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Die österreichische Landschulreform von den 1920er- bis zu den 1960er-Jahren


Die österreichische Landschulreform von den 1920er- bis zu den 1960er-Jahren

Untersuchung einer vergangenen Schulreformdebatte
1. Aufl.

von: Wilfried Göttlicher

36,90 €

Verlag: Verlag Julius Klinkhardt GmbH & Co. KG
Format: PDF
Veröffentl.: 01.01.2021
ISBN/EAN: 9783781558984
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 367

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Die Geschichte der österreichischen Landschulreform im
20. Jahrhundert ist heute so gut wie vergessen. Doch gab es
von den 1920er-Jahren bis in die 1960er-Jahre eine intensive
Debatte über die Reform der ländlichen Volksschulen, die damals
als besonders schwieriges Terrain galten. In diesem Buch wird diese
Debatte aus der Perspektive von Lehrerinnen, Lehrern und Schulverwaltungspersonal
rekonstruiert. Die Analyse einer vergangenen Schulreformdebatte
über mehrere Jahrzehnte hinweg zeigt, dass für diese
Akteursgruppe schon die Debatte selbst, unabhängig von konkreten
Reformerfolgen, bedeutsam war. Gezeigt wird auch, wie Anliegen zur
Verbesserung des Unterrichts mit weitausholenden gesellschaftlichen
und politischen Zielvorstellungen verknüpft wurden. Dabei bestand für
lange Zeit eine beachtliche Kontinuität, was Themen und Anliegen der
Debatte betraf. Zugleich wurde diese flexibel an wechselnde politische
Kontexte angepasst. Während die Zeit von den 1920er-Jahren bis
Ende der 1950er-Jahre in dieser Hinsicht ungeachtet aller politischen
Wechselfälle als relativ einheitliche Epoche erscheint, kam es um 1960
zu einem nachhaltigen Wandel in der Problemperspektivierung. Dieser
hing mit der Bildungsexpansion, in diesem Fall konkret mit der zunehmenden
Bedeutung der Hauptschule im ländlichen Raum, zusammen.
Die Geschichte der österreichischen Landschulreform im
20. Jahrhundert ist heute so gut wie vergessen. Doch gab es
von den 1920er-Jahren bis in die 1960er-Jahre eine intensive
Debatte über die Reform der ländlichen Volksschulen, die damals
als besonders schwieriges Terrain galten. In diesem Buch wird diese
Debatte aus der Perspektive von Lehrerinnen, Lehrern und Schulverwaltungspersonal
rekonstruiert.
1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
1.1 Schulreformen und Schulreformdebatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
1.2 Lehrerinnen und Lehrer sowie Schulleute als untersuchte Akteursgruppe . . . . . . 14
1.3 Schulreform als Antwort auf gesellschaftliche Problemlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
1.4 Modernisierung
als sozialgeschichtlicher Kontext der Landschulreformdebatte . . 17
1.5 Zur Wahl des Untersuchungszeitraums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
2 Zur Methodik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
2.1 Wissenssoziologische Diskursanalyse als Methodischer Zugang . . . . . . . . . . . . . . . 21
2.2 Zur methodischen Vorgangsweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
2.3 Zum untersuchten Textkorpus – Darstellung der wichtigsten untersuchten
Lehrerzeitschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
3 Ein erster Überblick über die Landschulreform (1919-1964) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
3.1 Versuch einer Periodisierung der österreichischen Landschulreform
von 1919 bis 1964 – zugleich eine Orientierung über den weiteren Gang
der Darstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
3.2 Die Landschulproblematik von den 1920er-Jahren bis zur Mitte
des Jahrhunderts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
4 Landschulreform als Teil der allgemeinen österreichischen
Schulreformbewegung der Ersten Republik (1919-1934) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
4.1 Die Glöckelsche Schulreform als Kontext der Landschulreform-Debatte –
Grundzüge und politische Rahmenbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
4.2 Die Debatte um die „Ausgestaltung der Landschule“ (1923/24) . . . . . . . . . . . . . . 74
4.3 Pathetischer Ton und pragmatische Agenda: August Bäunards Monografie
zur Landschulreform (1923) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
