TRINITY

Neale Donald WALSCH

Ein unerwartetes Gespräch

Das Erwachen der Menschheit

Aus dem Amerikanischen von

Thomas Görden

TRINITY

All jenen, die erkennen,

dass weder ihr Leben noch ihre Welt

so wunderbar sind, wie sie sein könnten und sollten;

und die wissen, dass dieses Wunderbare dennoch möglich ist,

und sich jetzt dafür entscheiden,

es Wirklichkeit werden zu lassen.

Anmerkung des Autors

Ich bin mir bewusst, dass es in dem zuletzt erschienenen Buch der Reihe Gespräche mit Gott – Zuhause in Gott: Über das Leben nach dem Tode, geschrieben und erschienen zehn Jahre vor diesem Buch – hieß, es sei das letzte dieser Gesprächsbücher. Ich würde keine weiteren mehr veröffentlichen. Doch das Leben ist ein sich ewig wandelndes Mosaik, und wenn wir anerkennen, dass wir alle eins mit Gott sind, verfügen wir über die Fähigkeit, das zu erschaffen, was Filmemacher ein »alternatives Ende« für eine Geschichte nennen. Und offenbar ist genau das hier geschehen. Auf der Superbewussten Ebene (der Ebene, auf der unsere Seelen aktiv sind) tauchte eine neue Entscheidung auf.

Ich hätte dieses letzte Gespräch ganz für mich behalten können, aber alles in mir sträubte sich dagegen und schrie: »Wage das nur nicht!« Damit, dass ich nun dieses neueste Gespräch mit Gott veröffentliche, erfülle ich, wie ich glaube, ein Gott gegebenes Versprechen, alles in meiner Macht Stehende zu tun, um der Welt diese wichtigsten Informationen zugänglich zu machen, die ich jemals empfangen habe – Informationen, die, wie mir bewiesen wurde, die tägliche Lebenserfahrung von Millionen Menschen auf der ganzen Welt positiv verändern können.

Ungeachtet der Tatsache, dass alle großen Weltreligionen von Menschen berichten, die in früheren Zeiten göttliche Offenbarungen empfingen, kann ich absolut verstehen, dass manche Zeitgenossen der Ansicht sind, ein so segensreiches Ereignis könne sich unmöglich im Leben eines Menschen ereignen, der so unvollkommen und voller Fehler ist wie ich. Doch ich habe immer gesagt, dass nicht ich speziell, als Einzelner, Gespräche mit Gott führe, sondern dass wir alle, jede und jeder von uns, ständig mit Gott sprechen. Die meisten Menschen nennen es nur anders.

Wir alle verfügen über die Fähigkeit, die Quelle der höchsten Weisheit in uns zu kontaktieren – und wir sind dazu eingeladen, diese Quelle der Weisheit als Gott zu betrachten, der in uns und durch uns wirkt. In dem hier veröffentlichten Gespräch sagt die Stimme des Göttlichen uns das ganz unmissverständlich: »Ich spreche jederzeit zu allen. Die Frage ist nicht: Zu wem spreche ich? Die Frage ist: Wer hört zu?«

Daher lade ich Sie ein, Ihre natürliche Skepsis bezüglich der Quelle der hier präsentierten Informationen einmal beiseitezuschieben und sich stattdessen darauf zu konzentrieren, ob das, was Ihnen in diesem Gespräch angeboten wird, von praktischem Wert für Sie ist und Ihnen darüber hinaus hilft, das Leben besser zu verstehen.

Dieser Text enthält viele Informationen über das Leben und den Tod – und die Zeit dazwischen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie hier mehr metaphysische Informationen finden als in jedem anderen Buch, das Sie in letzter Zeit gelesen haben. Während Sie den nachfolgenden Dialog mit Gott lesen, wird unweigerlich der Punkt kommen, an dem Sie sagen: »Ob es sich nun um reine Spekulation oder um Fakten handelt, das Ganze ist höchst faszinierend.« Doch zu Recht werden Sie sich dann fragen: »Und was habe ich davon, all das zu erfahren? Was hat es mit meinem Leben zu tun und damit, wie ich es verbessern kann – ganz zu schweigen davon, wie wir die Lebenssituation von uns allen auf Erden verbessern können?«

Wie Sie sehen werden, habe ich Gott viele, viele Fragen gestellt, damit dieses Gespräch für Ihr Leben bedeutsam und erhellend wird. Ich weiß, dass die Menschen heute eine Botschaft der Hoffnung, des Glaubens, der Heilung und Veränderung ersehnen und suchen. Ich habe festgestellt, dass dieses neueste Gespräch mit Gott für mich den Wunsch nach einer solchen Botschaft erfüllt, und deshalb veröffentliche und teile ich es mit Ihnen. Der Austausch, der in diesem Buch aufgezeichnet ist, enthält einige schonungslose Einschätzungen unserer heutigen Situation. Dabei geht es aber nicht darum, menschliches Verhalten zu verurteilen, sondern es werden die Möglichkeiten aufgezeigt, die sich uns eröffnen und die zu verwirklichen in unserer Macht steht.

