Für Andreas, Dagmar, Judith, Olaf, Myanna und Viola aus meiner Intervisionsgruppe, die entscheidend dazu beigetragen haben, dieses Buch auf den Weg zu bringen.

Einleitung

Ich sitze in einem Wald, an einem kleinen Bach. Das Wasser gurgelt beruhigend vor sich hin, die kleinen Pflanzen an der Böschung wiegen sich leicht im Wind. Die Sommersonne streift durch das Blätterdach über mir nur teilweise meine Haut, es ist angenehm warm. Ich höre vereinzelt ein paar Vögel zwitschern. Der Wind weht durch die Blätter und erzeugt ein beruhigendes Rascheln. All die Pflanzen und das Wasser lassen einen wunderbaren Geruchscocktail entstehen. Ich fühle mich wohl, genieße diese Sommeridylle und freue mich, dass ich gerade nichts anderes tun muss.

Nachdem ich alles auf mich habe wirken lassen, spüre ich den Drang, mich zu bewegen, stehe auf und folge einem kleinen Trampelpfad am Bach entlang. Ich sehe kleine Blumen am Rand des Wasserlaufes, herumliegende Zweige, rundliche Grasbüschel und das Glitzern der Sonne im plätschernden Wasser. Ich fühle meine Füße, die in den Turnschuhen heiß geworden sind, und mein Gesicht, das sich genüsslich ein wenig der Sonne entgegenreckt. Die Bewegung tut mir gut, meine Arme schlenkern rhythmisch und locker im Takt meiner Schritte. Ich folge dem Lauf des Baches gegen seine Fließrichtung, mehrere kleine Kurven und Schlenker wandere ich Seite an Seite mit ihm entlang. Der Wasserstand wird immer niedriger und meine Neugier ist geweckt, was wohl der Grund dafür sein könnte. Nach den nächsten drei Biegungen finde ich dann überraschend schnell den Grund: Ich stehe vor der Quelle! Noch nie habe ich den Ursprung eines Wasserlaufes gesehen und bin fasziniert: Aus einem schroffen bräunlichen Felsen ergießt sich die Quelle zunächst in eine Art kleinen Teich. Dort sammelt sich eine beträchtliche Menge Wasser und sucht sich anschließend leise gluckernd durch eine Rinne im Boden seinen Weg. Ich bin ganz aufgeregt und genieße den Anblick. Das sich mir bietende Bild scheint perfekt zu sein, wie eine Postkarte von unberührter Natur. Und plötzlich geht mir durch den Kopf: Das ist sie, meine Kraftquelle! Dieses frische reine Wasser, diese kleine Quelle, die zu einem Bach und später zu einem größeren Fluss werden wird. Dieser sonnendurchtränkte friedliche Flecken Erde. Ich hole tief Luft und lasse alle Kraft in mich hineinströmen, die dieser Ort mir gibt. Ich kann sie spüren, all die Energie!

Liebe Leserin, lieber Leser – wie sehen Ihre inneren Bilder jetzt gerade aus? Sind Sie innerlich mit mir auf diese Reise zur Quelle gegangen? Haben Sie sich die Natur genau so vorstellen können, wie ich sie beschrieben habe, oder haben Sie Dinge verändert? Wie waren Ihre Gefühle, während ich diesen für mich angenehmen Sommertag beschrieben habe?

Was auch immer bei Ihnen innerlich geschehen sein mag, ihr Kopf hat während der kleinen Wanderung durch die Natur innere Bilder entwickelt. Ob diese nun den oben beschriebenen Szenen ähnlich waren oder nicht, ob Sie nun genau den Beschreibungen gefolgt sind oder völlig andere Gedanken oder Bilder dazwischenkamen – entscheidend ist: Es formen sich ständig Bilder in unserem Gehirn!

Übrigens: Ich bin nie an diesem Bach und dieser Quelle gewesen. Das alles ist schon vor vielen Jahren meiner Fantasie entsprungen und begleitet mich seither als beruhigendes und Kraft gebendes inneres Bild.

Dieses Buch möchte Sie als Coach oder Therapeut dazu einladen, den Einsatz von Imaginationen als wirksame Methode besser kennenzulernen. Zugleich finden Sie im Praxisteil des Buches die für Ihre jeweiligen Belange passenden Imaginationen und lernen, diese effektiv in Ihrem (Arbeits-)Alltag einzusetzen: für die Klienten, denen Sie auf diese Weise in sehr verschiedenen Problemfeldern zusätzliche Hilfe und Lösungsansätze anbieten können, und natürlich für sich selbst als innere Unterstützung.

