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GARY R. RENARD

DEINE
UNSTERBLICHE
REALITÄT

WIE WIR DURCH
WAHRE VERGEBUNG UNSERE
WELT NEU GESTALTEN

Aus dem Amerikanischen von
Mirella Seibel

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Titel der amerikanischen Originalausgabe:

YOUR IMMORTAL REALITY. HOW TO BREAK THE CYCLE OF BIRTH AND DEATH

Originally published by Hay House Incorporated.

Copyright © 2006 by Gary R. Renard

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1. Auflage 2015

Eine Erfolgsausgabe im AMRA Verlag

Hotline: + 49 (0) 61 81 – 18 93 92

Kontakt: Info@AmraVerlag.de

Herausgeber & Lektor     Michael Nagula
Einbandgestaltung     FranklDesign
Layout & Satz     Birgit Letsch
Druck     Clausen & Bosse

Das vorliegende Buch erschien auf Deutsch erstmals unter dem Titel Unsterblich. Wir wir den Kreislauf von Geburt und Tod durchbrechen. Die Rechte an der deutschen Übersetzung liegen beim Arkana Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH.

In der deutschen Übersetzung wurden Zitate und sinngemäße Wiedergaben entnommen aus den Werken »Ein Kurs in Wundern«®, Greuthof Verlag © 1994, 2008 und »Die Ergänzungen zu Ein Kurs in Wundern«®, Greuthof Verlag © 1995, 2001. Ein Kurs in Wundern®, EKIW® und A Course in Miracles® sind als Marken eingetragen.

Die in diesem Buch vorgestellten Gedanken stellen die persönliche Meinung und Interpretation sowie das persönliche Verständnis des Autors dar und nicht die der Rechteinhaber von Ein Kurs in Wundern®.

ISBN Printausgabe 978-3-95447-193-5

ISBN eBook 978-3-95447-194-2

Alle Rechte der Verbreitung vorbehalten, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks.

INHALT

Einleitung

Vorwort

1 Arten und Pursah

2 Wirkliche Macht

3 Garys Leben

4 Morde ohne Leichen

5 Der »Held« des Traums

6 Es geht um dieses Leben, Dummerchen

7 Pursahs Thomasevangelium

8 Noch ein Blick in die Zukunft

9 Wer ist Arten?

10 Das kümmerliche Spielzeug der Welt

11 Die unsterbliche Wirklichkeit

Quellenverzeichnis

Über den Autor

Dieses Buch ist in Liebe und Hochachtung allen gewidmet,
die Ein Kurs in Wundern lieben
oder die gerade dabei sind, ihn zu entdecken.

»Wer ist das ›du‹, das in dieser Welt lebt?
Der reine Geist ist unsterblich, und Unsterblichkeit
ist ein konstanter Zustand.«1

EINLEITUNG

Es fällt mir schwer zu glauben, dass mein zweites Buch, Deine unsterbliche Realität, in Amerika bereits 2006 veröffentlicht wurde. So viel ist seitdem geschehen. Ich war gerade der Liebe meines Lebens begegnet, Cindy, und ein Jahr später hatten wir geheiratet. Ich war von jemandem, der so gut wie nie auf Reisen ging, zu jemandem geworden, der die ganze Welt bereiste, um die spirituellen Prinzipien zu verbreiten, die in meinen Büchern gelehrt werden und die auf dem modernen spirituellen Meisterwerk Ein Kurs in Wundern beruhen. Zu meinen schönsten Reiseerlebnissen gehören meine bisher vier Aufenthalte in Deutschland, ein Land, für das ich immer eine große Zuneigung empfunden habe.

Besonders begeistert es mich, dass dank meines neuen Verlegers Michael Nagula mein zweites Buch dort wieder verfügbar ist. Er hatte bereits dem dritten Buch der Trilogie, Die Liebe vergisst niemanden, eine Heimat gegeben, und natürlich ist Deine unsterbliche Realität, das auf Deutsch ursprünglich den verkürzten Titel Unsterblich trug, für mich ein sehr persönliches Buch. Den Anfang hatte bekanntlich Die Illusion des Universums gemacht, mein erstes Buch – und wenn Sie auch nur eines davon gelesen haben, wissen Sie, dass ich in diesen Büchern nicht wirklich der Lehrer bin, ich bin der Schüler.

Meine Lehrer sind zwei aufgestiegene Meister, die mir seit 1992 erscheinen, Arten und Pursah. Sie erscheinen mir sozusagen in Fleisch und Blut und sehen sehr real aus, nur dass sie nie altern. Und als kleinen Scherz haben sie in den 38 Erscheinungen, von denen ich in den ersten drei Büchern berichte, niemals die gleiche Kleidung getragen. Sie erscheinen mir noch immer, aber darüber sollten wir ein anderes Mal sprechen. Zum Glück haben sie nie ihren Sinn für Humor verloren, so wenig wie meine Bücher. Und je mehr ich lerne, desto mehr betrachte ich einen guten Sinn für Humor als ein Zeichen für geistige Gesundheit.

Deine unsterbliche Realität ist für mich ein sehr persönliches Buch, weil ich darin eine Menge persönlicher Informationen über mein Leben öffentlich mache. In Amerika tun das nicht viele spirituelle Lehrer. Sie wollen für perfekt gehalten werden, für Menschen, die keinerlei Probleme haben. Sie wollen, dass man sie für erleuchtet hält. Ich bin ihnen begegnet, und ich kann Ihnen sagen: Sie sind es nicht. Doch Sie sollen sie dafür halten. Das ist gut fürs Geschäft. Aber wenn diese Welt ein illusionärer Traum ist, vollkommen irreal, wie Arten und Pursah es in den Büchern lehren, und die einzig wahre Realität Gott ist, warum sollte es jemandem, der erleuchtet ist, dann wichtig sein, dass Sie glauben, er ist erleuchtet?

Die persönlichen Situationen, die ich in diesem Buch offenbare, dienen alle dem einen Zweck: zu demonstrieren, dass Sie jedes negative Ereignis, das Ihnen im Leben vielleicht widerfährt, als Lektion in fortgeschrittener Vergebung verwenden können, die schneller als sonst etwas Ihr Ego aufzulösen vermag, und das wiederum beschleunigt Ihren Fortschritt auf dem spirituellen Weg. Diese Beschleunigung kann Ihnen auf Ihrer Reise nach Hause buchstäblich Jahrtausende und unzählige Lebenszeiten ersparen. Es könnte Ihnen sogar möglich sein, Ihr aktuelles Leben zu Ihrem letzten zu machen. Das hängt stark davon ab, wie sehr Sie das wollen. Und wenn etwas Positives in Ihrem Leben geschieht, brauchen Sie das ja nicht zu vergeben; Sie können es ganz einfach feiern. Es verstößt nicht gegen die Regeln, wenn man eine gute Zeit hat.

Ich freue mich bereits darauf, wieder nach Deutschland zu kommen und Ihnen meine Bücher und die Lehren persönlich vorzustellen. Mein tief empfundener Dank geht an meinen Freund Armin Rott, der meine ersten beiden Reisen dorthin organisiert hat, und David Nitschke (nebst Lena und Davids Mutter Rosemarie), der die letzten beiden organisierte und mit Cindy und mir gemeinsam auf Tour war. Ich werde euch ewig dankbar sein.

