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Gerald R. Clark

Die

Anunnaki

Vergessene Schöpfer
der Menschheit

Aus dem Amerikanischen von
Sabina Trooger & Vincenzo Benestante

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Titel der amerikanischen Originalausgabe:

Copyright © 2013 by Gerald Clark

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1. Auflage 2015

Eine deutsche Erstausgabe im AMRA Verlag

Herausgeber & Lektor

Michael Nagula

Einbandgestaltung

Guter Punkt

Layout & Satz

Birgit Letsch

Bildrechte

Gerald R. Clark

Druck

CPI Books GmbH

Die Originalausgabe erschien als CreateSpace Book.

ISBN Printausgabe 978-3-95447-191-1

Alle Rechte der Verbreitung vorbehalten, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks.

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INHALT

1Vorwort

2Sumerische Geschichte

3Spuren der Anunnaki auf der Erde

4Enki, der Wissenschaftler: Schöpfer des Menschen

5Einfacher Arbeiter = Sklave

6Energie, Materie und Bewusstsein

7Gilgamesch, Noah und das ewige Leben

8Die Unterdrückung der Evolution des menschlichen Bewusstseins

9Die geflügelte Scheibe – der Gott des Zarathustra

10Himmelszeit und Tierkreiszeichenherrscher

11Verfeindete Gruppen: einst und heute

12Zeus, Apoll und das neue Atlantis

Tabellen & Abbildungen

Genealogische Tafeln

Quellennachweis

Über den Autor

Danksagung

Ich widme dieses Buch
meiner Frau und Seelenverwandten Christa.

Ihre Liebe und Ermutigung
war während meines Eintauchens in die grundlegendsten
aller Geheimnisse, vor denen der Mensch heute steht,
ein unentbehrlicher Katalysator.

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1

VORWORT

Oft sind sie immer noch eine Quelle des Staunens für die heutigen westlichen Zivilisationen, die technischen Fähigkeiten längst vergangener Kulturen, ihre Architektur, ihre Transportsysteme und ihre Astronomie. Dabei wird dieses Wissen seit einigen Jahren auch durch Fernsehsendungen etwa des History Channel oder Discovery Channel zumindest teilweise allgemein verbreitet, und es werden dem modernen Menschen archäologische Entdeckungen nahegebracht, die ein neues Verständnis antiker Geschichte bewirken, ob nun in Bezug auf die ägyptischen Pyramiden und den Mayakalender oder hinsichtlich der Funde von Dokumenten und Aufzeichnungen überall auf der Welt – darunter nicht zuletzt die sumerischen Keilschrifttafeln. Dennoch dringt dieses verlorene Wissen nur langsam in das allgemeine Bewusstsein ein. Eine unverzichtbare Hilfe ist die Arbeit unabhängiger Archäologen und ihre ständige Suche nach Artefakten, die uns beim Entziffern der alten Sprachen der mesopotamischen Region helfen können.

Gerade in jüngster Zeit ist aufgedeckt worden, dass viele schriftlich dokumentierte historische Tatsachen in der kanonischen Bibel entweder falsch interpretiert oder überhaupt nicht erwähnt wurden. Der Vergleich von neu entdeckten Schriften wie dem Buch Henoch, den Evangelien von Nag Hammadi, dem Buch der Jubiläen und anderen historischen Texten mit bekannten Dokumenten rüttelt uns auf, und wir sehen uns gezwungen, die allgemeinen Glaubenssätze unserer modernen westlichen Kultur zu überdenken.

Uralte Schriften, die nichts mit der kanonischen Bibel zu tun haben, beispielsweise Schriftrollen, die in abgelegenen Höhlen versteckt wurden, oder Keilschrifttafeln, die unvorstellbar lange Zeit vom Wüstensand vergraben waren, erweitern unser Wissen über die wahre Geschichte des Nahen Ostens. Genauso wie in Vergessenheit geratene Tempel, die perfekt nach dem Lauf der Sonne, den Sonnwenden und Tagundnachtgleichen ausgerichtet waren, auf den verlassenen Ebenen Mesopotamiens darauf warteten, von uns wiederentdeckt zu werden. Viele der genannten Schriften sind Jahrtausende älter als die kanonische Bibel und werfen ein ganz neues Licht auf die Ursprünge der in der Bibel erzählten Geschichten, die einen so großen Einfluss auf das westliche Denken ausgeübt haben.

Würde es die Leser zum Beispiel überraschen zu erfahren, dass Noah, der Held der Sintflut, ein sumerischer König und Herrscher der Stadt Schuruppak war? Er war ziemlich gebildet und schrieb selbst einen Bericht über die Zeit, in der er lebte. Das Gilgamesch-Epos, eine der längsten Geschichten über Gilgamesch, den König der sumerischen Stadt Uruk, berichtet, dass Gilgamesch seinen Amtskollegen Noah besuchte und mit ihm ein langes Gespräch über ihre gemeinsamen Anliegen führte. Auch der biblische Stammvater Abraham kam aus dem Land der Sumerer, und zwar aus dem südlichsten Teil Mesopotamiens, dem Gebiet zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris. Abraham hieß ursprünglich Abram und benannte sich in Abraham um, nachdem er mit Gott einen Pakt geschlossen hatte. Erinnern Sie sich noch daran, wie Gott in der Genesis, dem 1. Buch Mose, zu Abram spricht?

