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Originalausgabe
1. Auflage 2015
© 2015 by mvg Verlag,
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Redaktion: Caroline Kazianka
Umschlaggestaltung: Maria Wittek unter Verwendung von Abbildungen von Shutterstock
Satz: Carsten Klein, München
E-Book: Daniel Förster, Belgern
 
ISBN Print 978-3-86882-565-7
ISBN E-Book (PDF) 978-3-86415-740-0
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86415-741-7
 
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Inhalt

Titel
Impressum
Inhalt
Mona reist aus
Ibiza. Fuck me, I’m fabulous
Marokko. 1001 nackt
Kenia. Der Lover fällt nicht weit vom Stamm
Südafrika. Der Daktari vom Damenklo
Kuba. All-inclusive, Ficken extra
Brasilien. Samba mit Happy Ending
Ecuador. Reise zum Gürtellinienäquator
Peru. Sextief im Hochland
Argentinien. Sado, Maso, Tango
New York. Sex in the City
Moskau. Wie angelt man sich einen Milliar­där?
Indien. Land des Tatsch Mahal
Thailand. The Sexshow must go on
Malaysia. Der Kopfjäger, mein Busenfreund
Australien. Reiseziel erreicht?
Heimreise

Mona reist aus

Der Typ zu meiner Rechten ist der absolute Traummann. Markantes Gesicht und klare, blaue Augen, die verträumt in die Ferne schauen. Blonde Haare, durch die ich gerne mit allen fünf Fingern wuscheln möchte. Sehnige Unterarme, die aus dem hochgekrempelten Hemd herausragen. Wunderschöne Muskeln, die man aber unter dem locker sitzenden Hemd nur erahnen kann oder ertasten könnte. Wenn nur der Typ zu meiner Linken nicht wäre. Kopf im Nacken, aus seinem geöffneten Mund dringt ein Gemisch aus Schnarchgeräuschen und Spuckerasseln. Zwischen den beiden sitze ich. Eingekeilt im Mittelsitz. Warum bekomme ich eigentlich immer einen Mittelsitz? Es ist wie im richtigen Leben. Die einen sitzen am Gang, stets an der Quelle und mit allen Bewegungsfreiheiten. Die anderen genießen die schöne Aussicht. Und dann gibt es die Leute auf dem Mittelsitz, zwischen zwei Stühlen. So wie ich.

Mein Blick geht zurück nach rechts, zu meinem Traummann. Unter seinen langen Wimpern blickt er nach draußen. Plötzlich ertönt eine laute Stimme: »Ladies and Gentlemen, we’re about to land in a couple of minutes. Please make sure your seatbelts are fastened.« Jeder setzt sich unwillkürlich gerade, auch wenn er den Sitz gar nicht nach hinten gestellt hat, Tabletts werden hochgeklappt, Becher ineinandergestapelt. Ich nestele in Hüfthöhe an meinem Gurt und berühre dabei den Traummann, der freundlich lächelt. Natürlich lächele ich zurück und werfe dann meinen Becher in den Müllsack, den die Stewardess mir hinhält. Ich kann es kaum erwarten, auf dem Boden zu sein. Mittelsitz hin oder her. Endlich mal bin ich nicht zwischen den Stühlen, sondern habe mich für etwas entschieden, was ich wirklich will. Eine Weltreise.

Dabei hatte ich noch vor wenigen Wochen gedacht, dass ich ein für alle Mal sicher bei meinem Mann Paul in Hamburg landen würde. Nach unserem Trennungsjahr, das ich in Köln verbracht hatte, gab es zunächst eine Versöhnung. Paul hatte mich überraschend in Köln besucht, und wir hatten eine Wiederaufnahme der Beziehung beschlossen. Die Wiedersehensfreude war dann auch tatsächlich so groß gewesen, dass wir Sex hatten. Das erste Mal seit Jahren. Zumindest bewusst wahrgenommenen Sex. Sex ist die schönste Nebensache der Welt und Versöhnungssex toppt das Ganze noch, da sind wir uns sicher alle einig. Daher ist es wohl gut nachvollziehbar, dass uns dieser erste Sex in einen Rausch versetzte, der uns glauben ließ, wir könnten an unsere besten Zeiten anknüpfen.

Ich kehrte also nach Hamburg zurück und wir lebten wieder in der alten Wohnung. Schritt für Schritt eroberte ich mir mein altes Leben. Genug Zeit hatte ich jetzt ja, denn meine Stelle in Köln hatte ich verloren und ich war zu ausgelaugt, um mich gleich in den nächsten Job zu stürzen. Ich hatte das Gefühl, wie nach langer Krankheit zunächst einmal eine Regenerationszeit zu benötigen.

