PETER KRAUS

Mein selbst verfasster Lebenslauf

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Peter Kraus – Forever Young!

18.03.1939

An diesem Tag wurde ich in München geboren – ohne zu mogeln, denn wenn man schon als Kind berühmt war, geht das leider nicht.

Vater: Fred Kraus, Sänger, Schauspieler, Produzent, Regisseur

Mutter: Finny Kraus, Hausfrau und beste Mutter

Geburtsname: Peter Siegfried Krausnecker

Künstlername Peter Kraus. Bei den vielen Autogrammen, die ich geschrieben habe, hätte mich das Siegfried und das -necker zwei Jahre meines Lebens gekostet.

Erste bis dritte Volksschulklasse in Salzburg. Vierte Klasse in Wien, auch erste und zweite Klasse Realgymnasium, dann bis zur mittleren Reife wieder in München. Nur ein einziges Mal sitzen geblieben! Grund: Wechsel von Österreich nach Deutschland, total anderes Schulsystem! Und mangelnder Fleiß.

1953

Dreharbeiten zu „Das Fliegende Klassenzimmer“.

Hobbys bis dahin: Modellflugzeuge und Schiffe bauen, Autos zeichnen, Malen, Eislaufen – und von Mädchen träumen.

Hobbys ab 1953: Mädchen, Rennrad fahren, Angeben, Gitarre spielen, Singen und Steppen. Musik- und Filmidole: Sammy Davis jr., Ella Fitzgerald, Frank Sinatra, Les Paul und Mary Ford, Fred Astaire, Gene Kelly, Donald O’Connor …

1955

Bill Haley’s „Rock around the clock“ begeistert mich total. Mein Vater schenkt mir ein Grundig Tonbandgerät. Freunde im amerikanischen Radiosender AFN überspielen mir alle Rock-’n’-Roll-Aufnahmen und ich übe Tag und Nacht.

Ich habe durch Mitarbeit bei Jugendfunksendungen im Bayerischen Rundfunk 1 200,– DM gespart, mache mit Sondergenehmigung „Für berufsnotwendige Fahrten“ meinen Führerschein und kaufe mir für 2 000,– DM eine gebrauchte BMW Isetta, im Volksmund genannt „Knutschkugel“ oder „Rennsemmel“. Die fehlenden DM 800,– legt meine Mutter drauf, weil ich ihr androhe, sonst nur ein Motorrad kaufen zu können.

1956

Elvis erobert die amerikanischen Teenager und ich denke mir: Ob diese Jugend-Musikrevolution auch in Deutschland funktionieren könnte?

Mein Vater, meine Freunde meinen Ja, alle anderen Nein. Nach meinem ersten öffentlichen Konzertauftritt im Oktober in München (Die Presse: „Er kam, sang und siegte) meinen auch die anderen Ja! Deutschlands erfolgreichster Musikproduzent Gerhard Mendelson meldet sich bei mir.

1957

Im Januar landen wir mit „Tutti Futti“ unseren ersten Hit. Neue Filme (noch ohne Gesang!) wie „Die Freundin meines Mannes“ und „Der Pauker“ (mit Heinz Rühmann) sind sehr erfolgreich. Ich toure mit Max Greger und einigen Kollegen mit Bunten Abenden durch Deutschland. Hallen gehen zu Bruch. Mädchen liegen unangemeldet in meinem Bett. Freddy Quinn hasst mich. Ich weiß bis heute nicht, warum. Glaube, er auch nicht!

Große Liebe: Die grünäugige, rassige Vera Tschechowa. – Gerhard Mendelson wird mein väterlicher Freund. Wir stellen fest: weibliche Fans hören lieber Schmusesongs als „harten Rock ’n’ Roll“.

1958

Wir verkaufen mit dem Schmusesong „Wenn Teenager träumen“ zum ersten Mal weit über eine halbe Million Singles. Aus der kleinen Cornelia ist eine erfolgreiche und hübsche Conny geworden. Wir werden ein Paar – ein Filmtraumpaar. „Wenn die Conny mit dem Peter“ wird der Filmerfolg des Jahres. BRAVO ist die Jugendzeitschrift Nr. 1. Man munkelt, ich sei der heimliche Herausgeber, weil ich in jeder Ausgabe vorkomme und der erste männliche Starschnitt nach Brigitte Bardot bin. Stimmt aber nicht, leider. Mendelson will ein Männer-Duo wie die Everly Brothers mit mir machen. Ich schlage meinen Freund Udo Jürgens als Partner vor. Mendelson lehnt ihn aber ab – „er hat eine zu lange Nase“. (Naja, Udo hat dann trotz langer Nase und ohne mich Karriere gemacht.) Mit Jörg Maria Berg landen die James Brothers mehrere Hits.

1959

„Sugar Baby“ bekommt den GOLDENEN LÖWEN von Radio Luxemburg. Man schreit Schiebung, weil Mendelson schon vorab Siegerplakate drucken ließ und diese eine Minute nach der Verleihung überall aufhängen lässt. „Alle lieben Peter“ mit Christine Kaufmann wird gedreht. Ihr Vater unter vier Augen zu mir: „Ich warne sie, Christinchen ist noch keine sechzehn, wir haben sie für den Film „Rosenresli“ älter gemacht, sonst hätte sie keine Arbeitserlaubniss bekommen …“ – Was man ihr raufmogelte, hat sie später bestimmt wieder abgezogen! „Mit Siebzehn“, „Kitty Kat“ und „So wie ein Tiger“ werden Riesenhits. Mit Hans Albers drehe ich seinen letzten Film „Kein Engel ist so rein“. Darauf bin ich sehr stolz. Der reine Engel ist übrigens Sabine Sinjen, die noch immer einen Schock aus dem Jahr 1957 hat, weil ich ihr angeblich in dem Film „Die Frühreifen“ statt eines Filmkusses einen richtigen Kuss gegeben habe. Man kann doch mal etwas verwechseln!

Wir wollen das Ausland erobern. Produzieren in Amerika, Frankreich und Italien, und ich stelle fest, es gibt nur ein Land, in dem Ausländer schon wie Stars behandelt werden, nur weil sie Ausländer sind: Deutschland. Dafür, dass ich zu Hause Nummer Eins bin, bekomme ich im Ausland nur die Chance etwas zu zeigen, mehr nicht.

