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D.O.C.-Agents 1: Schattenspur


D.O.C.-Agents 1: Schattenspur


D.O.C.-Agents, Band 1 1. Auflage

von: Mara Laue

4,99 €

Verlag: VSS-Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 22.01.2018
ISBN/EAN: 9783961270798
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 368

Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

FBI-Agent Wayne Scott ist Telepath und deshalb ein wertvoller Mitarbeiter für die Sonderabteilung DOC – Department of Occult Crimes. Was ihm beruflich nützt, macht ihn privat zu einem einsamen Mann. Als er eine Serie von Fällen aufklären muss, bei denen Menschen auf unerklärliche Weise in Katatonie versetzt werden, begegnet er im Zuge der Ermittlungen Kianga Renard und stellt fest, dass sie eine ähnliche Gabe besitzt. Beide fühlen sich nicht nur deshalb sofort zueinander hingezogen. Doch Kia verbirgt ein Geheimnis und kennt offenbar den Täter. Als immer mehr Indizien darauf hindeuten, dass sie mit dem unter einer Decke steckt, gerät Wayne in einen tiefen Konflikt zwischen Liebe und Pflicht. Aber auch Kia steht vor einer schweren Entscheidung. Denn um an die Macht zu gelangen, über die sie seit ihrer Geburt verfügt, hat der Täter Wayne aufs Korn genommen und will nicht nur dessen und Kias Seele, sondern auch ihr Leben.

