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Inhaltsverzeichnis

  1. ALTES TESTAMENT
    1. Geschichtliche Bücher
      1. Das 1. Buch Mose (Genesis)
      2. Das 2. Buch Mose (Exodus)
      3. Das 3. Buch Mose (Levitikus)
      4. Das 4. Buch Mose (Numeri)
      5. Das 5. Buch Mose (Deuteronomium)
      6. Das Buch Josua
      7. Das Buch von den Richtern
      8. Das Buch Rut
      9. Das 1. Buch Samuel
      10. Das 2. Buch Samuel
      11. Das 1. Buch von den Königen
      12. Das 2. Buch von den Königen
      13. Das 1. Buch der Chronik
      14. Das 2. Buch der Chronik
      15. Das Buch Esra
      16. Das Buch Nehemia
      17. Das Buch Ester
    2. Bücher in dichterischer Form
      1. Das Buch Ijob (Hiob, Job)
      2. Die Psalmen
      3. Das Buch der Sprichwörter
      4. Das Buch Kohelet (Prediger)
      5. Das Hohelied
    3. Bücher der Propheten
      1. Der Prophet Jesaja
      2. Der Prophet Jeremia
      3. Die Klagelieder
      4. Der Prophet Ezechiël (Hesekiël)
      5. Das Buch Daniel
      6. Der Prophet Hosea
      7. Der Prophet Joël
      8. Der Prophet Amos
      9. Der Prophet Obadja
      10. Der Prophet Jona
      11. Der Prophet Micha
      12. Der Prophet Nahum
      13. Der Prophet Habakuk
      14. Der Prophet Zefanja
      15. Der Prophet Haggai
      16. Der Prophet Sacharja
      17. Der Prophet Maleachi
  2. SPÄTSCHRIFTEN DES ALTEN TESTAMENTS
    1. Geschichtliche Bücher
      1. Das Buch Tobit
      2. Das Buch Judit
      3. Das Buch Ester (griechische Fassung)
      4. Das 1. Buch von den Makkabäern
      5. Das 2. Buch von den Makkabäern
    2. Bücher in dichterischer Form
      1. Das Buch der Weisheit
      2. Das Buch Jesus Sirach
    3. Prophetische Bücher
      1. Das Buch Baruch
      2. Der Brief Jeremias
      3. Zusätze zum Buch Daniel
    4. Anhang: Das Gebet Manasses
  3. NEUES TESTAMENT
    1. Geschichtliche Bücher
      1. Die Gute Nachricht nach Matthäus
      2. Die Gute Nachricht nach Markus
      3. Die Gute Nachricht nach Lukas
      4. Die Gute Nachricht nach Johannes
      5. Die Geschichte der Apostel
    2. Die Briefe des Apostels Paulus
      1. Der Brief an die Römer
      2. Der 1. Brief an die Korinther
      3. Der 2. Brief an die Korinther
      4. Der Brief an die Galater
      5. Der Brief an die Epheser
      6. Der Brief an die Philipper
      7. Der Brief an die Kolosser
      8. Der 1. Brief an die Thessalonicher
      9. Der 2. Brief an die Thessalonicher
      10. Der 1. Brief an Timotheus
      11. Der 2. Brief an Timotheus
      12. Der Brief an Titus
      13. Der Brief an Philemon
    3. Die übrigen Briefe
      1. Der Brief an die Hebräer
      2. Der Brief von Jakobus
      3. Der 1. Brief von Petrus
      4. Der 2. Brief von Petrus
      5. Der 1. Brief von Johannes
      6. Der 2. Brief von Johannes
      7. Der 3. Brief von Johannes
      8. Der Brief von Judas
    4. Das prophetische Buch
      1. Die Offenbarung an Johannes
  4. Anmerkungen zum Bibeltext
  5. Impressum

ALTES TESTAMENT

Geschichtliche Bücher

Bücher in dichterischer Form

Bücher der Propheten

Geschichtliche Bücher

Das 1. Buch Mose (Genesis)

Das 2. Buch Mose (Exodus)

Das 3. Buch Mose (Levitikus)

Das 4. Buch Mose (Numeri)

Das 5. Buch Mose (Deuteronomium)

Das Buch Josua

Das Buch von den Richtern

Das Buch Rut

Das 1. Buch Samuel

Das 2. Buch Samuel

Das 1. Buch von den Königen

Das 2. Buch von den Königen

Das 1. Buch der Chronik

Das 2. Buch der Chronik

Das Buch Esra

Das Buch Nehemia

Das Buch Ester

[Inhaltsverzeichnis]

DAS ERSTE BUCH MOSE (GENESIS)

Kapitel
 1  |  2  |  3  |  4  |  5  |  6  |  7  |  8  |  9  |  10  |  11  |  12  |  13  |  14  |  15  |  16  |  17  |  18  |  19  |  20  |  21  |  22  |  23  |  24  |  25  |  26  |  27  |  28  |  29  |  30  |  31  |  32  |  33  |  34  |  35  |  36  |  37  |  38  |  39  |  40  |  41  |  42  |  43  |  44  |  45  |  46  |  47  |  48  |  49  |  50  |
Inhaltsübersicht