5. Kontraindikation von Imaginationen in der Therapie

Es ist meiner Meinung nach ein schwieriges Unterfangen, Richtlinien oder Leitsätze dafür aufstellen zu wollen, in welchen Fällen der Einsatz von Imaginationen in der Therapie kontraindiziert ist, da viele Faktoren dabei eine Rolle spielen:

In der Fachliteratur ist beispielsweise häufig die Rede davon, dass bei psychotischen Klienten keine Techniken angewandt werden sollen, die in irgendeiner Form von der Realität wegführen. Dazu würden auch Fantasiereisen, hypnotische Methoden oder Autogenes Training zählen. Grundsätzlich würde ich dem zustimmen, allerdings heißt das nicht, dass je nach Situation nicht auch eine kurze Fantasiereise oder eine hypnotische Technik möglich und hilfreich sein kann. Ich habe schon in einigen Situationen mit mir schon lange Zeit sehr vertrauten Klienten hypnotische Techniken eingesetzt, wie das Aufsuchen des „sicheren Ortes“ oder das Erscheinenlassen „hilfreicher Personen und Wesen“ Auch bei Menschen mit Borderline-Störungen und bei Klienten mit leichten psychotischen Störungen kann das ein wertvolles Vorgehen sein. Zum Zeitpunkt dieser Übungen erschienen mir die Klienten jeweils „stabil“, und diese selbst wollten die Übungen auch gerne durchführen.

Hinter sehr vielen seelischen und psychosomatischen Erkrankungen, insbesondere den Persönlichkeitsstörungen vom Borderlinetyp, aber auch hinter Suchterkrankungen, Essstörungen, selbstverletzendem Verhalten und den Somatisierungs-und Angststörungen liegen traumatische Erfahrungen als Ursache oder Mitursache (Reddemann 2001). Und diese Traumata wiederum lassen sich sehr gut mit Einsatz von Imaginationen behandeln.

Die Psychologin und Autorin Agnes Kaiser Rekkas beschreibt in ihrem Buch Klinische Hypnose und Hypnotherapie die Hypnose, bei der sehr viel mit Imaginationen gearbeitet wird, als einen Zustand der psychophysischen Entspannung, der Fokussierung, des subjektiven Sicherheitsgefühls, der erhöhten Selbstkontrolle, der seelischen Stärke und Selbstbestimmung. Anschließend fragt sie sich berechtigterweise, ob die Auswirkungen all dieser Kriterien wohl irgendwie oder irgendwem schaden könnten. Ihre Antwort lautet: Hypnose kann niemals kontraindiziert sein, sie lässt sich nur nicht immer anwenden (Kaiser Rekkas 2007, S. 240). Dieser Meinung schließe ich mich gerne an. Es gibt beispielsweise Tage, an denen sind Klienten mit Borderline-Störung so unkonzentriert und fahrig, dass der Einsatz von Imaginationen entweder gar nicht möglich ist oder nur sehr kurze Sequenzen von hilfreichen Bildern eingestreut werden können. Oder eine Klientin, mit der ich ein Trauma aufarbeite, erscheint von einem aktuellen Erlebnis so aufgeregt zur Therapiestunde, dass ich keine Imaginationen oder hypnotische Techniken einsetze, sondern Körperübungen, die der Frau helfen, ihre Aufregung und ihre Wut rauszulassen.

Auch bei Menschen mit einer geistigen Behinderung, die sich gar nicht oder nur sehr kurz konzentrieren können, setze ich Imaginationen ein, allerdings unterstützt durch reale Hilfsmittel wie Handpuppen, Bilder oder Körperhaltungen.

Luise Reddemann, die sich schon lange mit Imaginationen in der Traumatherapie befasst, weist eindringlich darauf hin, dass es nicht den therapeutischen Weg geben kann, sondern ermutigt die Klienten dazu, in erster Linie sich selbst zu vertrauen. Therapeutische Wege, die den Klienten nicht passend erscheinen, können jederzeit auch wieder verlassen werden. Dazu zählen auch Therapieansätze, die vermehrt mit Imaginationen arbeiten (Reddemann 2001). Darüber hinaus ist sie davon überzeugt, dass Therapeuten den Klienten grundsätzlich zutrauen sollten, sich selbst trösten zu können und die vorhandenen Ressourcen zu finden und zu aktivieren. Was nützt ein Therapeut, von dem der Klient auf ewig „abhängig“ ist? Der Fokus sollte aus diesen Gründen auf alle Fähigkeiten und Ressourcen der Klienten gelenkt werden, auch wenn erhebliche seelische Störungsbilder diagnostiziert wurden. Der Glaube des Therapeuten an die Potenziale des Klienten stärkt diesen von Anfang an und schenkt ihm viel Zuversicht.

Ich möchte abschließend noch anmerken, dass Therapeuten meiner Ansicht nach sehr genau in sich hineinspüren sollten, wann und mit wem sie Imaginationen einsetzen wollen. Sollte nur ein kleiner innerer Teil zögern oder unsicher sein, rate ich von Imaginationsübungen ab, denn dieser innere Teil des Therapeuten wird höchstwahrscheinlich auch beim Klienten in irgendeiner Form in Resonanz gehen und den Prozess entsprechend unvorteilhaft beeinflussen. Zu so einem Zögern oder Unsichersein gehört für mich auch, wenn ein Therapeut abgespeichert oder gelernt hat, dass es kontraproduktiv ist, mit bestimmten psychischen Störungen Imaginationsübungen durchzuführen.

