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Ava Minatti

Heilung für das

Innere Kind

Arbeitsbuch

ausZeit Verlag

ausZeit Verlag

info@auszeit-verlag.de

www.auszeit-verlag.de

eBook Erstausgabe April 2011

gedruckte Ausgabe April 2011

 

Cover + Gestaltung:

© ausZeit Verlag, 56307 Dürrholz

Urheberrechtlich geschützt.

eBook-Herstellung und Auslieferung:
readbox publishing, Dortmund
www.readbox.net

Inhalt

Danksagung

Vorwort

Die Botschaft meiner Mutter

Ein Blick zurück

Ein Traum

Die Reise einer Seele

Der emotionale Waschsalon „Ultraweiß“

Meditation mit Erzengel Zadkiel

Begegnung mit dem Inneren Kind

Ich bin Vater, ich bin Mutter, ich bin Kind

Hilarion über die Triade Vater-Mutter-Kind

Erzengel Uriel über „mein“ und „unser“

Sternenstaubbotschaft von Lenduce

Erzengel Haniel: Seelenabsprachen und Geschenke austauschen

Reise in den Tempel der Freiheit

Quellen-Selbst – ein ganzheitlicher Ansatz

Lösung der Identifikation der emotionalen Erfahrungen mit Erzengel Gabriel

Verantwortung

Befreien – Loslassen – Annehmen

Lachendes Clearing

Versöhnung mit der Materie

Eine Begegnung mit Mutter Erde

Sich selbst gebären

Liebende Worte von Gaia, dem Blauen Volk und Shekaina

Heilgesänge

Tanzendes Gebet

Fülle

Einssein mit Gaia

Selbstliebe ist der Schlüssel zum heilen Sein

Dein geheiltes Inneres Kind

Channelings aus dem Seminar „Heilung des Inneren Kindes“/Chiemsee

Und was ist mit den „negativen“ Emotionen?

Die Verbindung zu den Kindern im Außen

Erleuchtung und Kaffee trinken

Persönlicher Entwicklungsstandpunkt

Zum Ausklang - Botschaften und Worte der geistigen Welt

Über die Autorin

Kontaktadressen:

Widmung

Dieses Buch ist der Seele meiner Mutter gewidmet.

Danksagung

Ich danke

In Liebe AVA

Vorwort

Das Innere Kind ist Teil unseres emotionalen Seins. Es wird genährt durch die Erfahrungen aus unserer Kindheit, genauso wie durch Erfahrungen aus früheren Inkarnationen. Je nachdem, wie befriedigt oder unerfüllt sich das Innere Kind aufgrund dieser Erlebnisse fühlt, sprechen wir von einem geheilten oder einem verletzten Inneren Kind.

Jeder von uns trägt dieses Innere Kind in sich. Viele Reaktionen und Aktionen in unserem Leben, sowohl in Beziehungen und Partnerschaften als auch im Arbeitsalltag, werden von diesem Inneren Kind bestimmt.

Ich möchte dir ein Beispiel geben. Stell dir vor, ein Mensch hat in dieser Inkarnation von seinem Vater nie das Gefühl der Anerkennung und der Bestätigung erhalten. Meist wurden seine Leistungen bewertet, nie aber wurde er dafür gelobt. Und selbst wenn er alles versuchte, um seinem Vater zu gefallen, bekam er nie die Achtung, die er sich wünschte. Dieser Mensch wird nun erwachsen. Er ist immer noch auf der Suche nach der Anerkennung im Außen von einer männlichen, zielgerichteten Energie, weil sein Inneres Kind sich immer noch abgelehnt fühlt, zornig ist, traurig ist und seinem Vater nicht verziehen hat, wie er so hart hatte sein können.

Vielleicht ist dieser Mensch nun erfolgreich in seinem Beruf und opfert sich für seine Firma und seinen Vorgesetzen, seinen Vaterersatz auf. Er arbeitet Tag und Nacht, denn er will die von ihm gewünschte Leistung erbringen, um Anerkennung zu erhalten. Er macht sich abhängig und erlaubt sich nicht, seine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen, geschweige denn, sie zu verwirklichen.

