cover

HEXENWERK

Wildkräuter-Sammelsurium rund um’s Jahr

All-Wetter-Tagebuch

von Ulla Janascheck & Elise Richer

Layout: freya_art, Christina Diwold
Lektorat: Mag. phil. Dorothea Forster
Illustrationen: Manuel Siesenop
Fotos: Ulla Janascheck, Elise Richer, Wolf Ruzicka
© Fotolia: cherezoff, oly5, tolgatezcan
© Shutterstock: Oleg Golovnev, Ragnarock, wanchai,
Pixel Embargo, CPdesign, olies Aleks Melnik, GooseFrol
© Wikipedia: Opioła Jerzy, Onderwijsgek, Biberl, Christof Bobzin,
Steffen Heinz Caronna, Furu Maru, Jeremy Keith

Die Verfasserin gibt weder direkte noch indirekte Ratschläge, sie stellt keine Diagnosen und erteilt keine Verordnungen. Verfasserin und Verlag übernehmen keinerlei Haftung für etwaige Verletzungen, Verluste oder andere Schäden, die aus der Verwendung der in diesem Text angebotenen Informationen resultieren.

Ulla Janascheck & Elise Richer

Hexen
WERK

Wildkräuter-Sammelsurium
rund um’s Jahr

All-Wetter-Tagebuch

image

Inhalt

Einleitung

FEBRUAR

Bärlauch [Allium ursinum]

Bärlauch-Butter

Bärlauch-Wodka

Bärlauch-Öl

Bärlauch-Salz

Bärlauch-Obatzda

Bärlauch-Frischkäse

Bärlauch-Brötchen

Bärlauch-Sauerteig-Brot

Bärlauch-Pesto

Braten mit Bärlauchpesto-Kruste

Bärlauch-Tinktur

MÄRZ

Veilchen [Viola]

Kandierte Veilchen- und Weißdornblüten

Weißdorn [Crataegus monogyna]

Weißdorn-Schnaps

Weißdorn-Limo

Weißdorn-Tee

Gundelreben-Butter

Gundelrebe [Glechoma hederacea]

Gundelreben-Öl zur äußeren Anwendung

Frühlingssalz

Weißdorn-Apple-Crumble mit Krokant

Weißdorn-Likör

Magenbitter

Birkenblätter-Frühlingspeeling

Birke [Betula]

Birkensaft

Löwenzahn [Taraxacum officinale]

Löwenzahnschnaps

Löwenzahnwurzelpulver

Frühlingsblütensalat

Neunkräutersuppe

APRIL

21-Kräuter-Magenbitter

23-Kräuter-Frühlingsschnaps

17-Wildkräuter-Frühlingsschnaps

17-Kräuter-Öl

17-Kräuter-Frühlingsquark

17-Kräuter-Frühlingsbutter

17-Kräuter-Pesto

Blütentee zum Säure-Basen-Ausgleich

Gänseblümchen [Bellis perennis]

Gänseblümchen-Honig

Gänseblümchen-Tinktur bei Prellungen

Gänseblümchen-Salbe

Löwenzahntee gegen eitrige Pickel

Labkraut-Kranz

Frühstücks-Osterhase

Osterkränze

Waldmeister [Galium odoratum]

Waldmeister-Bowle

Waldmeisterschnaps

Holunder [Sambucus nigra]

Frische Frühsommer-Holunderlimo

Pfirsich-Holunderblüten-Marmelade

Holunderblüten-Essig

Holunderblüten-Fieber-Blasentee

Scharfer Rotweinessig

Thymian-Schafgarben-Brot

Kräuteressig & -öle

Frauentee

Wintertee

Kopfweh- und Migräne-Tee

Knochentee

Stichweg

Kräuterfladenbrote

Wegerich [Plantaginaceae]

Breitwegerich zur Fußstärkung

Spitzwegerich-Salat mit Ziegenkäse

Hustensirup: Spitzwegerich-Honig

Wiesenkerbel [Anthriscus sylvestris]

Wiesenkerbel-Frischkäse

Eingelegter Ziegenkäse

Fußbad für müde Füße

MAI

Hexenbesen zur Hexennacht

Weide [Salix]

Umschläge gegen Warzen und hohes Fieber

Weidenblätter im Salat

Zur Entgiftung

Gegen Entzündungen und Wunden

Holundersirup

Kaiserschmarrn mit Holunderblütensirup

Rose [Rosa]

