Anmerkung:
Bei der Aufnahme der Fotografien für dieses Buch wurden keine Trampoline oder Drahtseile verwendet. Die Posen der Tänzer wurden nicht durch digitale Bildbearbeitung besser herausgestellt oder verändert.
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Für Fragen und Anregungen:
TanzdurchsLeben@rivaverlag.de
1. Auflage 2014
© 2014 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,
Nymphenburger Straße 86
D-80636 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
First published in the United States under the title: DANCERS AMONG US: A Celebration of Joy in the Everyday
Copyright © 2012 by Jordan Matter
Cover photo features Annmaria Mazzini of the Paul Taylor Dance Company, shot in New York City I Left My Heart in San Francisco, Seite 40–41: Classic San Francisco, by Jeremy Sutton, shown with permission of the artist. Jeremysutton.com. Barefoot and Pregnant, Seite 146: American Trailer wood block print appears courtesy of Hatch Show Print. Taking Stock 1, Seite 154: Charging Bull, by Arturo Di Modica, shown with permission of the artist. Sneaking a Peek, Seite 201: Forever Marilyn, by Seward Johnson © 1996, 2011 The SculptureFoundation, Inc. Based upon the photo by Bernard of Hollywood. sculpturefoundation.org.
Published by arrangement with Workman Publishing Company, New York.
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Cover and interior design by Netta Rabin
All photos by Jordan Matter
Übersetzung: Birgit Walter, Augsburg
Redaktion: Desirée Šimeg, Gersthofen
Umschlaggestaltung: Pamela Machleidt, München
Satz: Georg Stadler, München
E-Book: Grafikstudio Foerster, Belgern
ISBN Print: 978-3-86883-387-4
ISBN E-Book (PDF): 978-3-86413-511-8
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86413-512-5
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Für Lauren, Hudson und Salish –
ihr lasst mich durchs Leben tanzen.
Inhalt
Titel
Impressum
Widmung
Inhalt
Einleitung
Träumen
Lieben
Spielen
Erkunden
Trauern
Arbeiten
Leben
Über die Fotografien
Über die Technik
Danksagung
Einleitung
D ie Idee zu diesem Buch kam mir, als ich eines Nachmittags meinen Sohn Hudson dabei beobachtete, wie er sich mit seinem Spielzeugbus beschäftigte. Ich versuchte mit den Gedanken des Dreijährigen Schritt zu halten, als dieser immer tiefer in eine Fantasiewelt eintauchte, die sich lediglich auf eine gelbe Plastikbox und ein paar kleine, armlose Figuren bezog. Jedenfalls soweit ich es erkennen konnte. Er dagegen sah hektische Pendler, die zum Regionalbus Nr. 77 nach Australien hetzten. Mit offenem Mund sprang er in Position und schlug sich auf die Knie. Er reagierte wie wild auf eine Welt, die ich nicht wahrnehmen konnte, die für ihn aber eine ungeheure Präsenz besaß.
Was passiert mit dieser Begeisterungsfähigkeit, mit dem Vermögen, ganz im Moment aufzugehen? Warum wird dieses Erleben so oft von Zynismus, Langeweile und Gleichgültigkeit abgelöst? Während ich mit meinem Sohn spielte, dachte ich darüber nach, Fotografien zu erschaffen, die die Welt so zeigen, als würde man sie mit seinen Augen sehen. Die Menschen auf diesen Bildern sollten im Alltäglichen lebendig sein.
Kurz nachdem ich »Bus fahren« gespielt hatte, besuchte ich eine außergewöhnliche Tanzvorstellung und wusste, dass ich meine Mitarbeiter gefunden hatte. Tänzer sind Geschichtenerzähler. Sie sind dazu ausgebildet, mit ihren Körpern Leidenschaft auszudrücken. Sie erzeugen oft eine Fantasiewelt oder bieten uns einen tieferen Einblick in vertraute Umgebungen. Sie erwecken das, was wir fühlen und was die meisten von uns aufgrund eines Mangels an Kunstfertigkeit und Sportlichkeit körperlich nicht auszudrücken vermögen, zum Leben.