Ich weiß, es klingt abgedroschen, aber eine bessere Zukunft sowohl für uns als Individuen als auch für unsere gesamte Zivilisation ist möglich. Und sie lässt sich wirklich sehr, sehr gut verwirklichen, wenn wir uns bewusst dafür entscheiden. Gott lässt in diesem Gespräch keinen Zweifel daran, dass nur eine einzige Entscheidung, die wir treffen müssen, uns von dieser wünschenswerten Zukunft trennt. Ich hoffe, dass Sie sich in ebendieser Weise entschließen werden, wenn Sie dieses Buch gelesen haben.

Einleitung

Am 2. August 2016 erwachte ich aus tiefem Schlaf. Der innere Drang weckte mich auf. Ich kannte ihn gut. Seit fast zehn Jahren hatte ich ihn nicht mehr gespürt, aber ich kannte ihn gut.

Ich hatte keine Ahnung, wie spät es war, dachte aber: »Werde ich ein klareres Zeichen brauchen, als dass es jetzt 4.23 Uhr ist?«

Ich blickte zum Wecker auf meinem Nachttisch.

4.13 Uhr.

Natürlich. Gerade genug Zeit, um aus dem Bett zu steigen und meine »Verabredung« um 4.23 Uhr nicht zu verpassen.

Mein allererstes Gespräch mit Gott begann morgens um 4.23 Uhr. Und über viele Wochen wurde ich jeden Morgen zwischen 4.15 und 4.30 Uhr von einem starken inneren Drang geweckt: Setze das Gespräch fort.

Dieses Muster dauerte über Monate an (und schließlich über Jahre). Ich fragte mich, ob das Timing irgendeine tiefere Bedeutung hatte, gab aber letztlich jedes Bedürfnis auf, die Antwort wissen zu wollen.

Als aus dem ersten Material der Gespräche mit Gott, das ich auf gelbe Notizblöcke gekritzelt hatte, tatsächlich ein veröffentlichtes Buch wurde (in den Gesprächen war mir gesagt worden, dass das geschehen würde, also hatte ich es wagemutig an einen Verleger geschickt), dachte ich, dass hier möglicherweise etwas Wichtiges geschehen war. Dass dem, zu meiner großen Verblüffung, tatsächlich so war, zeigte sich, als über eine Million Menschen das Buch kauften und es in 37 Sprachen übersetzt wurde.

Dann wurde ich eingeladen, außerhalb der USA Vorträge zu halten. Ich musste meine Geburtsurkunde heraussuchen, um einen Pass beantragen zu können. Doch ich fand die Urkunde nirgendwo in meinen persönlichen Unterlagen. Also wandte ich mich ans Archiv meines Geburtsortes, zahlte die Gebühr und bat um Zusendung einer amtlichen Kopie.

Als ich den Brief öffnete und das Dokument betrachtete, war ich verblüfft.

Zeitpunkt der Geburt: 4.23 Uhr morgens.

Natürlich.

Dass diese Erfahrung göttlicher Verbundenheit stets ungefähr zu der Zeit eingeleitet wurde, zu der ich auf die Welt gekommen war, erschien mir irgendwie bedeutsam. Zumindest konnte ich die perfekte Symmetrie nicht ignorieren.

Wenn ich im Lauf der Jahre morgens zwischen 4.15 und 4.30 Uhr plötzlich hellwach die Augen aufschlug, zur Decke starrte und eine bestimmte Energie in meinem Körper spürte, wusste ich, was geschehen würde. Sofort stand ich auf, eilte zu meinem Laptop und öffnete mich für das, was sich durch mich mitteilen wollte.

Und so war es auch an diesem Tag, dem 2. August 2016. Eben erst hatte ich die Decke zurückgeschlagen und war aus dem Bett gestiegen. Nun saß ich vor der Tastatur. Nur hätte ich nicht gedacht, dass ich es je wieder tun würde.

Das möchte ich Ihnen erklären.

