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INHALT

Dank

Einleitung

Déjà-vu-Kacke

Monsterschiss

Kackphorie

Eselsmütze

Leistungsförderndes Kacken

Schwimmer vs. Senkblei

Braille-Kacke

Chinesischer Stern

Ramboschiss

Nummer drei

Der Streif

Schleichangriff

Softeis

T.N.S.S.

Grüner Kobold

Die Schlange

Köttel-Kacke

Verklausung

Geschenkwurst

Feuerring

Tarnfarben-Scheiße

Hängender Stanzabfall

Fauliger Stuhl

Blitzeblankschiss

Postpartaler Schiss

Die-Flitterwochen-sind-vorbei-Scheiße

Der rituelle Schiss

Sitzen vs. Hocken

Vorhang noch mal auf

Die Autoren

DANK

Während wir dieses Buch verfassten, stellten wir fest, wie viele unserer Freunde und Familienmitglieder Freude daran finden, das Thema Ausscheidungen bis ins kleinste Detail zu diskutieren. Besonderer Dank geht an Ben, Chad, Ross, John, Katie, Simran und an Craig, die uns an ihrer persönlichen Leidenschaft für Kacke teilhaben ließen.

An Daniel und Jay für ihre Hilfe, dass aus einer skurrilen Idee dieses Buch entstehen konnte.

An Rohan für seine nie versiegenden Anregungen.

Besonders dankbar sind wir vor allem unseren Frauen, Heather und Shilpa, die unseren seltsamen Sinn für Humor zu würdigen wussten.

EINLEITUNG

Ähnlich wie eine Schneeflocke ist jeder Stuhlgang von einzigartiger Gestalt und verdient es deshalb, mit bewundernder Wertschätzung betrachtet zu werden. Viel zu oft als nutzloser und übel riechender Abfall missachtet, hat die Scheiße seit Anbeginn der Zeit darum gekämpft, dass ihr der Respekt entgegengebracht wird, der ihr zusteht.

Obgleich ein jeder kacken muss, diktieren uns gesellschaftliche Normen, dass jedes mit Kacke verbundene Thema Privatsache sei. Der Akt an sich wird viel zu oft hastig und im Verborgenen abgeleistet. Statt sein Entspannungspotenzial zu würdigen, hat die Welt das Kacken als lästige Unvermeidlichkeit unseres täglichen Lebens gebrandmarkt. Tatsächlich wurde der Stuhl lange Zeit in ein Nebengebäude der Gesellschaft verwiesen.

Über die Erörterung der Vielfalt an Formen, Größen, Farben und Gerüchen, die unsere Kacke aufzuweisen hat, hoffen wir, das Innenleben des Magen-Darm-Traktes erklären und die wesentliche Rolle, die dem Stuhlgang für unser körperliches und seelisches Wohlbefinden zukommt, aufzeigen zu können. Man denke nur einmal an das ausgelassene Hochgefühl, das uns überkommt, wenn wir einen perfekten Haufen abgelegt haben. Obwohl dieser Zustand nicht ganz so einfach zu erreichen ist – eine solche Kackophorie vermittelt uns ein Gefühl der Ekstase, ja einer Unbesiegbarkeit, eine Empfindung, die manche mit einem perfekten Rausch verglichen haben. Athleten haben es gelernt, sich diese Kraft nutzbar zu machen, und ziehen sich vor dem Wettkampf häufig erst noch auf eine Sitzung zurück, die ihnen eine ungefährliche und legale Möglichkeit bietet, ihre Leistung bei ihrem anstehenden Auftritt zu steigern.

Wie alles andere im Leben, ist auch das Scheißen nicht immer ein Zuckerschlecken. Sicherlich hat jeder von uns schon einmal das qualvolle Gefühl eines unvollendeten Versuchs der Erleichterung verspürt, das uns überkommt, wenn uns ein harter, kieselsteinartiger Stuhlgang oder ein nicht enden wollender, sturzflutartiger Durchfall zu schaffen macht.

Im Bemühen, dem Leser oder der Leserin zu helfen, das Innenleben seines oder ihres Verdauungstrakts zu verstehen, wird dieses Buch die vielen bis heute ungelösten Geheimnisse des menschlichen Stuhlgangs entschlüsseln …

Warum scheinen die Klokabinen auf der Arbeit nach dem Mittagsmahl ständig besetzt zu sein?

Was führt dazu, dass überhaupt etwas in Bewegung gerät?

Ist es normal, das Klo dreimal täglich aufzusuchen?

Was hat Kacke mit Zahnbürsten zu tun?

Kann normaler Schiss wirklich auch grün sein?

Und was hat es eigentlich mit dem Mais auf sich?

Dieses Buch will zwar in erster Linie die Scheiße aus ihrer unwürdigen Situation in der Kloake der Menschheit befreien, doch soll es auch all jene Menschen erlösen, die es bis heute nicht über sich bringen konnten, ihre Vorliebe mit anderen zu teilen. Abgesehen davon hoffen wir, dass unsere Abhandlung über Kacke wie jedes gute Buch neue Welten erschließt und frische Perspektiven zu eröffnen vermag. Schnappen Sie sich also eine Sitzgelegenheit (oder suchen Sie sich ein stilles Örtchen) und machen Sie sich bereit für die alles verändernden Antworten des legendären Klorakels.

