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Inhaltsverzeichnis

Impressum

Widmung

Vorwort

Dankesworte

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Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2018 novum Verlag

ISBN Printausgabe: 978-3-903155-20-6

ISBN e-book: 978-3-903155-21-3

Lektorat: Stefanie Krüger

Umschlagfoto: Peter Organ, Oksana Drozd | Dreamstime.com

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

www.novumverlag.com

Widmung

Und obschon mein Leben des Öfteren traurig und düster war,

bist nun du erschienen

und hast Licht und Wärme gebracht.

Für dich, mein Sohn.

Dein Vater

Vorwort

Schon seit Gedenken der Zeit haben mich Horrorromane sowie Horrorfilme fasziniert. Werwölfe, Vampire, Hexen und andere unheimliche Kreaturen haben mich magisch in ihren Bann gezogen. Meine Mutter sagte mir immer, dass ich durch die Vorliebe zu diesem einzigartigen Genre verblöden würde, was jedoch nicht passiert ist. Ich hoffe es zumindest.

Als ich etwa acht Jahre alt war und das System der Videokassette auf den Markt kam, hat mir damals mein lieber Vater meinen ersten Horrorfilm auf Videokassette gekauft. Wahrscheinlich wusste er damals nicht, was das für ein schrecklicher Film war, den er mir da untergeschoben hatte, um mich ganz einfach zu beschäftigen und ein wenig Ruhe vor mir zu haben. Allerdings kann ich ihm das nicht übel nehmen, denn ich war ein wirklich schwieriger Junge, der sehr viel Unfug mit Leidenschaft angestellt hat, wie zum Beispiel mein Geschäft vor dem Eingang zur Zahnarztpraxis meiner Mutter zu erledigen und mir danach den Po mit dem Schal einer Patientin abzuwischen. Oder auf einem Polizeistreifenwagen das Zeichen von Zorro mit einem spitzen Stein in die Motorhaube einzuritzen. Andere für mich damals heroische Taten waren zum Beispiel das Durchstechen der Reifen aller vorhandenen Autos in einer Garage mit einem Messer, außer den Reifen des Wagens meiner Mutter, mit der schlagkräftigen Aussage, als sie mich damals gefragt hatte, warum ich dies getan hätte: „Mama! Hätte ich dir die Reifen durchgestochen, wärest du wahrscheinlich nicht zur Arbeit gekommen!“ Das Schlimme an der ganzen Sache war aber, dass ich dann zwei Wochen später, da ich eine kleine Vorliebe fürs Feuer hatte, die ganze Garage noch dazu abgebrannt habe. Na ja, das waren halt so einige wenige Sachen aus meinem früheren Leben, die bei meinen Eltern für Kopfzerbrechen sorgten. Mein Vater sagte mir dann immer, dass er die grauen Haare auf seinem Kopf dank meiner Abenteuerlust erlangt hätte und dass er vielleicht irgendwann ein Buch mit meinen Memoiren schreiben würde.

Nun kommen wir aber wieder zurück zum Thema. Als dann meine Mutter damals den Film „Freddy Krüger – Nightmare on Elm Street“ ein wenig angesehen hatte und mein Vater dann müde von der Arbeit nach Hause kam, knallte sie ihm eine. Im Grunde genommen kann ich sie verstehen, denn sie dachte wie eine richtige Mutter, die sich eben Sorgen um ihren kleinen Sohn machte, weil sie Freddy Krüger schon beim ersten Anblick abstoßend fand. Eine Zeit lang wollte sie mir sogar diese Filme verbieten, doch mein egozentrisches Ego hatte sich durchgesetzt und ich ließ mir von ihr nichts vorschreiben und von niemandem etwas verbieten. Nach einiger Zeit hatte ich schon eine beachtliche Sammlung verschiedener Horrorfilme. Später, als ich dann älter wurde, fing ich an, Bücher zu lesen. Jedoch nicht die, die man mir aufgezwungen hatte, wie zum Beispiel „Onkel Toms Hütte“, an dem ich fast zwei Jahre lang herumgelesen hatte, da mich dieses Buch damals nicht faszinierte. Die Überzeugung, dass dieses Buch trotz allem ein Bestseller der Literatur war, kam erst später mit meiner Reife. Meine Bücher waren Horror- und Gruselgeschichten, die ich mit einer Taschenlampe unter der Bettdecke in mich hineingezogen habe. Wahrscheinlich bekam ich aus diesem Grund schlechte Noten in der Schule. Angefangen von Groschenromanen wie „Geisterjäger John Sinclair“ über Autoren wie Stephen King, Edgar Allan Poe, Clive Barker bis hin zu Dean Koontz, der heutzutage mein Idol und eine Art Mentor für mich ist. Ich habe alle seine Bücher gelesen und finde, dass er der wahre „Meister des Horrors“ ist. Und dann, nach dem Ende meines Studiums zum Zahnarzt, kam ich plötzlich auf die Idee, mich ganz einfach vor den Computer zu setzen und loszuschreiben. Ohne eine schlagkräftige Idee fing ich einfach an zu schreiben, da es mir Spaß machte. Und das Folgende ist das, was dabei herausgekommen ist. Ich hoffe, es wird Ihnen „Freude am Lesen“ bereiten.

Dankesworte

Zunächst möchte ich dem lieben Gott, Jesus, der heiligen Mutter Maria, dem heiligen Antonio, dem heiligen Geist sowie dem heiligen Papst Johannes Paul II., der heiligen Mutter Teresa sowie dem heiligen Petrus & Paulus danken, dass ich wahrscheinlich die Gabe habe, Bücher zu schreiben. Sie werden sich nun sicherlich fragen, wie es dazu kommt, dass ein Gläubiger Mann wie ich Horrorgeschichten schreibt – ganz einfach, Gott im Himmel und die geistige Welt amüsieren sich beim Lesen ebenfalls.

Dann möchte ich mich bei meiner Frau Inga Organ bedanken, die ich über alles liebe und die mich immer beim Schreiben unterstützt und an mich geglaubt hat. Und die mir jedes Mal gesagt hat, dass ich ohne Probleme in die Fußstapfen von Dean Koontz und Stephen King treten könnte. Ob sich dies jedoch bewahrheiten wird, wird die Zukunft zeigen. Ich hoffe es zumindest. Danke für unseren kleinen Schatz, der mein Leben lebenswert gemacht hat.