Wir alle haben ständig das, was ich Gespräche mit Gott nenne. Das wurde mir auf Seite fünf der über 3000 veröffentlichten Seiten der GmG unmissverständlich klargemacht. Also war meine Erfahrung nicht einzigartig, nicht ungewöhnlich. Ein bisschen ungewöhnlich war vielleicht, dass ich meine innersten Begegnungen schriftlich aufzeichnete und dann an einen Verleger schickte – der sie tatsächlich druckte und an die Buchhandlungen auslieferte.

Ich habe begriffen und es auch immer wieder erlebt, dass ich (und wir alle) ständig eine tiefe und persönliche Verbindung zu Gott haben, dass wir tatsächlich mit dem Göttlichen kommunizieren und es um Führung, Hilfe, Erkenntnis und Unterstützung bitten können, wann immer wir das wünschen. Genau das war die zentrale Aussage des Buches. Es wurde veröffentlicht, um andere Menschen überall auf der Welt für diese Erfahrung zu öffnen und sie dazu einzuladen, sich auf eine neue und persönlichere Beziehung zu Gott einzulassen.

Jedoch ist das Gefühl, dass ich ein solches Gespräch führen muss – dass ein tiefes inneres Gefühl, das sich nicht ignorieren lässt, in mir aufsteigt und mir signalisiert, dass für einen solchen Austausch »die Zeit gekommen ist« –, etwas völlig anderes. Ich erlebe es so, dass dieses Gefühl mich überkommt. Weil das seit fast zehn Jahren nicht mehr der Fall gewesen war, glaubte ich, dass es nie wieder geschehen würde.

Oh, ich wusste, dass ich wieder schreiben würde. Schreiben werde ich immer etwas. Eine Kolumne für die Huffington Post. Einen Blog für CWG Connect. Einen Facebook-Eintrag. Sogar ein ganzes Buch, in dem ich mich mit den Tiefen der von mir empfangenen Botschaft beschäftige. Etwas in dieser Art.

Aber ein weiteres schriftlich festgehaltenes Gespräch mit Gott? Ein weiterer Gedankenaustausch mit der Gottheit? Ich glaubte, diese Zeit sei vorüber. Ich glaubte, der Dialog sei abgeschlossen.

Doch da irrte ich mich.

1

Ich hätte nicht gedacht, dass ich das je wieder tun würde. Ich glaubte, der Austausch sei abgeschlossen.

Es gibt wieder etwas zu tun. Eine weitere Einladung, mein lieber Freund.

Zwei habe ich schon angenommen: Verändere die Art, wie die Welt über Gott denkt, und zeige den Menschen den Weg zurück zu ihnen selbst. Ich dachte, das wäre alles.

Ich weiß. Für die Dritte Einladung war die Zeit noch nicht reif.

Und jetzt ist sie es?

Jetzt ist sie es.

Okay, worum geht es bei dieser Dritten Einladung? Und wird sie die letzte sein?

Ja, sie wird die letzte sein. Und übrigens sind diese Einladungen nicht nur für dich bestimmt. Alle sind eingeladen – aber nicht alle werden sie annehmen.

Jene, die sie annehmen, werden sich zu erkennen geben.

Mir war immer klar, dass die Botschaften nicht allein für mich bestimmt waren. Bei diesen ersten beiden Einladungen war mir das immer bewusst.

Und nun folgt die Dritte und letzte Einladung. Denn auf eurem Planeten ist gerade der Perfekte Zeitpunkt für Fortschritte.

Das klingt wirklich aufregend, vor allem weil ich gerade das genau gegenteilige Gefühl habe. Es scheint, als würde unsere Zivilisation sich rückwärtsbewegen. Man hat den Eindruck, dass wir weniger zivilisiert, weniger tolerant werden, unsere Schwächen weniger im Zaum halten (von unserer Wut gar nicht zu reden) und weniger in der Lage sind, Zugang zu den besseren Engeln unserer menschlichen Natur zu finden.

Ich freue mich, dass du das erkennst und erlebst, denn wenn du aufmerksam wahrnimmst, was mit dir selbst und um dich herum geschieht – und bei deiner Reaktion darauf deinem inneren Ruf folgst –, gibt es keinen Grund, dir Sorgen zu machen.

Nun, mir scheint, dass die Lage unerfreulich ist, aber vielleicht sehe ich die Dinge nicht klar, weil ich wieder einmal zu sehr bewerte und urteile. Ich meine, auf diesem Planeten geschieht eine Menge, das meiner Meinung nach besser nicht geschehen sollte.