Es ist meine Hoffnung, dass Deine unsterbliche Realität dazu beiträgt, Spiritualität als etwas zu verstehen, was das Unbewusste bewusster macht, so dass der Träumer sich seines Träumens gewahr werden kann. Wenn dieses Buch dazu beiträgt, das für Sie zu leisten, könnte ich meinen Lehrern, dem Kurs und Ihnen allen gar nicht dankbarer sein.

Gary R. Renard
Los Angeles, Kalifornien
Sommer 2015

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VORWORT

Wer mein erstes Buch Die Illusion des Universums nicht gelesen hat, wird wohl in der Hölle braten. War nur ein Spaß! Jedenfalls erklärt sich vieles in diesem Buch durch die Lektüre meines 2006 erschienenen Erstlings – es ist gewissermaßen eine Fortsetzung. Im Unterschied zum ersten Buch ist dieses viel freier und weniger linear; ich springe hier noch mehr von Thema zu Thema. Damit sollen die Ideen auf alle Lebensaspekte des Lesers übertragen werden. Dabei konzentriert es sich kompromisslos auf eine radikale, aber völlig konsistente Geistesdisziplin, deren Einsatz zu sofortigen praktischen Resultaten und am Ende zur Erleuchtung und dem Ende der Reinkarnation führt. Da dieses auch das Ende des Körpers bedeutet, sollte von Anfang an klar sein, dass Ihre unsterbliche Realität – das, was Sie in Wirklichkeit sind – rein gar nichts mit dem Körper oder dem Gehirn zu tun hat.

Das Aufkommen neuer Erkenntnisse in der menschlichen Gesellschaft zeigt immer deutlicher, dass die von den Meistern in diesem Buch übermittelten Lehren von der Wissenschaft nachgewiesen und bestätigt werden und sich die alten Vorstellungen als überholt erweisen. Durchbrüche auf dem Gebiet der modernen Psychologie und der Quantenphysik lassen erkennen, dass es so etwas wie Trennung sogar auf der Ebene der Welt nicht gibt, sondern dass diese nur ein Gedanke im Geist ist. Alte Überzeugungen über Bord zu werfen verläuft nicht ohne gewaltigen Widerstand, denn wenn wir uns den verborgenen Fundamenten des Geistes nähern, wird unsere scheinbar getrennte, individuelle Identität bedroht. Das bedeutet den Tod für das kollektive Ego, und dieses sträubt sich dagegen.

In den letzten drei Jahren war es mir vergönnt, persönlich Tausende von Schülern, die auf dem Gebiet der Spiritualität und Metaphysik nach Erkenntnis suchen, kennenzulernen. Dabei ist mir klar geworden, dass der Mensch für sehr viel mehr bereit ist, als die meisten Lehrer oder Medien ihm zugestehen. Ich habe Achtung vor der Bereitschaft der Leute bekommen, nicht nur neues Gedankengut aufzunehmen, sondern auch das alte infrage zu stellen, darunter nicht zuletzt die Art und Weise, wie anerkannte Religionen große geistige Lehrer wie Jesus und Buddha dargestellt haben.

In diesem Geist behandeln die nachfolgenden Seiten tatsächliche Ereignisse zwischen Dezember 2003 und September 2005. Außer meinem Rahmentext habe ich diese Geschehnisse als Unterhaltung zwischen drei Gesprächspartnern wiedergegeben: GARY (das bin ich) sowie ARTEN und PURSAH, zwei aufgestiegenen Meistern, die mir leiblich erschienen sind. Mein Rahmentext ist nicht speziell gekennzeichnet, außer wenn er den Dialog als »ANMERKUNG« unterbricht. Die zahlreichen kursivierten Wörter zeigen Betonungen der Sprecher an.

Man braucht nicht unbedingt zu glauben, dass mir aufgestiegene Meister erschienen sind, um Nutzen aus dem Inhalt dieses Buches zu ziehen. Ich kann jedoch dafür bürgen, dass das Schreiben eines solchen Werkes durch einen ungebildeten Laien wie mich ohne Belehrung durch solche Lehrer höchst unwahr scheinlich wäre. Jedenfalls überlasse ich es Ihnen, liebe Leser, sich Ihre eigenen Gedanken über die Herkunft des Gesagten zu machen.

Ich habe mir große Mühe gegeben, alles richtig zu beschreiben, aber da ich nicht vollkommen bin, ist auch dieses Buch nicht vollkommen. Sollten in den nachfolgenden Seiten faktische Ungenauigkeiten auftauchen, können Sie sicher sein, dass nicht meine Meister Fehler gemacht haben, sondern ich. Zudem habe ich die Reihenfolge des Behandelten wie angedeutet nicht immer eingehalten. Manchmal habe ich anfangs behandelte Themen später aufgenommen und später Gesagtes früher eingefügt.

Dieses Buch ist kein typisches spirituelles Werk. Ich glaube, dass mir meine Lehrer als Menschen erscheinen, weil sie unsere Gespräche menschlich halten wollen. Nur deshalb konnte der Gesprächsstil so ausfallen, wie er hier wiedergegeben ist. Wir reden so miteinander, wie man sich normalerweise unterhält. Vielleicht mögen Sie das, vielleicht auch nicht. Manche möchten eine Spiritualität mit Zuckerguss. Aber die Welt ist nicht mit Zuckerguss überzogen, und wir müssen von dort, wo wir zu sein glauben, aus der Illusion von Zeit und Raum hinausgeführt werden. Ich habe eingesehen, dass meine Lehrer ihren Stil als wohl begründete Methode einsetzen und ich die Aufgabe habe, ich selbst zu sein und meine Rolle zu spielen.

Alle Hinweise auf Ein Kurs in Wundern einschließlich des Zitats vor jedem Kapitel sind in den Quellenangaben am Ende des Buches aufgeführt. Mein unendlicher Dank gilt der Stimme des Kurses, deren wahre Identität im Buch besprochen wird. Er gilt aber auch dem Verlag der Foundation for Inner Peace (Stiftung für inneren Frieden) in Mill Valley (Kalifornien) sowie der Foundation for A Course in Miracles in Temecula (Kalifornien), die sich jahrzehntelang der wichtigen Arbeit gewidmet haben, Ein Kurs in Wundern der Welt zugänglich zu machen. Bestellinformationen für Ein Kurs in Wundern finden sich am Ende des Buches.

Außerdem möchte ich an dieser Stelle meinem ersten Verleger und Berater D. Patrick Miller danken, der über zwei Jahrzehnte als Journalist, Rezensent, Herausgeber und Verleger auf dem Gebiet der alternativen Spiritualität gearbeitet hat. Er war der Erste, der die Bedeutung der von mir übermittelten Botschaften erkannte. Damit ist er unmittelbarer als sonst jemand für meinen Erfolg verantwortlich. Er hat sich nicht nur meine Dankbarkeit, sondern auch meine Hochachtung verdient. Weiterhin möchte ich meiner Literaturagentin, der hervorragenden Romanschriftstellerin Laurie Fox, danken. Mit Laurie in meinem Team konnte ich unmöglich verlieren.