Ein weiterer Dank gilt meiner Mutter, Dr. Barbara Organ, die ich ebenfalls von ganzem Herzen liebe, beste Mutter der Welt, der wahrscheinlich besten Zahnärztin der Welt, für die der Zahn das Symbol der ewigen Schönheit und Ästhetik ist und der ich schon bei meiner Geburt die ersten Probleme bereitet habe, da ich per Kaiserschnitt, wie Napoleon Bonaparte damals, zur Welt gekommen bin. Und obwohl ich ein sehr schwieriger Junge und Teenager war, hat meine Mutter es trotz allem irgendwie mit mir ausgehalten und mich nicht in ein Waisenheim geschickt, sondern mir meine Sünden verziehen, ich hoffe es zumindest. Aber eben, die Mutter ist immer die Wichtigste. Und an alle Mütter da draußen. Hier ist ein Satz, den mir mein Pfarrer damals an den langweiligen Sonntagsmessen, die ich nicht gerne besuchte, des Öftern zitiert hatte: „Da Gott nicht überall sein konnte; erschuf er die Mütter!“

Des Weiteren möchte ich meiner Großmutter Major Stefania Kowalczynska großen Dank und Respekt aussprechen, die im Zweiten Weltkrieg sehr vielen Juden, Zigeunern und Polen das Leben gerettet hat. Eine wahrhaft mutige Frau, die wegen ihres Mutes und ihrer Hingabe für die Menschheit zwei Jahre ihres Lebens bei Brot und Wasser in einem Gefängnis absitzen musste. Ihre Worte, die sich in alle Ewigkeiten in mein Gehirn eingeprägt haben, waren: Leben und leben lassen, wir sind alle Brüder und Schwestern. Durch ihre Verdienste am Vaterland wurde sie persönlich von Präsident Lech Kaczynski mit dem höchsten Ehrenzeichen der Republik Polen, dem Orden Polonia Restituta (Orden der Wiedergeburt Polens), ausgezeichnet. Sie war der beste Mensch, den ich jemals in meinem Leben gekannt habe – in ewiger Liebe, dein Enkel.

Mein weiterer Dank gilt meinem Vater, Dr. med. Stefan Organ, von dem ich wahrscheinlich die Gabe geerbt habe, Bücher zu schreiben (doch das müssen Sie selber beurteilen), da dieser Mann schon einige Bücher in seinem Leben geschrieben und verfasst hat, allerdings über ein ganz anderes Thema. Und obwohl ich mich mit meinem alten Herrn ab und zu streite, da wir ganz verschiedene Charaktere haben, wissen wir beide, dass unsere Vater-Sohn-Liebe wahrhaftig ist. Außerdem möchte ich auch seinem Doktorvater für dessen Unterstützung und Hilfe danken, Dr. Heinz Balmer.

Weiterer Dank an meine Schwiegereltern, Irena Yanovicha und Alexander Yanovich, der als Held in meinem Buch sein Unwesen treibt, sowie Ivita, der Schwester meiner Frau.

Dank auch an den besten Onkel der Welt, Nicolaj Gnatjuk, und seine Frau Inesa, sowie an den weiteren besten Onkel der Welt, Prof. Boguslaw Antoszewski und seine Frau Danuta.

Nun ein großer Dank an meine besten Freunde, die ich gleich aufzähle; danke, dass es euch gibt und dass ich die Ehre haben darf, mein Leben mit euch zu teilen! Die meisten Personen behaupten immer, dass man nicht allzu viele Freunde haben solle, allerdings sollten es dafür die besten sein. Ich zähle zu den Menschen auf der Welt, die das Glück und das Privileg haben, eine Spezialeinheit von besten Freunden zu besitzen, was nicht selbstverständlich ist. Jeder von ihnen ist wie ein perfekt zugeschnittener Elitekämpfer, der mir jedes Mal aufs Neue seine Loyalität und seine Freundschaft bewiesen hat. Danke! Ihr seid die Besten!

Großer Dank an meinen Freund Stephan Kunze (Naturarzt aus Berufung), danke, dass du die ganze Zeit an mich geglaubt hast und mich bei meinen irrsinnigen Ideen im Leben immer zu zweihundert Prozent unterstützt hast und dass durch deine Hingabe die Realisierung dieses Buches überhaupt erst zustande gekommen ist. Danke, dass ich mit dir zusammen die Welt verbessern darf.

Großer Dank an meinen Freund Silvio Schönenberger, den besten Elitekämpfer, den die Schweizer Armee jemals hatte, der mich jedes Mal aus Notsituationen wieder herausgeholt hat (mein sozusagen älterer und weiser Bruder) und mir immer zur Seite stand und dessen Worte „Wie bringst du Gott zum Lachen? – Erzähle ihm von deinen Plänen!“ sich für alle Zeiten in mein Gehirn eingeprägt haben.

Großer Dank an meinen Freund Roger Züger, den besten Krav-Maga-Kämpfer der Welt, der mir ebenfalls immer zur Seite stand, immer an mich geglaubt und mir die höchste Kunst des Kämpfens beigebracht hat – das Krav Maga und das Eskrima. Danke, dass sich unsere Wege gekreuzt haben. Ebenfalls Dank an deine liebe Frau Lucia.

Großer Dank an meinen Freund Ahmed Mohamed, der mir beigebracht hat, dass man alle Menschen gleichbehandeln und keine Vorurteile haben sollte.

Großer Dank an meinen Freund Roli Weber, durch den ich zu einem Autofanatiker geworden bin und mit dem ich die Vorliebe für schnelle Autos teile.

Großer Dank an meinen Freund Rafael Primorac, der mir die Chance des Lebens gegeben hat und sich in mein Buch verliebte. Ein großartiger Hollywood-Produzent!

Großer Dank an meinen Freund und Hollywood-Produzent Ross Ottermann, der mir ebenfalls die Chance des Lebens gegeben hat und noch viel mit mir vorhat.

Großer Dank an meine Freunde Derrick Redford sowie Dominik Madani, die mir in Hollywood die Türen geöffnet haben und mit denen ich ebenfalls noch viel vorhabe.

Großer Dank an meinen Freund Sebastian Kozdoj (Cousin) und an meinen Freund Jon Freemann, ohne die ich heute nicht da wäre, wo ich nun angelangt bin.

Großer Dank an meinen Freund & Mentor Dr. med. dent. Patrik Kadl, den besten Chirugen auf Erden, der mir die Kunst der Medizin beigebracht hat. Und obschon wir Fälle hatten, die schwierig und blutig waren, hat er mir geduldig sein Können eingeflößt. Ich war kein einfacher Schüler, und glauben Sie mir, an einem Menschen mit einem Skalpell herumzuschnipseln, das ist die höchste Kunst, die man erlernen kann!

Großer Dank an meine Freunde Jean Claude Van Damme und Kris Van Damme sowie Paul Sampson, mit denen ich die gleichen Sympathien und Vorlieben teile und die ich als besondere Persönlichkeiten sehe.

Großer Dank an meinen Rechtsanwalt und Freund Dr. jur.Alfred S. Farha sowie meine Freunde Beatrice und Gino Pietrini, sowie Iryna Yastremska und Cvetan Celevski.

Großer Dank an Monique Harder, die mich gelehrt hat zu unterscheiden und gezeigt hat sich von Schmarotzern und Aasgeiern abzuschotten und fernzuhalten.

Großer Dank an meinen Freund José Luis Pérez Méndez, der mir, meinem Sohn und meiner Frau das Leben gerettet hat vor dem schlimmsten Hurrikan (Irma) aller Zeiten. Und obschon eine fliegende Palme uns den Zufluchtsweg gekreuzt hat, ist er plötzlich wie Batman aufgetaucht (ein wahrer Held).