Die Urgeschichte von Welt und Mensch

Kap 1–11

Die Erschaffung der Welt

1–2

Paradies und Verlust des Paradieses

3–4

Von Adam bis Noach

4–5

Noach und die Sintflut

6–9

Ausbreitung der Menschheit

10

Der babylonische Turm. Sem bis Abraham

11

Die Väter und Mütter Israels

12–36

Abrahams Berufung und Segnung

12–18

Untergang von Sodom und Gomorra

19

Geburt Isaaks und Prüfung Abrahams

21–22

Isaak und Rebekka

24–26

Jakob erlangt den Erstgeburtssegen

27

Jakob bei Laban, seine Frauen und Söhne

28–31

Jakobs Rückkehr

32–35

Die Nachkommen von Esau

36

Josef und seine Brüder

37–50

Josefs wunderbarer Aufstieg

37–41

Die Erprobung der Brüder

42–45

Die Nachkommen Jakobs in Ägypten

46–50

[Buchanfang] [Inhaltsverzeichnis]

DIE URGESCHICHTE VON WELT UND MENSCH (Kapitel 1–11)

Die Erschaffung der Welt
Gen 1
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde
 
2Die Erde war noch leer und öde,
Dunkel bedeckte sie und wogendes Wasser,
und über den Fluten schwebte Gottes Geist.
 
3Da sprach Gott: »Licht entstehe!«,
und das Licht strahlte auf.
4Und Gott sah das Licht an: Es war gut.
Dann trennte Gott das Licht von der Dunkelheit
5und nannte das Licht Tag,
die Dunkelheit Nacht.
Es wurde Abend und wieder Morgen:
der erste Tag.
 
6Dann sprach Gott:
»Im Wasser soll ein Gewölbe entstehen,
eine Scheidewand zwischen den Wassermassen!«
7So geschah es: Gott machte ein Gewölbe
und trennte so das Wasser unter dem Gewölbe
von dem Wasser, das darüber war.
8Und Gott nannte das Gewölbe Himmel.
Es wurde Abend und wieder Morgen:
der zweite Tag.
 
9Dann sprach Gott:
»Das Wasser unter dem Himmelsgewölbe
soll sich alles an einer Stelle sammeln,
damit das Land hervortritt.«
So geschah es.
10Und Gott nannte das Land Erde,
die Sammlung des Wassers nannte er Meer.
Und Gott sah das alles an: Es war gut.
 
11Dann sprach Gott:
»Die Erde lasse frisches Grün aufsprießen,
Pflanzen und Bäume von jeder Art,
die Samen und samenhaltige Früchte tragen!«
So geschah es:
12Die Erde brachte frisches Grün hervor,
Pflanzen jeder Art mit ihren Samen
und alle Arten von Bäumen
mit samenhaltigen Früchten.
Und Gott sah das alles an: Es war gut.
13Es wurde Abend und wieder Morgen:
der dritte Tag.
 
14Dann sprach Gott:
»Am Himmel sollen Lichter entstehen,
die Tag und Nacht voneinander scheiden,
leuchtende Zeichen,
um die Zeiten zu bestimmen:
Tage und Feste und Jahre.
15Sie sollen am Himmelsgewölbe leuchten,
damit sie der Erde Licht geben.«
So geschah es:
16Gott machte zwei große Lichter,
ein größeres, das den Tag beherrscht,
und ein kleineres für die Nacht,
dazu auch das ganze Heer der Sterne.
17Gott setzte sie an das Himmelsgewölbe,
damit sie der Erde Licht geben,
18den Tag und die Nacht regieren
und Licht und Dunkelheit voneinander scheiden.
Und Gott sah das alles an: Es war gut.
19Es wurde Abend und wieder Morgen:
der vierte Tag.
 
20Dann sprach Gott:
»Das Wasser soll von Leben wimmeln,
und in der Luft sollen Vögel fliegen!«
21So schuf Gott die Seeungeheuer
und alle Arten von Wassertieren,
ebenso jede Art von Vögeln
und geflügelten Tieren.
Und Gott sah das alles an: Es war gut.
22Und Gott segnete seine Geschöpfe und sagte:
»Seid fruchtbar, vermehrt euch
und füllt die Meere,
und ihr Vögel, vermehrt euch auf der Erde!«
23Es wurde Abend und wieder Morgen:
der fünfte Tag.
 
24Dann sprach Gott:
»Die Erde soll Leben hervorbringen:
alle Arten von Vieh und wilden Tieren
und alles, was auf der Erde kriecht.«
So geschah es.
25Gott machte die wilden Tiere und das Vieh
und alles, was auf dem Boden kriecht,
alle die verschiedenen Arten.
Und Gott sah das alles an: Es war gut.
 
26Dann sprach Gott:
»Nun wollen wir Menschen machen,
ein Abbild von uns, das uns ähnlich ist!
Sie sollen Macht haben über die Fische im Meer,
über die Vögel in der Luft,
über das Vieh und alle Tiere auf der Erde
und über alles, was auf dem Boden kriecht.«
27So schuf Gott die Menschen nach seinem Bild,
als Gottes Ebenbild schuf er sie
und schuf sie als Mann und als Frau.
28Und Gott segnete die Menschen
und sagte zu ihnen:
»Seid fruchtbar und vermehrt euch!
Füllt die ganze Erde und nehmt sie in Besitz!
Ich setze euch über die Fische im Meer,
die Vögel in der Luft
und alle Tiere, die auf der Erde leben,
und vertraue sie eurer Fürsorge an.«
 
29Weiter sagte Gott zu den Menschen:
»Als Nahrung gebe ich euch die Samen der Pflanzen
und die Früchte, die an den Bäumen wachsen,
überall auf der ganzen Erde.
30Den Landtieren aber und den Vögeln
und allem, was auf dem Boden kriecht,
allen Geschöpfen, die den Lebenshauch in sich tragen,
weise ich Gräser und Blätter zur Nahrung zu.«
So geschah es.
 