Und natürlich ist auch Vorsicht geboten, wenn Klienten in sehr instabilen Zuständen in die Praxis kommen. Doch auch hier gilt: Der Therapeut entscheidet sein Vorgehen und übernimmt die Verantwortung dafür. Oft ist es auch sinnvoll, mit dem Klienten gemeinsam zu besprechen, was jetzt hilfreich wäre, und sich Schritt für Schritt an ein Thema heranzutasten.

9. Klientenorientierte Imaginationen für spezifische Themen

9.1 Inneres Rollenspiel und Probehandeln in der Vorstellung: für mehr Selbstvertrauen und Verbesserung der Fähigkeiten

Übertriebenes inneres Rollenspiel (nach Lazarus 2006)

Bei der Technik des inneren übertriebenen Rollenspiels geht es darum, sich jemanden vorzustellen, der einfacher und müheloser mit einer schwierigen Situation umgehen kann als man selbst. Anschließend wird die Handlung des „Modells“ imitiert. Es handelt sich also um klassisches Modelllernen.

Ein Beispiel: Ein Vater ist ungeduldig und gereizt, wenn sein sechsjähriger Sohn nicht sofort das macht, was er möchte. Der Vater verliert dann sehr schnell die Beherrschung, brüllt herum, sein Sohn fängt häufig an zu weinen und dem Vater tut es anschließend leid, weil er weiß, dass er viel zu ungeduldig war und seine Gefühle nicht unter Kontrolle hatte.

  1. Der Vater überlegt sich, welche Verhaltensweisen angemessen wären, um einen ruhigen und souveränen Umgang mit seinem Sohn zu pflegen.
  2. Innerlich sucht er nun eine Person, die über die Verhaltensweisen bereits verfügt, die sich der Vater überlegt hat. Vielleicht gibt es einen Freund, der sehr ruhig mit seinen Kindern umgeht, oder ein anderes „Vorbild“.
  3. Wenn es zum nächsten Kontakt mit dem Sohn kommt, stellt sich der Vater die für ihn hilfreiche Person vor und wie diese Person entspannt und ruhig mit dem Sohn redet und Lösungen für Meinungsverschiedenheiten findet. Dieses innere Bild soll der Vater nun sofort nachahmen! Das heißt, innerlich sieht er das souveräne Verhalten seiner Modellperson und imitiert es dann umgehend.

Hinweis: Zur besseren Vorbereitung kann Schritt 3 in Ruhe innerlich eingeübt werden. Zu diesem Zweck stellt sich der Vater immer wieder die für ihn schwierige Situation vor und wie er, mithilfe seines inneren Modells, darauf ruhig und angemessen reagieren kann.

Die Technik des übertriebenen inneren Rollenspiels funktioniert auch, wenn man sich hilfreiche Dinge vorstellt, die die Situation im inneren Erleben sehr beeinflussen.

Beispiel 1: Eine Frau, der es immer schon schwerfiel, etwas zu beanstanden, war mit dem Service ihres Hotels mehr als unzufrieden. Sie stellte sich nun vor, dass sie eine Millionärin wäre und alle Angestellten entlassen könnte, wenn diese nicht freundlich und entgegenkommend mit den Kunden umgingen. Mit dieser inneren Haltung ging sie sich dann erfolgreich beschweren.

Beispiel 2: Viele Menschen kennen den Rat, wenn man sich in Gesellschaft unsicher oder ängstlich fühlt, sich die anwesenden Menschen optisch anders vorzustellen, beispielsweise nackt oder nur in Unterwäsche oder bunt angemalt oder in völlig unpassender Kleidung. Diese Technik zielt darauf ab, andere Menschen nicht als Autoritäten oder kritische Beobachter oder gar als Feinde wahrzunehmen, sondern mit einer humorvollen Imagination auf eine gleiche, angenehme Ebene zu kommen.

Inneres Probehandeln

Die meisten Menschen kennen Situationen, die ihnen Angst machen oder Sorgen bereiten. „Klassische Fälle“ sind Prüfungen, Präsentationen, Bewerbungsgespräche und öffentliche Auftritte. Aber auch das Zusammentreffen mit bestimmten Menschen kann verunsichernd oder beängstigend wirken, ebenso das Aufsuchen bestimmter Orte. Beim inneren Probehandeln sollten folgende Dinge beachtet werden:

  1. Der Klient wird angeleitet, sich den Ort so genau wie möglich vorzustellen. Wenn sich die Möglichkeit bietet, kann es sinnvoll sein, sich den Ort vorher anzusehen, beispielsweise den Saal, wo der Vortrag gehalten werden soll, oder den Ort, wo der Wettkampf stattfinden wird.

    Beispiel: Eine mündliche Prüfung wird stattfinden, die vier Prüfer sind bis auf eine Person unbekannt, in dem vorgesehenen Raum ist der Prüfling schon einmal gewesen. Innerlich zuerst den Raum vorstellen: Wie groß ist er? Wie viel Licht kommt herein? Wie ist die Einrichtung? Usw.

