12 Worte hin zur Freude

“Can anybody tell me where the road is” 


Autor: Thom Delißen
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2. Auflage 04.2017

 

Thom Delißen

 

12 Worte hin zur Freude

Can anybody tell me where the road is?


 

 

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 

  2. Liebe 

  3. Freude 

  4. Frieden 

  5. Achtsamkeit 

  6. Bewusstheit 

  7. Dankbarkeit 

  8. Vertrauen 

  9. Ehrfürchtiges Staunen 

  10. Mitgefühl 

  11. Kreativität 

  12. Inspiration 

  13. Wissen 

  14. Jetzt 

Einleitung

Es existieren Legionen von Möglichkeiten, zu einem Lebenssinn zu finden. Damit ist nicht gemeint, dass vielleicht Wohlstand, Gesundheit, eine intakte Familie, der Erfolg der nächsten Generation die Ziele für einen Sinn des Lebens sind. Obzwar nicht abzuleugnen ist, dass diese Ziele in unserem Leben doch durchaus Berechtigung haben. Wenn hier nun postuliert wird, sie seien keineswegs die Ziele, heißt das beileibe nicht, sie seien nicht ehrenwert. Es heißt vielmehr, dass diese Ziele in dem, was uns vielleicht noch nicht möglich ist, zu sehen, bereits in aller Vollständigkeit implementiert sind. Es geht also nicht um den Sinn der Schöpfung, sondern um die Schöpfung selbst. Ungezählte intelligente Geister, eine unübersehbare Zahl an Religionen haben sich an ihr versucht. Tatsächlich finden sich in unserem Leben, ebenso in den Schriften der diversen Religionen, Wegweiser en masse. Die Stifter der großen Religionen, Buddha, Jesus, Mohammed, haben sicherlich die Wahrheit erkannt und versucht sie weiterzugeben. Doch ist ihr Bemühen für viele Menschen nicht nachvollziehbar, weil der Dualismus des Systems die Bedeutung des weiter gegebenen Wissens alsbald in seinem Sinne verfälscht hatte. Wobei mit Blick auf das System offenbar wird, dass die östlichen Religionen in ihrem Verständnis zumindest Möglichkeiten offen lassen, während das archaische Christentum über Jahrhunderte vollkommen blind und verblendet war. Auch in den Schriften über Jesus sind deutliche Spuren der einstigen Weisheit zu finden. Doch sie sind pervertiert und in Form (!) gebogen. Der Blick, der mit der Einsicht in die Wahrheit der Worte, über die hier weitere Worte niedergeschrieben sind, einhergeht, ist der Schritt in den Sinn der Worte, des Lebens selbst hinein.   

Es existieren in der deutschen Sprache etliche Worte, die etwas ganz Besonderes sind. Das liegt selbstverständlich in dem, was sie bedeuten. Was sie demjenigen, der, ich glaube, das muss man voraussetzen, die deutsche Sprache als Muttersprache spricht, verdeutlichen können, ist schlicht extraordinär. Diese Wörter besitzen keine negative Energie. Wörter sind von Natur aus interpretierbar, dehnbar, formbar, immer im Zusammenhang zu sehen. Nicht diese Wörter, wenn man sie in ihrem Urgrund verinnerlicht. Sie sind grundsätzlich und durch und durch positiv. Wie man sie auch dreht und wendet. Doch ist es von eminenter Bedeutung, sie bereits vom Ansatz her richtig zu sehen. Das ist nicht weiter schwer.

Diese Wörter können tatsächlich der Weg zu einem neuen Bewusstsein sein, einer vollkommen neue Sicht der Dinge. Würde jeder Mensch diese Worte in ihrer wahren, tiefen, aus der Quelle stammenden Bedeutung verstehen, wären alle Probleme dieser Welt gelöst. Würde jeder Mensch mit diesen Worten leben, vielmehr diese Worte leben, hätten wir den Frieden des Schöpfers auf Erden. Und es wäre doch so einfach.