Genesis 12:1-4 (Deutsche Einheitsübersetzung)

»Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde. Ich werde dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und deinen Namen groß machen. Ein Segen sollst du sein. Ich will segnen, die dich segnen; wer dich verwünscht, die werde ich verfluchen. Durch dich sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen.«

Abram befand sich in der sumerischen Stadt Haran, als er Gottes Ruf empfing, in das Land Kanaan zu gehen. Er wurde etwa 1433 v. Chr. in der sumerischen Stadt Ur geboren. Sein Vater Terah war Kunsthandwerker und Priester im örtlichen Tempel. Abrams Brüder Nabor und Haran wohnten ebenfalls in Ur [40]. Wir begegnen Abraham in der Stadt Haran, wo er sich darauf vorbereitet, nach Kanaan aufzubrechen, wie in Genesis 15:7 beschrieben wird.

Genesis 15:7 (Deutsche Einheitsübersetzung)

»Ich bin der Herr, der dich aus Ur in Chaldäa herausgeführt hat, um dir dieses Land zu eigen zu geben.«

War der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs nicht der Gott der Israeliten aus dem Alten Testament? Das war er durchaus, doch abgesehen von seinen biblischen Namen wie Jehova, Jahwe oder El Schaddai hatte der Gott Abrahams in Sumer noch einen weiteren Namen, nämlich denjenigen, unter dem er in der Stadt Ur in seinem Tempel bekannt war.

Laut den Keilschrifttafeln aus Ur und vielen anderen vor- und nachsintflutlichen Städten an den Ufern von Euphrat und Tigris, wie Sippar und Ninive, hatte dieser Gott Geschwister, die in Mesopotamien und den umliegenden Regionen ebenfalls als Götter angebetet wurden. Der Name von Abrahams Gott wird in anderen wichtigen Dokumenten aus demselben Gebiet und derselben Zeit ebenfalls erwähnt – im Atrahasis, im Enuma Elisch und im Gilgamesch-Epos. Abraham und Noah pflegten auch mit den anderen Gottheiten engen Kontakt. Wer aber waren sie, und wie können wir herausbekommen, ob sie wirklich existiert haben? Und wie sollen wir die Tatsache verstehen, dass der Gott Abrahams offenbar eine Vorgeschichte als sumerische Gottheit hatte und dass ihm in der chaldäischen Stadt Ur ein Tempel geweiht war?

Dahinter verbirgt sich ein Geheimnis unserer jüngeren Kirchengeschichte. Im Jahr 343 n. Chr. legte das Konzil von Nizäa nicht nur die endgültige Form der kanonischen Bibel fest, sondern unterzeichnete außerdem einen Erlass, demzufolge die Finanzierung archäologischer Forschungen einer strengen Kontrolle durch die damaligen Kirchenführer unterlag, besonders jener der römisch-katholischen Kirche. Sie verfolgten die Politik, nur solche archäologischen Expeditionen zu finanzieren, die die Geschichten in der soeben besiegelten Bibel vermutlich bestätigen würden. Dennoch entrissen unabhängige, neugierige Wahrheitssucher im Laufe der Zeit vielen versteckten Büchern, heimlich gehüteten Artefakten, Kodizes, Rollzylindern und sumerischen Keilschrifttafeln ihr verborgenes Wissen.

In diesem Zusammenhang sei ein wahrhaft heroischer Mann erwähnt: Sir Henry Rawlinson. Er entdeckte im Jahr 1835 in Behistun im heutigen Iran, etwa 520 Meter über dem Wüstenboden, einen in ein Felsmassiv eingemeißelten Bericht, der als »Markersäule von Behistun« bekannt wurde. Der persische Großkönig Darius I., der von 522-486 v. Chr. lebte, hatte ihn einst in Auftrag gegeben. In drei Sprachen berichtet der Text von der Unterwerfung diverser Rivalen, die versucht hatten, seinen Thron zu usurpieren. Sir Rawlinson kopierte die merkwürdigen, in die steile Felswand eingemeißelten Keilschriften und stiftete sie, nachdem er sie in langwieriger Arbeit entziffert hatte, dem Britischen Museum. Dank seiner Bemühungen war es fortan möglich, Altpersisch, Elamitisch und Akkadisch zu übersetzen. Und diese Kenntnisse führten schließlich zur Wiederentdeckung der unter dem Wüstensand verborgenen mesopotamischen Städte im heutigen Irak.

Eine neuerliche Analyse von Originalschriften und anderen Hinterlassenschaften der Ägypter, Sumerer und frühchristlichen Kirchenväter zeigt nun viele historische Wahrheiten in einem ganz anderen Licht, und die Fakten wirken manchmal befremdlicher als die wildeste Fantasie. Auch Entdeckungen in den antiken mesopotamischen Städten, von Ninive bis zur südlichsten Stadt Eridu, haben unzählige Geheimnisse gelüftet, von denen viele im vorliegenden Buch erörtert werden.