  2. Ebenso wie der Ort sollte auch das Setting so konkret wie möglich imaginiert werden.

    Beispiel: Fünf Prüfer werden anwesend sein, einen davon kennt der Prüfling. Dieser macht sich innerlich mit der Situation vertraut, dass fünf Augenpaare auf ihn gerichtet sein werden, vielleicht mit kritischen oder skeptischen Blicken. Nun kann er sich innerlich die Gefühle vergegenwärtigen, die diese kritischen Blicke auslösen könnten, und mögliche Verhaltensweisen finden, um mit diesen Gefühlen besser umzugehen, beispielsweise auf die eigene Atmung konzentrieren oder den bekannten Prüfer ansehen, der einem sympathisch ist.

  3. Der Klient stellt sich den gesamten Ablauf vor.

    Beispiel: Im Grunde wird die ganze Prüfungssituation wieder und wieder innerlich durchgespielt, mit allen möglichen – und unmöglichen – Verläufen und mit allen möglichen Reaktionsmöglichkeiten des Prüflings. Dabei ist es im Vorfeld sicherlich hilfreich, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, die schon mal eine ähnliche Prüfung gemacht haben oder die Ideen dazu entwickeln können, wie mit möglichen Situationen umgegangen werden kann.

  4. Mögliche Strategien und Sätze für den Fall, dass Fehler gemacht werden, Wissen nicht mehr abrufbar ist oder die Konzentration nachlässt, werden innerlich geübt.

    Beispiel: Gerade bei Prüfungen kommt es schon mal vor, dass der Prüfling Dinge nicht weiß, den Faden verloren hat oder vor Nervosität das Gelernte nicht mehr abrufen kann. Es ist hilfreich, sich im Vorfeld Strategien für diese Notfälle zurechtzulegen, beispielsweise darum zu bitten, einen Moment nachdenken zu dürfen oder die während der Prüfung gemachten Notizen zurate zu ziehen oder selbst eine Frage zu formulieren in Richtung Prüfungskomitee, um Anregungen oder Hilfen zu bekommen.

Inneres Probehandeln zur Steigerung der sportlichen Leistungsfähigkeit

Generell kann inneres Probehandeln jeglicher Art die Leistungsfähigkeit steigern. An dieser Stelle soll es exemplarisch am Sport näher beschrieben werden.

Untersuchungen haben gezeigt, dass Golfspieler ihre Schläge in der Realität optimieren können, wenn vorher die genaue Ausführung mithilfe von Imaginationen eingeübt wird. Sind die Schläge dann tatsächlich erfolgreich, hat dieser Erfolg wiederum Auswirkungen auf die innere Sicherheit beim Spiel, was zusätzlich stabilisierend wirkt (Lazarus 2006).

Ich möchte gern ein Beispiel ausführlicher beschreiben, das ich selbst während meiner Zeit als Basketballspielerin erlebt habe. Beim Basketball wird in der Regel sehr viel Zeit darauf verwendet, den Spielern einen guten Wurf beizubringen, denn ist die Technik des Wurfes erst einmal „unsauber“ erlernt und automatisiert, dann ist ein Umlernen häufig schwierig. Ein besonders ambitionierter Trainer von mir arbeitete damals gezielt mit Imaginationstechniken, was mir im jugendlichen Alter natürlich nicht klar war. Die einzelnen Phasen des Wurfes wurden jede für sich immer wieder eingeübt und wiederholt. Nachdem der Trainer mit der Ausführung zufrieden war, sollten wir Spielerinnen die einzelnen Wurfphasen langsam und mit geschlossenen Augen durchführen. Als auch dies ganz gut klappte, wurde das Tempo gesteigert, immer noch mit geschlossenen Augen. Als „Hausaufgaben“ sollten wir nach dieser Trainingseinheit den Wurfablauf in unserer Vorstellung immer wieder üben, mindestens 50-mal am Tag. Als ich nach all dem inneren Probehandeln vier Tage später wieder in die Halle kam, bestand nach dem Aufwärmen die erste Übung darin, 30 Freiwürfe zu werfen. Anschließend kam mein persönliches „Aha-Erlebnis“, an das ich mich auch nach gut 30 Jahren noch bestens erinnern kann: Mein Trainer sagte zu mir: „Und jetzt stell dich an die Freiwurflinie, schließe die Augen und werfe. Das wird jetzt wunderbar funktionieren.“ Ich weiß noch gut, dass mein erster Gedanke war, mein Trainer sei nun endgültig durchgeknallt, dann aber konzentrierte ich mich und traf tatsächlich bei zehn Würfen neunmal – mit geschlossenen Augen! Ich habe diese Übung während meiner langen Zeit als Basketballspielerin immer wieder gemacht und hatte fast durchgängig eine gute Freiwurfquote, auch in Wettkämpfen.