Es gibt viel zu viele Menschen, denen ich für ihre Hilfe in den letzten paar Jahren danken sollte. Ich hoffe, sie verzeihen es mir, wenn ich sie nicht alle namentlich nenne.

Schließlich möchte ich diese Gelegenheit ergreifen, meinen herzlichen Dank den Gründern der Foundation for A Course in Miracles in Temecula (Kalifornien), Gloria und Kenneth Wapnick, auszusprechen. Auch wenn ich der Foundation nicht angegliedert bin, so basiert doch vieles in diesem Buch auf ihrer Arbeit. Schon früh hatten mir Arten und Pursah empfohlen, bei den Wapnicks in die Lehre zu gehen. Es war nicht zu vermeiden, dass sich alle meine Lernerfahrungen in diesem Buch niedergeschlagen haben.

Gary Renard
Irgendwo zwischen Maine und Hawaii

EINE KLEINE GESCHICHTE

In den Achtzigerjahren des 19. Jahrhunderts lebte einmal ein reicher Rancher in Texas. Er hatte keine besonderen spirituellen Neigungen, aber er schaffte es hervorragend, im Überfluss zu leben. Seine Nachbarn vermuteten allmählich, dass das eine nicht unbedingt zum anderen gehört. Er behauptete allerdings, ein Christ zu sein, nur ließ seine Handlungsweise im Alltag diese Behauptung eher zweifelhaft erscheinen.

Eines Tages schlich ein armer Farmer, der seine Familie nicht mehr ernähren konnte, auf das Land des reichen Ranchers und stahl eines von seinen Hühnern, damit seine Angehörigen zu essen hatten. Er wurde von einem der Arbeiter auf der Ranch erwischt und zum Rancher geführt. Dieser hätte eine Menge dazu sagen können, aber er befahl nur: »Erhängt ihn! Das wird ihm eine Lehre sein.«

Einige Jahre später betrat ein Mexikaner unbefugt das Land des Ranchers. Er war sehr arm und hoffte, dort ein neues Leben anfangen zu können. Er begegnete jedoch nur den Aufsehern des Ranchers, die ihn zu ihrem Boss brachten. Nachdem dieser den Eindringling von oben bis unten gemustert hatte, sagte er nur: »Erhängt ihn. Das wird ihm eine Lehre sein.«

Im Leben des reichen Ranchers wimmelte es von solchen Vorfällen, bei denen er sich nie die Mühe machte, sich in den anderen hineinzuversetzen, sondern einfach zornig reagierte, über andere urteilte und sie richtete, gewöhnlich mit dem Schlusssatz: »Erhängt ihn. Das wird ihm eine Lehre sein.«

Da starb der Rancher eines Nachts und sah sich auf die Himmelspforte zusteuern. Er hoffte, niemand würde ihn erkennen, und er könne vielleicht einfach hineinschlüpfen. Doch direkt vor dem Tor trat Petrus vor ihn und sagte: »Moment mal, Jesus will dich sprechen.«

Jetzt machte sich der Rancher allerdings Sorgen. Er erinnerte sich an einiges, was er in seinem Leben getan hatte, und jetzt sollte er gleich von Jesus selbst gerichtet werden! Plötzlich bebte er vor Angst. Jesus kam herbei, ging langsam zum Rancher, blickte ihm in die Augen und sagte zu Petrus: »Vergib ihm. Das wird ihm eine Lehre sein.«

KAPITEL 1

Arten und Pursah

»… ein guter Übersetzer, obschon er die Form dessen, was er übersetzt, verändern muss, verändert niemals dessen Bedeutung. Tatsächlich besteht sein ganzes Ziel darin, die Form so zu verändern, dass die ursprüngliche Bedeutung erhalten bleibt.«2

In den beiden Jahren, die seit meinem letzten Wiedersehen mit Arten und Pursah vergangen waren, hatte sich mein Leben von Grund auf geändert, und ich hatte keine Ahnung, dass dies erst der Auftakt war. Ich wusste nicht, ob meine Freunde, die aufgestiegenen Meister, die mir als ganz real aussehende Körper aus dem Nichts erschienen waren, je wiederkehren würden. Tatsächlich hatte ich sie als Letztes gefragt, ob ich sie je wiedersehen würde, und Arten hatte geantwortet: »Das, lieber Bruder, liegt bei dir und dem Heiligen Geist. Du solltest mit Ihm darüber reden, wie über alles andere auch.«

Also redete ich mit dem Heiligen Geist und hörte gut hin. Dazu wandte ich die Methode des wahren Gebets an, die Arten und Pursah mir beigebracht hatten und die eigentlich eine Form der Meditation und der Verbindung mit Gott ist. Ein zusätzlicher Nutzen war Inspiration, das heißt das Erlangen geistiger Führung hinsichtlich dessen, was ich tun oder welche Entscheidungen ich treffen sollte.

Beim letzten Weggang von Arten und Pursah hatte ich ihre zu einer einzigen verschmolzenen Stimmen als Stimme des Heiligen Geistes gehört. Das erinnerte mich an eine frühere Erfahrung, bei der ich Jesu Stimme gehört hatte, den meine Lehrer in der Regel einfach »J« nannten. Als ich so über den Unterschied zwischen der Stimme J’s und derjenigen anderer nachdachte, musste ich unwillkürlich an Brian Wilson von den Beach Boys denken. Als Musiker und Bewunderer Wilsons wusste ich, dass er seine eigene Musik nie in Stereo hören konnte, weil er auf einem Ohr taub war. Also bekam er immer nur einen Teil mit. Als ich J’s Stimme hörte, war es, als hörte ich zum ersten Mal in Stereo. Jeder Stimme davor hatte etwas gefehlt, aber J’s Stimme war volltönend, ganz und umfassend. Ebenso wie Wilson bestimmt über den ganzen Klangbereich seiner eigenen großartigen Musik staunen würde, war ich erstaunt, als ich den ganzen Umfang der Stimme J’s hörte, im Wissen, dass es eigentlich meine eigene Stimme war – die Stimme, die für Gott spricht.

Ebenso klangen die zu einer verschmolzenen Stimmen von Arten und Pursah, und dieser Klang war mir geblieben. Inzwischen hörte ich sie viel klarer, und die Führung, die ich bekam, ließ mich nicht im Stich. Sie passte nicht immer zu meinen Vorstellungen, schien sich jedoch stets irgendwie zum Besten aller auszuwirken statt nur zu meinem eigenen. Dies war das Markenzeichen der Führung des Heiligen Geistes. Er sah alles, während ich nur einen kleinen Teil sehen konnte. Somit war die Führung des Heiligen Geistes für alle gut. Manchmal war das lästig. Ich wollte, was für mich gut war, und zwar sofort! Im Rückblick musste ich allerdings zugeben, dass meine Ideen fehlgegangen wären, diejenigen des Heiligen Geistes hingegen funktionierten. Außerdem wusste der Heilige Geist bereits über alles Bescheid, was geschehen würde, ich aber nicht. Auf wessen Beurteilung war somit eher Verlass? Ich war entschlossen hinzuhören, was mir in der Regel auch gelang.