31Und Gott sah alles an, was er geschaffen hatte,
und sah: Es war alles sehr gut.
Es wurde Abend und wieder Morgen:
der sechste Tag.
 
[Buchanfang] [Inhaltsverzeichnis]
Gen 2
So entstanden Himmel und Erde mit allem, was lebt.
2Am siebten Tag hatte Gott sein Werk vollendet
und ruhte von aller seiner Arbeit aus.
3Und Gott segnete den siebten Tag
und erklärte ihn zu einem heiligen Tag,
der ihm gehört,
denn an diesem Tag ruhte Gott,
nachdem er sein Schöpfungswerk vollbracht hatte.
 
4a Dies ist die Geschichte der Entstehung von Himmel und Erde;
so hat Gott sie geschaffen.
 
Der Mensch im Garten Eden (Das Paradies)
4bAls Gott, der HERR, Erde und Himmel machte, 5gab es zunächst noch kein Gras und keinen Busch in der Steppe; denn Gott hatte es noch nicht regnen lassen. Es war auch noch niemand da, der das Land bearbeiten konnte. 6Nur aus der Erde stieg Wasser auf und tränkte den Boden.
7Da nahm Gott, der HERR, Staub von der Erde, formte daraus den Menschen und blies ihm den Lebensatem in die Nase. So wurde der Mensch ein lebendes Wesen.
8-9Dann legte Gott im Osten, in der Landschaft Eden, einen Garten an. Er ließ aus der Erde alle Arten von Bäumen wachsen. Es waren prächtige Bäume und ihre Früchte schmeckten gut. Dorthin brachte Gott den Menschen, den er gemacht hatte.
In der Mitte des Gartens wuchsen zwei besondere Bäume: der Baum des Lebens, dessen Früchte Unsterblichkeit schenken, und der Baum der Erkenntnis, dessen Früchte das Wissen verleihen, was für den Menschen gut und was für ihn schlecht ist.
10In Eden entspringt ein Strom. Er bewässert den Garten und teilt sich dann in vier Ströme. 11Der erste heißt Pischon; er fließt rund um das Land Hawila, wo es Gold gibt.12Das Gold dieses Landes ist ganz rein, außerdem gibt es dort kostbares Harz und den Edelstein Karneol. 13Der zweite Strom heißt Gihon; er fließt rund um das Land Kusch. 14Der dritte Strom, der Tigris, fließt östlich von Assur. Der vierte Strom ist der Eufrat.
15Gott, der HERR, brachte also den Menschen in den Garten Eden. Er übertrug ihm die Aufgabe, den Garten zu pflegen und zu schützen. 16Weiter sagte er zu ihm: »Du darfst von allen Bäumen des Gartens essen, 17nur nicht vom Baum der Erkenntnis. Sonst musst du sterben.«
Die Erschaffung der Frau
18Gott, der HERR, dachte: »Es ist nicht gut, dass der Mensch so allein ist. Ich will ein Wesen schaffen, das ihm hilft und das zu ihm passt.«
19So formte Gott aus Erde die Tiere des Feldes und die Vögel. Dann brachte er sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er jedes Einzelne nennen würde; denn so sollten sie heißen.
20Der Mensch gab dem Vieh, den wilden Tieren und den Vögeln ihre Namen, doch unter allen Tieren fand sich keins, das ihm helfen konnte und zu ihm passte.
21Da versetzte Gott, der HERR, den Menschen in einen tiefen Schlaf, nahm eine seiner Rippen heraus und füllte die Stelle mit Fleisch. 22Aus der Rippe machte er eine Frau und brachte sie zu dem Menschen. 23Der freute sich und rief:
 
»Endlich! Sie ist's!
Eine wie ich!
Sie gehört zu mir,
denn von mir ist sie genommen.«
 
24Deshalb verlässt ein Mann Vater und Mutter, um mit seiner Frau zu leben. Die zwei sind dann eins, mit Leib und Seele.
25Die beiden waren nackt, aber sie schämten sich nicht voreinander.
[Buchanfang] [Inhaltsverzeichnis]
Die Menschen müssen den Garten Eden verlassen
Gen 3
Die Schlange war das klügste von allen Tieren des Feldes, die Gott, der HERR, gemacht hatte. Sie fragte die Frau: »Hat Gott wirklich gesagt: ›Ihr dürft die Früchte von den Bäumen im Garten nicht essen‹?«
2»Natürlich dürfen wir sie essen«, erwiderte die Frau, 3»nur nicht die Früchte von dem Baum in der Mitte des Gartens. Gott hat gesagt: ›Esst nicht davon, berührt sie nicht, sonst müsst ihr sterben!‹«
4»Nein, nein«, sagte die Schlange, »ihr werdet bestimmt nicht sterben! 5Aber Gott weiß: Sobald ihr davon esst, werden euch die Augen aufgehen; ihr werdet wie Gott sein und wissen, was gut und was schlecht ist. Dann werdet ihr euer Leben selbst in die Hand nehmen können.«
6Die Frau sah den Baum an: Seine Früchte mussten köstlich schmecken, sie anzusehen war eine Augenweide und es war verlockend, dass man davon klug werden sollte! Sie nahm von den Früchten und aß. Dann gab sie auch ihrem Mann davon und er aß ebenso.
7Da gingen den beiden die Augen auf und sie merkten, dass sie nackt waren. Deshalb flochten sie Feigenblätter zusammen und machten sich Lendenschurze.
8Am Abend, als es kühler wurde, hörten sie, wie Gott, der HERR, durch den Garten ging. Da versteckten sich der Mensch und seine Frau vor Gott zwischen den Bäumen. 9Aber Gott rief nach dem Menschen: »Wo bist du?«
10Der antwortete: »Ich hörte dich kommen und bekam Angst, weil ich nackt bin. Da habe ich mich versteckt!«
11»Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?«, fragte Gott. »Hast du etwa von den verbotenen Früchten gegessen?«
12Der Mensch erwiderte: »Die Frau, die du mir an die Seite gestellt hast, gab mir davon; da habe ich gegessen.«
13Gott, der HERR, sagte zur Frau: »Was hast du da getan?«
Sie antwortete: »Die Schlange ist schuld, sie hat mich zum Essen verführt!«
14Da sagte Gott, der HERR, zu der Schlange:
 
