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Gelegenheiten


Gelegenheiten

Aufsätze und Gespräche, Reden und Rezensionen
Originalausgabe

von: Jürgen Becker, Gabriele Lieselotte Ewenz

15,99 €

Verlag: Suhrkamp
Format: EPUB
Veröffentl.: 21.10.2018
ISBN/EAN: 9783518738252
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 300

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

<P>Seit langem sind die erzählerischen und lyrischen Wortmeldungen Jürgen Beckers im Bewusstsein der literarischen Öffentlichkeit fest verankert. Aus mehr als fünf Jahrzehnten stammt ein eigensinniges und polyphones Werk, das immer auch im historischen Kontext und in seiner Korrespondenz mit den Nachbarkünsten gesehen werden will: Malerei, Musik, Fotografie sind Elemente, die sich direkt in das poetische Werk des Autors eingeschrieben haben. Parallel dazu hat sich Jürgen Becker immer auch in reflexiver Form mit poetologischen Fragestellungen und zeitgenössischen Positionen in den verschiedenen Künsten auseinandergesetzt. Erhellend sind seine Rezensionen amerikanischer Literatur, insbesondere der Lyrik, die seine eigene Schreibweise beeinflusst hat. Daneben stehen Beckers Positionen in der Beschäftigung mit Büchern u. a. von Uwe Johnson, Peter Handke, Peter Weiss und Günter Grass. <br /><STRONG>Gabriele Ewenz' Edition macht diese wichtigen und erhellenden Texte erneut zugänglich. Sie werden flankiert von Gesprächen und Reden, in denen sich Becker dezidiert über biographische Aspekte sowie gattungsspezifische Fragestellungen im Kontext seines Werkes äußert.</STRONG></P>
»Jürgen Beckers Gelegenheitstexte zeigen sein Schreiben als Resonanzraum unterschiedlichster Impulse: literarischer, musikalischer, bildkünstlerischer, geschichtlicher und biografischer. Aus der Vielzahl der Elemente entsteht die Landschaft einer ganz besonderen Literatur.«
&lt;p&gt;J&amp;uuml;rgen Becker wurde 1932 in K&amp;ouml;ln geboren und verbrachte dort seine Kindheit. W&amp;auml;hrend der Kriegs- und Nachkriegsjahre, zwischen 1939 und 1947, lebte er in Erfurt. Nach Aufenthalten in Osterwieck/Harz und Waldbr&amp;ouml;l kam er 1950 nach K&amp;ouml;ln zur&amp;uuml;ck. 1953 Abitur. Nach kurzem, abgebrochenem Studium begann er seine Existenz als freier Schriftsteller; seinen Lebensunterhalt bestritt er jahrelang mit wechselnden T&amp;auml;tigkeiten, als Arbeiter und Angestellter, als Werbeassistent und Journalist. Er arbeitete f&amp;uuml;r den WDR und in den Verlagen Rowohlt und Suhrkamp. Zwanzig Jahre lang, bis 1993, leitete er die H&amp;ouml;rspielredaktion des Deutschlandfunks.&lt;/p&gt;