Der Vergangenheit konnten die verschiedensten Hinweise entrissen und für jeden offen dargelegt werden – dank des Einsatzes, der Mühe und des Schweißes früher Pioniere der Forschung. Jetzt ist es an uns heutigen Menschen, einen neuen Blick auf die geschichtlichen Aufzeichnungen der Historiker und Schriftgelehrten der Vergangenheit zu werfen – eine große Verantwortung, denn immerhin wurde auf der Grundlage dieser Schriften einst das Buch Genesis abgefasst, das bisherige Fundament unserer westlichen Zivilisation.

Aber wie wir wissen, wurden historische Texte immer im Sinne der Sieger abgefasst, wobei der Wahrheit nur allzu oft zu Gunsten der herrschenden Macht eine Nebenrolle zugewiesen wurde. Dazu kamen würdelose Handlungen, wie zum Beispiel das Wegmeißeln von hieroglyphischen, im Stein festgehaltenen Hinweisen oder die pauschale Zusammenfassung von Namen und Rängen rivalisierender Gottheiten bis hin zur Verwendung von Decknamen. All dies trug dazu bei, die Wahrheit zu verschleiern.

Aufgrund der Unzuverlässigkeit aller scheinbaren historischen Genauigkeit delegierte man die Verantwortung für die Bewahrung der Wahrheit an höhergestellte Autoritäten, insbesondere an Schriftgelehrte und Priester. Da die Mehrheit der Bevölkerung früher des Lesens ohnehin nicht kundig war, war dies mühelos möglich. Meist waren Schriftgelehrte und Priester die einzigen, die in den linguistischen Künsten ausgebildet waren, und so gestalteten sie die ganze Weltgeschichte hindurch das Rohmaterial der Wahrheit. Schriften wie das Buch Henoch, das die Wahrheit aus erster Hand berichtet, wurden den Menschen jahrtausendelang vorenthalten und sind erst heute weit verbreitet.

Seit dem 19. Jahrhundert entdeckten und entzifferten Archäologen mit Keilschrift bedeckte Tontafeln. Sie hatten unter dem Sand und Lehm der Ufer von Euphrat und Tigris gelegen und sind eine Fundgrube alten Wissens, wobei einige der ältesten sumerischen Aufzeichnungen Jahrtausende älter als die Bücher der kanonischen Bibel sind. Mittlerweile hat man einige Zehntausend solcher gebrannten Tontafeln mit Inschriften gefunden – dermaßen viele, dass eigens ein Computerdigitalisierungsprogramm entwickelt wurde, um die Katalogisierung ihrer Geheimnisse zu beschleunigen [63]. Eine große Anzahl von ihnen ist in bedeutenden Museen in London, Paris, Berlin und anderen Städten ausgestellt.

Sumerische Dokumente aus Städten wie Uruk (dem biblischen Erech) hielten sowohl Alltägliches wie Eheschließungen und Handelsverträge fest als auch Ereignisse wie Geburten und Todesfälle, die genauestens über das damalige Leben Auskunft gaben. Wenn wir diese unzensierten Aufzeichnungen aus erster Hand mit denjenigen Versionen vergleichen, die aus dem Blickpunkt der damals herrschenden Machthaber geschrieben wurden, erhalten wir zumindest eine akzeptable Annäherung an die historische Wahrheit.

Ein Beispiel: Im Buch Henoch [36] findet sich eine sehr detaillierte Schilderung der geheimnisvollen, fast außerirdisch anmutenden Geburt Noahs. Noahs Vater ist Lamech, wie in Genesis 5:28 erzählt wird. In der altbabylonischen Version der Sintfluterzählung war sein Vater jedoch nicht Lamech, sondern einer der mesopotamischen Götter, der ihn schließlich auch vor der Sintflut rettete [37]. Darin spricht jener Gott zu einer Hütte, in der Ziusudra (Noah) wohnt, und rät ihm, sich auf eine Flut vorzubereiten, die bald die mesopotamischen Ebenen überschwemmen wird. In der Bibel wird zwar die gleiche Geschichte erzählt, aber sie enthält nicht die erhellenden Einzelheiten der sumerischen Version.

Die Analyse der diversen Geburtsregister, genealogischen Tabellen und Listen der verschiedenen in den mesopotamischen Tempeln verehrten Götter führt zu einer interessanten Erkenntnis – um nicht zu sagen, zu einer profunden Erleuchtung! Sie deckt eine kulturelle Lüge auf, deren Auswirkungen so weitreichend sind, dass sie alle bisherigen Glaubensrichtungen in die Vergessenheit katapultieren könnten – gesetzt den Fall, man hat aus unserem heutigen Wissensstand nicht ohnehin bereits ähnliche Schlüsse gezogen.

Es geht um die Frage: Wer war Jahwe? Stellt man diese Frage einem Abendländer, wartet er höchstwahrscheinlich mit einer Liste diverser Gottesnamen auf, einschließlich Jehova, und kommt schließlich zu der Antwort, die Gott selbst laut der kanonischen Bibel im Alten Testament gegeben hat: »Ich bin, der ich bin.« (Exodus 3:14) Durch die aufgefundenen Tontafeln wissen wir aber nun, dass einer der Götter des Alten Testaments, nämlich Jahwe, niemand anderer ist als Enlil, der lokale Gott der sumerischen Stadt Ur.

