Verse 61–94 aus dem I. Gesang der jüngsten Fassung des Textes von The Fall of Arthur
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Hobbit Presse
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Die Originalausgabe in englischer Sprache erschien 2013 bei HarperCollins
Publisher Ltd. unter dem Titel »The Fall of Arthur« by J.R.R. Tolkien
Alle Texte und Materialien von J.R.R. Tolkien
© The Tolkien Trust 2013, ausgenommen die aus folgenden Werken:
The homecoming of Beorhtnoth Beorththelm’s Son
© The J.R.R. Tolkien Estate Limited 1953, 1966,
Sir Gawain and the Green Knight, Pearl and Sir Orfeo © The J.R.R. Copyright Trust 1975,
The Letters of J.R.R. Tolkien © The J.R.R. Tolkien Copyright Trust 1981,
The Book of Lost Tales Part One © The J.R.R. Tolkien Estate Limited and C.R. Tolkien 1983,
The Book of Lost Tales Part Two © The J.R.R. Tolkien Estate Limited and C.R. Tolkien 1984,
The Lays of Beleriand © The J.R.R. Tolkien Estate Limited 1985,
© The J.R.R. Tolkien Copyright Trust and C.R. Tolkien 1985,
The Shaping of Middle-earth © The J.R.R. Tolkien Estate Limited and C.R. Tolkien 1986,
The Lost Road and Other Writings
© The J.R.R. Tolkien Copyright Trust and C.R. Tolkien 1987 and
The Legend of Sigurd and Gudrún © C.R. Tolkien 2009
Einleitung, Kommentare und weitere Materialien © C.R. Tolkien 2013
Zitate aus The Development of Arthurian Romance © R.S. Loomis 1963
Zitate aus The Genesis of a Medieval Book by C.S. Lewis
veröffentlicht in Studies in Medieval and Renaissance Literature 1966
© Cambridge University Press 1966, 1998, reproduced with permission
Zitate aus The Works of Sir Thomas Malory © Eugène Vinaver 1947, 1971
published by Oxford University Press, reproduced with permission
Illustration © Bill Sanderson 2013
® und Tolkien® sind eingetragene Markenzeichen von
The J.R.R. Tolkien Estate Limited
Das Faksimile der Manuskript-Seite der letzten Fassung von The Fall of Arthur
mit freundlicher Genehmigung der Bodleian Library, Universität Oxford,
aus den Beständen MS. Tolkien B 59/2 (1), fol. 109
Für die deutsche Ausgabe
© 2015 by J. G. Cotta’sche Buchhandlung
Nachfolger GmbH, gegr. 1659, Stuttgart
Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten
Umschlaggestaltung und Illustration: © Birgit Gitschier, Augsburg, unter
Verwendung von Bildern von Shutterstock (VogueHouse, Sura Nualpradid)
Datenkonvertierung: Dörlemann Satz, Lemförde
Printausgabe: ISBN 978-3-608-96050-1
E-Book: ISBN 978-3-608-10793-7
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INHALT
Vorwort
KÖNIG ARTHURS UNTERGANG
Anmerkungen zu König Arthurs Untergang
Das Gedicht in der Artustradition
Das ungeschriebene Gedicht und seine Beziehung zum Silmarillion
Die Entwicklung des Gedichts
Anhang
(A) Altenglische Dichtung
(B) Zur deutschen Textgestalt
Literaturverzeichnis
VORWORT
VORWORT
Was das dichterische Schaffen meines Vaters bekanntlich auszeichnete, war die Treue, die er der alten Stabreimdichtung des »Nordens« hielt. Sie zieht sich durch sein ganzes Werk, von der Welt von Mittelerde (insbesondere dem langen, aber unvollendeten Lay of the Children of Húrin) über den dramatischen Dialog The Homecoming of Beorhtnoth (aufbauend auf dem altenglischen Heldengedicht The Battle of Maldon) bis zu seinen »altnordischen« Gedichten Das neue Wölsungenlied und Das neue Gudrúnlied (wovon er in einem Brief von 1967 sprach als einer »Sache, die ich vor vielen Jahren gemacht habe, als ich die Kunst der Stabreimdichtung erlernen wollte«). In Sir Gawain and the Green Knight erwies er seine Fertigkeit, die alliterierende Versform des vierzehnten Jahrhunderts metrisch identisch in modernem Englisch wiederzugeben. Zu diesen Arbeiten gesellt sich nun sein unvollendetes und unveröffentlichtes Gedicht The Fall of Arthur, deutsch König Arthurs Untergang.