1960

Ich drehe mit meiner Lieblingspartnerin „Conny und Peter machen Musik“. Wieder ein Riesenerfolg. Unser Pech: Conny und ich sind bei verschiedenen Plattenfirmen unter Vertrag. Wir hätten alle zwei Jahre einen Knaller drehen können, wenn sich Electrola und Polydor nicht gestritten hätten, wer von uns beiden einen Ton mehr singen darf. Schade.

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Peter Kraus und Conny Francis.

Als Belohnung für meine enormen Plattenverkäufe darf ich bei Polydor eine Jazz-EP mit Big Band machen. Bekomme gute Kritiken in London und die BBC-Showserie „Tempo Sixty“. Bei uns geht die EP unter.

Große Liebe: Vivi Bach aus Dänemark!

1961

Gerhard Mendelson besteht darauf einen Walzer zu produzieren. Ich bin entsetzt. Ein Rock ’n’ Roller und Walzer! „Schwarze Rose Rosemarie“ wird die meistverkaufte Single meines Lebens: Wir begeistern uns immer mehr für Entertainment und Fernsehen. Produzieren drei Folgen meiner ersten Personality-TV-Show „Herzlichst Ihr Peter Kraus“ in eigener Regie.

Gäste: Connie Francis (die Presse verlobt uns), Sascha Distel, Helen Shapiro und die erste LP: „Peter Kraus singt Evergreens“.

1962

Zusammen mit Lill Babs aus Schweden drehe ich den Kinofilm „Das haben die Mädchen gern“ und ich finde heraus, was sie gerne hat. Große Liebe!

Das erste Casting meines Lebens – bei Walt Disney. Er und ich ganz alleine. Es geht um die Rolle des Bruders von Johann Strauß in der Verfilmung seines Lebens. Ich gestehe ihm, dass ich nicht nur Schauspieler, sondern auch Rock ’n’ Roller bin und denke, damit ist alles aus. Falsch! Gerade das begeistert ihn. Ich drehe mit Senta Berger die Johann Strauss-Story. Die österreichische Presse schimpft … Wieder gelingt uns ein großer Hit: „Sweety“. Dann schlagen vier Pilzköpfe aus England zu und geben den Mädels weltweit, was ein Mann alleine gar nicht kann. Der Untergang der alleine kämpfenden Teenager-Sänger bahnt sich an. Die Gruppen vermitteln ein völlig neues Gefühl.

1963/64

Wir produzieren viele gute Songs und weitere Folgen von „Herzlichst Ihr Peter Kraus“. Mein Herz gehört nun total dem Entertainment. Es entstehen die LP’s „Bossa Nova“ und „Bella Italia“. Und meine erste Live-LP „Teenager-Party 64“. Der Erfolg bekommt eine Delle, auch beim Film. Mein Manager Mendelson verlegt sich immer mehr auf Fernsehproduktionen.

1965

DDR-Tournee mit Lill Babs.

Bei POLYDOR erscheint meine letzte Schallplatte. Ein Boss verabschiedet mich mit den Worten: „Hast doch jetzt wirklich genug Geld verdient, mein Junge!“ Mein Vater, ein großer Operettenfachmann, dreht mit mir „Das Studium der Weiber ist schwer“, eine tolle Musik- und Tanzshow.

1966

Die wilde Zeit ist vorbei. Ich besinne mich darauf, dass ich Schauspieler bin, unterschreibe einen Vertrag an den Kammerspielen in Wien und spiele Theater. Rückzug. Pause. Ruhe nach dem Sturm. Keine Groupies mehr am Bühnenausgang – aber ich lerne Ingrid kennen, meine zukünftige Frau. Charmante Wienerin, bildschönes Fotomodell, Botschafterin der Mode. Sie wurde gerade geschieden, hat eine zweijährige Tochter Gabriele, die ich später adoptiere.

Ich bewundere Bob Dylan, schreibe kritische Texte auf deutsch, die aber kein Mensch von Sunny Boy Peter hören will, was ich heute verstehen kann.

1967

Ich spiele in großen TV-Musical-Produktionen wie „Die Pickwicker“, „Wenn die kleinen Veilchen blühen“, „Ein Walzertraum“. Rock ’n’ Roll ade?! Auf dem Markt ja, nicht in meinem Herzen. Ich nehme zwar mit namhaften Produzenten laufend Platten auf, aber es ist nicht meine Musik – und das spürt das Publikum.

1969

Mein Vater und ich produzieren das Theatermusical „Bel Ami“ in Düsseldorf mit mir in der Titelrolle. Der italienische Spielfilm „Lovemaker“ wird in München gedreht. Ich spiele einen Studenten aus einer schlagenden Verbindung. Mit meinem Vater zusammen produziere ich mit Heidi Brühl und mir die Operette „Der Walzertraum“.

Mit Ingrid fahre ich in die Türkei, weihe sie in mein langjähriges Hobby Tauchen ein. Sie ist begeistert. Ich produziere für das TV-Festival „Die Goldene Rose von Montreux“ die Show „John Icks der singende Astronaut“. Ich schreibe, spiele und führe Regie. Gewinne nicht, sonst wüssten Sie es! Alfred Biolek, damals noch ZDF-Redakteur, schlägt mir vor, etwas ganz Anderes zu machen, ohne Singen. Wir planen die erste Comedy Show. Ingrid und ich heiraten heimlich im Tessin. Als es herauskommt, forscht BILD wie wild nach Nacktfotos von ihr – es gibt keine.

1970

Der Start der Comedyserie „Bäng Bäng“ mit sechs Folgen wird ein großer Erfolg. Ein Comeback beim ZDF als Producer und Darsteller bahnt sich an. Ich bin zufrieden. Ingrid und ich machen eine abenteuerliche Bootsfahrt in einem offenen 6 Meter-Sportboot von Genua bis Elba und zurück.

1971

„Bäng Bäng“ läuft erfolgreich weiter und ist damit ein Vorläufer von „Klimbim“ oder „Samstag Nacht“. Weiteres TV-Musical: „No No Nanette“.