Rosenzucker

Rosen-Duftwasser

Bärlauch-Samen in Ölivenöl

Rucola-Sauerampfer-Kräuterbutter

Mai-Wildkräuterbutter gemischt

Rosmarin-Knoblauch-Öl

Orangen-Holunder-Limo

Räucherstäbe

Rosenlikör

Rosen-Erfrischungs-Smoothie

Rotklee [Trifolium pratense]

Rosen-Badesalz

Erdbeer-Rosen-Marmelade

Rhabarber-Erdbeer-Marmelade

Brombeerblütentee

Brombeere [Rubus fructicosus]

Mutterkraut [Tanacetum parthenium]

Frische Blätter aufs Brot

Mutterkraut-Tee gegen Migräne

Mutterkraut-Tinktur

Spargel mit heller Kräuter-Sauce

Frauenmantel [Alchemilla vulgaris]

JUNI

Linde [Tilia]

Lindenblütentee überbrüht

Lindenblütentee Kaltansatz

Lindenblütenhonig

Lindenblütenbad

Lindenblütenwasser

Gesichts- und Haarwasser

Lindenblüten-Likör

Wilde Karde [Dipsacus sylvestris]

Kardenblätter-Tee

Schafgarbe [Achillea millefolium]

Schafgarben-Tee

Schafgarben-Bad

Wechseljahrestee

Brennnessel [Urtica dioica]

Brennnesseltee

Brennnesselsalz

Brennnesselessig

Brennnesselgemüse

Käse-Petersiliennocken

Löwenzahn-Brennessel-Bier

Spinat-Geburtstagstorte

Spundekäs’

Lammhackfleischbällchen

Lasagne mit Spinat & Lammhackbällchen

Sauerampfer [Rumex acetosa]

Sauerampfersuppe

Kartoffelgratin mit Sauerampfer

Sauerampferbutter

Spaghetti mit Sauerampfergemüse

Beifuß [Artemisia vulgaris]

Beifuß-Tee, Extrakt und Aufguss

Beifuß-Öl

Beifuß-Essig

Beifuß-Samen-Salz

Beifuß-Räucherbündel

Artemisia-Trank

Malve [Malva sylvestris]

Malven-Umschläge

Sonnenwendskrone

Johanniskraut [Hypericum perforatum]

Johanniskrautöl

Johanniskraut-Tee und -Tinktur

Garantiert gelungener Reis

Reicher Wildkräuter-Sommersalat

Wilde Möhre [Daucus carota]

Beinwell-Crepes mit Wilder Möhre

Beinwell [Symphytum officinale]

Grüne Sauce

Bunter Hirsesalat

Lampions

Kraftbrühe

Wildkräuter-Suppenwürze

JULI

Wegwarte [Cichorium intybus]

Sommersalz

Nachtkerzenöl

Johanniskrautschnaps

Johannisbeer-Kuchen

Lamm-Spareribs

Suppengewürz

Wildkräuter-Püree-Würze

Rahels Wildkräuter Pur

Naturshampoo mit Kräutern

Honig-Shampoo

Haarpackung mit Honig und Eigelb

Gesichtsmaske mit Honig

Honig-Milch-Bad

Ricotta-Torte mit Honig

Holunderbeerensaft mit Wein

Holunderbeeren-Likör

Salbei [Salvia officinalis]

Salbei-Gesichtsdampfbad

Salbei-Essig

Salbei-Fußbad

Salbei-Bad

AUGUST

9-Kräuterbrot

Fladenbrot am offenen Feuer

Spitzwegerich-Sirup

Fußbad mit Breitwegerich und Beifuß

Wildkräuter-Pesto mit Distelöl

Holundersaft

Holunderbeersuppe

Schlehe [Prunus spinosa]

Schlehen-Likör

Gundelreben-Wundöl

Schnelle Spitzwegerichsuppe

SEPTEMBER

Schweinebraten mit Beifuß

Rosmarin-Kürbis-Kartoffeln

Maronenkuchen

Chai

Frische grüne Bohnen

OKTOBER

Hokkaido-Kürbissuppe

Kürbis-Pie mit Cashew-Kernen

Fliegenpilze

Pilzbutter

Riesenschirmling-Schnitzel

Herbsttrompeten-Kroketten

Holunder-Rotwein-Erkältungssaft

Ingwer-Tee

NOVEMBER

Schwarzer-Rettich-Hustensirup

Kardenwurzel-Tinktur

Kardenwurzel-Tee

Schnelle Ingwerplätzchen

DEZEMBER

Roter Glühwein mit Schuss

Weißer Holda-Glühwein

Honig-Glühwein

Helens Backofen-Allerlei

Adventskranz

Glückswichtel

Traumbeutelchen

Beifußwurzel-Öl

Flambierte Apfelringe

Raunachtstagebuch

Waschmittel

Fonduesaucen

Grüne Kräutersauce

Knoblauchsauce

Rote Sauce

Schwarze Olivenpaste

Wirsingauflauf

Sylvesterbraten

JANUAR

Galette de Rios

Johanniskraut-Bad

Anti-Stress-Bad

Pflegende Sprudelbäder

Duft-Sahne-Honig-Bäder

Salzbäder zur Tiefenreinigung

Aufguss-Bäder für Hautprobleme

Schachtelhalm [Equisetum arvense]