Mit Paul lebte ich wie im Rausch. Wir entdeckten uns neu und zunächst war dies ein erstaunlich gutes Gefühl: Sex mit jemandem, den man kennt, dem man vertraut, und trotzdem aufregend neu. Dazwischen kochten wir, aßen und führten Gespräche über die Zukunft. Über die Vergangenheit weniger. Bis zu dem einen Abend, als der Moment kam, vor dem ich mich gefürchtet hatte. Paul und ich saßen am Kamin, den Gaumen rau vom Rotwein, und sahen dem prasselnden Feuer zu. Irgendwann rückte Paul näher, sodass ich schon dachte, wir würden in die Horizontale übergehen, doch er blieb sitzen. Offenbar war das seine Art, mir zu signalisieren, dass er bereit war für ein intimes Gespräch.

»Erzähl doch mal«, sagte er in Gönnerlaune, »was hast du denn so erlebt in unserem Trennungsjahr?« Ich zuckte mit den Schultern und versuchte, möglichst harmlos auszusehen. Dazwischen stahl sich jedoch immer wieder ein Grinsen auf mein Gesicht, das Paul nur neugierig machte. »Erzähl schon«, insistierte er und gab mir einen Puff. Also begann ich mit dem, was ich für am wenigsten heikel hielt, und erzählte von meinen Treffen im Pornokino. Paul machte ein Gesicht, als hätte er einen gewaltigen Klumpen Weinstein in der Kehle. »Du meinst, du hattest Sex in der Öffentlichkeit?«, fragte er entsetzt. Ich war mir nicht sicher, ob man ein Pornokino wirklich als »Öffentlichkeit« bezeichnen konnte, beschloss aber, Themen wie Parkplatzsex oder den Sex am See gänzlich auszuklammern. Das Pornokino stellte ich dar wie eine harmlose Kabine. »Es ist eine Art öffentliche Toilette für Sex, nur mit Polstermöbeln«, erklärte ich. Obwohl ich das Gefühl hatte, dass Paul eigentlich bereits bedient war, bohrte er weiter.

Also erzählte ich von der Liaison mit »Apoll« und »Merlin« in der Annahme, gegen eine Dreiecksgeschichte könne er nichts einzuwenden haben, da hier ja keine Zweisamkeit aufkommen konnte. »Du hattest zwei Männer auf einmal? Mein lieber Mann!«, rief er und versuchte, seine Erschütterung zu verbergen. Okay, dachte ich, jegliche Gangbang-Erlebnisse sind ebenfalls aus der Historie gestrichen. Nun überlegte ich angestrengt, was von den Dingen, die ich erlebt hatte, ich ihm überhaupt erzählen konnte. Zunächst hatte ich geglaubt, seine größte Angst sei, dass ich mich hätte verlieben können. Stattdessen rührte seine Angst aber daher, dass ich zu abenteuerlustig war. Weil ich spürte, dass das Gespräch eine falsche Richtung nahm, versuchte ich, das Thema auf seine Studentinnen zu lenken. Vergeblich. Er hatte Blut geleckt und wollte mehr wissen. Also kam ich auf die Aphrodisiaka zu sprechen beziehungsweise mein indisches Viagra.

Darauf reagierte er zunächst recht positiv. Ich erklärte ihm, dass die Tabletten, von denen sich noch einige in einer meiner geheimen Schubladen befanden, Männern einen sanften Support bieten und keine steinharte Latte zur Folge haben. Und dass das erotisierende Mittel auch bei mir seine Wirkung zeigt. Er fragte so interessiert nach, dass ich vorschlug, gleich eine Portion zu teilen, doch er winkte ab. »Lass mal, das geht zu sehr aufs Herz.« Dagegen wagte ich nichts einzuwenden, denn der Mann, mit dem ich das Mittel getestet hatte, war immerhin gut zehn Jahre jünger gewesen als Paul und ich wollte natürlich kein Risiko eingehen. Unser Gespräch versiegte dann allmählich, da ich das unbehagliche Gefühl hatte, gar nichts mehr erzählen zu können.

