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„Stelle dich deiner Angst.
Wenn du durch sie hindurch gehst, entsteht Freiheit
- alles ist möglich!“

Ina Kern

A N G S T
macht
F R E I

Wie deine Angst dich heilen kann

© tao.de in J. Kamphausen Mediengruppe
GmbH, Bielefeld
1. Auflage 2016
Autor: Kern, Ina
Umschlaggestaltung, Illustration: tao.de
Lektorat, Korrektorat: Kern, Ina

Verlag: tao.de in J. Kamphausen Mediengruppe
GmbH, Bielefeld,
www.tao.de, eMail: info@tao.de

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

ISBN Hardcover: 978-3-96051-316-2
ISBN Paperback: 978-3-96051-315-5
ISBN e-Book: 978-3-96051-317-9

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und sonstige Veröffentlichungen.

Inhaltsverzeichnis

Einleitende Worte

Angst ist Beschränkung

Der körperliche Aspekt der Angst

Die Entstehung von Angst

Angst ist ein Denkfehler

Die Macht(losigkeit) des Geistes

Erweiterung deines Lebensraumes

Angst als Leitfaden

Durch Angst zur Selbsterkenntnis

Das Schattenreich der Zwänge

Die Gesichter der Angst

Angst vor dem Fliegen

Angst vor dem Autofahren

Angst vor Tieren

Prüfungsangst

Klaustrophobie

Agoraphobie

Sozialphobie

Zwänge

Nicht-Handlung im Angstmoment

Freisein von Angst

Klares Ziel setzen

Angst-Buch

Wolkenbild

Weisheits-Meditation

Personifizieren der Angst

Annahme

Erwachen

Perspektivenwechsel

Danksagung

Einleitende Worte

Die Angst wohnt dem Menschen inne. Aus spiritueller Betrachtung heraus ist sie die Folge der Trennung von (einem grenzenlosen) Gott: Weil du dich von Gott getrennt hast, spielst du dich selbst als Gott auf und merkst dann, wenn du an deine Grenze kommst, dass du (dein Ego) doch nicht Gott bist, eben weil es diese Grenze gibt. Diese Grenze ist gleichbedeutend mit deiner Angst; sie ist quasi deren Synonym. Und zwar ganz unerheblich, ob du dich mit Gott (oder einem anderen „übergeordneten, universellen Prinzip“) im Leben siehst oder ohne ihn – die Grenze ist da!

Wenn du die neurologischen, biologischen, evolutionären und psychologischen Aspekte und vor allem die zigfachen Einzelbezeichnungen und Diagnosen der Angst außer Acht lässt, erkennst du die wahre Ursache deiner Angst. Erst durch ein „nacktes“ Sehen ihrer tatsächlichen Entstehung, hast du die Möglichkeit, mit deiner Angst konstruktiv umzugehen, um sie so im besten Falle aufzulösen oder zumindest so abzuschwächen, dass deine Lebensqualität wieder ein erfreuliches Maß erreicht.

Mein kleines Buch will dir einen Weg in die Freiheit weisen und spricht dich ganz direkt an, weil DU es bist, der Angst hat und kein virtueller Mensch da draußen in der Welt. Es ist DEINE Entscheidung für ein Leben ohne Angst oder zumindest für ein „gesundes“ Leben innerhalb deiner Möglichkeiten.

Angst hat viele Gesichter und ist weit mehr als eine Diagnose und gleichfalls weniger. Angst gehört zum Menschen und hat ihren Sinn – und ich meine nicht den Sinn, den die Psychologie und deren Therapie dir erklärt, nämlich als Fluchtoder Kampfhilfe und sie damit auf den animalischen Reflex reduziert. Nein, die Angst ist in gewisser Weise unbezahlbar! Warum, wirst du wissen, wenn du das Buch zu Ende gelesen hast. Es ist möglich, dass durch das Lesen eine gewisse „Umprogrammierung“ in deinem „kognitiven Speicher“ stattfindet und du etwas Erleichterung verspüren kannst. Voraussetzung ist, dass du dich dem was hier beschrieben wird, öffnest, denn wenn du es annimmst, kann Heilung geschehen.

Du wirst hier mehrfach den Hinweis auf das Ego finden, weshalb ich zum besseren Verständnis vorab erklären möchte: Das Ego ist das, was du glaubst zu sein, sein zu müssen oder werden zu wollen. Es ist die Kopfstimme, die dich antreibt, die dir Angst macht und dich begrenzt. Alles andere, das, was das Ego nicht ist, ist das, was du wirklich bist!