Und so kommt die Wahrheit ans Licht, denn Enlil erscheint in ungezählten Texten, die sowohl aus Sumer als auch aus anderen Gebieten Mesopotamiens stammen. Enlil und seine Verwandten wurden in zahlreichen Tempeln als Götter verehrt, etwa in Ninive, Assur und Ur, um nur einige zu nennen. Ähnlich verhielt es sich mit Enki, dem Bruder Enlils, und Enlils Kindern Nannar und Inanna, denen ebenfalls Tempel in bedeutenden Kultur- und Handelszentren der Gegend geweiht waren. Noch wichtiger ist die Tatsache, dass Enlil nicht allein wirkte, sondern zusammen mit anderen, die im Atrahasis »Anunnaki« und in der Genesis »Nephilim« oder »Elohim« genannt werden.

In Genesis 1:26 lesen wir den folgenden, etwas eigenartigen Satz:

Genesis 1:26 (Deutsche Einheitsübersetzung)

Dann sprach Gott: »Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich …«

Der Grund für die verwirrende Verwendung der Mehrzahlformen »unser« und »uns« in der biblischen Schöpfungsgeschichte wird bei der Lektüre von Texten wie dem Atrahasis erhellt, das 1.700 Jahre früher als die biblische Schöpfungserzählung entstand. Atrahasis, der biblische Noah, erzählt die Geschichte der Schöpfung des Menschen im Zusammenhang mit den Gottheiten, die in den mesopotamischen Tempeln verehrt wurden, nämlich Enlil (der Gott Jahwe des Alten Testaments) und dessen Bruder Enki (Adonai im Alten Testament). Dies erklärt das mysteriöse »uns« in Genesis 1:26. Neben Enki wird auch seine Halbschwester Ninmah erwähnt, die ihm bei dem genetischen Zuchtprogramm half, durch das eine primitive Arbeiterspezies – der Homo sapiens – erschaffen wurde.

Sehr detailliert werden klinische Versuche geschildert, an deren Ende die Geburt Adams stand, des Archetypen der menschlichen Gattung. Das Experiment wurde von Ninharsag (oder Ninmah), der Halbschwester Enlils, sowie seinem Bruder Enki in einem afrikanischen Labor durchgeführt. Selbst der skeptischste Wissenschaftler wird diese historischen Aufzeichnungen zu schätzen wissen, wenn er den Umfang des Wissens ermessen kann, das für eine so detaillierte Erörterung eines Themas wie der Gentechnik nötig ist – und das in einem fünftausend Jahre alten Dokument. Dieses Dokument beschreibt die Schöpfung des Menschen – und es ergibt sowohl technisch als auch historisch mehr Sinn als die kurz gefasste Version der Bibel, auch wenn beide Versionen sich in vielen Fällen ergänzen. Ähnliche Aufzeichnungen beschreiben das Leben des Königs Uta-napischti von Schuruppak, dem biblischen Noah, der angeblich zur Zeit der großen Flut 600 Jahre alt war.

Diverse Gottheiten hatten allem Anschein nach Pseudonyme, die über lange Zeitspannen hinweg verwendet wurden. Der große akkadische Gott Sin, nach dem die Sinai-Halbinsel benannt wurde, hatte beispielsweise ein Pseudonym, das ihn mit diversen sumerischen Städten wie Ur und Haran verknüpfte. Dort war er als Nannar, Mondgott und Sohn des Enlil, bekannt. Seine Schwester Inanna trug ebenfalls das Symbol des Sichelmondes, und ihr waren Tempel in ganz Mesopotamien geweiht. Die Akkadier kannten sie als Ischtar.

Nun gibt es eine atemberaubende Verbindung zwischen den mesopotamischen Gottheiten des Altertums und den dynastischen Herrschern Ägyptens. Die ägyptische Zivilisation wird gewöhnlich in drei Dynastien eingeteilt. Dieses Modell führte im 5. Jahrhundert v. Chr. der aus Ionien stammende griechische Historiker Herodot ein, und es wird heute noch von Ägyptologen verwendet. Auch der ägyptische Priester-Historiker Manetho scheint mit Herodots Einteilung der Regierungsperioden einverstanden gewesen zu sein, doch er fügte noch eine vierte Epoche hinzu, in der ausschließlich die Götter herrschten. Laut Manetho regierten die ersten dynastischen Götterherrscher Ägyptens 12.300 Jahre lang [16]:

Herrscher der 1. ägyptischen Dynastie

Regierungszeit (Jahre)

Ptah

9.000

Ra

1.000

Schu

700

Geb

500

Osiris

450

Seth

350

Horus

300

Tab. 1: Die erste ägyptische Dynastie

Es werden wirklich erstaunlich lange Regierungszeiten angegeben für die ersten dynastischen Herrscher Ägyptens. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass Enki, ein hochrangiger Gott der Stadt Eridu, um 3760 v. Chr. von seinem Vater Anu die Regionen Ägypten und Afrika überantwortet wurde. Und der jüdische Kalender, dessen Ursprünge in der sumerischen Stadt Nippur liegen, beginnt ebenfalls im Jahre 3760 v. Chr. Mancher mag da vielleicht an Zufall denken, aber die antiken Keilschriften sahen das anders!