Was für eine Zukunft hatten wir vor uns, wenn wir nicht über meine Vergangenheit sprechen konnten? Insgesamt kann ich sagen, dass ich Paul nur etwa zehn Prozent dessen, was ich tatsächlich erlebt hatte, offenbart habe, und schon das fand Paul hanebüchen. Ein anderer Streitpunkt war meine Kollektion an erotischer Unterwäsche. Hatte ich angenommen, ihm damit ein textilgewordenes Paradies bieten zu können, lehnte er meine »Pornoverkleidungen«, wie er es nannte, strikt ab. Es kostete mich mehrere Streits und hartnäckiges Nachbohren, um zu erfahren, dass es auch hier die Eifersucht war, die ihn trieb. Er hatte einfach keinen Bock auf Klamotten, mit denen ich schon andere beglückt hatte. Da nutzte es auch nichts zu beteuern, dass ich noch nicht mal die Hälfte der edlen Textilien bisher jemals getragen hatte. Mit meinem damaligen Einkauf im Kölner Erotikshop für Frauen hatte ich mich ja mit einer Menge an Reizwäsche eingedeckt, die locker bis zur Rente reichen würde. Und so, wie die Sache gerade lief, auch bis dahin ungenutzt im Schrank vor sich hinmodern würde. Von Motten heimgesucht, wenn die Motten daran überhaupt etwas zu knabbern hatten. Paul blieb hart: Meine Wäsche erinnerte ihn an meine Vergangenheit und war damit tabu. Genau, Sie haben richtig gelesen. Mein Mann redete von »meiner Vergangenheit«, als hätte ich ein Jahr auf dem Straßenstrich hinter mir.

Kurz gesagt, ich stand unter Zensur. Er dagegen wartete mit ein paar Geschichten von Studentinnen auf, die bei mir nicht mehr als ein Gähnen verursachten. Absprachewidrig hatte sich eine von ihnen gar in Paul verliebt, und nur in einem langwierigen Briefverkehr konnte er sie davon überzeugen, dass er sie nicht heiraten wollte. Mein Mann wollte mir die Briefe sogar zeigen, doch ich winkte ab. Wenn das der einzige Verkehr war, für den sich mein Mann noch begeistern konnte, sah ich schwarz für unsere erotische Zukunft.

Tja, und dann schlich sich wieder etwas ein, das ich schon zur Genüge von uns kannte: Langeweile. Ich hatte im letzten Jahr viel schlechten Sex gehabt, aber auch so manchen guten. Und in Bezug auf Paul keimte in mir nun die deprimierende Erkenntnis: Er war nicht nur verklemmt, er war auch enorm schlecht im Bett. Ober besser ausgedrückt, er behalf sich nach kurzer Zeit schon wieder mit Routine. Bald hatten wir erneut den Sex, den man absolviert wie eine notwendige Untersuchung, bei der man überprüft, ob noch alle Funktionen intakt sind. So eine Art TÜV der Körperflüssigkeiten. Und ich hasse Routine. Nicht nur beim Sex. Ich werde schon nervös, wenn die Freundin, die ich alle paar Monate sehe, mich immer in dasselbe bezaubernde Tapas-Restaurant schleppen will. Oder der Freund, mit dem ich einmal an der »Strandperle« war, mir fortan immer dieses Programm aufdrücken möchte. Beim Essen mag es hilfreich sein, wenn man beim ersten Gang schon weiß, was später noch kommt. Einfach, um den nötigen Stauraum freizulassen. Beim Sex finde ich es allerdings wenig erbaulich, vorher schon zu wissen, was nachher serviert wird.

Hey, ich hatte fast ein Jahr lang Sex mit Typen, von denen ich vorher noch nicht einmal wusste, wie sie aussahen. Und die ich verließ, bevor sich irgendeine Routine einschleichen konnte. Da konnte Paul mit seiner antrainierten Routine natürlich nicht mithalten. »Aber du mochtest doch sonst immer Cunnilingus«, erwiderte er erstaunt, als ich ihm mittelte, er könne sein erotisches Angebot durchaus variieren.

Kann bitte mal jemand Männern beibringen, dass es »sonst immer« beim Sex nicht gibt? Dass das auf keiner Karte steht? Wenn ich gestern noch Cunnilingus mochte, heißt das noch lange nicht, dass mich das heute befriedigt. In Sachen Sex sind Frauen menstruierende Zicken. Sie wollen stets neu erobert werden, überrascht und auf immer neue Weise verwöhnt. Mit der Zeit wurden unsere Gespräche über Sex mehr und mehr zum sexuellen Krisenmanagement und verlangten nach einer Intervention.