1972

Ich spiele in weiteren TV-Operetten wie „Komm Zigan“ und „Paganini“ Hauptrollen. Wird aus dem Rocker ein Operettenstar? Ich hoffe nicht.

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Peter Kraus und Christiane Rücker.

1973

Unser Sohn Michael wird geboren. Ich habe leider Probe im Studio, verkünde die freudige Botschaft und Roberto Blanco schreit „Ist er schwarz?“ Da ich mir immer einen Sohn gewünscht hatte, nenne ich ihn stolz MICKY-MANN. Wir leben bei Salzburg in einem Landhaus, zurückgezogen, glücklich, ganz Familie. Ich stelle fest, von allem Anderen hatte ich genug. Obwohl ich nicht schwindelfrei bin, trainiere ich wochenlang in 16 Meter Höhe auf einer schwingenden Laterne die berühmte Artistennummer Fatini für „Stars in der Manege“ ein. Der Auftritt wird ein Höhepunkt im Programm und in meinem Leben. Ich produziere jetzt mit Ralph Siegel. Wir sind sogar in Dieter Thomas Hecks ZDF-Hitparade vertreten. Macht Spaß, aber Operette und Schlager sind doch nicht so ganz meine Welt. Wann hat der Rock ’n ’Roll ein Comeback? Ich produziere für das ZDF weiterhin „Bäng Bäng“ und eine neue Show: „8 x 1 in Noten“ (Die Lieblingsshow meines Lebens).

1974

Start einer weiteren Show Serie für das ZDF: „Hallo Peter“. Nostalgie ist im Kommen. Ich lade Cornelia Froboess ein. Ein Super Erfolg.

1975

Meine Shows laufen weiter … Ich habe schöne Aufgaben, Zeit für meine Familie, meine Hobbys. Aus mir wird ein begeisterter Windsurfer. Die Schallplatten, die ich laufend produziere werden zwar keine Riesenhits, aber ich brauche mich dafür auch nicht zu genieren. Ich vermisse nichts.

1976

Das ZDF bietet mir eine weitere Chance. Eine Live aufgezeichnete One-Man-Show: Ein Mann und seine Show. Während der Proben stirbt meine Mutter. Ich bin verzweifelt, ich wollte ihr noch so viel bieten. Auf dem Weg zum Liveauftritt renne ich mit dem Kopf in ein Mauereck, mache die ganze Show benommen und mit einer Beule auf der Stirn. Mein englischer Choreograf bricht sich bei einer gemeinsamen Tanznummer das Bein.

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Peter Kraus in der ZDF-TV-Serie „Hallo Peter!“ mit Cornelia Froboess.

1977

Ich schließe einen Vertrag mit Verpoorten Eierlikör für TV-Werbung ab. Kein künstlerischer Höhepunkt meiner Karriere – aber ein finanzieller. Drehe als Regisseur mit den Kessler Zwillingen und Klaus Wildbolz für die ARD: „Der mit der – die mit dem!“

1978

Ein alter Jaguar XK 120 Roadster von 1951 wird gekauft, zerlegt und wieder zusammengebaut. Meine Oldtimer-Leidenschaft nimmt ihren Anfang.

1979

„Hallo Peter“ auf den Bahamas wird gedreht. Auf Enduro-Motorrädern fahre ich mit einem Stuntman von Marokko aus in die Wüste. Abenteuer pur.

1980

„Hallo Peter“ in Kanada wird gedreht. Danach fahre ich mit meiner Familie im Wohnmobil durch die USA. Wir durchqueren das Death Valley von Süd nach Nord. Ich bestehe darauf ohne Air-Condition zu fahren. Ein Albtraum. Jetzt verstehe ich endlich die Dramatik der alten John Wayne-Westernfilme.

Meine beiden Shows beim ZDF laufen weiterhin erfolgreich. Nostalgie wird immer populärer. Ich nehme eine neue LP auf: „Im Jahre Tutti Frutti“.

1982

Nur noch zwei Folgen von „Hallo Peter“ laufen. Das ZDF sagt: „Aus für Kraus!“ Ich bin sauer. Heute bin ich dafür dankbar. Denn ich beginne wieder zu tingeln. Zelte, Bälle, Fasching, immer mit neuen Bands. Dabei lerne ich unheimlich viel. Und stelle fest, dass die Vollplayback-Produktionen des Fernsehens zwar die Perfektion förderten, aber die Improvisation vernachlässigen ließen. Dem Publikum in die Augen schauen, nicht via Kamera, sondern direkt und wieder live zu singen, begeistert mich.

1983

Mein Vater eröffnet mehrere Videotheken MR. VIDEO. Er zwingt mich dadurch, noch mehr zu tingeln, um die hohen Verluste wieder einzuspielen! Was soll’s, mir macht es ja Spaß! Wir produzieren für die ARD zwei Folgen „Wir Vier“, ein ähnliches Konzept wie „8 x 1 in Noten“ – aber leider nicht so erfolgreich.

1984

Der Filmkritiker Christopher Blumenberg meldet sich: „Wer in seiner Jugend schon ein guter Schauspieler war, kann das doch nicht verlernen, nur weil er zu singen beginnt“ und engagiert mich für seinen ersten Spielfilm „Tote Augen“ mit Barbara Rudnik. ORF und ARD besetzen mich in allen möglichen Shows, die mir auch Spaß machen. Ich denke, ich muss mir nichts mehr beweisen, lebe glücklich mit meiner Familie und genieße das Leben.

1985

Ich lerne in Wien den Kabarett-Autor Fritz Schindlecker kennen. Wir schreiben ein witziges Programm rund um meine 50er-Jahre-Hits. Niemand glaubt an dieses Vorhaben. Ich produziere es selbst und es wird der Ensuite-Erfolg im Wiener Metropoltheater: „Als Teenager träumten“. Wir sind immer ausverkauft. Der ORF zeichnet auf.

Herbert Fechter will mich managen. Ich sage zu. Eine positive Entscheidung. Das Schwierigste in einem Künstlerleben ist es, den richtigen Manager zu finden, mit dem man harmoniert und dem man vertrauen kann.

1986

Wir spielen weiter im Metropol in Wien und gehen auf Tournee. Es werden einige hundert Vorstellungen.

