Illustration

Hans Bankl

HIRAM

Biblisches –
Sagenhaftes –
Historisches

Edition zum rauhen Stein

 

 

 

Die Edition zum rauhen Stein hat sich die Aufgabe gestellt, wertvolle Schriften zur Freimaurerei neu aufzulegen und neue, noch nicht veröffentlichte Texte einem interessierten Personenkreis zugänglich zu machen.

Das Leben und Sterben des Baumeisters des Salomonischen Tempels wird nicht nur historisch penibel, sondern auch sehr menschlich dargestellt. Hans Bankl spart nicht mit Hinweisen auf neue Zusammenhänge. Deshalb ist die Neuauflage des 1992 erschienenen Werkes für alle „Söhne der Witwe“ unentbehrlich.

Michael Kernstock, Herausgeber

Widmung

Rudolf Pohl,
dem Großbibliothekar der GL v. Ö.,
dem Hüter unserer Schätze aus Papier,
in treuer Verbundenheit
gewidmet

© 2015 by StudienVerlag Ges.m.b.H., Erlerstraße 10, A-6020 Innsbruck (Broschürte Neuausgabe der 2000 mit der ISBN 3-7065-1440-0 im Studienverlag erschienenen Ausgabe eines unveränderten Nachdrucks der 1992 im Indult-Verlag erschienenen Originalausgabe)

E-Mail: order@studienverlag.at

Internet: www.studienverlag.at

ISBN 978-3-7065-5760-3

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

Dieses Buch erhalten Sie auch in gedruckter Form mit hochwertiger Ausstattung in Ihrer Buchhandlung oder direkt unter www.Studienverlag.at.

Doch rufen von drüben

Die Stimmen der Geister,

Die Stimmen der Meister:

Versäumt nicht zu üben

Die Kräfte des Guten.

Aus „Symbolum“ von J. W. Goethe

VORWORT

Freimaurerei kann man nicht aus Büchern lernen, aber ohne Bücher kann die Freimaurerei nicht verstanden werden. Allerdings: „Die Freimaurerei ist eine Kunst“.

Jemand kann daher von echt maurerischem Geist erfüllt sein und die Grundsätze der königlichen Kunst in Wort und Tat einhalten, ohne genaue Kenntnis über deren Ursprünge zu besitzen. Aber erst das Können macht den Künstler, nicht das Wissen.

Unser Bestreben sollte daher sein, möglichst viele gut unterrichtete Maurer in der Kette zu haben. Eine weit verbreitete Kenntnis der geistigen Grundlagen des Bundes ist unbedingt notwendig. Auf welchem Weg sonst will jemand zu einem Bewußtsein seiner selbst und seiner Aufgabe gelangen, als durch die Kenntnis der Vorgeschichte, die ihm erst die Festlegung seines eigenen Standpunktes ermöglicht? Vergessen wir nie, daß wir nur deshalb glauben, uns so hoch oben zu befinden, weil wir auf den Schultern unserer Vorfahren stehen.

Und damit ist für mich schon die rechte Zeit gekommen, um zu danken:

Allen, die vor mir am rauhen Stein der Geschichtsforschung über HIRAM, dieser zentralen Figur der Freimaurerei, gearbeitet haben. Ohne ausführliche Benützung ihrer Studien und Werke hätte ich gar nicht beginnen können; vieles hier Niedergeschriebenes ist aus ihren Arbeiten eingeflossen.

Daher sei bereits am Beginn für folgende Schriften gedankt:

DESCH, E.: Meister Hiram.

Eleusis, 33. Jg., 181 (1978).

DÜHRSEN, H.: Über die Entstehung der Hiramlegende.

Quatuor Coronati Jahrbuch, Nr. 24, 153 (1987)

ERLER, M.: Die große Legende vom Tempelbau.

Ein Vergleich mit alten Quellen.

Ora, München 1969.

FRICK, K. R. H.: Die Erleuchteten.

Gnostisch-theosophische und alchemistisch-rosenkreuzerische

Geheimgesellschaften bis zum Ende des 18. Jahrhunderts - ein Beitrag zur Geistesgeschichte der Neuzeit.

ADEVA, Graz 1973.

FRICK, K. R. H.: Licht und Finsternis.

Gnostisch-theosophische und freimaurerisch-okkulte Geheimgesellschaften bis an die Wende zum 20. Jahrhundert.

Teil 1: Ursprünge und Anfänge;

Teil 2: Geschichte ihrer Lehren, Rituale und Organisationen.

ADEVA, Graz 1975 und 1978.

GIEZENDANNER, H.: Vom verlorenen Wort.

Eleusis, 45. Jg., 71 (1990).

GROSSER, G.: Legenden in der Freimaurerei. Gedanken über die

Hiramlegende.

Eleusis, 40. Jg., 313 (1985).

