

Gedicht des Monats: Uwe Offner

Geschichte des Monats: Wanderschäferin Brigitte Glaab

Thema des Monats: Rund ums Schaf

Sammlerglück: Lissy Lehmann und ihre Wichtel

Heimat:- hat niemand was eingeschickt

LeseGeschichte: Tag des Schneemanns

LeseFreude: Malerische Zeitreise mit Dorothea Weinhold

LeseSpaß: Barbarat Rath: Schnee im Zoo und anderswo
    Reise-Erinnerung: Das Moorschaf

LeseGeschichte: Annika aus Rantum

Portrait: Die Musikgruppe MIR

Zugehört

Kopfnicken: Toni Hartung und 9000 Briefe

Kopfschütteln

Wo wohnst du?

Gut zu wissen

Begegnung und Buchtipp: Aber ich will weiterleben

Leckeres Wissen

Zum guten Schluss

MuseumsTipp – wurde keiner eingeschickt

Kopfnicken

Zum guten Schluss


Herzlich Willkommen

in einem hoffentlich friedlichen und gesunden 2018!

Essbare Glücksbringer

wie diese Neujahrsbrezel gibt es viele. Das Neujahrsgebäck besteht im deutschsprachigen Raum gewöhnlich aus Weizenmehl und weil dieses Hefegebäck eine bestimmte Form hat, gehört es zu den „Gebildbroten“. Das muss keine Brezel sein – auch Bäume oder Zöpfe und vor allem Schweine werden gebacken und verzehrt.

Ob Brot oder Kuchen, Törtchen oder Waffeln – das meiste Glück bringen sie, wenn man sie am Neujahrsmorgen gemeinsam verzehrt. Dann schützen sie Krankheit, Unglück und Hungersnot.

Bauern geben gerne ihren Tieren davon ab – auch sie sollen vor Pech und Gefahr bewahrt werden. In manchen Regionen wird ein Stück Gebäck aufbewahrt und später in der Hoffnung auf eine reiche Ernte auf dem Feld „ausgesät“.

Der Ostfriese schmaust gerollte Neejahrskoken aus dem Waffeleisen gebacken, in Rheinhessen, schmeckt der Neujahrsbopp und in Frankfurt der Stutzweck.

Rückblick

 

In diesem Monat schauen wir auf das Jahr 1988:

Benzinpreis: Normal 0,94 DM/l, Super 1,03 DM/l, Diesel 0,90 DM/l

Bierpreis: 0.96 DM für die Halbe

Brotpreis: 3.03 DM pro Kilogramm

Butterpreis: 9,04 DM pro Kilogramm

Goldpreis: 440 $/oz

Heizölpreis: 33,2 Pfennig pro Liter

Mehrwertsteuer: 14%

Boris Pasternaks „Doktor Schiwago“ ist auch interessant. Meine Mutter hatte den Film 1960 hochschwanger mit mir "durchgesessen". Was kaum jemand weiß: Das Buch bekam schon im Jahr 1958 den Nobelpreis für Literatur - in Russland, also der Heimat des Verfassers, wurde der Roman erst 1988 veröffentlicht!

Und die Mode: Immer noch Schulterpolster. Die Hosen? Gerade und weit oder knöchellang und ohne Bügelfalte. Dazu lange, lässige Pullover. Selbstgestricktes hatte Hochkonjunktur. Herrenhemden mit bunten Mustern. Und Mini-Stretch-Kleidchen.

Nicht zu vergessen das Thema Auto: Inzwischen sind knapp 30 Millionen Fahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs und „Umsteigen“ war das Zauberwort. Die Strecke zwischen Fulda und Würzburg wurde vom Inter-City-Experimental (ICE) mit 406 km/h bewältigt. Das war neuer Weltrekord! VW stellte einen „Convoi-Piloten“ vor. Ein elektronisches Robot-Leitsystem. Der Fahrer entspannt sich, der Computer steuert. Kommt Ihnen das Thema bekannt vor?