Manetho zufolge bestand die zweite ägyptische Dynastie aus zwölf göttlichen Herrschern, die 1.570 Jahre lang regierten. Der erste Gott, der die zweite Götterdynastie anführte, war Thoth, der, wie es sich herausstellt, ein Sohn Enkis war. Danach wurde Ägypten von dreißig Halbgöttern regiert, deren Regierungsperioden insgesamt 3.650 Jahre dauerten. Die spätere Pharaonendynastie begann laut Aussage der Gelehrten um 3100 v. Chr. und dauerte lediglich 350 Jahre. Ihre Hauptstadt war Men-Nefer, auf Griechisch Memphis.

Wer waren diese Gottheiten? Das Rätsel vertieft sich noch, wenn man die sumerische Königsliste betrachtet. Manche Regierungsperioden der ersten Könige Sumers dauerten angeblich bis zu 28.000 Jahre. Das ist ziemlich schwer zu glauben. Die Sumerer behaupteten, dass sie alle Aspekte der Zivilisation von den Göttern gelernt hatten, die in den mesopotamischen Tempeln verehrt wurden. Die sumerischen Gottheiten, denen man auch die Erschaffung des Tierkreises zuschreibt, besaßen ein detailliertes Wissen über die Erdumlaufbahn, die Winkel der Erdachse, die Kugelform der Erde und die Präzession der Tagundnachtgleichen. Man vergleiche das Wissensniveau von Sumer nur einmal mit dem des viel späteren europäischen Mittelalters. Damals stritten sich die europäischen Wissenschaftler und Kirchenfürsten noch darüber, ob die Erde rund oder flach sei – aber schon Jahrtausende zuvor besaßen die Sumerer und andere benachbarte Völker fortgeschrittene Mathematik, Metallkunde und Gesetzeskodexe, hatten zahlreiche erste Erfindungen gemacht und andere grundlegende Errungenschaften der Zivilisation entwickelt [41].

Die sumerische Göttin Inanna hieß in Ägypten Hathor. Ihr Name ist dort wohlbekannt und steht in Denkschriften an den Wänden mehrerer Tempel, nicht zuletzt im eigentlichen Hathor-Tempel auf dem Berg Serabit El Khadim, dem biblischen Berg Sinai. Dies war der »Berg in der Wildnis« des damals weithin verehrten Gottes Nannar Sin, der in mehreren Traditionen beschrieben wird. Seine Spur findet sich unter anderem bei den Assyrern und in denjenigen Kulturen, deren Fahnen und Moscheen in heutigen islamischen Ländern das Sichelmondsymbol tragen. Nannar Sin war der Mondgott der mesopotamischen Völker, und er hatte eine Schwester: niemand anders als Inanna, alias Hathor in Ägypten.

Laut den genealogischen Aufzeichnungen auf den sumerischen Tontafeln, die heute überall auf der Welt in Museen zu finden sind, war Nannar Sin der Sohn Enlils und galt unter den Völkern des antiken Nahen Ostens als Mondgott. Historische Texte zeigen, dass Nannar Sin in seinen Kultzentren, die vom südlichen Irak bis Syrien und von der Türkei bis zum Iran reichten, eine breite Gefolgschaft hatte. Interessanterweise war sogar die Kaaba im saudiarabischen Mekka – einem der Heiligtümer des Islam – ursprünglich dem Mondgott geweiht, der dort den Namen Allah trug. Könnte Nannar Sin der Gott sein, dem Mohammed in der Wildnis begegnete? Ist Nannar Sin der sagenhafte Allah?

An dieser historischen Kreuzung ersetzt häufig ein Eigenname einen anderen, ein Göttername einen anderen, und neue Beiworte erscheinen, während alte verborgen werden oder verloren gehen. Die Ursprünge des sumerischen Gottes Enlil sind zwar verschleiert, aber seine Präsenz wurde vom Volk der Stadt Ur und vom biblischen Patriarchen Abraham täglich erlebt. Zunächst wurde Enlil zu El Schaddai, dem Erhabenen des Berges, und schließlich zum Jehova der Israeliten.

Es ist wahrhaftig eine erstaunliche Entdeckung, dass das Pantheon der Sumerer direkt mit mindestens einem Gott des Alten Testaments verbunden war. Diese Tatsache wird umso deutlicher, wenn man den sumerischen Sturmgott (Enlil), wie er etwa in den Klageliedern von Ur erscheint, mit dem alttestamentarischen Gott des Zorns und der Rache vergleicht.

Anderswo in der Region wurden freundlichere Götter verehrt: etwa Enki (oder Ahura Mazda, wie er in Persien genannt wurde), der Schöpfer »von allen guten Dingen, der Gott des Lichts und des Wissens«. Ahura Mazda wurde durch Allah alias Nannar Sin ersetzt, als arabische Eroberer im Jahre 633 v. Chr. die Perser in ihrer spektakulären Hauptstadt Persepolis bezwangen. Das arabische Eindringen führte 644 v. Chr. zum Ende des Sassanidenreichs und zum Fall der zoroastrischen (zarathustrianischen) Religion.