Es geht nicht darum, was geschehen »sollte«. Es geht darum, was geschieht – sowohl in deiner individuellen und hochgradig persönlichen Erfahrung wie in der Erfahrung jenes Kollektivs namens Menschheit – und wie ihr das, was ihr als besonders schlimm empfindet, tatsächlich auf ziemlich dramatische Weise ändern könnt.

Jetzt ist der Perfekte Zeitpunkt für euch, um mit diesen Veränderungen zu beginnen, denn was gegenwärtig geschieht – ökologisch, politisch, ökonomisch, gesellschaftlich und spirituell –, liefert euch unübersehbare und unmissverständliche, unwiderlegbare und kristallklare Hinweise, wie ihr die notwendigen Veränderungen herbeiführen könnt.

Und daher ist es Zeit für die Dritte Einladung.

Okay, ich bin bereit. Wir alle sind bereit. Was ist es? Was ist die Dritte Einladung?

Weckt die Menschheit auf.

2

Na, das nenne ich mal ambitioniert.

Kann es für Gott zu ambitionierte Ziele geben?

Nicht für Gott, für mich.

So habe ich es gemeint.

Aha. Ich verstehe, was du meinst.

Wirklich? Oder hast du vergessen, wer du bist?

Nein. Oder, doch … in dem Sinn, dass ich mich nicht dementsprechend verhalte. Ich meine, ich begreife intellektuell, dass Gott in mir wohnt, dass ich eine individuelle Ausdrucksform des Göttlichen bin, aber im praktischen Leben erfahre ich es nicht.

Dann wird es Zeit, dass du damit beginnst.

Das ist leichter gesagt als getan.

Solange du so darüber sprichst, wird dir dieser Zustand als wahr erscheinen. Du kannst die Menschheit nicht aufwecken, solange du selbst nicht aufwachst.

Ich weiß, ich weiß … Aber ich gebe mir wirklich alle Mühe.

Dann solltest du dir noch mehr Mühe geben. Jetzt ist der Perfekte Zeitpunkt für Fortschritte.

Wenn du es sagst.

Wirst du dir dann mehr Mühe geben? Nicht nur du persönlich, sondern werdet ihr alle euch mehr anstrengen?

Für die anderen kann ich nicht sprechen, aber ich bin dabei! Sage mir, wie ich schneller erwachen kann. Es gibt keinen Menschen auf Erden, der das nicht gerne wissen möchte.

Der beste Weg, um schneller zu erwachen, besteht darin, die Ursache dafür zu sein, dass ein anderer Mensch schneller erwacht.

Aber wie kann ich zur »Ursache« dafür werden, dass ein anderer Mensch erwacht, wenn ich selber noch nicht erwacht bin?

Das ist interessant. Das ist eine sogenannte Göttliche Dichotomie – wenn zwei scheinbar einander widersprechende Wahrheiten gleichzeitig am selben Ort existieren.

Die Wahrheit ist, dass du erwacht bist, du weißt es nur noch nicht. Und in diesem Sinn bist du noch nicht erwacht.

Du hast dir noch nicht bewusst gemacht, dass du erwacht bist. Und deshalb fühlt es sich für dich so an, als wärest du nicht erwacht.

Kannst du mir das etwas genauer erklären? Ich habe das Gefühl, wir drehen uns im Kreis.

Ist es dir schon passiert, dass du mitten in der Nacht ein Geräusch hörtest und dachtest, es wäre Teil eines Traumes, um dann überrascht festzustellen, dass du gar nicht mehr träumst, sondern aufgewacht bist?

Klar. Das ist uns allen schon passiert.

Na, siehst du.

Okay, sagen wir also, ich bin erwacht, weiß es aber noch nicht. Wie kann ich nun erkennen, dass ich erwacht bin?

Bist du je vor Angst aus einem Albtraum erwacht?

Ja, auch das haben wir alle schon erlebt.

Gegenwärtig gibt es auf eurem Planeten Zustände, von denen einige albtraumhafte Züge angenommen haben, und der Schrecken darüber lässt euch erwachen.

Du hast selbst gesagt, du hast den Eindruck, dass eure Zivilisation sich rückwärtsbewegt.

Nicht nur unsere Zivilisation insgesamt, auch in meinem persönlichen Leben kommt es mir manchmal so vor.

Dass du das wahrnimmst, ist sehr gut. Du weißt dadurch, dass du wach bist und es sich nicht einfach um einen bösen Traum handelt. Es ist eine Realität, für die du dich nicht länger entscheidest.