1987

Wir schreiben eine weitere 50er-Jahre-Show: „Vorwärts in die Fifties“.

Wieder ein Riesenerfolg in Wien mit ORF Aufzeichnung. Mit meinem musikalischen Leiter Arthur Lauber produziere ich eine neue LP: „Peter Kraus 87“. Wir haben Spaß ohne Ende. Liegen zwar nicht im Trend. Aber immer mehr stelle ich fest, dass es eine künstlerische Erfüllung nur geben kann, wenn man sich selbst treu bleibt und nicht jeder kurzfristigen Modeentwicklung nachrennt.

1988

Ich möchte meinen „Stars in der Manege“-Auftritt toppen und trainiere eine gefährliche Nummer GerokuDas Geheimnis der rollenden Kugel. – ich stürze beim Training ab. Mache aber keine BILD-Story daraus. Dr. Müller-Wohlfahrt behandelt mich täglich, vier Wochen lang und rettet mein Knie.

1989

Bei meiner ehemaligen Schallplattenfirma POLYDOR bringe ich die LP: „Cadillac Night“ heraus

1990

Große Erfolge als Schauspieler in der Serie „Eine glückliche Familie“ mit Maria Schell. Ich spiele einen fiesen Typen. Obwohl mich die Produzenten dafür loben, bekomme ich nie mehr eine ähnliche Rolle angeboten. Bin wohl zum Sunny Boy verurteilt! Fritz Schindlecker und ich schreiben mein erstes Buch: „Wop-baba-luba – Mein verrocktes Leben“.

1991

RTL bietet mir die Serie „Peter’s Musikrevue“ an. Wieder habe ich einen Traum, der sich nur bedingt verwirklichen lässt. Ich möchte Kollegen einladen und mit ihnen live Songs interpretieren, die man von uns nicht kennt. Meine alten Freunde wie Bill Ramsey, Wencke Mhyre oder Caterina Valente sind dabei. Der Nachwuchs, die Jungen passen.

1992

„Peter’s Musikrevue“ läuft – auf 90 Minuten verlängert – erfolgreich weiter. Aus den beiden Wiener Produktionen „Als Teenager träumten“ und „Vorwärts in die Fifties“ erarbeiten wir ein Tourneeprogramm. Nach langer Zeit bin ich wieder in Deutschland auf Tournee. Ingrid und ich gönnen uns danach eine Weltreise.

1993

Ich drehe mit Uschi Glas in Österreich. Mein Vater stirbt ganz überraschend mit 80 Jahren. Ich habe ihm viel zu verdanken.

Karl Spiehs, einer der letzten großen Produzenten alter Schule, bietet mir eine Filmregie an. Oder die Hauptrolle zu spielen. Ich kann mich nicht entscheiden. Wir erarbeiten ein Drehbuch.

1994

Wir drehen in Thailand „Liebling, ich bin auf Geschäftsreise“ mit Gila von Weitershausen. Ich mache den Fehler, die Hauptrolle zu spielen und gleichzeitig Regie zu führen. Anschließend drehe ich als Regisseur die Serie „Drei zum Verlieben“ bei Karl Spiehs für RTL.

1995

Ein befreundeter Maler, Günther Sander, überredet mich, mehr zu malen und mit ihm eine Ausstellung zu machen. Ich willige ein, male fleißig und mache sogar noch meine erste Ausstellung in St. Moritz.

1996

Ich gehe mit der Band von Tato Gomez und dem Programm „Welt-Rock-’n’-Roll“ auf Tournee (15 Konzerte).

1997/98/99

Wir setzen die Tournee fort (48 Konzerte), ich moderiere beim MDR die Sendung „Langer Samstag“. Eine neue Herausforderung.

Mit Tato gehe ich wieder auf Tournee und schreibe Songs für unser neues CD-Projekt. Zum ersten Mal texte ich alles selbst. Mit Fritz Wepper drehe ich eine Geburtstags-Show auf Ibiza.

Unter der Motto „Ich mache weiter“ feiern wir meinen 60sten Geburtstag mit neuer CD, TV-Show bei der ARD, zu Gast bei „Wetten, dass …“! und einer ausgiebigen Tournee mit Konzerten. Ich bin schwer beschäftigt.

2000

Eine schwere Zeit beginnt. Unsere Tochter Gabi hat Krebs, wird operiert. Wir sind viel bei ihr in Wien. Ich mache eine Tournee mit 24 Konzerten. Mein Sohn Mike steigt mit ein.

2001

Wieder Tournee mit 37 Konzerten. Der Krebs hat gesiegt. Unsere Tochter stirbt im Oktober nach einem entsetzlichen Kampf. Ich muss mich beschäftigen. Demontiere meinen Jaguar SS 100 Baujahr 1936 gänzlich und beginne ihn zu restaurieren.

2002

Start der neuen CD „Zeitlos“. Dazu eine 40 Konzerte-Tournee mit neuer Band unter Leitung von Guido Jöris.

2003

Mit Guido Jöris und meiner Band spiele ich mein erstes Album mit Weihnachtsliedern ein: „Rockin’ Santa Kraus“. Dazu wie immer eine Tournee mit 28 Konzerten. Ich erfülle mein Versprechen: Ich mach weiter!

2004

Ich verlasse mein Management und arbeite wieder mit Dieter Weidenfeld zusammen, mit dem ich schon vor vielen Jahren erfolgreich tätig war. Wir beschließen, dass ich wieder zu meinen Wurzeln zurückkehren soll – dem echten, unverfälschten, handgemachten Rock ’n’ Roll.

In der Gottschalk-Sendung „50 JAHRE ROCK ’N’ ROLL“ singe ich zusammen mit den „Erfindern“ dieser Musik, den COMETS von Bill Haley „Rock Around The Clock“. Eine unglaubliche Begegnung. Später machen wir noch gemeinsam ein Open-Air in Wien vor 15 000 Menschen …

Bei Universal nehme ich eine CD auf „Rock ’n’ Roll Is Back“.