Zu diesem Gedicht habe ich überhaupt nur eine einzige Äußerung meines Vaters ausfindig machen können, nämlich in einem Brief von 1955, in dem er bemerkte: »Ich schreibe mit Vergnügen alliterierende Verse, obwohl ich nicht viel mehr davon veröffentlicht habe als die Fragmente im Herrn der Ringe, außerdem noch ›The Homecoming of Beorhtnoth‹ … Ich hoffe noch ein langes Gedicht über The Fall of Arthur im gleichen Versmaß zum Abschluss zu bringen« (J.R.R. Tolkien, Briefe, hrsg. von Humphrey Carpenter, übers. von Wolfgang Krege, S. 288). Nirgends in seinen Papieren findet sich ein Hinweis darauf, wann es begonnen oder wann es aufgegeben wurde. Zum Glück jedoch hob er einen Brief auf, den R.W. Chambers, Anglistikprofessor am University College in London und achtzehn Jahre älter als er, ihm am 9. Dezember 1934 schrieb. Chambers war ein guter Freund und tatkräftiger Förderer meines Vaters, und in diesem Brief beschrieb er, wie er auf einer Zugfahrt nach Cambridge König Arthur gelesen hatte. Auf dem Rückweg nutzte er »das leere Zugabteil, um ihn zu deklamieren, wie es ihm gebührt«. Er lobte das Gedicht in den höchsten Tönen: »Es ist wirklich sehr stark … echt heroisch, ganz abgesehen von seinem Verdienst, vorzuführen, wie sich das Beowulf-Metrum im heutigen Englisch verwenden lässt.« Und er schloss den Brief: »Sie müssen es einfach vollenden.«
Das aber tat mein Vater nicht, und so blieb abermals eines seiner langen erzählenden Gedichte liegen. Es darf als so gut wie sicher gelten, dass er die Arbeit am Lay of the Children of Húrin eingestellt hatte, bevor er 1925 von der University of Leeds nach Oxford wechselte, und er berichtet, dass er das Lay of Leithian (die Sage von Beren und Lúthien), mit dem er im Sommer desselben Jahres begann, nicht in Stab-, sondern in Paarreimen abfasste (The Lays of Beleriand, S. 3). Zusätzlich nahm er in Leeds das Stabreimgedicht The Flight of the Noldoli from Valinor in Angriff sowie ein noch kürzeres, das offensichtlich der Anfang eines Lay of Eärendel war (The Lays of Beleriand, §II, Poems Early Abandoned).
Ich habe in der Legende von Sigurd und Gudrún (S. 13) die durch nichts zu beweisende Vermutung geäußert, »dass mein Vater sich die nordischen Gedichte als neues poetisches Projekt [und Rückkehr zum Stabreim] vornahm, nachdem er gegen Ende 1931 das Leithianlied … beiseitegelegt hatte«. Wenn dem so wäre, müsste er an König Arthurs Untergang, das Ende 1934 von der Fertigstellung noch weit entfernt war, zu arbeiten begonnen haben, als er die nordischen Gedichte abgeschlossen hatte.
Dass er diese ehrgeizigen Gedichte aufgab, obwohl beide schon recht weit gediehen waren, könnte sich aus seinen Lebensumständen nach seiner Ernennung 1925 zum Professor für Angelsächsisch in Oxford erklären: den Anforderungen seiner Lehr- und Forschungstätigkeit sowie den Sorgen, Nöten und Kosten, die seine Familie ihm machte. Wie so oft im Leben hatte er nicht genug Zeit, und es könnte sein, wie ich zu glauben geneigt bin, dass der Inspiration, wenn sie allzu lange hingehalten wurde, der Atem ausging. Doch sie kehrte zurück, als sich zwischen seinen vielfältigen Verpflichtungen und seinen sonstigen Interessen ein Freiraum auftat, aber der erzählerische Antrieb hatte sich gewandelt.
Zweifellos gab es in beiden Fällen konkrete Gründe, die sich heute nicht mehr sicher ermitteln lassen. Im Fall von König Arthurs Untergang allerdings vertrete ich die These (siehe S. 183–188), dass das Vorhaben den großen Veränderungen zum Opfer fiel, die sich mit seiner Arbeit an The Lost Road und der Veröffentlichung des Hobbit zu der Zeit in den Plänen meines Vaters ergaben: der Idee von Númenor, dem Mythos von der »Wandlung der Welt« zur Kugelgestalt und vom »Geraden Weg« und dem Aufziehen des Herrn der Ringe am Horizont.
Es wäre auch vorstellbar, dass dieses letzte Gedicht gerade wegen seines hohen Anspruchs Unterbrechungen und Störungen besonders schlecht vertrug. Der erstaunliche Umfang der erhaltenen Vorarbeiten zu König Arthurs Untergang lässt die immanenten Schwierigkeiten einer solchen Anwendung der metrischen Form ahnen, die meinem Vater so sehr entsprach, wie auch sein rigoroses perfektionistisches Bestreben, die passende Fassung für eine vielschichtige und beziehungsreiche Handlung in den rhythmischen und alliterierenden Formen der altenglischen Dichtung zu finden. Anders gesagt, König Arthurs Untergang war ein Kunstwerk, das viel Zeit gebraucht hätte; die Eröffnung neuer konzeptioneller Horizonte ließ dafür keinen Platz.
