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Birgit Frohn

Die Heilkraft
der Olive

Pflege von Haut und Haaren

Heilrezepte für viele Beschwerden

Jungbrunnen Olivenblattextrakt

Gesunde Rezepte aus der Mittelmeerküche

Die Mittelmeer-Diät (2-Wochen-Plan)

 

Extra: Ölzieh-Kur

 

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Inhalt

Die Heilkraft der Olive

Vorwort

Das flüssige Gold

Olivenöl – ein Lebenselixier

Fett ist nicht gleich Fett

Die Sättigung zählt

Tropfen für Tropfen wertvoll

Vitamin E, A und D

Karotin

Phenole

Mineralstoffe und Spurenelemente

Vom Baum in die Flasche

Ein Platz an der Sonne ...

Erntezeit: Es wird spannend

Das Öl ist da!

Gesunder Genuss

Warum man am Mittelmeer so gesund is(s)t

Genuss und Gesundheit Hand in Hand

EU-weit in die Töpfe geguckt

Lipidsenker adieu

Umfassender Herzschutz

Verbündeter gegen Krebs

Wirksame Strategie gegen Typ-2-Diabetes

Was die mediterrane Küche leistet

Vitale Vielfalt

Der Vorteil liegt in der perfekten Mischung

Gesunde Vielfalt

Viel Gemüse und Obst

Wertvolles Getreide

Gutes aus Süß- und Salzwasser

Sonniges Gemüt

Medizin im Glas

Die mediterrane Küche

Ölgerechtes Kochen

Nicht nur für die kalte Küche

Junges Öl besser nicht erhitzen

Welches Öl passt wozu?

Frittieren mit Olivenöl

Einfache Rezepte mit guten Zutaten

Mediterrane Vorspeisen

Cremige Gaumenfreuden

Mediterrane Suppen

Mediterrane Salate

Dressingrezepte

Mediterrane Fischgerichte und Meeresfrüchte

Mediterrane Gemüse

Pasta und Pizza

Fleisch und Geflügel

Mediterrane Desserts und Süßspeisen

Mediterrane Apotheke

Heilsames rund um Olivenöl

Olivenöl als Träger von Essenzen

Atemwege

Haut

Muskeln und Gelenke

Verdauungssystem

Kleine Verletzungen

Frauenleiden

Gepflegt und schön mit Olivenöl

Blumig und duftend geölt

Seifen aus Olivenöl

Bestimmung Ihres Hauttyps

Unerlässlich: Die Reinigung

Tägliche Begleiter: Cremes und Lotionen

Schönmacher mit Sofortwirkung: Masken und Packungen

Immer angenehm: Körperöle

Ölbäder

Haarpflege mit Olivenöl

Hand- und Nagelpflege mit Olivenöl

Extra: Die Ölzieh-Kur

Eine einfache, aber effektive Methode

Eine Palette an Wirkungen

Durchführung der Ölzieh-Kur

Haushaltstipps

Die Kraft der Olivenblätter

Das Elixier der Antike

Olivenblätter als Lebensretter

Die guten Erfolge der Olivenblatt-Medizin

Renaissance der Olivenbaumblätter

Gesundheit hochkonzentriert

Oleuropein: Eine bittere Arznei

Weitere Phenole im Olivenblatt

Flavonoide als wirksame Mitstreiter

Heilkraft des Ölbaums

Die Anwendung von Olivenblattextrakten

Natürliches Antibiotikum

Die Mittelmeer–Diät

So servieren Sie sich Ihre Gesundheit

Argumente für die Mittelmeer-Diät

Das sollte man wissen

Der 2-Wochen-Plan

Warenkunde Olivenöl

Entscheidend: Die Qualität

Native Olivenöle

Auf Rang zwei

Beste Qualität kann nicht billig sein

Vom Umgang mit Olivenöl

Dunkel und kellerkühl

In den Kühlschrank?

