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Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

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20.

Glossar

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

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Nr. 2425

 

Zwei gegen INTAZO

 

Der Dual und der Terminale Herold – sie kämpfen mit allen Mitteln

 

Michael Marcus Thurner

 

 

 

Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt

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Im Frühjahr 1346 Neuer Galaktischer Zeitrechnung steht die Menschheit vor der größten Bedrohung ihrer Geschichte. Die Terminale Kolonne TRAITOR hat die Milchstraße besetzt und alle bewohnten Planeten unter ihre Kontrolle gebracht.

Die gigantische Raumflotte steht im Dienst der sogenannten Chaotarchen. Deren Ziel ist, die Ressourcen der Milchstraße auszubeuten, um die Existenz der Negasphäre in Hangay abzusichern: ein Ort, an dem gewöhnliche Lebewesen nicht existieren können und herkömmliche Naturgesetze enden.

Perry Rhodan ist mit dem Spezialraumschiff JULES VERNE über 20 Millionen Jahre zurück in die Vergangenheit gereist. Von der Milchstraße – die damals Phariske-Erigon hieß – begibt er sich nach Tare-Scharm, um dort herauszufinden, wie eine Negasphäre aufgelöst werden kann.

Der Weg zum »Truppenlager« ARCHETIMS führt über die Kinder der toten Superintelligenz ELEDAIN, die dafür sorgen, dass die Mächte des Chaos keinen Zugang finden. Doch auch das INTAZO bietet keinen vollkommenen Schutz – das zeigt der Kampf ZWEI GEGEN INTAZO …

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Perry Rhodan – Der Terraner riecht die Lunte.

Kamuko – Die Aeganerin sieht in Rhodan einen Freund, dem man nicht völlig vertrauen darf.

Ekatus Atimoss – Der Dual muss um sein Recht auf Leben kämpfen.

Glinvaran – Ein Terminaler Herold handelt aus Liebe.

1.

Gegenwart: Ekatus Ajastoreus

 

Er hasste seinen Körper, er hasste sein Leben.

Noch mehr aber hasste er den anderen Körper.

Und das andere Leben.

Nichts an ihm war richtig.

Nichts hatte während der letzten Monate so funktioniert wie ersehnt und erhofft. Überall taten sich Schwierigkeiten auf, die in der natürlichen Umgebung seiner Negasphäre nie geschehen wären.

Sämtliche Probleme kulminierten letztlich in einem Bild, einer Person und einem Namen: Perry Rhodan.

Zumindest, und das erfüllte Ekatus mit grimmiger Befriedigung, würde das Problem Perry Rhodan bald der Vergangenheit angehören.

Er hieß seinen Trageroboter, den Transmitterbogen zu durchschreiten. Atimoss, der zweite Teil des Duals, überließ ihm in stiller Übereinkunft – vorerst – die Initiative.

Hinter ihm schwebte der Terminale Herold. Stumm, ohne ein Zeichen der Befriedigung über das geglückte Ende ihrer Mission.

Die Ortsversetzung geschah. Das Bild der Umgebung änderte sich. Sie befanden sich nun in einer Lagerkammer im Modulardock ANC 31, nahe der Spendersonne IN 2.

Ekatus warf einen Blick auf die Uhr. Er war zufrieden. Alles passierte gemäß eines präzise ausgetüftelten Zeitplans. Perry Rhodan war diesmal zu spät gekommen. Er hatte das Attentat auf den Thermodyn-Ingenieur Abanathan Seg Dathuel und das Hochfahren des FT-Multiplexers nicht verhindern können. Das INTAZO war dem Tod geweiht, auch wenn die Angehörigen des Völkergemischs kosmokratischer Erfüllungsgehilfen noch keine Ahnung davon hatten.

Die oberste Pflicht des Duals war es von Stund an, die eigenen Leben zu retten. Ekatus und Atimoss bereiteten den Trageroboter in seltener Einigkeit auf die weiterführenden Aktivitäten vor. Der Terminale Herold hielt indes inne und starrte ins Nirgendwo. So, wie er es oft tat.

Der Dual begutachtete den Transmitter, stellte den Zeitzünder für die Hitzebombe ein und platzierte das kleine, handliche Gerät neben einem der Bögen.

