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begrüßung patrik baboumian

Schon als Kind lernen wir eine antithetische Beziehung zwischen gesundem und leckerem Essen. Was gesund ist, schmeckt nicht, und was schmeckt, ist meistens nicht gesund. Und wenn wir erwachsen werden, dann wenden wir dieses Denkmuster auch auf andere Eigenschaften von Essen an. Zum Beispiel sind Lebensmittel, die unter ökologischen Bedingungen hergestellt wurden, teurer als ihre Nicht-Öko-Pendants. Doch muss das wirklich so sein?

Der Wechsel zu einer veganen Ernährung stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer ökologisch vertretbaren und nachhaltigen Lebensweise dar. So kann jeder Einzelne einen Beitrag zur Nachhaltigkeit der gesamten Gesellschaft leisten und das mit überschaubarem Aufwand. Wenn man gut informiert ist, dann stellt man auch fest, dass die vegane Küche zugleich eine durchaus erschwingliche Alternative zur gemeinen Mischkost darstellt. Zudem ist eine vegane Ernährung ein guter Schutz vor nahezu sämtlichen Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar Krebs. Doch obwohl das so ist, warum sind es dann immer noch so wenige Menschen, die die Vorteile der veganen Lebensweise für sich in Anspruch nehmen?

Es ist eben der in der Kindheit gelernte Irrglaube, dass das, was gesund ist, nicht lecker sein kann. Und deshalb bin ich unendlich dankbar, dass es Menschen wie Björn Moschinski gibt. Björn kämpft tagtäglich mit viel Herzblut gegen diese Voreingenommenheit. Mit seiner Küche und seinen Kochbüchern sowie seinen öffentlichen Auftritten zeigt er, dass eine ökologisch, gesundheitlich und ethisch bewusste Küche erschwinglich und vor allen Dingen unverschämt lecker ist.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit diesem inspirierenden Kochbuch und vor allem einen guten Appetit beim genussvollen Nachkochen der verführerischen Rezepte.

patrik

Ihr Patrik Baboumian

(stärkster Mensch Deutschlands 2011/2012)