Was man von diesen Spekulationen auch halten mag, König Arthurs Untergang stellt den Herausgeber zwangsläufig vor editorische Probleme. Manche Leser wären möglicherweise zufrieden gewesen, wenn sie allein den Text des Gedichts in der hier abgedruckten Form bekommen hätten, ergänzt vielleicht noch von einer kurzen Bemerkung zu den Entwicklungsstadien, wie sie sich aus den reichlichen Rohentwürfen erschließen lassen. Viele andere dagegen, die der Name des Verfassers zu dem Gedicht greifen lässt, deren Kenntnis der »Artussage« aber gering ist, könnten durchaus den Wunsch und die Erwartung haben, Aufschlüsse darüber zu bekommen, in welcher Beziehung diese »Version« zu der mittelalterlichen Tradition steht, aus der sie hervorging.
Wie gesagt, anders als bei den »nordischen« Gedichten in der Legende von Sigurd und Gudrún hat mein Vater nicht den kleinsten Hinweis auf seine Gedanken oder Absichten hinterlassen, die seiner höchst eigenen Behandlung der »Sage von Lancelot und Guinevere« zugrunde liegen. Doch in diesem Fall besteht für den Herausgeber gewiss kein Anlass, in das Labyrinth der Artussage einzudringen und eine weitschweifige Abhandlung darüber zu schreiben, die höchstwahrscheinlich eher abschreckend wirken würde, weil man meinen könnte, für die Lektüre von König Arthurs Untergang wäre eine solche Vorübung unerlässlich.
Ich habe daher auf eine lange Einleitung verzichtet und dafür dem Text des Gedichts mehrere Kommentare beigegeben, die man nach Belieben zu Rate ziehen kann. Die kurzen Anmerkungen direkt im Anschluss an das Gedicht beschränken sich weitgehend auf die knappen Erläuterungen von Namen und Bezeichnungen sowie Verweise auf die Kommentare.
Von diesen behandelt jeder König Arthurs Untergang aus einem anderen Blickwinkel, und wer solche Ausführungen wünscht, wird einiges daraus erfahren. »Das Gedicht in der Artustradition«, inhaltlich einfach, ohne spekulative Auslegungen und thematisch eng begrenzt, wenn auch recht ausführlich, stellt dar, worin das Gedicht meines Vaters auf bestimmten erzählerischen Traditionen fußt und worin es davon abweicht. Zu diesem Zweck stütze ich mich hauptsächlich auf zwei Werke auf Englisch, das mittelalterliche Gedicht, das als »alliterierender Morte Arthure« bekannt ist, und die diesbezüglichen Erzählungen von Sir Thomas Malory, mit Hinweisen auf seine Quellen. Damit das nicht nur ein trockenes Referat wird, zitiere ich wörtlich etliche Passagen aus diesen Werken, um beispielhaft zu zeigen, wie sehr sich diese Traditionen in ihrer ganzen Art von der vorliegenden alliterierenden Artusgeschichte einer späteren Zeit unterscheiden.
Nach gründlicher Überlegung erschien es mir weniger verwirrend und daher am besten, diesen Kommentar so zu halten, als wäre die im Folgenden abgedruckte jüngste Form des Gedichts alles, was wir davon wissen können, und als wäre uns somit die eigenartige Entwicklung dieser Form verborgen, wie sie sich durch die Analyse der Entwurfstexte erschließt. Ich fand es nicht nötig, auf die dunklen Ursprünge der Artussage und die Jahrhunderte ihrer Frühgeschichte einzugehen, denn zum Verständnis von König Arthurs Untergang muss man eigentlich nur wissen, dass die Sage auf das fünfte Jahrhundert zurückgeht, als 410 mit dem Abzug der Legionen die römische Herrschaft in Britannien endgültig zu Ende war, und auf Erinnerungen an Schlachten, in denen sich die Briten gegen die verheerenden Raubzüge und Einfälle der von Osten anrückenden barbarischen Angeln und Sachsen zur Wehr setzten. Man beachte, dass die Namen Briten und britisch sich im ganzen Buch ausschließlich auf die keltischen Bewohner des Landes und ihre Sprache beziehen.
Dem »Gedicht in der Artustradition« folgt erst die Erörterung »Das ungeschriebene Gedicht und seine Beziehung zum Silmarillion«, ein Abriss der diversen Niederschriften, die eine Ahnung von den Überlegungen meines Vaters zur Fortsetzung des Gedichts geben, und dann ein Bericht über »Die Entwicklung des Gedichts«, primär ein Versuch, so deutlich wie bei der extrem komplizierten Textsituation möglich die erwähnten größeren Veränderungen im Aufbau zu zeigen sowie viele Beispiele für seine dichterische Arbeitsweise zu geben.