»Wir müssen weiter«, sagte Ekatus zum Terminalen Herold, auch wenn er Unbehagen dabei empfand, das ätherische Wesen zu drängen. »Komm ein wenig näher.«

Das geflügelte Wesen schwebte herbei. Es platzierte sich neben dem Trageroboter. Kein Geräusch, kein Atemzug, kein Laut verrieten, ob es im eigentlichen Sinne lebte.

Der Dual konzentrierte sich auf den Parapolarisator in seiner linken Hand. Es dauerte ein paar Augenblicke, bis er das geringfügig verschobene Energieniveau erreicht, herbeigedacht hatte. Die Umgebung verschwand hinter einem schimmernden Vorhang. Sie waren alleine in ihrem eigenen, winzigen Universum.

»Folge mir!«, befahl Ekatus dem Terminalen Herold. Im Schutz des Parapol-Schleiers stiegen sie in die Luft. Der Sauerstoff schmeckte teigig und klumpig, der Äther hinterließ wie immer ein seltsames Gefühl erhöhter Zähigkeit. Dies waren Empfindungen, die er nur allzu gut kannte.

Hoch und höher ging es, durch das Zwischendeck, das ein wenig mehr Substanz zu haben schien, sich aber problemlos durchdringen ließ. Kopf, Körper und Tragerobot verschwanden in der Materie. Der Dual schob, quetschte, drückte sich durch atomare Gefüge, die für wenige Minuten auf einem anderen energetischen Niveau angesiedelt waren.

Die Dunkelheit hielt an. Sie waren in einem Lagerblock mit seltsamem Schüttgut zum Vorschein gekommen. Vielleicht Salz, vielleicht ein Rauschgift – sie konnten es weder greifen noch schmecken.

Trotz aller Eile gingen sie mit der notwendigen Bedachtsamkeit vor. Ein winziger Moment der Unkonzentriertheit, und ihr Plan brach wie ein Kartenhaus zusammen. Das Wissen des Ekatus Atimoss durfte auf keinen Fall verloren gehen. Ihr Überleben musste unter allen Umständen gewährleistet bleiben.

Es ging weiter hoch, wieder jegliche Materie durchdringend. Hinauf ins nächste Deck. Hier lebten und arbeiteten Angehörige eines Volkes von Vierfüßern. Mit langen, peitschenähnlichen Auslegern zogen und schoben die Kriechwesen Güter hin und her. Der Dual kümmerte sich nicht weiter um sie. Sie waren tot, ohne es zu wissen. Sobald die Thermodyn-Zentrale SIAH explodierte, würde ein Dimensionsloch samt seiner mehrdimensionalen Strahlenschauer INTAZO aufreißen und mit nicht mehr zu bändigenden Energien überfluten. Jegliche Fluchtbemühungen des gut und gern eine Million Einheiten starken Flottenverbandes mussten scheitern. Dies würden die Einheiten TRAITORS zu verhindern wissen.

Weiter ging es, noch eine Etage höher hinauf. Der Terminale Herold blieb ein wenig zurück. Überprüfte er die Vierbeinigen auf ihren Wert für das Chaos?

Sie erreichten die dritte Ebene, das vorläufige Ziel ihrer Flucht. Reinigungsmaschinen in Form riesiger Insektenwesen warteten auf einen Einsatz. Mechanische Mäuler, weit aufgerissen und mit seltsam scharfen Reinigungselementen versehen, wirkten auf den unbedarften Beobachter vielleicht bedrohlich; ebenso wie die borstenbesetzten Krallen, zwischen denen winzige Vakuumdüsen hervorstachen.

Ekatus Atimoss konzentrierte sich auf eine punktgenaue Landung und brachte den Trageroboter wenige Zentimeter über dem Boden zur Ruhe. Augenblicke später endete die Wirkung des Parapolarisators. Sanft schwebte ihr Gefährt nieder und setzte mit einem dumpfen Schmatzen auf.

»Weiter!«, meldete sich erstmals der Terminale Herold seit Beginn ihrer Flucht zu Wort.

Atimoss lenkte den Tragerobot in eine Gasse zwischen die Reinigungsmaschinen. Sie war breit genug, um sie durchzulassen. Am Ende des Ganges stapelten sich mehrere Schwebeplattformen. Mit einem Befehlsgeber schob sie Atimoss ausreichend weit zur Seite. Die dahinterliegende Kammer wirkte unbenutzt; erst, als Atimoss den Sichtschutz desaktivierte, kamen die Bögen eines weiteren Transmitters zum Vorschein.