Traumfänger

FEBRUAR

Pflanzenverzeichnis

Glossar

Über die Autoren

Einmal ’rum im Kräuterjahr – ein Tag in der Woche ist Wildkräuterzeit für uns – ein Jahr lang sind wir ihnen nachgegangen, haben uns von ihnen führen lassen, sie gesucht oder sind von ihnen überrascht worden – jedes Mal hatten wir eine schöne Zeit in der Natur und viele wunderbare Erlebnisse. Das alles haben wir in diesem Tagebuch dokumentiert.

Mit den Wildkräutern ist es nämlich so: Je tiefer wir uns auf sie einlassen, desto mehr Einsichten schenken sie uns. Je mehr wir sie lieben, achten und uns mit ihnen beschäftigen, desto stärker gehen sie in Resonanz mit uns. Und dann geschieht, was keiner zuvor geglaubt hätte.

Wildkräuter bestehen nicht nur aus botanischen Namen und Inhaltsstoffen, sondern sind eingebunden in ein morphogenetisches Feld, ein Informationsfeld, das unsere Vorfahren als „Pflanzengeist“ bezeichneten. Und diese Pflanzengeister scheinen gerne im Kontakt und Austausch mit uns Menschen zu sein, sofern wir ihnen Wertschätzung und Respekt entgegenbringen. Dieses Wissen lebt bis heute in den wenigen verbliebenen Naturvölkern und unterschiedlichen schamanischen Ritualen weiter.

Es gibt viele Wege, die Wildpflanzen zu erkunden. Wir können sie studieren, in Büchern nachlesen, was andere bereits herausgefunden haben, wir können sie aber auch ganz absichtslos erfahren. Dann fühlen wir uns hinein in den „Pflanzengeist“, atmen seinen/ihren Duft ein, beobachten, wie er/sie sich bei Wind und Wetter verhält, in welcher Umgebung er/sie sich wohlfühlt, schauen, welche „Signaturen“ das Wildkraut trägt – wie die Blätter, Blüten, Wurzeln beschaffen sind und aussehen, und assoziieren ...

Auf diese Art verbinden wir unser rationales Wissen über Beobachtung und innere Begegnung mit unserer Intuition zu einer Ganzheit. Wir sammeln persönliche Erfahrungen. So bleiben wir in einer lebendigen Berührung mit der Natur – was kann es Schöneres geben?

Uns haben die Wildpflanzen viel Kraft und Freude geschenkt – und das wird auch so bleiben, denn immer wieder geschieht Neues im großen Rund. Wir sind viel draußen, auf unterschiedlichen Wegen unterwegs, und lassen uns hierhin und dorthin „rufen“. Manchmal schenkt uns eine noch unbekannte Wildpflanze ihren Namen, weckt einen Eindruck über ihre Wirkung, hilft uns dabei, uns zu erinnern, oder macht uns so neugierig, dass wir alles über sie nachlesen wollen. Andermals ist es einfach schön, sich aus der Tiefe von ihr berühren zu lassen. Und wieder andere duften oder sehen so lecker aus, dass wir gleich etwas daraus zubereiten wollen.

Wir haben viele Rezepte ausprobiert, sind entweder mit unseren Funden heimgekehrt und haben dann überlegt, was damit zu tun ist, oder wir haben nach Zutaten für ein Rezept gesucht, das wir gerne zubereiten wollten. Meist war es Ersteres.

Unsere Wildkräuter-Erlebnisse von Februar bis Februar haben wir dokumentiert – in Bild und Schrift.

DANKE

Danke an Manuel Siesenop für die tollen Cartoons, danke an Julian und Dani fürs Mitdichten der kleinen Merkhilfen zu den Kräutern und die vielen Testessen und danke an Sigrid Hirsch, der die Idee unseres Wildkräuter-Tagebuchs so gut gefiel, dass es zu einem Buch werden konnte.

Wir wünschen allen Leser-innen genauso viel Spaß damit, wie wir hatten!