Er sah alles, während ich nur einen kleinen Teil sehen konnte. Somit war die Führung des Heiligen Geistes für alle gut.

ANMERKUNG: Der Heilige Geist, der eins ist und ganz, ist weder männlich noch weiblich. Das gehört zur Vorstellung der Trennung und der daraus entstehenden Gegensätze, welche die Trennung statt die Einheit spiegeln. Das richtige Fürwort für den Heiligen Geist wäre Es. Arten und Pursah benannten Ihn jedoch in künstlerischer Freiheit Er, und somit tue ich es auch. Es sollte allerdings klar sein, dass dies eine Metapher ist und weder wörtlich noch ernst genommen werden darf. Wenn jemand den Heiligen Geist Sie nennen möchte, dann kann er dies von mir aus gerne tun. Es ist allerdings genauso wenig exakt wie Er.

Als Arten und Pursah Ende 2001 gegangen waren, hatte ich keinerlei Absicht, je öffentlich Vorträge zu halten. Ich hatte nur geplant, das Buch zu schreiben und es sich selbst zu überlassen. Pursah hatte bei unseren Gesprächen schon ziemlich am Anfang gefragt (es war eine rhetorische Frage, weil sie schon alles wusste): »Du sprichst nicht gerne vor Leuten, nicht?«, und ich hatte darauf geantwortet: »Ich brech mir lieber die Hand.«

Meine Einstellung hatte sich bereits allmählich verändert, als ich kurz nach der Tragödie vom 11. September im Oktober 2001 zur jährlichen Konferenz über Ein Kurs in Wundern nach Bethel (Maine) fuhr. Ende des letzten Jahrhunderts war ich fast zum Einsiedler geworden und lebte ohne viele soziale Kontakte auf dem Land in Maine. Eine Ausnahme bildete die Studiengruppe für Ein Kurs in Wundern, an der ich seit 1993, etwa sechs Monate nach Artens und Pursahs erstem Besuch, teilnahm. Es war eine kleine, gemütliche Gruppe, mit der ich mich elf Jahre lang traf und in der ich gute Freundschaften schloss, ohne meine menschlichen Kontakte jedoch zu übertreiben.

Ich hatte 1993 zum ersten Mal von der jährlichen Konferenz in Bethel gehört und wollte hinfahren, tat es aber nicht. Danach wollte ich jedes Jahr zwischen 1994 bis 2000 gehen, schaffte es aber nie. Endlich nahm ich im neunten Jahr meiner alljährlichen Vorsätze, 2001, daran teil. Das war auch gut so, denn die Konferenz fand zum letzten Mal dort statt. Natürlich gibt es keine Zufälle. Das Wissen, dass mein Buch Die Illusion des Universums fast fertig war (Arten und Pursah hatten mir noch einen Besuch Ende des Jahres in Aussicht gestellt), hatte zusammen mit der Tragödie vom 11. September ein Feuer in mir entfacht. Ich habe nicht besonders viel Energie, und es ist immer gut, wenn ich zusätzlich noch etwas motiviert werde.

Ich fand, dass die Leute in Bethel, die zur Hauptsache aus der Gegend von Neuengland und New York gekommen waren, zu den liebevollsten Menschen gehörten, denen ich je begegnet war. Das gab mir Lust auf Begegnungen mit mehr spirituellen Suchern. In der Öffentlichkeit zu sprechen lag mir jedoch noch immer unendlich fern. An der Konferenz lernte ich Jon Mundy, einen der ersten Lehrer des Kurses, kennen. Jon sollte eine Rolle bei meiner Sinnesänderung in Bezug auf öffentliches Reden spielen. Er verkaufte damals einige seiner Werke an einem improvisierten Bücherstand und war der Erste, dem ich erzählte, dass mir zwei aufgestiegene Meister erschienen seien und ich ein Buch darüber schreibe. Er reagierte nicht begeistert, aber auch nicht wertend.

Nach dem 21. Dezember, an dem mich meine Freunde und aufgestiegenen Meister zum letzten Mal besuchten, nahm ich mir drei Monate Zeit, um das Manuskript fertigzustellen und die Fahnen zu korrigieren. Meine Lehrer hatten mir gesagt, was ich mit dem Buch unternehmen sollte. Das ist die einzige Information, die auf ihren Wunsch nicht in der Illusion erwähnt wird. Sie hatten andere Pläne als ich. Ich hätte das Buch an einen großen Verlag in New York geschickt, der in sechs Monaten eine Million Exemplare davon verkaufen würde, worauf ich nach Hawaii ziehen wollte. Damit waren sie nicht einverstanden und erklärten mir ihre Idee. Ich war sehr naiv und hatte weder eine Ahnung vom Verlagswesen noch von der Politik der gespaltenen, allerdings zur Hauptsache liebevollen Familie, die mich erwartete und die man in Amerika »Kursgemeinde« nennt.

Die erste angenehme Überraschung nach Befolgen der Anweisung meiner Besucher war die Leichtigkeit, mit der ich die Genehmigung der Foundation for A Course in Miracles erhielt, die Hunderte von Kursstellen zu zitieren, die meine Lehrer für mein Buch verwendet hatten. Seit vielen Jahren waren nicht mehr so viele Kurszitate für ein Buch genehmigt worden. Ich hatte munkeln hören, manche hätten ein Jahr auf eine Antwort gewartet und dann doch keine Erlaubnis bekommen.

Ich war zweimal nach Roscoe im Staat New York gefahren, um Seminare bei Ken Wapnick zu besuchen. Er war mit Helen Schucman, die den Kurs niedergeschrieben hatte, befreundet gewesen und inzwischen der bedeutendste Lehrer des Kurses. Zudem ist er für das Wahren des Copyrights verantwortlich. Ich unterhielt mich in Workshop-Pausen mit ihm und begegnete ihm achtungsvoll und kooperativ, wie ich es nach Anleitung tun sollte. Er reagierte freundlich und humorvoll. Im April 2002 sandte ich Ken das Manuskript zur Ansicht und Genehmigung der Zitate aus dem Kurs. Die Foundation genehmigte bereits einen Monat danach die Verwendung aller Zitate.

Die nächste angenehme Überraschung im Anschluss daran, dass ich der Anweisung meiner Besucher nachkam, bestand darin, wie unglaublich glatt alles rund um das Verlegen des Buches lief. Ich war ein völlig unbekannter Autor ohne Referenzen mit einer seltsamen Geschichte von zwei Wesen, die mir auf meinem Wohnzimmersofa erschienen waren. Ich hatte keine Ahnung, dass ich nicht die geringste Chance bei einem Großverleger gehabt hätte, wusste jedoch, dass mir empfohlen worden war, das Manuskript an D. Patrick Miller, Besitzer und einziger Angestellter des Verlages Fearless Books in Berkeley (Kalifornien) zu schicken. Patrick hatte außer seinen eigenen Büchern noch nie etwas von einem anderen Autor verlegt. Als er mein Manuskript las, meinte er: »Ich denke, da ist was dran«, und beschloss, eine Ausnahme zu machen. Im Oktober einigten wir uns. Das offizielle Datum für die Veröffentlichung war der 1. Mai 2003, auch wenn Vorabkopien des Buches bereits im März von hundert Kunden online gelesen wurden. Die ersten Leser kauften das Buch aufgrund von einigen Auszügen, die Patrick in seine Website aufgenommen hatte.