KELSCH, W.: Der Salomonische Tempel – Realität –

Mythos – Utopie.

Quatuor Coronati Jahrbuch Nr. 19, 107 (1982)

KESSLER, H.: Hiram und das verlorene Wort – das Ritual des

III. Grades.

Tau I/87, 57 (1987).

LOBKOWICZ, P. F.: Die Legende der Freimaurer.

Bauhütten Verlag, Hamburg 1971.

PAULS, A.: Entstehung, Ursprung und Bedeutung des

Meistergrades.

Bauhütten-Verlag, Frankfurt o. J.

SELTER, G.: Das verlorene Wort.

Eleusis, 30. Jg., 190 (1975)

TROELTSCH, E.: Die Hiram-Legende.

Manuskript für Brr. Freimaurer.

Krefeld 1946.

Ohne die brüderliche Hilfe von Rudolf Pohl, dem Großbibliothekar der Großloge von Österreich, der etwa 10.000 Bände maurerischer Literatur verwaltet, wäre diese Schrift nicht entstanden. Sein reges Interesse, sein steter Ansporn und sein großes Wissen haben mir sehr geholfen.

Entscheidende Einsichten vermittelte mir auch das Buch des Nicht-Freimaurers, aber großen Kenners und Freundes unserer Idee, des allzufrüh verstorbenen Professor Dr. Hans Biedermann:

Das verlorene Meisterwort. Baustein zu einer

Kultur- und Geistesgeschichte des Freimaurertums.

H. Böhlau, Wien 1986.

Ich habe versucht, aus all diesen Anregungen ein korrektes Bild unseres Meisters HIRAM zu entwerfen. Die Haltbarkeit des Gebäudes der Gedanken wird zeigen, ob der Bauriß gelungen ist.

Griechenberg, im Mai 1991

Hans Bankl

INHALTSÜBERSICHT

I.

EINFÜHRUNG IN DAS THEMA

II.

DER HISTORISCHE HINTERGRUND

 

1. Salomo, König von Israel

 

2. Hiram I., König von Tyrus

 

3. Bilqis, Königin von Saba

 

4. Der Tempelbau

III.

DIE QUELLEN IM ALTEN TESTAMENT UND BEI JOSEPHUS

IV.

DIE VIELZAHL VON HIRAMs NAMEN

V.

DIE GROSSE ERZÄHLUNG VOM TELMPELBAU

VI.

DIE WURZELN DER MAURERISCHEN HIRAM-ERZÄHLUNG

 

1. Die Berichte im Alten Testament

 

2. Jüdisch-historische Überlieferung

 

3. Außerbiblische, legendenhaft-magische Uberlieferung

 

4. Die traditionelle Uberlieferung der operativen Steinmetzen

 

5. Eine falsche Spur: die Umdeutung der HIRAM-Sage als politisches Instrument

 

6. Die antiken Kulte und Mysterien

 

7. Vom Symbol zum Ritual

VII.

DER EINBAU DER HIRAM-SAGE IN DAS RITUAL

VIII.

DIE HIRAM-ERZÄHLUNGEN IN VERSCHIEDENEN MAURERISCHEN SYSTEMEN

IX.

WER WAR HIRAM?

X.

MOTIVE UND SYMBOLE IN DER HIRAM-SAGE

 

1. Das Kernsymbol: Mord und Opfertod

 

2. Ein zweites Symbol: Das verlorene Meisterwort

 

3. Exkurs über die Wortmagie

 

4. Die Macht des Namens

 

5. Das neue Meisterwort

 

6. Ein drittes Symbold:
Das Fleisch löst sich vom Knochen

 

7. Das Symbol der Akazie

 

8. Das Symbol „Sohn der Witwe“

XI.

DER URSPRUNG DES MEISTERGRADES

XII.

DAS PHÄNOMEN DER MEISTERERHEBUNG

 

1. Der Initiationsritus

 

2. Der Reinkarnationsritus

 

3. Die Individuation

 

4. Der Tod

 

5. Die fünf Punkte der Meisterschaft

XIII.

VOM GEIST, DER UNS ERFÜLLT

QUELLENVERZEICHNIS

I.    EINFÜHRUNG IN DAS THEMA

Die historische Entwicklung der Freimaurerei wird begleitet von einem Werden und Vergehen sehr unterschiedlicher, ideengeschichtlich und traditionell keineswegs übereinstimmender Lehrsysteme. Diese Systeme sind nicht als zwingende Meinungen aufzufassen, sondern als Lehrgebäude, welche wie ein architektonischer Bau vom Betrachter unterschiedlich empfunden werden können. Die spekulative Freimaurerei ist zutiefst unsicher, was ihre Ursprünge betrifft. In den rund drei Jahrhunderten ihrer formellen Existenz hat sie sich bemüht, eine Ahnentafel aufzustellen. Zahlreiche Versuche wurden unternommen, eine Chronik des Bundes zu rekonstruieren. Manche dieser Bemühungen endeten komisch hinsichtlich ihrer Naivität, Ausgefallenheit und ihres Wunschdenkens.

