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Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1.

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14.

Glossar

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

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Nr. 1925

 

Fremde über Alashan

 

Neue Bedrohung für die Terraner – ein Raumschiff in der neuen Heimat

 

von Horst Hoffmann

 

 

 

Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt

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Seit das Heliotische Bollwerk im heimatlichen Solsystem gewissermaßen verrückt spielte, sind Menschen von der Erde gegen ihren Willen gezwungen, sich in fremden Galaxien zu behaupten. Dabei haben es die Bewohner von Kalkutta-Nord noch gut getroffen: Sie leben nun auf Kenteullen, in der Heimat der Nonggo – damit sind sie im Zentrum einer freundlich gesinnten Hochzivilisation, für die ein Kontakt zur Milchstraße kein Problem ist.

Ganz anders stellt sich der Sachverhalt für jene Menschen dar, die mit einem Teil von Terrania-Süd verschwunden sind. Rund 200.000 Terraner sind es, die im Jahr 1290 Neuer Galaktischer Zeitrechnung in der fremden Whirlpool-Galaxis auf sich allein gestellt sind.

Glücklicherweise konnten die ersten Schwierigkeiten recht schnell beseitigt werden. Der Kontakt zu den Thorrimern, auf deren Planeten die Terraner nun leben, gestaltete sich als sehr angenehm und freundlich. Erste Handelskontakte konnten geknüpft werden, der Ausbau der selbständigen Nation Alashan – wie sich die unfreiwillige Kolonie nunmehr nennt – schritt rasch voran. Sogar ein Versuch der barbarischen Dscherro, die Menschen auszuplündern, konnte letztlich mit Hilfe eines gewagten Bluffs abgewehrt werden.

Mittlerweile ist auch Perry Rhodan zur Nation Alashan gestoßen. Der unsterbliche Terraner, der unlängst zum Sechsten Boten von Thoregon ernannt wurde, ist auf der Spur von Shabazza, dem mysteriösen Gegner der Menschheit.

Rhodan sucht Verbündete, doch das ist nicht ganz einfach. Denn jetzt erscheinen FREMDE ÜBER ALASHAN ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Braxen – Der Kommandant der ROPICA will sich in den Besitz hochwertiger Technik setzen.

Stendal Navajo – Der Bürgermeister der Nation Alashan sieht seinen kleinen Staat bedroht.

Gia de Moleon – Die TLD-Chefin beginnt mit der Arbeit am Krisenfall Robinson.

Perry Rhodan – Der Aktivatorträger sucht Verbündete für die Suche nach der SOL.

Jedder Colusha – Der Thorrimer-Beauftragte Alashans trifft sein Idol.

Mika Bloom – Der Produktionsleiter wird zum Helden wider Willen.

1.

ROPICA, Raum Kristan

18. April 1290 NGZ

 

»Bist du bereit für die Reise, Ioguhr?«

Das Wesen, das die Frage stellte, wäre von einem Menschen als fast humanoid beschrieben worden, etwa zwei Meter groß. Es besaß allerdings drei statt zwei Beine, das hintere davon stärker und dicker als die beiden vorderen. Der Kopf des Wesens war wie der eines riesigen Frosches, auch die Haut war grün und schuppig. Die Lippen des sehr breiten, wulstigen Mundes hoben sich in zarter roter Farbe ab.

Das Wesen trug eine sandfarbene, enge Kombination. In der rechten Hand hielt es einen Strahler. Es zielte mit dem ausgestrecktem Arm auf einen Artgenossen, der es halb trotzig, halb voller schlecht verborgener Todesangst anblickte. Diese Mimik – und die der Umstehenden – wäre einem Menschen allerdings noch verborgen geblieben.

Bei den Wesen handelte es sich um Hamaraden; genauer gesagt, um die Zentralebesatzung des hamaradischen Schlachtschiffs ROPICA. Derjenige mit der Waffe war der Kommandant des Raumers, sein Name war Braxen. Und der, auf den er zielte, hatte ihm lange Jahre als Erster Offizier gedient. Jetzt sahen die umstehenden, weit zurückgezogenen anderen Hamaraden entsetzt, wie sich der Finger des Kommandanten um den Auslöser der Strahlwaffe krümmte.