2005

Der Rock ’n’ Roll hat mich wieder – und es scheint den Leuten zu gefallen: Mein Album kommt gut an. Meine Tournee läuft prächtig, wir machen eine DVD von meinem Konzert und ich kann mich vor Anfragen nicht retten. Mit meiner Band und meinen Rock-’n’-Roll-Titeln bin ich pausenlos im Fernsehen und meine große Tournee ist ein Erlebnis. Für mich, für meine Musiker – und ich glaube, auch für das Publikum.

2006

Ein großes Jahr für mich. Ein neues Album, pausenlos Interviews, Fernsehen – und eine große Ehrung: Der Deutsche Musikpreis ECHO für mein Lebenswerk. 50 Jahre sind es jetzt her, seit ich in München zum ersten Mal auf einer Bühne stand und „Tutti Frutti“ sang. Im Herbst starte ich zu einer Jubiläums-Tournee und der Motivations-„Papst“ Erich Lejeune schreibt Gespräche mit mir auf und bringt zum Start meiner Tournee ein Buch mit diesen Interviews heraus: Der Titel dieses Buches trifft genau meine Lebenssituation: „Keine Zeit zum alt werden“.

DISCOGRAFIE

Singles

Die wichtigsten Peter Kraus-Veröffentlichungen (Die zahllosen Zweitauswertungen und Koppelungen sind nicht erfasst).

Die Singles der ersten 6 Jahre

1956

Tutti Frutti/Die Straße der Vergessenen

1957

Susie Rock/Oh wie gut – Schau keinen anderen Mann an/Ten O’clock Rock – Liebelei/Lass mich bitte nie allein – Teddybär/Ich will nicht wissen – Wenn Teenager träumen/Es fing so wunderbar an

1958

Mach dich schön/Hafen Rock – Diana/So wie damals, Baby – I love You Baby/Du sollst mein Schicksal sein – Rosemarie/Hula Baby – Mit Siebzehn/Du gehörst mir – Wenn/Oh, Veronika – Teenager Melody/Ich möcht mit dir träumen – Sugar Baby/Ich denk an dich – Wenn du heut’ ausgehst/Die jungen Jahre

1959

Come On And Swing/Du passt so gut zu mir – Das ist prima/O.K. (Okay Okay) – Nobody Else/Dream Face – Kitty Cat/Havanna Love – James Brothers: Cowboy Billy/Sensationell – Wunderbar wie du/Hey, du bist Okay – James Brothers: Mission Bell/Everybody Else But Me – Tiger/ Ich bin ja so allein/ – James Brothers: Auf Wiedersehn und lass dir’s gut ergehn /Genau wie du – Honey Moon/Schreib mir eine Karte (mit Alice und Ellen Kessler) – Susy sagt es Gaby/Doll Doll Dolly

1960

Mondschein und Liebe/Ein Rendezvous mit dir (mit Alice und Ellen Kessler) – Alle Mädchen wollen küssen/Wenn sie dich allein lässt – James Brothers: Rote Rosen/Ein Haus in Tennessee – Va Bene/Sag mir, was du denkst (mit Cornelia Froboess) – James Brothers: Blue River/ Cherie Cherie – James Brothers: Cowboy Jenny/Rosemarie – Ich kann dir was erzählen/Wundervoll (mit Alice und Ellen Kessler) – James Brothers: Sie hat so wunderschöne Augen/Tiger Lilly – Jedes Mädchen auf Erden/Von Paris bis Hawaii – Hallo Blondy/Happy Baby (mit Alice und Ellen Kessler)

1961

Capri Fischer/Wenn die Elisabeth – Ich hab dich noch genauso lieb/ Mein neuer Hut – Unter der roten Laterne von St. Pauli/Unter einem Regenschirm am Abend – Solo Tu/Blue Melodie – James Brothers: Morgen bist du alle Sorgen los/Wie eine kleine Lady – Noch ein Jahr (Die Susi lebe hoch)/Wenn das nicht so romantisch wär (mit Alice und Ellen Kessler) – Heute und immer, my Love/Farah Von Haifa (Hava Nagilah) – Ich habe alles was ich brauche/Teddy (mit Alice und Ellen Kessler)

1962

Schwarze Rose Rosemarie/Evelyn – James Brothers: Beim Candle Light/ Rosy Oh Rosy – James Brothers: Ich hab mich so an dich gewöhnt/Hanna aus Havanna – Twist Boys: Twist Twist/Schou Schou – Silvermoon/ Ein junges Herz – James Brothers: Komm wieder/Holiday Lady – Das macht die Liebe/Weil es so schön ist mit dir (mit Lill Babs) – Florentinische Näche/Hallo Brigitte – Sweety/Straße der Sehnsucht

Die wichtigsten Langspielplatten

Peter Kraus (Polydor 1959) – Peter Kraus singt Evergreens (Polydor 1961) – Bossa Nova (Polydor 1963) – Bella Italia (Polydor 1963) – Seine großen Erfolge (Polydor 1963) – Das haben die Mädchen gern (Polydor 1963) – Teenager Evergreens /Live Recording (Polydor 1964) – Das Studium der Weiber ist schwer (Ariola 1966) – Ein Kerl wie ich (Columbia 1968) – Bel Ami (Columbia 1968) – Hallo Peter (Jupiter Records 1974) – Ein Mann und seine Show (Electrola 1977) – Connie Francis und Peter Kraus 2 (Polydor/Bear Family 1981)

Die wichtigsten CDs

Hallo Peter (Polydor 1987) – Teenager Evergreens (Polydor 1987) – Cadillac Night (Polydor 1989) – Rock ’n’ Roll Schmuse Party (Sony 1991) – Rock ’n’ Roll Schmuse Party Folge 2 (Sony 1993) – World Rock ’n’ Roll (Polydor 1995) – 40 Jahre live (Polydor 1997) – So kann’s nur einer (Polydor (1997) – Zeitlos (Ganser & Hanke 2002) – Rockin’ Santa Claus (Fechter 2003) – Rock ‚n‘ Roll Is Back (Koch 2004) – I Love Rock ’n’ Roll (Koch 2006)