Zu Beginn noch eine Feststellung. Die Bedeutung dieser Wörter ist in der Welt des Egos, unseres Denkens also, eine andere. Du wirst diese Wörter mit deinem Weltenwissen bis zur Unkenntlichkeit verkleinern, du wirst sie zerschneiden, fragmentieren. Sehe sie aber stattdessen an, ohne zu werten, ohne ihnen einen definierte Bedeutung zuzuteilen. Das Ego hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Wörter mit gänzlich falschen Attributen zu belegen, die lediglich Verwirrung stiften. Es ist aber nicht in der Lage, diesen Begriffen in ihrer Wirklichkeit zu widerstehen. Denn sie sind durchwegs positiv, sie sind von einem Licht erfüllt, welches, erfährt man ihre tatsächliche Tiefe, das Ego sich auflösen lässt. Es wird zu dem Nichts, das es immer war, weil die wirkliche Tiefe der Worte jede Illusion des Ego hinweg spült. So ist beispielsweise das, was das Ego unter Liebe versteht, letztlich auf den Körper beschränkt, für den Geist, das Denken, das Ego, lediglich ein Zusammenklauben von Bruchstücken aus der Vergangenheit. Sie ist keineswegs vollständig, wie uns das Ego glauben machen möchte. Im Gegenteil. Weil sie aus der Vergangenheit zusammengesetzt ist, existiert sie im Jetzt nicht. Die Liebe, die aus der Schöpfung kommt, muss ewig sein. So kann sie nichts mit Vergänglichem zu tun haben. Mit keiner Form. Diese Liebe ist die Schöpfung, deren Teil wir sind, so sind wir selber Liebe. In der Liebe gibt es keine Sünde, keine Schuld, keine Angst. Es gibt keine Vergangenheit. Diese Liebe ist so vollständig, dass die Winzigkeit des Egos, das doch unser Leben, unsere Ansicht der Dinge bestimmt, mit brutaler, wahnsinniger Gewalt, mit den Gedanken und Bildern von Grausamkeiten, Ungerechtigkeiten, in materieller Verbindung, sich als das entlarvt, was es ist. Irrsinn, Projektion, Blindheit in größtem Maße. Wer sich aber der Größe der Liebe, der Tiefe der Bedeutung des Begriffes tatsächlich bewusst wird, (genauso verhält es sich mit jedem anderen der Worte) der wird den Lichtstrahl aufblitzen sehen. Und wer auch nur einen mikroskopischen Teil dieser Wahrheit erblickt hat, der hat eine Tür zum allmächtigen Licht aufgetan, die nie mehr verschlossen werden kann. Er wird, ganz nach seinem ureigenen Willen, seiner Bereitschaft, die Nachricht verstehen, die Helligkeit durch seinen Körper scheinen lassen. Und er wird nicht alleine sein. Denn sein Licht strahlt weithin.

Diese Wörter sind heilig. Sie stammen direkt aus der Schöpfung. Es ist nicht möglich, sie negativ zu belegen. Auch wenn sie in der Welt der Formen, also von einem unbewussten Standpunkt aus, aufgenommen werden, sind sie doch Schlüssel zur erkennenden Sichtweise. Das Ego wird an ihnen scheitern.Eine weitere gute Nachricht, die einem bald als selbstverständlich erscheinen wird, ist, dass, hat man eines dieser Wörter in seiner wirklichen Bedeutung verstanden, verinnerlicht, alle anderen sich von ganz alleine ergeben. Diese Worte sind ein leuchtender Pfad, ein Weg der zu dir selbst führt. Sie können als Worte nicht erklären, doch erschließen sie sich dem, was über allen Denkschemata steht. Sie sind festes Fundament, sie durchdringen die Phantastereien des Egos, das nur den negativen Dualismus vermittelt, weil es zu sonst nichts in der Lage ist. Doch sei in diesem Zusammenhang ein buddhistischer Weiser zitiert, der über den Weg hin zur Erkenntnis gesagt hat, jeder noch so gut gemeinte Rat, jeder Hinweis auf die letzte Wirklichkeit, könne immer nur ein Hinweis sein, so in etwa, wie man mit dem Finger auf den Mond zeigen könne.  