Die Neuzuordnung oder Zusammenfassung von Namen und Beinamen zu einem einzigen Namen war in den ägyptischen und sumerischen Kulturen gang und gäbe. Man bediente sich dieser Methode, um Macht und Autorität zu stärken, indem etwa verschiedene, aber ähnliche Namen zu einem einzigen verschmolzen wurden, der der jeweiligen Kultur und Sprache der gläubigen Untertanen entsprach. Vermutlich diente diese Vorgehensweise auch der Vereinfachung und gegebenenfalls sogar der Absorbierung rivalisierender Völker.

Wenn man klar erkennt, dass der Name, den eine Gottheit in der einen Kultur trägt, in einer anderen Kultur durch einen anderen Namen ersetzt wird, bekommt der kulturelle Mythos mehr Gewicht – vor allem dann, wenn der Name in verschiedenen Kulturen nachzuweisen ist (siehe Tabelle 9, die Göttertabelle). Nicht nur bestimmen die Eroberer stets die Darstellung der historischen Wahrheit, das Gleiche hilt auch die religiösen oder politischen Glaubenssätze. Infolgedessen ist das, was die Sieger glauben, die Wahrheit, während das, was die anderen glauben, höflicherweise als Mythos bezeichnet wird (statt mit dem politisch unkorrekten Begriff Lüge). Auch in religiösen Diskussionen ist die religiöse »Wahrheit« immer die der Supermacht, während die untergeordneten Kulturen angeblich »finsteres Heidentum« praktizieren. Ein erschreckend deutliches Beispiel für diesen Mechanismus können wir gegenwärtig im Nahen Osten beobachten, wo die religiösen Faktionen des Christentums, des Judentums und des Islam nahe dem Berg Megiddo, etwa 24 km südlich vom israelischen Haifa, immer noch Krieg im Lande Kanaan führen: verfeindete Gruppen, deren rivalisierende Götter ihre Ursprünge alle in sumerischen Genealogien haben. Die Anhänger des Enlil alias Jahwe, dem Gott des Alten Testaments, und die Anhänger des Enki-Poseidon kämpfen noch immer um die Herrschaft über die Erde.

Könnten die Konflikte im Iran, im Irak, in Syrien und in Israel das Resultat jener vergangenen Kriege sein, die zwischen Enlil und Enki und ihren Nachkommen ausgetragen wurden, wie Zecharia Sitchin in seinem Werk Die Kriege der Menschen und Götter beschreibt? Ob Fakt oder Fiktion, Dogma oder Doktrin – abermals stehen Generäle der Erde im Nahen Osten, wo der atomare Countdown bald abgelaufen sein wird, einander feindlich gegenüber. Werden die Nachkommen Enkis den zerstörerischen Plan seines Erzrivalen Enlil (Zeus bei den Griechen) und dessen kriegerischem Sohn Ninurta (Apoll bei den Griechen) vereiteln? Ist es möglich, dass die Juden Jesus deshalb als Messias ablehnen, weil er ein Abkömmling Enkis war, des Rivalen Jehovas?

Diesen und anderen wichtigen Themen werden wir gemeinsam in diesem Buch nachgehen.

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2

SUMERISCHE GESCHICHTE

Laut Übersetzung der Sumerologen bedeutet das Wort Anunnaki wörtlich »Diejenigen, die vom Himmel zur Erde kamen«. Wichtig ist, sich zunächst die Zugehörigkeit des Begriffs »Himmel« zum angeblichen Ursprungsplaneten der Anunnaki klarzumachen, nämlich dem Planeten Nibiru, von dem in Sitchins 1976 geschriebenem Werk Der zwölfte Planet die Rede ist. Aufgrund der Liste der im Gilgamesch-Epos als Gottheiten aufgeführten Figuren wissen wir, dass der Vorsitzende des Anunnaki-Zwölferrates Anu war, der Vater der beiden Schlüsselfiguren: der Halbbrüder Enlil und Enki. Abbildung 1 zeigt die Zusammensetzung des Rates im Jahr 3760 v. Chr.

Aus der inzwischen digitalisierten Keilschrift kann man das Wort NI.BI.RU aus den drei Silben ableiten, die im Unicode als 1224C, 1204C und 12292 bezeichnet werden.

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Nach Vorgabe dieser Digitalisierungen wäre eine präzisere Übersetzung des Wortes Anunnaki »Diejenigen, die von Anu auf die Erde gesandt wurden«. Annuna ist der Name, mit dem Enlil selbst bei der Begegnung mit Ziusudra auf dem Berg Ararat seine Rasse bezeichnet, wie im Atrahasis erzählt wird. Eine alternative Schreibweise ist Annuna.Ki. Diese ergibt sich aus einem anderen Satz von Hexadezimalkodes, der sich von dem unterscheidet, aus dem das obige Beispiel des Keilschriftworts Nibiru stammt. Die Gleichsetzung des Planeten Nibiru mit dem Begriff »Himmel«, wie er in der Bibel benutzt wird, könnte ein wichtiger Anstoß sein, Gebete wie Vater unser, der du bist im Himmel neu zu untersuchen, denn dadurch erscheint die Identität des Vaters im Himmel in einem neuen Licht. So gesehen war dieser Vater Anu, und folglich muss das Gebet von einem seiner Kinder auf Erden stammen, von Enlil, Enki, Ninmah oder Ninharsag, wie in Abbildung 1 dargestellt.