Aber ich hielt aus. Monatelang verharrte ich in meinem imaginären Mittelsitz, weil ich dachte, hier sei mein Platz. Eingekeilt, aber an der Seite meines Mannes Paul. Happy war ich allerdings nicht. Und ich begann zu überlegen, was mich glücklich machen könnte. Klassisch im Sinne eines Motivationstherapeuten dachte ich nach. Was hatte ich früher gerne gemacht? Bei Brieffreundschaften hatte ich in der Rubrik Hobby Lesen, Reiten, Sport angegeben. Überhaupt besaß ich eine große Leidenschaft für Tiere jeder Art. Als junge Erwachsene war Reisen mein Faible gewesen. Mit meiner besten Freundin Merit war ich zum Beispiel durch Spanien getrampt. Mit der Fähre waren wir nach Marokko übergesetzt und dann unser Geld in Tanger verjubelt. Zurück in Südeuropa, hatten wir uns in Lissabon von der deutschen Botschaft die Rückflugtickets bezahlen lassen. In der Türkei hatten wir uns von windschiefen Autos durch die Wüste Kappadokiens kutschieren lassen. In Antalyas Teegärten hatten wir Apfeltee geschlürft, lange bevor die Küstenregion vom Massentourismus eingeölt worden war. Heiße Nächte mit südländischen Lovern hatten ebenfalls dazugehört, allerdings war damals nicht mehr passiert als heiße Zungenküsse unter dem Sternenhimmel. Der Geruch von Sommernacht, fremdem Parfüm und Schweißfüßen liegt mir noch heute in der Nase und erinnert mich an die vergangenen Heldentaten. Später folgten dann gesetzte »Erholungsreisen« mit Paul: Kanarische Inseln oder, wenn wir beide besonders wagemutig waren, Mauritius. Keine Spur von Abenteuer. Warum hatte ich das aufgegeben?

Und was hielt mich eigentlich davon ab? In den nächsten Wochen wälzte ich unermüdlich Reiseliteratur. Gedanklich überquerte ich die Erde vom Nordpol bis zum Südpol und einmal entlang des Äquators. Nordafrika, Südafrika oder lieber doch die Durchquerung des ganzen Kontinents? Australien, Neuseeland oder beides? Kolumbien, Ecuador, Brasilien oder Karibik? Die Entscheidung fiel mir unermesslich schwer. Ich fand so viele interessante Orte, dass es mir unmöglich schien, die Reise in weniger als einem Jahr zu absolvieren. Im Gegenteil, ich stellte fest, wie wenig Welt in ein einziges Jahr Weltreise passt. Oder lag es daran, dass der Lonely Planet, die Mutter aller Reiseführer und Bibel aller Reisenden, inzwischen jedes Land der Erde erobert hat und touristengemäß in seine Einzelteile filetiert? Irgendwann hatte ich dann doch die Reiseroute festgelegt und war happy. Das war die Erfüllung meiner Träume, mein Fensterplatz zum Leben.

Als ich Paul meine Pläne mitteilte, fiel er aus allen Wolken. Eine Weltreise mit Rucksack hielt er für zu gefährlich und auch meinem Alter nicht angemessen. Die Scheidung nahm somit ihren Lauf, allerdings gelang es uns, uns als Freunde zu trennen. Wir sind es bis heute, er reservierte mir sogar ein Zimmer, in dem ich meine Habe verstauen konnte und er die Souvenirs aus aller Welt aufbewahren würde, die ich ihm von unterwegs schickte.

Vor jede große Reise hat der liebe Gott die Reiseausrüstung gestellt. Ich tourte durch die Outdoorshops Hamburgs und musste feststellen, dass sich die Ausstattungsindustrie seit meinen letzten Reisen enorm weiterentwickelt hatte. Hochleistungsmaterialien, so weit das Auge reichte, Wanderschuhe, die von allein den Kilimandscharo emporklettern. Rucksäcke, die sich zum Zelt umfunktionieren lassen, dabei nur wenige Gramm wiegen und den Träger zur Not gleich mittransportieren. Astronautenfood, das es dem Reisenden erlaubt, selbst im tiefsten afrikanischen Dschungel Beaujolais Primeur zu trinken, wenn er sich nicht an der Tatsache stört, dass er ihn aus Pulver anrühren muss. Abenteuerreisen sind im Vergleich zu früher das reinste Schlaraffenland. Und jeder Tourist kann sich problemlos ausrüsten wie für eine Durchquerung der Arktis.

Mein Zimmer sah bald aus wie ein Survival Camp. »Sind Rucksackreisen nicht ein bisschen retro?«, fragte mein Mann, nachdem er mein Zimmer in Augenschein genommen hatte. »Absolut nicht«, gab ich zurück. Als ihm klar wurde, wie ernst es mir mit der Reise war, begann er, sich Sorgen zu machen. Ich musste ihm in die Hand versprechen, dass ich nicht nach Afghanistan reisen würde, nicht nach Syrien oder in andere aktuelle Krisengebiete. Das konnte ich noch zusagen. Als er jedoch begann, mir Reiseorte wie Kenia, Marokko oder Brasilien madig zu machen, schmiss ich ihn raus. Das fehlte mir noch, dass er mir nicht nur den Sex zensierte, sondern auch noch meine Reise. Außerdem ist in meinem Alter der Gegenwert an Kamelen nicht mehr so hoch, dass sich eine Entführung ins Serail wirklich lohnen würde.