»Verflucht sollst du sein wegen dieser Tat!
Auf dem Bauch wirst du kriechen
und Staub fressen dein Leben lang –
du allein von allen Tieren.
15Und Feindschaft soll herrschen
zwischen dir und der Frau,
zwischen deinen Nachkommen und den ihren.
Sie werden euch den Kopf zertreten,
und ihr werdet sie in die Ferse beißen.«
 
16Zur Frau aber sagte Gott:
 
»Ich verhänge über dich,
dass du Mühsal und Beschwerden hast,
jedes Mal wenn du schwanger bist;
und unter Schmerzen bringst du Kinder zur Welt.
Es wird dich zu deinem Mann hinziehen,
aber er wird über dich herrschen.«
 
17Und zum Mann sagte Gott: »Weil du auf deine Frau gehört und mein Verbot übertreten hast, gilt von nun an:
 
Deinetwegen ist der Acker verflucht.
Mit Mühsal wirst du dich davon ernähren,
dein Leben lang.
18Dornen und Disteln werden dort wachsen,
und du wirst die Pflanzen des Feldes essen.
19Viel Schweiß musst du vergießen,
um dein tägliches Brot zu bekommen,
bis du zurückkehrst zur Erde,
von der du genommen bist.
Ja, Staub bist du,
und zu Staub musst du wieder werden!«
 
20Der Mensch nannte seine Frau Eva, denn sie sollte die Mutter aller Menschen werden.
21Und Gott, der HERR, machte für den Menschen und seine Frau Kleider aus Fellen.
22Dann sagte Gott: »Nun ist der Mensch wie einer von uns geworden und weiß, was gut und was schlecht ist. Es darf nicht sein, dass er auch noch vom Baum des Lebens isst. Sonst wird er ewig leben!«
23Und er schickte den Menschen aus dem Garten Eden weg, damit er den Ackerboden bearbeite, aus dem er gemacht war.
24So trieb Gott, der HERR, die Menschen hinaus und stellte östlich von Eden die Keruben und das flammende Schwert als Wächter auf. Niemand sollte zum Baum des Lebens gelangen können.
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Der Bruder erhebt sich gegen den Bruder
Gen 4
Adam schlief mit seiner Frau Eva, und sie wurde schwanger. Sie brachte einen Sohn zur Welt und sagte: »Mit Hilfe des HERRN habe ich einen Mann hervorgebracht.« Darum nannte sie ihn Kain. 2Später bekam sie einen zweiten Sohn, den nannte sie Abel. Abel wurde ein Hirt, Kain ein Bauer.
3Einmal brachte Kain von seinem Ernteertrag dem HERRN ein Opfer. 4Auch Abel brachte ihm ein Opfer; er nahm dafür die besten von den erstgeborenen Lämmern seiner Herde. Der HERR blickte freundlich auf Abel und sein Opfer, 5aber Kain und sein Opfer schaute er nicht an.
Da stieg der Zorn in Kain hoch und er blickte finster zu Boden. 6Der HERR fragte ihn: »Warum bist du so zornig? Warum starrst du auf den Boden? 7Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du den Kopf frei erheben; aber wenn du Böses planst, lauert die Sünde vor der Tür deines Herzens und will dich verschlingen. Du musst Herr über sie sein!«
8Kain aber sagte zu seinem Bruder Abel: »Komm und sieh dir einmal meine Felder an!« Und als sie draußen waren, fiel er über seinen Bruder her und schlug ihn tot.
9Der HERR fragte Kain: »Wo ist dein Bruder Abel?«
»Was weiß ich?«, antwortete Kain. »Bin ich vielleicht der Hüter meines Bruders?«
10»Weh, was hast du getan?«, sagte der HERR. »Hörst du nicht, wie das Blut deines Bruders von der Erde zu mir schreit? 11Du hast den Acker mit dem Blut deines Bruders getränkt, deshalb stehst du unter einem Fluch und musst das fruchtbare Ackerland verlassen. 12Wenn du künftig den Acker bearbeitest, wird er dir den Ertrag verweigern. Als heimatloser Flüchtling musst du auf der Erde umherirren.«
13Kain sagte zum HERRN: »Die Strafe ist zu hart, das überlebe ich nicht! 14Du vertreibst mich vom fruchtbaren Land und aus deiner schützenden Nähe. Als heimatloser Flüchtling muss ich umherirren. Ich bin vogelfrei, jeder kann mich ungestraft töten.«
15Der HERR antwortete: »Nein, sondern ich bestimme: Wenn dich einer tötet, müssen dafür sieben Menschen aus seiner Familie sterben.« Und er machte an Kain ein Zeichen, damit jeder wusste: Kain steht unter dem Schutz des HERRN.
16Dann musste Kain aus der Nähe des HERRN weggehen. Er wohnte östlich von Eden im Land Nod.
Kulturentwicklung und menschliche Überheblichkeit
17Kain schlief mit seiner Frau, da wurde sie schwanger und gebar einen Sohn: Henoch. Danach gründete Kain eine Stadt und nannte sie Henoch nach dem Namen seines Sohnes.
18Henochs Frau gebar ihm einen Sohn: Irad. Dieser Irad zeugte Mehujaël, Mehujaël zeugte Metuschaël, und Metuschaël zeugte Lamech.
19Lamech nahm sich zwei Frauen: Ada und Zilla.
20Ada gebar ihm Jabal; von dem stammen alle ab, die mit Herden umherziehen und in Zelten wohnen. 21Sein jüngerer Bruder war Jubal, von dem kommen die Zither- und Flötenspieler her.
22Auch Zilla gebar einen Sohn: Tubal-Kain. Er wurde Schmied und machte alle Arten von Waffen und Werkzeugen aus Bronze und Eisen. Seine Schwester war Naama.
23Lamech sagte zu seinen Frauen:
 