Vielleicht ist dieser Mensch aber auch jemand, der sich vor der Zielgerichtetheit und der klaren Entscheidung fürchtet und deshalb nicht in der Lage ist, einen konsequenten Berufungsweg zu gehen. Er beginnt dies, er beginnt das – und sobald es irgendwie schwierig wird, er sich klar entscheiden oder sich mit anderen Mitarbeitern und Vorgesetzen auseinandersetzen müsste, bekommt er den unwiderstehlichen Drang, aufzuhören und sich was Neues zu suchen.

Natürlich wirkt sich das auch auf seine Partnerschaften aus. Vielleicht heiratet er, vielleicht bekommt er Kinder. Nun kann es sein, dass die Menschen, die er liebt, den Eindruck haben, als könnten sie tun und machen, was sie wollten, er aber nicht fähig ist, dieses anzuerkennen, sondern immer nur das sieht, was noch zu tun ist. Er kann nicht innehalten und nicht mit ihnen genießen. Hier wiederholt sich die Geschichte.

Vielleicht aber auch hat dieser Mensch niemals erfahren, was es heißt, eine dauerhafte Beziehung zu leben. Er ist wie ein Schmetterling, der von Blume zu Blume fliegt, keine Verantwortung übernehmen und keine klare Entscheidungen treffen möchte.

Alle diese Möglichkeiten beruhen auf der Kränkung des Inneren Kindes und nicht auf der Fähigkeit, sich frei zu entscheiden.

Wie oft in unserem Leben sagen wir zu einem anderen Menschen einfach: „Nein.“ Unser Inneres Kind ruft trotzig: „Nein. Will ich nicht. Kann ich nicht.“ Ohne dass wir in diesem Moment auf die Stimme unseres Herzens, unserer Seele, hören würden.

Wie oft sagen wir: „Ich würde ja gerne, aber …“. Auch dieser Satz ist sehr oft aus unserem Inneren Kind geboren. Denn wie oft haben wir den Satz gehört: „Du kannst nicht alles haben!“ - eine sehr einschränkende, frustrierende Aussage, und ich denke, es ist an der Zeit, sich davon zu lösen

Nun geht es darum, sein Inneres Kind kennen zu lernen, achtsam zu sein, wie es im Alltag mitagiert, und es dann zu verändern. Es in den Arm zu nehmen, es zu lieben und Heilung geschehen zu lassen in der eigenen Geschichte, die Vergangenheit loszulassen und Frieden zu schließen mit den Menschen, die hier mitspielten. Damit Freiheit auf allen Ebenen Raum nehmen kann, denn die Freiheit ist die Basis, auf der Liebe wachsen kann.

Heilung bzw. Heilsein ist für mich ein Ausdruck der Harmonie zwischen Körper, Geist und Seele. Disharmonie entsteht nach meinem Verständnis dadurch, dass ich mich getrennt von Gott, getrennt von anderen Wesen empfinde. Der Weg der Heilung ist für mich ein Weg der Bewusstseinserweiterung in dem ich beginne zu erleben, dass es nichts Getrenntes von mir gibt, das heißt, dass ich mit allem verbunden bin. Heilung oder Heilsein ist für mich das bewusste Sein, dass ich eins bin mit allem, was ist.

Da ich ein Mensch bin, der sehr gern über persönliche Erfahrungen lernt und begreift, möchte ich die Geschichte meines Inneren Kindes gerne mit dir teilen. Wir alle haben unsere Erfahrungen gesammelt, und egal, wie auch immer sie gewesen sind, egal, wie schmerzhaft sie auch gewesen sein mögen, wir alle haben die Möglichkeit, haben die Kraft, haben die Heilungsmacht und das Wissen, heil zu sein.

Die Geistige Welt unterstützt dieses wieder mit zahlreichen Durchgaben und auch Anregungen – damit wir unser strahlendes göttliches Sein erkennen und erfahren.

Die Botschaft meiner Mutter

Meine Mutter verließ ihren physischen Körper nach einer kurzen, intensiven Krankheit im März 2000, gerade an jenem Tag, als Lichtarbeiter über dem Schwarzwald ein Engeltor mit den Kräften von Michael, Melchisedek und Metatron öffneten, und ich stelle mir immer vor, wie ihre Seele durch dieses Tor schlüpfte, um die Dimensionen zu wechseln.

Diese Zeit der Erkrankung war eine sehr heilsame Phase für unsere Beziehung gewesen.

