Infrastrukturmanagement in Gesundheitssystemen
Herausgegeben von
Prof. Dr. h.c. Herbert Rebscher |
Stefan Kaufmann |
Mit Beiträgen von
Dr. Martin Albrecht | Dr. rer. pol. Wulf-Dietrich Leber |
Dr. rer. pol. Bernhard Amshoff | Ute Leonhardt |
Dr. Public Health Melanie Böckmann, M.A. |
Dr. phil. Constanze Lessing |
Dr. rer. nat. Barbara Böttcher | Matthias Mühlheim |
Dr. rer. oec./dipl. stat. Paul Camenzind | Univ.-Prof. Dr. rer. pol Günter Neubauer |
Dr. jur. Rechtsanwalt Carlo Conti | Verena Nold |
Miriam Düsterhöft | Dr. jur. Bernd Obermöller |
Dr. Stefan Etgeton | Prof. Dr. h.c. Herbert Rebscher |
Ulrike Elsner | Prof. Dr. Heinz Rothgang |
Maximilian Grüne | Prof. (apl.) Dr. Eric Schmitt |
Dr. med. Matthias Gruhl | Uwe Schwenk |
Dr. med. Stefan Grunder, eMBA | Rolf Stuppardt |
Prof. Dr. Bertram Häussler | Sabine Sütterlin |
David Herr | Dr. Johannes Thormählen M.H.A. |
Dr. jur. Rainer Hess | Prof. Dr. Volker Ulrich |
Dr. Thomas Kopetsch | Lukas Wehrle |
Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse | Patrick Zinn |
ISBN 978-3-86216-238-3
© 2015 medhochzwei Verlag GmbH, Heidelberg
www.medhochzwei-verlag.de
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort
INFRASTRUKTURMANAGEMENT – Medizin für den Bedarf von morgen
Bevölkerungsentwicklung, Regionalstruktur, Demographie
1 Bevölkerungsentwicklung, Regionalentwicklung, Demographie – Entwicklungsszenarien in Deutschland
(Ulrich)
2 Entwicklungsszenarien für die Schweiz
(Camenzind)
3 Regionale bedarfsgerechte Infrastrukturentwicklung – Vorschläge des Sachverständigenrates
(Herr/Lessing)
4 Das europäische Projekt „Joint Action on Health Workforce Planning and Forecasting“
(Böckmann/Düsterhöft/Rothgang)
Medizin in einer Gesellschaft langen Lebens
5 Alter und Gesundheit
(Kruse/Schmitt)
6 Regionale Unterschiede der Altersstruktur und Demenzhäufigkeit in Deutschland und der Schweiz
(Sütterlin)
7 Versorgungsbedarfe chronisch und multimorbider Patientenkollektive
(Elsner/Leonhardt)
8 Alter und Morbidität – Wie wird sich die Verlängerung der Lebenserwartung auf Gesundheit und Ausgaben auswirken?
(Häussler/Albrecht)
Status quo: Wie planen wir heute/wie können wir planen?
Stationärer Sektor
9 Spitalplanung: Staatliche Planung oder Markt?
(Conti)
10 Status quo und Entwicklungsszenarien der Krankenhausplanung – der KrankenhausVersorgungsSimulator
(Leber)
11 Qualität als neues Leitkriterium der Krankenhausplanung
(Obermöller/Gruhl)
12 Neue Ansätze zur Versorgungsplanung im stationären Bereich
(Neubauer)
Ambulanter Sektor
13 Wie planen wir heute, wie könnten wir planen
(Hess)
14 Status quo und Perspektive der ambulanten Versorgungsplanung in der Schweiz
(Nold)
15 Faktencheck Ärztedichte – eine kritische Analyse der Bedarfsplanung in Deutschland
(Etgeton/Schwenk)
16 Eine erreichbarkeits- und kapazitätsorientierte Versorgungsplanung auf der Basis der Software Kleinräumige Versorgungsanalyse der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
(Kopetsch)
17 Die Weiterentwicklung der Bedarfsplanungs-Richtlinie als Steuerungsinstrument der Bedarfsplanung
(Grüne)
Konzepte eines bedarfsadäquaten, sektorübergreifenden Infrastrukturmanagements
18 Analytisches (integriertes) Infrastrukturmanagement
(Amshoff/Zinn)
19 Datentechnische und Telemedizinische Unterstützungsmodule
(Böttcher/Wehrle)
20 Primärärztliche Versorgung – Nukleus für regionale Infrastrukturkonzepte
(Thormählen)
21 Die Versorgungsentwicklung ambulant und stationär in der Schweiz
(Grunder)
22 Infrastrukturmanagement: Auch in der Rehabilitation?
(Mühlheim)
23 Patientenerwartungen an die medizinische Infrastruktur und technisch-organisatorische Unterstützungsprozesse
(Stuppardt)
Vorwort
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Essen war der Ort der 11. Konsultation der Deutsch-Schweizerischen Gesellschaft für Gesundheitspolitik. Eine Stadt mit einem beeindruckenden Spektrum an Eindrücken: Hier die Zeche Zollverein als Denkmal einer Industriestruktur – ja, man kann sagen einer ganzen industriellen Epoche – dort die wunderbare Landschaft des Baldeneysees, die Villa Hügel und die Geschichte großer Dynastien und Unternehmerfamilien. Und dazwischen der Wandel von einer traditionellen Industriestruktur, von Kohle und Stahl, hin zu einer modernen, von Technik und Wissenschaft geprägten Landschaft mit universitären Zentren, modernen Technologieunternehmen und jungen Start-up Gründern. |
Kein Ort konnte für unser diesjähriges Schwerpunktthema geeigneter sein. Sich verändernde gesellschaftliche Bedingungen und Herausforderungen führen zu veränderten Bedarfen und zwingen damit zu einem Infrastrukturwandel. Essen und das Ruhrgebiet sind ein Beispiel für den gelungenen Wandel.