»Was du tust, ist ein Zeichen von Schwäche, Braxen«, sagte Ioguhr, der Erste Offizier. »Aber ich kann dich nicht daran hindern. Ja, ich bin bereit für die Reise in die Leuchtenden Sphären. Und ich bleibe dabei: Du hättest es dem Hauptquartier mitteilen müssen. Teiskoll hat an dich geglaubt, sonst hätte er dir im Angesicht des Todes nicht von dem Peilsender berichtet.«

Ohne ein weiteres Wort, ohne eine Miene zu verziehen, löste der Kommandant der ROPICA den Strahlschuss aus, der Ioguhr mitten in die Brust fuhr und ihn auf der Stelle tötete. Regungslos sah er zu, wie der Weggefährte zusammenbrach und ohne Leben liegenblieb.

»Bringt ihn fort – nun, wird's bald?«, fuhr Braxen seine Männer an. »In den Weltraum mit ihm! Ihr habt alle gesehen, wie Verräter an Bord dieses Schiffes bestraft werden. Vergesst es nicht! Und vergesst nie, dass ich hier an Bord das Reich und das Gesetz bin. Haben das alle verstanden?«

»Ja!«, antworteten die Raumfahrer, einige schnell, andere zögernd.

Drei von ihnen beeilten sich, Ioguhrs Leiche auf eine Antigravscheibe zu heben und sie aus der Zentrale zu entfernen. Braxen steckte die Waffe in das Holster zurück und wandte sich wieder den Bildschirmen zu, als sei nichts geschehen. Hinter ihm reinigte ein Roboter die Stelle, wo der Tote gelegen hatte.

»Niemand hält mich auf«, murmelte er. »Niemand. Die KOMPANIE gehört mir

Seine Feinde nannten ihn einen ehrgeizigen Emporkömmling, der es in der Hamaraden-Diktatur noch weit bringen wollte. Damit zumindest hatten sie recht. Braxen ging über Leichen, das hatte er gerade eben wieder bewiesen, um an Einfluss und Macht zu gewinnen. Er hatte es nicht hinnehmen können, dass sein Erster Offizier ihn vor versammelter Mannschaft kritisierte und sogar offen androhte, den Vorfall der Heimatbasis zu melden.

Er, Braxen, hätte es tun müssen, das wusste er natürlich genau. Es wäre seine Pflicht gewesen, weitere Schiffe sowie die Basis zu informieren. Er hatte jedoch entschieden, dass die ROPICA auf eigene Faust nach den Peilimpulsen Ausschau hielt. Diesen Ruhm wollte er niemand anderem überlassen. Es war eine große Chance, die das Schicksal ihm in die Hände gespielt hatte.

Das Schicksal in Gestalt des schwerverwundeten Einsatzagenten Teiskoll, dem es auf dem Freihandelsplaneten Kristan gelungen war, diesen Peilsender an Bord eines Kugelraumschiffs der geheimnisvollen KOMPANIE zu schmuggeln. Braxen wusste, dass diese KOMPANIE, die auf Kristan operierte und ungeheure Gewinne mit unglaublichen Hightech-Waren erzielte, der Regierung im fernen Heimatreich ein Dorn im Auge war. Dort wollte man wissen, wer sich hinter der Organisation verbarg, die erst vor kurzem die galaktische Bühne von DaGlausch betreten hatte.

Bisher war es unmöglich gewesen, die Basis der KOMPANIE zu enttarnen. Doch der Agent hatte geschworen, seinen Peilsender in einer Ladung Howalgonium an Bord des Kugelraumschiffs versteckt zu haben, das damit gestartet war. Wenn Braxen Glück hatte, hatte es auch Kurs auf sein Heimatsystem genommen.

Und wenn noch mehr Glück auf seiner Seite war, betrug die Entfernung zu diesem Heimatsystem nicht mehr als einige hundert Lichtjahre. Das schien sogar wahrscheinlich: Warum sollten die Fremden von der KOMPANIE riesige Entfernungen zurücklegen, um dann zu einer einzigen Freihandelswelt zu fliegen, nämlich nach Kristan?

Sobald dort die Ladung ausgepackt wurde, sollte der Sender automatisch zu arbeiten beginnen, und seine Impulse sollten in einem Umkreis von einigen hundert Lichtjahren zu empfangen sein – nicht moduliert, nur ein primitiver Richtungsimpuls.