Der VW Scirocco ist out, der Corrado in und den Porsche 928 S4 gibt es jetzt mit 320 PS – oder man kaufte sich das Mercedes-Benz-190-E-Cabriolet für den besonderen Geschmack. Der Vectra löst den Ascona ab. Auf jenem hab ich in diesem Jahr den Führerschein gemacht – aber das interessiert wohl niemanden wirklich. Eine echter Konkurrent in der Mittelklasse: Der VW Passat.

Und sonst so?

Helmut Kohl war Bundeskanzler, Ronald W. Reagan amerikanischer Präsident und der SV Werder Deutscher Fußballmeister. Ayrton Senna war mit McLaren-Honda Formel 1 Weltmeister und die Schweiz gewann mit Celine Dion und "Ne partez pas sans moi" den Eurovision Song Contest. Zum Schluss noch das Wort des Jahres 1988: Gesundheitsreform.

Zahlenspiele


Eine Otto-Normal-Schneeflocke ist fünf Millimeter groß und wiegt vier Milligramm. Je wärmer es ist, desto größer sind sie. Im gern zitierten Guinness-Buch der Rekorde wurde die größte je gesehene Schneeflocke mit einem Durchmesser von 38 Zentimetern notiert.

Und wenn man superwahnsinnsgute Ohren hätte und eine Frequenz von 50 bis 200 Kilohertz wahrnehmen könnte, dann könnte man sogar ihr Fallen hören.

Fundstück

In diesem Monat ist das Fundstück ein hüfthoch verschneites Schild in den Tiroler Bergen. Zwei Tage später wurde es gewiss nicht mehr gefunden!


Bild des Monats

Auch in der Grundschule entstehen schon kleine Kunstwerke:


Quelle: Der Glücksvogel. Kinder schreiben für Kinder. sommer-wind-verlag

Gedicht des Monats: FREIHEIT von Uwe Offner

Die Tage werden kürzer, es wird kälter,

dunkler,

grauer -

der Winter beginnt und nicht wenige

stellen um auf "Winterschlaf" und harren aus,

bis der nächste Frühling kommt.

Doch die kalte Jahreszeit hat auch etwas ganz Besonderes,

sie lässt uns innehalten,

beschert gemütliche Stunden zu Hause

und gibt uns ein Gefühl frei zu sein.

Sich frei fühlen…

hat viele Bedeutungen

und eine hat damit zu tun einfach zufrieden zu sein

mit seinem Leben.

Es gehören bestimmte Faktoren dazu

um mit sich und seiner Situation zufrieden sein

zu können,

Es ist simple wie der Alltag

zur glücklichen Routine wird.

Vergessen wird nur nicht,

dass man dafür auch mal etwas kämpfen muss,

dass es ein längerer Weg

auch mit Steinen

vor einen liegen kann.

Erst wer zu schätzen weiß,

dass genau dieser Weg das Ziel bedeutet,

versteht auch was es bedeutet

frei zu sein.

Geschichte des Monats: Kommet ihr Hirten


Kommet ihr Hirten

In der Weihnachtszeit haben wir so viel von Schafen gesungen, dass ich meine, eine Schäfergeschichte muss jetzt unbedingt sein. Der moderne Mensch hat heute fast keine Berührungspunkte mit Schafen und schon gar nicht mit einem Schäfer. Meist sieht man sie im Vorbeifahren grasen oder liegen.

Wie gut, dass wir mit Brigitte Glaab eine ehemalige Wanderschäferin und Fachfrau haben, die uns alle Fragen geduldig beantwortet! Nachdem sie sich in einen Schäfer verliebt hatte, wohnte sie zuerst in Heiligenwald, dann in Merchweiler und war 20 Jahre lang in Baumholder mit bis zu 2000 Schafen und 30 Ziegen unterwegs. Inzwischen wohnt sie in der Eifel.

 

Heißt das überhaupt „grasen“?

Ja, man kann aber auch fressen sagen, das ist ok.