Großer Dank an meinen Freund Michael Egli (Snakeman), durch den ich zum Schlangenfreund wurde und durch den ich mich sehr gut mit Klapperschlangen, Cobras und Anacondas angefreundet habe. Bewundernswerte, freundliche Kreaturen, die man nur ins Herz schließen kann!

Nun, zuallerletzt, möchte ich zwei ganz besonderen Lebewesen danken, die ich von ganzem Herzen liebe: Yellow und Blacky, meine zwei Hündinnen. Yellow ist eine Labradorhündin und eine Seelenverwandte von mir. Als sie in ihrem ersten Leben gestorben war, bin ich auf die Knie gefallen und habe von ganzem Herzen ehrlich zu Gott, Jesus, der heiligen Mutter Maria, dem heiligen Antonio und dem Heiligen Geist gebetet, damit sie ihre Seele als Reinkarnation in ihrem zweiten, heutigen Leben zurückbringen. Meine Gebete wurden erhört und nun bin ich jeden Tag froh und dankbar, dass meine „Yellow Nummer zwei“ bei mir ist. Jedes Mal, wenn ich sie ansehe, sehe ich das liebste, friedlichste Wesen auf der ganzen Welt, welches nur Liebe ausstrahlt. Blacky ist eine Miniaturschnauzerdame, die einen liebvollen Charakter hat und mich mit dem Werfen ihres Spielzeuges vierundzwanzig Stunden lang auf Trab halten kann. Die Frage stellt sich dann, wer von uns beiden der Hund ist. Die beiden Hündinnen haben mich auch zu meinem Buch inspiriert.

Und nun noch ein Dankeswort an die Personen, die ich nicht erwähnt habe. Vielen Dank, dass es euch alle gibt!

Dazu noch ein allerletztes Dankeswort an Mister Arnold Schwarzenegger, dessen Worte, obwohl sie nicht ganz von ihm stammen, „Wo ein Wille ist, ist ein Weg!“ für mich zu einer Art Lebensweisheit und Lebensphilosophie geworden sind.

1

Es war ein kalter Winterabend. Noch drei Tage bis Weihnachten. Sheriff Mike Jones fuhr den langen, geraden Highway 51 Richtung Woodruff, einer Kleinstadt im Bundesstaat Wisconsin, die eine Population von über zweitausend Bewohnern hatte. Der helle Mond erleuchtete die schneebedeckte Fahrbahn, umgeben von den dichten Wäldern. Im Radio lief der Song „Jingle Bells“, welcher stimmungsfreudig das bevorstehende Weihnachtsfest begrüßte. Jones sang und pfiff den Song mit.

Aus dem Funkgerät erklang plötzlich eine weibliche Stimme. „Sheriff Jones, hier spricht Jessica – antworten bitte.“ „Ja, was gibt’s Jessica?“, antwortete Jones. „Alles in Ordnung bei Ihnen, Sir?“ „Ja, warum denn?“ Das Signal wurde durch ein Rauschen gestört, bis schließlich wieder die Stimme von Jessica auftauchte. „Sheriff, die Wetterstation hat mir einen Blizzard gemeldet, er soll am Highway 51 vorbeiziehen.“ Wieder störte ein Rauschen das Signal. „Seien Sie vorsichtig!“, sagte Jessica. Der Sheriff holte eine Zigarette aus einer Schachtel und antwortete: „Mach dir keine Sorgen, Jes, wir sehen uns im Department – Ende.“

Er zündete seine Zigarette an und blies den blauen Rauch zum halb offenen Fenster hinaus. Etwa 80 Meilen hatte er noch bis Woodruff, seiner Heimatstadt, in der er das Gesetz war. Es war schon spät, zwanzig Minuten nach zwölf Uhr Mitternacht. Die Sicht wurde immer schlechter, ein kalter, pfeifender Wind blies durch das offene Fenster. Jones warf die Kippe in den kalten Schnee hinaus, machte das Fenster zu und drehte die Heizung voll auf. Im Radio hörte man das Geplapper des Moderators, der irgendwelche komischen Geschichten erzählte, um seine Mithörer zu unterhalten. Ab und zu ließ er alte Presley-Songs laufen, die den Sheriff bei Laune hielten.

Die Fahrt war monoton. Jones kämpfte mit der Müdigkeit, die ihn in den warmen Schlaf einzuhüllen suchte. Mehrmals öffnete er das Fenster und schloss es wieder. Er schlug sich leicht auf die Wange, um so den Sekundenschlaf wegzudrängen. Beinahe wäre er schließlich trotzdem eingeschlafen, als plötzlich etwas gegen die lange Motorhaube seines 92er Chevy Impalas knallte. Erschrocken und nun hellwach riss er das Steuer nach rechts rüber, um nicht gegen irgendeinen Baum zu prallen. Es half aber nichts, der Wagen kam ins Schleudern. Mit voller Wucht knallte er gegen einen der Bäume am Wegrand. Der rechte Scheinwerfer ging dabei kaputt, der linke erhellte den endlosen Wald. Rauch stieg aus der Motorhaube in den Himmel hinauf. Der Airbag im Steuerrad hatte sich geöffnet und den Sheriff für einen Moment k. o. geschlagen. Die Hupe dröhnte in den Wald hinaus, da der Kopf des Sheriffs diese drückte. Für eine kurze Zeit war der Ordnungshüter bewusstlos, durch den lauten Lärm kam er jedoch schnell wieder zu sich, fasste sich an seine Stirn und bemerkte eine warme Flüssigkeit. Die rechte Augenbraue war aufgeplatzt, Blut quoll aus der Wunde heraus. „Mann, oh Mann“, sagte der Sheriff zu sich, fasste sich an den Kopf und öffnete hastig die Fahrertür, um sich aus der Fahrerkabine in den Schnee hinaus fallen zu lassen. Den kalten Schnee rieb er sich auf die Wunde, um den Schmerz zu betäuben.

Für einige Minuten blieb er im Schnee knien, bis er sich wieder aufrappelte und aufstand. Seine Knie zitterten. Er hatte zunächst Probleme, gerade zu stehen. Sheriff Jones war ein harter Kerl. Bevor er seinen Job im Sheriffdepartment in Woodruff angetreten hatte, hatte er bei den Marines als Elitesoldat gedient. Er war um die eins achtzig groß und wog ungefähr 100 Kilogramm. Nicht dass er fett gewesen wäre, nein, er war von kräftiger, muskulöser Statur. Seine Marines-Kollegen nannten ihn den „Fels“. Was sich auch als Tatsache erwies, denn er konnte viel wegstecken. Seine 42 Jahre sah man ihm allerdings an – Whiskey und Zigaretten hatten ihre Spuren hinterlassen und er hatte mehrere Narben, die seinen Körper überzogen.

Sein Kopf dröhnte immer noch von dem harten Airbag-Schlag, den man sicher mit der Faust von Mike Tyson vergleichen konnte. Doch der Sheriff tat alles, um die Schmerzen zu verbannen, und zündete sich eine Zigarette an. Das Nikotin half ihm, sich auf die Situation zu konzentrieren. Nun holte er die Taschenlampe aus der Fahrerkabine und schaute sich den Schaden aus der Nähe an. Der Wagen war schwer in Mitleidenschaft gezogen worden und eignete sich eher, um auf dem Schrottplatz zu landen. Die große Tanne war in der einen Hälfte des Motorblocks eingeklemmt. Jones leuchtete mit dem Lichtkegel der Taschenlampe auf den kaputten Scheinwerfer und konnte Blut darauf erkennen. Es musste was Großes gewesen sein, das er überfahren hatte.