Gemeinsam überprüften die Dual-Komponenten, ob sich Unbefugte an ihren Gerätschaften vergriffen hatten. Sie kamen zu einem befriedigenden Ergebnis. Hier herein verirrte sich kaum einmal ein Lebewesen; die geparkten maschinellen Helfer waren ohnedies nicht in der Lage, irgendwelche Manipulationen anzupeilen oder gar einer Analyse zu unterziehen.

Mit wenigen Handgriffen aktivierte Atimoss den Transmitter.

Der Terminale Herold schwebte diesmal vorneweg durch das Transmittertor. Wie ein Schemen entschwand er. Zeitverzerrt und gar nicht so, wie es den physikalischen Gegebenheiten einer Transmission entsprach. Ein Rest Lichtschimmer schien übrig zu bleiben, erst allmählich schwächer zu werden und schließlich in Form matt glänzender Staubkörner zu Boden zu sinken.

Der Dual achtete nicht weiter auf das Phänomen. Ihrer beider Augenpaare ließen sich betrügen. Frühere Auswertungen hatten ergeben, dass der Terminale Herold bei Transitionen keinerlei Rückstände hinterließ; zumindest keine, die sich anmessen ließen. Das seltsame Wesen betrog möglicherweise mit eitler Effekthascherei die Augen der Beobachter – wer mochte das schon zu sagen?

Ekatus steuerte den Trageroboter zwischen die Bögen. Die Versetzung führte diesmal an ein Außendock der Station ANC 148, nahe der Spendersonne IN-8. Der neuerliche Lichtwechsel schmerzte. Instinktiv schoben Ekatus und Atimoss die Nickhäute vor die Iris.

Der rote Riese warf scharf abgegrenzte Schatten über die metallene Haut der flachen Gebäude eines Netzknotens. In den externen Bereichen dieses abgelegenen Modulardocks wurde beständig um- und abgeräumt, alles im Zeichen einer so vermessenen wie verabscheuungswürdigen Retroversion. Einzig und alleine die Angehörigen des Millrak-Volkes bildeten eine stabile Komponente nahe ANC 148. Das sorgfältig vorbereitete Versteck an Bord eines ihrer Schiffe war ihr nächstes – und vorläufig letztes – Ziel.

Neuerlich blickten Ekatus und Atimoss auf ihre Uhren. Alles lief zu ihrer größten Zufriedenheit ab.

 

*

 

Der Dual nutzte weitere Parapolarisatoren, um in deren Schutz die kurze Distanz zur STECHWEITE KONZ zu überbrücken. Immer blieb der Terminale Herold an seiner Seite. Er zeigte keinerlei Reaktion auf das Gelingen der gemeinsamen Tat.

Die Angehörigen des Millrak-Volkes besaßen Eigenschaften, die im INTAZO geduldet, aber keinesfalls gutgeheißen wurden. Man mochte sie aufgrund ihrer Kämpfernatur; man verachtete sie wegen des außerordentlichen legeren Zugangs zu Recht und Ordnung. Und wegen ihres nachlässigen Umgangs mit Ressourcen – wie sich soeben wieder bewies: Eine Schleuse des Quaderschiffs öffnete sich, wie vorherberechnet. Abfälle trudelten heraus und würden in Kürze von den omnipräsenten Räumschiffen eingefangen und einer Wiederverwertung zugeführt werden.

Der Trageroboter steuerte die Schleusenlücke an. Nur kurz stemmte er sich gegen den Ausstoß der Abfälle. Ekatus aktivierte einen der Parapolarisatoren. Die Umgebung verschwamm vor den vier Augen des Duals. Sie kannten den Effekt des Übertritts nur zu gut. Schon bald würden sie wieder normal sehen, in den Augen der Millraks jedoch unsichtbar und unfühlbar bleiben.

Eine ganze Reihe der spinnengliedrigen Wesen marschierte durch sie hindurch. Sie gingen Fühler an Fühler. Die Gelenke der Kristallwesen knacksten laut. In einigen gut sichtbaren Organen der Millraks liefen Verdauungsvorgänge ab. Sie färbten den Körper grün, rot und blau – und dienten zugleich als Stimmungsbarometer für die Artgenossen.