Das Problem besteht immer darin, daß die Freimaurer zu intensiv nach einem zusammenhängenden Erbe, einer einzigen, kontinuierlichen Traditon suchen, die von vorchristlichen Zeiten bis in die Gegenwart reichen soll.

In Wirklichkeit setzt sich diese Tradition jedoch aus zahlreichen miteinander verwobenen Strängen zusammen, die zum kompletten Bau des maurensehen Selbstverständnisses führen.

Bei der Werkmaurerei des Mittelalters und bei den Angenommenen Maurern bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts hat die Symbolik nur eine untergeordnete Rolle gespielt. In allen Ursprungslegenden der verschiedenen Verzweigungen steht jedoch die Sage von HIRAM, dem „Baumeister“ Salomos im Mittelpunkt. Vom Thema her handelt es sich um eine Handwerkslegende, ob dies auch für die Entstehung zutrifft, muß noch untersucht werden.

Obwohl die Tradition von Mythen und Legenden besonders in den sogenannten „mystischen“ bzw. „hermetischen“ Hochgradsystemen gepflogen wird, sind auch die Johannisgrade in Ritual und Symbolik auf die HIRAM-Geschichte ausgerichtet. Da die Johannis-Maurerei ein abgeschlossenes System und das einigende Fundament darstellt, soll – nicht zuletzt aus Gründen der Arkandisziplin (1) – nur in Ausnahmefällen auch die Hochgradthematik in diese Untersuchung einbezogen werden.

Im Folgenden wird versucht, die traditionellen Deutungen der Personen, Begriffe und Handlungen der HIRAM-Sage mit kulturhistorischen, sprachgeschichtlichen und geschichtsrealen Aspekten abzustimmen. Wir werden erkennen, daß hier alte magische Riten Eingang in die aktuelle Freimaurerei gefunden haben. Daher führt das Forschen nach Vorstufen, Ursprüngen und Parallelen weit in die Vergangenheit zurück.

Dies darf aber nicht so verstanden werden, als wäre tatsächlich ein Zurückreichen des Bundes in die vorgeschichtliche Zeit gegeben oder würde auch nur postuliert. Vielmehr geht es darum, die Zusammenhänge alter und neuer Symbole aufzuzeigen. Ist es doch gerade die rituelle Symbolik der Meistererhebung, die in jedem von uns einen unauslöschlichen Eindruck, aber auch in reichlichem Maße Fragen hinterläßt. Aber ein Freimaurer-Meister, der die Kunst recht verstehen will und erkannt hat, daß die Maurerei eine Schule für Selbstdenker ist, wird schon bald nach seiner Erhebung damit beginnen, Ordnung in die Vielzahl der Begriffe zu bringen. Das analytische Denken, die geistige Deutung und die Prüfung von Verstand und Gewissen sind der individuellen Sphäre vorbehalten.

Grundlagen dafür anzubieten, ist Ziel dieser Schrift.

Die Frage der Geheimhaltung

Eine esoterische (2) Lehre ist eine „nach innen zu“ gerichtete Lehre. Sie istnurden „Eingeweihten“ zugänglich und enthält fast immer religion-sartige oder philosophische Spekulationen, die dem „Uneingeweihten“, dem „Exoteriker“, nicht mitgeteilt werden dürfen. Geheim ist dabei alles, was rational nicht erklärt werden kann. Der höchste Ausdruck des Geheimnisvollen ist das Mysterium. Hier liegt ein gewaltiger Unterschied:

Im profanen Leben ist ein Geheimnis etwas, das einem anderen nicht mitgeteilt werden darf – obwohl man es durchaus mit wenigen Worten könnte. Jede derartige Mitteilung ist unehrenhaft, verräterisch, oft sogar strafbar.

Die Geheimnisse der Esoterik sind dagegen mit Worten allein nicht erklärbar, also können sie gar nicht an andere weitergegeben werden. Esoterik muß jedem in sich selbst aufgehen, sie ist ein kollektives und individelles Erleben und Empfinden metaphysischer Natur, d. h. jenseits der rationalen Erklärbarkeit stehend. Das Wissen kann sich jeder aneigenen, das Erleben bleibt dem Eingeweihten vorbehalten. Eine Deutung der Esoterik als „Geheimwissen“ ist in keiner Form haltbar. In diesem Sinne hat sich der Begriff der „Verräter-“, bzw. der „Enthüllungs-Schriften“ zur Bedeutungslosigkeit abgeschwächt.

