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Zahnarzt-Horror

Die Angst vor dem Zahnarzt ist durchaus berechtigt. Man hört nämlich immer wieder schreckliche Horrorgeschichten, was einem alles passieren kann. Und teilweise sind sie sogar wahr.
 

Der elektrische Stuhl wurde von einem Zahnarzt erfunden. Albert Southwick hatte 1881 nämlich zufällig beobachtet, wie ein Mann sofort starb, nachdem dieser einen Stromgenerator berührt hatte. Die Hinrichtung mithilfe des elektrischen Stuhls wurde schließlich am 1. Januar 1889 in den USA eingeführt.

Die Wurzelspitzenresektion ist besonders unangenehm, denn um an die Wurzelspitze zu gelangen, muss diese zunächst freigelegt werden. Das heißt, der Kieferchirurg muss zuerst Zahnfleisch und Kieferknochen durchdringen. Hat er das erst mal geschafft, werden die Wurzelspitze in einer Länge von bis zu 3 Millimeter sowie der umliegende entzündete Bereich entfernt.

Ein Implantat ersetzt die Wurzel eines Zahns. Es wird meist über ein Schraubgewinde in den Kieferknochen gedreht. Damit dies überhaupt möglich ist, muss in diesen zunächst ein Gewinde hineingebohrt werden. Mit der Zeit verwächst die »Schraube« mit dem Knochen. Nach einigen Monaten wird dann der Zahnersatz einfach aufgeschraubt.

Das Ameloblastom ist ein meist gutartiger Tumor, der aus Zellen der Mundschleimhaut, des Zahnfleischs, des Kiefers beziehungsweise aus an der Entwicklung von Zähnen beteiligten Zellen besteht. Da es weiträumig entfernt werden muss, wird der betroffene Knochenblock als Ganzes herausgenommen.

Die schwarze Haarzunge ist eine Erkrankung, die 3 Prozent der Bevölkerung betrifft. Dabei wachsen die Geschmacksknospen in die Länge und bilden einen haarigen, meist dunklen Belag auf dem hinteren Teil des Zungenrückens. Je nachdem, welche Art Nahrung der Betroffene zu sich nimmt, färbt sich die Zunge dunkelgrün bis schwärzlich. Die Ursache dieses Phänomens ist noch nicht bekannt.

Das Nursing-Bottle-Syndrom bezeichnet frühkindliche Karies. Es gibt bereits Kleinkinder mit braunen, verfaulten und stummelartigen Zähnen, die ihnen manchmal schon im Vorkindergarten gezogen werden müssen.

Ein Granulom ist eine Entzündung des Knochens an der Wurzelspitze. Die Behandlung erfolgt durch eine klassische Wurzelbehandlung, bei der entweder der Nerv oder im schlimmsten Fall der Zahn gezogen wird.

Ein Kieferabszess ist die mögliche Folge einer erkrankten Zahnwurzel. Diese Art der Entzündung kann bis in den Kiefer reichen, sodass sich dort ein Eiterbeutel bildet. Ein Kieferabszess ist äußerst schmerzhaft und hat das klassische Bild des Patienten mit einer dicken Backe zur Folge. Die Therapie besteht darin, erst den Eiter zu entfernen, dann die Entzündung zu bekämpfen und danach die notwendige Wurzelbehandlung durchzuführen.

Über 40 Millionen Amerikaner haben chronischen Mundgeruch, in Europa ist mittlerweile jeder Vierte davon betroffen. Verantwortlich für den dauerhaft schlechten Atem sind Bakterien.

Bis 1829 kurierte man quälenden Zahnschmerz mit dem Brenneisen. Die meisten Patienten verloren bei dieser Behandlung allerdings das Bewusstsein. Um die offenliegenden Nerven abzutöten, nahm man Arsenpaste.

Bis ins 18. Jahrhundert gab es keine Zahnärzte, vielmehr rissen Hufschmiede oder Barbiere eiternde Zähne mit gewaltigen Zangen aus dem Kiefer.

Im Mittelalter stellten sich die Menschen vor, ein Wurm würde sich durch den schmerzenden Zahn fressen und die Zahnerkrankung verursachen.

Im 18. Jahrhundert benutzte man die Zähne von Hunden, Pavianen und Schafen als Implantat.

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Impressum

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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.
 

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3. Auflage 2013

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Umschlaggestaltung: Maria Wittek, München

Innengestaltung: Maria Wittek, München
Umschlagabbildung: iStockphoto

Abbildungen Innenteil: iStockphoto
Satz: HJR, Jürgen Echter, Landsberg am Lech
EPUB: Grafikstudio Foerster, Belgern
 

ISBN 978-3-86413-122-6
 

Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter

www.rivaverlag.de

Gerne übersenden wir Ihnen unser aktuelles Verlagsprogramm.