Enorme Vielfalt

Bezugsquellen und –adressen

Zur Autorin

Impressum

Vorwort

Zeitlos wertgeschätzt

Für Thomas Jefferson, 1801 bis 1809 Präsident der Vereinigten Staaten, war der Olivenbaum „das wertvollste Geschenk des Himmels“. Auch viele Berühmtheiten vor ihm waren voll des Lobes: „Mit Ausnahme des Rebstockes“, vermerkte der große Historiker und Schriftsteller des alten Rom, Plinius der Ältere, in seiner umfassenden „Naturalis historia“, „trägt keine andere Pflanze Früchte, die mit der Bedeutung der Olive vergleichbar wären“. Ohne Frage bezog er sich bei diesen Worten nicht nur auf Oliven und ihr Öl als Nahrungsmittel, sondern auch auf ihre zahlreichen gesundheitlichen Effekte.

 

Bereits aus diesen beiden Zitaten wird offenbar, wie weit die große Wertschätzung des Olivenbaumes zurückreicht. Wenig erstaunlich, schließlich ist er eine der ältesten Nutzpflanzen unserer Zivilisation: Die ersten uns überlieferten Zeugnisse des Baumes stammen von Kreta um etwa 3500 vor Christus.

 

Die Faszination, die vom Olivenbaum ausgeht, ist von der Antike bis heute ungebrochen. Denn nicht nur in den Ländern Kleinasiens und jenen rund um das Mittelmeer ist dieser wertvolle Baum hochgeschätzt. Auch in anderen Regionen und in unseren Breiten findet er immer mehr Anhänger. Das ist sehr gut so, denn der Olivenbaum birgt ein enormes Potenzial für unsere Gesundheit. Was es dabei alles zu entdecken gibt, davon berichtet dieses Buch.

Schnell im Bilde ...

Beim Lesen finden Sie an mehreren Stellen kleine quadratische Kästchen mit „wirren“ Mustern (ein Beispiel sehen Sie links). Dabei handelt es sich um sogenannte QR-Codes. Das Kürzel QR steht für Quick Response, zu Deutsch schnelle Antwort. Das sagt bereits aus, was die Aufgabe dieser Codes ist: Sie beinhalten Informationen, die von der digitalen Kamera eines Handys oder Laptops mit der entsprechenden Software gelesen werden können. So bekommt man blitzschnell eine Antwort – sprich: man wird sofort zu dem in einem Muster aus hellen und dunklen Punkten verschlüsselten Link geleitet.

 

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http://youtu.be/HwTrYWkUWUs

 

Entwickelt wurden die kleinen Datenspeicher im Jahr 1994 für die Industrie. Sie sollten mehr Informationen auf kleinerer Fläche unterbringen und geringe Anforderungen an Lesegeräte stellen. Inzwischen stößt man im Alltag immer häufiger auf QR-Codes. Besonders häufig sind sie in Zeitungen und Büchern sowie in der Werbung zu finden.

 

Hält man den QR-Code vor die Kamera eines Handys oder Notebooks, erkennt die Software die gespeicherten Informationen und entschlüsselt sie. Genau das können Sie auch mit den QR-Codes auf den folgenden Seiten machen, wenn Sie auf Ihrem Gerät die entsprechende Software installiert haben. Sobald Sie die Kamera vor den Code halten, geht es los: Sie werden in Kürze weitergeleitet zu kurzen Video-Sequenzen. In diesen erfahren Sie weiteres Wissenswertes über die jeweils an dieser Stelle im Buch vorgestellten Themen; beispielsweise wie Sie eine Zischprobe machen, um zu prüfen, ob Olivenöl heiß genug zum Braten ist, oder aber wie Sie ein Peeling mit Olivenöl herstellen. Dank der QR-Codes sind Sie also schnell im Bilde ...

 

Selbstverständlich lässt sich der QR-Code auch ohne Handy nutzen. Dazu braucht man nur den unter dem jeweiligen QR-Code abgedruckten Link in den Internetbrowser eintippen, und schon kann man sich den Film ansehen.