Anmerkungen:

(1) arcanum (lat.) Geheimnis; was nur den Eingeweihten bekannt ist und vor fremden Menschen verborgen gehalten wird. Das Wort bedeutete ursprünglich „das in einem Kasten Eingesperrte“.

(2) esoterikos (griech.) innerlich; im Gegensatz zu exoterikos – äußerlich, populär, profan.

II.   DER HISTORISCHE HINTERGRUND

Die „Legende“ vom gewaltsamen Tod des Baumeisters HIRAM ABIF wird etwa ab 1730 erzählt und überliefert. Der Stoff gehört in den Sagenkreis um den Bau des Tempels in Jerusalem unter der Herrschaft von König Salomo.

Soweit man den Hintergrund geschichtlich fassen kann – wir befinden uns am Beginn des 1. Jahrtausends v. Chr. – agieren zunächst drei Personen.

1. SALOMO, KÖNIG VON ISRAEL

Es gibt keinen außerbiblischen Beweis, daß Salomo eine historische Persönlichkeit war. Aber selbst wenn nur die Hälfte von dem stimmt, was in der Bibel über ihn berichtet wird, gehört er zu den Großen der Geschichte.

Er war der Sohn von König David und Batseba und wurde, da noch andere Thronfolger vorhanden waren, nur mittels Tricks und Totschlag König. Vierzig Jahre soll er regiert haben, etwa von 965 bis 925 v. Chr. Zur Finanzierung seiner regen Bautätigkeit mußte er hohe Steuern erheben und auch Frondienste verlangen. Trotzdem galt er als fortschrittlicher Herrscher mit guten persönlichen und wirtschaftliehen Beziehungen zu seinen Nachbarn, den Ägyptern und den Phöniziern. Der phönizische König Hiram von Tyrus war sein Freund; Salomo heiratete (unter anderen) eine Pharaonentochter aus der 21. Dynastie. Diese Ehe scheint den entscheidenden Anstoß für den Entschluß zum Palastbau gegeben zu haben. Die ägyptische Königstochter konnte in dem einfachen Haus, das sich schon David erbaut hatte, nicht dauernd bleiben. Also errichtete Salomo eine prachtvolle Königsburg, zu der außerden Wohn- und Repräsentationsräumen und den Verwaltungsgebäuden auch ein Gotteshaus gehörte – der später so berühmte Tempel.

Aus der Gestalt des Königs Salomo wurde nach dem Zerfall des jüdischen Staates während des babylonischen Exils ein legendärer Weiser und Wundermann. Vielen babylonischen und ägyptischen Zaubermärchen wurde der Name Salomo untergeschoben. So ist es verständlich, daß der eher zwielichtige Salomo einmal als berühmter Tempelbauherr sowie weiser Magier, dann aber auch als unheimlicher Zauberer und wollüstiger, eifersüchtiger Tyrann in den verschiedenen Geschichten aufscheint.

Zeittafel

? - ca. 965 v. Chr.

König David. Läßt Jerusalem zur
Hauptstadt und zum religiösen
Zentrum des Volkes Israel ausbauen.

ca. 965 - ca. 925 v. Chr.

König Salomo.

ca. 980 - ca. 940 v. Chr.

Hiram I., König von Tyrus.

Nach dem Tode Salomos Trennung in das große Nordreich Israel/Samaria und das kleine Südreich Juda/Jerusalem.

721 v. Chr.

Das Nordreich wird von den Assyrern erobert.

586 v. Chr.

Der babylonische König Nebukadnezar erobert das Südreich und zerstört Jerusalem sowie den salomonischen Tempel. Beginn des babylonischen Exils.

539 v. Chr.

Der Perserkönig Kyros II.erobert Babylon und gestattet die Rückwanderung der Juden.

2. HIRAM I., KÖNIG VON TYRUS

Hiram war der erste König von Tyrus, etwa 980 - 940 v. Chr. Der schmale Küstenstreifen unter dem Libanon-Gebirge mit seinen reichen Stadtstaaten Byblos, Beirut, Sidon und Tyrus wurde Kanaan genannt, die Einwohner bezeichnete man als Phoinikes, „die Purpurfärber“. Das Volk war berühmt für seine Handwerkskunst: nicht nur das Färben von Wolle, auch die Fertigung kunstreicher Metallprodukte aus Gold, Silber, Kupfer, Bronze und Zinn verstanden sie meisterhaft. Rohstofflieferanten waren die Inseln Zypern (Kupros = Kupfer) sowie Thasos mit ihren Gold- und Silberminen. Die Handelsbeziehungen wurden schon früh in die entferntesten Regionen des Mittelmeeres ausgedehnt.

Der erste Europäer, der die Phönizier erwähnt, ist der griechische Dichter Homer. Er charakterisiert sie als kühne und erfahrene Seeleute, als geschickte und auf ihren Vorteil bedachte Händler, und er rühmt ihre Kunstfertigkeit in der Herstellung schöner und kostbarer Dinge.