Die Jahre zuvor hatte eine Distanzierung stattgefunden. Ich hatte meine Mutter immer als einen „Kühlschrank“ empfunden, zu dem ich keinen warmen, emotionalen Zugang fand. So hatten wir sehr wenig Kontakt gehabt. Durch die Erkrankung und die Schwäche ihres physischen Seins hatte sie keine Kraft mehr gehabt, diesen Panzer aufrechtzuhalten, und so konnte wieder Berührung stattfinden. Ich erlebte ihre Weichheit, und ich konnte ihr wieder begegnen, ich konnte sie begreifen. Trotz des Schwächerwerdens ihres physischen Körpers empfand ich sie als schön. Und ich konnte wieder wahrnehmen, welche Liebe ich für sie empfand, und auch ihre Liebe für mich spüren.

Unsere letzte physische Begegnung fand im Krankenhaus statt. Früher hatte ich ihr schon gesagt, dass sie nach ihrem Aufstieg ja weiterhin mit uns in Kontakt sein und uns auch Botschaften bringen könne. Bei der Verabschiedung trocknete sie mir meine Tränen und meinte, lauf jetzt, und ich sagte, ja, und du lass deine Seele fliegen!

Nachdem sie ihren physischen Körper verlassen hatte, nahm ich die Anwesenheit ihrer Seele in unserer Wohnung wahr; sie begleitete mich.

Während dieser Zeit nahm ich an einer essenitischen Ausbildungsgruppe teil, die von Michael Gruber-Brecht geleitet wurde.

In diesem Rahmen zelebrierten wir auch ein Friedensgebet und entließen die Seele meiner Mutter ins Licht. Ich nahm wahr, wie sie sich verabschiedete, und seither spüre ich sie nicht mehr in meiner Nähe. Aus der Geistigen Welt weiß ich, dass sie jetzt in den Ebenen von Andromeda weilt.

Einige Tage vor ihrem Begräbnis meldete sich meine Mutter über Lady Nada durch den Kanal von Michael, um mir folgende Botschaft zu bringen:

Es gehe ihr sehr gut und sie habe sich die Krankheit gewählt, weil sie keine Lust mehr gehabt habe, in dieser Form, zu leben. Sie beruhigte mich auch, in dem sie meinte, dass ich mich nicht vor der Energie des Krebses fürchten solle, weil ich sie nicht in meinem zellulären Kode hätte. Sie bat mich, nicht in die Energie der Trauer, sondern in die Energie der Freude zu gehen, damit Weiterentwicklung und Evolution geschehen können.

Sie erzählte mir, dass in unserer Familie ein Missbrauch stattgefunden und sie davon gewusst habe. Dieses hatte zu einer tiefen Verletzung in ihrem Sein geführt. Sie bat mich, zu verzeihen und den Geist der Rebellion aufzugeben, den ich auch in der Pubertät sehr ausgelebt hatte. Sie erklärte mir, dass sie mich habe schützen wollen vor der Erfahrung, die eines meiner Geschwister bereits erlebt hatte, doch sie hatte sich nicht öffnen und nicht darüber sprechen können.

Weiter erzählte sie mir, dass ich selbst Missbrauch als traumatischen Zustand erlebt hatte, und bat mich, angstfrei damit umzugehen, auch mit meinem Vater, und Verzeihensenergie aus meinem Herzen fließen zu lassen. Die Energie des Missbrauches würde nicht an meine Kinder weitergegeben, auch nicht energetisch. Doch sollte ich sie vor meinen eigenen Ängsten schützen. Sie bat mich, mit der Wesenheit meines Vaters in den Fluss des liebe- und friedvollen Seins zu gehen.

Sie erklärte mir, dass mein Vater geglaubt habe im Recht zu sein, so zu handeln. Weil sein Gehirn seit seiner Jugend nicht gesund gewesen sei, d. h. Teile seines Gehirnes sind in einer Mangelfunktion, und er kann dadurch Recht von Unrecht nicht unterscheiden. Weiter meinte sie, dieses sei so gewesen, als ob ein Kind ein Kind missbrauchte, was keine Entschuldigung sein sollte.

Meine Mutter bat mich nochmals, nicht in die Rebellion und in das trotzige Schweigen zu gehen, sondern in die Kommunikation, um auch den großen Zorn, der in der gesamten Familie gespeichert sei, durch meine spirituelle Arbeit emporzuheben und aufzulösen.