»Ihr meine Frauen, Ada, Zilla, hört!
Passt auf, wie Lamech sich sein Recht verschafft:
Ich töte einen Mann für meine Wunde
und einen Jungen, wenn mich jemand schlägt!
24Ein Mord an Kain – so hat es Gott bestimmt –
verlangt als Rache sieben Menschenleben;
für Lamech müssen siebenundsiebzig sterben!«
 
Ersatz für Abel
25Adam schlief wieder mit Eva, und sie gebar noch einmal einen Sohn. Sie nannte ihn Set, denn sie sagte: »Gott hat mir wieder einen Sohn geschenkt! Der wird mir Abel ersetzen, den Kain erschlagen hat.«
26Auch Set wurde ein Sohn geboren, den nannte er Enosch.
Damals fingen die Menschen an, im Gebet den Namen des HERRN anzurufen.
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Die Nachkommen Adams durch Set
Gen 5
Hier ist die Liste der Nachkommen von Adam.
Als Gott die Menschen erschuf, machte er sie nach seinem Bild; 2und er erschuf sie als Mann und als Frau. Er segnete sie und gab ihnen den Namen »Mensch«.
3Als Adam 130 Jahre alt war, zeugte er einen Sohn nach seinem Bild, als sein Ebenbild, und gab ihm den Namen Set. 4-5Danach zeugte er noch weitere Söhne und Töchter und starb im Alter von 930 Jahren.
6-8Als Set 105 Jahre alt war, zeugte er Enosch. Danach zeugte er noch weitere Söhne und Töchter und starb im Alter von 912 Jahren.
9-11Als Enosch 90 Jahre alt war, zeugte er Kenan. Danach zeugte er noch weitere Söhne und Töchter und starb im Alter von 905 Jahren.
12-14Als Kenan 70 Jahre alt war, zeugte er Mahalalel. Danach zeugte er noch weitere Söhne und Töchter und starb im Alter von 910 Jahren.
15-17Als Mahalalel 65 Jahre alt war, zeugte er Jered. Danach zeugte er noch weitere Söhne und Töchter und starb im Alter von 895 Jahren.
18-20Als Jered 162 Jahre alt war, zeugte er Henoch. Danach zeugte er noch weitere Söhne und Töchter und starb im Alter von 962 Jahren.
21Als Henoch 65 Jahre alt war, zeugte er Metuschelach. 22Danach lebte er noch 300 Jahre und zeugte weitere Söhne und Töchter. 23Er wurde 365 Jahre alt. 24Henoch hatte in enger Verbindung mit Gott gelebt. Dann war er plötzlich nicht mehr da; denn Gott hatte ihn von der Erde weggenommen.
25Als Metuschelach 187 Jahre alt war, zeugte er Lamech. 26Danach lebte er noch 782 Jahre und zeugte weitere Söhne und Töchter. 27Er starb im Alter von 969 Jahren.
28Als Lamech 182 Jahre alt war, zeugte er einen Sohn. 29Er sagte: »Der wird uns Trost verschaffen bei der harten Arbeit, die uns auferlegt ist, weil der HERR den Acker verflucht hat.« Deshalb gab er ihm den Namen Noach.30Danach lebte er noch 595 Jahre und zeugte weitere Söhne und Töchter. 31Er starb im Alter von 777 Jahren.
32Als Noach 500 Jahre alt war, zeugte er Sem, Ham und Jafet.
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Gott entschließt sich zum Eingreifen
Gen 6
Die Menschen begannen sich zu vermehren und sich über die Erde auszubreiten. Es wurden ihnen auch viele Töchter geboren. 2Da sahen die Gottessöhne, dass die Töchter der Menschen sehr schön waren. Sie nahmen die von ihnen als Frauen, die ihnen am besten gefielen, und zeugten mit ihnen Kinder.
3Der HERR aber sagte: »Ich lasse meinen Lebensgeist nicht für unbegrenzte Zeit im Menschen wohnen, denn der Mensch ist schwach und anfällig für das Böse. Ich begrenze seine Lebenszeit auf 120 Jahre.«
4Damals und auch noch später lebte auf der Erde das Geschlecht der Riesen. Sie waren aus der Verbindung der Gottessöhne mit den Menschentöchtern hervorgegangen und sind als die großen Helden der Vorzeit bekannt.
5Der HERR sah, dass die Menschen auf der Erde völlig verdorben waren. Alles, was aus ihrem Herzen kam, ihr ganzes Denken und Planen, war durch und durch böse. 6Das tat ihm weh, und er bereute, dass er sie erschaffen hatte. 7Er sagte: »Ich will die Menschen wieder von der Erde ausrotten – und nicht nur die Menschen, sondern auch die Tiere auf der Erde, von den größten bis zu den kleinsten, und auch die Vögel in der Luft. Es wäre besser gewesen, wenn ich sie gar nicht erst erschaffen hätte.«
8Noach war der Einzige, der vor den Augen des HERRN bestehen konnte.
Gott gibt Noach den Befehl zum Bau der Arche
9Dies ist die Geschichte Noachs und seiner Nachkommen: Im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen war Noach ein rechtschaffener, durch und durch redlicher Mann; er lebte in enger Verbindung mit Gott. 10Er hatte drei Söhne: Sem, Ham und Jafet. 11Alle anderen Menschen konnten vor Gott nicht bestehen; die Erde war voll von Unrecht und Gewalt. 12Wohin Gott auch sah: überall nichts als Verdorbenheit. Denn die Menschen waren alle vom rechten Weg abgekommen.
13Da sagte Gott zu Noach: »Mit den Menschen mache ich ein Ende. Ich will sie vernichten samt der Erde; denn die Erde ist voll von dem Unrecht, das sie tun.
14Bau dir ein Schiff, eine Arche. Mach sie aus festem Holz und dichte sie innen und außen mit Pech ab. Im Innern soll sie viele Räume haben. 15Sie muss 150 Meter lang sein, 25 Meter breit und 15 Meter hoch. 16Mach oben ein Dach darüber, zieh zwei Zwischendecken ein, sodass es dreistöckig wird, und bring an der Seite eine Tür an.
17Ich werde eine Flut über die Erde hereinbrechen lassen, in der alles Lebendige umkommen soll. Weder Mensch noch Tier wird mit dem Leben davonkommen. 18Mit dir aber schließe ich meinen Bund. Ich verspreche dir: Du sollst gerettet werden.
Geh mit deiner Frau, deinen Söhnen und deinen Schwiegertöchtern in die Arche! 19Nimm von allen Tieren ein Männchen und ein Weibchen mit, damit sie mit dir gerettet werden. 20Von jeder Tierart sollst du ein Paar in die Arche bringen, damit sie am Leben bleiben, alle Arten von Landtieren und Vögeln. 21Nimm jedem Tier sein Futter mit, und auch genug zu essen für dich und deine Familie.«