Je komplexer motorische Handlungen werden, desto sinnvoller ist es, mental die Bewegungsabfolgen zu üben. Darüber hinaus haben Athleten oft nur wenig Zeit, um schwierige Dinge auszuführen. Betrachtet man beispielsweise Turmspringer, die in wenigen Sekunden die komplexesten Bewegungen aneinanderreihen, so wird sehr schnell deutlich, dass inneres Probehandeln äußerst sinnvoll ist. Das Gehirn muss den entsprechenden Bewegungsablauf komplett abgespeichert und automatisiert haben, ansonsten wären so schwierige Sprünge in so kurzer Zeit gar nicht machbar.

Natürlich gibt es Sportarten, wie etwa das Turmspringen, bei denen die Handlungsabfolgen in Ruhe eingeübt und anschließend auch genauso ausgeführt werden können. Bei Sportarten hingegen, bei denen in irgendeiner Weise ein „Gegner“ auftaucht, wie beim Fußball, beim Judo oder beim Hockey, kann nicht mehr das „Gesamtpaket“ geübt werden, sondern nur einzelne Sequenzen oder Elemente. Beim Fußball werden beispielsweise Standardsituationen wie Ecken oder Freistöße mental und in der Realität geübt, beim Judo hingegen kommt es mehr darauf an, ein „Gefühl“ für den Gegner zu entwickeln und entsprechende Techniken anzuwenden, die Erfolg versprechen.

Für alle Sportarten aber gilt: Die jeweiligen Techniken, die mit der Hand, dem Fuß oder mit anderen Körperteilen ausgeführt werden, können neben dem tatsächlichen Üben auch mithilfe von Imaginationen trainiert werden.

9.2 Imaginationen zur Förderung der Motivation

Probleme verbildlichen

Oftmals ist es schwierig, sich für eine bestimmte Aufgabe oder Sache zu motivieren. In vielen Fällen gibt es ein Problem oder auch eine Unklarheit, die uns davon abhält, zu beginnen. Aus diesem Grunde ist es sinnvoll, Probleme zu verbildlichen, um sie konkret anschauen und lösen zu können.

Coaches und Therapeuten sehen sich häufig dem Phänomen gegenüber, dass Klienten zwar generell etwas in ihrem Leben verändern möchten, aber leider nur allzu oft keinen Ansatz finden, um diese gewünschten Veränderungen auch wirklich einzuleiten. Als Folge sinkt die Motivation rapide, zurück bleibt in vielen Fällen Frustration, manchmal auch Verzweiflung. Aus diesem Grunde ist es wichtig, Techniken in petto zu haben, mit denen die Klienten wieder zu ihrer Motivation finden können.

Welche Imaginationen hier gefunden werden, ist natürlich von Mensch zu Mensch sehr verschieden. Als Anregung finden Sie im Folgenden einige Vorschläge, wie ein Problem als Bild aussehen könnte und welche Fragen hilfreich sind, um der Lösung des Problems näher zu kommen und damit wieder mehr Motivation zu spüren.

Das Problem ist ein Berg. Wie genau sieht dieser Berg aus? Woraus besteht er (Sandstein, Granit, Erde etc.)? Wie sieht die Landschaft aus, die den Berg umgibt? Führen Wege auf den Berg hinauf oder um ihn herum? Was hören Sie an diesem Ort? Was fällt Ihnen besonders auf an dem Berg? Ist es für Sie sinnvoll, hinaufzugehen oder -zuklettern, oder gibt es noch andere Möglichkeiten? Gibt es einen oder mehrere Menschen, die Ihnen helfen könnten mit diesem Berg? Was wäre, wenn Sie den Berg als Bild in sich abspeichern würden und sich anschließend einfach anderen Dingen zuwenden?

Das Problem ist ein hinterlistiger Spion, der immer und überall auftauchen kann. Wie könnte der Spion heißen? Ist es ein Mann oder eine Frau? Wie sieht er bzw. sie aus? Wie hört sich seine oder ihre Stimme an? In welchen Situationen taucht der Spion auf? Was ist am unangenehmsten an diesem Spion? Wie könnte der Spion gefangen genommen oder entlarvt werden? Welche Menschen oder Hilfsmittel könnten für die Entlarvung hilfreich sein? Was wäre, wenn der Spion gar nicht beachtet würde?

Das Problem ist ein schweres Gewicht, das auf dem Körper lastet. Wie schwer genau ist das Gewicht? Welche Stellen des Körpers belastet es am meisten? Aus welchem Material besteht es? Gibt es jemanden, der beim Tragen helfen könnte? Wie genau ist das Gewicht eigentlich auf den Körper draufgekommen und welche Personen spielten dabei ein Rolle? Gibt es Hilfsmittel, die beim Tragen nützlich sein könnten? Was wäre, wenn das Gewicht einfach zur Seite gelegt und nicht mehr beachtet würde?

Der Jubelraum

Gehen Sie in Gedanken zu einer Tätigkeit oder zu einer Situation, für die Sie mehr Motivation gebrauchen könnten.