Sie bat uns, als Kinder den Vater leben zu lassen durch das Verzeihen, damit seine Vaterwürde nicht gekränkt und nicht zerstört werde, denn das sei sein Lebensstolz und die Energie zum Weiterleben.

Sie betonte nochmals, dass die Kinder der Neuen Zeit die Energie des Missbrauches nicht mitbekommen und einen energetischen Übergriff verbieten würden. Sie bat mich erneut, meine Kinder vor meiner Trauer und meinem Zorn zu bewahren.

Dann berichtete sie weiter, dass sie neugierig auf ihre Beerdigung sei und sich im Rahmen des essenitischen Friedensgebetes verabschieden werde. Sie freue sich auch schon auf unser Wiedersehen und versprach, dass wir uns erkennen würden, und sagte mir auch, dass sie als zweite Tochter meiner Tochter wieder inkarnieren würde.

Abschließend bat sie mich, nicht die Fehler zu wiederholen, sondern neue Wege der Liebe und der Versöhnung zu gehen - im Bewusstsein der Priesterin, die ich in so vielen Inkarnationen gewesen bin und immer noch bin.

Ein Blick zurück

Die Botschaft meiner Mutter war für mich, als hätte sie eine Schachtel geöffnet, die ich vor langer Zeit geschlossen und irgendwo in einem hinteren Winkel meines Seins vergraben hatte.

Das Gespräch war eine Bestätigung für mich gewesen für etwas, was ich lange Zeit geahnt hatte.

Als Jugendliche hatte ich immer wieder Wahrnehmungen gehabt, wie die Energie und die Hände meines Vaters in mein Sein eindrangen. Ich empfand dieses als äußerst unangenehm. Ich ärgerte mich darüber sehr und jagte ihn fort. Manchmal hatte ich auch Träume, in denen ich sah, wie sich ein Schleier öffnete und mein Vater ebenfalls auf mich zukam; meine Mutter schrie, und der Vorhang der Erinnerung ging wieder herunter.

Als ich mich weiter mit Selbsterfahrung und -erforschung beschäftigte, nahm ich auch Einzeltherapiesitzungen und an Seminaren teil, die meine Vermutung des sexuellen Missbrauches nährten. Doch ich hatte nur eine Ahnung, keine Bestätigung.

Dann besuchte ich eine meiner ersten Channelsitzungen bei einem Medium aus meiner Umgebung. Hier ging es nicht primär darum, Fragen zu stellen, sondern nur Botschaften zu empfangen, die meine Seele im Moment für wichtig erachtete. So erzählte mir mein Hohes Selbst, dass der von mir vermutete sexuelle Missbrauch nicht stattgefunden habe, sondern dass es darum ginge, mich der Klärung der Beziehung zu meiner Mutter zu widmen und ihr in diesem Zusammenhang die Ängste zurückzugeben, die ich von ihr übernommen hatte und für sie lebte.

Ich habe dieses getan, wenngleich ich mich etwas wunderte, dass die Aussage so nicht meiner Wahrnehmung entsprach. Doch später erkannte ich, dass es auch für Channelings eine bestimmte Zeitqualität gibt. Es wäre zu früh gewesen, damals bereits die Bestätigung zu erhalten, denn ich hätte trotzigen Widerstand geleistet und die Heilung dadurch um vieles erschwert. Zuerst musste ich mit der Wesenheit meiner Mutter Frieden schließen, bevor das Wissen über die Beziehung zu meinem Vater reif war, von mir in Empfang genommen zu werden, bzw. bis ich reif genug war, in dem jetzigen Bewusstsein damit umzugehen.

Im Laufe der Zeit und durch die Schulung meiner Wahrnehmung konnte ich beobachten, wie mein Vater grundsätzlich bei weiblichen Wesen in seiner Umgebung einen energetischen Faden sponn aus seinem Sein, im zweiten Chakra andockte und Energie sammelte. Ich dachte mir, dass dies eine Erfahrung war, die auch ich erlebt hatte und dass daher meine Empfindungen gekommen waren.

Dieses Energiefäden zu ziehen, um Energie zu erhalten, tat mein Vater nicht deshalb, weil er „böse“ war, sondern weil sein Inneres Kind in einem absoluten Defizit an Liebe war und er, wie viele Menschen, so unbewusst versucht hat, dieses auszugleichen.