Die Bibel berichtet: „Und es war Friede zwischen Hiram und Salomo, und sie schlossen miteinander ein Bündnis“ (1. Könige 5, 26).

In Tyrus müssen gute Architekten gelebt haben, denn hier standen die ersten Hochhäuser mit bis zu sechs Stockwerken, für die damalige Zeit „Wolkenkratzer“. Da die Stadt auf zwei kleinen Inseln lag, war eine Ausbreitung nur nach oben möglich! Diese erfahrenen phönizischen Bauleute waren König Salomo bei der Errichtung seiner Tempelburg sehr willkommen.

Die Beziehung der beiden Könige war derart gut, daß sie sogar gegenseitig Denksport betrieben. Flavius Josephus (1), 8. Buch, 5. Kapitel: „Salomon, der damals in Jerusalem regierte, sandte Rätselfragen an Hiram und bat sich von ihm ebensolche aus. Wer sie nicht lösen konnte, mußte dem anderen Strafe zahlen. Hiram nun konnte die Rätsel nicht lösen und zahlte eine hohe Geldstrafe. Später aber ließ er dieselben von einem Tyrier Abdemon lösen und legte zugleich dem Salomon andere Rätsel vor, die nun dieser nicht lösen konnte, wofür er dann auch seinerseits eine bedeutende Geldstrafe bezahlten mußte.“

In Tyrus regierte eine Reihe von Königen mit dem damals sehr geläufigen Namen Hiram. So kam es, daß in späteren Schriften die Regierungszeiten und Personen einfach zusammengezogen wurden. „Und Hiram herrschte fünfhundert Jahre in Tyrus, von den Tagen des davidischen Königtums bis zum Königtum des Sedekia und aller israelitischen Könige, bis er vergaß, daß er ein Mensch sei, lästerte und sprach: „Ich bin Gott und sitze auf Gottes Sitz, mitten im Meer.“ Ihn tötete der König Nebukadnezar.“(2)

Phönizische Seefahrer waren die besten ihrer Zeit. Mit Langstrecken-Handelsschiffen durchfuhren sie das Mittelmeer und wagten sich auch über die Straße von Gibraltar hinaus; das ist bekannt. Sensationell und deshalb umstritten ist der Fund einer Phönizischen Inschrift an der Küste Brasiliens. 1872 wurde in Pousa Alto im Staat Paraiba in Brasilien ein Stein entdeckt, der eine Inschrift in einem althebräischen, dem Phönizischen verwandten Dialekt aufwies.

1 -Wir (sind) Söhne von Kanaan, aus Sidon, der Königsstadt. Und Handel hat uns geworfen

2 -auf dieses ferne Ufer, ein Gebiet der Berge. Und wir haben ein Weihrauchopfer den Göttern dargebracht

3 -und den Göttinnen, im 19. Jahre des Hiram, unseres mächtigen Königs.

4 -Und wir sind von Ezjon-Geber gekommen, im Friedlichen Meer. Wir sind mit zehn Schiffen weggefahren.

5 -Und wir waren zusammen auf dem Meer (während) zweier Jahre rund um das Land Ham, und wir wurden getrennt

6 -durch die Hand des Baal, und wir waren nicht mehr mit unseren Gefährten. Und wir sind hierherge-kommen, zwölf

7 -Männer und drei Frauen, auf (dieses) ferne Ufer, und ich, Mat’astart, ihr Führer,

8 -nahm Besitz von ihm. Mögen die Götter und Göttinnen uns gnädig sein.

Schrift, Sprache und Textgestaltung ließen den Schluß zu, daß König Hiram III., dessen 19. Regierungsjahr in das Jahr 532 v. Chr. fiel, gemeint sein könnte. Der erwähnte Hafen Ezjon-Geber am Golf von Akaba wurde von den Phöniziern regelmäßig benützt, das Land Ham war Afrika.

Aber die Inschrift verbarg noch eine Sensation: ein Kryptogramm. Dies ist eine verschlüsselte Botschaft innerhalb eines normalen Textes. Das Kryptogramm der Paraiba-Inschrift konstruiert sich aus der Zahlenwertigkeit der Anfangs- und Endbuchstaben der 8 Zeilen. Erfaßt man mittels dieser Zahlen die jeweils an dieser Stelle der Zeile (vom Zeilenanfang = akrostisch, und vom Zeilenende = telistisch her) befindlichen Buchstaben, so ergeben sich 2 x 8 = 16 Konsonanten; Vokale schrieb man bekanntlich nicht. Und dieser Text lautet: „Wir wurden vom Tod errettet – Vertraue nur auf jahweh“.