Liebe

Liebe ist in den Köpfen der Menschen, hier ist es egal, welche Sprache. Die Liebe als Wort steht wohl über jeder Linguistik. Sie ist eines der missverständlichen Dinge überhaupt. Das Wort als solches ist missbraucht, in den Schmutz gezogen, vergewaltigt worden. Das passiert immer noch. Jeden Tag auf das Furchtbarste. Denn die Liebe, von der die Menschen reden, ist egoistisch, ist sachbezogen. Die Bedeutung des Wortes hat sich im Konsum, im Seximus, der Moralität, der Desinformationen, sozusagen im Sumpf des Gesellschaftssystems vollkommen verloren.  

Ich liebe dich! Heißt das jetzt, dass ich dir eine Schachtel Mon Cherie kaufe? Oder dich bumse? Dich heirate? Ich liebe es! Will ich es kaufen?  Vielleicht stehlen? Liebe ich es? Oder gefällt es mir? Interessiert es mich vielleicht nur gerade, momentan?

Liebe ist dieses Prickeln im Bauch. Und hier wird es interessant. Denn was wir mit einem „geliebten“ Partner erleben, geht über alle Normalitäten und Regeln hinweg, dieses Prickeln, das sind wir, ganz tief wir selbst, da spricht unsere Quelle – die nämlich auch die Liebe ist. Das sind die Resonanzen, dieses Prickeln im Bauch, die der Urgrund zurückgibt. Und wenn wir nun von Liebe sprechen, dann ist eben nicht die Liebe  gemeint, die in Sexshops oder im Puff verkauft wird, es ist auch nicht die Liebe gemeint, die ein Fan für seinen Verein empfindet, es ist nicht die körperliche Vereinigung zweier Menschen gemeint, es ist nicht das fürsorgliche Verhalten Hunden oder Katzen gegenüber gemeint.

Nicht zu verwechseln, doch hier wird es für viele Menschen sehr gefährlich, ist diese Liebe, von der wir hier reden, mit der, von der die christlichen Priester, Mönche oder Nonnen reden. Gefährlich ist die Geschichte deswegen, weil von diesen Menschen die Liebe zu Gott, die eigentliche Liebe, die umfassende, alles einschließende Liebe, pervertiert wird, im Sinne ihrer im christlichen, moslemischen, jüdischen, sonstigen dualistischen Wertvorstellungen. Die Liebe wird hier immer zum Zweck. Damit verliert sie zum großen Teil ihre Gültigkeit.  

Die Liebe, die wir meinen, ist nicht diese Liebe zu einem Gott, der definiert ist, den man nur unter gewissen Umständen, unter gewissen Voraussetzungen, an bestimmten Orten, mit gewissen Erlaubnissen und, und, und lieben darf. Der urteilt, was und wer zu lieben und ist und wer oder was nicht. Die Liebe, von der wir reden, ist eine Liebe, die nicht nur alles durchdringt, sondern die unser Urgrund ist. Der letzte, einzige, absolute Punkt der Schöpfung, die Quelle – ist die Liebe. So ist die Schöpfung allumfassende Liebe wie auch wir selbst. Nur die Ethik, die Moralismen, die Gesetze und Strukturen, die Erziehung – also das was unser Denken ist – all diese Fiktionen – hindern uns daran, dies zu erkennen. Wenn wir also an Liebe denken, dann ist nicht diese, definierte, vorgegebene, dualistische Liebe zu irgendetwas gemeint, sondern die Liebe zur Schöpfung, zu uns selbst, zu schlechthin ALLEM.