FILMOGRAFIE 1954 – 2002

1954

Das fliegende Klassenzimmer

Regie: Kurt Hoffmann

Buch: Erich Kästner

Darsteller: Paul Dahlke und Paul Klinger, Heliane Bei, Erich Ponto, Rudolf Vogel, Willy Reichert, Ruth Hausmeister, Arno Ebert, Peter Tost, Knut Mahlke, Michael Verhoeven, Herbert Kroll, Peter Vogel

1957

Die Frühreifen

Regie: Josef von Baky

Darsteller: Heidi Brühl, Christian Doermer, Sabine Sinjen, Christian Wolff, Jochen Brockmann, Paul Esser, Richard Dietl, Häussler, Ilse Fürstenberg, Harald Walter Koch, Harry Wüstenhagen, Jürgen Graf

1957

Die Freundin meines Mannes

Regie: Axel von Ambesser

Darsteller: Hans Söhnker und Hannelore Schroth, Barbara Rütting, Corny Collins

1957

Immer die Radfahrer

Regie: Hans Deppe

Darsteller: Hans-Joachim Kulenkampff, Heinz Erhardt, Wolf Albach Retty, Waltraud Haas, Corny Collins, Christiane Hörbiger, Inge Meysel

1958

Wenn die Conny mit dem Peter

Regie: Fritz Umgelter

Darsteller: Cornelia Froeboess, Loni Heuser, Ernst Stankovski, Peter Vogel, Rex Gildo

1958

Der Pauker

Regie: Axel von Ambesser

Darsteller: Heinz Rühmann, Vera Frydtberg, Gerd Fröbe, Bruni Löbel, Peter Vogel, Michael Verhoeven

1959

Alle lieben Peter

Darsteller: Hannelore Schroth, Christine Kaufmann, Boy Gobert, Helen Vita, Peter Vogel

1959

Melodie und Rhythmus oder Mister Hot & Mister Sweet

Darsteller: Fred Kraus, Veronika Beyer, Karl Lieffen, Rudolf Platte, Margit Saad, Jörg Maria Berg

1959

Kein Engel ist so rein

Regie: Wolfgang Becker

Darsteller: Sabine Sinjen, Hans Albers, Horst Frank, Walter Giller, Fred Kraus, Ludwig Linkmann, Franz-Otto Krüger, Gustav Knuth, Ingrid van Bergen,

1960

Conny und Peter machen Musik

Regie: Werner Jacobs

Darsteller: Conny Froboess, Gustav Knuth, Walter Gross, Loni Heuser, Karl Lieffen, Johanna König, Ralf Wolter, Anne-Marie Kolb, Gudrun Schmidt, Kurt Großkurth, Ilse Correll, Hans Schwarz

1960

Schlagerraketen

Regie: Erik Ode

Darsteller: Lolita, Loni Heuser, Vico Torriani, Helga Sommerfeld, Hans von Borsody, Camillo Felgen, Vivi Bach, Peer Schmidt, Loni Heuser, Christian Machalet, Heidi Brühl, Conny Froboess

1961

Im Schwarzen Rössl

Regie: Franz Antel

Darsteller: Hans von Borsody, Loni Heuser, Karin Dor, Paul Löwinger, Raoul Retzer, Lolita, Gus Backus

1961

Was macht Papa denn in Italien

Regie: Hans-Dieter Schwarze

Darsteller: Willy Fritsch, Barbara Frey, Gerhard Riedmann, Mara Lane, Werner Finck, Alwy Becker, Rudolf Rhomberg, Claus Biederstaedt, Jane Tilden, Monika Dahlberg, Elke Aberle

1962

So toll wie anno dazumal

Regie: Franz Marischka

Darsteller: Karin Baal, Renate Ewert, Brigitte Mira, Bruno W. Pantel, Hans Nielsen, Harald Juhnke, Helmut Lohner, Ilja Richter, Eckart Dux, Franz-Otto Krüger, Jo Herbst

1962

Verrückt und zugenäht oder drei lustige Gauner im Knast

Regie: Rolf Olsen

Darsteller: Gunther Philipp, Vivi Bach, Rudolf Platte, Karl Lieffen, Oskar Sima, Ursula Herking, Walter Gross

1962

Das haben die Mädchen gern oder die lustigen Vagabunden

Regie: Kurt Nachmann

Darsteller: Ann Smyrner, Gus Backus, Peter Vogel, Paul Hörbiger, Robert Lindner, Paul Löwinger, Lill Babs, Evi Kent, Kurt Großkurth, Helli Servi

1962

Die Johann Strauss Story

Darsteller: Senta Berger, Fritz Eckhardt

1963

The Waltz King

Regie: Steve Previn

Darsteller: Senta Berger, Kerwin Mathews, Brian Aherne, Fritz Eckhardt, Karl Lieffen, Peter Wehle, Kai Fischer, Michael Janisch

1964

Die große Kür

Regie: Franz Antel

Darsteller: Marika Kilius, Hans Jürgen Bäumler, Paul Hörbiger, Marte Harell, Wolf Albach-Retty, Marlene Rahm, Mady Rahl, Peter Fröhlich, Marlene Warrlich

1964

Happyend am Wörthersee od. Happyend am Attersee oder Glück an der Sonne

Regie: Hans Hollmann

Darsteller: Gunther Philipp, Paul Hörbiger; Waltraud Haas, Rudolf Prack, Peter W. Staub, Sepp Löwinger, Oskar Wegrostek, Evi Kent, Raoul Retzer, Georg Lhotzky, Ilonka Rasch

1964

Wenn man baden geht auf Teneriffa

Regie: Helmuth M. Backhaus

Darsteller: Heinz Erhardt, Corny Collins, Gunnar Möller, Loni Heuser, Hans Elwenspoek, Rolf Castell, Karin Heske, Ralph Persson, Richard Häussler, Geneviève Cluny

1968

Wenn die kleinen Veilchen blühen

Regie: Hermann Lanske

Darsteller: Johannes Heesters, Cissy Kraner, Marianne Schönauer, Thomas Fritsch, Edit Leyrer, Rudolf Carl, Beate Granzow, Eleonore Bauer, Theo Lingen

