Rolf Morrien
Judith Engst
Alle wichtigen Bausteine zum sicheren und einfachen Vermögensaufbau
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3. Auflage 2019
© 2017 by FinanzBuch Verlag,
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Redaktion: Ulrike Kroneck
Korrektorat: Sonja Rose
Umschlaggestaltung: Ryan Sanktjohanser, München
Umschlagabbildung: Shutterstock/Businessvector
Satz: inpunkt[w]o, Haiger (www.inpunktwo.de)
Druck: CPI books GmbH, Leck
eBook: ePubMATIC.com
ISBN Print 978-3-95972-040-3
ISBN E-Book (PDF) 978-3-96092-060-1
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96092-061-8
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Vorwort
Schritt für Schritt: So investieren Sie 5000 Euro
Kapitel 1 – Alte Gewohnheiten ablegen: Mit diesen Geldanlagen ist ein Vermögenszuwachs unmöglich
Bankkonten und Versicherungen: die liebsten Anlageformen der Deutschen
Verlustängste führen zu Verlusten
Wie sich die Inflation auswirkt
Warum bei Versicherungen der garantierte Mindestzins wenig über die Rentabilität aussagt
Sicherheit durch kluges Anlegen
Kapitel 2 – Die richtige Aufteilung des Geldes: Liquidität und Börsen-Investment
Anlageform Aktien
Anlageform Tagesgeld
Anlageform Sparverträge, Sparbriefe und Banksparpläne
Zwei Handlungsoptionen, mit denen Sie die Probleme des »Magischen Dreiecks« umgehen können
Kapitel 3 – Tagesgeld: Nötig, um liquide zu bleiben
Warum Tagesgeld und kein Spar- oder Festgeldkonto?
Bankenauswahl: Trauen Sie nicht jeder x-beliebigen Bank
Welche Banken nicht infrage kommen
Wie Sie die Sicherheit Ihrer Einlagen überprüfen
Kapitel 4 – Investmentfonds: Ein wichtiger Baustein zum Vermögensaufbau
Warum offene Fonds und keine geschlossenen?
So funktionieren offene Fonds
Aktienfonds, Mischfonds, Rentenfonds & Co.: Für jeden Anleger ist etwas dabei
Aktiv und passiv gemanagte Fonds – ein wichtiger Unterschied
Kapitel 5 – Indexfonds: Die wahrscheinlich beste Finanzinnovation der vergangenen 50 Jahre
Das müssen Sie über Indizes wissen
Mit Index-Fonds (ETFs) können Sie fast jeden Markt abdecken
Unsere Empfehlung: DAX-ETF als Basisinvestment, MSCI-World- und MDAX-ETF als Beimischung
Kapitel 6 – Aktive Fonds: Erfolgreich in schlechten Marktphasen und in schwierigen Märkten ohne passenden Index
Aktive Aktienfonds: Auf diese Punkte sollten Sie achten
So finden Sie gute Aktienfonds
Mischfonds: Die erste Wahl, wenn Sie einem Profi den richtigen Anlage-Mix überlassen wollen
Kapitel 7 – Passive Indexfonds versus aktive Fonds: Was ist besser?
Ein Index ist der Blick in den Rückspiegel
Fehlende Flexibilität – immer Vollgas
Schwieriger Vergleich: aktiv gegen passiv
ETF-Anbieter wiederholen die Fehler der Zertifikate-Industrie
Kapitel 8 – Fonds- und ETF-Sparpläne: So umgehen Sie elegant das Timing-Problem
Kauf in Raten ermöglicht günstige Einstiegskurse
Der Faktor Zeit ist an der Börse Ihr größter Freund
So richten Sie sich einen Sparplan ein
Jetzt wird’s konkret: So »basteln« Sie sich Ihren Sparplan
Ihr Vorteil: wenig Aufwand und enorme Flexibilität
Kapitel 9 – Zuschüsse und Fördermittel: Wie sich Ihre 5000 Euro zusätzlich aufstocken lassen
Vermögenswirksame Leistungen: Pro Jahr bis zu 480 Euro vom Arbeitgeber geschenkt
Arbeitnehmersparzulage: Pro Jahr bis zu 80 Euro zusätzlich vom Staat
Unsere VL-Favoriten: ETF-Sparpläne auf DAX oder EuroStoxx
Kapitel 10 – Zum Abschluss: Sieben Spartipps für mehr Rendite
Tipp 1: Tätigen Sie Fondskäufe möglichst über eine Börse
Tipp 2: Eröffnen Sie Ihre Sparpläne über spezialisierte Fondsvermittler
Tipp 3: Kaufen Sie US-Fonds und -ETFs in Deutschland zu den Öffnungszeiten der NYSE
Tipp 4: So sparen Sie steuerfrei für Ihre Kinder oder Enkel
Tipp 5: Erteilen Sie Ihrer Depotbank einen Freistellungs-auftrag
Tipp 6: Schichten Sie nicht andauernd um
Tipp 7: Investieren Sie erhaltene Ausschüttungen möglichst schnell wieder
Glossar
Über die Autoren
Liebe Leserin, lieber Leser,
Schluss mit den Mickerzinsen! Das mag vielleicht Ihre Motivation zum Kauf dieses Buches gewesen sein. Vielleicht sind Sie es auch leid, zum Spielball von Bank- und Versicherungsberatern geworden zu sein, die weniger Ihren Anlageerfolg als vielmehr die eigenen Provisionsinteressen in den Vordergrund ihrer »Beratung« stellen. Höchste Zeit, das Thema Geldanlage selbst in die Hand zu nehmen.