22Noach tat alles genau so, wie Gott es ihm befohlen hatte.
[Buchanfang] [Inhaltsverzeichnis]
Noach, seine Familie und die Tiere gehen in die Arche
Gen 7
Dann sagte der HERR zu Noach: »Geh mit deiner Familie in die Arche! Du bist der Einzige unter den Menschen, der vor mir als gerecht bestehen kann. 2Nimm von allen reinen Tieren je sieben Paare mit, aber von den unreinen Tieren nur jeweils ein Männchen und ein Weibchen.3Auch von den verschiedenen Vögeln nimm je sieben Paare mit. Ich möchte, dass jede Art erhalten bleibt und sich wieder auf der Erde fortpflanzen kann. 4Noch sieben Tage, dann werde ich es vierzig Tage und Nächte lang ununterbrochen regnen lassen. Alles Leben auf der Erde, das ich geschaffen habe, wird dann ausgelöscht.«
5Noach machte alles genau so, wie der HERR es befohlen hatte. 6Er war damals 600 Jahre alt, als die große Flut über die Erde hereinbrach.
Die Sintflut kommt auf die Erde
7Noach ging also mit seiner Frau, seinen Söhnen und seinen Schwiegertöchtern in die Arche. 8Von allen reinen und unreinen Landtieren sowie von allen Vögeln und den am Boden kriechenden Tieren 9ließ er je ein Paar mit sich in die Arche gehen, ein Männchen und ein Weibchen, wie Gott es befohlen hatte. 10Sieben Tage später kam die große Flut über die Erde.
11Im 600. Lebensjahr Noachs, am 17. Tag des 2. Monats, öffneten sich die Schleusen des Himmels und die Quellen der Tiefe brachen von unten aus der Erde hervor. 12Vierzig Tage und vierzig Nächte lang regnete es von da an in Strömen auf die Erde.
13An jenem Tag ging Noach mit seiner Frau, mit seinen Söhnen Sem, Ham und Jafet und mit den Frauen seiner Söhne in die Arche, 14dazu je ein Paar von allen Tierarten: den wilden und den zahmen Tieren, den Tieren, die am Boden kriechen, und allen geflügelten Tieren. 15Von allen Tierarten, allem, was auf der Erde lebt, gingen je zwei zu Noach in die Arche, 16immer ein Männchen und ein Weibchen, so wie Gott es befohlen hatte.
Und der HERR schloss hinter Noach die Tür zu.
17Vierzig Tage lang regnete es ununterbrochen. Das Wasser stieg an und hob die Arche vom Boden ab. 18Es stieg immer weiter, und die Arche schwamm jetzt frei auf dem Wasser. 19Es stieg höher und höher, und schließlich waren auf der Erde sogar die Berge bedeckt; 20das Wasser stand sieben Meter über den höchsten Gipfeln.
21Da starb alles, was auf der Erde lebte und sich regte: Vögel, zahme und wilde Tiere, all die kleinen Tiere, von denen es auf der Erde wimmelte, und alle Menschen. 22Alles, was Lebensgeist in sich trug und auf dem Land lebte, fand den Tod.
23So vernichtete der HERR alles Leben auf der Erde, vom Menschen bis zum kriechenden Getier, vom Vieh bis zu den Vögeln. Nur Noach und alle, die bei ihm in der Arche waren, blieben übrig.
Gott denkt an die Überlebenden in der Arche
24Hundertfünfzig Tage lang war das Wasser auf der Erde gestiegen.
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Gen 8
Da dachte Gott an Noach und an all die Tiere, die bei ihm in der Arche waren. Er ließ einen Wind über die Erde wehen, sodass das Wasser fiel. 2Er ließ die Quellen der Tiefe versiegen und schloss die Schleusen des Himmels, sodass es zu regnen aufhörte.
3So fiel das Wasser nach hundertfünfzig Tagen. 4Am 17. Tag des 7. Monats setzte die Arche auf einem Gipfel des Araratgebirges auf. 5Das Wasser fiel ständig weiter, bis am 1. Tag des 10. Monats die Berggipfel sichtbar wurden.
6Nach vierzig Tagen öffnete Noach die Dachluke, die er gemacht hatte, 7und ließ einen Raben hinaus. Der flog so lange hin und her, bis die Erde trocken war.
8Noach ließ auch eine Taube fliegen, um zu erfahren, ob das Wasser von der Erde abgeflossen war. 9Sie fand aber keine Stelle, wo sie sich niederlassen konnte; denn die ganze Erde war noch von Wasser bedeckt. Deshalb kehrte sie zur Arche zurück. Noach streckte die Hand aus und holte sie wieder herein.
10Er wartete noch einmal sieben Tage, dann ließ er die Taube zum zweiten Mal fliegen. 11Sie kam gegen Abend zurück und hielt einen frischen Ölbaumzweig im Schnabel. Da wusste Noach, dass das Wasser abgeflossen war.
12Er wartete noch einmal sieben Tage, dann ließ er die Taube zum dritten Mal fliegen. Diesmal kehrte sie nicht mehr zurück.
Noachs Opfer und Gottes Zusage
13Am ersten Tag des Jahres, in dem Noach sechshundertundein Jahr alt wurde, hatte sich das Wasser verlaufen. Noach öffnete das Dach und hielt Ausschau. Da sah er, dass auf der Erde kein Wasser mehr stand. 14Am 27. Tag des 2. Monats war die Erde schließlich ganz trocken.
15Da sagte Gott zu Noach: 16»Verlass die Arche mit deiner Frau, deinen Söhnen und deinen Schwiegertöchtern! 17Lass auch alle Tiere hinaus, die in der Arche sind, die Vögel, die großen Landtiere und alles, was am Boden kriecht. Es soll wieder von ihnen wimmeln auf der Erde; sie sollen fruchtbar sein und sich vermehren auf der Erde.«
18Da ging Noach mit seiner Familie aus der Arche, 19und auch die Tiere kamen heraus, alle die verschiedenen Arten.
20Noach baute einen Opferaltar für den HERRN. Dann nahm er welche von allen reinen Tieren und allen reinen Vögeln und opferte sie darauf als Brandopfer für den HERRN.
21Der HERR roch den besänftigenden Duft des Opfers und sagte zu sich selbst: »Ich will die Erde nicht noch einmal bestrafen, nur weil die Menschen so schlecht sind! Alles, was aus ihrem Herzen kommt, ihr ganzes Denken und Planen, ist nun einmal böse von Jugend auf. Ich will nicht mehr alles Leben auf der Erde vernichten, wie ich es getan habe.
 