Dennoch besteht mein Gepäck zur Hälfte aus Verhütungsmitteln. Verhütung von Sonnenbrand, Verhütung von Mückenstichen, Verhütung von Malaria für Afrika und Indien. Verhütung von Durchfall in Form von Kohletabletten. Verhütung von Demineralisierung durch Elektrolytpulver und ja, ich führe auch einen guten Vorrat an reißfesten Kondomen mit mir. Denn mit Kondomen verhält es sich ähnlich wie mit Flugzeugen, Bergsteigerseilen und Medikamenten. Wenn die Haltbarkeit in Europa überschritten ist, werden sie in die Dritte Welt verschachert. Ich verlasse mich daher lieber auf Produkte, die nach europäischem Standard geprüft sind.

Wir setzen äußerst sanft auf, das Publikum applaudiert, der Pilot heißt uns auf der Sonneninsel Ibiza willkommen. Ich habe zwar wieder den klassischen Mittelsitz erwischt, aber das trübt meine Stimmung nicht, denn ich bin auf dem Weg zu einem großen Abenteuer. Und der Weg dahin muss ja nicht komfortabel sein.

Zugegeben, Ibiza ist keine klassische Weltreisedestination und schon lange kein Land mehr für Rucksackreisende, aber Freunde von mir haben über den Sommer eine Finca gemietet und mich eingeladen. Für mich ist das der ideale Beginn einer Reise, um warm zu werden und mich etwas vorzubräunen. Jetzt befinde ich mich also im Survival-Outfit im Flieger zwischen Menschen, die Urlaub mit Strandliege gleichsetzen und für die die Sonne niemals untergeht, was am nussartigen Solariumsteint und an der Sonnenbrille zu erkennen ist, die niemals abgenommen wird. Eine Ausnahme bildet da nur der Traummann, der jetzt neben mir seine Tasche aus dem Fach holt und den ich vermutlich nie mehr wiedersehen werde. Außer vielleicht auf einer der frivolen Inselpartys.

Ibiza. Fuck me, I’m fabulous

Wer auf Ibiza landet und vom Flughafen in sein Domizil gebracht wird, wird von den vielen Hinweisplakaten der Clubs entlang der Straßen schier erschlagen. Ibiza ist ja nicht nur das größte Freiluftsolarium mit Drogen, es steht für Feiern mit pornösem Touch. Das »Pacha«-Logo etwa, bei dem sich zwei glänzend rote Lippen um eine feuchte Kirsche stülpen, wirkt anstößiger als ein Nacktfoto der Cicciolina. Die dazugehörige Party trägt den Namen »Fuck me, I’m famous«. Das »Space« bewirbt sein Event »In Bed with Space« mit einem Slip, der bis zu den Knöcheln heruntergelassen ist. »Amnesia« wirbt mit einer frivolen Transenparty namens »La Troya«. Ich weiß nicht, ob es mein Entzug ist, der mich überall erotische Anspielungen erkennen lässt, aber Ibiza ist nun mal die Hauptstadt der Freizügigkeit in jeder Hinsicht. Ob sich das auf Sex, Drogen oder das Feiern als solches bezieht. Hier ist nach der Party vor der Party. Ich werde also ganz sicher auf meine Kosten kommen.

Unsere Finca ist eine zweistöckige, weiß getünchte Villa inmitten von Feldern, ich erkenne Oliven und irgendwelche pflaumenartigen Früchte, die sofort meine Fantasie anregen. Nachdem ich die anderen Anwesenden begrüßt habe, verstaue ich mein Jahresgepäck in meinem Zimmer. Nach einer erfrischenden Dusche springe ich in den wasserblauen Pool. Es ist herrlich. Da ich von der Reise erschöpft bin, lege ich mich auf eine der Liegen. Als ich wieder aufwache, glaube ich zu träumen. Im Garten am anderen Ende des Grundstücks erntet ein wunderschöner Gärtner allem Anschein nach gerade die pflaumenähnlichen Früchte. Es ist wie im Traum von Charlotte in Sex and the City. Ich setze meine Riesensonnenbrille auf, um ihn ungestört zu beobachten. »Der kommt jeden Tag und macht hier Gartenarbeit. Anscheinend ist das eine richtig bewirtschaftete Finca«, erklärt meine Freundin Klara. Kein schlechtes Geschäftsmodell, finde ich. Man baut sich eine Villa mit ein paar Bäumen drum herum und schaut mal, wie man sich bei den schönen Touristinnen als Erntehelfer und Besamer gleichzeitig positionieren kann.