1969

Love Maker oder Der Mann der Liebe macht

Darsteller: Christiane Krüger, Roger Fritz

1972

Paganini

Darsteller: Terese Stratas, Dagmar Koller, Johannes Heesters

1984

Tausend Augen

Regie: Hans-Christoph Blumenberg

Darsteller: Barbara Rudnik, Karin Baal, Armin Mueller-Stahl, Wim Wenders, Peter Behrens, Bettina Grühn, Hannelore Hoger, Vera Tschechowa

1986

Der Sommer des Samurai

Regie: Hans-ChristophBlumenberg

Darsteller: Conny Froboess, Hans Peter Hallwachs, Nadja Tiller, Volker Lechtenbring, Wolfgang Joop, Hannelore Hoger, Mathias Fuchs

1987

Der Madonna-Mann

Regie: Hans-Christoph Blumenberg

Darsteller: Michael Londsdale, Marius Müller-Westerhagen, Ingrid van Bergen, Nina Hoger, Dominique Horwitz, Renée Soutendijk, Heinrich Schweiger, Dschingis Bowakow

1993

Tierärztin Christine

Regie: Otto W. Retzer

Darsteller: Hans Clarin, Uschi Glas, Horst Janson, Martin Semmelrogge, Eva-Maria Meineke

1995

Liebling ich bin auf Geschäftsreise

Regie: Peter Kraus

Darsteller: Dolly Dollar, Klausjürgen Wussow, Rene Soutendijk, Marius Müller-Westernhagen

2002

Die fabelhaften Schwestern

Regie: Michael Steinke

Darsteller: Cosma Shiva Hagen, Esther Schweins, Tina Ruland, Hans Teuscher, Gundula Petrovska, Sandrine Guiraud, Uwe Friedrichsen, Marek Erhardt, Bernd Herzsprung, Alfred Hartung

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© Alexander Sell

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Privatsammlung

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©Alexander Sell

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Autogrammkarte

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© Presse- & Standphotograph Will Appelt, Wien

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Autogrammkarte

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Postkarte ©UFA Universum Film

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Postkarte

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Autogrammkarte

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© Alexander Sell

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© Alexander Sell

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© Archiv Lejeune Academy

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Privatsammlung

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© Foto-Goedecke, Hannover

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© Copyright by Gops, Horst G. Gorkow München

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Autogrammkarte

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© Archiv Lejeune Academy

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© Melodie/Divina/Gloria Film Bayer

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© Gerhard Mendelson

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© Hansi I. Hoffmann, Musikpublicity, Frankfurt

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Postkarte

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© Jacob Köhler, Erfurt

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Privatsammlung

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Autogrammkarte

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Privatsammlung

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© Melodie/Divina/Gloria Film Bayer

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© Conda, München

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Autogrammkarte

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© Friedel, München

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© Polydor, Autogrammkarte

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Privatsammlung

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Autogrammkarte

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ZDF aus Hallo Peter

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© Gerhard Mendelson

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© Pressefoto, H.B. Pflaum Gebhardt, Wien

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Privatsammlung

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Privatsammlung

138/139

© dpa Bild, München

142/143

© dpa-Bild, München

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© Alexander Sell

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Privatsammlung

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© Arthur Grimm

167

Autogrammkarte

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Privatsammlung

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Privatsammlung

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© dpa Bild, Düsseldorf

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© Conda, München

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Privatsammlung

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© Erwin Schneider, München

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© Peter Bischoff

238/239

© F.P.Krammer Wien

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Privatsammlung

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Privatsammlung

249

© Wiener-Presse-Bilddienst VOTAVA, Wien

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Privatsammlung

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© dpa Ossinger

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Privatsammlung

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© Alexander Sell

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© Archiv Lejeune Academy

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© Alexander Sell

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Privatsammlung

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Autogrammkarte

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© Erwin Schneider, München

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Fotostudio Barbara Leppert, Erding,

HOMMAGE AN PETER KRAUS

von Erich Lejeune

Peter Kraus – was für ein gigantischer Name in der Geschichte des Rock ’n’ Roll und der Schlagermusik. Als Peter Kraus mit siebzehn Jahren im November 1956 unter dem frenetischen Jubel begeisterter Jugendlicher von der Bühne des Kongresssaales im Deutschen Museum in München steigt, ist der erste Mega-Superstar der deutschen Nachkriegsgeschichte geboren!

Was war geschehen? – Peter Kraus hatte bei diesem legendären ersten Auftritt nur drei Songs vorgetragen – „My Blue Suede Shoes“, „Heartbreak Hotel“ und „Rock a beatin’ Boogie“. Die musste er unter nicht enden wollendem, tobendem Beifall mehrfach wiederholen. Am darauf folgenden Tag stand in der Münchner Abendzeitung, die diese erste „Teenagerparty Deutschlands“ veranstaltet hatte, in großen Lettern zu lesen:

Dann folgte ein visionärer Blick in die Zukunft, versetzt mit der berufstypischen, journalistischen Skepsis: „Mal sehen, ob Peter Kraus ein deutscher Elvis Presley wird!“

Ist dieser Beginn einer sensationellen Karriere nicht unglaublich? Da steht ein Siebzehnjähriger zum ersten Mal als Sänger auf einer Bühne, singt drei amerikanische Rock ’n’ Roll-Songs und bringt damit nicht nur einen riesigen Saal voller junger Menschen zur Ekstase, sondern wird augenblicklich verglichen mit dem Idol, der Ikone und Identifikationsfigur der gesamten amerikanischen Jugend, ja einer ganzen Generation weltweit – mit „The King of Rock ’n’ Roll“, mit Mr. Elvis Presley!

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Peter Kraus 1956

Tutti Frutti

Leonard Bernstein, der große Dirigent und Komponist erklärte Ende der 90er Jahre – sehr zur mehr als skeptischen Verwunderung vieler angesehener Kulturkritiker – Elvis Presley „zur größten kulturellen Kraft des 20. Jahrhunderts“. Und ich füge voller Überzeugung hinzu: „Peter Kraus war sein deutsches Pendant!“ Wir als Jugendliche vergötterten beide! Elvis und Peter! Mit einem Unterschied – Peter Kraus war unser Idol und für uns zum Greifen nahe.