Er lief zum Heck des Wagens und ließ den Lichtkegel über die weiße Fahrbahn gleiten. Einige Meter weiter hinten sah er eine Blutlache, die zusammen mit immer kleiner werdenden Blutstropfen im Schnee und komischen Fußabdrücken einen Pfad in den Wald hinein bildete. Er kannte sich zwar mit den meisten Tieren, die in diesen Wäldern lebten, gut aus. Doch dieses konnte er anhand der Fußabdrücke nicht bestimmen.

Jones holte das Funkgerät, welches neben seiner Glock hing, hervor. „Mayday, Mayday“, wiederholte er mehrmals. „Jes, hier ist Mike, kannst du mich hören?“ Nach wenigen Augenblicken erklang die nette Frauenstimme von Jes im Funkgerät. „Ja, Sheriff – alles in Ordnung?“ „Nein, ich hatte einen Unfall. Ein Tier ist mir in die Motorhaube geknallt. Ich verlor die Kontrolle und prallte gegen eine Tanne. Brauche sofort Verstärkung!“, sagte er. Die Stimme von Jessica klang plötzlich verängstigt. „Ja, ja – ist Ihnen nichts passiert?“, fragte sie. „Alles okay, Jes, außer einer kleinen Wunde am Kopf“, erwiderte der Sheriff. „Ich schicke sofort Andrew zu Ihnen. Passen Sie bitte auf sich auf“, entgegnete Jes. Kurzerhand erklärte er ihr noch die ungefährte Position seines Unfalls, wonach er das Gespräch beendete.

Der Sheriff packte das Funkgerät wieder in das Halfter ein und ging zum Streifenwagen zurück, wo er den Kofferraum öffnete und ein M16-A2-Sturmgewehr herausholte. Vorsichtig inspizierte er das Gewehr. Alte Erinnerungen aus dem Afghanistankrieg kamen hoch, als er den Verschluss nach hinten zurückzog und in die Patronenkammer schaute. Aus einer Tasche nahm er zwei Magazine und eine Packung mit 50 Schuss Kaliber .223 Remington heraus. Hastig lud er die Magazine auf und steckte eins ins Gewehr. Aus einer anderen Tasche holte er ein starkes Klebeband, mit welchem er die Maglite-Taschenlampe am Vorderschaft der Waffe befestigte.

Jones schaute um sich und ging wieder zurück zur Blutlache. Von dort aus folgte er der Blutspur in den dunklen Wald hinein. Benebelt von dem Unfall kämpfte er sich durch das Dickicht, immer den roten Tropfen und Spuren folgend. Das Dickicht wurde immer dichter, sodass es schwierig war voranzukommen. Doch Jones war stur und gab nicht auf.

Nach etwa zwei Meilen erreichte er vom Wald aus eine Lichtung. Der Mond erleuchtete hell den weißen Schnee darauf. Es war still, so still, dass Jones sein eigenes Herz schlagen hörte. Die Luft, die er ausatmete, bildete eine weiße Wolke vor ihm, als würde er wieder eine Zigarette rauchen. Konzentriert lauschte er in die Stille hinein und schwenkte den Lichtkegel seiner Maglite über den Schnee. Die Spur deutete auf die vor ihm liegende Waldwand und verschwand im Dickicht dahinter. Seine Schritte durchbrachen die beklemmende Stille, indem sie dumpfe Geräusche unter seinem Gewicht verursachten.

Er bewegte sich weiter vorwärts und blieb stehen, als er plötzlich ein merkwürdiges Geräusch hörte, welches vom Waldrand zu hören war. Irgendetwas bewegte sich im Dickicht. Der Kegel der Maglite glitt über Baumstämme, Äste und Gestrüpp. Und obwohl Jones ein Mann war, der im Grunde genommen vor nichts Angst hatte, spürte er, wie sich seine Haare unter seinem Hut sträubten. Sein Pulsschlag erhöhte sich, das Adrenalin schoss mit großer Geschwindigkeit durch seine Adern.

Bevor er sich weiter ins Gestrüpp traute, holte er noch einmal tief Luft. Die Zweige und Äste schlugen ihm nun ins Gesicht, als er sich nach vorne kämpfte. Plötzlich sah er zwei kleine, bernsteinfarbene Lichter in der Finsternis und erkannte, dass es Augen sein mussten, die er nie zuvor so gesehen hatte. Das Wesen vor ihm gab ein aggressives Geräusch von sich, als es den Sheriff bemerkte. Jones erschrak so sehr, dass er dadurch nach hinten fiel. Panische Angst überkam nun den Ex-Marine, die er zuvor so nicht gekannt hatte. Hektisch stand er wieder auf und rannte in die Richtung, aus der er gekommen war. Immer wieder schlugen ihm Zweige und Äste mit heftiger Wucht ins Gesicht, manche trafen auch seine Augen, sodass er für einen Moment nichts sehen konnte und wieder zu Boden fiel. Das Etwas war nun hinter Sheriff Mike Jones her. Der Jäger wurde zum Gejagten.

Verzweifelt versuchte er, wieder aufzustehen, als er plötzlich spürte, wie das Etwas ihn am linken Bein packte und ein wenig Fleisch wegriss. Vor Schmerz schrie er auf. Doch er gab nicht auf und kämpfte nun um das nackte Überleben. Einige Zentimeter vor ihm lag das M16-Gewehr, welches ihm zuvor aus der Hand gefallen war. Er fasste nach dem Griff und schwang den Lauf in die Richtung, wo sich das Wesen befand. Sein Finger drückte mit ungeheurer Kraft auf den Abzug und ein höllischer Lärm durchbrach die Stille. Das Mündungsfeuer erleuchtete hell das Dickicht. Die automatische Waffe verschoss etwa zwölf Kugeln und einige davon trafen das Wesen, welches einen unbekannten, doch vor Schmerz winselnden Laut von sich gab. So schnell es aufgetaucht war, so schnell war es wieder weg. Und wieder herrschte die beklemmende Stille.

Eine Zeit lang verharrte der Sheriff in der Stille, bis er schließlich wieder aufstand. Das Bein schmerzte sehr. Er konnte nicht mehr richtig laufen. Hüpfend auf einem Bein und sich an die Bäume klammernd kämpfte er sich durch das Dickicht in Richtung Straße zurück. Da er jedoch viel Blut verlor, musste er sich mehrmals an einen Baum lehnen, um wieder zu Kräften zu kommen.