 

Die Harmonie heiliger Zeiten und Orte

Unsere Seele braucht immer wieder eine Auszeit vom betriebsamen Alltag mit seinen regelmäßigen, oft fremdbestimmten Gewohnheiten. Denn unsere Seele ist auf die allem zugrunde liegende Harmonie ausgerichtet und möchte diese, sobald verloren, immer wieder aufs Neue herstellen. Das bedeutet für sie „Ent-Wicklung“. Harmonie ist in diesem Sinne gleichbedeutend mit In-Verbindung-Sein, Dissonanzen entstehen durch Abspaltung und Isolation.

In der Natur kann unsere Seele Verbindung mit den Wildkräutern, Wildpflanzen, Büschen, Sträuchern und Bäumen aufnehmen. Für sie ist es selbstverständlich, Teil des Ganzen zu sein und mit den einzelnen Komponenten der nahen Umgebung zu kommunizieren. Wenn wir tief genug in unsere Seelenwelt hineintauchen, können wir die Natur verstehen, ihre Zeichen lesen. Wir sind dann eingebunden und offen, mit all unseren Sinnen in Resonanz und können wichtige Botschaften für unseren Lebensweg empfangen, Kraft tanken oder inspiriert werden. Vertrauen und Hingabe, gelöste Aufmerksamkeit und Absichtslosigkeit sind Schritte dahin. Kinder haben „das“ noch – sie leben in einer beseelten Welt, in der alles lebendig ist –, als Erwachsene müssen wir uns diesen wundervollen Raum wieder zurückerobern. Und das können wir! Je regelmäßiger wir uns mit uns selbst und der Natur zu Seelenausflügen verabreden, desto kostbarer wird die Seelenzeit und desto mehr Kraft bekommen wir von den heiligen und wilden Orten geschenkt. Harmonie ist die natürliche Folge. Freude, Lust und Erfüllung sind die Begleiterinnen.

Heilung, Resonanz & Glück

Für die Medizinkundigen der Aboriginals gibt es beispielsweise einen direkten Zusammenhang zwischen Heilung, Resonanz und Glück. Sie sagen nicht, „wir heilen“, sondern „wir machen jemanden wieder glücklich“. „Glück“ leitet sich ab von „gu luck“ (engl.: good luck) – Deckel und Topf. Heilung bedeutet in diesem Sinne: den verlorenen Deckel für den Topf finden, die Umstände wieder passend machen. Erst wenn die Umstände so sind, dass die Seele damit gerne in Resonanz geht, kann sie Glück erfahren. Gesundheit ergibt sich danach aus der Sicherheit, auf dem richtigen Weg dorthin zu sein. Die Wildkräuter sind uns dabei hilfreiche Wesen, wertvolle Wegweiser und Begleiter.

Wenn wir in der Natur sind, haben wir Teil an der Fülle, die uns die Erde, das Leben schenken. Indem wir uns auf diese Fülle einstimmen, schaffen wir auch Fülle für uns selbst. Wir fühlen die Fülle, denken in Fülle und ziehen nach dem Resonanzgesetz damit noch mehr Fülle an. In der Stille und durch Rückbindung an die Kräfte und den Wandel der Natur geben wir diesem Erleben Stabilität. Indem wir die Fülle des Lebens so annehmen, wie sie sich in der Veränderlichkeit der unterschiedlichen Jahreszeiten zeigt, wachsen wir hinein in eine mehr und mehr bedingungslose Liebe zu dem, was wirklich ist. Wir lernen, dass es mehr gibt als die Hoffnung auf den ewigen Sommer. Unsere Seele wird dadurch frei von Erwartungen und offen für die Berührung mit dem Außergewöhnlichen. Darin liegt die Freiheit aller Schöpferkraft.

 

Hinweise

Alle unsere Rezepte sind organisch gewachsen, also abhängig von den Kräutern, die auf unseren Wegen zu einer bestimmten Jahreszeit bei einem bestimmten Wetter wuchsen. Sie lassen sich fast alle variieren, wenn man das eine Kraut nicht findet, nimmt man ein anderes. Die Wildkräuterküche ist eine lebendige Küche, es darf improvisiert werden, hier sind eine gute Intuition und Kreativität gefragt.

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt – und wenn mal was schief geht, ist’s auch kein Drama, die Ameisen und Insekten freuen sich über eine „Opfergabe“.

 

Einige Regeln für den Umgang mit Wildkräutern

Sammle auf Pfaden, die fernab von
Hundespazierwegen und Tollwut gefährdeten Gebieten liegen.

Sammle nicht, nachdem es stark geregnet hat,
die Kräuter sind dann zu nass und schimmeln schnell.