 

Viel Freude mit dieser faszinierenden Technologie und natürlich auch bei der „herkömmlichen“ Lektüre wünscht Ihnen

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Birgit Frohn

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Das flüssige Gold

Das flüssige Gold

 

Homer, der berühmte antike Dichter, nannte es flüssiges Gold, und Plinius der Ältere, der große Historiker des alten Rom, notierte: „Mit Ausnahme des Rebstockes trägt keine andere Pflanze Früchte, die mit der Bedeutung der Olive vergleichbar wären.“

Die beiden Herren lagen vollkommen richtig – wie sehr, hat die Wissenschaft inzwischen bestätigt. Der hohe gesundheitliche Wert von Olivenöl und die große Palette seiner Anwendungsmöglichkeiten, ob als heilkräftige Medizin oder wirkungsvolle Körperpflege, sind einzigartig. Nicht von ungefähr begleitet Olivenöl die Völker Kleinasiens und jene rund um das Mittelmeer seit über sechstausend Jahren, von der Antike bis heute. Und nicht umsonst hat Olivenöl heute auch in jenen Ländern seinen festen Platz auf dem Tisch und in der Hausapotheke, in denen es auf keine so lange Tradition zurückblicken kann wie im Mittelmeerraum: Nahezu weltweit wird die Kostbarkeit des flüssigen Goldes geschätzt.

Olivenöl – ein Lebenselixier

Bis heute sagt man in mediterranen Regionen, dass Olivenöl die Lebenskraft enthalte. Aus diesem Grund rühmen sowohl Feinschmecker wie Wissenschaftler den „König unter den Ölen“: als wertvolles Nahrungsmittel wie als umfassend wirksame Medizin.

 

Was das flüssige Gold zu einem solch potenten Lebenselixier macht, ist seine Zusammensetzung. Der Natur ist mit Olivenöl eine Komposition bester Zutaten gelungen. Im Mittelpunkt stehen dabei die einfach ungesättigten Fettsäuren. Ihnen sind deshalb auch die folgenden Seiten gewidmet. Die weiteren Inhaltsstoffe von Olivenöl, zum Beispiel sekundäre Pflanzenstoffe und Vitamin E, lernen Sie hier kennen.

Fett ist nicht gleich Fett

  

Wie jedes andere Fett besteht auch Olivenöl aus Fettsäuren. Doch Fettsäuren sind nicht gleich Fettsäuren: Abhängig davon, ob gesättigt, einfach ungesättigt und mehrfach ungesättigt, haben sie vollkommen unterschiedliche Wirkungen auf unseren Körper.

 

Auf die Verknüpfung kommt es an

Fettsäuren setzen sich aus langen Ketten von Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen zusammen und werden je nach deren Verknüpfung in gesättigt, einfach und mehrfach ungesättigt unterschieden. Bei den gesättigten Fettsäuren sind alle Atome der Kohlenstoffkette mit denen der Wasserstoffkette verknüpft. Bei den einfach ungesättigten Fettsäuren ist die Kohlenstoffkette an einer Stelle nicht mit der Wasserstoffkette verknüpft. Bei den mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist die Kohlenstoffkette an mindestens zwei Stellen nicht mit der Wasserstoffkette verknüpft.

 

Die Forschungen der letzten Jahre lassen keinen Zweifel daran, wie entscheidend es ist, welche Fette wir zu uns nehmen. Entsprechend hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem Bericht zur Vorbeugung chronischer Erkrankungen bereits 2002 der Fettauswahl eine herausragende Bedeutung zugemessen. Denn noch entscheidender für die Gesundheit als die Fettmenge ist die Fettart, also das, was Sie sich aufs Brot streichen und über den Salat gießen. So wirkt die richtige Zusammenstellung der Nahrungsfette den klassischen Gesundheitsgefahren unserer Zeit gezielt entgegen. Ernährungsexperten sind sich inzwischen einig, dass Fett nicht per se schädlich ist. Dafür, dass fettarm nicht unbedingt ein Gütesiegel ist, spricht auch, dass gerade in den mediterranen Ländern, in denen traditionell fettreich gegessen wird, die Zahl der HerzKreislauf-Erkrankungen gering ist. So erfreuen sich beispielsweise die Bewohner der griechischen Insel Kreta, die immerhin 42,8 Prozent ihrer Kalorienzufuhr durch Fett (überwiegend Olivenöl) decken, der besten Gesundheit in der gesamten Europäischen Union (siehe hier). Im hohen Norden dagegen, zum Beispiel in Finnland, gehen über die Hälfte aller Todesfälle auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurück. Auf Kreta lediglich fünf Prozent. Das ist die niedrigste Rate im europäischen Vergleich.