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Abb. 1: Der Zwölferrat der Anunnaki auf Erden, 3760 v. Chr.

Aus welchem Grund verließen die Anunnaki Nibiru, um anschließend auf die Erde zu kommen? Nibiru befindet sich in unserem Sonnensystem weit jenseits von Pluto auf einer 3.600 Jahre dauernden, rückläufigen, elliptischen Umlaufbahn um unsere Sonne. 1983 berichtete Dr. Robert S. Harrington vom Marineobservatorium der USA (IRAS Naval Observatory) von einem großen Planeten, den man jenseits des Pluto entdeckt hatte – genau da, wo die Position Nibirus auf den in Sumer entdeckten Karten von den Sumerern angegeben wurde. Eine intensive Studie mithilfe des LUCIFER-Fernrohrs auf Mount Graham ergab in Übereinstimmung mit den bereits aufgeführten Hinweisen, dass der Heimatplanet der Anunnaki tatsächlich existiert und dass er sich auf einer Umlaufbahn befindet, die ihn in 1.400 Jahren wieder in unsere Sonnennähe bringen wird.

Aber was bewog die fortgeschrittene Zivilisation auf Nibiru dazu, ein Team von wissenschaftlichen Forschern auf die Erde zu entsenden? Die genealogische Aufschlüsselung in Abbildung 2 zeigt, dass sich der regierende Rat auf Nibiru mit diversen politischen Machtfragen und ökologischen Problemen auseinanderzusetzen hatte.

Die Erde befindet sich in einem Abstand zur Sonne, der für die Entstehung von Leben ideal geeignet ist. Sogenannte Braune Zwerge erhalten nicht genügend Sonnenstrahlung, um eine für das Leben ausreichende Temperatur aufrechtzuerhalten. Nibiru ist ein Brauner Zwerg, ein Himmelskörper zwischen Planet und Stern, der eine vergleichbare Zusammensetzung der Elemente aufweist wie ein Stern, aber auch einen Gesteinskern besitzen könnte. Die Atmosphäre auf Nibiru wurde entweder künstlich erzeugt, oder sie war das Ergebnis geothermisch erhitzter Gase und Dämpfe aus dem Inneren des Planeten.

Ein Außenplanet mit elliptischer Umlaufbahn empfängt während seiner weitesten Entfernung von der Sonne nur sehr wenig Sonnenstrahlung, aber wenn er sich in Sonnenähe befindet, ist die Strahlung umso intensiver, was schwerwiegende Folgen für die Atmosphäre hat. Laut der von Sitchin veröffentlichten historischen Zeitleiste [88] stand das Leben auf Nibiru vor etwa 450.000 Jahren aufgrund der sich verschlechternden Atmosphäre und der in Sonnennähe erhöhten Strahlung kurz vor der Auslöschung. Auf dieses Ereignis wird in Abbildung 2 angespielt.

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Abb. 2: Anus Familienstammbaum auf Nibiru

Gleichzeitig fand auf Nibiru auch ein politischer Machtkampf statt. In dessen Verlauf gelang es Anu, dem ungerechten Herrscher Alalu die Regierungsmacht zu entreißen und ihn ins Exil zu verbannen. Alalu konnte jedoch schon vorher in einem Raumschiff entkommen und auf die Erde fliehen, wo er Gold entdeckte. Er bot diesen Fund als Reparation an, denn man wollte Nibirus Atmosphäre retten, indem man ionisierte Goldpartikelchen darin freisetzte.

Anu schickte seinen wissenschaftlich begabten Sohn Enki zur Erde, um die Möglichkeiten, das von Alalu entdeckte Gold von dort nach Nibiru zu transportieren, einzuschätzen. Ungefähr 5.000 Erdjahre später, also vor etwa 445.00 Jahren, reiste Enki dann schließlich zur Erde und stellte fest, dass ein Jahr auf Nibiru 3.600 Erdenjahren entspricht. Laut der sumerischen Aufzeichnungen, inklusive der sumerischen Königsliste, war die erste Stadt, die von den Anunnaki kolonisiert wurde, das an den Flussmündungen des Persischen Golfs gelegene Eridu [16]. Nach seiner Ankunft auf Erden begann Enki mit einer Gruppe von Assistenten in den Gewässern des Persischen Golfs nach Gold zu suchen, hatte aber nur mäßigen Erfolg. Da der Prozess, genügend Gold für die Anreicherung der Atmosphäre von Nibiru zu fördern, nur langsam voranging, entsandte Anu nun auch seinen jüngeren Sohn Enlil, der Enki helfen sollte, die Goldförderung zu beschleunigen. Das Projekt wurde vom Persischen Golf nach Südafrika verlegt, wo Enki nahe dem Sambesifluss Gold entdeckt hatte. Doch um das Gestein zu zermalmen und das Golderz zu verarbeiten, benötigte man eine entsprechende Infrastruktur. Deshalb baten Enki und Enlil Anu darum, selbst zur Erde zu kommen und sie bei der schwierigen Goldförderung zu beraten.