Dieser Jubel, diese Faszination, diese Begeisterung, diese ungeheure Zuneigung „zu einem von uns“ steigerte sich ins Unermessliche, als im Januar 1957 Peters erste Single „Tutti Frutti“ – damals noch auf Schellack – herauskam. Mit einem Schlag war Peter Kraus weit über die Grenzen Münchens, ja über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt und wurde zum populärsten deutschsprachigen Rocksänger und zum größten Teenageridol dieser „Roaring Fifties and Sixties“.

Die Zuneigung, vor allem der Mädchen, zu Peter, dem Jungen mit dem ungemein sympathischen Lächeln, kannte keine Grenzen mehr als 1959 ein weiterer sehr erfolgreicher Film herauskam – mit dem bezeichnenden Titel „Alle lieben Peter“. Wir alle, eine ganze Teenagergeneration, liebten Peter und wollten so sein wie er. Abertausende junger Menschen fingen an Gitarre zu lernen. Die Instrumentenbauer hatten Hochkonjunktur. Auch ich begann in dieser Zeit Gitarre zu spielen – nachdem meine Großmutter mir meinen großen Herzenswunsch erfüllt und mir eine Gitarre gekauft hatte. – Wie so viele Gleichaltrige lernte auch ich die Griffe nach Vorlage – ohne Lehrer – und war wirklich happy, als es mir zum ersten Mal gelang, mit ein paar Akkorden im „Backbeat zu rocken“.

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1958 – Die James Brothers – Peter Kraus und Jörg Maria Berg.

Dabei übte ich vor dem Spiegel den Hüftschwung und den Limbo, den Peter Kraus als ausdruckstänzerische Untermalung für die Höhepunkte seiner Rock-’n’-Roll-Songs erfunden hatte und bis heute so meisterhaft beherrscht. Peter war mein Idol. Rockbands schossen wie Pilze aus dem Boden. Klar, dass alle davon träumten, einmal so berühmt zu werden wie Peter Kraus. Tja, wenn Teenager träumen …

Wenn die Conny mit dem Peter

Als der „nette Junge von nebenan“ trat Peter Kraus mit dem weiblichen Teenageridol Nr. 1 Conny Froboess in zwei legendären Schlagerfilmen auf – 1958 in „Wenn die Conny mit dem Peter“ und 1960 in „Conny und Peter machen Musik“. Beide avancierten bei Deutschlands Teenagern zu den meistgeliebten und bewunderten Leinwandstars der späten Fünfziger – nur singen durfte das „jugendliche Traumpaar“ nicht gemeinsam. Das verhinderten ihre jeweiligen Verträge mit zwei verschiedenen Plattenfirmen, die mit Argusaugen über die penibel genaue Einhaltung jedes einzelnen Paragrafen wachten. Trotzdem gewannen die beiden unwahrscheinlich gut aussehenden Jungstars mit diesen Filmen treue Fans quer durch alle Altersgruppen und Gesellschaftsschichten.

Peters außergewöhnliche Musikalität, sein großartiges Gefühl für Rhythmus und sein jungenhafter Charme sprangen unmittelbar auf sein Publikum über und rissen es zu Begeisterungsstürmen hin. Zugegeben – wer sich diese Filme heute ansieht – fast 50 Jahre nachdem sie alle Zuschauerrekorde brachen – mag über die brave, gelegentlich vorhersehbare Handlung und den Witz ihrer Dialoge lächeln. Das haben sie mit Filmen wie „Blue Hawaii“, „Black Leather Jacket“, „Café Europa“ oder „Sommer in Florida“ durchaus gemeinsam. Auch diese Filme schauen sich Rock-’n’-Roll-Fans heute nur noch wegen der Elvis-Presley-Songs an, um die sie herumgebaut wurden. Eines steht jedoch fest – die Gesangs- und Tanznummern von Peter Kraus sind in ihrer Musikalität absolut überzeugend und bis heute sehenswert. In der mitreißend umgesetzten Choreografie der Schlussszene von „Alle lieben Peter“ ist Peter Kraus unerreicht.

Diese Tanzpassage ist von einer unglaublichen Faszination – bis heute! Was für eine Stimme, was für eine ausdrucksstarke Körpersprache und was für ein mitreißender Rhythmus in diesen akrobatischen Tanz- und Schlagernummern!

Rock ’n’ Roll als Spitzensport

Seinen Tanzeinlagen sieht man auf einen Blick an, dass Peter Kraus nicht nur den Rock ’n’ Roll liebte, Elvis Presley verehrte und sportlich für Höchstleistungen durchtrainiert war. Seine Idole neben „Elvis the Pelvis“ waren: Fred Astaire, dessen Eleganz und gazellenartige Bewegungen ihn zum größten Tänzer aller Zeiten machen; Gene Kelly, der mit Klassikern wie „Ein Amerikaner in Paris“, „Singin’ in The Rain“ und „Einladung zum Tanz“ das Filmmusical bzw. den Tanzfilm revolutioniert hatte; dazu der unvergleichliche Schauspieler und Tänzer Donald O’Connor, der ebenfalls in „Singin’ in The Rain“ brillierte und in Robin Williams’ Film „Toys“ seinen letzten Auftritt hatte.

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Rock ’n’ Roll als Spitzensport.

Peter Kraus wäre nicht der Peter Kraus, den wir alle als absoluten „Vollblutprofi“ kennen, wenn er es bei dieser Bewunderung belassen hätte. Einer seiner Lebensgrundsätze lautet: „Du musst nicht nur wollen, sondern tun!“ Peter nahm Tanzunterricht, lernte Steppen und legte bei seinen Konzertauftritten und in seinen Filmen rasante Schrittkombinationen hin – nicht zu vergessen seinen berühmten „Limbo“, bei dem er mit dem Rücken fast bis zum Boden ging und dabei weiter Rock-Rhythmen in die Klaviertasten hämmerte. Diese olympiareife Leistung konnte wirklich von keinem anderen Rock-’n’-Roll-Sänger kopiert werden – es sei denn, dieser hätte alle die Sportarten mit Ausdauer trainiert, die für Peter Kraus das ganz normale Ausgleichsprogramm zu seinen Film- und Plattenaufnahmen darstellten. Schon damals fragten sich seine Fans verwundert: „Wie macht Peter das bloß?“

Abends nach Fünf in der „Rumba-Bar“

Bravo