 

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Auf den Tischen in den Mittelmeerländern ist es nicht wegzudenken: Nun erobert sich Olivenöl auch bei uns seinen festen Platz.

Die Sättigung zählt

Gesättigte Fettsäuren sind die schlechten Fette, und die sollten Sie sich, so gut es geht, sparen. Denn was vor allem in tierischen Fetten steckt, birgt enorme Risiken: Es erhöht das schädliche LDL-Cholesterin im Blut und damit die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch der Fettstoffwechsel gerät aus den Fugen. Die Folgen können unter anderem Übergewicht und Diabetes Typ 2 sein. Die guten Fette sind die ungesättigten Fettsäuren. Sie beugen zahlreichen Erkrankungen vor und korrigieren schlechte Blutfettwerte, indem sie das schädliche LDL-Cholesterin senken und das wertvolle HDL-Cholesterin erhöhen. Die besten Karten im Spiel um die Gesundheit haben Sie also mit einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren in der Hand.

 

Weniger ist mehr

Lange Zeit war die Wissenschaft der Ansicht, allein die mehrfach ungesättigten Fettsäuren seien wertvoll für unsere Gesundheit. Die nur einfach gesättigten Fettsäuren hielt man kaum für wichtig. Doch nicht zuletzt Studien zum Olivenöl haben diese Ansicht widerlegt und gezeigt: Auch die einfach ungesättigten Fettsäuren haben zahlreiche gesundheitliche Vorzüge. Sie tragen nicht nur zu einer Abnahme erhöhter Cholesterinwerte bei, sondern haben darüber hinaus einen äußerst günstigen Einfluss auf die Zusammensetzung der Blutfette: Sie senken den Gehalt an schädlichem LDL-Cholesterin und beugen dessen Ablagerung in den Blutgefäßen vor. Aus diesem Grund wird heute empfohlen, bei der Zusammenstellung des Speiseplans auch auf ausreichend einfach ungesättigte Fettsäuren zu achten.

 

Das richtige Fettnäpfchen

Olivenöl besteht zu 55 bis 83 Prozent aus der einfach ungesättigten Ölsäure, zu 4 bis 20 Prozent aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren wie der Linolsäure und zu 8 bis 14 Prozent aus gesättigten Fettsäuren. Es besitzt damit die ideale Kombination an Fettsäuren, die sich in dieser Form bei keinem anderen Fett findet. Durch das flüssige Gold können Sie Ihre Aufnahme an einfach ungesättigten Fettsäuren erhöhen und zugleich sichergehen, ausreichend mehrfach ungesättigte Fettsäuren zu sich zu nehmen. Mit Olivenöl treten Sie also genau in das richtige Fettnäpfchen – und wappnen sich damit gezielt gegen viele Gesundheitsrisiken.

Tropfen für Tropfen wertvoll

  

Der enorme gesundheitliche Nutzen von Olivenöl ist jedoch nicht nur seinen Fettsäuren zu verdanken. Andere Stoffe sind dabei nicht minder wichtig. Welche Stoffe das im Einzelnen sind und welche Wirkungen sie in unserem Körper entfalten, erfahren Sie nun auf den folgenden Seiten.

Vitamin E, A und D

  

Olivenöl besitzt einen hohen Anteil am fettlöslichen Vitamin E, das an Vielseitigkeit kaum zu überbieten ist: Es stabilisiert die Zellmembran undwirkt auf diese Weise ihrer frühzeitigen Alterung entgegen. Weiterhin ist Vitamin E ein ausgezeichnetes Antioxidans, das die Zellen vor dem Angriff freier Radikale und die roten Blutkörperchen vor der Zerstörung durch oxidierende Stoffe schützt. Die Organe und Körpergewebe, die am meisten von diesen Effekten profitieren, sind das Gehirn, die Leber, die Muskeln, Arterien und die Blutzellen. Darüber hinaus fördert Vitamin E die Fruchtbarkeit und – wie sich zum Beispiel bei der Körperpflege mit Olivenöl zeigt – hält Haut und Haare gesund und schön.

