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Zu den Autor*innen

KARIN CEBALLOS BETANCUR ist im wahren Leben Redakteurin einer großen deutschen WochenZEITung, deren Name hier keine Rolle spielt. Sie schreibt auch Bücher, z. B. über eine Reise Che Guevaras quer durch Südamerika.

JOSEPH RANDERSACKER hat seine ersten gesundheitspolitischen Erfahrungen als Referent des Bundestagsabgeordneten Jakob Mierscheid gesammelt. Seither sieht er im Gesundheitswesen vieles, was andere nicht sehen.

Joseph Randersacker & Karin Ceballos Betancur

Besser reich und gesund als arm und krank

Satirische Texte über unser Gesundheitswesen

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Angaben sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.

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© 2017 Mabuse-Verlag GmbH

Umschlaggestaltung: Marion Ullrich, Frankfurt

Inhalt

Eine kurze Einführung in die seltsame Welt des Gesundheitswesens

Alternative Medizin

Das kleine ABC der Präventionspolitik

Die Alters-WG

Die ostdeutschen Schrumpfgermanen

Die Verbesserung des Menschen …

Dr. med. v. u. z. Guttenberg

Evidenzbasierte Medizin – leicht gemacht

Familie mal anders

Freiheit statt Sozialismus oder privat versichert

Freud und Rauch

»Gips mir!«

Rauchzeichen aus Bayern

Resilienz

Schau mir in die Augen …

Schlafen und Wachen

Sucht und Ordnung

Versorgungsgerechtigkeit und andere Wahnvorstellungen

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Besser reich und gesund als arm und krank:

Eine kurze Einführung in die seltsame Welt des Gesundheitswesens

Wenn Sie gerne eine Herzkatheder-Untersuchung haben möchten, sollten sie nach München ziehen. Da wird sie besonders oft angeboten. Wie auch in Deutschland insgesamt – verglichen mit anderen Ländern. Fast 900.000 Mal im Jahr 2014. Angeblich ist jede zweite überflüssig. Aber man gönnt sich ja sonst nichts.

Auch Kniearthroskopien sind häufig ein Luxus der besonderen Art: Kosten viel und bringen nichts, also den Patienten bringen sie nichts, wohlgemerkt. Und gerade gehen Meldungen durch die Medien, dass von 129 neuen Medikamenten, für die seit 2012 Preisverhandlungen zwischen den Krankenkassen und den Pharmakonzernen geführt wurden, ein Drittel überhaupt keinen Vorteil gegenüber den bisherigen Mitteln hatte.

Etwa 330 Milliarden Euro wurden 2014 im deutschen Gesundheitswesen ausgegeben. Das war fast so viel wie die deutschen Automobilhersteller weltweit umgesetzt haben und das Zweieinhalbfache ihres Umsatzes in Deutschland. Im Gesundheitswesen geht es um richtig viel Geld. Und um unsere Gesundheit, natürlich. Sagt man.

Gut 50 Milliarden oder 16 % der Gesundheitsausgaben entfielen auf Arzneimittel. Wie gesagt, nicht alle sind nützlich. Böse Zungen wie der Leiter des dänischen Cochrane-Zentrums Peter Gøtzsche behaupten sogar, dass in unseren gut versorgten westlichen Wohlstandsregionen Arzneimittelnebenwirkungen die dritthäufigste Todesursache darstellen. Die Cochrane-Leute sind so etwas wie Hohepriester der evidenzbasierten Medizin, sie tragen alles an Studien zusammen, was sich finden lässt und bewerten das Ganze. So mancher medizinischen Behandlung ergeht es dabei wie dem Kaiser mit den neuen Kleidern in Hans Christian Andersens Märchen: nichts dran. Andersen war übrigens auch Däne, vielleicht wird er mal der Schutzpatron der Cochrane-Zentren.