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Warum Eltern Ratgeber lesen


Warum Eltern Ratgeber lesen

Eine soziologische Studie
Frankfurter Beiträge zur Soziologie und Sozialphilosophie, Band 28 1. Aufl.

von: Christian Zeller

30,99 €

Verlag: Campus Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 04.10.2018
ISBN/EAN: 9783593440323
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 367

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Elternratgeber sind ein beliebtes Buchgenre. Diese Pionierstudie zeigt, wie eng deren Entwicklung seit der Epoche der Aufklärung mit der modernen Kleinfamilie verwoben ist. Unter Rückgriff auf Denkfiguren der Kritischen Theorie lotet der Autor das Spannungsfeld von lebensweltlichem Erziehungshandeln und den Wissensbeständen von Erziehungsexperten aus. Er arbeitet heraus, wie Ratgeber dazu eingesetzt werden, sich von der Prägung durch die eigenen Eltern zu distanzieren und so die Familienerziehung sensibler und kindzentrierter zu gestalten.
Inhalt
Vorwort von Axel Honneth und Ferdinand Sutterlüty 9
Danksagung 21
I. Einleitung 23
II. Methodologie, Methode, Heuristik 31
1. Objektive Hermeneutik und Sequenzanalyse 31
1.1 Sinn, Struktur, Objektivität 32
1.2 Sequenzanalyse 36
1.3 Fallstruktur, Lebenspraxis, Krise und Routine 39
2. Ratgeberwelten und ihre fallspezifische Rezeption 42
2.1 Sozialisation und Erziehung als Krise 42
2.2 Fragestellung und Aufbau der Untersuchung 43
III. Zur Verbreitung, Pragmatik und Genese von Erziehungsratgebern 45
1. Die Masse macht's: Verbreitung von Elternratgebern 45
1.1 Gesamtgenre 45
1.2 Ratgeber zur Kindesförderung 48
2. Eltern und ihre Lektüren: Zur Pragmatik von Erziehungsratgebern 49
2.1 Was heißt "Rat geben"? 50
2.1.1 Zur Pragmatik von Ratschlägen 50
2.1.2 Ge- und Misslingensbedingungen von Ratschlägen 53
2.2 Rat, Beratung, Profession 55
2.2.1 Zum Konzept der Profession 55
2.2.2 Ratschlag und Profession 57
2.2.3 Profession und Beratung 58
2.3 Ratgeber in Buchform / Elternratgeber 60
2.3.1 Zur Strukturlogik buchförmig vermittelter Ratschläge 61
2.3.2 Eltern- und Erziehungsrat 63
2.4 Der Begriff der Kindesförderung 65
3. Rousseau & Co.: Die Herausbildung moderner Elternratgeber 68
3.1 Elternrat zwischen Tradition und Wissenschaft 69
3.1.1 Vormoderner Elternrat 69
3.1.2 Locke, Rousseau und die Anfänge verwissenschaftlichten Elternrats 76
3.1.3 Die pädagogisierte Öffentlichkeit und ihre Lektüren 79
3.1.4 Die Literatur zur "physischen Erziehung" 80
3.1.5 Der Philanthropismus und die Anfänge methodisierter Pädagogik 83
3.1.6 Die Wissenschaft vom Kind und die Beobachtung seiner Regungen 86
3.2 Familialer Wandel und Elternratgeber 88
3.2.1 Elternrat im Epochenbruch 88
3.2.2 Autonomisierung der Familie 89
3.2.3 Die Familie als Entscheidungszusammenhang 92
3.2.4 Die Geburt der Förderung aus dem Geiste der Perfektibilität 93
3.2.5 Erziehungsratgeber, professionelle Instanzen, Kindesförderung 99
3.2.6 Wissenschaftliche Erkenntnisse als normative Maßstäbe von Erziehung 106
3.3 Expertenrat von der Anordnung zur Anregung 107
3.3.1 Scientific Motherhood und der Siegeszug der Psychologie 107
3.3.2 Elternratgeber in Deutschland bis 1945 112
3.3.3 Kritik am Szientifismus: Gesell und Spock 116
3.3.4 Psychoanalyse, Bindungstheorie und revolutionäres Bewusstsein 121
3.3.5 Szientifistische Tendenzen der 1970er Jahre 124
3.3.6 Förderung und Elternrat I: Vom Sputnik-Schock zur Bildungsexpansion 127
3.3.7 Förderung und Elternrat II: Das Gehirn des Kindes als Investition 137
3.3.8 Aktuelle Entwicklungen: Von der Förderung zum Emotionsmanagement 148
3.3.9 Reflexive Verwissenschaftlichung von Elternratgebern 152
IV. Zur Rezeption von Elternratgebern 159
1. Methodik und Datenbasis 159
1.1 Erhebungs- und Auswertungsverfahren 159
1.2 Durchführung der Studie 165
2. Elternratgeber im Spannungsfeld von Biografie und Erziehungsalltag 173
Fall 1: "Bewusst Revolution gegen die Familie gemacht" 173
Fall 2: "Eher aufmerksam durchs Leben gehen" 187
Fall 3: "Ein Stück weit besser machen als meine Eltern" 205
Fall 4: Erziehungsratgeber, Geschlecht und Handlungssicherheit 228
Fall 5: "Meine Mama liest nämlich auch immer" 251
Fall 6: "Sie hat einfach ne eigene Persönlichkeit" 270
3. Erziehungsratschläge und Lebenspraxis 282
3.1 "Gefühl" versus Expertise: Ein Rückblick auf Fall 3 283
3.2 Ratgeberaneignung unter Alltagsbedingungen 288
3.2.1 Charakteristika der Rezipientinnen 289
3.2.2 Kindliche Eigenheiten 296
3.2.3 Situative Restriktionen 298
3.2.4 Widersprüchlichkeit der Ratgeber 300
4. Fallvergleich 303
4.1 Entscheidungskrise und Motivlagen: Ratgeber als Sensibilisierungsfolie 303
4.2 Autonomie: Reflexivität und Restriktionen 308
V. Elemente einer Theorie des Elternratgebers 311
Literatur 329
Erziehungsliteratur und Elternratgeber 329
Fachliteratur 337
Christian Zeller wurde an der Universität Frankfurt am Main promoviert, er arbeitet als Lehrer in München.

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