Braxen hoffte, dass tatsächlich nur die ROPICA Teiskolls kodierten Funkspruch empfangen hatte. Jedenfalls war sie zur Zeit das einzige hamaradische Schiff, das sich im Sektor Kristan aufhielt. Ganz sicher war es so.

Er würde es sein, der hinter das Geheimnis der KOMPANIE kam, und dann war es an der Zeit, die Heimatbasis zu informieren. Er würde dem Imperium einen großen Fang ermöglichen. Wer immer in diesem Teil DaGlauschs – der Eastside – plötzlich mit bisher für unmöglich gehaltenen Waren auf den Plan trat, würde sich seiner Hochtechnologie und der Anonymität nicht mehr lange erfreuen können.

Vielleicht eroberte Braxen die unbekannte Welt auch im Alleingang, das wäre noch besser. Er sah sich bereits als Triumphator.

Und niemand, nichts und niemand, würde ihn aufhalten!

Die ROPICA, eine 900 Meter lange und 220 Meter durchmessende Walze, deren Bug sich stark verjüngte und in einer flachen Spitze mündete, lag mit ihren empfindlichen Instrumenten auf der Lauer und wartete.

2.

Alashan, Planet Thorrim

 

»Wir haben heute ein Raumschiff dazugewonnen, nicht mehr und nicht weniger«, beendete Stendal Navajo seine Ansprache.

Der Zylinder-Mann sprach zu den etwa fünftausend auf dem Raumhafengelände versammelten Alashanern. Er war bis an den Rand des Podests getreten, auf dem er und einige andere »Prominenz« standen.

»Mit der ALVAREZ, die von den Spezialisten schon abgeschrieben worden war, haben wir ein weiteres Fahrzeug, um den Handel mit den Völkern dieser Galaxis weiter zu forcieren«, sprach er weiter. »Es reicht, auch gemeinsam mit der GOOD HOPE III, nicht aus, um das Thorrtimer-System vor Feinden zu schützen. Hier warne ich vor Illusionen. An der Systemverteidigung wird mit Hochdruck gearbeitet, doch die ALVAREZ dient anderen Zwecken. Es besteht also kein Grund zur überzogenen Euphorie. Wir haben einen weiteren kleinen Schritt getan, um uns in dieser Region des Universums zu etablieren, das ist alles. – Ich danke für eure Aufmerksamkeit.«

Damit warf Navajo die obligatorische Flasche Sekt gegen die Bordwand der halb aus dem unterirdischen Hangar gehobenen 280-Meter-Kugel, die nur dadurch wieder flugtüchtig gemacht worden war, dass man aus dem wracken 200-Meter-Raumer SHUMAN die noch brauchbaren Teile herausmontiert und in die ALVAREZ eingebaut hatte. Wie durch ein Wunder war dort vieles von dem vorhanden gewesen, was hier fehlte. Die dann noch benötigten Teile waren in einer der beiden inzwischen vorhandenen automatischen Fabriken hergestellt worden.

Spontaner Beifall brandete auf. Navajo hatte sich mit seiner Rede wieder einmal in Understatement geübt, das kannten die zweihunderttausend Einwohner des ehemaligen Terrania-Stadtteils Alashan inzwischen von ihrem Bürgermeister. Tatsächlich bedeutete die Indienststellung eines zweiten Raumschiffs so etwas wie den Beginn einer eigenständigen Handelsflotte der Nation Alashan. Die bisherige Kapazität der GOOD HOPE III war auf einen Schlag mehr als verdoppelt worden.

Das wussten die Menschen. Darauf waren sie stolz. Sie hatten das nicht für möglich Gehaltene geschafft.

Niemand von ihnen übersah die Gefahr, in der sie alle nach wie vor schwebten. Daran änderten auch die wirtschaftlichen Erfolge und die neuen Robotfabriken nichts. Wie ein Damoklesschwert schwebte die Möglichkeit eines jederzeit möglichen neuen Dscherro-Angriffs über ihnen, trotz der nahezu perfekten Tarnung. Aus dem All oder einem Orbit betrachtet, wirkte Alashan aufgrund der vorgenommenen baulichen Veränderungen wie ein Teil der angrenzenden Thorrimer-Metropole Zortengaam. Zusätzliche Dächer waren errichtet oder gespannt worden, ganze Straßenzüge überdeckt, bis Alashan aus der Luft das gleiche »orientalische« Aussehen bot wie die Thorrimer-Stadt. Gewächse des Planeten Thorrim wucherten überall, bedeckten ehemalige Grünflächen, wuchsen an Hauswänden und Dächern empor, bildeten schattige Inseln auf freien Flächen. Verbindungsstraßen waren angelegt worden, alles sah wirklich so aus, als handele es sich tatsächlich um eine Stadt.