Und heißt das Schäfer? Ja, In meinem Schäferausweis steht noch „Schafhirte“. Die amtliche Bezeichnung ist: Tierwirt, Fachrichtung Schäferei. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Nach der Abschlussprüfung kann man weiter lernen und die Meisterprüfung ablegen.
Dann sprechen wir lange über die Ausbildungsinhalte des Schäferberufes. Da geht es um Rassenkunde, Kenntnisse der Anatomie und Physiologie und natürlich um die Ablammung und Aufzucht der Tiere. Der Schäfer hat ein fundiertes Wissen über Weidewirtschaft und Futtergewinnung und kennt sich mit Stallbau und Pferchtechnik ebenso gut aus wie mit Hygienemaßnahmen oder den verschiedenen Krankheiten. Weil die Produktion von Wolle, Fleisch und Milch und ihre Vermarktung das Endziel sind, muss er auch das tierschutzgerechte Schlachten beherrschen.

 

Wir haben die Wolle

nach Frankreich gebracht, die bezahlen besser. Übrigens: Schaffleisch muss man acht Tage im Kühlfach haben und jeden Tag mit Milch einreiben, dann wird der Geschmack besser. Gekocht hab ich es oft - aber nie selbst gegessen.

Den Schäfer sieht man selten, seine Hunde eher. Wenn man einen Schäfer sieht, gibt er kurze Befehle oder Handzeichen und der Hund arbeitet. Der Schäfer lehnt an einem Baum im Schatten oder stützt sich auf seinem Stock auf. Deshalb ist die Hütetechnik mit dem Herdenhund sehr wichtig. Nicht jeder Hund taugt zur Ausbildung, aber wenn eine Hündin einen Welpen hat, lässt man diesen hoffnungsvoll mitlaufen.

 

Hat der Stock einen bestimmten Namen?

Etwa Hirtenstab? Schäferschippe oder nur Schippe.
Dass das Leben eines Wanderschäfers nicht romantisch ist, hat sich inzwischen herumgesprochen. Ist es dann also wahnsinnig anstrengend? Was ist so anstrengend? Irgendwie alles. Scheren oder Klauenpflegen sind mit Kraft verbunden und auch das viele Stehen beim praktischen Hüten ist anstrengend. Gerade, wenn man an einer Hauptstraße unterwegs ist, muss man extrem aufpassen. Übrigens auch im Winter, denn weil die Schafe Salz lieben, wollen sie das Streusalz von der Straße lecken und denken nicht an Autos. Wir haben immer Salzsteine dabei, die auf der Wiese liegen. Mineralsalze sind wichtig für Schafe. Im März haben sie übrigens besonders viel Durst.

Ist ein Schäfer frei, weil er selbständig ist oder hat er einen Chef? Im Normalfall sind wir unser eigener Chef.

Hat der Schäfer wirklich

ein freies Leben oder bezieht sich diese Freiheit auf das Leben und Arbeiten unter freiem Himmel? Nein. Freiheit haben wir so gut wie keine. Und auch keine Freizeit. Wir sind immer bei den Tieren. Da ist nichts mit Kino oder so. Im Sommer liegen die Schaf in der Mittagshitze gern im Wald im Schatten und ruhen, dann geht es abends länger, bis Elf. Im Winter nur bis Fünf, aber dann kommt die Arbeit im Stall. Da muss man beifüttern mit vier bis fünf Heuballen. Ich selbst habe tagsüber kaum was gegessen, meistens war ich allein, nur wenn wir gezogen sind, war mein Mann noch dabei.

Sind alle Tage in jeder Jahreszeit gleich? Ja. Kein Feiertag, kein Sonntag, kein Weihnachten – wir hatten so viel Arbeit.

Ist man wirklich bei jedem Wetter draußen? Ja.
Gibt es Wetter, das für Schafe gefährlich ist?
Eigentlich nicht.
Wie ist das mit Starkregen? Können Schafe überhaupt schwimmen?
Ja, aber nicht lang, weil sich das Fell vollsaugt und dann wird das Schaf zu schwer und es geht unter.