Auch die Gesundheitssysteme unserer beiden Länder, Deutschland und der Schweiz, stehen vor massiven Herausforderungen und Veränderungsbedarf für die Zukunft. Die Bevölkerung in Deutschland und der Schweiz wird gleichzeitig relativ gesehen älter und absolut gesehen kleiner. Tendenziell wächst damit der Versorgungsbedarf speziell chronisch kranker und multimorbider Patienten. Das Personal, diese zu versorgen, wird hingegen gleichzeitig weniger. Dadurch entstehen Herausforderungen sowohl bei der Finanzierung wie der Versorgung und insbesondere für die Organisation der Versorgungsangebote – besonders in ländlichen Regionen.
Dies umschreibt unser Thema „Infrastrukturmanagement – Medizin für den Bedarf von morgen“. Um diese Fragestellung drehten sich die Beiträge unserer Konsultation und die ergänzenden Beitrage für diese Publikation.
Wir wollten wissen, ob das Wissen um kleinräumige Veränderungen bei der Bevölkerungsentwicklung, beim Alter, sozialem Status, Wanderungsszenarien, Bildungsstand, berufliche Schwerpunkte tatsächlich abschätzbar ist und für die Versorgung relevante Konsequenzen beinhaltet.
Wir wollten diskutieren, was wir mittlerweile über Inzidenz und Prävalenz von Erkrankungen in diesem zukünftigen Szenario wissen.
Wir wollten die Versorgungsbedarfe an spezialisierter Medizin auf der einen, aber auch der wohnortnahen ärztlichen (insbesondere allgemeinmedizinischen), der rehabilitativen und pflegerischen Infrastruktur und kommunaler sozialer Dienste abschätzen lernen.
Und wir wollten uns über die Logik heutiger und zukünftiger Planungsmethoden für das geeignete Angebot an Medizin austauschen.
Die 11. Konsultation und die vorliegende Publikation geben erste Antworten, besser Anregungen, für ein längst nicht zu Ende diskutiertes und analysiertes Zukunftsthema. Es ist das Arbeitsprinzip unserer Gesellschaft, Denkanstöße zu geben und konkrete Projekte vorzustellen und Themen der Zukunft anzustoßen. Dies geschieht Jahr für Jahr im kollegialen Dialog über die Grenzen der institutionellen Interessenlage hinweg. Vertrauen ist dabei die produktive Ressource. Sie hat sich über ein Jahrzehnt geradezu beispielhaft in unserer Gesellschaft entwickelt.
Die beteiligten Entscheidungsträger aus Politik und Wissenschaft sowie den Verantwortlichen aus Ärzteschaft, Kliniken, Industrie und Krankenversicherung eint der Wille, an einer konkreten Fragestellung den konstruktiven Dialog zu suchen und Antworten in gesellschaftlicher Verantwortung zu finden – über den Tellerrand der individuellen Interessen hinaus.
Der vorliegende Band 7 unserer Schriftenreihe „Infrastrukturmanagement in Gesundheitssystemen“ zeugt wiederum von dieser Haltung. Ich hoffe, dass auch dieser Band auf ein ebenso großes Interesse bei den Entscheidungsträgern unserer Gesundheitssysteme, ob bei Versicherungen, den Leistungserbringerorganisationen, der Wissenschaft und der Gesundheitspolitik stößt, wie dies bisher dankenswerter Weise der Fall war. Im grenzüberschreitenden Austausch von Erfahrungen an möglichst konkreten Gegenständen relevanter Versorgungsprobleme können wir unsere jeweils eigenen Entscheidungen für die Versorgungspraxis orientieren und im Benchmark bewerten.
Die Essener Konsultation wurde wie auch in den vergangenen Jahren wissenschaftlich geleitet und vorbereitet von unserem Hauptgeschäftsführer Prof. Herbert Rebscher. Die Publikation von Band 7 unserer Schriftenreihe mit dem Titel „Infrastrukturmanagement“ wird wie immer von ihm und Stefan Kaufmann betreut sowie vom medhochzwei Verlag verlegt. Ihnen sei an dieser Stelle herzlich für die intensive Arbeit gedankt. Ebenfalls herzlich danke ich all den Referenten unserer Konsultation und den Autoren des vorliegenden Bandes für die geleisteten Beiträge. Danken möchte ich besonders Dr. Bernhard Amshoff und Frau Schröder (Aconsite AG) für die hervorragende organisatorische Vorbereitung der Konsultation und die Gestaltung des interessanten Rahmenprogrammes vor Ort.
Besonderer Dank gebührt an dieser Stelle Frau Antje Reinschmidt. Ihr obliegen nicht nur die organisatorischen und inhaltlichen Vorbereitungen unserer Konsultationen, sondern auch die Redaktion von nun schon sieben Bänden unserer Schriftenreihe. Auch diesmal hat sie dies mit Kompetenz, Sorgfalt und einer immer freundlichen Art – auch wenn sie nachhaltig auf Termintreue drängen musste – geleistet. Dafür vielen Dank.
Ueli Müller, Schweiz
Präsident der
Deutsch-Schweizerischen Gesellschaft für Gesundheitspolitik
Bern, im Oktober 2015