22Von jetzt an gilt,
solange die Erde besteht:
Nie werden aufhören
Saat und Ernte,
Frost und Hitze,
Sommer und Winter,
Tag und Nacht.«
 
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Gottes Friedensbund mit den Menschen und Tieren
Gen 9
Gott segnete Noach und seine Söhne und sagte zu ihnen: »Seid fruchtbar, vermehrt euch und füllt die ganze Erde! 2Alle Tiere werden sich vor euch fürchten müssen: die großen Landtiere, die Vögel, die Tiere, die am Boden kriechen, und die Fische im Meer. Ich gebe sie in eure Gewalt.
3Ihr dürft von jetzt an Fleisch essen, nicht nur Pflanzenkost; alle Tiere gebe ich euch als Nahrung.4Nur Fleisch, in dem noch Blut ist, sollt ihr nicht essen; denn im Blut ist das Leben.
5Euer eigenes Blut darf auf keinen Fall vergossen werden. Ich wache darüber und fordere Leben für Leben, vom Tier und erst recht vom Menschen. 6Wer einen Menschen tötet, muss von Menschenhand sterben; denn der Mensch ist nach dem Bild Gottes geschaffen. 7Also seid fruchtbar, vermehrt euch, sodass es von euch wimmelt auf der Erde!«
8Weiter sagte Gott zu Noach und zu seinen Söhnen: 9»Ich schließe meinen Bund mit euch und mit euren Nachkommen 10und auch mit allen Tieren, die bei euch in der Arche waren und künftig mit euch auf der Erde leben, den Vögeln, den Landtieren und allen kriechenden Tieren. 11Ich gebe euch die feste Zusage: Ich will das Leben nicht ein zweites Mal vernichten. Die Flut soll nicht noch einmal über die Erde hereinbrechen.
12-13Das ist der Bund, den ich für alle Zeiten mit euch und mit allen lebenden Wesen bei euch schließe. Als Zeichen dafür setze ich meinen Bogen in die Wolken. Er ist der sichtbare Garant für die Zusage, die ich der Erde mache. 14Jedes Mal, wenn ich Regenwolken über der Erde zusammenziehe, soll der Bogen in den Wolken erscheinen, 15und dann will ich an das Versprechen denken, das ich euch und allen lebenden Wesen gegeben habe: Nie wieder soll das Wasser zu einer Flut werden, die alles Leben vernichtet. 16Der Bogen wird in den Wolken stehen, und wenn ich ihn sehe, wird er mich an den ewigen Bund erinnern, den ich mit allen lebenden Wesen auf der Erde geschlossen habe. 17Dieser Bogen«, sagte Gott zu Noach, »ist das Zeichen für den Bund, den ich jetzt mit allen lebenden Wesen auf der Erde schließe.«
Scheidung unter Noachs Söhnen
18Zusammen mit Noach waren seine Söhne Sem, Ham und Jafet aus der Arche gegangen. Ham war übrigens der Vater Kanaans. 19Die Nachkommen der drei Söhne Noachs haben sich dann über die ganze Erde ausgebreitet.
20Noach trieb Ackerbau. Er war der Erste, der einen Weinberg anlegte. 21Als er von dem Wein trank, wurde er betrunken, und in seinem Rausch lag er unbedeckt in seinem Zelt.
22Ham, der Vater Kanaans, sah es und ließ seinen Vater nackt daliegen, er ging sogar zu seinen Brüdern und erzählte es ihnen. 23Da nahmen Sem und Jafet eine Decke, legten sie über ihre Schultern, gingen rückwärts ins Zelt und deckten ihren Vater damit zu. Sie hielten dabei das Gesicht von ihm abgewandt, um ihn nicht nackt zu sehen.
24Als Noach aus seinem Rausch erwachte und erfuhr, was sein Sohn Ham ihm angetan hatte, 25sagte er:
 