Anmerkung: Auf Gedichtstellen wird im Buch durchweg mit römischer Ziffer für den Gesang und arabischer Ziffer für den Vers verwiesen, also zum Beispiel II, 7.
KÖNIG ARTHURS UNTERGANG
I
How Arthur and Gawain went to war and rode into the East.
Arthur eastward in arms purposed | |
his war to wage on the wild marches, | |
over seas sailing to Saxon lands, | |
from the Roman realm ruin defending. | |
Thus the tides of time to turn backward | 5 |
and the heathen to humble, his hope urged him, | |
that with harrying ships they should hunt no more | |
on the shining shores and shallow waters | |
of South Britain, booty seeking. | |
As when the earth dwindles in autumn days | 10 |
and soon to its setting the sun is waning | |
under mournful mist, then a man will lust | |
for work and wandering, while yet warm floweth | |
blood sun-kindled, so burned his soul | |
after long glory for a last assay | 15 |
of pride and prowess, to the proof setting | |
will unyielding in war with fate. | |
So fate fell-woven forward drave him, | |
and with malice Mordred his mind hardened, | |
saying that war was wisdom and waiting folly. | 20 |
›Let their fanes be felled and their fast places | |
bare and broken, burned their havens, | |
and isles immune from march of arms | |
or Roman reign now reek to heaven | |
in fires of vengeance! Fell thy hand is, | 25 |
fortune follows thee – fare and conquer! | |
And Britain the blessed, thy broad kingdom, | |
I will hold unharmed till thy home-coming. | |
Faithful hast thou found me. But what foe dareth | |
war here to wake or the walls assail | 30 |
of this island-realm while Arthur liveth, | |
if the Eastern wolf in his own forest | |
at last embayed must for life battle?‹ | |
So Mordred spake, and men praised him, | |
Gawain guessed not guile or treason | 35 |
in this bold counsel; he was for battle eager, | |
in idle ease the evil seeing | |
that had rent asunder the Round Table. | |
Thus Arthur in arms eastward journeyed, | |
and war awoke in the wild regions. | 40 |
Halls and temples of the heathen kings | |
his might assailed marching in conquest | |
from the mouths of the Rhine o’er many kingdoms. | |
Lancelot he missed; Lionel and Ector, | |
Bors and Blamore to battle came not; | 45 |
yet mighty lords remained by him: | |
Bediver and Baldwin, Brian of Ireland, | |
Marrac and Meneduc from their mountain-towers; | |
Errac, and Iwain of Urien’s line | |
that was king in Reged; Cedivor the strong | 50 |
and the queen’s kinsman Cador the hasty. | |
Greatest was Gawain, whose glory waxed | |
as times darkened, true and dauntless, | |
among knights peerless ever anew proven, | |
defence and fortress of a falling world. | 55 |
As in last sortie from leaguered city | |
so Gawain led them. As a glad trumpet | |
his voice was ringing in the van of Arthur; | |
as a burning brand his blade wielded | |
before the foremost flashed as lightning. | 60 |
Foes before them, flames behind them, | |
ever east and onward eager rode they, | |
and folk fled them as the face of God, | |
till earth was empty, and no eyes saw them, | |
and no ears heard them in the endless hills, | 65 |
save bird and beast baleful haunting | |
the lonely lands. Thus at last came they | |
to Mirkwood’s margin under mountain-shadows: | |
waste was behind them, walls before them; | |
on the houseless hills ever higher mounting | 70 |
vast, unvanquished, lay the veiled forest. | |
Dark and dreary were the deep valleys, | |
where limbs gigantic of lowering trees | |
in endless aisles were arched o’er rivers | |
flowing down afar from fells of ice. | 75 |
Among ruinous rocks ravens croaking | |
eagles answered in the air wheeling; | |
wolves were howling on the wood’s border. | |
Cold blew the wind, keen and wintry, | |
in rising wrath from the rolling forest | 80 |
among roaring leaves. Rain came darkly, | |
and the sun was swallowed in sudden tempest. | |
The endless East in anger woke, | |
and black thunder born in dungeons | |
under mountains of menace moved above them. | 85 |
Halting doubtful there on high saw they | |
wan horsemen wild in windy clouds | |
grey and monstrous grimly riding | |
shadow-helmed to war, shapes disastrous. | |
Fierce grew the blast. Their fair banners | 90 |
from their staves were stripped. Steel no longer, | |
gold nor silver nor gleaming shield | |
light reflected lost in darkness, | |
while phantom foes with fell voices | |
in the gloom gathered. Gawain loudly | 95 |
cried as a clarion. Clear went his voice | |
in the rocks ringing above roaring wind | |
and rolling thunder: ›Ride, forth to war, | |
ye hosts of ruin, hate proclaiming! | |
Foes we fear not, nor fell shadows | 100 |
of the dark mountains demon-haunted! | |
Hear now ye hills and hoar forest, | |
ye awful thrones of olden gods | |
huge and hopeless, hear and tremble! | |
From the West comes war that no wind daunteth, | 105 |
might and purpose that no mist stayeth; | |
lord of legions, light in darkness, | |
east rides Arthur!‹ Echoes were wakened. | |
The wind was stilled. The walls of rock | |