Gelegentlich werde ich ihn mir mal genauer ansehen, aber erst einmal steht ein Ausflug an. Zunächst nach Santa Eulària, einer wunderschönen, in Weiß gehaltenen Stadt, wo wir beim Eisessen einen himmlischen Blick über die blaue Meeresbucht genießen. Dann fahren wir weiter nach San Antonio und beobachten den Sonnenuntergang bei Chill-out-Musik im »Café del Mar«. Anschließend essen wir Tapas in der Innenstadt. So vergehen mehrere Tage, unser Frühstück nehmen wir immer auf der Plaza Central ein, wo uns ein dicklicher Kellner bedient, der für mich außer meinem Karottensaft und dem Energiefrühstück immer auch ein Augenzwinkern übrighat. »Wow, Mona hat schon eine Eroberung gemacht«, bemerkt mein Freund Michael. Aber ich finde, dass ein dicklicher Kerl im Poloshirt einem Ibiza-Flirt absolut nicht angemessen ist. Meine Freunde besuchen abends die gängigen Clubs, doch ich habe das Gefühl, noch ein paar Tage zu brauchen, um mich zu akklimatisieren und Abstand davon zu gewinnen, was hinter mir liegt. Meine Abende verbringe ich daher lieber auf der Terrasse mit den Freunden, die ebenfalls nicht feiern wollen. »Der Gärtner kommt übrigens nur tagsüber«, bemerkt einer meiner Freunde scherzhaft, als ich mich der Partymeute wieder einmal nicht anschließen will.

Wer wartet schon auf den Gärtner, denke ich, wenn das Libidoglück nur einen Mausklick entfernt ist. Denn Börsen für Casual Contacts, also Sexdates, sind, wie ich weiß, inzwischen weltweit verbreitet, um sexhungrige Skandinavier, Engländer, Spanier, Franzosen, Argentinier, Australier mit grenzübergreifenden Sexkontakten zu locken. Auf der Seite Blendr.com etwa loggt man sich ein, checkt, wer gerade in der Nähe ist, und verabredet sich. Selbstverständlich besitze ich hier längst ein Profil. Warum also nicht mal vor Ort mein Glück versuchen?

Als ich die Villa mal wieder für mich allein habe, logge ich mich ein und bin sofort begeistert, welches Angebot mir die moderne Technik frei Haus liefert. Sexhungrige Menschen aller Länder, vereinigt euch, so könnte hier die Devise lauten. Und ich bin die Botschafterin dieser »United Nations« unterhalb der Gürtellinie.

»Libido statt Liebe« lautet auch diesmal mein Schlachtruf und im Nu habe ich ein ganzes Netz voller toller Fänge, die mir auch wesentlich knackiger erscheinen als das Angebot auf Wikipop. Liegt wahrscheinlich am Urlaubslook und Urlaubsteint, in dem sich die Jungs präsentieren. Ich chatte eine Weile mit einem netten Spanier, der sich »Fuck me, I’m fabulous« nennt. Eigentlich sind derlei hochgestochen-selbstbeweihräuchernde Namen für mich ein Grund, den Betreffenden sofort zu blockieren, aber in diesem Fall finde ich es raffiniert: Die Anspielung auf die berühmte Party lässt dahinter einen feinsinnigen Partyinsider vermuten, und das ist genau das, was ich suche. Und es wird noch besser. Mein Chatpartner teilt mir mit, dass er eine Suite im »Pacha-Hotel« bewohnt. Das »Pacha-Hotel« gehört zur gleichnamigen Disco und ist ein zum Teil von Philipp Stark eingerichtetes Luxushotel. Das macht mich natürlich neugierig. Ob ich nicht Lust hätte, spontan vorbeizukommen, fragt er. Selbst wenn ich gewollt hätte, das Hotel liegt eine halbe Stunde Autofahrt entfernt – dumm, wenn alle Autos gerade unterwegs sind. Ich verabrede mich also für den nächsten Abend, einer meiner Freunde wird mich schon fahren. Den nächsten Tag verbringe ich mit Vorfreude und entsprechender Geilheit. Sogar dem dicklichen Kellner zwinkere ich diesmal zu, so gut gelaunt bin ich.

Meine Freunde haben vor, heute Abend in den »Pacha-Club« zu gehen, das trifft sich gut. Ich werde etwas früher mit einem der Autos dorthin fahren, mir die Zeit nehmen, die ich brauche, und später frisch gevögelt zu den anderen stoßen. Bei den Frauen in der Villa löse ich mit meinen Aktivitäten Bewunderung, aber auch eine gewisse Ablehnung aus. Sich einfach so für Sex treffen? Das ist für viele Frauen noch ein Tabu. Nicht für mich. Ich kenne ja bereits die Gepflogenheiten. Nur dass ich meine Aktivitäten jetzt global ausweite. Drei Stunden benötige ich, um meinen Körper auf Vordermann zu bringen. Rasur und sonstiges hatte ich in den letzten Wochen etwas vernachlässigt, nicht wie zu meinen besten Datingzeiten, als ich stets top rasiert, gepeelt und leicht gebräunt durch die Gegend gelaufen bin, jederzeit bereit für einen Spontanfick.