Den Verantwortlichen machten nicht nur die Dscherro Sorgen. TLD-Chefin Gia de Moleon und Stendal Navajo hielten es außerdem für möglich, dass der unbekannte Widersacher der Menschheit – Shabazza – die Stadt angreifen würde.

»Du hast wieder einmal maßlos übertrieben«, sagte de Moleon sarkastisch zu Stendal, als er wieder neben ihr auf dem Podest stand. »Hoffentlich nehmen die Leute sich deine Worte nicht zu sehr zu Herzen. Sie könnten depressiv werden.«

»Das Gegenteil wäre genauso tödlich«, erwiderte der hagere Mann mit der Hakennase und dem Zylinderhut mit seinem feinen Lächeln. »Wir sollten immer mit dem Schlimmsten rechnen – zum Beispiel auch damit, dass der plötzliche neue Reichtum im Thorrtimer-System andernorts Begehrlichkeiten wecken könnte. Wer Erfolg hat, der hat viele potentielle Feinde. Muss ich dir das erklären?«

»Scher dich zum ...«

Gia verkniff sich den Rest. Das Verhältnis zwischen ihr und Navajo schwankte nach wie vor; mal war es schlecht, dann wurde es wieder erträglich. Von guter Freundschaft und Zusammenarbeit konnte keine Rede sein, sie hatten sich aber immerhin aufeinander eingependelt und kamen auf einer geschäftlichen Ebene miteinander klar.

Gia de Moleon hatte ihre Ideen davon, wie sich die Terraner in DaGlausch behaupten sollten, Stendal Navajo hatte die seinen. Und was in der Vergangenheit zwischen ihnen vorgefallen war, ließ sich nicht mit Worten allein wegwischen.

»Die KOMPANIE ist auf Kristan äußerst aktiv«, sagte er ruhig. »Früher oder später werden wir mit der Undercover-Organisation auf weiteren Handelswelten Fuß fassen. Und die Zahl derer, die sich für uns interessieren, wird wachsen und wachsen.«

»Wir arbeiten daran«, meinte sie stur. »Am Krisenfall Robinson. Mehr können wir jetzt nicht tun.«

»Das, meine Liebe, ist meine Rede. Und das und nichts anderes wollte ich den Menschen sagen. Wir sollten jetzt gehen und den Raumhafen frei machen. Die GOOD HOPE III wird in wenigen Stunden zurückerwartet.«

 

*

 

Das 120-Meter-Kugelschiff der KOMPANIE beziehungsweise der Nation Alashan senkte sich vom klaren Himmel und sank in seinen unterirdischen Hangar mit der simplen Bezeichnung »Hangar A«. An Bord war eine Reihe von Personen, die beim letzten Start von Thorrim noch nicht mit von der Partie gewesen waren: Perry Rhodan, Reginald Bull und die restlichen Überlebenden der KAURRANG.

An Bord befand sich auch ein Container, an genau der Stelle, wo vorher die Waren gelagert gewesen waren, gegen die er auf Kristan »eingetauscht« worden war. Es handelte sich um einen zwei mal zwei mal einen Meter großen schwarzen Behälter, der stark abgesichert war. Sein Inhalt bestand, so hatte Perry Rhodan von der Kommandantin der GOOD HOPE erfahren, aus hochwertigem Howalgonium – jenem fünfdimensional schwingenden Schwingquarz, der unverzichtbar war für den Bau vieler Hochleistungsgeräte auf Hyperbasis.

Perry Rhodan war dabei, als Fee Kellind unmittelbar nach der Landung als erstes diesen Container entladen ließ. Mehr als die knappe Auskunft, dass das Howalgonium für einen ominösen Krisenfall Robinson gebraucht würde, hatte er bisher nicht von der jungen, blondmähnigen Terranerin erfahren, die ihn mit ihrer Ruhe und Ausstrahlung beeindruckte. Fee Kellind war überaus attraktiv und machte den Eindruck, dass es kaum eine Situation gab, in der sie den Überblick und die Kontrolle verlor.