Von Tag zu Tag erkennst du immer deutlicher, was geschieht, und das hilft dir, dich zu erinnern, wer du wirklich bist – und motiviert dich, dich auch dementsprechend zu verhalten.

Das ist alles, was geschehen muss. Mehr ist nicht erforderlich. Auf diese Weise könnt ihr alle, die ihr euch bereits erwacht fühlt, jeden albtraumhaften Zustand in eurer Welt beenden. Ihr müsst euch einfach bewusst werden, dass ihr bereits erwacht und wach seid und dass ihr etwas gegen all das unternehmen könnt, was um euch herum geschieht.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich in der Lage fühle, die Welt zu retten.

Es geht nicht darum, die Welt zu retten. Es geht um deine persönliche spirituelle Reise, deine individuelle Evolution. Es kann die aufregendste, spannendste Zeit sein, die du seit deiner Geburt erlebst – nicht nur für dich persönlich, sondern für euch alle.

Und die Welt kann sich tatsächlich verändern, »gerettet« werden, wenn ihr euch entscheidet, aus eurem Wahren Sein heraus zu handeln – aber das ist gar nicht das, worum es eigentlich geht.

Es geht um eure persönliche Evolution. Sie ist Sinn und Ziel jeder Erfahrung und jeder Veränderung, die ihr in der Welt vornehmt.

Wenn es euer Wunsch ist, eurem Wahren Sein Ausdruck zu verleihen – und ein Weg, dies zu tun, besteht darin, anderen bei der Beendigung ihres Leidens zu helfen, dem Planeten Heilung zu bringen und die Zukunft der Menschen, die ihr liebt, positiv zu beeinflussen –, dann werdet ihr nicht das Gefühl haben, dass eine Aufgabe »eine Nummer zu groß« für euch sei. Vielmehr werdet ihr freudige Erregung und Begeisterung empfinden, angesichts der Chancen und Möglichkeiten, die das Leben euch in dieser Perfekten Zeit für Fortschritte präsentiert.

Die Dritte Einladung besteht darin, dass ihr, als Teil eurer persönlichen Evolution, den vielen Angehörigen eurer Spezies zu der Erkenntnis verhelft, bereits wach zu sein, und sie dann dazu inspiriert, sich dementsprechend zu verhalten. Und so werden sie, mit euch, indem sie erwachtes Verhalten zeigen, zum Vorbild und zur Inspirationsquelle für jene, die noch schlafen – und das alles tut ihr, weil es das ist, wozu eure persönliche Evolution euch motiviert.

Danke. Ich kapiere. Aber es bleibt eine unbeantwortete Frage: Wenn viele Menschen bereits erwacht sind, warum verhalten sie sich dann nicht so? Willst du behaupten, niemand von ihnen – kein Einziger – wisse, dass sie erwacht sind? Dass sie alle immer noch denken, sie würden das Albtraumhafte, das sie täglich in den Fernsehnachrichten sehen, lediglich »träumen«?

Nein. Viele von ihnen wissen, dass das, was geschieht, real ist, und sie sind zu einem Bewusstsein dafür erwacht, wer sie sind und was sie tun müssen, um auch den Rest der Spezies aufzuwecken.

Okay, dann ist meine Frage weiterhin unbeantwortet. Wenn so viele Menschen wissen, dass sie erwacht sind, warum ist die Welt dann so, wie sie ist? Ich selbst bin dafür ein perfektes Beispiel. Tagtäglich tue, sage oder denke ich etwas, was einem Menschen, der »erwacht« ist, überhaupt nicht ähnlich sieht. Wenn ich, wie du behauptest, weiß, dass ich erwacht bin, warum verhalte ich mich dann immer noch so?

Weil erwacht sein und wissen, was du weißt … und dieses Wissen vollständig in dein Leben integriert zu haben … zwei Paar Schuhe sind.

Manchmal – vor allem wenn ihr sehr jung seid oder euch unreif verhaltet – ist es attraktiver für euch, so zu tun, als wüsstet ihr nicht, was ihr wisst, oder einfach die Tatsache zu ignorieren, dass ihr es wisst.

Und manchmal vergesst ihr es einfach.

Sicher hat dein Vater früher zu dir gesagt: »Warum hast du so etwas getan, obwohl du es doch besser weißt?«

Natürlich. Das habe ich hundertmal zu hören bekommen.

Du kannst es nicht oft genug hören.