›Arthur‹ answered. | 110 |
There evening came | |
with misty moon moving slowly | |
through the wind-wreckage in the wide heavens, | |
where strands of storm among the stars wandered. | |
Fires were flickering, frail tongues of gold | |
under hoary hills. In the huge twilight | 115 |
gleamed ghostly-pale, on the ground rising | |
like elvish growths in autumn grass | |
in some hollow of the hills hid from mortals, | |
the tents of Arthur. | |
Time wore onward. | |
Day came darkly, dusky twilight | 120 |
over gloomy heights glimmering sunless; | |
in the weeping air the wind perished. | |
Dead silence fell. Out of deep valleys | |
fogs unfurling floated upward; | |
dim vapours drowned, dank and formless, | 125 |
the hills under heaven, the hollow places | |
in a fathomless sea foundered sunken. | |
Trees looming forth with twisted arms, | |
like weeds under water where no wave moveth, | |
out of mist menaced man forwandered. | 130 |
Cold touched the hearts of the host encamped | |
on Mirkwood’s margin at the mountain-roots. | |
They felt the forest though the fogs veiled it; | |
their fires fainted. Fear clutched their souls, | |
waiting watchful in a world of shadow | 135 |
for woe they knew not, no word speaking. | |
Far and faintly ere the fall of eve | |
they heard a horn in the hills trembling, | |
forlorn and lonely, like lost voices | |
out of night at sea. Nearer it sounded. | 140 |
Now hoofs they heard, a horse neighing, | |
watchmen calling. Woe had found them. | |
From the West came word, winged and urgent, | |
of war assailing the walls of Britain. | |
Lo! Cradoc was come the king seeking | 145 |
down perilous ways their path trailing | |
from the mouths of the Rhine o’er many kingdoms | |
grimly riding. Neither grey shadows | |
nor mist stayed him mighty-hearted. | |
Haggard and hungry by his horse standing | 150 |
to Arthur told he evil tidings: | |
›Too long my lord from your land ye tarry! | |
While war ye wage on the wild peoples | |
in the homeless East, a hundred chiefs | |
their seahorses swift and deadly | 155 |
have harnessed in havens of the hidden islands. | |
Dragon-prowed they drive over dark billows; | |
on shores unguarded shields are gleaming | |
and black banners borne amid trumpets. | |
Wild blow the winds of war in Britain! | 160 |
York is leaguered, yielded Lincoln; | |
unto Kent kindled the coast blazeth. | |
Hither have I hardly hunted riding | |
on the sea pursued to your side hastened, | |
treason to tell you. Trust not Mordred! | 165 |
He is false to faith, your foes harbours, | |
with lords of Lochlan league he maketh, | |
out of Almain and Angel allies hireth, | |
coveting the kingdom, to the crown reaching | |
hands unholy. Haste now westward!‹ | 170 |
A while then Arthur white with anger | |
there sat in silence. Thus sudden fortune | |
had turned and betrayed him. In twenty battles | |
he had fought and conquered; his foes were scattered, | |
neath his hand were humbled heathen chieftains. | 175 |
Now from hope’s summit headlong falling | |
his heart foreboded that his house was doomed, | |
the ancient world to its end falling, | |
and the tides of time turned against him. | |
Swift then sent he to summon Gawain | 180 |
bold in counsel. Bitter words he spake; | |
the evil tidings all he told him. | |
›Now for Lancelot I long sorely, | |
and we miss now most the mighty swords | |
of Ban’s kindred. Best meseemeth | 185 |
swift word to send, service craving | |
to their lord of old. To this leagued treason | |
we must power oppose, proud returning | |
with matchless might Mordred to humble.‹ | |
Gawain answered grave and slowly: | 190 |
›Best meseemeth that Ban’s kindred | |
abide in Benwick and this black treason | |
favour nor further – yet I fear the worse: | |
thou wilt find thy friends as foes meet thee. | |
If Lancelot hath loyal purpose | 195 |
let him prove repentance, his pride forgoing, | |
uncalled coming when his king needeth! | |
But fainer with fewer faithfulhearted | |
would I dare danger, than with doubtful swords | |
and tarnished shields of truant lieges | 200 |
our muster swell. Why more need we? | |
Though thou legions levy through the lands of Earth, | |
fay or mortal, from the Forest’s margin | |
to the Isle of Avalon, armies countless, | |
never and nowhere knights more puissant, | 205 |
nobler chivalry of renown fairer, | |
mightier manhood under moon or sun | |
shall be gathered again till graves open. | |
Here free unfaded is the flower of time | |
that men shall remember through the mist of years | 210 |
as a golden summer in the grey winter. | |
And Gawain hast thou. May God keep us | |
in hope allied, heart united, | |
as the kindred blood in our bodies courseth, | |
Arthur and Gawain! Evil greater | 215 |
hath fled aforetime that we faced together. | |
Now in haste is hope! While hate lingers, | |
and uncertain counsel secret ponders, | |
as wroth as wind let us ride westward, | |
and sail over sea with sudden vengeance!‹ | 220 |
I
Wie Arthur und Gawain in den Krieg zogen und in den Osten ritten.