2

Andrew war einer der Deputys des Sheriffs. Er war ungefähr einen Meter fünfundsiebzig groß, schlank, wog etwa 75 Kilo und trug eine Brille. Er liebte seinen Job. Es war für ihn eine Ehre, zum Sheriffdepartment dazuzugehören. Obwohl er schon 34 Jahre alt war, sah er aus wie ein Teenager. Er hatte den Spitznamen „Babyface“. Seine Kollegen auf dem Revier nannten ihn so und machten sich lustig über ihn, doch er steckte das Hänseln gut weg, indem er immer und immer wieder versuchte, der Beste zu sein und alles zu geben. Sein Ziel war es, dem Sheriff zu imponieren. Jones war so etwas wie ein Idol für den Deputy. Er nahm jeden Befehl des Sheriffs sehr ernst. Als er von Jes erfuhr, dass der Sheriff einen Unfall gehabt hatte, stieg er sofort in seinen Streifenwagen, um dem Chef so schnell wie nur möglich zu helfen.

Der Jeep raste mit Blaulicht den Wisconsin State Trunk Highway 70 hoch, bis er schließlich auf den Highway 51 gelangte. Nach etwa fünfundvierzig Minuten Fahrt sah er in der Ferne ein schwaches Licht. Es musste der Streifenwagen des Sheriffs sein. Andrew parkte den Jeep Grand Cherokee vor dem Unfallort, nahm die Maglite und den Hut vom Beifahrersitz und stieg in die stürmische, kalte Nacht hinaus.

Der Wind versuchte, ihm den Hut vom Kopf zu blasen, doch Andrew rückte ihn zurecht und band die Schnalle unter seinem Kinn fest, sodass keine Kraft ihn mehr herunterwerfen konnte. Die Sicht war schlecht. Es schneite zwar nicht mehr so stark, doch der Wind wirbelte den Schnee hoch und bildete eine Art Nebelwand. Andrew untersuchte den Impala und suchte nach dem Sheriff. Er schrie laut in die Nacht hinaus: „Sheriff Jones, können Sie mich hören? – Hallo! – Sheriff Jones, wo sind Sie?“

Er lief am Unfallort herum, bis er schließlich die Blutlache und die Spuren sah, die langsam vom aufwirbelnden Schnee verwischt wurden. Der Lichtkegel erhellte die Spur von Fußabdrücken, die mit aller Wahrscheinlichkeit zum Sheriff gehörten.

Andrew zog seine Glock 9 mm aus dem Halfter und folgte den Spuren in den Wald hinein. Mehrmals rief er nach dem Sheriff, doch dieser gab keine Antwort. Nach einiger Zeit gelangte er zu einer Lichtung und sah in der Ferne ein Licht. Verbissen rannte er darauf zu und konnte erkennen, dass es der Lichtkegel der Maglite des Sheriffs war. Jones lag reglos neben der Taschenlampe.

Andrew drehte den bewusstlosen Sheriff auf den Rücken. „Sheriff – ich bin’s, Andrew. Können Sie mich hören?“ Leicht klopfte er dem Sheriff mehrmals auf die Wangen. Nach einem Augenblick kam Jones wieder zu sich. Er war bleich und hatte viel Blut verloren. Andrew bemerkte die tiefe Wunde an seinem Bein. Das Blut quoll wie ein Wasserfall heraus. Unverzüglich zog er seinen Gürtel heraus, band diesen um das Bein des Sheriffs und zog ihn fest, sodass die Blutung schwächer wurde. Der Sheriff stöhnte. Wahrscheinlich war der Schmerz das Einzige, was ihn noch am Leben hielt.

Der Deputy hob den schweren Brocken hoch und zog mit der linken Hand an der linken Hand des Sheriffs, sodass er ihn in stehender Position halten konnte. Langsam lief er mit der baumelnden Last zur Straße zurück. Es war ein mühsamer Weg, der den Deputy viel Kraft kostete. Immer wieder versuchte er, den schwer verletzten Ordnungshüter bei Bewusstsein zu halten, da dieser fast in Ohnmacht fiel. „Jones, bleiben Sie bei mir, geben Sie nicht auf, Sir, wir haben’s bald geschafft“, wiederholte der Deputy immer wieder.

Die Stimme des Hilfssheriffs hallte wie ein Echo im Kopf des Sheriffs. Doch sie war der Stützpunkt, der ihn bei Bewusstsein hielt.

Nach etwa zwanzig Minuten erreichten sie den Jeep. Vorsichtig legte der Deputy den Sheriff auf den Beifahrersitz und stieg auf den Fahrersitz. Er startete den V8. Der Sheriff schaute seinen Deputy ein letztes Mal mit halb offenen Augen an, bevor er das Bewusstsein komplett verlor und mit dem Kopf nach hinten knickte. Andrew warf den Rückwärtsgang ein und schleuderte den Jeep in die Richtung, aus der er gekommen war. So schnell es nur ging, raste er die von Schneedünen umgebene Straße entlang. Es war fast nichts zu erkennen, da der Schnee auf die Windschutzscheibe prallte. Die einzigen Helfer waren die Bäume an den Straßenrändern, die eine Art Tunnel bildeten. Gott sei Dank war der Highway meistens aber gerade.

Nach einiger Zeit sah Andrew das mit Einschusslöchern versehene Stadtschild – Woodruff, Population 2055. Es war nicht mehr weit zum Revier. Schnell raste er mit dem Wagen über zwei Kreuzungen und blieb vor einem alten Gebäude stehen. Am Eingang hing ein großes Schild, auf welchem stand: Woodruff Sheriff’s Department. Endlich hatte er es geschafft.

Es war gegen drei Uhr morgens, als er ins Wachlokal lief, um Hilfe zu holen. Nach zehn Minuten war der Rettungswagen vor Ort. Die Sanitäter luden den verletzten Sheriff ein und fuhren mit heulender Sirene zum Krankenhaus.

Jessica stand zusammen mit Andrew vor der Eingangstür und schaute dem fortfahrenden Rettungswagen nach. „Glaubst du, dass er durchkommt?“, fragte sie Andrew. „Ja, Jes, mach dir keine Sorgen, Jones ist ein harter Kerl“, antwortete er ihr und hielt sie an der Schulter fest. Als der Rettungswagen nicht mehr zu sehen war, kehrten sie wieder ins Department zurück.

3

Jones rannte. Er rannte, so schnell er nur konnte. Die Zweige und Äste schlugen ihm wieder ins Gesicht. Er sah auf seine Füße und erkannte, dass er barfuß durch den Wald lief – nein, dass er ganz nackt war. Oh Gott, warum spürte er die Kälte des Schnees nicht? Er schaute auf seine Füße, die sich in den dicken Schnee eingruben. Etwas stimmte mit ihm nicht. Er schaute nach hinten, konnte aber nichts erkennen. Sein Instinkt sagte ihm aber, dass irgendetwas hinter ihm her war. Er wusste nicht, was es war. Er versuchte, noch schneller zu laufen.

Nach einiger Zeit sah er die Öffnung zu einer Höhle. Er rannte hinein und lief durch die dunkle Höhle, so schnell es nur ging. Das Etwas hatte sie nun auch erreicht. Er schaute erneut nach hinten, konnte aber wieder nichts erkennen. Er konnte nur spüren, wie es immer näher kam. Jones spürte die Angst. Er wollte sie verdrängen, doch er konnte es nicht. Das Etwas hinter ihm jagte ihm panische Angst ein.