 

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Warum Olivenöl „flüssiges Gold“ genannt wird, hat sehr viele gute Gründe.

 

Im Olivenöl sind auch die beiden ebenfalls fettlöslichen Vitamine A und D enthalten. Ersteres ist ein hochwirksames Antikrebsmittel, das an der Bildung des Sehpurpurs beteiligt ist und die Abwehrkräfte stärkt. Ferner dient Vitamin A dem Aufbau der Haut, der Schleimhaut und dem Knorpelgewebe, es sorgt für schöne Haut, gesundes Haar und kräftige Nägel. Vitamin D fördert die Aufnahme von Kalzium und Phosphor und ist für den Aufbau von Knochen und Knorpeln unerlässlich.

 

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Eine Handvoll Allerbestes für unsere Gesundheit ...

Karotin

Im Olivenöl ist auch Karotin enthalten, ein sekundärer Pflanzen- und Farbstoff. Wie inzwischen vielfach wissenschaftlich belegt wurde, kann Beta-Karotin, die Vorstufe von Vitamin A, sowohl das Fortschreiten einer Krebserkrankung verzögern als auch den Krebsmechanismus selbst blockieren. Besonders wirksamen Schutz bietet es vor nikotinbedingten Krebserkrankungen wie Lungen- und Kehlkopfkrebs; doch auch Hautkrebs kann Beta-Karotin sehr effektiv vorbeugen, denn es schützt die Haut vor den schädlichen Einwirkungen der UV-Strahlen. Diese Wirkungen sind unabhängig davon, ob sich Karotin in Vitamin A umwandelt oder nicht.

Phenole

  

Was Olivenöl so gesund für die Blutgefäße und damit für unser Herz macht, sind vor allem die Phenole. Die Pflanzenstoffe sorgen nämlich dafür, dass unsere Blutgefäße dehnbar bleiben und sich damit gut an Veränderungen des Blutflusses anpassen können. Das ist besonders wichtig für Menschen mit hohen Blutdruckwerten. Der Gehalt an Phenolen ist damit ein wesentliches Qualitätsmerkmal für die Güte eines Olivenöls (siehe hier).

 

Rundum gesund

Besonders wertvolle Wirkungen des Olivenöls:

  Schützt Herz und Kreislauf

  Verdünnt das Blut

  Senkt den Blutdruck

  Erhöht das „gute“ HDL- und senkt das „schlechte“ LDL-Cholesterin

  Beugt Übergewicht vor

  Schützt als gutes Antioxidans wirksam vor freien Radikalen

  Wirkt antibakteriell

  Regt die Verdauung an und führt auf milde Weise ab

  Schützt die Magenschleimhaut und reduziert überschüssige Magensäure

  Stärkt und schont die Leber

  Vermindert das Risiko von Gallensteinen

  Schützt Gehirn und Nerven vor frühzeitiger Alterung

  Fördert die Knochendichte auch im Erwachsenenalter und beugt Osteoporose vor

  Lindert Gelenkschmerzen und wirkt antirheumatisch

  Wirkt entzündungshemmend

  Ist heilungsfördernd und desinfizierend

  Nährt die Muskulatur

Mineralstoffe und Spurenelemente

Natürlich stecken auch Mineralstoffe und Spurenelemente im Öl der Öle, beispielsweise Kalium, das für die Weiterleitung von Nervenimpulsen auf die Muskeln und für die Ausscheidung von Wasser und Gewebsflüssigkeit wichtig ist. Zudem reguliert Kalium den Druck der Zellflüssigkeit und den Wasserhaushalt und sorgt für das Säure-Basen-Geichgewicht. Der Nächste im Bund ist Kalzium, Baustoff für Zähne und Knochen und unerlässlich für die Blutgerinnung, die Erregbarkeit von Nerven und Muskeln sowie für die Durchlässigkeit der Zellmembranen. Weiterhin findet sich in Olivenöl das Anti-Stress-Mineral Magnesium, das vor schädlichen Effekten von Stress schützt und für die Bildung von Antikörpern sowie für die Aufrechterhaltung der Muskel- und Nervenreizbarkeit zuständig ist.