Arthur eiferte ostwärts, gerüstet | |
zum Waffengang in den wilden Landen, | |
mit Macht übers Meer in die Marken der Sachsen, | |
das römische Reich vor Zerrüttung zu schützen. | |
Den Zug der Zeit also zornig zu wenden | 5 |
hieß ihn die Hoffnung, dass die Heiden nicht mehr | |
mit schrecklichen Schiffen an schimmernden Küsten | |
und auf seichter See im Süden Britanniens | |
bübisch brandschatzend Beute suchten. | |
Wie wenn abnimmt die Erde nach dem Ende des Sommers | 10 |
und die Sonne sinkt aus dem Sichtkreis alsbald | |
unter düsteren Dunst, so dass dürstet den Mann | |
nach Wirken und Wandern, da warm von den Strahlen | |
das Blut ihm noch fließt, so brannte ihm die Seele, | |
war sie reich auch an Ruhm, im Ringen mit dem Schicksal | 15 |
mit Mut und Macht den mannhaften Willen | |
in wagender Wägung zu bewähren letztmals. | |
Schlimmgewirkt stieß ihn das Schicksal voran, | |
und mannesfest meinte Mordred aus Bosheit, | |
der Wehrkrieg sei weise und Warten töricht. | 20 |
»Zertretet ihre Tempel, vertilgt ihre Festen, | |
verheert ihre Häfen, den Hort ihrer Inseln, | |
die gerüsteten Rotten und römischer Herrschaft | |
hartnäckig trotzen, zum Himmel lasst rauchen | |
in rächenden Bränden! Rauh ist Eure Hand, | 25 |
das Glück ist Euch günstig – geht hin und siegt! | |
Und dem Rund Eures Reichs, dem gerühmten Britannien, | |
dem halte ich Harm fern, bis heim Ihr kehrt. | |
Stets trug ich Euch Treue. Wer traut aber sich, | |
hier Streit anzustacheln, Sturm auf die Mauern | 30 |
dieser edlen Insel, da Arthur noch lebt, | |
wenn im eigenen Wald der Wolf im Osten | |
zuletzt belagert ums Leben muss kämpfen?« | |
Mut fassten die Männer, als Mordred so sprach, | |
nicht Arglist, nicht Untreue ahnte Gawain | 35 |
in Rede und Rat; ihn reizte der Kampf, | |
denn Schlendertum schien ihm schuld dran zu sein, | |
dass die Tafelrunde sich trennte und brach. | |
Ostwärts zog Arthur also gerüstet, | |
in den wilden Weiten erwachte der Krieg. | 40 |
Der heidnischen Herrscher Hallen und Tempel | |
erstürmt’ seine Streitmacht im stolzen Marsch | |
von der Mündung des Rheins durch mancherlei Reiche. | |
Lancelot verlor er, Lionel und Ector, | |
Bors und Blamore blieben fern. | 45 |
Doch hohe Herren hielten zu ihm: | |
Bedivere und Baldwin, Brian von Irland, | |
Marrac und Meneduc, mächtige Burgherren, | |
Errac, auch Iwain aus Uriens Stamm, | |
des Königs in Reged, Cedivor der Starke | 50 |
und Cador der Kecke, der Königin verwandt. | |
Der Größte war Gawain, dessen Glanz heller schien, | |
je finsterer die Fehde, furchtlos und treu, | |
immer wieder bewiesen als wackerster Ritter, | |
Stütze und Stab einer sterbenden Welt. | 55 |
Wie im letzten Ausfall aus belagerter Stadt, | |
so führte sie Gawain. Fanfarenhell | |
scholl seine Stimme im Sturmbann Arthurs. | |
Wie ein brünstiger Brand blitzte sein Schwert, | |
an vorderster Front feurig geschwungen. | 60 |
Feinde vor ihnen, Flammen hinter ihnen, | |
so ritten die Recken rastlos nach Osten, | |
und angstvoll flohen alle wie vorm Antlitz Gottes, | |
bis verödet die Erde und kein Auge sie sah | |
und kein Ohr sie hörte in den endlosen Hügeln | 65 |
außer reißendem Raubtier und ruchlosem Vogel, | |
den Bewohnern der Wildnis. Unter Waldgebirgsschatten | |
rückten sie vor an den Rand des Myrkwid: | |
Heide lag hinter ihnen, Höhen vor ihnen, | |
weit, unüberwunden lag der Wald im Nebel | 70 |
auf den hauslosen Hügeln, die höher stets wurden. | |
Die tiefen Täler waren trostlos und dunkel, | |
und wuchtig überwölbten gewaltige Bäume | |