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Inhalt

Augen auf und durch!

Eklig im Alltag

Tierisch gefährlich

Lebensmittel zum Abgewöhnen

Phobien – damit man weiß, wovor man sich fürchten kann

Aufgepasst! Die Gefahr lauert immer und überall

Das Gift in unserem Garten

Der Mensch und sein Körper

Guten Appetit!

Gemeine Tricks hinterhältiger Tiere

Tatort Deutschland

Pest oder Cholera?

Fahrprüfung

Junge, Junge!

Frauen sind gar nicht von der Venus (und andere furchtbare Wahrheiten über sie)

Can’t stop till you get enough

Die wunderbare Welt der Tiere

Verdammte Schnorrer!

Das Schicksal des Dodos

Bedrohte Völker

Gift in unserem Essen

Das Wetter und die Erde

Was alles kreucht und fleucht

Schreckliche Orte

Finger weg von den Drogen!

Insekten und Co.

Schreckliche Sekten

Skurrile Medizin

Wenn die Erde bebt

Die Waffen der Pflanzen

Eklige Krankheiten

Todesstrafe

www.schrecklichdoof.de

Schreckliches Recht für Frauen

Giftiger Schönheitskult

Zahnarzt-Horror

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Augen auf und durch!

Dies ist ein Buch für Mutige. Es ist für all diejenigen, die gerne Geisterbahn fahren und Halloween toll finden, die sich gerne ein bisschen gruseln und es genießen, wenn ihnen ein Schauer über den Rücken läuft oder eine Gänsehaut die Haare zu Berge stehen lässt. Es ist das Buch des schrecklichen Wissens.

Jeden Tag ist den Medien zu entnehmen, dass die Welt ein Furcht einflößender Ort ist mit vielen gruseligen Dingen. Ständig passieren Unfälle, entstehen neue schlimme Krankheiten, ereignen sich Naturkatastrophen, befallen Parasiten unser Haus und lassen uns Gifte um unser Leben bangen.

Schreckliche und gruselige Dinge sind aber auch faszinierend. Und genau das ist es, was dieses Buch ausmacht. Es versammelt all die Dinge, die uns brennend interessieren, aber die wir dann doch irgendwie lieber nicht gewusst hätten. Oder vielleicht doch …?

Seien wir mal ehrlich: Nicht zu wissen, was in diesem Buch steht, ist noch schrecklicher als all das, was es für uns bereithält. Und in vielen Fällen ist es auf jeden Fall besser, seinen Feind zu kennen – sei es ein Bakterium, ein wildes Tier oder ein giftiger Zusatzstoff. Ihnen allen wollen wir schließlich auf Augenhöhe begegnen, oder Sie etwa nicht?

Nach der Lektüre wissen wir Bescheid und sind für die Zukunft gewappnet, was auch immer sie an fürchterlichen Dingen bereithält. Wir haben das Schreckliche Wissen gelesen, wir sind abgehärtet und vorbereitet. Fast wie Geisterbahnfahren – nur mit echten Geistern.

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Eklig im Alltag

Auch im alltäglichen Leben – ob am Arbeitsplatz oder zu Hause – können uns viele schreckliche Dinge begegnen, von denen wir am liebsten gar nicht erst erfahren hätten. Damit man sich ihnen stellen kann, sollte man sie dann doch besser kennen. Dann weiß man immerhin, worauf man besonders achten sollte.

Im Büro. Auf einer Computertastatur sowie einer Maus finden sich etwa 400-mal so viele Bakterien wie auf einer regelmäßig gereinigten öffentlichen Toilette. Am schmutzigsten sind im Übrigen die Arbeitsplätze von Lehrern, Buchhaltern und Bankern.

Bürotassen. Eine von fünf Bürokaffeetassen ist mit Fäkal- und E.-coli-Bakterien besudelt. Das liegt in der Regel daran, dass nur das Kurzprogramm der Spülmaschine gewählt wird. So wird nicht die erforderliche Temperatur erreicht, um die Erreger abzutöten.

Das Spülbecken. Darin wird nicht nur Geschirr gewaschen, sondern es dient auch der Entsorgung von Speise- und Getränkeresten. Nicht jedes Mal wird hinterher gründlich nachgespült. Auf einem Quadratzentimeter Abwaschbecken tummeln sich bis zu 10 000 Bakterien. Herkömmliche Reinigungsmittel reichen aber völlig aus, um diese zu beseitigen.

Das Küchenbrett. Auf einer Fläche von 2 bis 3 Quadratzentimetern sammeln sich in den durch Schneiden entstandenen Vertiefungen eines Bretts im Schnitt 62 000 Bakterien an. Ein Kunststoffbrett steht hier dem Holzbrett in nichts nach. Abhilfe kann man ganz einfach schaffen, indem man die Schneideunterlage entweder für ca. 20 Minuten in den Backofen bei 100 Grad Celsius oder für 20 Minuten in das Gefrierfach legt. Dieses Verfahren lässt sich natürlich auch auf andere Gegenstände ausweiten wie z. B. den Kochlöffel.