Ich habe diese Bilder für Hudson und seine kleine Schwester Salish kreiert. Meine Kinder bedeuten mir alles und ich erträume mir außerordentlich viel für sie. Ich hoffe, sie werden beide ein langes und gesundes Leben haben, liebevolle Partner und erfüllende Berufe finden und, wenn sie mögen, die Freuden der Elternschaft erleben. Vor allem aber wünsche ich mir, dass sie frei von Befangenheit sind, dass ihnen das tiefe Glück begegnet, das ein Leben voller Leidenschaft hervorbringt, und dass sie die Gelassenheit entwickeln, derer es bedarf, um wirklich präsent zu sein.
Diese Fotografien verleihen meinen Träumen für meine Kinder kraftvolleren Ausdruck, als Worte allein es vermögen: Genieße die großen und kleinen Momente, erkenne die Schönheit, die dich umgibt, und sei lebendig!
Jordan Matter
New York, New York
Hudson und Salish, Oktober 2011
So leicht wie eine Wolke
Jason Macdonald
New York, New York
Begeistert
Ricardo Graziano, Ricardo Rhodes, Danielle Brown, Octavio Martin
Sarasota, Florida
Wie viele Kinder vor mir träumte ich davon, Profibaseballspieler zu werden. Den Weg, den ich dann tatsächlich einschlagen und wohin dieser mich führen würde, hätte ich mir aber niemals träumen lassen.
Einige meiner frühesten Erinnerungen handeln davon, mit meinem Vater Baseball zu spielen – unzählige Male den Ball zu schlagen, zu fangen und zu laufen. Trotz des stundenlangen Trainings blieb ich ein dürres Kind und wurde stets als Letzter in die Mannschaft gewählt. Ich übte weiter. Als ich zur Highschool ging, hatte ich mich verbessert, war aber bei Weitem nicht überragend. Ich war nicht athletischer geworden. Zu Beginn meines Studiums war ich gut genug, um ein Teilstipendium für Baseball zu erhalten, aber immer noch nicht gut genug, um nicht auf der Ersatzbank zu sitzen.
Nach einem Jahr wechselte ich ans Santa Monica College. Ich traf dort jedoch als verspäteter Statist ein, die Mannschaftsaufstellung war bereits festgelegt. Als zweiter Ersatzmann für den Spieler an der zweiten Base kam ich selten zum Einsatz. Ich trainierte hart, oft bis spät in die Nacht hinein. Doch sobald ich die Chance bekam, am Spielgeschehen teilzunehmen, war ich wie gelähmt. Mein Körper war stark, doch mein Geist war schwach.
Bis zur Hälfte der Saison hatte ich keinen einzigen Treffer gelandet und galt gemeinhin als der schlechteste Spieler der Mannschaft. Mein Spitzname war »Blowout« (»klarer Sieg«), da ich nur eingesetzt wurde, wenn unser Team den Sieg bereits in der Tasche hatte. Es war erniedrigend. Ich wollte aufgeben, tat es aber nicht. Jeden Tag zog ich meine Spielerkleidung an und wartete.
Wenn man lange genug von etwas träumt, schließen sich die Kräfte des Universums gelegentlich zusammen, um diesen Wunsch zu erfüllen. Manchmal gibt es tatsächlich ein Happy End. Im letzten Inning eines knappen Spiels wurde ein Ball in die Mitte des Feldes geschlagen. Der Spieler an der zweiten Base machte einen Hechtsprung, um ihn zu fangen – und brach sich dabei das Handgelenk. Als der erste Ersatzmann für den Spieler an der zweiten Base am nächsten Tag nicht zum Training erschien, war der Trainier beinahe so erstaunt wie ich. »Verflixt, Jordan, ich glaube, du bist morgen dran«, sagte er mit einem Lachen.
Wir spielten gegen die beste Mannschaft unserer Liga. Ich wurde als letzter Schlagmann eingesetzt. Unsere ersten acht Batter verloren der Reihe nach ihr Schlagrecht. Ich handelte uns in der ersten Halbzeit des dritten Innings zwei Outs ein. Meine Mitspieler versuchten, ein wenig Enthusiasmus aufzubringen.
»Jetzt geht’s los, Blowout. Packen wir es an!«
»Steck einfach ein paar Würfe ein … Lass ihn für einen Walk sorgen.«
Ich ließ ein paar Würfe passieren, sie sausten direkt an mir vorbei. Ein Ball, zwei Strikes. Ich trat aus der Batter’s Box heraus und blickte zu unserer Spielerbank hinüber. Alle griffen nach ihren Handschuhen und machten sich bereit, aufs Feld zurückzukehren. Ich atmete tief durch und ging wieder zum Schlagmal. Der Pitcher lehnte sich zurück und warf einen Fastball entlang der Mittellinie. Ich zog durch und sah zu, wie der Ball über den Zaun des linken Spielfelds flog.