(…)

Jetzt stellen Sie sich nacheinander alle Menschen vor, die Sie lieben oder mögen. Lassen Sie sich damit ruhig Zeit.

(…)

Und nun stellen Sie sich vor, Sie stehen vor einer Tür, über der ein Schild mit der Aufschrift „Jubelraum“ hängt. Wenn Sie diese Tür gleich öffnen, dann werden dort alle Menschen versammelt sein, die Sie lieben oder mögen, und diese Menschen werden Sie anfeuern, Ihnen zujubeln und voller Energie Ihre Sache unterstützen. Vielleicht haben ein paar von ihnen Transparente dabei mit aufmunternden Sprüchen, oder es gibt Gesänge oder Musikinstrumente zum Anfeuern, wie Trommeln oder Tamburine.

Öffnen sie nun die Tür und genießen Sie den Jubel!

(…)

Nehmen Sie alles in sich auf: Was können Sie genau hören?

(…)

Wie sehen die Menschen gerade aus, die Ihnen zujubeln?

(…)

Wie fühlen Sie sich, wenn Sie dieses Anfeuern und diesen Jubel sehen und hören?

(…)

Nehmen Sie alles in sich auf, was Ihnen Kraft und Motivation gibt!

(…)

Wenn Sie genug Motivation „getankt“ haben, dann schließen Sie die Tür wieder.

(…)

Spüren Sie nach, wie hoch jetzt gerade Ihre Motivation für Ihr Vorhaben ist?

(…)

Ein inneres Zielbild entwickeln

Um die Motivation zu erhöhen, ist es oft sinnvoll, ein inneres Bild vom anvisierten Ziel zu kreieren. Der erste Schritt besteht darin, das persönliche Ziel zu formulieren, und zwar in einer positiven Form, in der keine Verneinung vorkommt. Ungeeignet wäre beispielsweise der Satz: „Ich möchte beim nächsten Date nicht so schrecklich aufgeregt sein.“ Eine positive Formulierung wäre dagegen: „Ich möchte beim nächsten Date gelassen sein.“

Wenn der positive Satz für das persönliche Ziel gefunden ist, kann die Imaginationsübung beginnen:

Nehmen Sie eine bequeme Sitzposition ein und spüren Sie Ihren Körper, wie er hier gerade auf diesem Stuhl sitzt.

(…)

Stellen Sie sich nun vor, Sie kommen in einen Kinosaal. Der Saal ist ganz für Sie alleine da und Sie können sich den besten Platz aussuchen. Machen Sie es sich dort bequem.

(…)

Vor sich sehen Sie die Leinwand, die genau die richtige Größe hat, und Sie wissen, gleich wird der Film beginnen. In diesem Film werden Sie alles sehen, was Sie mit Ihrem Ziel verbinden. Die Szene wird sehr klar vor Ihnen erscheinen.

Nun wird das Licht im Saal gedimmt. Der Film beginnt damit, wie Sie auf dem Weg zu Ihrem Date sind. Sie sehen sich selbst gelassen in das Café hineingehen, in dem Sie sich mit Ihrer Verabredung treffen werden.

(…)

Die Person, die Sie treffen wollen, sitzt schon am Tisch. Sie nehmen Platz und fühlen sich ein bisschen aufgeregt, aber das ist in dieser Situation schließlich auch angemessen. Schauen Sie sich selbst dabei zu, wie Sie Ihr Gegenüber begrüßen und anschließend Platz nehmen.

(…)

Im Film können Sie beobachten, wie Sie immer gelassener werden, wie Sie sich gut in die Situation hineinfinden. Hören Sie zu, über welches Thema gerade gesprochen wird.

(…)

Wenn es irgendetwas gibt, das Sie stört in dem Film, den Sie gerade sehen, dann können Sie die Szene genau so verändern, wie es Ihnen gefällt. Sie sind der Regisseur und können den Ablauf jederzeit bestimmen.

(…)

Spüren Sie Ihren Körper, wie er bequem im Kinosaal sitzt, genau so, wie Sie Ihren Körper hier in diesem Raum spüren können.

(…)

Die Szene im Film zeigt Sie selbst, wie Sie gelassen dort mit Ihrem Gegenüber reden. Nehmen Sie dieses Gefühl der Gelassenheit vollständig in sich auf.

(…)

Der Film ist nun vorüber, das Licht im Saal geht wieder an, und Sie spüren Ihren Körper.

(…)

Bereiten Sie sich nun darauf vor, mit der Aufmerksamkeit wieder hier in diesen Raum zurückzukommen.

(…)

Öffnen sie die Augen.

9.3 Imaginationen für mehr Entspannung und Wohlbefinden

Der Entspannungsort – mit den Bildern des Klienten arbeiten

Die innere Vorstellung eines Entspannungsortes gehört meiner Meinung nach zur Basisgrundlage, wenn es um Imaginationen geht. Dieser Ort sollte nach einiger Zeit so gut als inneres Bild verankert sein, dass jederzeit darauf zurückgegriffen werden kann. Ich nenne den Entspannungsort auch gerne das „Basislager“, in das ich mich immer zurückziehen kann, wo Sicherheit und Ruhe herrschen.