Die Konsequenzen wären zu gewaltig gewesen, um diese Schrift einhellig als echt zu bestätigen. Also nahm man eine Fälschung an; daß aber der „Fälscher“ ein Kryptogramm eingebaut hat, ist nicht gerade das Übliche; und Hiram besaß überdurchschnittliche Matrosen.

„Hiram schickte seine Leute, geübte Seefahrer, mit den Leuten Salomos zu Schiff aus“ (1. Könige 9, 27).

3. BILQIS, KÖNIGIN VON SABA

Der einzige Hinweis auf eine reale Existenz der sagenhaften Königin von Saba steht im Alten Testament. Gleich zweimal wird sie dort genannt (1. Könige 10, 1 - 13 und 2. Chronik 9, 1 - 12), beide Male fast mit gleichen Worten. Der Bericht aus dem Buch der Könige lautet: „Die Königin von Saba hörte vom Ruf Salomos und kam, um ihn mit Rätselfragen auf die Probe zu stellen“ – und „Sie kam nach Jerusalem mit sehr großem Gefolge, mit Kamelen, die Balsam, eine gewaltige Menge Gold und Edelsteine trugen, trat bei Salomo ein und redete mit ihm über alles, was sie sich vorgenommen hatte.

Salomo gab ihr Antwort auf alle Fragen. Es gab nichts, was dem König verborgen war und was er ihr nicht hätte sagen können. Als nun die Königin von Saba die ganze Weisheit Salomos erkannte, als sie den Palast sah, den er gebaut hatte, die Speisen auf seiner Tafel, die Sitzplätze seiner Beamten, das Aufwarten der Diener und ihre Gewänder, seine Getränke und sein Opfer, das er im Haus des Herrn darbrachte, da stockte ihr der Atem.

Sie sagte zum König: ‘Was ich in meinem Land über dich und deine Weisheit gehört habe, ist wirklich wahr.

Ich wollte es nicht glauben, bis ich nun selbst gekommen bin und es mit eigenen Augen gesehen habe. Und wahrlich, nicht einmal die Hälfte hat man mir berichtet; deine Weisheit und deine Vorzüge übertreffen alles, was ich gehört habe.

Glücklich sind deine Männer, glücklich diese deine Diener, die allezeit vor dir stehen und deine Weisheit hören.

Gepriesen sei Jahweh, dein Gott, der an dir Gefallen fand und dich auf den Thron Israels setzte. Weil Jahweh Israel ewig liebt, hat er dich zum König bestellt, damit du Recht und Gerechtigkeit übst.’

Sie gab dem König hundertzwanzig Talente Gold, dazu eine sehr große Menge Balsam und Edelsteine. Niemals mehr kam so viel Balsam in das Land, wie die Königin von Saba dem König Salomo schenkte.

Auch die Flotte Hirams, die Gold aus Ofir (3) holte, brachte von dort große Mengen Almuggimholz und Edelsteine.

Der König ließ aus dem Almuggimholz Schnitzarbeiten für das Haus des Herrn und den königlichen Palast sowie Zithern und Harfen für die Sänger anfertigen. Solches Almuggimholz (4) ist nie wieder in das Land gekommen und bis zum heitigen Tag nicht mehr gesehen worden.

König Salomo gewährte der Königin von Saba alles, was sie wünschte und begehrte. Dazu beschenkte er sie reichlich, wie es nur der König Salomo vermochte. Schließlich kehrte sie mit ihrem Gefolge in ihr Land zurück.“

Einen praktisch identischen Bericht liefert auch der Geschiehts- und Geschichtenschreiber Flavius Josephus (8. Buch, 6. Kapitel 5 - 6), der mit Sicherheit die biblische Quelle nur abgeschrieben hat.

Was wird hier erzählt? Es war ein Staatsbesuch, eines der bekanntesten „Gipfeltreffen“ im Altertum. Daraus entstand ein Konglomerat von – mit orientalischer Phantasie ausgeschmückten – arabischen Märchen. In der islamischen Überlieferung kommt die Königin zu Suleiman = Salomo, eine ungewöhnliche Situation im eher frauenversteckenden Islam. Die Rätselfragen, die gestellt wurden, sind eher simpel: die Königin zeigt Suleiman einen Strauß echter und einen aus künstlichen Blumen. „Welche“, fragt sie, „sind die echten?“ Suleiman weiß es sofort, denn er beobachtete, zu welchem Blumenstrauß die Bienen flogen!

Erst in den Märchenerzählungen taucht der Name Bilqis auf, wie die Königin im Arabischen genannt wird.

Das Land der Sabäer befand sich im Gebiet des heutigen Jemen, am Golf von Aden. Das ist nach den Berichten antiker Geographen das Gebiet des biblischen Garten Eden.

Wie immer sie geheißen haben mag, die entscheidende Frage ist: Warum hat sie die Reise unternommen? Zwei Theorien kann man diskutieren.