Ekatus Atimoss beobachtete die Spinnenwesen fasziniert. Er achtete nicht weiter auf den Terminalen Herold, der ihn vorwärtsdrängen wollte. Der Dual nahm sich die Zeit, den merkwürdigen Marsch der Millraks, der vielmehr an einen Tanz erinnerte, zu verinnerlichen. Erst als die Kolonne um die Ecke bog, erinnerte er sich wieder seines eigentlichen Ziels.

Es waren nur wenige Meter bis zu einer derzeit ungenutzten Stechkoje. Die Millraks würden sie erst in rund einem halben Jahr wieder verwenden, wenn es erneut Zeit für das Paarungsritual war.

»Geschafft!«, sagte Ekatus euphorisch, nachdem der Trageroboter einen Platz gefunden hatte. Er löste den Schmiegestuhl aus der Fassung und ließ sich und Atimoss auf eines der Prallgerüste hinabtransportieren. Trotz aller körperlichen Hinfälligkeiten, denen sie gemeinsam unterlagen, tat es gut, ab und zu einmal die Beine auszustrecken. »Es ist alles gut gegangen. So, wie wir es vorausgesagt haben.«

Der Terminale Herold schwieg. Weder setzte er sich, noch war er bereit, eine Konversation aufzunehmen. Es schmerzte, ihn in seiner prachtvollen Ignoranz anzublicken.

»Wir sind der PFORTE nahe«, flüsterte Ekatus seinem Dualpartner zu. Er schob den Kopf weit nach vorne und pendelte dann nach links, um Atimoss in die Augen blicken zu können. »Sobald INTAZO evakuiert wird, gehören die Millraks mit Sicherheit zu jenen Völkern, die als erste die Flucht nach Tare-Scharm antreten werden. Und dann …«

Ja, und dann.

Gemeinsam grübelten sie darüber, was geschehen würde, sobald die energetischen Gewalten von Aquon-Gorissa das INTAZO flutete. Wie Panik und Angst die Einheiten der Kosmokratenknechte überkam, wie sie in die Proto-Negasphäre zu fliehen versuchten. Wie Traitanks über sie kamen und in unvergleichlicher Kampfesmanier für jenes Ergebnis sorgten, das diesen Teil des Universums endgültig den Chaotarchen in die Hände spielte.

Zeit verging, ohne dass etwas geschah.

Längst schon hätte SIAH explodieren, längst schon hätte das herbeigewünschte Szenario Gestalt annehmen müssen.

Der Terminale Herold wandte sich nun doch dem Dual zu. Sein Oberkörper, schmal gebaut und dennoch wuchtig wirkend, strahlte Bedrohlichkeit aus. So, als wollte er ihm alle Schuld an einem neuerlichen Versagen zuschieben.

Ekatus und Atimoss warteten. Warteten, warteten, warteten.

Der ehemalige Odone Ekatus Ajastoreus begann schließlich zu schreien. Atimoss Fry fiel bald darauf ein. Gemeinsam brüllten sie Hass und Frust hinaus, fassten ihn in einem einzigen Wort zusammen. In einem Namen.

»RHODAN!«, kreischten sie mit aller Inbrunst.

2.

Vergangenheit: Atimoss Fry

 

Die Flucht quer durch das Innere der LAOMARK. Der Kampf gegen den Verfolger namens Perry Rhodan, der an Parapolarisatoren herangekommen war – jene Parapolarisatoren, die Ekatus Atimoss schließlich als jene identifizierte, die er diesem juvenilen Laosoor ausgehändigt hatte … Er war zu gnädig gewesen, als Pothawk behauptete, sie seien alle aufgebraucht worden. Ekatus Atimoss hätte sie in jenem Moment vernichten müssen, aber es schien ihm unnötig und als zu entlarvende Offenbarung des Ausmaßes seiner Macht. Zudem hatte er, für einen Moment nur, so etwas wie Stolz auf das niedere Geschöpf verspürt. Diese Gnade war ihm beinahe zum Verhängnis geworden, denn nur durch sie konnte Rhodan ihm auf demselben Energieniveau begegnen.

Der Augenblick vermeintlichen Triumphes in der Schlacht, das Gefühl, endlich die Oberhand zu gewinnen.