Wenn ich mit Klienten arbeite, dann frage ich im Gespräch genau nach, wie der perfekte Entspannungsort aussehen könnte. Ich erkundige mich dann nach sämtlichen Details: Wie sieht es dort genau aus? Existiert dieser Ort in der Realität tatsächlich irgendwo, oder wurde er in der Fantasie entwickelt? Wie sieht die weitere Umgebung aus? Welche Geräusche sind zu hören? Wie fühlt sich die Atmosphäre an diesem Ort an? Wie wird der Körper an dem Entspannungsort wahrgenommen? Gibt es Gerüche dort? Schmecke ich etwas? Gibt es vielleicht etwas Leckeres zu trinken oder zu essen? Stört vielleicht doch noch etwas, das verändert werden will?

Ich notiere mir alle Aussagen des Klienten, damit ich diese anschließend in der Imaginationsübung im Detail wiedergeben kann, denn je genauer die Beschreibung den Vorstellungen des Klienten entspricht, desto wirksamer und intensiver wird sie im inneren Erleben sein.

Der nachfolgende Text zielt darauf ab, den Entspannungsort innerlich entstehen zu lassen und sich dort wohlzufühlen. Die Anleitung ist allgemein gehalten, ohne individuelle Details, und somit auch gut für eine Gruppe verwendbar. Eine Einleitung in Form der „Treppenübung“, um zum Entspannungsort zu gelangen und eine Vertiefung der Trance zu bewirken, findet sich in Abschnitt 6.4. Auch die Anleitung einer Körperentspannungsübung kann im Vorfeld sinnvoll sein, um Ihren Klienten im Vorfeld zu zentrieren (s. Abschn. 6.3).

Sie befinden sich auf einem kleinen Weg und direkt vor Ihnen sehen Sie eine Tür, die Ihnen sehr gut gefällt. Schauen Sie sich diese Tür genau an: Welche Farbe hat sie? Wie groß ist sie? Wie sieht die Klinke aus? Nehmen Sie alles in sich auf.

(…)

Und während Sie die Tür betrachten, fangen Sie schon an sich zu freuen, denn hinter dieser Tür liegt Ihr Entspannungsort. Es ist ein wunderbarer Ort, der Ihnen guttut, ein Ort, wo Sie sich ganz entspannen können. Ein Ort, der nur für Sie da ist. Und so drücken Sie jetzt mit Ihrer Hand die Klinke der Tür hinunter, Sie öffnen die Tür, gehen hindurch und schon sehen Sie Ihren Entspannungsort. Sie schließen die Tür hinter sich und nehmen nun diesen Ort ganz in sich auf. Wo sind Sie?

(…)

Anmerkung: Optional können an dieser Stelle einige Vorschläge gemacht werden, wenn der Therapeut den Eindruck hat, das wäre für den Klienten oder für mehrere Klienten in einer Gruppe hilfreich. Der Text dazu könnte lauten:

Vielleicht befinden Sie sich gerade am Meer oder an einem See, vielleicht sind Sie auch in den Bergen oder in einem schönen Wald. Vielleicht befinden Sie sich in einem Garten oder auch irgendwo drinnen, in einem schönen Raum.

Wo auch immer Sie sind, nehmen Sie alles ganz genau wahr: Was fällt Ihnen als Erstes auf an diesem Ort, was gefällt Ihnen besonders gut?

(…)

Was können Sie sehen? Lassen Sie Ihren Blick über alles schweifen, was an diesem Ort existiert.

(…)

Wenn es irgendetwas Störendes an Ihrem Entspannungsort geben sollte, so können Sie es einfach verschwinden lassen. Es ist allein Ihr Ort, Sie selbst erschaffen ihn, es ist ein perfekter Ort für Sie.

Was können Sie hören? Welche Geräusche sind im Vordergrund, welche vielleicht eher leise im Hintergrund?

(…)

Wie fühlt sich Ihr Körper an diesem Ort an? Vielleicht scheint sanft die Sonne und Sie spüren die angenehme Wärme auf Ihrer Haut? Vielleicht fühlen Sie einen leichten Wind, der über Sie weht? Nehmen Sie Ihren Körper wahr, wie er sich an diesem wunderbaren Ort anfühlt.

(…)

Vielleicht liegen auch Gerüche in der Luft? Wenn Sie in der Natur sind, gibt es sehr oft Gerüche, aber auch in geschlossenen Räumen gibt es häufig einen bestimmten Duft. Schnuppern Sie, was sie riechen können.

(…)

Und vielleicht hat die Luft sogar einen bestimmten Geschmack. Am Meer zum Beispiel schmeckt es oft salzig, im Wald ist manchmal die Frische der Bäume regelrecht zu schmecken. Testen Sie genau, ob es an Ihrem Ort etwas zu schmecken gibt.