Vom Baum in die Flasche

  

Was Olivenöl so wertvoll macht, ist seine aufwändige Herstellung. Vom Baum in die Flasche ist es ein weiter Weg, der nach wie vor mühsam und lang ist. Denn erst nach rund zwanzig Lebensjahren steht ein Olivenbaum voll im Saft, erst dann hat er seine volle Ertragsfähigkeit erreicht. Bis es so weit ist, bedarf es einiger Pflege.

Ein Platz an der Sonne ...

Obgleich der Ölbaum überaus widerstands- und anpassungsfähig ist, stellt er doch einige Ansprüche. So wünscht er sich einen Standort, an dem er das ganze Jahr ausreichend von der Sonne beschienen wird. Denn ihr Licht beeinflusst entscheidend sein Wachstum und seine Fruchtbarkeit und entscheidet damit über die Qualität seiner Früchte und des daraus gewonnenen Öls. Ähnlich verhält es sich mit dem Boden: Er sollte durchlässig sein und sich dadurch schnell in der Sonne erwärmen können.

 

... und ein wenig Pflege

Seit Jahrtausenden ist bekannt, dass der Ölbaum Aufmerksamkeit braucht, wenn er reiche Ernte bringen soll. Die alten Griechen und Römer hatten deshalb ganz exakte Anleitungen zur Pflege eines Olivenhaines, an denen sich bis zum heutigen Tag nicht viel Wesentliches geändert hat: Drainage, also Lockerung des Bodens, um ihn durchlässiger zu machen, Hacken oder Pflügen, in Maßen beregnen oder tröpfchenweise bewässern und hin und wieder düngen. Darüber hinaus benötigen Olivenbäume, sollen sie groß und kräftig werden, regelmäßigen Schnitt. Dies geschieht in zwei Schritten: Der erste hat zum Ziel, dem Baum Form zu geben und überflüssige Triebe zu entfernen; er wird an ganz jungen Bäumen vollzogen und passend Erziehungsschnitt genannt. Der nächste Schnitt dient dazu, den Baum in seinem Rhythmus der wechseljährigen Fruchtbarkeit zu unterstützen und eine gewisse Regulation des gewöhnlich zweijährigen Zyklus, in dem ein Olivenbaum trägt, zu ermöglichen. Generell ist es heute üblich, einen Ölbaum auf etwa sechs Meter zurückzuschneiden, um seine Pflege und später dann die Ernte zu erleichtern.

 

Steckbrief Olea europaea

Immergrüner, über 1.000 Jahre alt werdender Baum aus der Gattung der Ölbaumgewächse, Oleaceae. Der echte Ölbaum wird zwischen zehn und 16 Meter hoch. Charakteristisch sind sein knorriger, zerfurchter Stamm und die üppige, silbrig schimmernde Blattkrone. Bei jungen Bäumen ist der Stamm glatt und grau, mit jedem Lebensjahr wird dieser jedoch dunkler, spröder und verkrümmter. Die Blätter sind immergrün und erneuern sich etwa alle drei Jahre.

Sie fühlen sich ledrig an und erinnern in Form und Größe an Weidenblätter. Sie sind an der Unterseite behaart und silbriggrau gefärbt. Von April bis Juni hängen kleine weiße Blüten in Trauben von den Ästen herab und verströmen einen zarten, angenehmen Duft. Die Frucht des Ölbaums ist eine der Pflaume ähnelnde Steinfrucht mit dünner Fruchthaut und sehr ölreichem Fruchtfleisch. Der harte Steinkern enthält meist nur einen ölreichen Samen.

 

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Von der Ernte der Oliven bis zum fertigen Öl ist es ein weiter Weg – doch die Mühe lohnt sich in jeder Hinsicht.

Erntezeit: Es wird spannend

Die Ernte ist insofern spannend, da sie sehr aufwändig ist und die Oliven äußerst empfindlich sind. Schon kleine Fehler verzeihen sie kaum (siehe hier).