mit drückend dräuendem Drängen die Flüsse, | |
die aus ewigem Eis ins Unterland strömten. | 75 |
In kalten Klüften krächzenden Raben | |
kreischten Antwort kreisende Adler, | |
Wölfe heulten am Waldessaum. | |
Der wintrige Wind wehte schneidend | |
immer stärker und strenger vom starrenden Wald. | 80 |
Das Laub rauschte laut, ein Landregen fiel, | |
und Sturmwolken schluckten schlagartig die Sonne. | |
Der endlose Osten brach aufgestört los, | |
entbrochen dem Bann unter Bergen des Grolls | |
dröhnte drohend der Donner zu Häupten. | 85 |
In windigen Wolken gewahrten sie zweifelnd, | |
grau und gräulich, grausame Krieger, | |
schrecklich zu schauen, schattenbehelmt, | |
hoch am Himmel hetzen zum Kampf. | |
Stark ward der Sturm. Von den Stangen gerissen | 90 |
flogen die Fahnen. In Finster gehüllt | |
warfen nicht Wehr noch Waffen aus Stahl, | |
Gold oder Silber ein Glanzlicht zurück, | |
da im Schummer sich scharten schemenhafte Feinde | |
mit grässlichem Gellen. Gawain erhob | 95 |
hell wie ein Horn über heulendem Wind | |
und dröhnendem Donner durchdringend die Stimme, | |
dass sie klang in den Klüften: »Zum Kampf reitet hin, | |
ihr zerstörenden Streiter, streuet den Hass! | |
Wir fürchten nicht Feinde noch finstere Schatten | 100 |
der Spukgespenster spuckenden Berge! | |
Horcht her, ihr Hügel und hohen Wälder, | |
ihr argen Throne uralter Götter, | |
hoffnungs- und heillos, horcht her und zittert! | |
Von Westen kommt Krieg, den Wind nicht abschreckt, | 105 |
Gewalt und Wille, die Gewölk nicht aufhält: | |
Der Herr der Heere, der Helle im Dunkel, | |
Arthur zieht ostwärts!« Echos erwachten. | |
Der Wind wurde weich. Die Wände der Felsen | |
antworteten »Arthur«. | 110 |
Der Abend kam, | |
und träge trieb ein trüber Mond | |
durch die fliegenden Fetzen am fernen Himmel, | |
wo Sturmesströme die Sterne durchrauschten. | |
Feuer flackerten, Fähnchen aus Gold, | |
unter gräulichen Gipfeln. In der großen Dämmerung | 115 |
standen gespenstisch schimmernd am Boden | |
wie Elbengewächse im ältlichen Herbstgras, | |
vor Blicken verborgen in gebirgiger Senke, | |
die Zelte Arthurs. | |
Die Zeit kroch dahin. | |
Mit düsterem Dämmer dräute der Tag | 120 |
über bleichen Bergen bar jeder Sonne. | |
Der Wind erstarb in der weinenden Luft. | |
Totenstille. Aus tiefen Schluchten | |
schwebten und schweiften Schleier empor, | |
diesige Dünste, dumpfig und formlos, | 125 |
verhüllten die Hügel unterm Himmelsgrau, | |
die Senken versanken in Seen ohne Grund. | |
Verrenkte Arme entreckend dem Nebel | |
wie Wüchse im Wasser, das wellenlos ruht, | |
schreckten Bäume erschöpfte Männer. | 130 |
Ans Herz ging die Kälte den Kriegern im Lager | |
am Grunde der Berge an der Grenze des Myrkwid. | |
Sie gewahrten den Wald auch umwallt von Nebel. | |
Ihre Feuer verfielen. Furcht fasste die Seelen, | |
da schweigend im Schatten ihres Schicksals sie harrten, | 135 |
nicht wissend welches, wachsam und bang. | |
Vor Anbruch des Abends, einsam und fern, | |
hörten ein Horn sie in den Hügeln säuseln, | |
verlassen und leise, wie verlorene Stimmen | |
auf nächtlichem Meer. Näher erscholl es. | 140 |
Jetzt hörten sie Hufschlag, ein helles Wiehern, | |
Rufe von Reitern. Was rief, war das Schicksal. | |
Windschnell von Westen kam wichtige Kunde | |
von meutrischem Marsch auf die Mauern Britanniens. | |
Gekommen war Cradoc: Den König zu finden | 145 |
verfolgt’ dessen Pfad er auf gefährlichen Wegen | |
und ritt durch die Reiche von des Rheins Mündung an | |