Putzlappen und Schwämme. Mehr als 7 Milliarden Keime befinden sich auf einem durchschnittlich großen Geschirrtuch beziehungsweise Spülschwamm. Diese können abgetötet werden, indem man Letzteren feucht für drei Minuten auf höchster Stufe in der Mikrowelle erhitzt. Auch auf häufig betätigten Küchenarmaturen, die entsprechend oft abgewischt werden, sind je 2 bis 3 Quadratzentimeter noch etwa 299 000 Keime nachweisbar.

Öffentliche Toiletten. 40 Prozent der Männer und 16 Prozent der Frauen setzen sich in öffentlichen Toiletten auf die Klobrille, obwohl man sich dort Krankheiten wie Hepatitis A, Herpes, Salmonellen oder Filzläuse einfangen kann. In Peru gibt es überhaupt keine öffentlichen WCs – ob das an der (mangelnden) Hygiene liegt, ist nicht geklärt.

Schwimmbäder. Studien haben ergeben, dass bei jeder Betätigung der Toilettenspülung in »Feuchtgebieten«, also zum Beispiel in Schwimmbädern, Saunas etc., etwa 25 000 Viren und 600 000 Bakterien in winzigen Wassertröpfchen durch die Luft geschleudert werden. Diese landen dann in einem Umkreis von 2 Metern auf dem Boden und vermehren sich dort bestens. Der Toilettenbesucher trägt diese dann an den Füßen z. B. durch das ganze Schwimmbad.

Geld. Bares an sich ist nicht das Problem, an Geldautomaten wimmelt es aber von Keimen. An der Tastatur, über die die PIN-Nummer eingegeben wird, ist es am schlimmsten. Anschließend nimmt man das Geld in Empfang und befördert somit die Keime auf die Scheine. Münzgeld hingegen enthält oft Kupfer, was von Natur aus antibakteriell wirkt. Die Japaner gehen auch bei den Scheinen auf Nummer sicher: Die Geldautomaten dort durchströmt Heißluft, die den Yen auf 200 Grad erhitzt, der anschließend keimfrei in die Hände des neuen Besitzers fällt. Dadurch werden das Eingabefeld des Automaten sowie die Finger des Benutzers auch nicht sauberer.

Leihschuhe. Mitarbeiter von zum Beispiel Ski- und Schlittschuh- oder Bowlingschuhverleihen nehmen es mit der Hygiene oftmals nicht ganz so genau. Mehr als jedes zweite Paar ist mit ansteckenden Pilzen und Bakterien belastet. Ergeben hat dies eine Untersuchung von 61 Schuhen in 14 verschiedenen Schuhverleihen in Deutschland und Österreich.

Snacks. Erdnüsse, Pistazien, Chips & Co. stehen in vielen Bars in Schälchen auf dem Tresen. Doch leider befinden sich darauf Spuren von Urin von bis zu 27 verschiedenen Personen. Das Problem ist darauf zurückzuführen, dass viele Gäste sich nach dem Gang zur Toilette nicht die Hände waschen. Bei den Männern sind es ganze 68 Prozent und bei den Frauen immerhin 36 Prozent.

Der Kühlschrank. In einem herkömmlichen Haushaltskühlschrank finden sich im Schnitt 11,4 Millionen Keime pro Quadratzentimeter. Die Rückwand ist wegen des Kondenswassers besonders davon betroffen.

Der Einkaufswagen. Besonders die Griffe haben es in beziehungsweise an sich. Darauf befinden sich neben Brokkoli, Joghurt und Orangensaft auch Speichel- und Fäkalbakterien. Aus diesem Grund haben amerikanische Supermärkte spezielle Waschanlagen für Einkaufswagen eingerichtet.

Wasserspender. In vielen Kaufhäusern, Drogeriemärkten, Arztpraxen und Krankenhäusern stehen immer häufiger Wasserspender aus Kunststoff, an denen man sich kostenlos bedienen kann. Das Problem ist, dass das Wasser oft nicht mehr frisch ist. Von 799 untersuchten Wasserspendern waren 291 mit Keimen belastet. Auch bei Trinkwassersprudlern für zu Hause wurde eine bis zu 34 000-fache Grenzwertüberschreitung für Keime gemessen.

Kopfhörer. Das Tragen eines Kopfhörers erhöht die Anzahl der Bakterien im Ohr um 700 Prozent – und das schon nach nur einer Stunde. Das Risiko eines Hörschadens steigt hingegen nach nur fünf Minuten, wenn man täglich volle Lautstärke hört.