DÉJÀ-VU-KACKE

Synonyme: Veggie Burger, Essensreste, Maisschlange, schmuddeliger Nachschlag

»Hab ich das zuvor nicht schon mal gesehen?« Déjà-vu-Kacke, in der Regel mit Getreide untermischt, ist wohl die bekannteste und verwirrendste Scheiße. Ein Déjà-vu-Kackhaufen ist ein Stuhlgang, der auffallend vertraut erscheinende Anteile eines vor Kurzem verspeisten Essens umfasst. Eine solche Scheiße kann eine bunte Mischung an Farben aufweisen und enthält häufig Gemüsestückchen und andere Teile, die aussehen, als gehörten sie eigentlich nicht zu dem Haufen, in dem sie vergraben sind. Haben Sie so etwas fabriziert, werden Sie sich sicher fragen, ob Sie alles gut genug durchgekaut haben oder ob Ihr Körper die Nährstoffe des Essens, das Sie vor Kurzem verschlungen haben, überhaupt verarbeiten konnte. Sicher werden Sie sich auch wundern, wieso Ihr Körper dicke Fleischbrocken und Nudelberge verdauen kann, aber offenbar Probleme mit einem harmlosen Maiskorn hat.

Dr. Stuhlgang meint:

Diese »ganz natürliche« Erfahrung ist meistens dem Verzehr einer Mahlzeit geschuldet, die hohe Anteile an unlöslichen Fasern enthält. Während lösliche Ballaststoffe, die in Nahrungsmitteln wie Bohnen, Nüssen und Karotten enthalten sind, sobald sie mit Magensekreten vermischt wurden, eine gelartige Substanz bilden, durchlaufen unauflösliche Fasern, wie sie in Haferkleie (und ja, auch in Maiskolben) enthalten sind, den Magen-Darm-Trakt weitgehend unverändert. Menschen fehlen die notwendigen Enzyme, um bestimmte Komponenten von Pflanzenzellwänden verdauen zu können. Das Vorhandensein dieser unverdaulichen Rückstände in Ihren Fäkalien ist der Grund für den Eindruck einer Déjà-vu-Kacke. Der Verzehr von Nahrungsmitteln mit hohem Anteil an Ballaststoffen, wie Getreide und Sellerie, kann den Stuhl weich und auf diese Weise den Abgang des verdauten Essens zu einem Genuss machen, der dem beim Einverleiben in nichts nachsteht.

ILLEGALE KACKE

1973 wurde ein junger Mann mit Symptomen einer Darmverstopfung in ein Krankenhaus in Toronto eingewiesen. Eine erste Röntgenuntersuchung des Unterleibs führte zu einer überraschenden Diagnose: Darmverschluss durch Dutzende von mit Haschisch gefüllten Kondomen. Dieser Fall machte das medizinische Establishment mit der internationalen Praxis der »Bodypacks« bekannt. Indem sie Leute einsetzen, die manchmal bis zu einem Dutzend mit Kokain oder mit Heroin gefüllte Latexballons verschlucken, nutzen Drogenhändler den Darmtrakt dazu, illegale Substanzen durch Grenzkontrollen zu schmuggeln.

»Bodypacker« scheinen ihren eigenen Lehrgang in Magen-Darm-Physiologie absolviert und gelernt zu haben, ihren Verdauungstrakt entsprechend ihren Bedürfnissen zu manipulieren. Diese Kriminellen nutzen ihr Wissen um den gastrokolischen Reflex, eine physiologische Situation, bei der das Vorhandensein von Nahrung im Magen eine prompte Aufwallung von Darmkontraktionen auslöst, und schaffen es auf diese Weise oft tagelang, ohne Essen auszukommen und so eine vorzeitige Ausscheidung ihrer wertvollen Schmuggelware zu verhindern. Um den Magen-Darm-Trakt darüber hinaus ruhigzustellen, nehmen die Schmuggler Medikamente wie Loperamid (Imodium) ein, die normalerweise Patienten verschrieben werden, die an schwerem Durchfall leiden.

Ein Darmverschluss kommt bei diesen Aktionen zwar gelegentlich vor, die gefürchtetste Komplikation jedoch ist das Reißen der Latexballons. Dadurch werden im Magen-Darm-Trakt tödliche Dosen von Kokain oder Heroin freigesetzt. Eine solche katastrophale Komplikation hat häufig schon zu Schocks oder, in schweren Fällen, zum Tod geführt. Wenn Schmuggler erwischt werden, können diese Päckchen leicht mit einer Röntgenaufnahme des Unterleibs entdeckt werden. Um die natürliche Ausscheidung dieser illegalen Waren zu befördern, werden die Betroffenen (unter strenger Toilettenüberwachung) mit Abführmitteln »behandelt«.

Köttel

Die pro Tag ausgeschiedene Menge an Stuhl variiert von Land zu Land. Südasiaten zum Beispiel kacken fast dreimal so viel wie ihre britischen Pendants. Dieser Unterschied ist vor allem auf den höheren Anteil an Ballaststoffen in einem durchschnittlichen indischen Essen zurückzuführen.