Sieh mal, eure Spezies ist noch sehr jung. Ihr seid wie Kinder. Ihr seid die Kleinkinder des Universums. Also lauft ihr herum und tut Dinge, von denen ihr wisst, dass sie nicht gut für euch sind, einfach weil sie euch momentan Spaß zu machen scheinen. Oder ihr vergesst einfach, was euch gesagt wurde.

Das ist die Geschichte der kollektiven Erfahrung eurer Spezies auf der Erde. Ihr habt sie zu eurer individuellen Erfahrung werden lassen, obwohl ihr es besser wisst.

Ihr beobachtet nicht nur Leid erzeugendes Verhalten bei anderen, sondern legt auch selbst solche Verhaltensweisen an den Tag.

Aber jetzt kommt die Zeit, wo es eurem Wohl dient, diese kindischen Verhaltensweisen abzulegen.

Ich weiß.

Und ich weiß, dass du es weißt. Das ist es, was ich hier sage.

Selbst jene, die es früher nicht wussten, wissen es jetzt.

Es wird so offensichtlich, dass selbst die unreifsten Mitglieder eurer jungen, evolvierenden Spezies es sehen und begreifen werden und nicht mehr so tun können, als wüssten sie es nicht.

Und doch handelt ihr noch nicht so, als wüsstet ihr es. Ihr habt euer Wissen noch nicht integriert. Ihr handelt noch nicht dementsprechend. Ihr seid erwacht und wisst, wer ihr seid und was wahr ist, aber das spiegelt sich in eurem Verhalten noch nicht wider. Ihr verhaltet euch immer noch so, als würdet ihr schlafwandeln.

Wenn ihr nicht gegen eine Wand laufen oder von einer Klippe stürzen wollt, tut ihr gut daran, zu der Erkenntnis zu erwachen, dass ihr bereits wach seid und dass die albtraumhaften Zustände auf der Erde nicht bloß ein schlechter Traum sind. Und dass es keine Fantasie oder »Einbildung« ist, dass heute der Perfekte Zeitpunkt für Fortschritte in eurer Evolution ist.

Ich verstehe jetzt, was du meinst. Ich wette, dass auch die Leserinnen und Leser es verstehen werden. Das sind gute Nachrichten für uns alle.

In der Tat. Ich betone hier nachdrücklich etwas für euch sehr Wichtiges. Deshalb wiederhole ich es.

Dieses ganze neue Gespräch, zu dem du eingeladen wurdest, dient dazu, Dinge zu wiederholen, auf die ich schon in den früheren Gesprächen eingegangen bin.

Es ist wichtig, dass ihr diese Botschaft erneut hört und sie diesmal vollständig versteht. Es geht darum, dass ihr alle Puzzleteile zusammenfügt, während ihr euch auf die Vollständige Integration zubewegt, und dann völlig frei entscheiden könnt, ob ihr die Dritte Einladung annehmen wollt.

Ihr könnt völlig frei entscheiden, ob ihr die Menschheit aufwecken wollt, weil dies nun einmal der Perfekte Zeitpunkt für Fortschritte ist.

3

Warum ist dir das so wichtig? Ich dachte, Gott würde, was weltliche Angelegenheiten betrifft, keine eindeutige Position beziehen.

Willst du sagen, dass du ernsthaft Anteil daran nimmst, wie mein Leben und alles Leben auf der Erde sich entwickeln? Und wenn du wirklich der Gott dieses Universums bist und eine bestimmte Entwicklung bevorzugst, wie kannst du dann nicht bekommen, was du willst? Ich hoffe, das sind angemessene Fragen, denn manche Menschen wird verwirren, was du eben gesagt hast.

Jede Frage ist angemessen. Deine Chance (und die Chance eines jeden, der sich als jemand identifiziert, der es als Teil seiner eigenen evolutionären Reise begreift, anderen bei ihrer evolutionären Reise zu helfen) besteht darin, zu tun, was du kannst, um die Menschheit aufzuwecken, und zwar in erster Linie durch dein Verhalten. Denn es geht darum, was du tust, wie du in der Welt bist, da das die Leute wachrüttelt, sodass sie verblüfft sehen, welche Möglichkeiten ihnen offenstehen.

Weniger wichtig, aber ebenfalls wertvoll ist das, was du zu anderen sagst. Wenn du den Mut aufbringst,

Worte und Ideen zu äußern, die nicht allgemein akzeptiert sind, kannst du für viele Menschen ein Tor zu größerer Klarheit öffnen.

Nun zu deiner Frage: Ich »wünsche« mir, dass du und andere die Menschheit aufwecken, nicht mehr als ich mir überhaupt irgendetwas »wünsche«. Mache dir das bitte klar. Gott lebt nicht in einem Zustand des Mangels. Gott kann alles haben, was Gott sich wünscht.

