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Darstellung der fraglichen Subjektspaltung in  Franz Kafkas „Das Urteil“. Die Figur des Petersburger Freundes


Darstellung der fraglichen Subjektspaltung in Franz Kafkas „Das Urteil“. Die Figur des Petersburger Freundes


1. Auflage

von: Mirjam Bäcker

13,99 €

Verlag: Grin Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 13.09.2018
ISBN/EAN: 9783668796737
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 15

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Beschreibungen

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Literatur, Werke, Note: 1, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Auf Grundlage von Franz Kafkas „Das Urteil“ verfolge ich die Arbeitshypothese, dass die Figur des Petersburger Freundes als Alter Ego des Protagonisten Georg Bendemanns wahrgenommen werden kann und somit Sinnbild der Subjektspaltung desselbigen ist. Zudem werde ich die Handlung der Novelle mit Franz Kafkas Biographie und brieflichen Eigenkommentaren zu der Erzählung verknüpfen um letztendlich „Das Urteil“, als ein Beispiel für erzählte Psychoanalyse mit der Doppelgängerthese Dr. Otto Ranks zu vergleichen, die er in der psychoanalytischen Studie „Der Doppelgänger“ darlegte.

Im einleitenden Teil der Arbeit findet eine inhaltliche Analyse am Text selbst als hermeneutische Prüfinstanz statt welche sich aus einer psychoanalytischen Perspektive auf die Rolle des Freundes innerhalb verschiedener, thematischer Aspekte und Figurenkonstellationen der Novelle konzentriert. Dabei wird ermittelt welche literarischen Indizien eine These, die Figur des Petersburger Freundes fungiere als Alter Ego Georg Bendemanns, stützen oder negieren. Anschließend wird herausgearbeitet inwieweit sich, anhand der biographischen Übereinstimmungen zwischen der literarischen Subjektspaltung der Hauptfigur der Novelle und der fraglichen Subjektspaltung des Autors eine sichtbare Verbindunglinie ziehen lässt und einige Aspekte Franz Kafkas Eigeninterpretation zu der Erzählung werden dargestellt.

Dieser Hausarbeit liegt der als Novelle interpretierte Text „Das Urteil“ von Franz Kafka, welcher seiner eigenen Aussage nach in der Nacht vom 22. Auf den 23. September 1912 in einem einer Geburt ähnelnden Schaffensprozesses entstand, als Primärtext zu Grunde. Die Erzählung handelt von einem Disput zwischen dem Protagonisten Georg Bendemann und seinem alternden Vater. Bendemann korrespondiert in der Erzählung brieflich mit einem Freund der vor Jahren nach Petersburg verzogen ist und einen konträren Lebensweg in Einsamkeit wählte, im Gegensatz zu dem jungen Kaufmann der sich gerade frisch verlobt hat. Am Ende des Streitgesprächs zwischen Vater und Sohn, welcher die Existenz des Freundes in der Fremde und die bevorstehende Heirat Georgs thematisiert, verurteilt der Vater den Sohn zum Tode durch Ertrinken woraufhin Georg fluchtartig das Elternhaus verlässt und sich über ein Brückengeländer schwingt.