Seit ich auf der Welt bin, hat er versucht, seine Unzufriedenheit und seinen emotionalen Mangel durch Unmengen von Alkohol zu betäuben. Seine Sucht war ein Ausdruck seiner Suche nach sich selbst. Man könnte auch sagen: nach der Liebe.

Durch sein Trinken, durch die Illusion der Erfüllung seiner Bedürfnisse wurde er immer weniger präsent. Ich hatte sehr oft das Gefühl, als sei er auf diesem Erdenstern nur noch eine physische Hülle, der Inhalt war weit weg. Durch dieses Gefühl, nicht im eigenen Körper zu Hause zu sein, öffnete er vierdimensionalen Wesenheiten, erdgebundenen Seelen, Tür und Tor, und so verstand ich auch, wovor ich als Kind oft Angst gehabt hatte - da er schon damals immer wieder solche Energien einlud, mitzukommen, und diese dann in unserer Wohnung waren.

Oft war ich wütend auf ihn und seinen Alkoholkonsum gewesen, war zornig, weil ich glaubte, er drücke sich davor, Verantwortung für sein Leben zu übernehmen.

Manchmal startete ich den Versuch, mit meinen Eltern über uns und auch über meine Gefühle zu sprechen. Doch da auch wir zu einer Familie gehörten die nach dem Motto: „Was hast du, es ist ja eh alles in Ordnung“ lebten, gab ich irgendwann auf.

In einer späteren Einzelsitzung mit einem anderen Channel erfuhr ich von Hilarion etwas über die Beziehung zu meinen Eltern, die ich aufgrund früherer Leben mitbrachte. Mit meiner Mutter war ich unter anderem in Rom inkarniert, wo ich ein junger Krieger und sie mein Feldherr gewesen war. Deshalb kommunizieren wir immer noch gerne über unsere Solarplexen und spielen Spiele der Macht. Hilarion bat mich, darauf zu achten, wenn ich mit ihr in Kontakt trete, zentriert zu bleiben, damit ich nicht auf diese Energie aufspringe. Für mich wäre es wichtig zu lernen, sie in ihrer Andersartigkeit zu akzeptieren, dass heißt, mich auch nicht darüber zu ärgern, dass sie sich nicht ändern wollte in Bereichen, wo ich der Überzeugung war, dass es ihr nicht gut geht und sie nur dieses oder jenes tun müsste, damit es anders sein könnte. Dieses Wissen half mir in der Folge sehr oft weiter.

Mit meinem Vater hatte ich u. a. eine Inkarnation in Griechenland, wo er ein begabter Heiler war und ich seine Schülerin. Es brach eine Seuche aus, und ich tat, was ich konnte, um den Menschen zu helfen. Als ich selbst schon sehr ausgezehrt war, wollte ich mich meinem Lehrer zuwenden, doch er war nicht mehr da. Da er gespürt hatte, dass für ihn die Zeit des Aufstiegs gekommen war, hatte er sich, ohne sich von mir zu verabschieden, einfach zurückgezogen. Ich fühlte mich allein gelassen und hatte es ihm nicht verziehen. Hilarion erklärte mir weiterhin, dass es eine große Liebe zwischen der Seele meines Vaters und mir gäbe und diese Inkarnation so etwas wie eine Erholungsinkarnation für ihn ist, weil er sich hier nicht durch „herausragende Leistungen“ weiterentwickeln müsse.

Ich habe diese Botschaft zur Kenntnis genommen, wenngleich ich sie emotional nicht annehmen konnte. Ich hatte immer wieder das Gefühl, dass irgend etwas noch zu klären, zu wissen, zu tun sei.

Ich kam zu dem Schluss, dass ich in irgendeiner Form mit sexuellem Missbrauch in Berührung gekommen sein müsste, eventuell durch mein eigenes Erleben, ganz sicher durch Erfahrungen aus vergangenen Leben, die hochkamen, dem ich aber nicht weiter Aufmerksamkeit schenken wollte. Ich arbeitete über Clearings, in denen viel Erlichtung und Erlösung stattfand, und somit wurde dieses Thema von mir ad acta gelegt.