1.   Die Königin hatte von Salomos Bestrebungen gehört, neue Transporttiere zu züchten. Da der Wohlstand der Sabäer auf Handel und Gütertransport durch Kamele beruhte, war zu befürchten, daß eine starke Konkurrenz erwachse. Bilqis, die das Beförderungsmonopol auf der Weihrauchstraße hatte, wollte sich informieren. Nachdem Salomo ihr alles gezeigt hatte, “was sie wünschte und begehrte“, konnte sie beruhigt heimwärtsziehen: Salomo züchtete Pferde.

2.   Es ist nicht auszuschließen, daß die Begegnung von König und Königin nur erfunden wurde, um die Berühmtheit, Klugheit und Handelstüchtigkeit Salomos herauszustreichen.

Damit bekämen folgende Sätze einen Sinn. „Niemals mehr kam soviel Balsam in das Land, wie die Königin von Saba dem König Salomo schenkte. Auch die Flotte Hirams, die Gold aus Ofir holte ....“ Dieser Einschub wäre dann nichts anderes als eine Aufzählung aus Salomos positiver Handelsbilanz.

Immer wieder taucht auch König Hiram von Tyrus in diesen Geschichten auf.

Aber warum wählte man als Salomos Partner eine Frau?

Vielleicht um die Begegnung glaubhafter zu machen, denn es ist gesichert, daß um 800 v. Chr. den arabischen Reichen oftmals Herrscherinnen vorstanden? Daß hier eine zeitliche Differenz von fast 200 Jahren besteht, ist nicht tragisch, denn aus der Zeit vor dem achten vorchristlichen Jahrhundert fehlen schriftliche Hinweise auf arabische Potentaten völlig. Die Märchenerzähler erfanden auch eine Liebesromanze zwischen Bilqis und Salomo, der ein Sohn mit Namen Menilek entsprang. Dieser wurde der Stammvater aller äthiopischer Herrscher bis 1974. In der – inzwischen abgeschafften – äthiopischen Verfassung von 1955 stand: „Haile Selassie I. .... dessen Linie abstammt ohne Unterbrechung aus der Dynastie Menileks I., Sohn der Königin von Äthiopien, zugleich Königin von Saba, und des Königs Salomo von Jerusalem. “Deshalb führte Haile Selassie als Nachkomme dieser sabäisch-jüdischen Liaison den Zusatztitel „Löwe von Juda“.

Über die exotische Königin wurde nicht nur an Lagerfeuern und in Karawansereien erzählt, auch im fabelsüchtigen Mittelalter Europas hat man versucht, sie für die christliche Mythenwelt zu adoptieren. Sie wurde mit dem Holz, aus welchem das Kreuz Jesu gezimmert werden sollte, in Verbindung gebracht, ja, sie sei es gewesen, die König Salomo einen Kelch schenkte, aus dem später Jesus und die Jünger beim Abendmahl getrunken haben sollen, und worin schließlich das Blut des Gekreuzigten aufgefangen wurde – der Gral!

Natürlich beschäftigte man sich bei einer so berühmten Frau mit der Frage, wie sie denn wohl ausgesehen haben könnte. Häufig wird sie dunkelhäutig dargestellt. Das muß aber nicht bedeuten, daß man sie als Negerin ansah. Vielmehr hatte sie ihr schönes Gesicht mit Ruß verdeckt und nur, wenn ein Mann ihr besonders gut gefiel, habe sie den Ruß abgewaschen.

War dies eine spezielle Form der Verschleierung?

Weiter hieß es, das rechte Bein der Königin sei stark behaart gewesen – ein sicheres Zeichen, daß sie mit dem Teufel im Bunde war. Salomo hat dies durch einen Trick entdeckt: er ließ über einen kleinen Teich eine Glasplatte legen und als er die Königin darüber führte, konnte er im Spiegelbild unter ihren Rock schauen.

Die Glanzzeit der Geschichten um die Königin von Saba ging zu Ende, als im Zuge der Gegenreformationen in Europa die Jungfrau Maria zur Integrationsfigur erhoben wurde.

Anmerkungen:

(1) Der jüdische Geschichtsschreiber Flavius Josephus (37 - etwa 100 n. Chr.) war Priester der Pharisäersekte. Sein Werk „Jüdische Altertümer“ ist neben dem „Alten Testament“ die einzige Quelle für die frühe jüdische Historie.

(2) Die Apokryphen zum Alten Testament, Textquelle: Schatzhöhle. 35. Kapitel: Die Richter, David und Salomo.

(3) Ofir wird in Südarabien oder (was wahrscheinlicher ist) an der Ostküste Afrikas, in Somalia vermutet.

(4) Es handelt sich um ein nicht näher bestimmbares Edelholz.