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inhaltsverzeichnis

vorwort – björn moschinski

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frühling

wildkräuter-salat mit tofustreifen

salat von grünem spargel

brennnessel-kartoffelsuppe

rucolasalat mit marinierten erdbeeren

dinkel-grünkernbratlinge

gefüllte kohlrabi

sojafilets im frühlingsmantel

panierte selleriefilets auf mangoldrisotto

gebratener spargel auf pasta

waldmeisterparfait

erdbeer-rhabarber-grütze mit vanillesauce

rhabarberkuchen

holunderblüten-bowle

meißner quarktorte

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sommer

suppe von gelber paprika

feurige zucchinisuppe

belugalinsen-salat mit gegrillter zucchini

fruchtiger sommersalat

tomaten-avocado-carpaccio

blätterteigtaschen mit spinat

bruschetta

germknödel mit waldbeerensauce

reispuffer mit dattelratatouille

selbstgemachte pasta mit geschmortem fenchel

bbq-burger

gemüseschaschlik

kirschmichel

feurige schokomousse an sauerkirschkompott

erdbeertiramisu

zitronencreme

quarkkeulchen mit stachelbeerkompott

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herbst

berliner mini-buletten

petersilienessenz mit grießklößchen

kichererbsen-walnuss-burger

rote-bete-lauch-salat

flammkuchen

kartoffel-waldpilz-strudel im gemüsereigen

steinpilz-risotto

birnenpastete mit fruchtrelish

seitanröllchen

mangold-kartoffel-auflauf

gegrillter hokkaido

pfirsichtartes

gedeckter apfelkuchen

pflaumen-ingwer-mohn-parfait

lavendel-heidelbeer-eis

apfelküchlein

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winter

reissalat mit sojahackbällchen

linsen-gemüse-salat mit sour cream

chicoréesalat mit meerrettichdressing

teltower-rübchen-suppe

ingwer-tempeh

mit kürbis-lauch gefüllte cannelloni

krautrouladen mit apfel-sellerie-bulgur

gebackener chicorée

cranberry-safran-couscous

zimtcreme

marzipanbratäpfel

orangenschnitten

vanillecreme

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register

impressum

vorwort björn moschinski

Liebe Leserin, lieber Leser,

hier ist es: mein zweites Buch. Nach einem für mich extrem turbulenten und aufregenden Jahr 2012. Im Oktober 2011 veröffentlichte ich mein erstes veganes Kochbuch »Vegan kochen für alle«, das sich schnell in der veganen Szene und darüber hinaus verbreitete. Das Konzept des Buches war auf Kochanfänger und Neulinge in der veganen Küche ausgelegt. Besonders freuten mich die unzähligen Rückmeldungen von Menschen, die aufgrund der Einfachheit der Rezepte und der geschmacklichen Qualität den Einstieg in die vegane Lebensweise gefunden haben.

Auch dieses Feedback hat mich in meiner Entscheidung bestärkt, neben meinen anderen Projekten ein weiteres Kochbuch zu schreiben. Die Suche nach einem neuen Buchthema ging recht schnell, da für mich die Regionalität und Saisonalität immer wichtiger geworden waren. Außerhalb der Saison unreif gepflücktes und künstlich nachgereiftes Obst und Gemüse können nie den Geschmack und die Qualität liefern, welche die Gemüse- und Obstbauern aus der Region durch kurze Lieferwege frisch und knackig auf die Teller der Konsumenten bringen. Ich selbst hatte das große Glück, in meiner Jugend Gemüse und Obst direkt aus dem eigenen Garten ernten zu können. Heute finde ich diese Qualität noch am ehesten bei kleinen Betrieben in meiner Region, aber kaum in den Supermarktketten der Republik.

Der Titel »hier & jetzt vegan« ist nicht als direkter Aufruf zu deuten, sondern bezieht sich in erster Linie auf die Region – hier – und auf die Saison – jetzt – der jeweiligen Zutaten. Ich habe die Rezepte entsprechend der vier Jahreszeiten unterteilt, um einen kleinen Einblick in das Rohstoffangebot der jeweiligen Saison zu geben. Dies garantiert nicht nur die gute Qualität und Frische, sondern auch einen günstigen Preis, der zur jeweiligen Saison immer gegeben ist. Teilweise können die Rohstoffe auch direkt aus der Natur bezogen werden. Gerade im Frühling und Sommer bietet die heimische Natur so viele Köstlichkeiten!

In meinem veganen Restaurant »Kopps« in Berlin Mitte legen wir großen Wert auf eine frische und regionale Küche und Getränkeauswahl. Wir arbeiten hauptsächlich mit Weinbauern aus Deutschland zusammen und unser Gemüse und Obst kommen zum größten Teil aus der Region. Die vollen, runden Aromen schätzen nicht nur die Gäste, sondern auch das Küchenteam des »Kopps«. Diesen Aromen ist es auch zu verdanken, dass im »Kopps« keine Geschmacksverstärker oder ähnliche künstliche Zusatzstoffe verwendet werden.

Die Erfahrungen, die mein Küchenteam machen darf, möchte ich auch meinen Lesern ans Herz legen: Je höher die Qualität der Rohstoffe, umso einfacher ist es, daraus ein geschmacksintensives und nahrhaftes Gericht zu zaubern.

Was mich freut, ist der hohe Anteil von über 60 Prozent Mischköstlern, die im »Kopps« zu Gast sind. Mit der Qualität der täglich frisch zubereiteten Speisen, mit unserer umfangreichen Wein- und Getränkeauswahl und dem Engagement des Teams gelingt es uns immer wieder, die Erwartungen der Gäste zu übertreffen. Menschen, die mit einem positiven Gefühl das »Kopps« verlassen, sind für uns die wertvollsten Botschafter für eine veganere Gesellschaft. Zahlreiche Rezensionen und selbst das Magazin »Der Feinschmecker« bestätigen uns darin, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben.