Die Enttäuschung, es doch nicht geschafft zu haben.

Die Vernichtung des Graph Avalthani, seines einzigen Halts in dieser schrecklichen Umgebung.

Die Entfesselung eines Parapol-Sturms, aus Frust, Zorn und Verzweiflung geboren.

Schließlich der Rückzug durch den Schacht, quer durch die Hülle der LAOMARK, und dann die letzte Alternative: die Flucht mit einer versteckten Dunkelkapsel-Einheit.

 

*

 

Atimoss manövrierte den Schmiegestuhl in das Schiff. Augenblicklich sprangen alle Funktionen der Dunkelkapsel an. Sie war von vorneherein auf Fluchtszenarien wie diese kalibriert worden. Das Schiffsgehirn richtete seine Fühler nach allen Richtungen aus und verschaffte dem Dual binnen weniger Sekunden einen Überblick über all die Möglichkeiten, die sich ihm boten.

»Alarmstart«, hieß die lakonische Antwort auf die gar nicht gestellte Frage. »Wir müssen zusehen, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden.«

Die Atimoss-Komponente des Duals gab ihre Zustimmung. Ekatus’ Kopf baumelte indes hin und her, vor und zurück. Der Odone war kaum noch in der Lage, die Situation zu erfassen und in einen Kontext mit dem eben Geschehenen zu setzen. Die Vernichtung des Graph Avalthani hatte ihn in einen Zustand geistiger Verwirrung versetzt, die keinen sinnvollen Gedankengang erlaubte.

Atimoss drängte dessen wirre Befehle an den gemeinsamen Körper in den Hintergrund. Er achtete nicht auf den Geifer, der seinem Dual-Partner aus dem Mund tropfte, und er ließ sich auch von dessen Blicken aus grünen, starren Augen nicht irritieren.

Er steuerte den Schmiegestuhl aus der Kommandozentrale des Schiffs in einen Nebenraum.

Ein übermannsgroßes Ding lagerte dort, von einem schützenden Gazeschleier überdeckt. Atimoss zog den federleichten Schutz beiseite. Erleichtert blickte er auf den Reserve-Tragerobot, der mit einem einzigen Befehl zum Leben erwachte, trotz der langen Einlagerungszeit.

Ekatus schrie Unzusammenhängendes. Er ließ den gemeinsamen Körper zusammenzucken, beeinflusste die Koordination noch mehr, als dies normalerweise der Fall war. Atimoss beeilte sich, die Gewalt über den geteilten Leib zurückzugewinnen. So rasch wie möglich brachte er den Schmiegestuhl in die Fassung des ellipsoiden Kopfes. Ihr Gefährt wurde von Traktorstrahlen angesaugt. Luft entwich pfeifend zu den Seiten hin, dann aktivierten sich die Anschlüsse und stellten den Kontakt zum Hauptkörper des Robots her. Wie das vor kurzem zerstörte Gerät ähnelte er einem sitzenden Humanoiden, glänzte allerdings um eine Spur heller.

Atimoss checkte die Funktionen mit aller gebotenen Eile durch, während Ekatus zusehends ruhiger wurde, wahrscheinlich als Reaktion auf die veränderte Situation. Er fand sich in einer gewohnten Umgebung wieder, in jenem Gefäß, das er seit langer Zeit als »heimatlich« empfand.

Die Dunkelkapsel beschleunigte mit Fluchtwerten.

»Schiffe der Laosoor sowie der terranische Raumer sind trotz geschalteten Dunkelschirms auf uns aufmerksam geworden«, meldete die Künstliche Intelligenz mit nüchterner Stimme. »Ausweichmanöver eingeleitet. Eintritt in den Hyperraum erfolgt in …«

Ein Krachen.

»Wirkungstref…«

Schlingern und Schleudern. Hässliches Quietschen überbelasteten Metalls. Das Knacken brechenden Plastiks. Überschlagblitze.

Die Schutzkuppel schloss sich über dem Körper des Duals. Der Trageroboter hüllte sich in ein energetisches Schutzfeld und stabilisierte die Seitwärtsbewegungen, die durch wirre Schwerkraft- und Vektorbildungen der havarierten Dunkelkapsel hervorgerufen wurden.

gerade noch