(…)

Und nun schauen Sie sich um, und Sie suchen sich den besten und bequemsten Platz an diesem Entspannungsort aus! Vielleicht gibt es einen Liegestuhl oder ein Sofa, eine Hängematte oder ein Bett – oder einfach ein einladendes Plätzchen auf dem Boden. Was immer es sein mag, Sie machen es sich dort bequem. Ob Sie nun sitzen oder liegen oder stehen oder welche Körperhaltung Sie auch immer eingenommen haben, es geht Ihnen gerade gut so. Sie entspannen sich in Ihrer Körperhaltung, genau so, wie Sie sich hier gerade im Raum entspannen und den Körper loslassen, die Muskulatur locker lassen.

(…)

Ihr Entspannungsort ist wunderbar! Es gibt hier nichts zu erledigen. Es gibt nur den Körper, der sich entspannt und ausruht. Die Atmung, die im genau richtigen Rhythmus fließt. Und die Gedanken, die zur Ruhe kommen.

Wenn vielleicht doch ein Gedanke länger verweilen sollte, der an diesem Entspannungsort nichts zu suchen hat, so können Sie sich vorstellen, der Gedanke ist wie eine Wolke am Himmel, die vom Wind sanft davongetragen wird. Oder Sie stellen sich vor, dieser Gedanke ist eine Welle, die an den Strand gespült wird, aber direkt danach auch wieder zurückfließt ins Meer, in das große Ganze. Und dort verweilt der Gedanke, bis er vielleicht wieder irgendwann gebraucht wird. Aber jetzt gerade sind Sie ganz in Ihrem Körper, ganz im Spüren der Ruhe und Entspannung. Und Sie können wahrnehmen, wie Sie die Entspannung genießen an diesem wunderschönen Ort. Spüren Sie mit allen Sinnen diesem Ort nach. Sie sind innerlich an diesem Ort, Sie können alles dort sehen und hören und fühlen und riechen und schmecken.

(…)

Nehmen Sie alles in sich auf, sodass Sie sich später gut an diesen Ort erinnern können. Wenn Sie mögen, können Sie in Ihrer Vorstellung eine Kamera oder ein Handy hervorholen und ein Foto machen von dem schönsten Ausblick.

(…)

Und um alles noch besser in sich aufzunehmen, stellen Sie sich nun vor, Sie treten aus sich selbst heraus. In Ihrer Vorstellung geht das ohne Weiteres! Sie treten einige Schritte zurück und betrachten sich selbst in der Szenerie: Sie sehen sich selbst an diesem Ort und machen auch davon, wenn Sie mögen, ein Foto. Und es ist kein normales Foto, was Sie da machen, es ist ein Foto, mit dem Sie alles verbinden, was Sie an diesem schönen Ort wahrgenommen haben, alle Gefühle, die Sie gefühlt haben.

Und dann gehen Sie wieder einige Schritte vor und werden eins mit sich selbst, spüren sich selbst, den Körper, die Atmung.

(…)

Sie können förmlich spüren, wie Sie Ihren Entspannungsort ganz in sich aufgenommen haben, wie er präsent ist in Ihnen. Und dieses Bild und dieses Gefühl für diesen Ort tragen Sie nun immer mit sich. Sie können es innerlich jederzeit abrufen, wann immer Sie zu Ihrem Entspannungsort gehen wollen.

(…)

Und mit diesem inneren Bild machen Sie sich wieder auf den Weg zu der Tür, durch die Sie gekommen sind. Sie werfen einen letzten Blick zurück, dann schauen Sie zur Tür, öffnen sie, treten hindurch und befinden sich wieder am Ausgangspunkt, auf dem kleinen Weg.

Sie spüren Ihren Atem, jetzt und hier in diesem Raum.

(…)

Und nun bereiten Sie sich darauf vor, die Augen gleich wieder zu öffnen und mit der Aufmerksamkeit ganz in diesen Raum hier zurückzukommen.

(…)

Öffnen Sie jetzt die Augen.

Anmerkung: Die Anleitung für den Entspannungsort kann variantenreich für den Klienten gestaltet werden. Der folgende Text kann eingefügt werden, bevor der Rückweg durch die Tür wieder angetreten wird:

Und nachdem Sie nun an Ihrem Entspannungsort waren, haben Sie vielleicht die Idee, dass es auch noch andere Orte geben könnte, die sicher und wunderschön sind und sich sehr gut eignen, um Ruhe, Gelassenheit und Entspannung zu finden. Wenn Sie an einen neuen Ort gehen möchten, so können Sie das jederzeit tun. Sie selbst können alle Vorstellungen in Ihrem Kopf erschaffen, die Sie nur wollen! Und wenn Sie zu einem neuen Entspannungsort gehen wollen, so stehen Sie auch dort wieder vor einer Tür, die Sie öffnen und durch die Sie hindurchgehen, und schon sind Sie da! Nehmen Sie mit allen Sinnen auf, wie dieser Ort gestaltet ist.

Am Meer – einen Entspannungsort vorgeben