Plötzlich schlug er auf etwas Hartem auf und fiel zu Boden. Wahrscheinlich war es eine Wand der Höhle, die den Abschluss bildete. Komisch – er rannte mit solch einer Geschwindigkeit in die Wand hinein, spürte aber seltsamerweise keinen Schmerz. Er drehte sich um und schaute zum weit entfernten Eingang der Höhle, als würde er durch ein Schlüsselloch hindurchschauen. Aus dem Dunkel tauchten plötzlich mehrere bernsteinfarbene Augen auf. Das Etwas war nicht allein. Langsam näherten sich die Augen dem Sheriff. Jones schrie. Irgendetwas rüttelte an ihm.

Er machte die Augen auf und sah eine wunderschöne Krankenschwester – es war nur ein Traum gewesen. „Beruhigen Sie sich, Sie hatten einen Albtraum!“, sagte die Schwester und half dem Sheriff, aufrecht zu sitzen. „Wo bin ich?“, fragte er. „Sie sind im Howard Young Medical Center, der Doktor kommt gleich zu Ihnen“, erwiderte die hübsche Dame, holte ein Glas Wasser und gab es ihm zu trinken. Der Sheriff nahm einen Schluck und schaute die Krankenschwester an. „Was ist passiert?“ „Irgendein Tier hat Sie vor zwei Tagen angegriffen und Sie am Bein gebissen. Ihr Deputy meinte, dass es wohl ein Grizzlybär gewesen sein muss. Sie waren zwei Tage lang bewusstlos.“

Die Tür im Krankensaal öffnete sich. Dr. Barnes, ein älterer Herr, betrat das Zimmer und ging sofort zum Krankenbett hinüber. Jones kannte den Doc, da sich ihre Wege ab und zu beruflich kreuzten. Der Doktor war der wichtigste Arzt im Spital, hatte dem Sheriff schon bei manchen Fällen geholfen und stand ihm immer mit seinem Rat zu Diensten. „Na, Mike, wie geht es dir?“, fragte er den Sheriff und holte eine kleine Taschenlampe aus seiner Kitteltasche. Mit der einen Handfläche bedeckte er das linke Auge des Sheriffs während er gleichzeitig ins rechte hineinleuchtete. Dann tat er das Gleiche mit dem linken Auge. Er schaltete die Taschenlampe aus und forderte den Sheriff auf, mit den Augen dem Ende der Lampe zu folgen. Nach einem Moment meinte er: „Pupillentestreaktion in Ordnung.“ Schließlich sagte er zur Krankenschwester hinüber: „Bitte entfernen Sie den Verband am Bein, ich möchte mir die Wunde anschauen!“

Die Krankenschwester entfernte den blutigen Verband. Barnes setzte sich seine Brille auf und betrachtete die Wunde. „Komisch“, sagte er. „Stimmt was nicht?“, fragte Jones. „Ähm …“ Der Doc räusperte sich. „Ich könnte schwören, dass die Wunde vor 24 Stunden schlimmer aussah als jetzt“, sagte Barnes. Jones schaute fragend, aber gleichzeitig zufrieden zu ihm hinüber und sagte mit einem Lächeln im Gesicht: „Wow, ist ja gut – oder nicht?“ „Na ja, so eine schwere Verletzung heilt nicht einfach so. Außerdem war die Wunde noch entzündet“, erklärte der Doktor und nahm Jones’ Krankenakte in die Hand. Konzentriert studierte er die Medikamente, die dem Sheriff verabreicht worden waren. Einige hatten eine entzündungshemmende Wirkung, die jedoch nicht so stark sein konnte, um ein Wunder zu vollbringen. Die Dosen waren korrekt verabreicht worden. Nirgendwo war ein Fehler zu finden. „Es ist mir ein Rätsel, Mike.“ Er schaute nachdenklich den Sheriff an, dann wieder die Wunde. Sie war fast verheilt, man sah im Grunde genommen nur noch die Narben.

Barnes fragte schließlich: „Ansonsten, wie fühlst du dich?“ „Ehrlich, Doc – ich fühle mich besser denn je, als wäre ich zwanzig Jahre jünger.“ Mike strahlte. „Am liebsten würde ich dich noch eine Weile bei uns behalten, doch ich sehe keinen Grund dafür. Ich gebe dir eine Salbe und ein wenig Verbandszeug. Deine Frau sollte dir jeden Tag die Wunde säubern und neu verbinden. Soll ich dir auch Schmerzmittel mitgeben?“ „Nein, ich fühle mich bestens“, erwiderte Jones.

Barnes forderte die Schwester auf, einen neuen Verband zu machen, schüttelte die Hand von Jones und sagte: „Okay, mein Freund, falls du irgendwelche Probleme haben solltest, kennst du ja meine Nummer. Grüße Sue von mir.“ Der Sheriff nickte. Barnes verließ das Krankenzimmer. Auf Wunsch des Sheriffs rief die Schwester seine Frau an und sagte ihr, sie könne ihn nun abholen. Die Schwester begleitete den Sheriff zum Empfang.

Nach einer halben Stunde erschien Sue mit den beiden Kindern. Der kleine Mike junior rannte sofort zu seinem Vater und umarmte ihn. Sue und Alice, die ältere Tochter, warteten beim Eingang. Mike junior packte die Hand von Mike senior und lief mit ihm zur Eingangstür. Der Sheriff umarmte die beiden Frauen und gab jeder einen Kuss. Schließlich verließen alle vier das Howard Young Medical Center und fuhren nach Hause.

4

Am nächsten Morgen, der Heilige Abend war nur noch wenige Stunden entfernt, rüttelte Sue Mike wach. Schweißgebadet öffnete der Gesetzeshüter endlich seine Augen. Das helle Licht, das durch die Fenster schien, brannte in seinen Augen. Er brauchte Zeit, um sich an das unangenehme Tageslicht zu gewöhnen. Gedanken überfluteten seinen Kopf. Endlich begriff er, was passiert war. Sein Hirn projizierte ihm die letzten Geschehnisse.

Was war es gewesen, das ihn angegriffen hatte? Die Schwester sagte etwas von einem Grizzly. Nein, dachte er, niemals war das ein Grizzly. Aber was dann? Er konnte es in seinen Gedanken nicht einordnen. Doch was immer es auch gewesen war, er musste es auf jeden Fall herausfinden.

Vorsichtig bewegte der Sheriff seinen rechten, verletzten Fuß, spürte jedoch keine Schmerzen. Dann schaute er seine Frau an, die neben ihm auf dem Bett hockte und ihn beobachtete. Sue machte den Anschein, als wäre sie ein Engel, umgeben von einer Aura, die sich im Sonnenschein spiegelte. Doch es war die Täuschung seiner Augen, die ihm einen Streich spielten. Er setzte sich im Bett auf und betrachtete seine Frau.