Mit diesem Buch möchten wir Sie ermutigen, den Schritt an die Börse zu wagen. Weil 5000 Euro aus unserer Sicht als Anlagesumme aber zu wenig sind, um auf Einzelaktien zu setzen, finden Sie in diesem Buch keine Aktien-, sondern konkrete Fondsempfehlungen mit eingebauter Risikostreuung. Sie erfahren zugleich, was Sie tun können, um das Risiko zu minimieren und die Rendite zu maximieren.
Wahrscheinlich werden Sie irgendwann Blut geleckt haben, weil Sie sehen, dass bei ausreichend langem Anlagehorizont und der richtigen Einstiegsstrategie Börseninvestments keineswegs so riskant wird, wie es anfänglich erschien. Falls Sie dann mehr Geld anlegen und auch auf einzelne Aktien setzen möchten, dann sei Ihnen der zweite Band dieser Buchreihe Wie lege ich 10 000 Euro optimal an? wärmstens empfohlen. Es enthält das Basiswissen aus diesem Buch und zusätzlich (neben anderen Themen) viele Hintergrundinfos zu lohnenden Aktien und deren Auswahl.
Im ersten Teil dieser Buchreihe Wie lege ich 5000 Euro optimal an? erfahren Sie, was es mit dem »Magischen Dreieck« der Vermögensanlage auf sich hat, was die Stärken und Schwächen von Indexfonds und aktiv geführten Fonds sind, warum sogar die ausgewiesenen »Aktien-Gurus« Warren Buffett und Charlie Munger den meisten Privatanlegern Indexfonds statt Einzelaktien empfehlen, wie Sie mit einem Sparplan ein kleines Vermögen aufbauen, warum Sie sich dank des Cost-Average-Effects zukünftig über niedrige Börsenkurse freuen, wie Sie auch ethische Kriterien in Ihre Geldanlage einbauen und wie Sie Ihr Startkapital mit staatlicher Hilfe aufstocken und so ohne großen Aufwand einen zusätzlichen Rendite-Kick erhalten.
Nach der Lektüre dieses Buches werden auch Sie überzeugt sein, dass es sich lohnt, die 5000 Euro aktiv anzulegen. Und Sie werden auch wissen, was zu tun ist. Etwas provokativ formuliert: Wissen ist Macht und Wissen macht reich!
Viel Erfolg bei Ihren Investments wünschen
Judith Engst und Rolf Morrien
Schritt 1: Sie legen zunächst alles Geld auf ein Tagesgeldkonto. Dabei achten Sie – abhängig vom allgemeinen Zinsniveau – auf hohe Zinsen und eine hinreichend gute Einlagensicherung (siehe Kapitel 3).
Schritt 2: Sie überlegen sich, wie viel Geld Sie als Notreserve für unvorhergesehene Ausgaben (Reparaturen, Strom-, Gas- oder Nebenkosten-Nachzahlungen etc.) brauchen. Dieses Geld belassen Sie auf dem Tagesgeldkonto. Den Rest investieren Sie entweder nach und nach oder auf einen Schlag in offene Investmentfonds (siehe Kapitel 4).
Schritt 3: Sie machen sich Gedanken zu Ihrem Anlagehorizont. Wie lange können Sie die Differenz zwischen Notreserve und dem Zielbetrag von 5000 Euro unangetastet für sich arbeiten lassen? Sind das maximal fünf Jahre, investieren Sie am besten in einen aktiv gemanagten Mischfonds (siehe Kapitel 6). Sind es hingegen mehr als fünf und idealerweise sogar mehr als zehn Jahre, dann kaufen Sie am besten Aktienfonds beziehungsweise ETFs, also passiv gemanagte, sehr kostengünstige Indexfonds (siehe Kapitel 5).