Das kosmetische Ritual lässt fast sentimentale Gefühle hinsichtlich der guten alten Datingzeiten in mir aufsteigen. Ich bin in Topform und in Toplaune. Als es an der Zeit ist, steige ich in eines der Autos und fahre nach Talamanca, wo sich das »Pacha-Hotel« und der »Pacha-Club« befinden. Ich betrete die Lobby und setze mich an die Bar. Dort bestelle ich einen Sex on the Beach, das scheint mir das richtige Getränk, um auf meinen feurigen Spanier zu warten. Sex on the Beach vor dem Sex im Hotel, das entbehrt nicht eines gewissen Witzes. Ich freue mich auch darauf, das berühmte Designhotel mal so richtig von innen kennenzulernen – und dann gleich eine Suite …

Als mein Glas leer ist, ist von meinem Galan immer noch weit und breit nichts zu sehen. Mist. Ich habe wieder einmal einen eklatanten Fehler begangen. Kein Telefoncheck. Bei einem feurigen Spanier schien mir das allerdings überflüssig. Die wollen doch immer, oder? Nun, dieser Spanier offensichtlich nicht, denn auch den zweiten Drink nehme ich allein zu mir. Nachdem ich auch damit durch bin, erhebe ich mich und gehe nach draußen, um nicht als alleinreisende betrunkene Touristin an der Bar zu enden. Draußen entschließe ich mich zu einem kleinen Spaziergang am abendlichen Strand, um mich in meinem Frust etwas zu zerstreuen. Da der Strand von Talamanca eher ein Familienstrand ist und die Familien jetzt, um 20 Uhr, ihr Abendbrot verzehren, sitzen nur ein paar Hippies im Sand, die auf ihren Gitarren klampfen. Nachdem ich mich auf einer freien Liege niedergelassen habe, spüre ich den Boden leicht beben. Ich schaue nach oben, um sicherzugehen, dass mir nichts auf den Kopf fallen kann, sollte es sich um ein Erdbeben handeln. Dann blicke ich aufs Wasser, um mich zu vergewissern, dass kein Tsunami im Anrollen ist. Fehlanzeige. Was allerdings im Anrollen ist, ist der dickliche Kellner aus dem Frühstückslokal. Huch, was will der denn? Meine Zeche habe ich bezahlt, da bin ich mir sicher. Dennoch bleibt er vor mir stehen, atemlos und verschwitzt in seinem Polohemd. »Entschuldige, ich hab mich nicht getraut, dich anzusprechen«, keucht er in einem atemlosen Spanisch. Dann lass es auch jetzt, denke ich und schaue angestrengt aufs Meer.

»Es ist nämlich so, wir hatten eine Verabredung.«

Nun muss ich ihn doch anschauen.

»Ich arbeite hinten an der Bar, ich hätte nicht gedacht, dass du tatsächlich kommst.«

Ich seufze lautlos. Du lieber Pimmel, ist das Männerangebot auf Ibiza so begrenzt, dass man mittags wie abends dieselben Typen trifft? Nach der Suite frage ich gar nicht erst. Ich mache ihn auch nicht darauf aufmerksam, dass ihn von dem Foto auf seinem Profil zehn Jahre und 20 Kilo trennen. Und mindestens zehn Solariums- oder Strandbesuche. Ich nicke ihm nur kommentarlos zu und er zieht ab. Kein feinsinniger Partyinsider. Einfach ein blöder, kleiner Bluffer.

Ich mache mich auf in Richtung Marina, dort werde ich in einem der Hafencafés auf meine Freunde warten. Selbstredend, dass von da ab das Frühstück bei mir gestrichen ist.

Als meine Freunde später kommen, nehmen wir noch einen Drink, dann gehen wir ins »Pacha«. Bezeichnenderweise findet heute Abend die berüchtigte »Fuck me, I’m famous«-Party statt. Ein DJ legt House Music vom Feinsten auf. Das Publikum ist auf den ersten Blick jedoch desillusionierend: Die Männer trage ihre weißen Hemden bis zum Nabel offen und stellen gegerbtes Brusthaar zur Schau, ganz nach Gunter-Sachs-Manier. Die Mädels tragen überwiegend kurze Glitzerhängerchen, als wären wir beim Finale von Let’s Dance. Nach zwei Gin Tonic hat sich meine Laune dennoch gebessert und die Erinnerung an das geplatzte Date verblasst allmählich. Als ich meinen dritten besorgen will, spricht mich ein Typ an der Bar an und lädt mich ein. Ich nehme an, denn er trägt ein T-Shirt und ist immerhin echter Spanier, eine Seltenheit hierzulande.