&lt;p&gt;Gro&amp;szlig;e Aufmerksamkeit fand J&amp;uuml;rgen Becker mit seinem ersten Prosabuch &lt;i&gt;Felder&lt;/i&gt; (1964); die beiden folgenden B&amp;uuml;cher &lt;i&gt;R&amp;auml;nder&lt;/i&gt; (1968) und &lt;i&gt;Umgebungen &lt;/i&gt;(1970) festigten seinen Ruf als Verfasser experimenteller Literatur. Zugleich wirkte er mit seinen ersten H&amp;ouml;rspielen (&lt;i&gt;Bilder, H&amp;auml;user, Hausfreunde&lt;/i&gt;) am Entstehen des &amp;quot;Neuen H&amp;ouml;rspiels&amp;quot; mit. In seinem 1971 ver&amp;ouml;ffentlichten Fotobuch&lt;i&gt; Eine Zeit ohne W&amp;ouml;rter&lt;/i&gt; verschmolz er seine literarische Arbeit mit dem visuellen Medium. Die k&amp;uuml;nstlerischen Grenz&amp;uuml;berschreitungen der Avantgarde hatte er 1965 bereits mit dem Band &lt;i&gt;Happenings&lt;/i&gt; dokumentiert, einer Gemeinschaftspublikation mit dem Happening-K&amp;uuml;nstler Wolf Vostell.&lt;br /&gt;
In den Siebziger und achtziger Jahren konzentrierte sich J&amp;uuml;rgen Becker auf die Lyrik. Die in dieser Zeit entstandenen Gedichtb&amp;uuml;cher - darunter &lt;i&gt;Das Ende der Landschaftsmalerei&lt;/i&gt; (1974), &lt;i&gt;Odenthals K&amp;uuml;ste&lt;/i&gt; (1986), &lt;i&gt;Das Gedicht der wiedervereinigten Landschaft&lt;/i&gt; (1988) - plazierte die Kritik in die obersten R&amp;auml;nge der zeitgen&amp;ouml;ssischen Poesie. Gleichzeitig schrieb J&amp;uuml;rgen Becker weiterhin H&amp;ouml;rspiele und die beiden Prosab&amp;uuml;cher &lt;i&gt;Erz&amp;auml;hlen bis Ostende&lt;/i&gt; (1980) und &lt;i&gt;Die T&amp;uuml;re zum Meer&lt;/i&gt; (1983). Dazu korrespondierte er weiterhin mit dem visuellen Medium: &lt;i&gt;Fenster und Stimmen &lt;/i&gt;(1982), &lt;i&gt;Frauen mit dem R&amp;uuml;cken zum Betrachter&lt;/i&gt; (1989), &lt;i&gt;Korrespondenzen mit Landschaft &lt;/i&gt;(1996) entstanden nach Collagen seiner Frau, der Malerin Rango Bohne, &lt;i&gt;Ger&amp;auml;umtes Gel&amp;auml;nde&lt;/i&gt; (1995) nach Bildern seines Sohnes, des Fotografen Boris Becker.&lt;br /&gt;
Wende und Wiedervereinigung wirkten entscheidend auf das Schreiben J&amp;uuml;rgen Beckers ein. Die Wiederentdeckung der Orte und Landschaften zwischen Elbe und Oder, R&amp;uuml;gen und Th&amp;uuml;ringer Wald motivierten seine Gedichtb&amp;auml;nde &lt;i&gt;Foxtrott im Erfurter Stadion&lt;/i&gt; (1993) und &lt;i&gt;Journal der Wiederholungen&lt;/i&gt; (1999), die Erz&amp;auml;hlung &lt;i&gt;Der fehlende Rest &lt;/i&gt;(1997) und vor allem den im Sommer 1999 erschienenen Roman &lt;i&gt;Aus der Geschichte der Trennungen.&lt;/i&gt; Mit den Vorbereitungen dazu begann er w&amp;auml;hrend eines Stipendiums im K&amp;uuml;nstlerhaus Schlo&amp;szlig; Wiepersdorf. Es ist J&amp;uuml;rgen Beckers erster Roman; eine bewegende, pers&amp;ouml;nliche Geschichte, die zugleich von den Widerspr&amp;uuml;chen der deutschen Erfahrungen erz&amp;auml;hlt.&lt;/p&gt;

&lt;p&gt;J&amp;uuml;rgen Beckers Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. erhielt er den Preis der Gruppe 47, den Literaturpreis der Bayerischen Akademie der sch&amp;ouml;nen K&amp;uuml;nste, das Stipendium der Villa Massimo, den Bremer Literaturpreis, den Heinrich-B&amp;ouml;ll-Preis.&lt;br /&gt;
J&amp;uuml;rgen Becker ist Mitglied der Akademie der K&amp;uuml;nste in Berlin-Brandenburg, der Deutschen Akademie f&amp;uuml;r Sprache und Dichtung, der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur, sowie des PEN-Clubs. 2001 erh&amp;auml;lt er f&amp;uuml;r seinen Roman &lt;i&gt;Aus der Geschichte der Trennungen&lt;/i&gt; den Uwe-Johnson-Preis, der von der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft vergeben wird. 2006 wird er f&amp;uuml;r sein Prosa-Werk, insbesondere den Journalroman &lt;em&gt;Schnee in den Ardennen&lt;/em&gt;, mit dem Hermann-Lenz-Preis ausgezeichnet, 2009 erh&amp;auml;lt er den Schiller-Ring. 2014 wird J&amp;uuml;rgen Becker als &amp;raquo;ma&amp;szlig;gebliche Stimme der zeitgen&amp;ouml;ssischen Poesie&amp;laquo; mit dem Georg-B&amp;uuml;chner-Preis geehrt.&lt;/p&gt;


&lt;p&gt;Gabriele Ewenz, Literaturwissenschaftlerin, Studium der Literatur-, Theater- und Kunstwissenschaft in Bonn und Berlin; Leiterin des Heinrich-B&amp;ouml;ll-Archivs und des Literatur-in-K&amp;ouml;ln-Archivs (LiK) der Stadtbibliothek K&amp;ouml;ln.&lt;/p&gt;

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