Schattenspur ist der erste Band der Dark-Romance-Serie D.O.C.-Agents.
Ebenfalls erschienen:
Band 2 – Gefährliche Spur
Band 3 – Sturmspur
in Vorbereitung: Band 4 - Eisspur
Willard Drake bot seinem Klienten einen Platz an und wartete, bis dieser sich gesetzt hatte, ehe er ebenfalls Platz nahm. Er legte die Hände auf die Tischplatte vor sich und empfand die Berührung des massiven Holzes als beruhigend. Wie den Schutzwall einer Festung, hinter dem er sicher zu sein hoffte. Der Mann war ihm unheimlich. Was ganz sicher nicht daran lag, dass Louis Durant ein Hüne von fast sieben Fuß war und Willard um mehr als einen Kopf überragte. Es hatte auch nichts mit dem Spazierstock zu tun, den er trug. Ein exotisches Stück aus glatt poliertem schwarzem Holz, um das sich zwei geschnitzte Schlangen wanden, und dessen Knauf ein elfenbeinfarbener Schädel in Kindskopfgröße bildete. Willard hoffte, dass das Ding aus Plastik war und kein echter Schädel.
Sein Unbehagen lag auch nicht daran, dass Durant seine Handschuhe anbehielt, obwohl es alles andere als kalt draußen und erst recht nicht hier drin war, oder dass er Willards dargebotene Hand ignorierte. Es lag ebenfalls nicht daran, dass Durant ein Schwarzer war. Willard hatte einen Teil seines Lebens in Afrika verbracht und nicht nur dort eine Menge farbiger Freunde und keine Vorurteile gegen Menschen anderer Herkunft, Hautfarbe oder Religion. Was ihm bei Durant einen kalten Schauder über den Rücken jagte, waren dessen Augen. Je nachdem, wie das Licht auf sein Gesicht fiel, waren sie pechschwarz und wirkten wie Löcher, die alles aufsogen, was sie anblickten. Weshalb Willard nach Möglichkeit direkten Blickkontakt vermied, weil er das irrationale Gefühl hatte, Durant würde ihm sonst die Seele aussaugen. In einem anderen Licht schienen die Augen wie die Feuer der Hölle zu glühen mit einem rötlichen Schimmer, der an Blut erinnerte. Durants Alter war schwer zu schätzen. Er wirkte alterslos und hätte alles zwischen dreißig und sechzig sein können.
„Darf ich Ihnen etwas anbieten, Mr. Durant? Kaffee, Tee, einen Frucht…“
„Nein. Haben Sie, was ich will?“
Willard zuckte beim Klang der kalten Stimme zusammen. „Ja, Sir, ich habe sie gefunden.“ Er schob ihm eine Akte hin, dankbar, dass Durant das Getränk abgelehnt hatte. Umso schneller war der unheimliche Mann wieder verschwunden. Hoffentlich.
Durant schlug den Ordner auf und blickte zufrieden lächelnd auf das Bild der jungen Frau, das dem obersten Blatt angeheftet war. Das Lächeln verstärkte Willards Unbehagen. Es besaß etwas Diabolisches. Er fragte sich, ob es richtig gewesen war, diesen Auftrag anzunehmen und dadurch, dass er die junge Frau ausfindig machte, sie diesem unheimlichen Mann auszuliefern. Normalerweise kannte Willard solche Skrupel nicht. Er war Privatermittler und wurde dafür bezahlt, Leute aufzuspüren, die seine Auftraggeber finden wollten. Durant zahlte fürstlich und feilschte um keinen einzigen Cent der Spesen, die Willard ihm jeden Monat berechnete.
Aber dieses dämonische Lächeln ließ ihn ahnen, dass der Mann mit ihr etwas anderes plante, als ihr das Erbe eines verstorbenen haitianischen Verwandten zukommen zu lassen, wie er behauptet hatte. Willard bezweifelte, dass Durant überhaupt Anwalt war, obwohl seine Nachforschungen ergeben hatten, dass es tatsächlich einen Anwalt namens Louis Durant auf Haiti unter der Adresse in Carrefour gab, die Durant ihm genannt hatte.
Durant schloss die Mappe. „Was schulde ich Ihnen?“
Willard reichte ihm die Rechnung. Durant warf einen Blick darauf, zückte sein Scheckbuch und schrieb ohne zu zögern einen Scheck über knapp zehntausend Dollar aus. Mit einer Geste, als würde er einem Hund einen Knochen hinwerfen, ließ er ihn vor Willard auf den Tisch fallen und stand auf.
Willard erhob sich ebenfalls. „Sie wollen der Frau wirklich ein Erbe auszahlen?“
Der Blick, den Durant ihm zuwarf, ließ Willards Atem stocken. Das kalte Lächeln schien die Luft im Raum zu gefrieren. „Würde ich mir sonst so viel Mühe machen, sie zu finden?“
Willard fielen dafür spontan zwei Dutzend andere Gründe ein, keiner davon angenehm für die Frau. Aber er hütete sich, das zu äußern. Er wollte, dass Durant verschwand und ihn nie wiedersehen. Der steckte die Akte und die Rechnung in seinen Aktenkoffer und wandte sich zur Tür.
„Ich hoffe, Sie waren mit meiner Arbeit zufrieden, Sir.“
„Ja, Sie sind Ihr Geld wert, Mr. Drake. Guten Tag.“ Er reichte Willard die behandschuhte Hand, die er widerwillig drückte. „Danke, ich finde allein hinaus.“
Willard atmete auf, als Durant die Bürotür von außen schloss. Er rieb sich die Hand. Auf der Innenfläche breitete sich ein unangenehmes Kribbeln aus. Das lag wohl an dem aufgerauten Leder von Durants Handschuh, das einen Juckreiz verursachte. Er ging zum Waschbecken und ließ kaltes Wasser darüber laufen. Seine Brust wurde eng. Ein Asthmaanfall? Unmöglich. Er hatte seit neun Jahren keinen mehr gehabt. Er versuchte, tief einzuatmen, aber ein eiserner Ring schien um seine Brust zu liegen, der nicht zuließ, dass seine Lunge sich dehnte und die benötigte Luft einsog. Verdammt, was war das?
Er wankte zum Schreibtisch, auf dem sein Smartphone lag, um den Notarzt zu rufen. Die Hand, die er Durant gereicht hatte, brannte wie Feuer und hatte begonnen anzuschwellen. Schlagartig begriff Willard. Gift! Durant hatte seinen Handschuh mit irgendeinem Gift präpariert, das durch die Berührung in seinen Körper drang und ihn umbrachte. Aber warum?
Er streckte die Hand nach dem Smartphone aus, dessen Konturen verschwammen. Die Hand griff ins Leere. Der Rest Luft in seiner Lunge war aufgebraucht. So sehr er versuchte, neuen Atem zu schöpfen, er schaffte es nicht. Er stürzte und fiel in die Dunkelheit.

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