Mit etwas gemischten Gefühlen sah Perry Rhodan die Männer und Frauen bei der Arbeit, die entweder blaue Pullover oder Kombinationen mit der Aufschrift »TERRA – NATION ALASHAN« trugen oder sich diese Schrift auf andere Kleidung hatten auftragen lassen. Es hatte einmal Zeiten gegeben, da hatte er symbolhaft für Terra gestanden, den Planeten und sein Imperium.

Jetzt kam er sich vor wie ein geduldeter Außenseiter.

Der Aktivatorträger stellte keine Fragen mehr, als Fee Kellind an seine Seite kam, und beobachtete mit ihr schweigend, wie der Container von Antigravfeldern angehoben und aus dem Raumschiff bugsiert wurde – hinein in eine hell erleuchtete Öffnung im Hangarschacht. Hinter ihm schloss sich eine halbe Minute später ein Schott.

Die Entladung war kurz und bündig über die Bühne gegangen, ohne dass Fee ihrer Mannschaft nur ein einziges Kommando hätte geben müssen. Diese Raumfahrer waren vollkommen aufeinander eingespielt, musste Rhodan anerkennen.

»Vielleicht beantwortet Stendal Navajo deine Fragen oder Gia de Moleon«, sagte Fee zu ihm. »Komm mit deinen Freunden mit mir. Es geht in den TLD-Tower.«

»Sind Gia de Moleon und dieser Navajo überhaupt über unsere Ankunft unterrichtet?«, fragte Reginald Bull.

Fee verzog die Mundwinkel zu einem leichten Lächeln.

»Ich wollte ihnen die Überraschung nicht nehmen«, antwortete sie. »Seid ihr jetzt sehr enttäuscht?«

»Wir haben uns an einiges gewöhnen müssen«, knurrte Bull. »Eins muss ich loswerden, Mädchen: Es gab Zeiten, da wäre man nicht so mit uns umgesprungen.«

»Ich weiß«, sagte sie selbstbewusst. »Da wurdet ihr wie Heilige verehrt. Nun, vielleicht erinnern sich die Alashaner daran.«

Bull wollte etwas entgegnen, aber Perry zog ihn zurück.

»Es hat keinen Sinn, Alter. Dies ist nicht Terra. Wir sind hier fast schon Fremde, verstehst du? Namen! Legenden! Ich fürchte, wir müssen uns unsere Sporen erst wieder neu verdienen.«

Bull seufzte tief und nickte. »Das befürchte ich auch«, brummte er.

Fee Kellind gab ein Zeichen. Rhodan und Bull folgten ihr. Aus einem Gang kamen Ors Tecken, Cheffunker der GOOD HOPE III, und der Syntronikspezialist Tsualar Gross. Zwischen beiden ging die Restmannschaft der KAURRANG – Treul und Goriph, die beiden Swoons, Mondra Diamond, die schöne ehemalige Zirkusartistin, und Tautmo Aagenfelt, der sich immer noch Vorwürfe machte, am Tod von Ska Kijathe schuldig zu sein. Sie war gestorben, als sie ihn beim Kampf gegen die Hamaraden auf Kristan aus einer Gefahr heraushauen wollte.

Ein Hangar in mittlerer Höhe der GOOD HOPE stand offen. Aus der Verkleidung von Hangar A war eine Rampe zur Öffnung ausgefahren worden, die Fee Kellind jetzt betrat. Perry Rhodan folgte ihr, und nach etwa fünfzig Schritten befanden sie sich im ausgehöhlten Innern des Planeten Thorrim, dicht unter der Oberfläche und nicht weit vom 2100 Meter in den Boden ragenden Tower des Terranischen Liga-Dienstes entfernt.

»Inzwischen wissen de Moleon und Navajo natürlich über eure Ankunft Bescheid«, erklärte Fee Kellind. »Gleich nach der Landung wurden sie über Funk verständigt. Ihr versteht, dass wir das Risiko von Hyperkomsprüchen vorher nicht eingehen wollten.«