stählern entschlossen. Ihn schreckte nicht Nebel | |
noch Sturm oder Schatten, so starkherzig war er. | |
Hager und hungrig hielt er sein Pferd, | 150 |
die böse Botschaft brachte er Arthur: | |
»Zu lange, mein Lehnsherr, das Land Euch entbehrt! | |
Euren Angriff im Osten auf die argen Völker | |
haben hundert Heerführer in der Heimat genutzt, | |
in bergenden Häfen der verborgenen Inseln | 155 |
ihre Wellenrosse wehrhaft zu rüsten. | |
Über finstere Fluten fahren die Drachen, | |
Schilde schimmern an schutzlosen Küsten, | |
und feindliche Fahnen flattern zu Trompeten. | |
Wild wehen in Britannien die Winde des Kriegs! | 160 |
York ist belagert, Lincoln gefallen, | |
die Küste brennt kläglich bis Kent hinunter. | |
Von Häschern gehetzt auf Heide und Meer | |
entkam ich den Klauen mit knapper Not, | |
Euch Meldung zu machen. Mordred verrät Euch! | 165 |
Dem Treulosen traut nicht! Er tat sich zusammen | |
mit feindlichen Fürsten aus dem fernen Lochlan, | |
in Almain und Angeln erobert er Helfer, | |
um mit heilloser Hand zu halten die Krone | |
und das Reich zu regieren. Reitet stracks westwärts!« | 170 |
Eine Weile saß weiß vor Wut Arthur da, | |
sprachlos und starr. Das Schicksal hatte sich | |
wider ihn gewendet. Gewonnen hatte er | |
zwanzig Schlachten, geschlagen die Feinde, | |
in den Staub gestreckt Stammführer der Heiden. | 175 |
Von der Höhe der Hoffnung jetzt häuptlings stürzend | |
schwante ihm schwer sein Scheitern zuletzt. | |
Er ahnte das Ende der alten Welt | |
und die Wende der Zeit wider sein Haus. | |
Da rief er rasch, sich Rat zu holen, | 180 |
Gawain herbei. Mit grimmigen Worten | |
die böse Botschaft überbrachte er ihm. | |
»Jetzt lechz’ und verlange nach Lancelot ich, | |
da am meisten wir missen die mächtigen Schwerter | |
von Bans Geschlecht. Am besten dünkt mich, | 185 |
sie rasch zu rufen zum rüstigen Dienst | |
am Herrn von einst. Dem heillosen Verrat | |
mit starker Streitmacht müssen stolz wir begegnen | |
und aufbieten alles zum Umsturz Mordreds.« | |
Gawain entgegnete mit großem Ernst: | 190 |
»Am besten dünkt mich, dass Bans Geschlecht | |
in Benwick bleibt und den bösen Verrat | |
nicht fürderhin fördert – doch ich fürchte das Schlimmste: | |
Wer Freund ist, findet sich, wenn der Feind Euch trifft. | |
Ist treu sein Trachten, so trete Lancelot | 195 |
ungerufen und reuig, gereinigt von Stolz, | |
in drohender Not in den Dienst seines Königs! | |
Doch mit wenigen Wackren wag ich mich lieber | |
aufs Feld der Gefahr, als mit befleckten Schilden | |
und schwankenden Schwertern schlechter Vasallen | 200 |
unsere Masse zu mehren. Mehr sind nicht nötig! | |
Mögt Ihr leiten Legionen aus den Landen der Welt, | |
Menschen oder Elben, von Myrkwids Grenze | |
bis zur Insel Avalon, ungeheure Heere, | |
niemals und nirgends bis zum neuen Erstehen | 205 |
werdet stärkere Streiter Ihr scharen um Euch, | |
berühmtere Ritter von reinerem Adel, | |
mächtigere Mannen, unter Mond oder Sonne. | |
Hier blüht unverblasst die Blüte der Zeit, | |
derer gedenken man wird durch den Dunst der Jahre | 210 |
als goldenen Sommers im grauen Winter. | |
Dazu habt Ihr Gawain. Gebe Gott, wir bleiben | |
in Hoffnung verbündet, im Herzen vereint, | |
Arthur und Gawain, da gleiches Blut | |
unsere Adern durcheilt! Ärgere Not schon, | 215 |
gemeinsam gemeistert, musste uns weichen. | |
Hurtig sein hilft! Da der Hass erst noch schwelt | |
und ratlos die Rater vor Rätseln stehen, | |
lasst wild wie der Wind uns westwärts reiten, | |
die See übersegeln und säen Vergeltung!« | 220 |