„Schatz, du hattest einen Albtraum, wie fühlst du dich?“, fragte Sue und streichelte sanft die raue Hand ihres Mannes. Mit der anderen Hand rieb er sich die Augen und antwortete schließlich: „Ich denke, gut. Nur das verdammte Licht ist so hell.“ „Soll ich die Jalousien zumachen?“, fragte sie. „Nein, Schatz, bring mir bitte einfach meine Sonnenbrille!“

Nach kurzer Abwesenheit kehrte Sue mit der Pilotensonnenbrille und der Zeitung ins Schlafzimmer zurück. Der Sheriff setzte sich die Brille auf, nahm die Zigarettenpackung vom kleinen Tischchen gegenüber, zündete sich eine Kippe an und blies den Rauch Richtung Fenster hinaus, welches halb offen war. Sofort bildeten sich Rauchschwaden im Zimmer, beleuchtet von den durchdringenden Sonnenstrahlen.

Sue hob die Decke hoch und schaute sich das verletze Bein ihres Mannes an. Vom Tisch gegenüber dem Bett nahm sie das frische Verbandszeug. Vorsichtig wickelte sie das alte vom Bein ab und meinte: „Die Wunde sieht gut aus, sie ist fast verheilt, hast du noch Schmerzen, Schatz?“ „Nein!“, antwortete der Sheriff. Sue säuberte die Wunde und brachte den neuen Verband an. „Ich bin unten in der Küche, falls du mich brauchst“, sagte sie schließlich und ging zur Tür. „Okay.“

Der Sheriff hielt die Zigarette mit den Zähnen fest und nahm die Zeitung in beide Hände. Zwei wichtige Artikel standen groß geschrieben in den Woodruff News – der erste enthielt die Nachricht über Jones’ Unfall, im zweiten stand: „Das Sheriffdepartment hat gestern die Leiche von Abraham Runkle vor seiner Waldhütte gefunden.“ Wie von einer fremden Macht getrieben sprang Jones vom Bett auf, zog sich hastig die Uniform an, nahm das Waffenholster in die Hand, rannte zur Tür und die Treppe hinunter. „Schatz, was ist los?“, fragte Sue. „Ich muss sofort ins Department!“, rief der Sheriff. „Aber du musst dich doch schonen, hat der Arzt gesagt!“, erwiderte Sue. „Nein, Baby, ich muss zur Arbeit. Bin am Abend zurück. Bis dann!“ Der Sheriff trat durch die Eingangstür ins Freie und fauchte „Scheiße!“ vor sich hin, wobei er wieder ins Haus zurückkehrte, da er die Wagenschlüssel vergessen hatte.

Beim Eingang stand auf einer Kommode eine Schüssel. Der Sheriff durchwühlte diese, bis er schließlich die Schlüssel seiner 78er Corvette fand, die in der Garage auf ihn wartete. Bei all der Hektik hatte er ganz vergessen, dass sein Streifenwagen, der immer vor dem Haus parkte, nun irgendwo auf einem Schrottplatz oder in der Werkstatt von Hugo sein musste.

Das Garagentor öffnete sich und der Sheriff raste mit quietschenden Reifen die Abfahrt hinunter. Obwohl die Corvette schon alt war, war sie für den Sheriff der beste Sportwagen, der je gebaut wurde. Jeden Samstagmorgen, sofern das Wetter mitspielte, wusch und pflegte er sein Baby und machte danach eine Spritztour mit ihm. Der schwarze Wagen erinnerte an ein Batmobil und passte wie ein gutes Kleidungsstück zu einem Gesetzeshüter. Schließlich war ja Batman auch so etwas wie ein Gesetzeshüter.

Jones brach an diesem Tag alle Verkehrsregeln, die es nur gab. Er raste über eine rote Ampel, überholte einen Lastwagen von rechts und touchierte fast die alte Mrs. McPiers, die die Straße überqueren wollte. Die Corvette war wie eine Schleuder auf der vereisten Straße. Im Winter verlangte sie ihrem Fahrer viel ab.

Nach etwa zwanzig Minuten Raserei erreichte Jones das Department, wo er vor dem Eingang hielt und die Treppe hochrannte. Es arbeiteten sieben Leute für das Sheriffdepartment, den Sheriff eingeschlossen. Adams war der sogenannte Chief Deputy, der Stellvertreter des Sheriffs. Weighters, Andrew und Yanovich waren die Deputys. Jessica kümmerte sich um die Anrufzentrale und Maria um die Buchhaltung und die Schreibarbeiten.

Jessica, Maria und Yanovich schauten verwundert den Sheriff an, als er durch die Eingangstür stürmte. Sie konnten nicht glauben, dass er nach diesem schrecklichen Vorfall schon wieder auf den Beinen war. Laut schrie der Sheriff durchs Department: „Warum hat mich niemand über den Fall Runkle informiert?“ Er schaute seine Mitarbeiter böse an. Jessica wagte es, als Erste zu antworten: „Ja Sheriff, wir dachten, Sie wären schwer verletzt und würden noch Zeit brauchen, um zu genesen.“ „Sehe ich aus, als wäre ich schwer verletzt?“, fragte er Jes. „Nein“, antwortete sie staunend. „Na also!“, fauchte er. „Wo ist Adams?“, fragte der wütende Sheriff und blickte sich um. „Mit Andrew am Tatort. Weighters ist beim Pathologen“, erwiderte Jessica. Der Sheriff beruhigte sich langsam und setzte sich an seinen Schreibtisch. „Und wo ist mein Dienstwagen?“ „Er ist bei Hugo in der Werkstatt. Hugo sagte aber, dass er noch viel Zeit brauchen würde, um ihn zu reparieren“, erklärte Jessica.

„Yanovich, hol deinen Streifenwagen. Wir fahren zum Tatort. Während der Fahrt kannst du mir erklären, was vorgefallen ist!“, befahl der Sheriff. „Ja, Sir!“, antwortete umgehend Yanovich und rannte sofort zur Hintertür, um den Wagen zu holen. Er war ursprünglich ein Russe, dessen Eltern, als er noch ein kleines Kind war, in die USA gezogen waren. Er war größer als der Sheriff, auch von kräftiger Statur und hatte einen flachen Hinterkopf. Die meisten Einwohner von Woodruff hatten ein wenig Angst vor Alexander Yanovich, da er die meiste Zeit grimmig dreinschaute und selten ein Lächeln auf sein 48-jähriges Gesicht zauberte. Nur wenn er sich mit seinen Arbeitskollegen am Freitagabend in der Bar traf, um etwas zu trinken, gelang es dem Wodka, dem Mann eine Art komisches Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Der Sheriff, dessen Wurzeln ebenso wie die von Yanovich nicht in den USA lagen, sondern in Polen, mochte Yanovich sehr, denn er führte jeden Befehl wie ein russischer Soldat aus, stellte keine dummen Fragen, sondern antwortete die meiste Zeit mit: „Ja, Sir!“

5

Yanovich lenkte den Streifenwagen vors Department und hupte zweimal. Nach einem kurzen Augenblick trat der Sheriff aus der Eingangstür und lief die Treppe hinunter zum Einsatzwagen, wo er sich auf den Beifahrersitz setzte. Yanovich fuhr los. Während der Fahrt zum Tatort erklärte er dem Sheriff, was vorgefallen war. „Was? In Fetzen gerissen?“, fragte der Sheriff erstaunt. „Ja Sir, außerdem suchen wir noch den linken Arm von Runkle. Bisher allerdings ohne Erfolg!“ „Soll das ein Witz sein?“, meinte der Sheriff und schaute Yanovich irritiert an. „Nein, Sir. Das ist kein Witz. Die Situation sieht echt schlecht aus!“, antwortete Yanovich.

