„Auf der Spur der Erpresser“ ist der erste Band der Jugendkrimi-Serie „Motte & Co“

www.motte-und-co.de


Weitere Bände der Reihe:

„Auf der Jagd nach Giant Blue“

„Blutspur“

„Die Insel der Drogenbande“


Originalausgabe: Herder Verlag, Freiburg im Breisgau, 2005. Taschenbuch-Ausgaben: Bloomsbury Kinder- und Jugendbücher, Berlin, 2007 und Sefa Verlag, 2014. Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um eine überarbeitete Fassung in Einfacher Sprache.

Copyright © 2015 by Sefa Verlag, Lübeck, Germany

www.sefa-verlag.de


Grafiken: Mirjam Bödeker, Lübeck

Umschlaggestaltung: Ponke Grabo, Berlin,

Font Coverlogo „Motte & Co“: „Refurbished“,

© Billy Argel, mit freundlicher Genehmigung des Künstlers.


ISBN 978-3-945090-36-7 (EPUB)  

ISBN 978-3-945090-09-1 (Taschenbuch)  

Vorwort

Inklusiver Deutschunterricht an einer Schwerpunkt-Schule: Wie können wir Lesefreude und Lesemotivation fördern?

Nach Gesprächen mit den Schülern und viel Recherchieren und Vergleichen war klar: Ein Jugendkrimi musste es sein – und zwar „Auf der Spur der Erpresser“ aus der Reihe „Motte und Co“.


Aber wie sollten wir die unterschiedlichen Lese-Voraussetzungen unserer Schüler berücksichtigen? Die Nutzung handlungs- und produktionsorientierter Methoden stand für uns im Kollegium fest, und das kostenlose Hörbuch bot sich zum zusätzlichen Einsatz im Unterricht an. Doch um wirklich allen Schülern ein Leseerlebnis zu ermöglichen, musste es eine Fassung in Einfacher Sprache geben.


Der Autor, Ulrich Renz, und der Sefa Verlag zeigten sich von meiner Idee begeistert. Und nahmen die Übersetzung in die „Motte und Co“-Familie auf.


Ihnen und Euch wünsche ich eine spannende Lesezeit mit Motte und Co.


Bad Kreuznach, März 2015


Irina Bäcker

Steckbriefe Motte & Co

Steckbrief

2. Kapitel

Die Million


Das Herz von Motte fing an zu pochen. Er hörte noch, wie sein Vater die Haustür öffnete und nach draußen ging. Dann war Motte allein. Immer wieder ging ihm der Satz durch den Kopf: „Ja, du kriegst die Million…“ Was hatte das zu bedeuten?

Die Familie von Motte war nicht reich. Sein Vater arbeitete in einer Bücherei. Er hatte sicherlich keine Million. Erst vor 2 Jahren hatten seine Eltern das Haus gekauft. Seitdem hatten sie bei der Bank immer noch Schulden. Warum sollte sein Vater irgendeinem Peter eine Million geben?

Irgendetwas stimmte da nicht. Vielleicht hatte sein Vater in letzter Zeit deshalb so schlechte Laune gehabt?

Motte mochte seinen Vater. Er konnte richtig witzig sein. Auch wenn die Musik, die sein Vater hörte, eher zum Einschlafen war. Und im Fernsehen konnte Motte nur Fußball mit ihm schauen.

Motte stand auf. Unruhig ging er im Zimmer hin und her. Was sollte er nur tun? Sollte er seiner Mutter von dem Anruf erzählen?

Nein. Seine Mutter würde sich nur Sorgen machen. Sollte er mit Ute sprechen? Nein. Ute würde alles ihren Freundinnen erzählen.

Dann wusste Motte, was er tun musste. Wozu hatte er denn Freunde?

3. Kapitel

Die Freunde


Motte hatte 2 Freunde. Der eine hieß Jojo. Jojo war klein und dick. Er redete gerne. Jojo mochte am liebsten Fastfood. Hamburger, Pizza und Pommes. Und Jojo mochte gerne ein Getränk, das Matsch hieß. Das war eine süße Eis-Pampe. Diese Eis-Pampe gab es in grün, gelb, rot und lila. Man trank Matsch mit dem Strohhalm. Jojo hatte sogar eine Maschine in seinem Zimmer, mit der er Matsch selbst herstellen konnte.

Jojo war oft alleine zu Hause. Seine Mutter arbeitete bis in den späten Abend. Der Vater von Jojo wohnte nicht mehr bei ihnen. Er war vor 5 Jahren mit einer anderen Frau nach Hamburg gezogen.