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Ich lebe jetzt seit über 18 Jahren vegan und gerade in der letzten Zeit ist eine Dynamik entstanden, die mich sehr erstaunt. Vor vier Jahren hätte ich nie damit gerechnet, dass so viele Menschen in meinem direkten Umfeld, aber auch deutschlandweit, vegan leben. Auch hätte ich nicht gedacht, dass die Bundesregierung Fakten veröffentlicht, welche die negativen Auswirkungen des Fleischverzehrs auf die Gesundheit, die Ökologie, die Situation der Menschen in der Dritten Welt und auf die Tiere selbst aufzeigen. Immer mehr Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, leben vegan und sind mit dieser Entscheidung vielen anderen ein Vorbild. Sportler wie Patrik Baboumian (stärkster Mensch Deutschlands 2011/2012), Michael Griesmeier (Ultramarathonläufer und Kraftsportler) oder Arnold Wiegand (Ironman und Triathlet) zeigen, dass mit einer rein pflanzlichen Lebensweise Höchstleistungen möglich sind und durch vegane Kost positiv unterstützt werden. Es ist ein großer Fortschritt, dass sich immer mehr Ärzte nicht nur selbst vegan ernähren, sondern auch eine vegane Lebensweise empfehlen.

Auch ein anderes Thema finde ich gerade in letzter Zeit immer wichtiger: Kinder. Es ist für mich teilweise erschreckend, wie wenig Zeit heutzutage in Kinder investiert wird. Gerade in den vergangenen Jahren habe ich in zahlreichen Einrichtungen mit Kindern kochen dürfen und war immer wieder beeindruckt, mit wie viel Lust, Spaß und Engagement sie bei der Sache sind.

Dafür hat mich mein Freund Michael sensibilisiert. Gemeinsam mit ihm und der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt entwickeln wir in Kooperation mit dem Deutschen Kinderhilfswerk e.V. Zukunftsprojekte für Kinder. Wir versuchen, den Kindern über Ernährung und Bewegung Spaß und Energie zu vermitteln. Im Jahr 2013 wollen wir unser erstes Kinder-Koch-Sportfest durchführen. Dieses Sportfest wird frei von Bier-, Limonaden- und Wurstständen und speziell auf Kinderwünsche zugeschnitten sein. Wir werden neue Sportarten mit unseren Pädagogen und Hochleistungssportlern entwickeln, die Spiel und Spaß in eine neue Dimension bringen. Wir werden mit Kindern für Kinder kochen und auch Wettkämpfe in der Küche veranstalten. Kinder sind unsere Zukunft und in diese Zukunft investiere ich sehr gern meine Zeit und meine Energie.

Begeisterung für das Kochen erlebe ich aber nicht nur bei Kindern. Im »extraVeganz«, der veganen Kochschule des veganen Supermarktes »Veganz« in Berlin, koche ich regelmäßig mit interessierten Menschen. Der Spaß am Kochen steht bei diesen Schulungen im Vordergrund. In lockerer und entspannter Atmosphäre lernen die Teilnehmer den richtigen Umgang mit unterschiedlichen Gemüse- und Obstsorten, die richtige Messerwahl, die besten Schnitttechniken und natürlich auch die richtige Vor- und Zubereitung von Fleisch-, Milch- und Käsealternativen. Es freut mich immer wieder, zu sehen, wie die Kursteilnehmer die Informationen förmlich aufsaugen und mir hinterher stolz von ihren Erfahrungen aus der heimischen Küche berichten. Diese Menschen und ihre Begeisterung machen mir Mut und bestärken mich immer wieder aufs Neue darin, meinen Weg weiterzugehen.

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Ein sehr interessantes Phänomen ist auch die Entwicklung in Kantinen und Einrichtungen mit Gemeinschaftsverpflegung. In den vergangenen Jahren durfte ich in über 15 Betrieben mit insgesamt mehr als 25 Küchen Köchinnen und Köche schulen. Diese Schulungen waren für mich sehr wertvoll. Dabei war es immer mein großes Ziel, die Köchinnen und Köche für die vegane Küche und die Zubereitung der Rohstoffe zu begeistern. Offensichtlich ist mir das sehr gut gelungen: Ich stehe immer noch mit vielen in Kontakt und darf miterleben, wie sich Angebot und Nachfrage nach veganen Gerichten sehr positiv entwickeln.

