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Die gefälschten Signaturen


Die gefälschten Signaturen

Kriminalerzählung
1. Auflage

von: Klaus Möckel

6,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 29.07.2024
ISBN/EAN: 9783689121280
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 197

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Eigentlich hatte Kommissar Perillat die Akte Tabuet schon ad acta gelegt. Der Fall des Journalisten und Kunstkritikers, der bei einem Sturz vom Dachgarten eines Hauses ums Leben kam, schien klar: ein tragisches Unglück ohne Verbrechen. Doch Inspektor Roch lässt nicht locker. Etwas an der Geschichte lässt ihm keine Ruhe. Bald offenbaren sich dunkle Geheimnisse und unerwartete Verbindungen in der Pariser Kunstszene. Wer war Georges Tabuet wirklich? Und warum musste er sterben? Perillat und Roch tauchen tief in ein Netz aus Intrigen, Lügen und gefährlicher Kunst ein, wo jeder Pinselstrich tödlich sein kann.
Geboren1934 in Kirchberg/Sa., Dr.phil., verheiratet, ein Sohn. Werzeugschlosserlehre, Studium der Romanistik an der Universität Leipzig, Assistent am Romanischen Seminar der Universität Jena, Lektor beim Verlag Volk & Welt Berlin, Promotion über Saint-Exupéry 1963, seit 1968 freier Schriftsteller, Mitglied im VS/Verdi.
Von seinen mehr als 60 veröffentlichten Werken verschiedener Genres (Historische Romane, Erzählungen, Science Fiction, satirische Gedichte und Aphorismen) wurde u. a. Hoffnung für Dan (1983), ein Bericht über ein behindertes Kind, bekannt. Außerdem veröffentlichte er Kinder- und Jugendbücher sowie erfolgreiche Kriminalromane. Mehrere seiner Bücher wurden ins Tschechische und Slowakische übersetzt und auch verfilmt.
Möckel arbeitete häufig, vor allem bei Übersetzungen, mit seiner Frau Aljonna Möckel zusammen und verfasste gemeinsam mit ihr unter dem Pseudonym Nikolai Bachnow mehrere Fortsetzungsbände zu den Märchenromanen Alexander Wolkows. Er lebt in Berlin.
Auszeichnungen:
1987: Drei Monate Stipendium vom Französischen Kulturministerium für Verdienste als Herausgeber, Übersetzer und Nachdichter französischer Literatur
1992: Stipendium der Stiftung Preußische Seehandlung
Marlène Carpenture war gerade nach Hause gekommen, als Roch sie am Spätnachmittag aufsuchte. Sie war groß, schlank und hatte kurz geschnittenes rotblondes Haar. Sie wirkte gepflegt, und gepflegt wirkten auch die beiden Räume, die sie bewohnte. Keine Alltagserscheinung – Roch ließ sich ungewollt beeindrucken.
Sie zeigte sich nicht überrascht, als er sich vorstellte. Sie wusste um Tabuets Tod, es sah fast so aus, als habe sie mit einem Besuch der Polizei gerechnet. „Sie glauben an ein Verbrechen?“, fragte sie erstaunt.
Roch wehrte ab. „Wir glauben vorläufig noch gar nichts.“ „Was ich weiß, will ich Ihnen gerne mitteilen“, erklärte sie dann, „aber viel habe ich nicht zu erzählen. Es tut mir schrecklich leid um Tabuet. Im Grunde war er ein anständiger Kerl. Wenn wir auch im Streit auseinandergingen – was ihm da zugestoßen ist, ist furchtbar.“
Sie hatte ihn aufgefordert, Platz zu nehmen, und der Inspektor revanchierte sich, indem er ihr eine Zigarette anbot. Sie rauchte in langsamen Zügen. Da sie einen engen Rock anhatte, der beim Sitzen nach oben rutschte, konnte Roch ihre wohlgeformten Beine bis übers Knie hinauf bewundern. Ihre Haltung strahlte Sicherheit aus. Doch der Inspektor dachte, vielleicht ist ihre Ruhe nur gespielt.
„Es mag Ihnen unangenehm sein“, sagte er, „aber Sie müssen mir etwas über Ihr Verhältnis zu Tabuet und über den Grund erzählen, der zum Bruch zwischen Ihnen führte. Soviel wir wissen, kam die Trennung recht plötzlich …"
„So plötzlich wieder nicht. Georges war in der Zeit vorher immer sonderbarer geworden.“
„Sonderbarer? Inwiefern?“
„Da muss ich weit ausholen“, erklärte die Frau, „das hängt mit seiner Leidenschaft für die Malerei zusammen.“
Roch ließ sie erzählen und hörte zu. Sie sprach von ihrem ersten Zusammentreffen mit Tabuet, den sie auf einer Party ihres Chefs kennengelernt hatte. „Intelligent war er“, sagte sie, „und was er über Gemälde wusste, verblüffte oftmals nicht nur die Laien. Er kannte jedes bedeutende Bild, wusste, von wem es stammte, wann und unter welchen Umständen es entstanden war. Aber zuletzt war er dauernd hinter Fälschungen her. Hinter eingebildeten. Das brachte ihn mitunter in peinliche Situationen. Und mich dazu.“
„Das müssen Sie mir genauer erklären“, verlangte Roch. „Vielleicht können Sie mir einen Fall nennen, wo er hinter einem Gemälde her war, das er für falsch hielt.“
„Da gibt es mehr als ein Beispiel“, sagte die Frau. „Wenn irgendwo ein altes Gemälde auftauchte, von dem man bis dahin noch nichts gehört hatte, lief er hin und wollte es prüfen. Kein Museum blieb verschont, und es gab Sammler, die ihn gar nicht mehr zu sich einließen. Sie fürchteten, dass er die von ihnen teuer bezahlten Bilder in einer der Zeitschriften angriff, für die er schrieb.“
„Das verstehe ich nicht“, sagte Roch. „Soviel ich weiß, schaut man sich solche Bilder doch an, bevor man sie kauft. Man zieht auch Experten zurate und lässt Gutachten anfertigen. Woher dann diese Angst vor einem Zeitungsartikel?“
„Meist sind sich die Kunden gar nicht so sicher“, erklärte die Frau. „Sie werden von den Kunsthändlern, die möglichst schnell zu Geld kommen wollen, sehr gedrängt. Ich kenne das von meinem Chef, Monsieur Malpart, der selbst Sammler ist. Bei dem Gemälde von Frans Hals, das er damals erstanden hat, war es ähnlich. Wegen dieses Bildes habe ich mit Tabuet Schluss gemacht.“
„Tabuet hat die Richtigkeit dieses Bildes angezweifelt?“

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