Schritt 4: Sie überlegen, ob Sie die betreffende Summe lieber einmalig investieren möchten oder stattdessen nach und nach mit einem Fonds- beziehungsweise ETF-Sparplan. Ein Einmal-Investment sollten Sie nur dann angehen, wenn Sie sich an der Börse auskennen und sich zutrauen, einen guten Einstiegszeitpunkt zu finden. Wobei etwa bei reinen Aktienfonds der Einstiegszeitpunkt eine immer kleinere Rolle spielt, je länger Ihr Anlagehorizont ist. Ansonsten richten Sie sich einen Fonds- beziehungsweise ETF-Sparplan ein, bei dem Sie monatlich oder vierteljährlich immer gleichbleibende Raten investieren (siehe Kapitel 8).
Schritt 5: Überprüfen Sie, ob sich Ihr Anlagebetrag von 5000 Euro nicht noch aus Quellen aufstocken lässt, die Sie nicht selbst finanzieren müssen. Eine unkomplizierte und weithin verfügbare Möglichkeit sind Vermögenswirksame Leistungen (VL) vom Arbeitgeber, die bis zu 480 Euro pro Jahr zusätzlich bringen können. Dazu kommt häufig noch die Arbeitnehmer-Sparzulage mit bis zu 80 Euro pro Jahr. VL und Arbeitnehmer-Sparzulage erhöhen Ihren Sparbetrag im Idealfall um über 10 Prozent pro Jahr, deshalb lohnt es sich, diese Möglichkeiten auszuschöpfen (siehe Kapitel 9).
Schritt 6: Nutzen Sie alle Sparmöglichkeiten, die es gibt. Ob Steuern oder Transaktionsgebühren – jeder gesparte Euro ist ein Euro mehr auf Ihrer Habenseite. Indem Sie also unsere Spartipps beachten, tun Sie viel dafür, dass sich Ihre 5000 Euro schnell und nachhaltig vermehren (siehe Kapitel 10).
»Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht«, heißt ein altes und zugegebenermaßen recht derbes Sprichwort. Erstaunlich genug: Es hat offenbar universelle Gültigkeit. Denn es bezieht sich nicht bloß auf Bauern, sondern auf das Gros der Bevölkerung hierzulande, und die Deutschen setzen nicht nur beim Essen vorwiegend auf Gewohntes, sondern auch beim Geldanlegen. Eigentlich sind Vorsicht und eine gewisse Skepsis gegenüber Neuem gute Eigenschaften, auch beim Geldanlegen: Schließlich bewahren sie die Menschen vor so mancher Leichtfertigkeit und erst recht vor bösen Erfahrungen mit Anlagebetrügern. Andererseits aber sind althergebrachte Verhaltensweisen bei der Geldanlage angesichts des aktuellen Niedrigzinsumfeldes vor allem eines: ein Verlustbringer ersten Ranges!
Im vierteljährlichen Turnus veröffentlicht die Deutsche Bundesbank eine Statistik dazu, in welcher Form die Privathaushalte in Deutschland ihr Geldvermögen halten beziehungsweise anlegen. Das Ergebnis sehen Sie in Abbildung 1.1.
Das Kreisdiagramm veranschaulicht: Fast 40 Prozent des privaten Geldvermögens in Deutschland, und das sind in Summe mehr als 5,5 Billionen Euro, liegen auf irgendwelchen Bankkonten – seien es Giro-, Spar-, Tages- bzw. Festgeldkonten oder auch Sparbriefe und Sparverträge; der Bargeldanteil dürfte vernachlässigbar klein sein. Nahezu den gleichen Anteil an Geld haben die Deutschen in Lebensund Rentenversicherungen oder sonstige privaten Rentenanwartschaften gesteckt. Auf gerade einmal rund 20 Prozent kommen Aktien und Investmentfonds in Summe.
In ihrem Bestreben, nur ja keine Verluste zu machen, folgen die Deutschen einer Gewohnheit, die jahrzehntelang hinreichend gut funktioniert hat. Sie legen ihr Geld auf Bankkonten, wo sie derzeit mit minimalen Zinsen abgespeist werden und schon froh sein müssen, wenn ihnen das Kreditinstitut keine Strafzinsen aufbrummt. Dazu zahlen sie regelmäßig gleichmäßige Monatsraten in Kapitallebens- und Rentenversicherungen ein, deren Rendite größtenteils von den hohen Gebühren und den Kosten für den Hinterbliebenenschutz beziehungsweise für die Zusage einer lebenslangen Rentenzahlung aufgefressen wird. Auf diese Weise wissen sie: »Mein Geld hängt nicht vom Wohl und Wehe der Weltbörsen ab. Schon gar nicht ist es von irgendwelchen Konjunktur- und Unternehmensnachrichten abhängig, die Tag für Tag die Aktienkurse gewaltig schwanken lassen und auf einen Schlag unsägliche Verluste produzieren können. Mit diesem Wissen können die meisten ruhig schlafen – und merken dabei gar nicht, dass sie eine wichtige Entwicklung verschlafen, die sich gleichwohl mit ihrem Geld vollzieht: nämlich der schleichende Verlust durch Inflation.