Wunderbar - nun hatte meine Mutter, diese Akten wieder hervorgeholt, dass heißt, sie waren noch nicht vollständig abgeschlossen, wie ich gedacht hatte.

Ich wollte ihren Wunsch erfüllen, hatte aber keine Ahnung, wie ich dieses umsetzen könnte. Mit meiner Schwester war es kein Problem, ich erzählte ihr von der Botschaft unserer Mutter. Mit meinem Bruder hatte ich schon seit einiger Zeit keinen Kontakt mehr, und auch ein Gespräch mit meinem Vater konnte ich mir nicht wirklich vorstellen.

So gab ich dieses Anliegen, wie ich es immer mit für mich unvorstellbaren Angelegenheiten mache, an die Geistige Welt ab. Ich sage dann: Gut, ich bin bereit, dieses in der dritten Dimension umzusetzen, wenn es der Wunsch meiner Seele ist. Ich bitte die Engel und die Weiße Bruderschaft, mir zu helfen, klar zu sehen, klar zu erkennen, wie ich dieses tun kann.

Und dann lasse ich es los. Manchmal vergeht einige Zeit, in der ich mich nicht sonderlich mit diesem Thema beschäftige und auch keine besonderen Anregungen oder Durchsagen erhalte. So war es auch in diesem Fall, bis ich vor ein paar Wochen einige Male denselben Traum hatte, in dem sich mein Vater von der physischen Welt zu verabschieden begann. Da wusste ich, dass etwas in der Beziehung mit meinem Vater ansteht, dass etwas gereift war, was es nun galt zu ernten.

Ich wurde achtsamer, was diese Thematik betraf, und hatte einen weiteren Traum.

Ein Traum

Träume sind für mich immer schon etwas sehr Wichtiges gewesen. Viele Lösungen habe ich in der Nacht gefunden, und auch viele Erkenntnisse wurden mir über diese Ebene vermittelt. Das ist ein Grund, warum ich sehr gerne schlafe und diese Zeit immer als mein Heiligtum betrachtete, in der ich viel bearbeite und lerne.

Ich habe bereits schon in einem anderen Buch (Die Kinder der Neuen Zeit, 2001 im Smaragd Verlag erschienen) erzählt, dass meine Tochter Rowena die Vorliebe hegt, sich Hautirritationen zu manifestieren. Immer wieder habe ich mir überlegt, was ich dazu beitragen kann, um dieses zu verändern. Ich weiß, dass auch ich, zwar immer weniger, aber immer noch, ein System bin, das gerne allergisch reagiert, und ich gehe davon aus, dass sie die Affinität - die der Nährboden ist, auf dem sie ihre Erfahrungen aufbaut - von mir übernommen hat.

Eines Abends bat ich die Engel, mir Informationen zu diesem Zusammenspiel zwischen Rowenas Haut und mir zu vermitteln.

In dieser Nacht hatte ich einen sehr intensiven Traum von einem Frauenmörder, den man eingegraben hatte, weil man glaubte, er sei tot. Nun entdeckte ich aber, dass er sein „Grab“ zu einem gemütlichen Wohnraum in der Erde umgestaltet hatte: Wunderbar für ihn, denn da jeder dachte, er würde nicht mehr leben, konnte er fröhlich seine Taten begehen, ohne jemals in Verdacht zu geraten. Als er erkannte, dass ich ihm auf die Schliche gekommen war, bedrohte er mich. Rowena war auch bei mir, und ich bekam große Angst um ihr Leben. Voller Panik lief ich herum und versuchte, eine Lösung zu finden. Dann erwachte ich mit klopfendem Herzen und schweißgebadet.

Nachdem ich mich wieder etwas beruhigt hatte, wollte ich wissen, was dieser Traum bedeuten würde und bat um Unterstützung aus der Geistigen Welt.

Obwohl ich müde in meinem Bett lag, war ich gleichzeitig hellwach und vollkommen klar, als ich folgende Impulse erhielt: Dieser Traum stand in Verbindung mit den Missbrauchserfahrungen durch meinen Vater. Ich konnte spüren, dass ich ihm in meinen tiefsten Ebenen dafür noch immer Vorwürfe machte und wütend auf ihn war. Ich nahm mein verletztes Inneres Kind wahr, das sich trotzig weigerte, in die Aussöhnung zu gehen. Ich erkannte, dass meine Affinität zu allergischen Reaktionen damit im Zusammenhang stand und dass ein Teil von Rowenas Hautirritationen die Aufgabe hat, mich daran zu erinnern, dass es Zeit ist, die Identifikation mit der alten Geschichte zu lösen. Weiterhin wurde mir bewusst, dass ich immer noch Energien des Schuldigfühlens in mir hielt und mich für diese Erfahrung, die ich gemacht hatte, schämte.