Damals erschienen drei Bücher gleichzeitig, die alle Jahre der Vorbereitung gebraucht hatten: Das Geheimnis des fünften Evangeliums von Elaine Pagels, Sakrileg von Dan Brown und Die Illusion des Universums. Es erstaunte mich zu sehen, wie gewisse Ideen im Unbewussten der Menschheit gärten und an die Oberfläche stiegen, wenn die Zeit dafür reif war. In den drei Büchern werden viele ähnliche Themen behandelt. Der Unterschied ist nur, dass Die Illusion des Universums im Unterschied zu den beiden anderen nicht nur die Lehren von Ein Kurs in Wundern enthielt, sondern diese darüber hinaus eingehend erläuterte. Das war ein Geschenk sowohl für langjährige Schüler des Kurses wie für Anfänger, die erst durch die Illusion vom Kurs hörten. Dabei konnten die meisten Anfänger wohl gar nicht würdigen, wie viel Zeit ihnen durch die Lektüre der Illusion erspart wurde.

Ich erinnere mich, dass ich weniger als ein Jahr später hörte, wie Doug Hough, Lehrer in der Association for Research and Enlightenment (der »Edgar-Cayce«-Gruppe in Virginia Beach), seinen Schülern gegenüber erwähnte, die Illusion zu lesen erspare ihnen zwanzig Jahre, was das Studium des Kurses betreffe. Mir war klar, dass dies tatsächlich stimmte, dass ich jedoch ganz offensichtlich eine solche Leistung nie hätte alleine erbringen können. Das verhinderte, dass mir das Ganze zu Kopf stieg. Ich war für den Großteil des Buches nicht verantwortlich, also hatte ich keinen Grund, mich deswegen besonders zu fühlen.

Als ich im Oktober 2002 einen Verleger hatte, schickte ich Jon Mundy eine E-Mail und erzählte ihm ausführlicher von meinem Buch. Er antwortete nicht. Zuerst war ich ungehalten, aber nach einer Weile vergab ich ihm. Auch wenn ich etwas nicht immer sofort vergab, tat ich es am Ende doch. Diese Beharrlichkeit sollte es mir ermöglichen, den Kurs im Verlauf der kommenden Ereignisse getreulich weiter zu üben.

Nach Erscheinen des Buches im Frühjahr 2003 bekam ich einen Anruf von Jon Mundy. Er sagte, er lese das Buch gerade und finde es toll. Dann fügte er hinzu, er komme nach Portland (Maine), um in der Unity-Kirche einen Workshop abzuhalten, und er fände es eine gute Idee, wenn ich auch käme. Ich brauchte nichts zu sagen, aber er würde mich den Leuten vorstellen und ihnen vom Buch erzählen. Ich ging hin, und als Jon mich vorstellte, stand ich rasch auf, sagte schüchtern »hallo« und setzte mich gleich wieder hin. Das war mein erster öffentlicher Auftritt.

Als wir später essen gingen meinte Jon: »Du wirst doch noch etwas dazu sagen, nicht?« »Nein«, antwortete ich, »ich glaube nicht, dass ich das kann.« John sagte darauf: »Das ist in Ordnung, Gary, aber wenn du es nicht tust, werden die Leute nie wissen, was du für eine Erfahrung gemacht hast. Manche werden nicht sicher sein, ob es wahr ist oder ob du es zum Teil erfunden hast.« Das gab mir zu denken. Im weiteren Verlauf des Gesprächs lud mich Jon ein, im Herbst nach New York zu kommen und dort einen Workshop abzuhalten, den er organisieren würde. Ich traute meinen Ohren kaum, als ich mich zustimmen hörte. Sobald ich an jenem Abend wegging, begann ich mir zu überlegen, wie ich mich wohl aus der Affäre ziehen könne.

Ich hatte noch immer keine Absicht, vor Leuten zu reden, und unternahm nichts in dieser Richtung. Aber ich schob auch auf, Jon mitzuteilen, dass ich nicht nach Manhattan kommen wolle. Dann beschloss ich, mich mit meinem Problem des Aufschiebens zu befassen, wenn ich Zeit dafür haben würde.

In jenem Sommer rief mich Vicki Poppe aus Massachusetts an und berichtete, sie komme nach Maine, um auf der Insel Peaks Island vor der Küste von Portland einen Gebetskreis abzuhalten. Sie bat mich, auch zu kommen. Das klang in meinen Ohren ganz gut. Maine ist im Sommer schön, und ich war noch nie mit der Fähre nach Peaks Island gefahren. Vicki kam mit etwa zehn Leuten an. Als wir auf der Insel angelangt waren, fragte sie plötzlich: »Oh, Gary, willst du uns nicht etwas über deine Erfahrungen mit Arten und Pursah erzählen?« Ich hatte den Heiligen Geist eingelassen und war an jenem warmen, sonnigen Nachmittag ganz entspannt. Also legte ich los und erzählte im Kreis, wie es war, Besuch von meinen Lehrern zu bekommen. Danach kam Vicki auf dem Rückweg zur Fähre zu mir und sagte: »Weißt du Gary, jetzt hast du deine Erfahrungen eben zehn Leuten erzählt. Wenn du deine Geschichte zehn Leuten erzählen kannst, kannst du sie auch hundert Menschen erzählen. Wo ist der Unterschied? Es ist nur eine Illusion.«

Vicki wusste, dass ich im November nach New York gehen sollte und fügte hinzu: »Ich habe eine Idee. Du kannst kommen und bei mir zu Hause einen Workshop abhalten. Wenn es dir nicht behagt, brauchst du es nicht wieder zu tun. Aber versuch’s wenigstens einmal!« Da gab ich nach, sagte zu und dachte bei mir: »Wie viele Leute werden wohl zu ihr nach Hause kommen?«

»Wenn du deine Geschichte zehn Leuten erzählen kannst, kannst du sie auch hundert Menschen erzählen. Wo ist der Unterschied? Es ist nur eine Illusion.«

Vickys Haus an der Adams Street in Quincy (Massachusetts) liegt gegenüber dem Haus von Präsident John Quincy Adams, des sechsten Präsidenten der Vereinigten Staaten. Mein Buch hatte viele Leser gefunden, und ich staunte über die Menge Teilnehmer an jenem ersten Septemberwochenende. Noch mehr aber erstaunten mich die Menschen selbst. Sie waren unglaublich offen, liebevoll und unterstützten mich so sehr, dass ich direkt überwältigt war. Da dachte ich mir: »Wenn es so ist, wie könnte ich dann versagen? Wenn es so spirituelle Leute sind, dann sollten sie mir vergeben, auch wenn ich es vermassle!«

Für einen ersten Workshop schaffte ich es gar nicht so schlecht, obwohl ich noch vor Beginn so nervös war, dass ich mir sagte: »Ich will das nicht mehr machen.« Doch etwa zwanzig Minuten, nachdem ich angefangen hatte, geschah etwas Interessantes. Ich ließ die Gruppe die Meditation machen, die mir meine Lehrer beigebracht hatten und die auch eine Art Gebet und eine Verbindung mit Gott ist. Danach hatte ich das Gefühl, als sei ich mit etwas Höherem verbunden. Es war, als sei nicht mehr ich derjenige, der den Workshop leitete. Es war eher, als sähe ich mir selbst dabei zu, wie der Heilige Geist Botschaften durch mich hindurchsandte, und dachte: »Oh, vielleicht sollte ich dem Heiligen Geist die Zügel früher überlassen!« Und genau das tat ich, als ich das nächste Mal sprechen sollte. Zwei Monate später war ich in New York, an dem Ort, wo ich annahm, ich würde besonders nervös sein. Es war mein vierter öffentlicher Auftritt, und ich war weniger aufgeregt vor der großen Zuhörerschaft als je zuvor.