Der andere Freund von Motte hieß Simon. Simon sah gut aus. Viele Mädchen fanden ihn toll. Vor allem die schöne Renate.

Weil sie große Brüste hatte, nannten alle Jungs sie nur Granate. Aber Simon waren Mädchen egal.

Simon war vor 3 Monaten aus den USA gekommen. Dort hatte er mit seiner Familie 6 Jahre gelebt.

Simon hatte die deutsche Sprache ein bisschen verlernt. Manchmal benutzte er deshalb falsche Wörter.


Nach dem komischen Telefonat von seinem Vater traf sich Motte mit den Freunden. Ihr Treffpunkt war der Parkplatz vor einem Supermarkt. Dort saßen sie immer neben dem Häuschen, in dem die Einkaufwagen standen.

Motte erzählte seinen Freunden die ganze Geschichte.

„Das ist ein klarer Fall von Erpressung“, sagte Jojo.

Simon sagte: „Ja, das stimmt. Das ist ein klarer Fall von Verpressung.“

Das heißt Erpressung“, verbesserte Motte ihn.

„Stimmt“, meinte Simon. „Aber wie finden wir jetzt die Erbrecher?“


Parkplatz

„Das heißt Verbrecher“, sagte Motte und musste fast lachen.

Da meinte Jojo: „Dein Vater hat doch etwas von einer Mail gesagt. Als erstes müssen wir wissen, was da drin steht.“

„Und wie sollen wir das machen?“, fragte Motte. „Der Laptop gehört meinem Vater. Und ich kenne das Passwort nicht.

„Macht nichts“, sagte Jojo. "Wir lassen uns von MM helfen.“

Motte war überrascht.

MM hieß eigentlich Mariekje Marienhoff. Sie ging in die gleiche Klasse wie Motte, Jojo und Simon. Doch keiner konnte MM leiden. Heimlich wurde sie Mathe-Mausi genannt. Jeder hielt sie für eine Streberin. Sie hatte keine Freunde.

Motte konnte es nicht fassen. „Jojo, willst du uns verarschen?“

„Nein, Mann!“, antwortete Jojo. „MM kann uns echt helfen.“


Und dann erklärte Jojo weiter. Dabei wurde er ganz rot im Gesicht. „Vor ein paar Monaten war mein Computer kaputt. Noch nicht mal im Computerladen konnten sie mir helfen. Da habe ich MM gefragt, ob sie mir helfen kann. Der Vater von MM arbeitet nämlich mit Computern. Er ist ein berühmter Professor an der Universität. Aber MM hat die Hilfe von ihrem Vater nicht gebraucht. Sie hat meinen Computer ganz alleine repariert. MM ist eine richtige Hackertante.“

„Cool“, sagte Simon. „Die können wir verbrauchen.“

„Das heißt gebrauchen“, verbesserte Motte.

Jojo wollte MM fragen, ob sie mitmachen würde. Motte ging nach Hause zum Mittagessen.

Auch Simon musste nach Hause. Er hatte vor einigen Wochen ein Rehkitz im Wald gefunden. Das Rehkitz hatte einen Unfall mit einem Mähdrescher gehabt.

Dabei hatte es ein Bein verloren. Seitdem pflegte Simon es. Das Rehkitz hieß Nala und wurde mit einer Milchflasche gefüttert.

Die Freunde wollten sich am Nachmittag um 3 Uhr bei Motte treffen. Dort sollte es eine Lage-Besprechung geben.



Nala

4. Kapitel

Die Lage-Besprechung


Das Mittagessen bei Motte zu Hause war furchtbar. Die Mutter von Motte hatte Grünkern-Auflauf mit Sellerie gekocht. Das war wirklich nicht lecker. Der Vater von Motte hatte schlechte Laune. Und Ute, die Schwester von Motte, redete andauernd über süße Jungs, ihre Freundinnen und irgendeinem Star aus der Bravo-Zeitschrift.

Nach dem Essen musste Motte dann auch noch den Tisch abräumen und abwischen. Motte fand das nicht gerecht. Immer musste er bei der Hausarbeit helfen.

Am Nachmittag kamen dann Jojo und Simon zu ihm. Die Freunde gingen sofort in das Zimmer von Motte.

Simon hatte einen Bogen und Pfeile dabei. Er wollte nach dem Treffen noch in seinen Verein zum Bogenschießen gehen. Simon war ziemlich gut im Bogenschießen. Er benutzte ganz besondere Pfeile, die er aus Amerika mitgebracht hatte.


Pfeil


Simon hatte auch noch eine Tasche dabei. Aus der guckten 2 Ohren und schwarze Augen heraus. Das war das Rehkitz Nala.