In einem Zeitraum irgendwann zwischen 445.000 und 360.000 Jahren vor unserer Zeit traf Anu auf der Erde ein und wurde über den gegenwärtigen Stand der von Enki geleiteten Minenarbeiten unterrichtet. Die Frage, welcher der beiden Brüder die Minen und welcher die Kommandozentrale in Mesopotamien, insbesondere in Nippur, leiten sollte, rückte in den Vordergrund. Laut der Erzählung im Atrahasis losten Anu, Enki und Enlil aus, wer welche Aufgabe erfüllen sollte. Dies vergrößerte den Abstand zwischen den beiden Brüdern noch, die ohnehin oft miteinander in Konflikt gerieten. Enki war der erstgeborene Sohn von Anu und Anru. Den sumerischen Erzählungen nach war jedoch Enlil der rechtmäßige Erbe, denn die Erbgesetze von Nibiru bestimmten, dass der rechtmäßige Erbe ein Nachkomme des Mannes und seiner Halbschwester sein musste. Hierfür hatten die Anunnaki wissenschaftliche Gründe: Das weibliche genetische Material enthält mitochondriale DNS, das männliche jedoch nicht. Dank dieses Vorgehens folgt der Stammbaum stets der mütterlichen Linie.

Das Los bestimmte, dass Enlil in das mesopotamische Gebiet geschickt wurde, wo ihn Terah und dessen Sohn Abram später im Tempel von Ur unterstützen sollten. Enki jedoch ging nach Abzu (Afrika), um die Gewinnung des für Nibirus Atmosphäre dringend benötigten Goldes zu beschleunigen. Anu kehrte nach Nibiru zurück, um sich um sein Königreich auf dem Heimatplaneten zu kümmern. Inanna, der Lieblingsenkelin Anus, wurde die Herrschaft über das Indus-Tal anvertraut, und die Sinai-Halbinsel behielten sich die Anunnaki zur eigenen Verfügung vor. Diese Aufteilung fand im Jahre 3760 v. Chr. statt.

Vor ungefähr 415.000 Jahren reiste dann Enkis Halbschwester Ninharsag, die den Rang eines medizinischen Offiziers bekleidete, zur Erde und errichtete in Schuruppak ein medizinisches Zentrum. Ihre Aufgabe bestand darin, sich um die Gesundheit der Nibiru-Astronauten zu kümmern, denn die Anunnaki klagten über spürbare Alterungserscheinungen, die sie auf Nibiru nicht gekannt hatten. Man nahm an, dass dies ein Resultat der sehr viel kürzeren Umlaufzeit der Erde um die Sonne war, denn Nibiru benötigte für eine komplette Sonnenumkreisung ein »Schar«: 3.600 unserer Erdenjahre.

Stadt

Funktion

Nippur

Raumflugkontrollstation

Sippar

Raumflughafen

Schuruppak

Medizinisches Zentrum

Bad Tibira

Golderzverarbeitung

Larsa und Lagash

Navigationshilfen

Ur

Kommandozentrale Enlils

Eridu

Erdstation 1, Hauptquartier Enkis

Tab. 2: Außenposten der Anunnaki vor der Sintflut

Mehrere Städte wurden in Sumer gegründet, um die Stadt Eridu, die Enki bei seiner Ankunft gebaut hatte, zu ergänzen. Diese Städte sollten bei der Goldausbeutung spezifische Funktionen erfüllen und die nötige Infrastruktur bilden, um den Kontakt mit Nibiru aufrecht zu erhalten [13]. Tabelle 2 nennt die Städte und ihre jeweiligen Funktionen. Abbildung 3 zeigt eine Karte mit der Lage der heutigen Städte zueinander.

Im Atrahasis wird berichtet, dass der Zwölferrat der Anunnaki vor ungefähr 300.000 Jahren in Enkis Reich in Südafrika tagte, um darüber zu diskutieren, wie man den Goldabbau beschleunigen könnte. Die Erzählung bietet viele Hintergrundinformationen über diese bemerkenswerte Versammlung historischer Astronauten. Die höherrangigen Ratsmitglieder, darunter angeblich auch Enki selbst, brachten einige ihnen dienstverpflichtete Gehilfen mit, die bei der Etablierung des irdischen Goldproduktions-Außenpostens mitarbeiten sollten. Das verschollene Buch Henoch nennt sie Wächter [36], aber im Atrahasis heißen diese Minenarbeiter Igigi. Sie waren im Verhältnis zu den Menschen anscheinend recht hoch entwickelt, gehörten aber dennoch explizit der Arbeiterklasse an.

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Abb. 3: Anunnaki-Städte im altbabylonischen Reich

Myths From Mesopotamia: Creation, the Flood, Gilgamesh and Others37