Sofort verband ich mich mit den Engelebenen und bat meinem Inneren Kind zu helfen, die Bereitschaft zu entwickeln, das Alte aufzulösen. Auf die Frage, was es dazu brauche, sagte es: Anerkennung.

Dieses Wort löste wieder eine Welle von Erkenntnis aus. Dieser Wunsch nach Anerkennung, nach Bestätigung, förderte in mir eine Energie des Perfektionismus, der geboren worden war aus der Angst, nicht zu genügen oder etwas falsch zu machen bzw. zu versagen. Daraus resultierte eine immer noch vorhandene Unsicherheit bei machtvollen oder autoritären Menschen. Und der Schlüssel zu all diesen Energien war die Sehnsucht meines Inneren Kindes, anerkannt zu werden als das, was es war, und nicht über die persönlichen Grenzen hinweg benutzt zu werden.

Dann schlief ich wieder ein, und als ich mich am nächsten Tag mit diesen Informationen beschäftigte, bekam ich den Impuls, diese Erfahrung durch ein Buch mit anderen Menschen zu teilen.

Die Reise einer Seele

Bevor die Seele sich entscheidet, auf diese Erde zu kommen, ist sie eins mit der Quelle allen Seins, mit der Liebe. Und sie selbst ist durch und durch Liebe. Sie ist ein Tropfen Liebe im unendlichen Ozean. Nun tauscht sie sich mit anderen Liebestropfen aus, und gemeinsam gebären sie Ideen und entwickeln spannende Abenteuer, die es zu erfahren gilt. Dann geht der Seelenliebestropfen auf die Reise und kommt an einem kosmischen Kaufhaus vorbei: Dort sind alle bisherigen Erfahrungen, die je eine Seele gemacht hat, vorrätig. Hier gibt es alles und noch viel mehr, als du dir vorstellen kannst. Blaugrüne Mäntel, karottenfarbene Hüte, gestreifte Socken, geringelte T-Shirts, blau-weiß karierte Unterwäsche, einfach alles. Jedes Kleidungsstück und Accessoire stellt die Erfahrung einer Seele dar, die inkarniert war. Und auch alle Erfahrungen, die noch nicht gemacht wurden, sind dort als Kleidungsstück erhältlich. Denn es handelt sich ja um ein kosmisches Kaufhaus und deshalb ist das Warenangebot nicht an Zeit und Raum gebunden. Hier arbeiten viele Engel, und auch die Meisterebenen sind hier oft zu Besuch.

Die Seele geht nun durch die unzähligen Etagen und fährt mit den kosmischen Rolltreppen, die gleichzeitig nach oben und nach unten fahren, und sieht sich verschiedene Modelle an. Sie möchte ja passend gekleidet sein, wenn sie auf den Planeten Erde reisen wird. Sie probiert die Hose der Gutmütigkeit, den Mantel der Angst, die Kappe der Freude, mit den Schuhen des Missbrauchs. Sie probiert das Hemd des Vertrauens und nimmt die Tasche des Zweifels mit sich. Sie probiert viele verschiedene Kombinationen aus. Sie steht sehr lange vor dem Spiegel, und immer wieder wechselt sie etwas aus.

Auch andere Seelen sind hier, um ihre Kleidungsstücke auszuwählen. Gerne unterstützen und beraten sie sich gegenseitig, und auch die Engel und Meister stehen mit Rat und Tat zur Seite. Perfekt. Die Freude ist groß. Endlich passt alles zusammen, von oben bis unten, und die Seele ist schon voller freudiger Aufregung, diese Kreation auf die Erde mitnehmen zu können, um sie dort zu tragen. Das ist für die Seele wie das Salz in der Suppe. Es ist wie der Text für den Schauspieler, den er braucht, um auf der Bühne stehen zu können. Es ist wunderbar und einzigartig.