4.4 Landschulutopien im Abseits . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
4.5 Die weitere Geschichte der Schulreform in der Ersten Republik und
die Landschule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132
4.6 Reformpädagogik in Szene gesetzt: Unterrichtsbilder von Landschulen
in Lehrerzeitschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137
5 Katholische bzw. Christlichsoziale Positionen in der Landschulreformdebatte
der Ersten Republik und im Autoritären Ständestaat (ca. 1923-1938) . . . . . . . . . . . 147
5.1 „Die Herren in Wien am grünen Tisch“ – fehlende lebensweltliche Passung
der Schulreform als katholisch-konservatives Argument gegen die Arbeit der
Schulreformabteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148
5.2 „Die Landschule als Arbeits- und Kulturschule“ – Konturen eines
katholischen Landschulentwurfs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150
6 Landschulreform und Politik zwischen Erster und Zweiter Republik:
Autoritärer ‚Ständestaat‘ und Nationalsozialismus (1934-1945) . . . . . . . . . . . . . . . . . 165
6.1 Staatlicher Neubeginn als erhoffte Chance für die Landschulreform . . . . . . . . . . . 166
6.2 Zwischen ‚Blutquell‘ und ‚fehlendem Gemeinschaftssinn‘ –
Ambivalente Konstruktionen des Bauerntums im Nationalsozialismus
und die pädagogische Aufgabe der Landschule bei Karl Springenschmid . . . . . . . 174
6.3 Landlehrer und Landlehrerinnen als ländliche Sozialarbeiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181
7 Die Österreichische Landschulerneuerung nach 1945 –
Erste Phase (ca. 1946-ca. 1957) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185
7.1 Die Österreichische Landschulerneuerung – Eine institutionalisierte
Reformbewegung und ihr Programm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 186
7.2 Die pädagogische Bearbeitung des sozialen Wandels in der ländlichen
Lebenswelt als Aufgabenstellung für die Landschulerneuerung . . . . . . . . . . . . . . . . 208
7.3 Strukturelle Reformen in der ersten Phase der Österreichischen
Landschulerneuerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 218
7.4 Didaktische Innovationen und ländliches Versuchsschulwesen . . . . . . . . . . . . . . . . 222
8 Landschulerneuerung im Zeichen von sozioökonomischem Strukturwandel
und Bildungsexpansion (ca. 1957-1964) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243
8.1 Die ländliche Hauptschule und ihr Verhältnis zur Volksschuloberstufe:
Landschulerneuerung unter den Vorzeichen einer frühen Bildungsexpansion . . . . 244
8.2 Eine Schulreformbewegung verliert ihren Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 264
9 Resümee – Teil I: Kontinuitäten und Variationen der Landschulreformdebatte
in Abhängigkeit vom Politischen Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 285
9.1 Universalismus oder Partikularismus? Die Konstellation von
Akteursgruppierungen und die von ihnen vertretenen Bildungsziele
für die Landschule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 285
9.2 ‚Pädagogik-und-Zukunft‘ als durchgängiger Topos der
Landschulreformdebatte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 296
10 Resümee – Teil II: Die Erfolgsbilanz der Landschulreform und die Rolle der
Schulreformdebatte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 311
10.1 Agenda und Erfolgsbilanz der Landschulerneuerung nach 1945 . . . . . . . . . . . . . 311
10.2 Scheitern der Agenda – Nutzen der Debatte: Die Attraktivität der
Landschulreformdebatte aus Akteursperspektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 315
11 Epilog: Lehren aus der Geschichte? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 333
Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 335
Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 335
Glossar kontextspezifischer Begriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 335
Personen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 338
Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 349
Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 349
Forschungsliteratur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 361