Das Buch verkaufte sich immer besser. Allmonatlich fanden mehr Exemplare ihre Leser als im Vormonat. Die Verkäufe waren noch nicht enorm, doch das Buch fand Beachtung, und ich bekam mehr Vortragsangebote. Ich wusste nicht genau, wie weit ich damit gehen sollte. Sollte ich nur ein paar Mal auftreten, oder wollte ich Ernst damit machen, es häufiger tun und dazu auch weit herumreisen? Ich war noch nie irgendwohin geflogen und nur an ein paar Orte in Neuengland und einmal nach New York gefahren. Ich stand am Scheideweg.

Am 20. Dezember 2003 war ich wieder bei Vicki Poppe, diesmal zu einer Weihnachtsfeier. Ich fuhr mit Karen hin, mit der ich seit 21 Jahren verheiratet war. Wir übernachteten und machten uns am nächsten Tag, am 21. Dezember, wieder auf den Weg nach Hause. Unterwegs sagte ich zu Vicki: »Weißt du, ich habe das Gefühl, dass etwas geschehen wird.« Sie antwortete: »Dieses Gefühl habe ich auch, aber ich habe keine Ahnung, was.«

An jenem Abend saß ich noch spät im Wohnzimmer der Wohnung in Auburn (Maine), wo mich Arten und Pursah die letzten drei Male besucht hatten. Wir waren aus dem Haus in Poland Spring, wo sie mir auf den Tag elf Jahre davor zum ersten Mal erschienen waren, nach Auburn gezogen. Plötzlich spürte ich, dass jemand im Raum war. Ich musste mich nach links drehen, denn das Sofa stand neben mir, ebenso wie mein Stuhl mit Blick auf den Fernseher. Ich sah hin und war beim Anblick meiner beiden alten Freunde außer mir vor Freude. Sie saßen auf demselben Sofa, auf dem sie bei den meisten Besuchen gesessen hatten. Ich rief aus: »Arten und Pursah!«, stand auf und umarmte beide. Erst später fiel mir auf, dass es das erste Mal war, dass ich den Mann – Arten – je berührt hatte. Die Frau – Pursah – hatte ich einmal zuvor angefasst.

Sie sahen aus wie eh und je, meine schöne Pursah und der Typ. Ich fand es interessant, dass ich sie nicht eigentlich auftauchen gesehen hatte, denn ich erinnerte mich, dass dies auch beim allerersten Besuch vor elf Jahren so gewesen war. Mit versagenden Knien wegen der Wiedersehensfreude setzte ich mich wieder hin. Da begann Pursah zu sprechen.

PURSAH: Hallo, lieber Bruder. Wie geht’s? Ist irgendetwas Interessantes passiert, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben? Spaß beiseite – du weißt ja, wir wissen immer über alles Bescheid, was du tust.

ARTEN: Genau. Zum Beispiel hast du eben etwas über den Kerl in Deutschland gelesen, der jemanden umgebracht und ihn dann aufgegessen hat. Das hat dort große Wellen geschlagen. Er wird als Kannibale angeklagt und kommt vor Gericht.

GARY: So ist es. Es gibt einfach keine Gratismahlzeit.

PURSAH: Ich freue mich, dass deine Klugscheißertendenzen noch nicht ganz geheilt sind. Vielleicht brauchst du sie noch, bevor wir mit dir fertig sind.

GARY: Ach ja? Was habt ihr vor?

ARTEN: Alles zu seiner Zeit, Gary.

GARY: Wartet! Ich will nur das Aufnahmegerät anstellen. Es ist großartig, euch zu sehen – ich glaube es kaum. Ich hatte allerdings so ein Gefühl, schließlich ist es unser Jahrestag und so.

ANMERKUNG: Der 21. Dezember ist der Festtag des hl. Thomas, und Pursah hatte gesagt, dass sie in jener Inkarnation vor 2000 Jahren Thomas gewesen sei. Arten war damals der hl. Thaddäus.

PURSAH: Das wissen wir. Legen wir also gleich los wie früher. Wir sind wiedergekommen, um den Leuten sozusagen auf die Schulter zu klopfen. Allerdings kommt es einigen vielleicht eher so vor, als bekämen sie einen Schlag mit dem Holzhammer. Dafür gibt es einen wichtigen Grund. Wir wollen dazu beitragen, dass die Leute das Ziel im Auge behalten. Am schnellsten kann man die unsterbliche Realität durch Einsetzen der fortgeschrittenen oder Quantenvergebung, die wir noch erklären werden, erfahren. Wir sind hier, um dir zu sagen, wie man den Kreislauf von Geburt und Tod ein für alle Mal durchbricht.

GARY: Ist das alles? Und ich hoffte, ich könnte lernen, mein Bewusstsein auszumessen.

ARTEN: Du machst wohl Witze. Aber was du eben sagtest, ist einer der Gründe für unser Hiersein. Die Menschen lassen sich von Dingen ablenken, die ihnen faszinierend erscheinen, aber eigentlich nur ihre Aufmerksamkeit vom wirklich Wichtigen ablenken und auf Dinge richten, die sie hier festkleben lassen.

PURSAH: Darauf kommen wir noch zurück. Stellen wir einfach mal zu Beginn fest, dass die meisten spirituellen Schüler fast ihre ganze Zeit mit dem Sammeln von Informationen verbringen. Dazu trägt der Glaube bei, sie würden umso erleuchteter, je mehr spirituelles Wissen sie sich eintrichtern. Also laufen sie von einem zum anderen und lesen Dutzende von Büchern über diverse spirituelle Themen. Bei unseren ersten Besuchen bei dir haben wir so etwas »Anstehen am spirituellen Buffet« genannt.

Es ist nichts verkehrt dabei, Erfahrungen zu machen. Es gibt den nötigen Hintergrund. Das Problem ist nur, dass viele aus dem Informationensammeln einen Götzen machen, und das führt nirgendwohin. Es ist ein Trick, eine Möhre vor der Nase. Deswegen ist das wirklich Wichtige nicht, was du weißt, sondern was du mit deinem Wissen machst. Was für die Beschleunigung deines spirituellen Fortschritts zählt, ist das Stadium der Anwendung.