Die Zeit der Ernte beginnt im Mittelmeerraum im Oktober und zieht sich bis in den Januar hinein: Das genaue Erntedatum ist von Jahr zu Jahr, von Anbauregion zu Anbauregion und von Olivensorte zu Olivensorte unterschiedlich. Daneben bestimmt auch die Sonnenscheindauer und die Anzahl der Regentage über den Zeitpunkt, wann die Oliven reif für die Ernte sind. Auch der Ertrag der Ernte fällt je nach Sorte und natürlich auch je nachdem, wie sonnenreich das Jahr war, verschieden üppig aus. Hinzu kommt, dass ein Olivenbaum nur alle zwei Jahre voll trägt, wie es im landwirtschaftlichen Fachjargon heißt. In den dazwischen liegenden Jahren ruht er sich gewissermaßen aus, um nächste Saison wieder vollen Ertrag bringen zu können.

 

Gewissenhafte Handarbeit

Einen gemeinsamen Nenner hat die Olivenernte jedoch: In fast allen Anbauregionen werden die Oliven noch wie in alten Zeiten von Hand geerntet. Nur selten nehmen technische Geräte, beispielsweise elektrische Rüttelmaschinen oder über der Schulter der Erntearbeiter getragene Sauggeräte, den Heerscharen der Pflückerinnen und Pflücker ihre mühevolle Arbeit ab. Das ist auch gut so, denn das beste und hochwertigste Olivenöl ist und bleibt jenes aus handverlesenen Oliven. Schließlich ist das Pflücken von Hand erwiesenermaßen die schonendste Art des Umgangs mit den empfindlichen Früchten des Ölbaums.

 

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Olivenbauern sind zu Recht stolz auf ihre Schützlinge und deren Früchte.

 

Die Ernte ist allerdings sehr zeitintensiv: Selbst ein noch so guter Pflücker schafft pro Stunde nur neun bis zehn Kilo Oliven, und für einen Liter Öl benötigt man je nach Ölgehalt vier bis fünf Kilo Früchte. So kommt es auch, dass die Ernte zu fünfzig Prozent den Verkaufspreis eines Olivenöls ausmacht. Falls Sie sich also schon mal gefragt haben, weshalb qualitativ hochwertiges Olivenöl seinen Preis hat, sollten Sie einmal bei der Olivenernte zusehen oder auch mithelfen. Wenn man sich vor Augen führt, wie viel harte Arbeit in jedem einzelnen Liter Öl steckt, beantwortet sich die Frage nach dem hohen Preis von selbst.

 

Pflücken auf verschiedene Weisen

Im Laufe der Jahrtausende haben sich, abhängig vom Anbaugebiet, verschiedene Erntemethoden entwickelt. Ganz grob lassen sich diese in drei Grundtechniken unterteilen: Das Pflücken von Hand, das Abschlagen der Oliven sowie das bloße Auflesen der von selbst abgefallenen Früchte. Erstere Methode ist die schwierigste, aber auch die beste, da hierbei die Früchte am meisten geschont werden und später auch das beste Öl liefern. Auch das Abschlagen der Oliven – das bacchiatura – mit langen Stöcken erfordert große Umsicht, damit nicht versehentlich junge Triebe verletzt werden. Die Früchte fallen in unter dem Baum ausgebreitete Netze oder Fallschirme – früher waren es echte, seidene aus dem Krieg, heute sind sie meist aus Nylongaze –, sie werden anschließend aufgesammelt und in luftdurchlässige Körbe oder Kisten gelegt. Dann werden sie in das Lagerhaus gebracht, wo sie bis zum Pressen sorgfältig aufbewahrt werden. Die dritte Methode, das Auflesen herabgefallener Früchte, ergibt kein gutes Öl. Denn die Oliven sind entweder bereits überreif und verdorben oder beim Fallen beschädigt worden.

