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Autorin und Verlag haben den Inhalt dieses Buches mit großer Sorgfalt und nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Die Autorin und der Verleger haften nicht für eventuelle Schäden an Mensch oder Pferd, die als Folge von Handlungen und/oder gefassten Beschlüssen aufgrund der gegebenen Informationen entstehen.

 

 

Copyright © 2008/2010 by Cadmos Verlag GmbH, Schwarzenbek

Gestaltung und Satz: Ravenstein + Partner, Verden

Titelfoto: Christiane Slawik

Fotos: Dr. Jochen Becker, Anneke Bosse, Dr. Kathrin Irgang, Claudia Jung, Christiane Slawik

Zeichnungen: Julia Denmann, Maria Mähler

Lektorat der Originalausgabe: Anneke Bosse

Konvertierung: S4Carlisle Publishing Services

 

Deutsche Nationalbibliothek – CIP Einheitsaufnahme

Die deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

 

Alle Rechte vorbehalten.

 

Abdruck oder Speicherung in elektronischen Medien nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Verlag.

 

eISBN 978-3-8404-6229-0

Inhalt

 

Vorwort

 

Zeichen des Alterns

Wann ist ein Pferd alt?

Muskulatur

Sehnen, Bänder und Gelenke

Was ist Arthrose?

Symptome bei Arthrose

Hilfe für das arthrosekranke Pferd

Kreislauf- und Atmungssystem

Fell und Stoffwechsel

Augen und Ohren

Zähne und Hufe

Entwicklung von Tumoren

Checkliste: Rücksicht nehmen auf den Oldie

 

Fütterung des alten Pferdes

Der anspruchsvolle Pferdesenior

Der Bedarf ändert sich

Futter- und Tränkehygiene

Häufigkeit der Fütterung

Ernährung bei Zahnproblemen

Ernährung bei Erkrankungen

Wie erkennt man den Ernährungszustand?

Verfettung – ein Risiko!

Gewichtsabnahme – ein Problem!

Wann mehr füttern?

Nord- und Südpferde

Bewegung

Haltung

Witterung

Kräuter: Medizin der Erde

Fütterungs-Checkliste

 

Haltung des alten Pferdes

Wie Senioren wohnen möchten

Einzel- oder Gruppenhaltung

Box oder Offenstall

Reitstall oder Gnadenbrothof

Was ist im Stallmanagement zu beachten?

Eindecken

Gabe von Medikamenten

Impfen und entwurmen

Stress erkennen und vermeiden

Haltungs-Checkliste

 

Wellnessprogramm für alte Pferde

Massage für Körper und Seele

Handstreichungen

Reibungen

Hohlhandklopfungen

Umfahren der Gelenke

Ohrmassage

Harkengriff

Wärme tut gut

Wärmequellen

Ganzheitliche Heilmethoden zur Unterstützung

Magnetfeldtherapie

Homöopathie

Akupunktur und Akupressur

Tierphysiotherapie

 

Bewegung für den Oldie

Passive Bewegungsübungen

Aktive Bewegung

Trailparcours

Handarbeit und Doppellonge

Gemeinsam durch Feld, Wald und Flur

Seniorengymnastik unter dem Sattel

 

Vorbereitung auf den Abschied

 

Anhang

Tipps zum Weiterlesen

Vorwort

Zu Beginn meiner Ausbildung als Tierphysio - therapeutin musste mein eigenes Pferd häufig als Versuchsobjekt zum Erlernen der Massage herhalten. Nachdem ich meine Techniken weiter verfeinert und mein Pferd die Vorzüge einer massierenden Besitzerin entdeckt hatte, fragten mich immer mehr Pferdebesitzer, ob ich nicht ihr Pferd auch massieren könnte. Mein Pferd würde immer so entspannt aussehen und sie hätten da ein altes Pferd, mit dem sie nicht mehr so recht wüssten, was sie noch machen sollten. Aber Massage würde ihm doch bestimmt guttun.

So kam ich zu meinen ersten alten Pferden als Patienten. Viele dieser Oldies sind mir lange erhalten geblieben und bekamen in regelmäßigen Abständen von ihren Besitzern eine Massage spendiert. Ihre Lebensqualität hatte sich erheblich verbessert. Den Besitzern gab ich Übungen mit auf den Weg, und sie hatten wieder eine gemeinsame Aufgabe für sich und ihr Pferd. Sie genossen die neue Erfahrung und die Momente, bei denen das „Wohlfühlen“ im Vordergrund stand.

Ich hingegen war immer wieder erstaunt, wie fit die meisten alten Pferde wieder wurden. Fast jeder Pferdesenior genießt Magnetfeld- und Wärmebehandlungen, ganz besonders aber die Massagen. Oft entsteht eine fast meditative Ruhe zwischen Pferd und Mensch. Ich gehe aus einer solchen Behandlung mit einer positiven Stimmung und freue mich auf das nächste Treffen.

Hat man die Möglichkeit, alte Pferde über eine längere Zeit zu begleiten, dann lernt man auch, dass jedes Pferd anders mit seinen zunehmenden Altersbeschwerden umgeht. Einige alte Pferde münzen es durchaus zu einem Vorteil um, wenn sie nicht mehr richtig sehen und hören können. Denn was sie tatsächlich noch wahrnehmen, lässt sich schwer untersuchen, sodass der Besitzer eher sehr vorsichtig mit dem Oldie umgeht. Verhaltensweisen, die früher mit Sicherheit geahndet worden wären, lässt man jetzt eher durchgehen. Das bekommen viele Pferde sehr schnell mit und nutzen diese Unsicherheit für sich aus. Der Oldie braucht dann oft nur das Nötigste zu leisten und bekommt dafür noch viele Leckereien. Im Gegensatz zu früher darf man sich jetzt als Besitzer freuen, dass es dem Oldie noch so gut geht, und viele Verhaltensweisen ohne schlechtes Gewissen durchgehen lassen.

Wenn man Pferde erst im letzten Drittel ihres Lebens kennenlernt, erlebt man leider auch das Ende. Mittlerweile habe ich viele alte Pferde bis zu ihrem letzten Gang begleitet. Wenn man zum Massagetermin jedes Mal freudig vom Oldie begrüßt wurde, dann fällt auch der Therapeutin der Abschied nicht so leicht. Die Tierphysiotherapie hat hier ihre Grenzen, man kann die Lebensqualität erheb - lich verbessern, aber keine Unsterblichkeit erreichen. Zurück bleiben beim Pferdebesitzer viele schöne Erinnerungen – an lange Ausritte, gemeinsame Turniererfolge oder andere Aktivitäten, die Pferd und Mensch zu Partnern werden ließen.

Deshalb sollte man seinen Pferdepartner im Alter nicht hängen lassen – und das ist einer der Gründe, warum dieses Buch entstand. Es soll Ihnen Wege aufzeigen, wie Sie die Lebensfreude des alten Pferdes lange bewahren können. Der Lohn besteht in der Ruhe, dem Frieden, der Vertrautheit, aber auch der besonderen Kraft, die uns alte Pferde vermitteln können. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Oldie eine gute Zeit. Wenn Sie Fragen oder positive Erfahrungen gesammelt haben, nehmen Sie gern Kontakt zu mir auf unter www.tierphysiotherapie- berlin.de.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir bei der Umsetzung der Idee, ein Buch über alte Pferde zu schreiben, geholfen haben. Mein besonderer Dank gilt Dr. Kathrin Irgang und Klaus Lübker, die immer wieder Korrektur gelesen und mir ihr umfangreiches Fachwissen über Pferdefütterung zur Verfügung gestellt haben.

 

 

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im August 2008