Angst ist Beschränkung

In jedem Nachschlagewerk wirst du ausführliche Beschreibungen über die Angst finden, weshalb es hier nicht notwendig ist, explizit auf eine Definition einzugehen. Interessanter ist der Wortstamm der Angst, der auf dem indogermanischen „anghu“ basiert, was „beengend“ bedeutet und verwandt ist mit dem lateinischen „angustus“, was ebenfalls die Bedeutung für „Enge, Beengung“ hat (Wikipedia). Interessant deshalb, weil du hieraus erkennen kannst, wie intensiv Körper und Geist verbunden sind, denn das Gefühl von Angst zeigt sich in seiner körperlichen Entsprechung deutlich als Symptome der Beengung. Sicher kennst du den Klos im Hals der das Atmen eng macht oder den Druck auf der Brust der die Atmung kurz und flach macht und das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Und hier, im körperlichen Ausdruck findest du ganz deutlich das was die Angst mit dir macht: Sie engt dich ein auf allen Ebenen deines Daseins!

Angst entsteht in deinem Kopf, also im Geist, im Denken. Der Angstgedanke schränkt deinen Körper ein und damit deinen gesamten Handlungsspielraum. Wenn du als Mensch von Angst beherrscht wirst, lebst du in einem sehr begrenzten Radius. Einerseits gedanklich, weil der Geist nur „beschränkte“ Gedanken zulässt, woraus ein sehr beschränktes Leben (im wahrsten Sinne des Wortes) entsteht, das lediglich gewohnte, konditionierte, der Angst gefällige Ansichten kennt, was einem Gefängnis gleicht oder in ganz ausgeprägten Fällen, dem Stillstand und dem Tod. Deine Angst verstärkt sich dann, wenn du auf Menschen triffst, die außerhalb deiner beschränkten Wahrnehmung leben, denn sie machen dir (Angstmensch) durch die Demonstration ihrer gelebten „Freiheit“ Angst. Denn der Angstmensch empfindet Menschen, die in „Freiheit von Angst“ leben, als bedrohliche Alien; diese könnten ja den geschützten, bewachten Rahmen durch neue, frische Ansichten sprengen, was zu großer Verunsicherung führen würde.

Das Angst-Spektrum ist breit. Es beginnt bei kleineren Unsicherheiten, die sich manchmal als Scheu oder Schüchternheit ausdrücken und geht dann über in Beklommenheit, also diffuse, komische, beengende Gefühle, die sich dann zu Zwängen weiterentwickeln oder in Phobien ausarten können. Die Grenze der „Krankhaftigkeit“ der Angst ist nach oben offen und zeigt sich in akuten Fällen als Panikattacke, Schockstarre oder Lähmung und in den schlimmeren Fällen kommt Paranoia oder grundsätzliche Lebensangst hinzu.

Der körperliche Aspekt der Angst

Obwohl Angst auf der geistigen Ebene ihre Ursache und Entstehung hat, ist es wichtig zu wissen, was genau bei Angst und Panik körperlich geschieht. Du weißt sicherlich bereits, dass der Körper auf das „Signal“ Angst reagiert, wenn Gefahr besteht, egal ob real oder nur irreal so wahrgenommen. Um dich auf Kampf oder Flucht ausrichten zu können, mobilisiert der Sympathikus deines Körpers alle Mechanismen. Er fährt die Bereitschaft hoch, was sich wie folgt auswirkt: Durch die Ausschüttung von verschiedenen Botenstoffen wie u.a. Adrenalin steigen Herzfrequenz und Blutdruck, die Atmung wird flacher und schneller, der Muskeltonus erhöht sich usw. All dies ist ein gesunder Ablauf, der dir im Falle von tatsächlicher Gefahr das Leben rettet.

Geschieht im Angstmoment tatsächlich etwas, wirst du bedroht und musst aktiv werden oder reagieren, dann nimmst du all diese Mechanismen des Körpers nicht wahr, eben weil du mit Kampf oder Flucht beschäftigt bist. Die Blasen-, Magenund Darmaktivität ist für diesen Moment der höchsten Anspannung und Aktivität lahmgelegt, was ebenfalls eine natürliche überlebensnotwendige Einrichtung ist. Bei Tieren kannst du diesen Mechanismus deutlich beobachten. Zum Beispiel ist es für den Hund unmöglich sein Geschäft zu erledigen, wenn an Silvester die Böllerei losgeht, weil er sich im permanenten Fluchtreflex befindet. Wenn Tiere in freier Wildbahn gejagt werden, ist jedes körperliche Bedürfnis für die Dauer der Bedrohung wie ausgelöscht.