Irgendwann wird ein ernsthafter spiritueller Schüler oder Lehrer alles, was er gelernt hat, auf jeden Menschen, jede Situation und jedes Ereignis anwenden müssen, die ihm tagtäglich begegnen. Wirklich auf alles. Gewöhnlich ist es auch nichts Geheimnisvolles. Alles, was in deinem Leben geschieht, ist die Lektion, auf die der Heilige Geist die Lehren angewendet haben möchte, und Sein großes Erlösungsinstrument ist die Vergebung. Aber wie du weißt, handelt es sich dabei nicht um die althergebrachte Vergebung. Diese Spiritualität ist nicht die Spiritualität deiner Eltern. Es ist ein völlig neues Spiel, ein neues Paradigma.

Nur durch disziplinierte Anwendung kann der Übende in das herrliche Stadium der Erfahrung eintreten. Ich garantiere dir, lieber Bruder, dass Erfahrung das Einzige ist, das dich je glücklich machen wird. Worte werden es nie tun. Intellektuelle Vorstellungen, Theologien, philosophische Spekulationen – vergiss sie. In Ein Kurs in Wundern, in dem J, unser Symbol für Jesus, Gottes Wort spricht, heißt es, Worte seien nur Symbole von Symbolen und somit zweifach von der Wirklichkeit entfernt.3 Wenn du darüber nachdenkst: Wie könnte das Symbol eines Symbols dich je glücklich machen? Nein. Das Einzige, das dich glücklich machen wird, ist die Erfahrung dessen, was du in Wirklichkeit bist. Was dich wirklich zufriedenstellen wird, ist nicht ein Symbol der Realität, sondern die Erfahrung der Realität.

An einer Stelle in seinem Kurs erwähnt J die vielen schwierigen Fragen, die Leser haben, und macht die bemerkenswerte Feststellung: »Doch gibt es keine Antwort, nur eine Erfahrung. Suche nur diese, und lass dich nicht von der Theologie aufhalten.«4

Diese Erfahrung entsteht als Ergebnis, wenn man den eigenen Geist vom Heiligen Geist schulen lässt, so zu denken und andere so zu sehen wie Er. Allerdings ist ein gutes System wie der Buddhismus oder Ein Kurs in Wundern als Ansporn auf dem Weg zur Erfüllung nötig. Sich selbst überlassen kann der Geist nicht geheilt werden. J sagt ebenfalls in seinem Kurs: »Ein ungeschulter Geist kann nichts erreichen.«5 Das ist eine gewaltige Feststellung, denn damit sagt er, dass 99,9 Prozent der Menschheit nichts erreichen. Ehe der Geist nicht geschult wird, drehen sich die Räder einfach immer weiter.

GARY: Genau. Mir ist immer mehr bewusst geworden, wie wichtig das Übungsbuch des Kurses in dieser Hinsicht ist. Ich glaube, ich habe auch begriffen, dass alles, was geschieht, immer demselben Zweck dient, nämlich der Vergebung. Damit will ich nicht sagen, dass ich es immer gleich tue. Das nicht. Aber am Ende tu ich es doch. Und je früher ich vergebe, desto weniger leide ich. Nehmen wir zum Beispiel meine Vorträge, die ich nie geplant habe. Ich war wirklich nervös, aber als ich den Heiligen Geist mir helfen ließ, dämmerte es mir allmählich, dass ich nicht aus dem Grund nervös war, den ich meinte. Es ist so, wie es im Kurs heißt: »Ich rege mich nie aus dem Grund auf, den ich meine.«6

ARTEN: Richtig, Schlaukopf. Alle haben Angst vor irgendetwas in dieser Welt. So ungern es manche glauben wollen, weil es unbewusst ist, lassen sich alle Ängste der Menschheit auf der Ebene des unbewussten Geistes direkt auf die Angst vor Gott zurückführen, die das Ergebnis eurer scheinbaren Trennung von Ihm und der daraus entstandenen unbewussten Schuld ist.

GARY: He! Heißt das, dass wir ein zweites Buch schreiben? Wenn das der Fall ist, dann gibt es nämlich Leute, die vielleicht nicht verstehen, was du gerade gesagt hast.

ARTEN: Nun, wieso gibst du uns dann nicht einen kleinen Rückblick? Fass die Lehren kurz zusammen, damit sowohl die Uneingeweihten wie die erfahrenen Übenden besser im Bild sind, worüber wir reden. Du kannst es. Deine Vorträge laufen recht gut und dein Buch auch, stimmt’s?

GARY: Ja, es ist alles in Butter. Es hat Fehler gegeben, aber daran waren immer die anderen schuld. War nur Spaß. Aber ich weiß nicht, ob ich mit diesem öffentlichen Reden weitermachen soll. Ich meine, ich habe getan, was ich tun wollte. Ich bin sogar in Manhattan einfach vor die Leute getreten und habe erzählt, was ich erlebt habe. Das Buch beschreibt es genauso, wie es passiert ist. Die Leute können es glauben oder nicht, und wenn nicht, dann liegt es wenigstens nicht daran, dass ich es ihnen nicht gesagt habe.

PURSAH: Leider bist du erst am Anfang deiner Vergebungslektionen. Was ist, wenn ich dir sage, dass du ab Ende Februar über 150 000 Kilometer jährlich fliegen wirst, um Spiritualität zu lehren?

GARY: Du machst wohl Witze?

ARTEN: Das wird aber am meisten nützen, Bruder. Einschließlich deiner Person kannst du die Leute an zwei Fingern abzählen, die unterwegs sind und diese Botschaft richtig lehren. Aber glaub nicht, dass es eigentlich darum geht. Wir möchten, dass du deine wahre Aufgabe – vergeben – erfüllst, während du herumreist und Vorträge hältst. Nicht die althergebrachte Art Vergebung, die neue Art.

PURSAH: Bist du bereit, deinen Lebensstil drastisch zu verändern, im Wissen, dass alles, egal, wie es aussieht, nur ein Trick ist, der dich davon überzeugen soll, dass du ein Körper bist, und es dann zu vergeben?

GARY: Äh – nein.

ARTEN: Nun, wir wissen es besser. Bring also deine Sachen in Ordnung, Kumpel. Du hast ganz schöne Reisen vor dir. Wie steht es jetzt mit diesem eben erwähnten Rückblick?

GARY: Was ist mit denen, die das alles schon wissen? Ist es für sie nicht eine langweilige Wiederholung?

PURSAH: Vergiss nicht, was wir dir schon beim ersten Mal sagten: Wiederholungen sind nicht nur in Ordnung, sondern ein Muss. Rechtgesinnte Gedanken kannst du nicht oft genug hören. Es braucht Zeit, bis sie in die tiefen Schluchten deines unbewussten Geistes gesunken sind. Wir sagten ja schon, dass es nicht die Menge an spiritueller Information ist, die du aufnimmst, die darüber bestimmt, wie erleuchtet du bist. Das ist es nicht. Gleichzeitig kann dir allerdings die Kenntnis der Metaphysik einer Lehre, wie es der Kurs ist, als Hintergrund helfen, die Entscheidung zu treffen, dein Wissen umzusetzen, und das ist der wichtigste Teil der Anwendung. Wenn du erst einmal begriffen hast, was die Wahrheit ist, dann ist es nicht mehr schwierig, dich daran zu erinnern, wenn die Lage brenzlig wird. Wenn du es dir zur Gewohnheit machst, dich in schwierigen Situationen an die Wahrheit zu erinnern, geht es dir fast in Fleisch und Blut über, sie anzuwenden. Wenn das geschieht, machst du Fortschritte in Lichtgeschwindigkeit in Richtung der Erfahrung, von der wir gesprochen haben. Wie es im Kurs heißt: »Diese Erfahrung ist es, auf die dieser Kurs abzielt.«7

GARY: Na schön. Kann ich euch erst einen Witz erzählen? Ich erzähle gerne Witze in meinen Workshops.