4. DER TEMPELBAU

Der legendäre König Salomo hat sowohl in der Welt des mystischen Okkultismus, wie auch in der Tradition der Freimaurerei und hier besonders in den Hochgradriten stets eine zentrale Rolle gespielt. Der Bau des Tempels in Jerusalem und dann dessen Zerstörung, die Säulen Jachin und Boas, Wirken und Tod des Baumeisters HIRAM und schließlich die Wiederauffindung der unter den Tempelruinen verborgen geistigen und materiellen Schätze werden in den Ursprungslegenden vieler Geheimlehren immer wieder erwähnt, häufig variiert und bilden vielfach die Basis der Ritualistik.

Die Regierungszeit der Könige David und Salomo werden in der Bibel als Höhepunkt der Profangeschichte Israels dargestellt. Das Königtum ist etabliert, das Reich befriedet. Salomo, dessen Name „Friedenskönig“ bzw. der „Friedfertige“ bedeutet (1), konnte in ungestörtem Wohlstand den Bau einer Residenz und eines Tempels in Angriff nehmen.

Die Schilderung des Tempelbaues ist aber so allgemein gehalten, daß eine Rekonstruktion dieses Bauwerkes ausgeschlossen ist. Was wir wissen, ist denkbar wenig. Der Tempel stand sicher im Zusammenhang mit dem Palast des Salomo und befand sich auf dem Hügel Morija. Der genaue Standort ist nicht zu lokalisieren, auch die heutige „Klagemauer“ sagt über die Lage nichts aus. Sein Platz war aber sicher die Gegend des gegenwärtigen „heiligen Chaos von Jerusalem“, denn auf diesem Tempelberg stehen der „Kubbet es- Schakra“ = der Felsendom = die Omarmoschee (2) sowie die El-Aqsa-Moschee (3) als zentrale Heiligtümer der Mohammedaner neben der Klagemauer (4) als bedeutendster architektonischer Reliquie der Juden.

Westlich davon in geringer Entfernung befindet sich die Grabeskirche, der Überlieferung nach an der Stätte der Grablegung Jesu erbaut und demnach ein Heiligtum der Christen. Die Gegend ist daher für drei Religionen die heilige Stätte schlechthin und das konnte, wie die Geschichte lehrt, nicht gutgehen.

Von Salomos Tempel ist nicht das geringste erhalten geblieben. Wahrscheinlich hat aber ein unterirdischer Steinbruch im Norden Jerusalems das Baumaterial geliefert; dieses Hohlraumsystem kann heute noch besichtigt werden.

Architektonisch war es ein Tempelbau nach syrisch-kanaanäischem Muster: ein horizontaler Langbau (im Gegensatz zum vertikalen christlichen Kirchenbau), versehen mit einem Flachdach und aus drei voneinander abgesetzten Teilen bestehend, deren Funktion durch den Kult vorgegeben war: 1. Ulam, ein nach Osten ausgerichtetes Torgebäude; 2. Hekal, der vergitterte Raum, in dem sich Kultgegenstände befanden; 3. Debir, das Allerheiligste, ein fensterloser, völlig dunkler kubischer Raum, worin sich die Bundeslade befand.

Die beiden Säulen Jachin und Boas flankierten wahrscheinlich freistehend den Hekal-Eingang. Sie hatten keine statische, sondern eine symbolische Bedeutung: die zwei tragenden Weltsäulen, die beiden heiligen Bäume des Paradieses (Baum des Lebens und Baum der Erkenntnis), Feuer- und Wolkensäule während des Exodus aus Ägypten und andere Deutungen wurden ihnen gegeben; selbstverständlich kamen auch phallische Symbole ins Gespräch. Tatsächlich dürften es große Weihrauchständer gewesen sein.

Die Bedeutung der Säulennamen ist nicht mehr bekannt:

a)  es könnten die Namen von Stiftern oder Baumeistern sein;

b)  die Namen bekannter Persönlichkeiten jener Zeit (z. B.:Jachin hieß ein Sohn Simeons, eines Kindes von Jakob und Lea; Boas hieß der 2. Ehemann von Rut und damit der Urgroßvater König Davids);

c)  Jachin könnte bedeuten „Gott macht fest“, „Jahweh möge fest machen“; Boas „in ihm ist Stärke“;

d)  vielleicht war es der symbolische Anfang einer Gebetsformel „sei fest und stark ... “.

Interessant ist noch die Frage nach der Position der Säulen. In der Bibel steht (1. Könige, 7, 21) „Die eine Säule stellte er auf die rechte Seite und nannte sie Jachin, die andere stellte er auf die linke Seite und nannte sie Boas“. Diese Beschreibung muß, wenn sie mit der aktuellen Stellung der Säulen in unserem Tempel übereinstimmen soll, von innen ausgehen. Vor dem Tempel stehend sah der Betrachter daher die Säule Boas rechts und die Säule Jachin links.