Er ist zwar ganz untypisch rothaarig, allerdings kein helles Boris-Becker-Rotblond, sondern eher ein dunkles, das bei einer bestimmten Schattierung der Scheinwerferlichter fast braun rüberkommt. Froh, dass ich meine rudimentären Spanischkenntnisse anwenden kann, versuche ich ein Gespräch, was allerdings angesichts der lauten Musik fast unmöglich ist. Auf Ibiza ist die Musik etwas lauter als sonst wo, möglicherweise wegen der vielen Drogen- und Discogeschädigten, die sich hier aufhalten. So ist ein Gespräch nur mit viel Nachfragen und Gesten möglich, ziemlich schnell wird jedoch klar, dass unser Gespräch nur das Vorspiel ist. Dass noch etwas folgen wird. Ich hatte auch ausreichende Gelegenheit, seinen Körper zu begutachten, und der lässt nichts zu wünschen übrig. Bald befinde ich mich erneut am Strand von Talamanca, diesmal jedoch in Begleitung eines vielversprechenderen Kandidaten. Wir knutschen und steuern auch sonst schnell an die Grenze des öffentlich Erlaubten, selbst hier im zügellosen Ibiza. Ich kann es fast nicht glauben, kaum unterwegs und schon darf ich die erste Liebesnacht genießen. Und dann noch unter dem Sternenhimmel am Meer mit einem feurigen Spanier. Der perfekte Auftakt für eine Weltreise.

Am Ende des Strandes befinden sich Felsen, die einen gewissen Sichtschutz versprechen. »Dahinten«, sage ich und deute auf die Felsen, »da sind wir ungestört.« Er sieht mich verwundert an. »What u’d’ say?«

»Alla, vamos«, erwidere ich in bestem Spanisch.

»I dno ’nderstand«, lacht er.

Ich zögere, denn ich verstehe kein Wort. »Bist du nicht spanisch?«, frage ich dann vorsichtig.

Wenn die Rosen erblühen in Málaga

Der beliebte Schlager des 70er-Jahre-Gesangsduos begleitet mich auch durch die nächsten Tage, denn meine Zeit in Ibiza neigt sich allmählich dem Ende zu und meine nächste Station ist tatsächlich Málaga. Von dort werde ich die Fähre nach Marokko nehmen, um endlich mein großes Reiseabenteuer anzutreten.

Schließlich packe ich meinen Rucksack. Klara, die mir zuschaut, fragt, ob ich auch alles Notwendige dabeihätte. Ich führe ihr meinen Vorrat an Verhütungsmitteln vor. »Du scheinst das mit dem Fremdenverkehr ja ziemlich wörtlich zu nehmen«, sagt sie lachend und ich stimme zu. Die Dinge wiegen ja nichts und ich ziehe es eben vor, immer gut vorbereitet zu sein. Meine Freunde bringen mich zum Flughafen und winken zum Abschied, nicht ohne mir Unmengen guter Ratschläge mit auf den Weg zu geben. Als ich endlich das Flugzeug betrete, überkommt mich eine unbändige Freude. Ein Jahr lang werde ich jetzt die Freiheit haben, alle Dummheiten dieser Welt zu tun. Mein Weg führt mich zunächst nach Málaga und von dort in den Hafen. Meine Reise nach Afrika werde ich auf dem Seeweg absolvieren, ganz im Stil von Tania Blixen. Die Überfahrt mit der Fähre nach Marokko geschieht entweder mit einem feudalen Luftkissenboot nach Tanger oder mit einem Lastkahn für Autos und einige Passagiere nach Ceuta, der spanischen Enklave auf dem afrikanischen Kontinent. Ich entscheide mich aus sentimentalen Gründen für die zweite Variante. So bin ich schon einmal gereist, vor vielen Jahrzehnten. Und so soll es wieder sein.

Die Straße von Gibraltar ist so schmal, dass man nachts bei gutem Wetter die Lichter auf dem anderen Kontinent mit bloßem Auge erkennen kann. Ich weiß noch genau, wie ich auf der spanischen Seite stand, die Lichter von Marokko betrachtete und von der geheimnisvollen Welt gegenüber geträumt habe. Dann habe ich diese Welt kennengelernt.

In Málaga gehe ich an Bord eines Kahns, an dem seit meiner letzten Überfahrt keine erkennbaren Reparaturen durchgeführt worden sind. So bin ich froh, nach zwei Stunden Fahrt, in denen ich mir an Deck den Wind um die Nase habe wehen lassen, wohlbehalten im Hafen von Ceuta anzukommen.