Ich saß nie wieder auf der Ersatzbank.
Hätte sich nicht einer meiner Mitspieler das Handgelenk gebrochen und ein anderer das Training versäumt, hätte ich weiterhin im Schatten gestanden. Ein glücklicher Zufall ermöglichte es mir, mein Schicksal zu verändern. Tatsächlich aber waren es meine Hingabe an das Baseball und all die Stunden, die ich investiert hatte, um meinen Traum zu verfolgen, die es mir erlaubten, das, was mir die Fügung an die Hand gab, zu meinem Vorteil zu nutzen.
Für den Rest des Jahres stand ich in der Mannschaft bei jeder Offensivtaktik an erster Stelle. Ich erhielt ein volles Stipendium für die University of Richmond und führte dort als Schlagmann die Liga an.
Ich übte Baseball nie als Profisport aus, doch mein Traum, dies einmal zu tun, bestimmte meinen Lebensweg. Es war mein Traum, Baseball zu spielen, der mich an die University of Richmond brachte, wo ich meine Frau Lauren kennenlernte und wo ich im Hauptfach Theaterwissenschaft studierte. Es war mein Traum, Schauspieler zu werden, der mich – mit Lauren und schließlich mit unseren Kindern an meiner Seite – nach Manhattan führte. Und es war mein Traum, auf und jenseits der Bühne alles aufzugreifen, was das Leben zu bieten hat, der es ermöglichte, dass ein einziges Exponat von Henri Cartier-Bresson mein Leben völlig veränderte. Der Anblick seiner bemerkenswerten Fotografien weckte eine noch tiefere Leidenschaft in mir, diesmal für das Fotografieren. Dadurch lernte ich eine weitere Lektion: Es ist niemals zu spät zu träumen. •
Der Denker
Michael Trusnovec
New York, New York
Weit hinausgelehnt
K. Louise Layman
Wellesley, Massachusetts
Aus der Reihe getanzt
Shawn Krayenborg
East Boston, Massachusetts
Gebet
Casia Vengoechea
New York, New York
Den Kopf verdreht
Angela Dice, Demetrius McClendon
Chicago, Illinois
Über allem schweben
Michelle Fleet
New York, New York
»Ich wohne in der Möglichkeit.«
emily dickinson
Nun werde ich fliegen
Evgeniya Chernukhina
Philadelphia, Pennsylvania
Inspiration
Kevin Williamson
Hollywood, Kalifornien
»Folgst du deinem Sterne, verfehlst du nicht den ruhmesvollen Hafen.«
Dante
Premierenabend
Parisa Khobdeh
New York, New York
Richtung Broadway
Michael Cusumano
New York, New York
Ruhmeshalle
Ricky Palomino
Hollywood, Kalifornien
Gruß an den Sonnenuntergang
Jamila Glass
Joshua Tree, Kalifornien
»Wer soll der Lerche befehlen, nicht zu singen?«
Khalil Gibran
Om
Sofia Klass, Gilyon Wiley Brace-Wessel,
Amy »Catfox« Campion
Los Angeles, Kalifornien
Kapitulation
Rachel Bell
Baltimore, Maryland
Der große Tag
Kristin DeCesare, Jessica Press
New York, New York
In meinen wildesten Träumen
Kara Lozanovski
Chicago, Illinois
»Hoffnung schlummert in unseren Knochen wie ein Bär.«
Marge Piercy
Nur in Seattle
Angelica Generosa
Seattle, Washington
»Nichts passiert, ohne dass ein Traum vorausgeht.«
Carl SandburG
Lerchenstärling
Katherine Scarnechia
Long Grove, Illinois
Auszeit
Betsy Ceva
Nyack, New York
»Zu viel des Guten kann wundervoll sein.«
mae west
Brandung
Mary Tarpley, Thomas Vu
Los Angeles, Kalifornien
Pick-up
Pablo Sanchez
Madison, Georgia
Kuss im Regen
Michael Jagger, Evita Arce
New York, New York
Adam und Eva
Rachel Bell, Mitch Winans
Towson, Maryland