Kochen in der Großküche ist eine echte Herausforderung, da in ganz anderen Dimensionen als im Restaurant gekocht werden muss. Es ist normal, innerhalb von vier Stunden Mahlzeiten für rund 1500 Menschen zuzubereiten. Dass dies auch mit veganer Kost machbar ist, konnte ich ohne Probleme beweisen, und das wird auch tagtäglich in den Mensen bzw. Betriebsrestaurants in Deutschland umgesetzt.

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Wenn ich diese Entwicklungen betrachte, freue ich mich auf die kommenden Jahre voller neuer Freundschaften, veganer Lebensmittel und veganer Projekte. Ich sehe diese Entwicklungen äußerst positiv und bin stolz darauf, meinen Teil dazu beizutragen.

Ich wünsche Ihnen mit meinem Kochbuch viel Freude und hoffe, Sie finden neue Inspirationen für den Küchenalltag. Ich freue mich auf Ihr Feedback!

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Ein besonderer Dank gilt Florian Bolk (Le Schicken), dem Fotograf meiner Food-Kreationen, André Wagenzik für den tollen Trailer sowie Michael Frühbis für seine Unterstützung. Vielen Dank an das »Kopps«-Küchenteam und insbesondere an Marcus Kümmel, der mir in der Produktionszeit den Rücken freigehalten hat.

Danke an meinen Verlag Südwest für die Unterstützung und das Verständnis. Danke an Jason für das Design. Dank Dir, Mirco (FritzKola), für Deine Unterstützung. Lieben Gruß auch an Patrik und Kathi: Ihr zwei seid super! Vielen Dank an all meine Fans und Unterstützer – Ihr gebt mir täglich die Kraft und Energie, die ich benötige, um für die Sache weiterzukämpfen! Einen riesigen Dank auch an meine Familie, die immer für mich da ist, und auch an Dich, mein Schatz, weil Du immer zu mir hältst, auch wenn das manchmal nicht so leicht ist.

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Gesamt
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wildkräuter-salat mit tofustreifen im sesammantel und wasabi-tahina-dressing

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4 Portionen

Für die Tofustreifen:

200 g Tofu (natur)

2 EL Mehl

3 EL Sojasahne »(ungesüßt)

½ TL Speisestärke

Salz

Pfeffer

50 g Sesam

Öl zum Ausbacken

Für das Dressing:

2 EL Tahina

1 EL Olivenöl

1 EL Sojamilch (ungesüßt)

½ TL Aceto balsamico bianco

1 Msp. Wasabi (nach Geschmack auch mehr)

Salz

Für den Salat:

75 g Löwenzahn

75 g Giersch

40 g Sauerampfer

40 g Rucola

40 g Spitzwegerich

75 g junger Spinat

einige Borretschblüten

Den Tofu aus der Packung nehmen, mit einem Küchentuch trockentupfen und anschließend in fingerdicke Streifen schneiden.

Das Mehl in eine Schüssel geben, die Tofustreifen darin wenden und das überschüssige Mehl abklopfen. Die Sojasahne und die Stärke zu dem Mehl geben und mit einem Schneebesen zu einer leicht zähen Masse verrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen. Die mehlierten Tofustreifen in die Masse tauchen, abtropfen lassen und anschließend im Sesam wälzen.

Für das Dressing alle Zutaten in einer Schüssel mit einem Schneebesen aufschlagen und nach Belieben mit Salz abschmecken. Den Wasabi vorsichtig dosieren, da sich die Schärfe verspätet entfaltet.

Mein Tipp: Es gibt in jedem gut sortierten Supermarkt auch fertige Wildkräuter-Salatmischungen zu kaufen. Ich bevorzuge jedoch immer die selbst gepflückten Wildkräuter, da diese einfach frischer, nahrhafter, intensiver im Geschmack und vor allem in der Saison überall zu finden sind.