Beschäftige dich mit den Rhythmen der einzelnen Pflanzen, viele atmen am Morgen ein und am Nachmittag aus. Mehr Kraft haben sie beim Einatmen. Stimme das Sammeln darauf ab.

Sammle keine seltenen Arten, freue dich lieber an ihrem Anblick und mache ein Foto oder fange dir ihre Schwingung als Bachblüte ein. (Rezept siehe S. 19)

Nimm immer nur so viel, wie du wirklich brauchst.

Gib der Stelle, von der du etwas genommen hast, auch etwas zurück.

Pflücke achtsam – ohne die Pflanzen zu verletzen.

Lasse immer genug stehen, damit sie nachwachsen können.

Grabe Wurzeln vor dem Frühling, am besten im Spätherbst nur dann aus, wenn du sie als Medizin brauchst.

Wasche die Wurzeln und Blätter, aber nicht die Blüten der Wildpflanzen. Trockne vorsichtig – tupfe mit einem Geschirrtuch oder Küchenpapier.

Pilze werden nur gebürstet, sonst verwässert ihr Geschmack.

Trockne die Pflanzen am besten draußen im Halbschatten. Sorge für gute Durchlüftung, indem du sie entweder aufhängst oder in Körben, auf geflochtenem Boden luftig ausbreitest. Vermeide das Stapeln!

Im Backofen trocknest du bei 50–60° C und klemmst dabei einen Holzlöffel in die Türe, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. In Übergangszeiten ist auch die Heizung ein guter Ort zum Trocknen.

Bewahre die getrockneten Wurzeln, Blüten und Blätter in großen Schraubgläsern oder auch dicken Papiertüten auf (z. B. ölhaltige Pflanzen wie das Johanniskraut verschimmeln sonst schnell!). Vermeide zu starke Dichte – nicht stopfen! Schüttle die Gläser ab und zu gut durch.

Beschrifte die Sammelgefäße mit Datum und Inhalt, so weißt du, wann sie ihre Wirkung verlieren.

Keine Angst, es gibt wenig wirklich giftige Wildkräuter. Die hast du schnell in einer Liste nachgeschaut. Viele geben sich auch deutlich zu erkennen, sie sehen giftig aus oder riechen oder schmecken scheußlich. Meist genügt eine winzige Geschmacksprobe mit der Zunge oder das Zerreiben von Blättern und Blüten, um sie zu erkennen.

Marmeladen, Öle und Pestos schmecken frischer und halten sich länger mit der Zugabe von etwas Ascorbinsäure.

Natron erhält die Farben von Obst und Gemüse, nimmt Gerüche aus bereits benutzten Gläsern, ist eine Sprudelhilfe bei Getränken, ein Triebmittel bei Teigen und hat eine basische Wirkung.

Mach auch mal eine Pause. Gehe absichtslos hinaus und nimm diesmal nichts, sondern trage ein Geschenk zu den Bäumen, Büschen und Wiesen – singe ihnen ein Lied, musiziere, tanze und räuchere, sie lieben fröhliche Schwingungen und freuen sich über Dankbarkeit.

 

Mondzyklen

Noch wirksamer sind unsere Heilpflanzen, wenn wir uns beim Sammeln und Zubereiten an den Mondphasen orientieren. So binden wir uns ein in den ewigen Wandel und berücksichtigen den sich verändernden Wasserhaushalt in den Pflanzen.

Grabe alles, was unter der Erde oder im Dunkeln wächst, wie Wurzeln, Wurzelgemüse oder Nachtschattengewächse, bei abnehmendem Mond, in den Tagen um Neumond herum aus.

Schneide jetzt auch Baumäste oder Sträucher zurück.

Bei Vollmond sprudeln die Pflanzensäfte hoch hinauf in die Kronen, jetzt dürfen Bäume und Sträucher nicht geschnitten werden. Jetzt ist die Zeit des Düngens.

Ernte Blüten und Blätter, Obst bei zunehmendem Mond, am besten um Vollmond herum.

Kräuter, die reinigende und ausleitende Wirkung haben, nimmt man besser in der abnehmenden Mondphase ein.

Kräuter, die stärkende und aufbauende Wirkung haben, nimmt man besser bei zunehmendem Mond ein.

Alkohol wirkt stärker bei Vollmond – so auch Tinkturen.

 

Schwingungen fangen

Nicht immer müssen wir eine Pflanze pflücken, manchmal genügt es auch, ihre Schwingung aufzufangen, um verlorene Harmonie wieder herzustellen. Das kann über den Duft geschehen oder auch mithilfe einer Meditation:

PFLANZENBEGEGNUNG