»Fluch über Kanaan!
Er wird seinen Brüdern dienen
als der letzte ihrer Knechte.
26Gepriesen sei der HERR, der Gott Sems!
Er mache Kanaan zu Sems Knecht!
27Gott schaffe Jafets Leuten weiten Wohnraum,
bis mitten unter die Leute Sems.
Er mache Kanaan zu Jafets Knecht!«
 
28Nach der großen Flut lebte Noach noch 350 Jahre; 29er starb im Alter von 950 Jahren.
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Völker, die von Noach abstammen
Gen 10
Hier ist die Liste der Nachkommen Noachs:
Noach hatte drei Söhne: Sem, Ham und Jafet. Deren Kinder wurden nach der großen Flut geboren.
2 Jafets Söhne sind: Gomer, Magog, Madai, Jawan, Tubal, Meschech und Tiras. 3Von Gomer stammen Aschkenas, Rifat und Togarma, 4von Jawan Elischa, Tarschisch, die Kittäer und die Rodaniter. 5Die Nachkommen Jawans besiedelten die Küstenländer bis zum Rand der Erde.
Diese alle wurden zu Völkern, von denen jedes nach Sippen geordnet in seinem Gebiet lebt und seine eigene Sprache hat.
6 Hams Söhne sind: Kusch, Mizrajim, Put und Kanaan.7Von Kusch stammen Seba, Hawila, Sabta, Ragma und Sabtecha; von Ragma stammen Saba und Dedan.
8Kusch zeugte einen Sohn namens Nimrod, der war der Erste, der fremde Völker seiner Herrschaft unterwarf. 9Er war auch ein kühner Jäger; deshalb sagt man noch heute von jemand: »Er ist ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN wie Nimrod.« 10Zuerst herrschte er über die Städte Babel, Erech und Akkad, die alle im Land Schinar liegen. 11Von da aus zog er ins Land Assur. Dort baute er die Städte Ninive, Rehobot-Ir und Kelach 12sowie Resen, das zwischen Ninive und Kelach liegt. Ninive ist die bekannte große Stadt.
13Von Mizrajim stammen die Luditer, Anamiter, Lehabiter, Naftuhiter, 14Patrositer und Kasluhiter sowie die Kaftoriter, von denen die Philister herkommen.
15Kanaans Söhne sind: Sidon, sein Erstgeborener, und Het, 16außerdem stammen von ihm die Jebusiter, Amoriter, Girgaschiter, 17Hiwiter, Arkiter, Siniter, 18Arwaditer, Zemariter und Hamatiter. Die Sippen der Kanaaniter breiteten sich so stark aus, 19dass ihr Gebiet von Sidon südwärts bis nach Gerar und Gaza reichte und ostwärts bis nach Sodom und Gomorra, Adma, Zebojim und Lescha.
20Diese alle sind Nachkommen Hams. Sie wurden zu Völkern, von denen jedes nach Sippen geordnet in seinem Gebiet lebt und seine eigene Sprache hat.
21Auch Sem, dem ältesten Bruder Jafets, wurden Kinder geboren. Von ihm stammen alle Nachkommen Ebers ab.22Sems Söhne sind: Elam, Assur, Arpachschad, Lud und Aram. 23Von Aram stammen Uz, Hul, Geter und Masch. 24Arpachschad zeugte Schelach, Schelach zeugte Eber.
25Eber wurden zwei Söhne geboren. Der eine hieß Peleg (Teilung), denn zu seiner Zeit verteilte sich die Menschheit über die Erde; der andere hieß Joktan. 26Die Söhne Joktans sind Almodad, Schelef, Hazarmawet, Jerach, 27Hadoram, Usal, Dikla, 28Obal, Abimaël, Saba, 29Ofir, Hawila und Jobab. Sie alle sind Nachkommen Joktans. 30Ihr Gebiet reicht von Mescha über Sefar bis an das Gebirge im Osten.
31Diese alle sind Nachkommen Sems. Sie wurden zu Völkern, von denen jedes nach Sippen geordnet in seinem Gebiet lebt und seine eigene Sprache hat.
32Alle diese Stämme und Völker sind Nachkommen der Söhne Noachs. Von den Söhnen Noachs stammen sie ab und haben sich nach der großen Flut über die ganze Erde ausgebreitet.
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