Sie bogen in den Wisconsin Trunk Highway 70 ein und fuhren nach Norden. Nach etwa fünf Meilen verließen sie die Stadtgrenze. Zu Runkles Haus hatten sie es etwa noch weitere fünf Meilen. Nach 20 Minuten erreichten sie eine Abzweigung. Yanovich lenkte den Streifenwagen auf den Feldweg, der durch den Wald führte. Der Wagen hatte ein wenig Mühe vorwärtszukommen, da es recht steil nach oben ging und der Feldweg mit Schnee bedeckt war. Der Deputy versuchte, das Fahrzeug auf den Reifenspuren zu halten, die zuvor wahrscheinlich der Wagen von Adams eingestanzt hatte, was allerdings keine einfache Aufgabe war. „Wir hätten den Jeep nehmen sollen, hoffentlich graben wir uns nicht ein!“, bemerkte der Sheriff und schaute durchs Fenster hindurch. „Ja, Sir. Wäre wahrscheinlich besser gewesen“, stimmte der Deputy dem Sheriff zu. Mehrmals drehten die Hinterräder des Wagens durch. Yanovich schaffte es aber immer wieder, ihn in Fahrt zu bringen. Womöglich lag es an seinen russischen Genen, dem Schnee Widerstand zu leisten.

Nach einer Weile erreichten sie eine Lichtung. Von Weitem konnte man die Hütte von Runkle sehen und daneben den geparkten Streifenwagen von Adams. Yanovich stellte seinen neben dem von Adams ab. Die beiden Männer verließen den Wagen und gingen zur Eingangstür. Sie stand weit offen. Während sie die Waldhütte von Runkle betraten, rief der Sheriff mehrmals die Namen seiner Deputys: „Adams, Andrew!“ „Hier hinten!“, erwiderte eine raue Stimme. Umgehend liefen der Sheriff und Yanovich durch einen Flur in den hinteren Teil der Blockhütte.

Chief Deputy Adams durchwühlte gerade einen Schrank, als die beiden ins Zimmer traten. Verwundert schaute er zu den Männern auf. „Oh mein lieber Gott, dachte nicht, dass du so schnell wieder auf die Beine kommst“, brummte Adams. „Als ich dich vorgestern im Krankenhaus besucht habe, sahst du nicht so gut aus. Der Arzt meinte …“ „Ja, ja …“, stöhnte Jones. „Kommen wir zur Sache.“ Jones umklammerte lässig wie ein Cowboy seine Gürtelschnalle und schaute sich im Schlafzimmer um.

Adams erklärte: „Die Sache sieht folgendermaßen aus: Amie Runkle wollte ihren Mann gestern hier draußen besuchen und fand die Leiche ihres Gatten hinter der Hütte. Als wir hier ankamen, lag Runkle steif im Schnee. Wir dachten zuerst, dass es womöglich ein Grizzlybär gewesen sei, der ihn so zugerichtet hätte, doch der Pathologe stimmte dem nicht zu, da er sich noch nicht ganz sicher war. Das Beste aber ist, dass er selber nicht weiß, was für ein Tier den alten Runkle so zurichten konnte. Weighters ist gerade bei ihm in der Leichenhalle. Er hat mir vor einer halben Stunde berichtet, dass sie eine DNA-Probe nach La Crosse schicken werden. Wann das Ergebnis da sein wird, weiß er noch nicht.“ Adams setzte eine freudige Grimasse auf und fügte hinzu: „Schließlich haben wir ja Weihnachten, Mike. Frühestens vermutlich zwischen Weihnachten und Neujahr. Ich denke aber, dass die Proben erst nach Neujahr erhältlich sein werden.“ „Und wo ist Andrew?“, fragte Jones. „Er ist hinter der Hütte im Wald und macht gerade Gipsabdrücke von den Spuren im Schnee.“ „Na gut, Adams. Falls wir uns nicht mehr sehen sollten, wünsche ich dir und deiner Familie frohe Weihnachten.“ Der Sheriff gab dem Chief Deputy die Hand und verabschiedete sich von ihm. Yanovich verabschiedete sich ebenfalls und wünschte seinem Vorgesetzten auch ein frohes Fest.

Die beiden Beamten verließen die Hütte und liefen nach hinten zu Andrew, der am Boden kniete und einen Gipsabdruck aus dem Schnee nach oben hob. Als er die beiden Männer auf sich zukommen sah, stand er auf und begrüßte sie. Danach zeigte er dem Sheriff den Gipsabdruck. „Yanovich, was denkst du? Ist das ein Grizzly?“, fragte der Sheriff. „Keine Ahnung, Sir. Ich habe so einen großen Fußabdruck noch nie gesehen! Könnte womöglich aber schon sein“, antwortete Yanovich verlegen. „Es muss aber was verdammt Großes sein!“, fügte Andrew hinzu.

Die drei Beamten studierten den Abdruck, bis schließlich der Sheriff sich einen Scherz erlaubte und zu Yanovich sagte: „Vielleicht gehört dieser Abdruck zu deiner Großmutter, ihr Russen seid ja alle so groß.“ Die drei Männer fingen an zu lachen. Yanovich kannte den Humor des Sheriffs und wusste, dass dieser ihn gerne neckte.

Schließlich wandte sich der Sheriff von seinen Kollegen ab und lief ein bisschen am Tatort herum. Vor einem Baum blieb er stehen und betrachtete sorgfältig dessen Stamm. Da die Wintertage kurz waren und das Tageslicht den Baumstamm nicht so gut erhellte, holte er seine Maglite aus dem Holster und beleuchtete mit ihr den Stamm. Auf der Baumrinde bemerkte er schließlich tiefe Rillen, die etwa eine Länge von zwanzig Zentimetern aufwiesen. Der Baumstamm sah so aus, als hätte jemand mit einer Machete oder Axt dagegen geschlagen. Beim genaueren Betrachten erinnerten ihn die Rillen jedoch an Kratzspuren.

„Kommt mal her!“, rief Jones den anderen zu. Die beiden Deputys gingen zum Sheriff hinüber und betrachteten ebenfalls den Baumstamm. Andrew meldete sich schließlich als Erster zu Wort und sagte: „Ich denke, das Beste ist, wenn ich hier auch einen Gipsabdruck nehme.“ Damit einverstanden nickte ihm der Sheriff zu. „Mach das!“, befahl er ihm und stellte dem Deputy dann eine Frage: „Wie tief gehen die Spuren in den Wald hinein?“ „Kann ich nicht sagen, Sir. Werde es heute aber noch herausfinden und die ganze Sache untersuchen“, antwortete Andrew. „Pass auf dich auf. Wir sehen uns“, erwiderte der Sheriff. Endlich verabschiedeten sich die beiden Männer von Andrew und kehrten zu ihrem Streifenwagen zurück.