 

Empfindliche Früchtchen  

Wie bereits erwähnt: Oliven sind äußerst druckempfindlich. Deshalb muss beim Lösen der Früchte vom Zweig peinlichst darauf geachtet werden, sie nicht zu fest anzufassen und dabei zu beschädigen, denn sonst leidet die Qualität des Öls darunter. Oliven zu ernten erfordert also einiges an Erfahrung und Fingerspitzengefühl, und nicht jeder ist mit dieser Kunstfertigkeit gesegnet. Was man auch noch braucht, ist einen gnädig gestimmten Petrus: Während der Erntezeit sollte es auf keinen Fall regnen, denn auch auf Feuchtigkeit reagieren Oliven im wahrsten Wortsinn sauer. Denn sie beschleunigt den natürlichen Abbauprozess, die Fermentation, und erhöht den Säuregehalt der Oliven. Aufgrund dessen sollten auch, einerlei wie die Oliven geerntet wurden, zwischen der Ernte und dem Pressen nicht mehr als vier bis fünf Tage liegen. Denn je länger Oliven lagern, desto mehr Säure entwickeln sie, und dies ist der Qualität des Öls äußerst abträglich (siehe hier). Generell gilt: Je später im Jahr die Oliven geerntet werden, desto schneller sollten sie in die Ölmühle kommen.

Das Öl ist da!

  

Obwohl immer neuere und effizientere Methoden entwickelt werden, arbeiten die Ölpressen heute im Grunde nach dem gleichen Prinzip wie vor Tausenden von Jahren. Nur die Gerätschaften unterscheiden sich gegenüber früher. Die schweren Mahlsteine werden heute nicht mehr von Hand, von Eseln oder Kamelen bewegt, sondern elektrisch betrieben, und es gibt nur noch eine einzige Pressung, die hydraulisch erfolgt.

 

Bevor die geernteten Oliven aus ihren Kisten oder Körben, in denen sie gut geschützt vor Tieren und Ungeziefer in den Lagerräumen und Scheunen stehen, in die Mahlmaschine kommen, werden sie in Säcke abgefüllt. Auf diesen ist genau vermerkt, von welchem Olivenanbauer das betreffende Erntegut stammt, damit es zu keinen Verwechslungen kommt. Dann werden die Säcke gewogen und das Gewicht in Listen festgehalten. Erst dann kommen die Oliven in die Ölmühle, wo sie sorgfältig gewaschen und von Blattwerk befreit werden.

 

Dann geht es in den Kollergang, einer Art riesigen Schüssel mit zwei hochkant stehenden rotierenden Granitsteinen: Hier werden die Früchte eine gute halbe Stunde lang bei 25 bis maximal 30 Grad zu einem zähen Brei zerquetscht. Dieser wird auf Matten aufgebracht und hydraulisch gepresst. Diese Pressung ist bei der gesamten Ölgewinnung am heikelsten, denn sie darf nur ganz behutsam und vor allem nur bei niedrigen Temperaturen erfolgen. Daher kommt der Begriff kaltgepresstes Olivenöl. Den in der Olive enthaltenen Stoffen, allen voran den Vitaminen, sind dabei 28 Grad Celsius am zuträglichsten. Pressungen, bei denen wie früher Hitze (zum Teil bis zu 40 °C) zugeführt wird, gibt es heute nicht mehr. Bei der Pressung entsteht eine Emulsion aus Öl und Fruchtwasser, die in einer Zentrifuge voneinander getrennt werden. Da ist es dann: reines und natives Olivenöl, dickflüssig und duftend, Produkt tausendjähriger Kultur, Tropfen für Tropfen wertvoll und gesund.

 

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Ölmühlen können auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken.

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Gesunder Genuss

Gesunder Genuss

 

Dass „Nahrungsmittel Eure Heilmittel und Heilmittel Eure Nahrungsmittel“ sein können, wusste man bereits in der Antike. Was inzwischen von der modernen Wissenschaft vielfach bestätigt wurde, ist mithin keine neue Erkenntnis. Ernährung und Gesundheit hängen eng zusammen. Denn Essen macht uns nicht nur satt und versorgt uns mit Nährstoffen, sondern beeinflusst ganz maßgeblich unser Befinden. Eine der besten Möglichkeiten – im gesundheitlichen wie kulinarischen Sinn –, rundum gesund zu genießen, bietet uns die mediterrane Kost: die traditionelle Ernährungsweise in Südeuropa, insbesondere in Süditalien und Griechenland.