ARTEN: Letzten Monat warst du in Manhattan. Erzähl uns doch den New-Yorker-Witz, der dir so gefällt.

GARY: Kein Problem. Da geht also dieser Buddhist im Central Park spazieren. Er kommt zu einem Hotdog-Verkäufer und sagt: »Eins mit allem, bitte!« Der Verkäufer gibt dem Buddhisten ein Hotdog, der Buddhist bezahlt mit einer Zwanzigdollarnote und bittet um sein Wechselgeld. Der Hotdog-Verkäufer aber antwortet: »Der Wechsel kommt von innen.«

PURSAH: Ja, damit hast du ganz schöne Lacher bewirkt. Wir freuen uns, dass du bei deinen Ausführungen Humor beweist. Es ist wichtig, sich ans Lachen zu erinnern. Denk an J’s Satz im Textbuch: »In die Ewigkeit, wo alles eins ist, kam eine winzig kleine Wahnidee geschlichen, und GOTTES SOHN vergaß, über sie zu lachen.«8

GARY: Natürlich ist diese winzig kleine Wahnidee der Gedanke, wir könnten eine individuelle Identität haben und von Gott getrennt sein. Also nun zum gewünschten Rückblick: Der Kurs ist ein spirituelles Werk in drei Teilen. Er enthält ein Textbuch mit der gesamten Theorie; ein Übungsbuch mit einem Trainingsprogramm für ein Jahr – häufig braucht es allerdings länger als ein Jahr –, womit die Schüler üben, den Kurs im Alltag anzuwenden; und schließlich ein Handbuch für Lehrer, in dem alles noch einmal zusammengefasst und vertieft wird. Den Kurs hat J über sieben Jahre der Forschungspsychologin Helen Schucman in New York diktiert. Sie schrieb in einem Stenoheft auf, was J sagte, und dann diktierte sie es ihrem Kollegen Bill Thetford, der es in die Maschine tippte.

Als ihr mir erschienen seid, habt ihr mir mit euren Lehren eine andere Auffassung von J’s Leben vor 2000 Jahren vermittelt, dessen eigentlicher Name Jehova war. Er war ein jüdischer Rabbi und wollte gar keine Religion gründen. Seither habe ich mich selbst an einiges erinnert. Ich habe gemerkt, dass in den Wochen und Monaten nach eurer Erwähnung einiger meiner früheren Inkarnationen Erinnerungen an frühere Leben in mir wach geworden sind. Zum Beispiel sagtet ihr, ich sei vor 1000 Jahren ein Freund und Schüler des erleuchteten Indianerlehrers Great Sun gewesen. Danach sind Gefühle, Erinnerungen und Visionen an jenes Leben als Indianer in Cahokia in mir hochgestiegen. [ANMERKUNG: Das Gebiet von Cahokia liegt in Collinsville (Illinois) und ist die wichtigste präkolumbianische Stadt nördlich von Mexiko.] Ich erinnerte mich sogar, dass ich die dritte Silbe in Cahokia betonte und nicht die zweite, wie es gemeinhin getan wird.

ARTEN: Richtig. Wir haben die heutige Aussprache verwendet, weil wir Englisch mit dir reden, aber du hast es genauso betont, wie ein Indianer es vor 1000 Jahren getan hätte.

GARY: Und als ihr mir sagtet, wer ich vor 2000 Jahren mit J war, hat auch das weitere Erinnerungen an jenes Leben in mir geweckt.

PURSAH: Wie hast du dich gefühlt, als du erfahren hast, dass du zu J’s Zeiten der heilige Thomas warst und dass ich du bin?

GARY: Ich weiß, ihr kennt die Antwort darauf und stellt bloß rhetorische Fragen. Ihr wisst alles. – Ich kann noch immer kaum glauben, dass ihr hier seid! – Also, als ich erfuhr, wer ich zu J’s Zeiten war, fühlte ich mich etwa zwei Tage lang richtig großartig. Ich meine, es war wirklich cool. Doch nach einer Weile steht man auf und merkt, dass man noch immer den selben alten Dreck vor Augen hat. Die Vergebungslektionen finden hier statt, und es spielt keine Rolle, wer man in einem anderen Leben war. Man muss immer das vergeben, was gerade jetzt geschieht.

PURSAH: Sehr gut, lieber Bruder. Alle sind in manchen Leben sehr berühmt und scheinbar wichtig gewesen, und alle waren in anderen der Abschaum der Menschheit. Das ist die Dualität. Es spielt nur eine Rolle, die Vergebungsarbeit gerade jetzt zu leisten. Das ist der Ausweg. Nur ist es keineswegs die althergebrachte Vergebung. Würdest du bitte erklären, weshalb?

GARY: Ich will mein Bestes versuchen. Erstens kannte J als Rabbi und Mystiker die Lehren der alten jüdischen Mystik sehr gut. Dazu gehört die Vorstellung, der Himmel sei die Nähe zu Gott und die Hölle die Entfernung von Gott. Da J aber ein völlig kompromissloser Typ war, reichte ihm das nicht. Für ihn war der Himmel nicht einfach nur Nähe zu Gott, sondern Einssein – vollkommenes Einssein – mit Gott. Und die Hölle war nicht einfach Entfernung von Gott, sondern alles, was von Gott getrennt ist. Das begrenzt die Auswahl auf zwei deutlich voneinander verschiedene Möglichkeiten, wovon nur die eine wirklich ist, weil das Einssein kein Gegenteil haben kann, sonst wäre es nicht vollkommen.

Für J ist Gott somit unveränderlich, vollkommen und ewig. Und Gott ist synonym mit dem reinen Geist, weil nichts, was Er erschafft, sich in irgendeiner Weise von Ihm unterscheidet, sonst wäre es nicht vollkommen. Außerdem könnte Gott gar nichts erschaffen, was nicht vollkommen wäre, denn sonst wäre Er selbst auch nicht vollkommen, oder? Der reine Geist braucht sich auch nicht zu entwickeln, sonst wäre er nicht vollkommen.

Natürlich ist Gott weder ein Er noch eine Sie. Ich verwende die biblische Sprache wie der Kurs. Ich könnte Gott ein Es nennen, aber das würde auch niemanden antörnen. So können wir also von vornherein einiges Wesentliche bei unserem Freund J feststellen. Erstens ist er kompromisslos. Zweitens kann man immer nur zwischen zwei Möglichkeiten wählen, egal wie kompliziert die Dinge erscheinen mögen: Nur eine davon ist wirklich, die andere ist eine Illusion. Das haben die Hindus und Buddhisten lange vor J gelehrt, nur hat er die Alternative zu einem makellosen Gottesbild erhoben, der die vollkommene Liebe ist und nicht ein unvollkommener Gott voller Konflikte.

einerscheint.