Und doch hat Gott Wünsche. Gottes Wünsche sind der Treibstoff der Schöpfung. Göttlicher Wunsch, Gottes Verlangen, ist die Energie des Universums.

Okay, dann werden wir das Wort »Verlangen« benutzen. Wenn es Gottes »Verlangen« ist, dass die Menschheit aufwacht – und ich nehme an, dieses Erwachen würde unser Überleben sichern und uns mehr Lebensqualität bescheren –, gibt es dann Grund, daran zu zweifeln, dass es geschehen wird?

Gottes Verlangen besteht nicht darin, dass ein bestimmtes Resultat eintritt, sondern dass die fühlenden Wesen in Gottes Universum uneingeschränkt dazu ermächtigt sind, das zu erschaffen, was sie sich wünschen.

Wenn alle fühlenden Wesen des Universums keine Wahlfreiheit hätten, sondern nur das tun könnten, was Gott ihnen befiehlt, würdet ihr in einem Universum leben, das von Maschinen bevölkert wäre. Von Automaten,

Robotern, Androiden.

Damit wäre die Absicht, die Gott mit der Erschaffung fühlender Wesen verfolgte, von Anfang an ad absurdum geführt – die darin besteht, Gott zu ermöglichen, sich als das zu erfahren, was Gott ist: der aus freiem Willen seine eigene Erfahrung Erschaffende.

Es ist entscheidend wichtig zu verstehen, dass Gott Schöpfer und Schöpfung zugleich ist. Zwischen diesen beiden gibt es keine Trennung.

Das weiß ich. Mir ist bewusst, dass es nichts gibt, was nicht Gott ist.

Genauso ist es.

Gott erlebt den Akt der »Schöpfung« daher nicht so, dass er allem, was Gott ist, Befehle erteilt, die ausgeführt werden müssen, sondern auf die genau gegenteilige Weise: indem Gott allen seinen Schöpfungen die Freiheit und Macht verleiht, alles zu erschaffen, was sie sich wünschen.

Auf diese Weise demonstrieren die Teile Gottes die fundamentale Eigenschaft des Ganzen:

Freiheit.

Die absolute Freiheit, zu erschaffen, wie es nur ein Reiner Schöpfer vermag, ohne jede Einschränkung.

Das ist die Macht, die allen fühlenden Wesen geschenkt wird. Es ist die Macht, die den Menschen geschenkt wird. Verstehst du nun? Es ist nicht mein Wunsch, mein Verlangen, dass die Menschheit vollständig erwacht. Mein Wunsch ist es, dass ihr immer die Macht habt, alles zu erlangen und zu erschaffen, auszudrücken und zu erleben, was ihr euch wünscht. Wenn das bedeutet, erwacht zu sein, wunderbar. Wenn es bedeutet, nicht zu erwachen, auch gut. Ich kenne in dieser Frage keine Vorlieben, außer dass erfüllt wird, was ihr euch wünscht.

Warum sprichst du dann die Dritte Einladung aus? Mir scheint es dabei nicht darum zu gehen, dass wir zu dir kommen, sondern dass du zu uns kommst.

Aber ihr kommt doch zu mir! Ihr bittet mich, ihr alle bittet mich um Hilfe. Alles, was ihr denkt und sagt und wofür ihr betet, sagt mir, dass ihr euch wünscht, dass euer Leben sich verändere. Und dass ihr wollt, dass das Leben auf der Erde insgesamt anders wird.

Glaubst du, ich würde das nicht hören?

Und klar ist, dass sich euer persönliches Leben und das Leben eurer Spezies nur dann verändern wird, wenn ihr erwacht. Daher ist das Erwachen eure Agenda.

Es ist eure Agenda, es sind eure Gebete, es ist das, was ihr euch wünscht. Meine Rolle besteht einfach darin, euch die Möglichkeit zu geben, das zu erschaffen, was ihr euch wünscht.

Deshalb habe ich die Dritte Einladung an euch ausgesprochen.

Es tut mir leid, aber es fühlt sich immer noch so an, als ob eine »Einladung« bedeutet, dass du auf uns zugehst.

Ich werde darauf antworten. Aber beantworte zunächst du mir eine Frage, die sich gewiss auch andere stellen werden, die unser Gespräch verfolgen: Warum ist das so wichtig für dich? Warum verwendest du so viel Zeit auf die Frage, wer wen eingeladen hat?

Weil dann, wenn das Ganze von dir ausgeht, manche von uns das starke Gefühl haben werden, dass es ein Befehl ist, keine Chance, eine Anordnung, keine Einladung. Ich weiß, dass du keine »Befehle« erteilst und uns keine »Gebote« auferlegst, aber deine Einladung könnte von manchen Menschen so aufgefasst werden, als wäre es einer dieser Gangsterfilme, in denen Don Corleone sagt: »Ich werde ihm ein Angebot machen, das er nicht ablehnen kann.«

Nicht, dass ich dich mit einem Gangster vergleichen will, aber … ich meine … wer könnte denn eine Einladung Gottes zurückweisen?

Viele tun das.

Okay, ich hätte besser nicht fragen sollen … aber die eigentliche Frage lautet doch: Ist das ein »Befehl« Gottes? Eine göttliche Anordnung, der wir Folge leisten müssen?

Nein. Wie du selbst gesagt hast, erteile ich keine »Befehle«. Ich habe dieses Bedürfnis gar nicht.

Betrachte es so: Wenn ein lieber Freund an deine Tür klopft, bist du dann zu ihm gegangen oder ist er zu dir gekommen?

Natürlich ist er zu mir gekommen.

Und wenn du die Tür öffnest und ihn hereinbittest, ist dieses Hereinbitten dann ein Befehl, oder ist es eine liebevolle Reaktion darauf, dass er an deine Tür klopfte?

Schön. Eine hübsche Analogie. Du sagst also, dass wir an deine Tür geklopft haben.

Mein Freund, ihr rennt sie mir regelrecht ein! Du selbst und die halbe Menschheit. Hörst du denn den lautesten Ruf deiner Spezies nicht?

»Hilfe! Möge uns bitte jemand helfen, uns zu verändern!«

Ja, ich höre ihn. Er kommt aus meinem eigenen Herzen. Ich höre ihn.

Und deshalb habe ich die Dritte Einladung an euch ausgesprochen.

Da sind immer noch die, die sagen werden: Du bist hier der Gott, nicht wir. Statt uns Menschen dazu einzuladen, unsere eigene Spezies aufzuwecken, warum weckst du sie nicht einfach auf?

Dann musst du wieder und wieder zu ihnen sagen: Gottes Funktion besteht darin, euch die Macht zu verleihen, eure Wünsche selbst zu verwirklichen – nicht, sie für euch zu verwirklichen.

Meine Rolle ist es, euch die Freiheit und die Mittel zu schenken, eure eigene Realität zu erschaffen, eure eigene Zukunft.

Der Punkt ist, dass ihr die Rolle des Schöpfers übernehmen müsst.

Meine Absicht für die Menschen bestand nie darin, euch zu Fließbandarbeitern zu machen, die zusammenbauen, was andere konstruiert und entworfen haben. Meine Absicht bestand von Anfang an darin, euch den Zeichentisch zu überlassen, sodass ihr eure eigenen Entwürfe erschafft und verwirklicht.

Dann bist du der Fließbandarbeiter, der zusammenbaut, was wir entworfen haben?

Jetzt sage ich: »Hübsche Analogie.«

Das Montageband stellt die Mittel zur Verfügung, mit denen der Konstrukteur Ideen zu Realitäten macht. In diesem Fall gibt es allerdings ein paar Einschränkungen. Ich werde nicht die Teile zusammenbauen, um dann die ganze Fabrik in die Luft zu jagen.

Metaphorisch gesprochen, natürlich.

Wir können also durchaus unserem Leben hier auf der Erde ein Ende setzen …

… wenn es das ist, was ihr wollt …

… aber wir können das Montageband oder die Fabrik nicht »demontieren«. Wir können unsere lokale Realität beeinflussen, nicht aber die Höchste Realität.

Das ist richtig. Du hast es begriffen.

Um also bei deiner Metapher zu bleiben: Du lädst uns dazu ein, nicht unseren Zeichentisch anzuzünden.

Genau. Und euch bewusst zu werden, dass einige von euch – ein kleiner Prozentsatz, aber genug, um für eure Spezies zur Gefahr zu werden – sich wie Kinder verhalten, die mit Streichhölzern spielen.

Oh-oh!

Ja. Aber das macht diese Zeit zu einer Perfekten Zeit für Fortschritte, nicht wahr?

Weil wir dabei sind, uns die Finger zu verbrennen?

Hübsche Metapher.

Ja, und um bei ihr zu bleiben: Ihr spürt die gefährliche Hitze, aber es ist noch nicht zu spät, die Streichhölzer wegzulegen.